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Berliner ^
Entomologische Zeitschrift.
/
Herausgegeben
von dem
Entomologiscben Vereine in Berlin.
Dritter Jahrgang. (1859.)
(Mit 7 Kupfertafeln.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1859.
In Commission der Nicolai 'sehen Buchhandlung.
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jTv' S -e CTi
Inhalt. 0
Seite
Vereins a n gelegenheitei) I — VlII
Abhandlungen:
Coleoptera.
Zur kritischen Kenntnifs der in Gay's Historia fisica y
politica beschriebenen Staphylinen. Von Dr. G. Kraatz. 1 — 16
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands.
Fünftes Stück: Eln/eridae, Dascillidae, Malacodermata. . . 17 — 34
Sechstes Stück: Malacodermata, Cleridae, Ftinidae, Anobia-
dae. Von H. v. Kiesenwetter. Dazu Tafel 11. und III. 158—191
Drei neue Carabicinen-häv\cti Von Professor Dr. Schaum.
Dazu Tafel IV. Figur 1—3. 35-41
Beiträge zur eurofiäischen Käferfauna, zusammengestellt von
Professor Dr. Schaum 42 — 59
Ueber die Gattungen Micropeplus, Thorictus, Antidipnis^ Cne-
meplatia und Foucartia. Von Dr. G Kraatz 65 — 78
Beiträge zur Kenntnifs einiger coprophagen Lamellicornien von
E. V. Harold in Münche^a. Er.stcs SUick. Dazu Tafel V. . 192—224
Ueber einige Orc/«a- Arten. Von Dr. G. Kraatz 275 — 294
Malacoderinatum quaedani novae species a Flaminio Baudi
a Selve, cive Taurinensi descriptae 295—30-3
Ueber die ersten Stände einisjer Coleopteren. Von K. Letz-
ner in Breslau und Dr. G. Kraatz. Tafel IV. Figur 4—9. 304-312
Kleinere Mittheilungen:
H. Fufs in Ahrweiler: Käfer aus der Ahrgegend 93-95
Prof Do ebner in Aschaffenburg: über Oligoinerus brunneus
Redt , Anohium bruniieuni Ol wnA. Aiiob. cinnamomenm St. 95 — 96
Derselbe: über Rhinomacer attelaboides F. und Diodyrhyn-
chiis auntriarus Scbh 96
Dr. Kraatz: über Leptura nnipnnctata und Verwandte. . 96 — 98
H. Möller in Veikerhagen: üUcv I'/iloeostichus denticoUis Rdtb. 98
Delarouzee in Paris (briefl. Mittlieilung): über Lucanus
pentapIiyUns Reiche 98
Dr. Stierlin in Schaffhausen: über Z)ü7<ofracÄe/MS und zwei
neue al|»ine PlnjUobiiis-KvWw 268—270
Strübing: über Ditioderiis substriatus und eloiigatus. . . 270 — 272
H. V. Ki es en Wetter: über Lina lappuiiica 272
Derselbe: über die Fauna von Ragaz 339 — 341
Wenrker in Slrafsburg: über einige ytpionen 27.3
Prof. Schaum: über Heferacant/ia depressa 274
Baudi <li Selve: über Anillus, Bythinus, C'ardiophorus n. sp.
und Tetrops praeusta 341—342
Dr. G. Kraatz: Zur Terminolosie der Paraslossen 343 — 345
') Beim Einbinden i.st darauf zu achten, dafs auf das Inhaltsverzeich-
nifs S. 1 — VllI, 1 — 346 und i — i,x.\iv aufeinander zu folgen haben.
Ilemiplera.
Monographie der Gattung ConorJtinus und Verwandte. Von C.
St:,l in Slocklioltn. Dazu Tafel VI. Fig. I- IV. ._ . . . 99-117
Novae quaedani Fulgurinoriim formae speciesque insigniores de-
scriptae a Carolo St."il 31.3 — 327
Nova melliodiis ftcrf//»?«« Burm disponendi. Von Demselben. 328
Neue und seltene Khijnckoten der europäischen Fauna. Zwei-
tes Stück. Von Prol'. Dr. V. Baerensprung. Dazu Taf. VI. 329— 338
Ily menoptera.
Eine neue Art der Gattung i/owoHo/MS Dahlb. Von J. P. E.
Frdr. Stein in Berlin 60 — 64
A. Förster's Systematik der Procfotrupier und AI. II. Hali-
day's Systematik der Dm;;riirfe«, besprochen vonJ. Fr Uuthe. 118 — 125
Beiträge zur Kcnnlnifs der Am eisen Fauna der Mittelmeer-
länder. Von Hofrath Dr. Roger in Bauden. Dazu Taf. VII. 225—259
Kleinere Mittheilungen:
II. V. Kiesen Wetter: Hymenoptera um Ragaz 341
G. Wailer in Newcastle: über einen parasit. Platymischus. 98
Lepidoptera.
Ueher die LebensvTeise einiger Sesien-Raupen. Von A. Lib-
bach in Berlin. Dazu Tafel 1 79 — 81
V erarbeiten zu einer Synonymik sämmtlicher Lepidopteren. Von
Dr. H errich-Schaeffer in Regensburg 126 — 133
Ueber die Graines von Bombyx Per/iyi. Von Prof. Schaum. 274
Isopoda.
Einige neue europäische /so;)orfen-Arlen. Von J. P. E. Fr. Stein. 260 — 267
Ucbersicht der Land-, Süfswasser- und \}[er- Arthropoden Grön-
lands von J. C. Schiüdte. Aus dem Dänischen übersetzt
von A. V. Etzel 134 — 157
Synonymische Bemerkungen:
Von H. Schaum, Gliiliani, Reiche, Kraatz, v. Kie-
senwetter, Stierlin 82 — 92
Berichtigungen 345 — 346
Neuere Literatur i — xxv, i. — Lviii, lix — lxvi
Zeitschriftschau. . xxvi — xLix, Lxvii — Lxxiv
Vereinsangelegenheiten.
In der zum Zwecke der jährlichen Neuwahl des Vorstandes an-
beraumten Sitzung am 7. Oktober 1858 wurde gewählt als:
Vorsitzender . . . Herr Dr. Kraatz.
Stellvertreter .
Schriftführer .
Rechnungsführer
Bibliothekar .
Prof. Schaum.
Dr. Fr. Stein.
Aug. Libbach.
Dr. Fr. Stein.
Redacteur: Dr. Kraatz.
Die über die Annahme oder Ablehnung der einlaufenden Arti-
kel entscheidende Commission blieb aus den* Redacteur und den
Herren Professoren Schaum und v. Baerensprung zusammen-
gesetzt.
Dafs zwei Vorstands-Äemter in einer Person vereinigt sein dür-
fen, wurde in derselben Sitzung statutarisch festgestellt.
In der Monats-Sitzung am 3. Februar erstattete der Rechnungs-
führer Herr A. Libbach den jährlichen Bericht über den Stand
der Kasse; aus demselben ergab sich für das Jahr 1858 ein Baar-
Ueberschufs von 132 Thlrn. 13 Sgr. 9 Pf.
Der Zuwachs der Bibliothek war nicht erheblich und bestand
hauptsächlich aus den Schriften der wissenschaftlichen Anstalten,
mit denen der Verein bis jetzt in Verbindung getreten.
II
Ein Schriftenaustausch wurde neuerdings mit den folgenden
wissenschaftlichen Vereinen eingeleitet:
Breslau: Verein für schlesische Insektenkunde.
Hemiannstadt: Siebenbürgisclier Verein für Naturwissen-
schaften.
Moskau: Kaiserliche naturforschende Gesellschaft.
Paris: Socictc Entomologique de France.
Washington: Smithsonian Institution.
In den Monaten September 1858 bis Januar 1859 sind den:
Vereine beigetreten:
Herr Fr. Bach, Lehrer in Hering, Provinz Starkenburg in Hessen
Boieldieu in Paris.
Baron v. Bronsart-Schellendorf in Berlin.
Dr. Candeze in Lüttich.
C Delarouzce in Paris.
Joseph Ha ab er, Privatier in Prag.
V. Hagens, Landgerichts- Assessor in Elberfeld.
Prof. O. Heer in Zürich.
Dr. Herrich -Seh. leffer, Vorstand des zoologisch-mineralc
gischcn Vereins in Regensburg.
Carl V. Hey den, SchölF und Senator in Frankfurt a. M.
II. Kawall, Pastor zu Pussen in Kurland.
J. Keltel, Naturalienhändlor in Berlin.
Wilhelm Klaeger in Berlin.
Ferd. Knobbe in Harburg.
Joseph Kost, Ingenieur zu Troppau.
Gandolph Graf von Küenburg in Brunn.
Dr. Krüper in Berlin.
H. B. Möschler in Jährichen bei Nisky.
Dr. Müller, Oberlehrer in Lippstadt in Westphalen.
Ad. Mutz eil, Maler in Berlin.
Neid hold, Direktor des Pestalozzi-Stifts in Leipzig.
Pfeil, Regicrungs-Assessor in Königsberg in Pr.
Ad. Raddatz, Gymnasiallehrer in Rostock.
Rogenhofer in Wien.
C. Scheffler in Wien.
III
Herr Ed. Schmidt, Obergärtuer der Floltbecker Baumschulen iu
Hamburj
Dr. Adolph Speier und
August Speier in Wildungen bei Arolsen.
Dr. Stau dinge r in Dresden.
C. F. Sturm in Nürnberg.
Francois Venetz, fils, Ingenieur in Sitten (Wallis).
Georg Wailer in Newcastle on Teyne.
Job. Winnertz in Crefeld.
Der Verein verlor durch den Tod eines seiner Berliner Mit-
glieder, Herrn J. Sy, welcher im Herbst des verflossenen Jahres
in IMeran einem längeren Brustleiden erlag. Derselbe widmete die
Mufseslunden eines thätigen Geschäftslebens hauptsächlich dem Stu-
dium der einheimischen Coleopteren.
Den Lepidopterologen, welche in dem Raupenzüchten bewan-
dert sind, ist die folgende Mittheilung zu machen:
Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Seidenbaues für
die Mark Brandenburg und Niederlausitz in Potsdam ist gern erbö-
tig tüchtigen, sachverständigen Personen des Berliner Entomologi-
schen Vereines eine kleine Partie Graines des in China einheimi-
schen Eichenspinners Bomhyx Fernyi zur Zucht zu übereignen, un-
ter der Bedingung, dafs ihm die Hälfte der gewonnenen Graines zur
Weiterverbreitung übersandt und gleichzeitig ein genauer Bericht
über die Zucht und die sonstigen gesammelten Erfahrungen erstat-
tet werde.
IV
Während das erste lieft der Vereinsschrift hauptsächlich den
Coleopteren gewidmet ist, sollen in dem zweiten und dritten vor-
zugs'weise die Dipteren, Ilemipteren und Hymenopteren, im vierten
die Lepidopteren behandelt werden, ohne dafs indessen die Fort-
setzung der Bearbeitung der griechischen Käferfauna eine Unterbre-
chung erleiden soll; derselben wird zunächst eine colorirte Tafel bei-
gegeben, auf welcher eine Anzahl ausgezeichneter Arten abgebildet
ist. An der Ausstattung der dem ersten Hefte beiliegenden Ta-
fel betheiligte sich der Autor Herr A. Libbach in dankenswerther
Weise. —
Die Zeitschriftschau fängt an den nöthigen und versprochenen
Umfang zu gewinnen. Herr Henry de Bonvouloir in Paris hat
es übernommen, über den Inhalt der französischen Zeitschriften zu
berichten. Der freundlichen Vermittelung des Herrn Prof. Schaum
ist es zu verdanken, dafs schon jetzt (von ihm übersetzte) Be-
richte über die englische entoniologische Literatur von Herrn Jan-
sen in London, über die amerikanische von Le Conte in Phila-
delphia vorliegen und uns auch fernerhin zugehen werden. Der
Hauptzweck derselben ist, die Entomologen schneller als es bisher
möglich war, mit den entomologischen Arbeiten des Auslandes be-
kannt zu machen, wodurch zugleich der in neuerer Zeit nicht sel-
ten vorkommenden, wenig erspriefslichen Bearbeitung desselben Ge-
genstandes von verschiedenen Seiten vorgebeugt wird.
Die gedrängte Kürze dieser Berichte, welche sich häufig auf
den Titel allein beschränken, rechtfertigt sich nur durch den be-
schränkten Raum, der für sie offen ist. Ein Zusammentreten der
Fachmänner in den verschiedenen Insekten-Ordnungen, welches das
Erscheinen eines kritisch referirenden Berichtes über die entomolo-
gischen Leistungen des Jahres bald nach dem Ablaufe desselben
ermöglicht, kann nicht genug befürwortet werden, indem dadurch
allein das richtige Vcrhältnifs zwischen dem Gehalte solcher Refe-
rate und der praktisch wichtigen Zeit ihres Erscheinens herzustel-
len ist.
Dr. G. Kraaix.
In der zum Zweck der Neuwahl des Vorstandes anberaumten
Sitzung am 6. Oktober richtete sich der Vorsitzende an die Anwe-
senden wie folgt:
Meine Herren! Gestatten Sie mir, bevor wir zur Neuwahl des
Vorstandes schreiten, einige kurze Worte über die Lage unseres
Vereines nach seinem nunmehr etwa vierjährigen Bestehen. Seit
dem Oktober 1857 hat sich die Zahl derer, die dem Vereine bei-
getreten sind, von 74 auf 230 vermehrt. Von diesen verloren wir
leider durch den Tod: Herrn Sy in Berlin, Herrn Dr. Marbach in
Schmiedeberg, Herrn Oberlehrer Wankel in Dresden, Herrn Schedl
in Wien, und vor etwa sechs Wochen Herrn Oberlehrer Kelch in
Ratibor und Herrn Oberlehrer Ruthe, unseren treuen, biederen, al-
ten Ruthe. — Etwa ebenso viele Herren haben, in Folge vermin-
derten Interesses für die Entomologie, ihren Austritt erklärt oder
sind als ausgetreten zu betrachten, weil sie ihre Verbindlichkeiten
gegen den Verein nicht erfüllt.
Ein Verzeichnifs der sämmtlichen Mitglieder soll beim Beginne
des neuen Jahres gegeben werden; inzwischen erlauben Sie mir Ih-
nen die Namen derjenigen Herren ins Gedächlnifs zurückzurufen,
welche seit dem Februar dieses Jahres beitraten und bisher noch
nicht in unserer Zeitschrift aufgeführt wurden. Dieselben sind:
Se. Durchlaucht Heinrich LXIX. Fürst Reufs-Köstritz in Köstritz.
Herr Baron v. Chaudoir in Jitomir bei Kiew.
- Boheman, Intendant des entomol. Museums in Stockholm.
- Bournot, Lehrer in Charlottenburg.
Justus Brinkmann in Hamburg.
- Prömmel, Pharmaceut in Berlin.
- Prof. Chavannes in Lausanne.
- Florian Rudolph Czerny, Apotheker in Mährisch Trübau.
- Theodor Holland, Stud. pbii. aus Stettin, gegenw. in Berlin.
- Hülsen, Cand. theol, in Berlin.
C. Kumm in Danzig,
Dr. Lenz in Königsberg in Pr.
- Prof. Dr. Mayr in Pesth.
Dr. med A. Morsbach in Dortmund.
- Odier, fils, Citc 24, in Genf.
M. C. Sommer, Kaufmann in Altona.
Dr. Gustav Stachel hausen in Barmen.
- C. G. Thomson, Akademie-Docenl in Lund.
Wagner, Lehrer in Berlin.
- Wilhelm Wüslnei, Stud. phil. in Rostock.
Wilken, Gymnasiallehrer in Uildeshcim.
VI
Das verzögerte Eingeben eines Manuskript's macht es mir leider
unmögiieh Ihnen schon heut das vierte Heft der Vereinsschrift vor-
zulegen; dasselbe wird erst gegen Ende dieses Monats ausgegeben
werden können und etwa 6 Bogen nebst zwei Kupfertafeln enthal-
ten. Damit liegt alsdann der dritte Jahrgang der Zeitschrift been-
det vor, in einer Stärke von 27 Bogen und 7 Kupfertafeln. Eine
solche Ausstattung wurde trotz der nicht unbeträchtlichen Summe,
die für denselben ausgesetzt war, nur dadurch möglich, dafs von den
Herren v. Harold und v. Baerensprung Taf. V. u. VI. dem Vereine
zum Geschenk gemacht, zu den übrigen von Seiten der Herren Lib-
bach. Roger und v. Kiesenwetter beigesteuert wurde. Die
zum Theil nicht unl)edeutendeu Opfer, welche einheimische und
auswärtige Mitglieder hierdurch dem Vereine brachten, mag ich um
so weniger mit Stillschweigen übergehen, als sie einen schönen Be-
leg für das Interesse bilden, welches am Vereine überall genom-
men wird.
Soviel sich augenblicklich übersehen läfst, werden die im Er-
lös der Zeitschrift bestehenden Einnahmen dieses Jahres ausreichen,
um sämmtlichc Kosten für Jahrgang III. zu decken, und aufserdem
50 Thaler zur Gründung eines eisernen Bestandes zurückzulegen,
welcher nach Ihrem Beschlüsse vom 3. Februar durch weitere all-
jährliche Zuschüsse von 50 Thaleru auf die Höhe von 400 Thalera
gebracht werden soll.
So lange dem Vereine noch jede bestimmte aufseroidentliche
Unterstützung fehlt, werden wir in den öffentlichen und Privat- Bi-
bliotheken Berlins Ersatz für eine gute Vereins - Bibliothek suchen
und dieselbe auf die nothwendigsten Handbücher so wie diejenigen
Werke beschränken müssen, welche uns durch Austausch der Ver-
cinsschriftcn und die Freundlichkeit der Autoren zugeben.
Oliwohl der Jahiesbcitrag bereits in keinem Verhältnifs zum
buchhändlcrischen Werthe der Vereinsschrift steht, scheint es mir
nicht zweckmäfsig auf eine Erhöbung desselben anzutragen; ande-
rerseits wäre eine Erweiterung des Umfangs der Zeitschrift höchst
erwünscht. Unter diesen Umständen entschliefst sich vielleicht eine
Anzahl der wohlhabenderen Mitglieder, in ähnlicher Weise, wie
dies bereits beim zoologisch botanischen Vereine in Wien geschehen,
freiwillig zu einem jährlichen Beilrage von drei Thalern, anstatt
des ursprünglich festgesetzten. Hiervon würde es hauptsächlich ab-
hängen, ob wir dem nächsten Jahrgange eine Stärke von etwa 30
Bogen und mehr geben oder nicht. Der Ilollnung dazu wollen wir
uns um so mehr hingeben, als wir ein an politischen Wirrsalen über-
VH
reiches Jahr glücklich hinter uns lassen. Verhängnifsvoll wurde
dasselbe auch uns nur dadurch, dafs es den edelsten Freund und
genialsten Förderer der Naturwissenschaften von Erden fortnahm.
Die bei der Redaktion der Zeitschrift für mich mafsgebend ge-
wesenen Anschauungen hatten sich der Zustimmung der Herren Pro-
fessoren V. Ba er en Sprung und Schaum zu erfreuen, deren Ratli
in zweifelhaften Fällen einzuholen ich stets bemüht war, um auf
das Sirengste die Haltung zu wahren, durch welche eine wissen-
schaftlich-kritische Zeitschrift auf allgemeine Achtung Anspruch ma-
chen und Nutzen stiften kann. Leider ist Professor Schaum seit
mehreren Monaten durch die hartnäckigen Nachwehen eines gastri-
schen Fiebers in seiner gewohnten Thätigkeit unterbrochen worden.
Das Wesen der entomologischen Studien bringt es mit sich,
dafs sich ein StofT zu allgemein anziehenden gröfseren Vorträgen
nur selten bietet, wollen dieselben nicht bereits bekannte Gegen-
stände behandeln; um so weniger fehlte es an vielfach anregenden
kleineren Mittheilungen während der Versammlungsabende. Neben
denselben erhielt sich das Interesse für die allgemeinen Angelegen-
heiten des Vereines stets lebendig; demselben bei obwaltenden Dif-
ferenzen in Kürze einen möglichst allgemein befriedigenden Aus-
druck geben zii helfen, war mein Bemühen als Vorsitzender, in dem
mich Ihr Wohlwollen stets unterstützte.
Für die besondere Sorgfalt welche Herr Dr. Stein als Biblio-
thekar und Scliriftführer bewiesen, so wie für den übersichtlichen
Nachweis, welcher Herr Libbach über den Stand unseres kleinen
Vermögens jederzeit zu geben wusste, werden Sie diesen Herren
mit mir gern aufrichtigen Dank zollen.
Mit Rücksicht auf die Schwierigkeilen, welche sich durch §. 6.
der Statuten bei den Abstimmungen bieten, beanfragte Herr Ha-
bet mann folgende Aenderung desselben:
Bei der Wahl der Vorstands-Mitglieder ist die Majorität der in
Berlin ansässigen und der anwesenden auswärtigen Mitglieder
entscheidend.
Dieser Antrag wurde mit 24 Stimmen angenommen. In Folge der
darauf stattfindenden Neuwahl blieb der Vorstand des Vereines aus
seinen bisherigen Mitgliedern wie früher zusammengesetzt.
vm
Von Seilen des Herrn Rechnungsführers wurde darauf aufmerk-
sam gemacht, dafs ihm von verscliledenen Seiten Klagen über die
Ilöfie des Portobetrages für die zugesandten Hefte der Vereinsschrift
zugekommen seien. Um diesem UebelsUinde abzuhelfen wurde von
Seilen der Gesellschaft besclilossen, die Zeitschrift von Neujahr 1860
ab den auswärtigen Mitgliedern innerhalb des deutsch - österreichi-
schen Postverbandes frankirt zukommen zu lassen , wodurch sich
der Jahresbeitrag für dieselben von '2 Thlr. auf 2 Thlr. 10 Sgr.
erhöht.
Da die Uebersendung dieser Summe vielleicht für Manchen we-
niger bequem ist, wurde ferner beschlossen, nach Vorgang der deut-
schen ornithologischen und anderer Gesellschaften, den Jahresbei-
trag von denjenigen Herren mittelst Nachnahme von der Post ein-
zuziehen, welche ihn bis Neujahr nicht eingesendet.
Berliner
Entomologische Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Entomologischen Vereine in Berlin.
Dritter Jahrgang. (1859.)
Erstes Vierteljahrsheft.
( Mit 1 Kupfertafel. )
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1859. .-"^cr
Nicolai' sehe Verlagsbuchhandlung
( in Commission ).
.r;v-M,M
AT
Inhalt:
Seite
Vereinsangelegenheiten I — IV
Abhandlungen :
Zur kritischen Kenntnifs der in Gay's Historia fisica y poli-
tica von Solier beschriebenen Staphylinen. Von Dr.
G Kraatz 1 — 16
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Fünftes Stück. Elate-
ridae, Dascillidae, Malacodermata. Von H. v. Kiesen-
wetter in Bautzen 17 — .34
Drei neue Carabicinen- Larven. Von Prof. Dr. Schaum . . 35 — 41
Beiträge zur europäischen Käferfauna, zusammengestellt von
Prof. Dr. Schaum 42 — 59
Eine neue Art der Gattung Hoinonotus Dahlb. Von J. P. E.
Fr. Stein in Berlin 60 — 64
lieber die Gattungen Micropeplns, Thorictus, Antidipnis, Cne-
nieplatia und Foticartia. Von Dr. G. Kraatz . . . . 65 — 78
Ueber die Lebensweise einiger Sesienraupen. Von A. Lib-
bach in Berlin 79 — 81
Synonymische Bemerkungen:
Ueber Coleoptera von H. Schaum, Ghiliani in Turin,
L. Reiche in Paris, G. Kraatz, H. v. Kiesenwetter
und G. Stierlin in SchaiThausen.
Kleinere Mittheilungen:
Von H. Fufs in Ahrweiler, Prof. Döbner in Aschaffenburg.
H. Möller in Veikerhagen, Delarouzee in Paris,
G. W^ailer in Newcastle 82 — 98
Neuere Literatur l — xxv
Zeitschriftschau XXTI — XM
Beilagen:
1 ) Ein Probebogen des so eben erschienenen y,C'atalogus Coleopterorum
Europae , in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und U. v. Kiesen-
wetter, herausgegeben von Prof. H. Schaum." Berlin 1859.
Geheftet. Preis 15 Sgr.
2) Verzeichnifs neuerer naturwissenschaftlicher Werke aus dem Verlage
der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin.
3) Ein Verzeichnifs naturwissenschaftlicher Werke, welche durch den
zoologisch-mineralogischen Verein oder von Dr Herrich-Schaeffer
in llegensburg bezogen werden können.
)as letztere konnte nur einem Theile der ausgegebenen Exemplare beigelegt
werden. )
Zur kritischen Kemitnifs der in Gay 's
Historie! iisica y politica von Soli er
beschriebenen Staphylinen
von
Dr. G. Kraut z.
\T
▼ on Solier ist bekanutlich im vierten Theilc von Gay's Historia
lisica y politica de Chile (Paris, Chile 1849) eine gröfscrc Anzahl
chilesischer Staphylinen beschrieben worden, ohne dafs hei der Auf-
stellung der Arten und Gattungen die mindeste Rücksicht auf die
vorhandene Literatur genommen wäre. Zwar begegnen wir den
Namen Slcmis^ Riigihis^ Slaphylhnis, O.vylettis, Tac/iyporus, Aleo-
chara, doch sind dieselben nicht im Sinne eines bestimmten Au-
tors aufgefafst worden. Diesem Mangel hat Solier dadurch einiger-
mafsen abzuhelfen gesucht, dafs er bei jeder überhaupt aufgeführten
Gattung die Mundtlieile einer Art abgebildet hat, welche er als ty-
pische betrachtete. Die Darstellungen der IMundtheile, auf deren
Bildung Solier somit das nöthige Gewicht zu legen nicht verabsäumt
hat, sind fast durchgängig sorgfältig und in den meisten Fällen wohl
geeignet das Objekt kenntlich zu machen, so wenig leicht dies
häutig gerade bei den Mundtheilen möglich ist. Die von den In-
sekten selbst gegebenen Abbildungen sind dagegen mit wenigen Aus-
nahmen ') ganz verfehlt und erschweren in vielen Fällen geradezu
die Erkennung der Oiiginale, da sie ein falsches Bild von ihnen ge-
ben. Die Beschreibungen der Gattungscharaktere sind mit einiger
vSorgfalt, die der Arten meist sehr kurz entworfen. Unter diesen
Umständen war es für Lacordaire nicht wohl möglich den von So-
lier neu aufgestellten Gattungen einen bestimmten Plalz in dem von
ihm adopiirlen Erichson'schen Systeme der Staphylinen anzuwei-
' ) Zu (li«!sen sind die Ahhildungen der nn sich leicht kcnnlliclion
Sle?tus, Hugilus, (j'nathyineiiiix, (ianlrorlinjidluR, VulijJobns zu recliiicn.
Beil. Eiitomol. Zcitsrhr. III. 1
2 Kraal z: über SoUer's
sen; vielmehr linden wir dieselben, niil Ausnahme zweier '), in ei-
nem Anhange zu der genannlen Familie aufgeführt. — Durch den
Vergleich eines grofsen Thciles typischer Stücke von Solier's Sta-
phylineu - Arten in der Sammlung des Jardiri des Plantes, deren
Durchsicht mir von den Herren Lucas und Blanchard freundlichst
gestattet war, hin ich in Stand gesetzt, die folgenden Mitlhciiungcn
geben zu können.
Unter den dort besprochenen typischen Stücken verstehe ich
diejenigen, welche ich in der Sammlung des Jardin des Plantes be-
zettelt vorfand. Einige unhezettelte Arten, welche in den beiden
Kästchen steckten, die die Solier'schen Staphylinen enthielten, Hes-
sen sich mit ziemlicher Sicherheit auf einzelne seiner Arten deu-
ten, andere schienen mir noch ganz unbeschrieben, waren jedoch
meist in schlechtem Zustande. Werthvolles Material erhielt ich
aufserdem duich Herrn Deyrolle, in dessen Hände Solier^s Samm-
lung nach dem Tode des Besilzers übergegangen; unter den Arten,
die mir von ilim überlassen wurden, befanden sich selbst einzelne,
die ich vergeblich in der Sammlung des Jardin des Plantes gesucht;
die Benennungen derselben, obwohl sie meist von Solier's eigener
Hand stammen mochten, stimmten nicht immer mit denen überein,
die ich im Jardin des Plantes gefunden; den Vorzug schienen mir
die letzteren zu verdienen. Eine ansehnliche Anzahl chilesischer
Staphylinen, von denen gewifs vier Fünftel Solier unbekannt ge-
blieben, sah ich ferner in Herrn Fairmaire's Sammlung, und würde
wenigstens die Galtungen, denen sie angehörten, hier namhaft ma-
chen, beabsichtigte Herr Fairmaire nicht dieselben binnen Kurzem
zu beschreiben.
' ) l'ohjodonlus und Mecorhopaliis, über die das INähere sich weiter
unten aniiefülirt findet.
chilesisclie Slaplnjlinc7i. 3
I. PliysogriiatlniiS Sol. ') IV. p. 303.
1. P/,ysognathns obscunis Sol. (IV. 304. 1. 1.5. f. 9, a — f.).
Eine sehr ausgezeichnete neue Galtung, welclic sicli zwar nicht in
der Sammlung des Jardin des Plantes vorfand, mir aher von Herrn
Deyrollc niitgetheilt wurde; dieselbe erinnert durch den H;djilus al-
lerdings an die Pselaphiden, wie auch Solier bereits hervorhebt, und
läfst sich überhaupt nicht in eine der bestehenden Staphylinen-Grup-
pen unterbringen. Der Hinterleib meines Exemplares zeigt von oben
gesehen nur 4 Segmente; ob 1 oder 2 Segmente vor dem sichtl>a-
ren ersten und wieviele in dem sichtbaren vierten versteckt sind,
bleibt der Untersuchung derer vorbehalten, denen mehr als ein Stück
des Käfers zur Verfügung steht. Nach Solicr's Abbildung sind die
Füfse nur viergliedrig; ein von mir unter das Mikroskop gebrach-
ter Hin terfufs zeigte sich deutlich ogliedrig; möglich ist es, dafs der
von Solier abgebildete Fufs ein Vorderfufs ist, und dafs F/iysognn-
llms somit viergliedrige Vorderfüfse besäfse; doch scheint mir ein
Beobachtungs- oder Zcichncnfeblcr von Solier's Seite noch wahr-
scheinlicher. Da sämmtliche bis jetzt beschriebenen Psclnphhlcn
dreigliedrige Füfse haben, läfst sich Pfiysognafhus nicht wohl mit
denselben vereinigen. Vorläufig dürfte die Gruppe der P/iysognu-
Ih'Ues am besten neben den Omalini einzuschalten sein, eine Stel-
lung, für die der Bau des Thorax, die Gestall der Vorderhüften und
die Bildung der Unterlippe spricht, soweit sie sich aus Solier's Ab-
bildung heurtheilen läfst. Hervorgehoben sei noch, dafs das Hals-
schild aufser der einen von Solier erwähnten mittleren Basalgrube,
jederseits von derselben eine vertiefte Längslinie, aufserhalb dieser
eine kurze aber tiefe Schräglinie und in der Mitte des Seitenrandes
einen weiten Eindruck zeigt.
II. Steuii» Sol. IV. p. 303.
2. Stmus Gayi Sol. (IV. 306. I. t. 5. f. 10, a— g.). Die ein-
zige beschriebene Art ist ein ächter Slenns mit zweilappigem vier-
tem FufsgÜede und ungerandetem Hinterleibc.
III. Riigiliis Sol. IV. p. 307.
3. Rugilus chilensis Sol. (IV. 309. 1. t. 5. f. 1!, a — g.) ist
ein schwärzlich erzfarbener Slillcus, mit rothbraunem Hinterrandc
') Hi(a' so wie bei den folgenden Citaten ist /u ergänzen: Ilisloria
fisica y polilica de Chile por Claudio Gay. Zoologia.
1*
4 Kraal z: über Soliev's
der Fliigehkcken, eine Eigenlhüinlicbkeit die Solicr in der Beschrei-
bung nicht erwähnt.
4. Riigilus depretisiis Sol. (IV. 310. 2.) ist ein Echiasler.
IV. Polyodoiitus Sol. IV. p. 310.
5. Pohjodontus angusfalus Sol. (IV. 312. 1. t. 6. f. I, a. h.).
Von dieser Art fand sich im Jardin des Plantes nur der Hinterleib
eines Exemplares vor, dessen BeschafTenheit der Annahme nicht wi-
dersprach, in dein Käfer einen Scopaeus zu erkennen; dieselbe recht-
fertigt sicii sowohl durch Solier's Abbildung dei" Oberlippe als durch
seine Angaben über die eliarakteristisehe Gestalt der Zunge.
Auf die Abbildung y on Pohjodonlus^ welche Lacordairc ') ver-
anlasste in dem Käfer, trotz Solier's Angaben über die Mundtheile,
doch vielleicht etwas Anderes als einen Scopaeus zu verniuthen, ist
kein Gewicht zu legen.
Es sei aufserdem hinzugefügt, dafs sich ein in Fairmaire's Be-
sitze befindlicher Scopaeus ganz wohl auf die Solier'sche Art deu-
ten läfst.
V. iStapliyHiins Sol. IV. p. 312.
(). Slaphylinus {Caßus) bisidcahis Sol. (IV. 314. 1. t. 6. f. 2,
a — g.) gebort zu den Verwandten des Philonthus xantholoma Grav.;
das Halsschild hat in jeder der vertieften Rüekenlinien etwa zwölf
Punkte und ist au den Seiten ziemlich weitläufig und unregelmäfsig
punktirt.
7. Stuplnjlinus (?) clnctns Sol. (IV. 314. 2.). Auf diesen Kä-
fer ist vielleicht irgend eine röthlich gefärbte Art aus der Gruppe
der Aleocharinen mit schwärzlichem fünften Hinterleibssegmentc zu
deuten; ein typisches Exemplar habe ich nicht gesehen, da dasselbe
von dem Glimmerplättchen der Sl. cinclus bezettelten Nadel abge-
sprungen war. vSolier giebt an, dafs der Käfer wahrscheinlich ei-
ner eigenen Gattung angehöre, dafs er aber keins von den beiden
einzigen Stücken, die er besessen, habe zerstören wollen.
8. Slap/njlhms chilensis Sol. (IV. 315. 3.) ist ein Philonllnis
mit 4 Punkten in den Riickeiireihen des Halsschildes und weitläufig
punktirtcn Flügeldecken, deren Färbung am meisten an die des Phil,
laevicollis Lac erinnert.
9. Stapfiylimis nilidipennis Sol. (IV. 316. 4.) ist ein ziemlich
kleiner Philonthris mit 5 Punkten in den Rückenreihen des Hals-
') Genera des Coleopf 11. p 95
chilcsische Slaphylinen. 5
sdiüdes, und Flügeldecken deren Punktirung am meisten an die des
P/dl. sparsits Lucas erinnert.
10. Slaphyliwts iiiipressifi'Oiis Sol. (IV. 316. 5. t. 6. f. 3, a.)
ist ein bräunlich erxfarbeuer achter Philonlhus mit nur 3 Punkten
in den Riickcnrcilien des Ilalsschildes.
Diesen Käfer ihcillc mir auch Herr Riehl aus Chile mit.
11. S/aphylhius rujipennls Sol. (IV. 317. 6.) ist ein dem vo-
rigen ziemlich verwandter, Qtiedliis-arWgGv P/ntonihiis mit 4 schwa-
chen Punkien ') in den Hückenreihcn des Halsschildes und dicht und
fein punktirlen, schmutzig braunen Flügeldecken,
12. Slaplnjlinus leiocephahis Sol. (IV. 318. 7.) ist cm Qtcedius
mit verhällnifsmäfsig grofsem Kopfe.
13. Slophijünus chlor opt er iis Sol. (IV. -319. 8.) ist ein Phi-
lonlhus mit ziemlich weitläufig und tief piinktirten Flügeldecken;
die Zahl der Punkte auf dem Halsschilde war nicht deutlich zu er-
kennen.
14. SlaphtjUnus pimclipennis Sol. (IV. .319. 9. t. 6. f. 4, a.).
Hierauf ist mit Sicherheit ein in drei Exemplaren im Jardin des
Plantes befindlicher tief schwarzer Philoul/nis mit 6 Punkten in den
Rückenieihen des Halsschildes zu deuten, von denen ein Stück Sta-
phyliniis puiiclicollis bezettelt ist.
15. Slaphijlinus (Cheilocolpiis) pxjrosloma Sol. (IV. 320. 10.
t. 6. f. 5, a.) ist ein Philonlhus mit nur 2 Punkten in den Rücken-
reiheu des Ilalsschildes.
16. Slophylinus (Cheilocolpiis) angusluliis Sol. (IV. .320. 11.
t. 6. f. 6, a.) schien, dem wenig gut erhaltenen Exemplare nach zu
urlheilen, kaum einem P/u7ohMj{5 anzugehören, und dadurch beson-
ders ausgezeichnet, dafs 3 Punkte auf jeder Seite des Halsschildes
eine Schräglinie bildeten, der mittlere Punkt der Schläglinien mit
xvvei zwischen iiinen liegenden stärkern Punkten eine vierpunktige
Querlinie in der Mitte des Ilalsschildes bildete.
17. Slapliylinus (Cheilocolpus) parvus Sol. (IV. 321. 12.). An
Stelle des typischen fand sich im Jardin des Plantes ein Exemplar
der Aleochara pecloralis Sol. als Slaphylimis parvus Sol. bezet-
') Mit dieser Angabe stehen Solier's Worte: ,,dorso del prolorax
con dos hileras longiludinales, cada una conipuesta de tres puntitos"
scheinbar im AVidersprucli; derselbe zählt indessen hier wie in mehreren
ähnlichen Fällen (z. ß. beim St. punctipennis) den Punkt der luickenrei-
lien, welcher unmittelbar hinter dem Vorderrandc des Halsscliildes liegt,
nicht mit.
6 Kraalz: über Sulicr's
iell; vielleicht ist der Küfer eine der vorlicrgelicndcti verwandle
kleincic Art.
VI. lEonialoti'icIiiii^ Sol. IV. p. 321.
18. Homalolridnis slriatus Sol. (IV. 323. 1. t. 6. f. 7 a, 1), c, d.).
Die typische Art dieser Gattung, von der die Beschreibung der Mund-
tbeile entlehnt ist, hat eine Länge von etwa If Linien und erin-
nert weniger im Gesammthabitus als durcli die Sculpfur der punkt-
streifigen Flügeldecken an Coprophilus. Dieser Gattung sieht Ilo~
malolrlchus auch durch den Bau der Mundthcile, welche sorgfältig
von Solier abgebildet sind, am nächsten. Die Verwandtschaft in
der Gestalt und der eigenthümlichen Beborstung der Oberlippe bei-
der Gattungen ist augenfällig. Die Abweichung in der Gestalt der
Mandibelu rechtfertigt die generischc Scheidung derselben, scheint
indessen weniger bedeutend als Solier's Worte (S. 321) ,.mandibulae
apice bidenlatae" vermuthen lassen, wenn man die eine der Mandi-
belu in der Abbildung (t. 6. f. 7 b.) an der Spitze stumpf abgerun-
det findet. Die Gestalt der Maxillartaster ist der von Coprophilus
verwandt, doch ist das vorletzte Glied derselben nicht unbedeutend
kürzer. In der Form der Zunge und der Lippentaster zeigen beide
Gattungen keine durchgreifenden Unterschiede.
Unter den äufseren unterscheidenden Merkmalen wäre liervor-
zuhebcn, dafs bei llomalotriclius der Kopf im Vcrhältnifs zum Hals-
schilde kleiner erscheint, und dafs die Vorderecken des letzteren
nicht spitzig vorgezogen sind; auch ist der Unterschied in der Kör-
pergröfse wohl zu beiücksichtigen.
Die wesentlichsten unterscheidenden Merkmale in den Diagno-
sen der besprochenen beiden Gattungen sind hiernach:
Coprophilus: Mandibulae subacqualcs, acuminatae, medio sub-
dentatae.
Ilomaloirichus : Mandibulae iuaequales, altera apice bidentata,
altera apice subacumiuata.
19. Ilomaloirichus impressicollis Sol. (IV. 323. 2. t. 6. f. S.)
ist eine der vorhergehenden ähnliche, etwas gröfsere Art.
20. Ilomaloirichus obscurus Sol. (IV. 324. 3. t. 6. f. 9.) ist
ein schwarzer Trogophloeus mit ziemlich tief und stark punktirteu
Flügeldecken.
21. Ilomaloirichus fuscus Sol. (IV. 325. 4.) ist ein bräunlich
erzfarbiger Trogophloeus,
22. Ilomaloirichus luteipes SoL (IV. 235. 5.) scheint nach
dem vorhandenen halben Exemplare zu urlheilen einem Trogophloeus
i
cfnlesiache Sluphijlinen. 7
anzugehören, bei dem die Punkte auf den Flügeldeckeu hin und
wieder undeutliclie Keiheii bilden.
YII. Oiiathymeniis Sol. IV. p. 326.
23. Gnul/iymenus apiertis Sol. (IV. 327. 1. t. 6. f. 10, a — c).
Dieser Käfer ist von mir bereits früher (Nalurgcsch. der Insekten
Deulschl. II. p. 666.) besprochen und neben Faederus gestellt wor-
den. Das typische Exemplar im Jardin des Plantes stimmte durch-
aus mit demjenigen überein, welches Herr Riehl mir früher freund-
lichst mitgethcilt hatte.
VIII. Oxyteliis Sol. IV. p. 328.
24. Oxijtelus snlcalus Sol. (IV. 324. 1. t. 6. f. 11, a — g.) ')
fand ich im Jardin des Plantes nicht vor. Die Angaben über die
Sculptur des Halsschildes und die Abbildungen der Mundtheile lassen
darauf schliefsen, dafs der Käfer ein achter Oxylelus ist.
IX. Teropaliius Sol. IV. p. 330.
25. Teropatpus suluralis Sol. (IV. 321. 1. t. 5. f. 12, a — e.)
ist ein Trogopldoeus von etwas fremdartigem Habitus; die Abbil-
dungen der Mundtheile stimmen in den weseullichsten Punkten so
vollkommen mit den charakteristischen Merkmalen von Trogopldoeus
(namentlich den „mandibulae apice bicuspes, inlerne medio bidenta-
tae" Erichs. Gen. et Spec. Staphyl. p. 801) überein, dafs eine et-
waige generischc Abtrennung des Käfers von Trogopldoeus nicht
befürwortet weiden kann. Ich habe übrigens nur die von Solier
erwähnte Varietät des Käfers mit röthlichem Halsschilde und Hin-
terleibe vor mir gehabt, von der sich indessen recht wohl anneh-
men läfst, dafs sie von der schwarzen Form mit bräunlichen Flü-
geldecken nicht specifisch verschieden ist.
26. Teropalpus 1 puncticollis Sol. (IV. 332. 2.) ist ein Tro-
gopldoeus.
27. Teropalpus ? macidipennis Sol. (IV. 332. 3.) ist ein sehr
hübscher Bledius.
X. Oastrorltopalus Sol. IV. p. 333.
28. Gastrorhopalus niger Sol. (IV. 334. 1. t. 6. f. 12, a — f.).
Ein Exemplar dieses ausgezeichneten Käfers, welcher einer giofsen
Calodera (im Erichson'schen Sinne) mit ziemlich stark eingeschnür-
tem Hinlerlcibc ähnlich sieht, erhielt ich durch Herrn Deyrolle, und
') Vergl. die JNote zu AnomognaUius.
8 Kraatz: über Salier' s
habe auch die Mundtheile desselben untersuclit. Solier's Abbildun-
gen derselben sind im Wesentlichen als naturgetreu zu bezeichnen,
wenn man von der Nichtberücksichtigung der Paraglossen absieht.
Was die Gattung vor allen übrigen Aleocharinen auszeichnet, ist
die Gestalt der beiden ersten Glieder der Lippentasler, welche von
besonders breiler Gestalt sind; auch ist die Oberlippe selten so stark
bei den Aleocharinen ausgerandet. Die an der Innenseite dicht be-
dornte innere Maxülarlade weist der Gattung ihren Platz neben
Caloclera, etwa zwischen dieser Gntlung und Callicerus an, bei der
das dritte Glied der Maxi llartaster aulfallend verdickt ist.
29. Gastrorhopabis elegans Sol. (IV. 3.35. 2. t. C. f. 13.) Die
Abbildung dieses zierlichen Käfers, welcher sich in Färbung und
Gröfse von der vorigen Art sehr verschieden zeigt, ist ziemlich cha-
rakteristisch, der Hinterleib am Grunde fast noch schmäler. Hal-
ten sich die Mundtheile beider Arten bei der Untersuchung nicht
vollkommen übereinstimmend gezeigt, so würde ich in denselben
zwei ganz verschiedene Gattungen vermuthct haben; als besonders
auffallend verdient erwähnt zu werden, dafs das ote (scheinbar 4te)
Hinterlcibsscgment bei O. elegnns mehr als doppelt so lang, bei (i!.
niger nur wenig länger als das folgeude ist. Ein Vorhandensein von
Arten, in denen diese Unterschiede vermittelt werden, scheint mir
wahrscheinlich; eine analoge, wenn auch weniger stark ausgeprägte
Erscheinung findet sich bei den Tacliyiisa-Arlen.
XI llololitis Sol. IV. p. 33.V
30. Ilolohus pygmaeiis Sol. (IV. 336. 1. t. 6. f. 14 a.). Hier-
auf deute ich eine in der Sammlung des Jardin des Plantes befind-
liche unbezetlelte Oligota, welche mir auch von Herrn DeyroUe als
der Solier'sche Uolohus milgctheiU wurde. Lacordairc (Gen. des
Coleopt. II. p. 155) vermuthct, dafs die Gattung zur Gruppe der
Proteinini gehöre; dies ist indessen nach der Abbildung der Maxil-
lartaster (t. 6. f. 14.) unmöglich; diese können nur Oligota oder
Ilypoctjptns angehören und stimmen in der charakteristischen Ge-
stalt der beiden letzten Glieder ziemlich genau mit der von mir
(Linnaea XI. t. I. f. 37a.) selbst gegebenen Zeichnung der Masillar-
taster von Oligota überein. Solier giebt auch ausdrücklich die Füh-
ler lOgliedrig an: „Antenas con diez articulos (a lo menos no he-
raus podido disliuguir si el onceno existe)''. Dafs derselbe den Zun-
genspalt nicht bemerkt hat und von einem labium parvum in me-
dio in lobum triangulärem, dentiformeni productum spricht, kann
bei der Kleinheit des Objekts nicht auflalleu.
chilesische Slaphytinen. 9
XII. AsioasBOgita^IuBS Sol IV. p. 337.
31. JnomognalJms fiUformis Sol. (IV. 3.39. 1 . t. 6. f. 15,
a— g.) '). Von diesem Käfer fand ich in der Sauiniluiig des Jar-
din des Plantes nur unerkennbare Trümmer, die auf einen Käfer
von der Gröfse und Geslalt der Ilomalola cuspidala schlicfscn Hes-
sen. Nach der x\bbildung der Miindlheile zu urlheilen gehört der-
selbe jedenfalls in die Gruppe der jileocharini, und es würde in
ihm nichts anderes als eine Ilomalola zu vermuthen sein, schiene
nicht die Bildung der Mandibeln in der That eine eigcntliümliche;
da auch in der Beschreibung auf dieselbe ausführlich Bezug genom-
men wird, ist die Gatiung Anomognalhus aufrecht zu erhalten und
etwa mit folgender Diagnose zu versehen :
Mandibulae inaequales, altera medio subdentata, intra dentem et
apicem subserrata, altera edentata, lobo ciliato, basi tanluni
mandibulae applicalo instructa.
IMaxillae mala interiore intus apice spinulis ciliata.
Ligula brevis, bilida.
Palpi labiales 3-articulati, arliculo secundo brcviore.
Tarsi postici 5-articulati, arliculis 4 primis breviusculis, subaequa-
libus.
XIII. Bleiilaarltyineitus Sol. IV. p. 339.
32. Blepharhtjmenus sulcicollis Sol (IV. 340. 1. t. 7. f. l,a— f.)
Der zierliche Käfer erinnert in der Gröfse und Färbung an die roth-
braunen Ilyobales-Arien, erhält aber durch den hinten eingeschnür-
ten wenig geneigten Kopf und das vorn verengte, oben mit zwei
tiefen Längsfurchen versehene Halsschild ein charakteristisches An-
sehtn. Die Gestalt der Paraglosscn, die von Solier aufser Acht ge-
lassen sind, würde sicher entscheiden ob der Käfer in nächster Ver-
wandtschaft mit Aulalla und BoUlochara sieht, was durch den Ha-
bitus sehr wahrscheinlich gemacht wird. Die Abbildung der äufse-
ren Maxillarlade (t. 7. f. Id.) dürfte kaum ganz naturgetreu sein.
Die Galtungs-Diagnose läfst sich etwa so stellen:
Maxillae mala interiore apice intus spinulis ciliata, esteriore
apice uncinata, longius |)ubcs cente. ^)
Ligula elongata, linearis, apice bifida.
Palpi labiales triarticulati, articulo tertio secundo longiore.
Tarsi postici articulo primo elungato. ^)
') Es sei hier darauf aufmerksam gemaclil, dafs auf Taf ö. Fig. lad
und 15e fälschlich als 11 e und lld aufgeführt sind.
^) Wenn Solier's Abbildung richtig ist.
^) Diese Angabe ist dem Thiere von mir selbst entnommen, da So-
lier die Beine in der Beschreibung nicht erNvälmt.
10 Kraal x: über Solier's
XIV. Tacliy|iorii(^ Sol. IV. p. 311.
33. Tacfiijporns hicolor Sol. (IV. 342. 1. t. 7. f. 2, a — b.).
Der unter diesem Namen im Jardin des Piautes befindliche Käfer
war ein schöner Aleoc/iarin, von dem Anseben einer grofsen //o-
plandria. Dafür, dafs Solier in der That einen Aleochurin bei der
Beschreibung vor sich gehabt bat, spricht die Abbildung der Ober-
lippe und der Maxillartaster, dagegen die slark bedornie Schienen-
spitze. Die Ceslalt der Unterlippe, welche hier entscheidend sein
wüi'de, läfst Solier gänzlicb unerwähnt.
34. Tachyporus viarginicollis Sol. (IV. 343. 2.). Das einzige
vorhandene fülilerlosc Exemplar schien mir siciicr ein Uubrocerus
zu sein.
35. Tachyporus rufescens Sol. (IV. 313. 3. t. 7. f. 3.). Das
einzige vorhandene halbe Exemplar schien mir sicher ein Uubroce-
rus^ und zwar wahrscbeinlicb ein unausgefärbles Exemplar der vor-
hergehenden Art.
36. Tuchyportis teslaceus Sol. (344. 4.) ist ein Conosoma m.
(Conurus S t e p h .) .
37. Tuchyportis macnlipennis Sol. (IV. 344. 5.) ist ebenfalls
ein Conosoma.
XV. Entliorax Sol. IV. p. 345.
.38. Euihorax rnficornis Sol. (IV. 34G. 1. t. 7. f. 4, a — d.) ist
eine zweite Art der von mir (Liunaca Entomol XI. p. 40) aufge-
stellten Galtung 3Iyrmecochara , welche nach Solier unter Steinen
bei Ameisen vorkommt. Nur dieser Umstand, so wie die Beschrei-
bung des breiten Halsschildes und der kurzen Flügeldecken hätten
mich darauf leiten können in Euihorax meine ßlyrmecochara zu
erkennen, da der Käfer selbst nicht abgebildet, die Zunge in der
Abbildung ganz unvcrhällnifsmäfsig grofs, die innere Masillarladc
überall weiciiliaaiig angegeben ist, während sie doch an der Spitze
mit einzelnen Dorncu besetzt ist, die Solier in ähnlichen Fällen rich-
tig abbildet.
XVI. IflecorltoimliBS Sol. IV. p. 347.
39. Mecorhopalus aler Sol. (IV. 348. I. t. 7. f. 6, a.). So-
wohl diese Art wie die beiden anderen Mecorhopalus sind ächte
Aleocharen, während sich unter den von Solier als Aleochara auf-
geführten Arten keine einzige Spccies dieser Gattung befindet. Auf
das Für und Wider, welches Lacordaire bewogen Mecorhopalus
einstweilen zu den Tachyporinen zu stellen, ist hiernach kaum wei-
ter einzugchen.
chitesische Slaphylinen. 11
40. Mecorhopalus hiptisttdaltis Sol. (Sol. 318. 2. I. 7. f. 7,a.)
41. Mecorhopalus clonguliis Sol. (IV. 319. 3. t. 6'. f. 5, a — f.)
XVil. Aleocltara Sol. IV. |>. 349.
42. Aleochara ohscura Sol. (IV. 351. 1. 1. 7. f. 8, a.). Das
wenig gut erhaltene bezeticlle Exemplar gehört einer ächlen, dich!
punklirten Homalota an , deren Flügeldecken in der Beschreibung
nigro-opaca genannt, in der Abbildung gelbbraun angegeben sind.
43. Aleochara anguslala Sol. (IV. 351. 2. t. 7. f. 9, a — f).
Die Mundtheile dieses Käfers, welcher als der typische Repräsen-
tant der Gattung Aleochara im Solier^schen Sinne zu betrachten
ist, gehören ohne Zweifel einer Homalota an, von der indessen
kein bezetteltes Exemplar aufzuGnden war.
4 i. Aleochara obsciiripennis Sol. (IV. 351. 3.) ist eine Homalota.
Da die eben besprochenen drei Arten völlig ungenügend be-
schrieben sind, so würden sie nur für den Fall aufrecht zu halten
sein, dafs neue Beschreibungen nach gut erhaltenen Exemplaren
nachträglich von ihnen entworfen würden, was nicht wohl zu ver-
mulhen ist.
45. Aleochara hiimpressa Sol. (IV. 352. 4.) ist entweder eine
Homalota oder eine Hoplandria.
46. Aleochara nilklicollis Sol. (IV. .352. 5.), von der Solicr nur
ein Exemplar vorgelegen, habe ich weder in Deyrollc's noch in der
Sammlung des Jardin des Plaules bemerkt.
47. Aleochara transversa Sol. (IV. 352. 6.) ist eine //o/jZant/ri«.
48. Aleochara pnncticollis Sol. (IV. 353. 7.). Das kopflose,
typische Exem[)lar schien eine Hoplandria.
49. Aleochara melanocera Sol. (IV. 354. 8. t. 7. f. 10.) ist
eine Hoplandria.
50. Aleochara luteiventris Sol. (IV. 354. 9.) ist eine der /}?:nc-
licollis verwandle Hoptandria.
51. Aleochara pectoralis Sol. (IV. 354. 9. t. 7. f. 11.). Das
bezettelte Exemplar im Jardin des Planfes gehört der Gattung Ihjo-
bales an; der Hinterleib desselben ist, wie es auch in der Beschrei-
bung angegeben, roth, vor der Spitze schwärzlich; in der Abbildung
ist er schwarz, an der Spitze rölhlich.
XVIIl. Polylobus Sol. IV. p. 354.
52. Pohjlobus maculipennis So\. (IV. 356. 1. f. 12, a — f.). Der
schön gezeichnete Käfer gleicht in der Gestalt und der äufseisl dich-
ten Puuktirung völlig einer Oxypoda, scheint indessen durch die Gc-
12
Kraal z: über Sulier's
stall der äufscren Maxillailadc iiiul uic kurze bis aul' licii (jiuiul ^a-
spalleiic Ziinjcc wolil berechlij;l eine eigene Galtung zu bilden, de-
ren Galtungs-Diognose etwa folgende ist:
Maxillae mala interiore intus spinulis raris ciliala, exleriore cx-
fus apice mullilobala, lobis rotundalis.
Ligula brevissima, bifida.
Palpi labiales triarticulati, arliculo primo breviore. ')
Tarsi 5-arfieulati.
53. PoUjlobus melanocephalns Sol. (IV. 356. 2. t. 7. f. 13, a.)
gehört wahrscheinlich nicht dieser Gattung an, da der Habitus dos
typischen Exemplares ein ganz aiulerer, mehr an die gleichbreiteu
Oxijpoden erinnernder ist; das lypiscbe Exemplar im Jardin des Plan-
tes zeigt einen kleinen Kiel auf der Mitte des sechsten Hinlerleibs-
sejrmentes.
Die besprochenen Arten mögen hier noch einmal kurz zusam-
inengeslellt werden.
1. Phijsognalhus obscurns Sol.
2. Steniis Gayi Sol.
3. liiigilus chilensis Sol.
1. . — (lep7'essus Sol.
5. Poltjodonlus (uiguslalus Sol.
6. Stap/njlinus bisulcaliis Sol.
7. —
8. —
9. —
10. —
11. —
12. —
13. -
14. —
:=. P/iysogiialhus Sol. n. gen.
=z Stenus.
zzz Slilicus.
zr: Echiasler.
=: Scopaeus.
z=: Philonlhtis Erichs. 7.
=z Philonlhus Er. 4.
=z Philonlhus Er. 5.
cinclus Sol.
chilensis Sol.
niliJipennis Sol.
impressiji07is Sol. z=: Philonlhus Er.
rujipentiis Sol. ^) \ =■ Philonlhus Er. 4.
leiocephalus Sol. rz: Quedius.
chloroplcrus Sol.
punclipennis Sol. ^ )
=r: Philontlms.
z= Philonlhus Er. 6.
15- — (Cheilocolpus) pyrosloma S. } = Philonlhus.
') Nach der Beschreibung; in der Zeichnung ist gerade das erste
Glied das längste, Avofür indessen die Analogie nicht spricht.
^) Da bereits ein Philonlhus rufipennis Grav. exislirt, mag der Kü-
fer Ph. pyroplerns genannt werden.
^) Der niaderensisciie I'hilontlius piinclipennis Wollaston ist vom
Autor nunmelu" wolil mit einem andern INamen zu belegen, da der IName
pnnclipeniris in der Gattung r/iiloulhiis nachträglich als vergeben ange-
sprocben werden inuls.
chilesische Stapfiylinen.
13
1 6. SlaphyUnus{Cheil.) aiiguslaius S.
17. — — parvus Sol.
18. Ilomalolrichus slriatiis Sol.
19. — hnpresslcollis S.
20. — olfsciiriis Sol.
21. Homalolrlchus fuscus Sol.
22. — lutclpcs Sol.
23. Gnathymenus aplerus Sol.
24. Oxytehis sulcaius Sol.
25. Teropalpus suiurulls Sol.
26. — punclicoUis Sol.
27. — maculipennis Sol.
28. Gastrorhopahis niger Sol.
29. — elegans Sol.
30. Uolobus pygmaeus Sol.
31. Aiiomognalhus Jilijormls Sol.
32. Blepharymenus sutcicoUis Sol.
•33. Tachyporxis hicolor Sol.
34. — marginicollis Sol.
35. — rufescens Sol.
36. — teslaceus Sol.
.37. — maculipennis Sol.
38. Eulhorax rußcornis Sol.
39. Mecorhopalus ater Sol.
40. — hipuslulalus Sol.
41. — elongatus Sol.
42. Aleochura obscura Sol.
4.3. — angustaia Sol.
44. — obsciiripentiis Sol.
45. — biimpressa Sol.
46. — nilidicollis Sol.
47. — Iransversa Sol.
48. — puncticollis Sol.
49. — melanocera Sol.
50. — luieivenlris Sol.
51. — pectoratis Sol.
52. Volylobtis maculipennis Sol.
53. — melanocephahts Sol.
= Philont/ms V.
:=: Ilomalolrichus Sol. ii. gen.
=r Ilomtdotrichus.
zir Trogophloeus.
:=: Trogophloeus.
=: Trogophloeus.
z=. Gnaihymenus Sol. ii. gen.
r= O.vytelus.
= Trogophloctis Sol.
:= Trogophloeus.
nr Bledius.
■=. G aslrorhopalus Sol. n. gen.
r:= Gustrorhopalus.
=. Oligola.
:zz Anomcgnathus Sol. n. gen.
rz: Blepharymenus Sol. n. gen.
rz: Iloplandrial
= Hahrocerus.
=. Habrocerus.
=■ Conosomam. ( Co ju/rus St pli.)
zr: Conosomu.
= Eulhorax Sol.
zz: Myrmecochara K r a a t z.
=: Aleochara.
:zz Aleochara.
z:^ Aleochara.
zzz Ilomalola.
:z= Ilomalola.
zz: Ilomalola.
= Ilomalola':^
zz: Hoplandria.
zz: Iloplundria.
zz: Iloplandria.
z= Iloplandria.
zzz Ilyobales.
z=z Folylobus Sol. n. gcii.
zz: Oxypodal
14 Kraut z: über Solier's
Werfen wir auf diese Liste noch einen allgemeinen Blick, so
mufs es zuvörderst auffallen, dafs unter 53 Arten kein einziger äeh-
Icr SlapJiijlhiKs aufgefunden ist. Die aufgezählten Philoiähen sind
sänunllich nur von niitllerer Gröfse. Am reichsten sind verhältnifs-
mäfsig die Alcochurinen vertreten, mit drei hcstimmt und zwei muth-
niafslich neuen Gattungen. Nächst dem schon fiüher von mir be-
sprochenen Gnuthijmenvs sind Ph'jsognaihus und Homaloirichus
als neue und ausgezeichnete Galtungen zur Kennluifs gelangt.
Aufser den in der Liste verzeichneten gehören aucli die Ge-
nera Oxypoda ^) und ßlijUaena'^) der ehiicsischen Fauna an. Be-
sonders charakteristisch für dieselbe scheint das Auftreten von
zahlreichen und ansehnlichen TrogopJdoeus • Allen , unter denen
der bereits von Erichson beschriebene Trogophloeiis nignahis ^) be-
sonders hervorzuheben ist. Im Ucbrigen sind nur einzelne Oxy-
/e^tnf'n-Galtungcn durch meist einzelne Specics vertreten; doch er-
hält die O.ry/e/men-Gruppe einen interessanten Zuwachs durch JIo-
malotrlchus mit drei *) Arten. Weiteres mag das Verzeichnifs selbst
sagen; als eine merkwürdige Erscheinung wäre nur etwa noch die
grol'se habituelle Aehnlichkcit mehrerer Pldlonlhtts mW Qnedius her-
vorzuheben; zu der allgemeinen äufseren Aehnlichkcit kommt noch
hinzu, dafs bei P/i. iinpressifrons die Rückenreihen des Halsschil-
des nur drei Punkte zeigen, wie dies bei den meisten Quedien und
nur bei wenigen bisher bekannten Phdontims der Fall ist; Ph'don-
ihus pyrosloma zeigt sogar nur zwei Punkte, dagegen findet sich
eine Art mit nur einem Punkte ') auf jeder Seite des Halsschil-
des nicht.
') Oxypoda s. die Beschreibung im Anhang.
*) Myllaena s pb«'ndaselbst.
') Gen. et Spec. Staphyl. p. 803. 5.
*) Die dritte Art ist im Anhang beschrieben.
*) Die beiden einzigen von Erichson aufgefülirlen Phdonthus- Arten
aus INeidiolland, welche diese Eigenscbalt zeigen, gehören nicht dieser Gal-
tung an, sondern sind Qiiediits; ich habe den für Pldlonlhns angesproche-
nen Slap/n/liints rußculUs Grav. aus Vandieniensland genau untersucht
und das charaklerislisclie dreieckige Plältchen an den Seiten des Hais-
schildes ganz deutlich gesehen; dafs dasselbe dem nahe verwandten Ph.
hybridus nicht fehlt, ist mit Sicherheit anzunehmen.
chilesische Slap/njlinen. 15
A n h a n g.
Von den Ijier beschriebenen Arten sind zwei als Repräsenlan-
icu von Galtuageu, deren Vorkommen in Chile nocli nicht nachge-
wiesen war, interessant, die drille ist es als eine neue Art der So-
lier'schen Gattung Homalotrichus.
1. Oxypoda chiletisis: Brevior, subtilissime coiiferiissime-
(liie punclala, nigra, miieiinis^ pedibtis, thorace eltjlrtsfjue ruj'o-tes-
iaceis, his circa scutellum leviler infiiscalis. — Long. \\ liu.
Oxypodae cuniculinae Er. vix longior sed latior, colore sat di-
stinola. omniuni pube tenui griseo - sericea obducta. Antennae Ic-
nucs, graciles, capite thoraceqiie fere longiores, rufo-teslaceae, arli-
culo ultimo apice infuscato, praecedenlibus duobus conjuuctim lon-
giludine fere aequali, articulo tertio secuudo vix breviore, subobco-
nico, 4 — 6 latitudine pauIo longioribus, C — 10 sensim vix breviori-
bus sed paulo latioi ibus, pcnullimis vix transversis. Palpi rufi. Ca-
put thorace multo minus et anguslius, nigro-fuscum, fronte anlica
rufcscentc. Thorax transversus, latitudine plus duplo brevior, basi
coleopleris vix angustior, antrorsum angustatus, basi utrinquc sub-
sinuatus, angulis posterioribus obtusis, anterioribus valde oblusis,
subrotundalis, deflexis, supra leviler convexus. Scutellum rufuluni.
Elytra thorace tertia parte longiora. Abdomen apicem versus atle-
nualum, nigro-fuscum, segmentis superioribus margine posteriore fus-
cis, inferioribus rufis. Pectus nigrum. Pcdes teslacei.
Von Herrn DeyroUe ah Aleochura pecloralis S o\. erhalten, in-
dessen mit dieser bestimmt nicht, mit einer der anderen von Solicr
beschriebenen Arten kaum identisch.
2. Myllaena parvicollis: Nigra, opaca, cinereo - sericea^
aniennis hreviiiscidis, urlicuUs 4 primis teslaceis, thorace coleople-
ris tertia parte breviore^ angidis poslicis oblusis. — Long, ly lin.
Myllaena dubia Er. paulo longior et latior, ceterum ei perpa-
runi affiois, confertissime subtilissimeque punctulata, pube dense bre-
vissima sericea. Antennae brcviusculae, capitis thoracisque longitu-
dinc, fusco-nigrae, articulis 4 primis testaceis, tertio secundo paulo
breviore, quarto praecedente fere minore, 5 — 10 sensim vix brevio-
ribus sed paulo latioribus, penultimo levitcr transverso, ultimo nia-
16 Krnafz: iiher Solier''s chilesische Slophylinen.
jusculo. Palpi fusco-testacei. Caput parvulum. Thorax latitudinc
vix duplo hrcvior, basi coleoptcrorum latitudinc, anlrorsum angu-
statu«, lateribus basique leviter rotuudatis, angulis anterioribus for-
liler deflexis, posterioribus valde obtusis, subrotundatis, haud pro-
minuiis, supra parum convexus. Coleoptera thoracc teilia parte
loiigiora, basin versus paulo angusliora. Abdomen fortiler attenua-
tum, lateribus nigro-piloscllum. Pedes cum coxis fusco-nigri, genl-
culis tibiarumque basi fusco-testaceis.
Von Herrn Deyrolle ohne bestimmten Namen erhalten.
3. Homalotrichiis substr latus: JVigro - suhaeneiis , niti-
dus^ antennis^ pedihus ehjtrisque briinneis , his dorso siibregulariter
punclato-slriatis, thorace crebrms sublililer (at profunde) punclaio^
plaga indctermlnala parva dorsali uirinque mediaque basali^ ad
medium usque producta laevigalis. — Long. 1^ lin.
Homalotricho striato Sei. paulo brevior et latior, thorace cre-
brius et subtillus punctato, elytris subtilius minus regulariter punc-
tato-slrialis abdomineque lateribus distinctius punctato facile distin-
guendus. Antennae breviusculae, capite thoracequc vix longiores,
brunneae, articulo lertio secundo paulo longiore et lenuiore, obco-
nico, quarto latitudinc paulo longiore, quinto praecedenle paulo
breviore, 5 — 10 sensim lalioribus, penultimis modice transversis.
Caput crebre irrcgulariter punclatum, fronte media minus crcbre
punctata, ad antennarum insertionem utrinque fovea longitudinali
subimpressa. Thorax coleopteris tertia fere parte angustior, longi-
tudine plus dimidio latior, basiu versus fortius angustatus, lateribus
ante medium leviter rotundalus, pone medium leviter emarginatus,
basi truncalus, angulis posterioribus subrectis, anterioribus parum
obtusis, subpromiimlis , perparnm convexus. Scutellum basi punc- j
tatum. Elytra thorace plus sesqui longiora, punctorum striis quin- ]
que impressa, dorsalibus tribus a suturalibus duabus paulo remotio-
ribus iisdemque magis rcgularibus, intcrstitiis secundo excepto lae-
vibus, hoc punclis nonnullis impresso. Abdomen nitidum, lateribus
distinctius alutaceis, parum profunde punctatis. Pedes brunnci.
Von Herrn Deyrolle erhalten.
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands.
Fünftes Stück:
Elateridae, Dascillidae, Malacodermata
von
H. V. Kieseiiwetl er.
Fam. ELATERIDAE.
Adelocera carhonaria Schrank {^Agrypnus alomarius Ger-
mar). — Um Athen unter Rinde von Pinus halepensis nicht selten
von Zebe und Heldreich gesammelt.
A. graeca Candeze. — Nach Candeze in Griechenland.
Lacon crenicollis Menetr. — Nach Candeze in Griechenland.
Alaus Pareissii Steven. Dieser Käfer, der ansehnlichste
unter den europäischen Etaleren, ist von Heldreich einigeraale um
Athen gesammelt worden.
Adrastus t erminatus Er. — Nicht selten um Nauplia, auch
um Athen von Heldreich gesammelt.
A. humilis Er. — Einzeln um Missolunghi.
Melanotus niger F. — In Aetolien.
M. brunnipes Germ. — Desgleichen.
M. aemulus Er. — Um Nauplia, 2 Stück.
M. crasslcollis Er. — Aetolien.
M. torosus Er. — Von Heldreich um Athen gesammelt.
M. fusciceps Schh. — Aetolien (Ksw.), Athen (Heldreich),
Creta (Zebe), Jonische Inseln (Parreyss).
Brülle beschreibt in der Exp. de Mor. (Zöol. 136 und 137) noch
einen M. subvesiitus, welcher vielleicht mit M. crassicolUs Er.
identisch ist, ferner einen M. villosits, den Erichson in Germ. Zisch.
III. 102. wohl mit Recht als das Männchen, und einen M. fuscalu-
collis, den er als das Weibchen des M. fusciceps deutet.
Synaptus tinguliserris Gyll. — Nauplia. (Vergl. Kiesenw.
Ins. Deutschi. IV. 24{>.)
Berl. Entoniol. Zeitsclir. \\\. 2
18 t». KiesenwcHer : Beilrag zur
Agriotes slrigosus: Obtongus,fuscus, griseo-puLesr.e7is, an-
(ennis^ pedihus eUjtrisque tesiaceis^ his fusco-Uneatis, prolhorace qua-
drato, laierihxis subrectis. — Long. 4^ lin.
Kiesen weiter Ins. Deutschi. IV. 261. Not. I.
A. lineato siinillimus, major, praesertim longior, prolhorace lon-
giore, minus couvexo, lateribus subrectis, angulis poslicis retrorsum
spectantibus, sulco ad antennarum insertionem prosternali iongiore,
profundiore, distinguendus.
In den Sumpfwiesen bei Nauplia von mir gesammelt.
A. rufipalpis Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. 137.): Oblon-
gus, niger, dense punctatus, grlseo - pubescens , aiilennis pedibuscjiie
ferrugineis, his femoribus infuscatis ^ prothorace subquadralo, lale-
ribus subrectis^ elytris ptmctato - strialis, inlerstiliis dense subtilius
gramdaio-punclalis. — Long. 3 — 4^ lin.
Var. : Elyiris brimneis, sntura infuscata.
Die Fühler sind bei dieser Art schwach und stumpf gesiigt, so
lang als Kopf und Halsschild, das erste Glied ist mäfsig verdickt,
um die Hälfte länger als das zweite, das zweite länger als das dritte
und eben so lang als das vierte. — Bei Athen nicht selten. Von
mir besonders auf salzhaltigem Lehmboden am Meeresufer unter Sa-
licornien gefunden.
A. pallidum: Elongahis, paruUelus^ subconve.vus. fusctis^ gri-
seo-pubesceiis, aiilennis pedibusque ferrvgineis, prolhorace laliludine
Iongiore, lateribus reclis, angidis poslicis retrorsum spectantibus. —
Long. 3y lin.
Caput magnum, dense puncfatum, griseo-pubescens, fronte con-
vexa. Antennae capite prothoraceque vix longiores. arliculo priino
subincrassalo, Icviter curvato, secundo primo duplo breviore, terlio
secundo diniidio breviore, quarto secundo longitudine aequali, arti-
culis a quarto inde obtuse serratis, ultimo oblongo-ovato. Prolho-
rax subnilidus. crebrius punclalus, latitudine distincte longior, me-
dio basin versus leviter sulcalus, angulis poslicis carinatis, retrorsum
spectantibus, leviter convexus, lateribus subrectis, lateribus margi-
natis, linea marglnali fntegra antrorsum subtus inflexa. Scutellum
rotundatum griseo-pubescens. Coleoplera reliquo corpore dilutiora,
latitudine triplo fere longiora, subparallela, apice tantum sensim an-
gustata, punctato-slriala. inlerstiliis punclatis et transversim rugulo-
sis. Corpus subtus nigrum, pedibus ferrugineis, femoribus infusca-
tis. Suturae prosternales antrorsum ad anteunas recipiendas late
sed pariira profunde excavalae.
Küfer fauna Griechenlands. 19
So schlank wie A. gallicus^ aber flacher, mit längerem Hals-
schilde und ganz anders punktirt.
Auf Gräsern in den Sümpfen Fon Nauplia nicht selten, von
Zebe auch auf Creta und von Heldreich um Athen gesammelt.
A. punclulatus Brülle (Exp sc. d. Mor. Zool. 142. 202.). —
IMorea BruUe. — Die Art ist mir unbekannt. Man ist versucht den
A. patudum darauf zu deuten, doch läfst sich die Beschreibung selbst
mit einigem Zwange nicht wohl darauf anwenden.
Betarmon picipennis Bach. — Nicht selten in Attika.
Mir sind bisher aber nur einfarbig schwarze Exemplare vorgekom-
men, (üeber die Gattung Betarmon vergl. Kiesenw. Naturgesch.
d. Ins. Deutschi. IV. p. 265.)
Corymbites sulphuripennis Germ., var. elytris rujis, apice
coiicoloribns. — Ein einzelnes Weibchen auf dem Parnes bei Athen
von einer alten Fichte geklopft.
C. neneus Lin. — Einige von Heldreich eingesendete Exem-
plare aus der Umgegend von Athen. Sie zeichnen sich durch be-
sonders breite Gestalt und gleichmäfsig schwarze Färbung aus.
C. Theseus Germ. (Ltidius). — Auf Creta (Lucas, Zebe). Die
Stellung dieses Käfers bei Ltidius ist, wie in den Insekten Deutschi.
IV. p. 275 schon bemerkt wurde, unnatürlich. Mit jener Gattung
hat er wenig mehr als eine äufserliche Aehnlichkeit im Habitus ge-
mein, ja für ein mit den Formenmodificationen bei den Elateriden
vertrautes Auge nicht einmal diese. Dagegen ist es. bei aller Ver-
schiedenheit des Habitus, kaum möglich, ein wesentliches Merkmal,
wodurch sich das Thier sicher aus der formenreicheu Gattung Co-
rymbUes ausscheiden liefse, aufzufinden. Es verhält sich dazu ähn-
lich wie Cor. {Pristilophus) insitivus Germ., und wie diese Art
den Uebergang von Corymhltes zu Agrxjpnus vermittelt, so nähert
sich Cor. Theseus der Craionychtts-¥orm.
Alhous mclanoderes Mulsant. — Vier männliche Exemplare
dieser Art sammelte ich in den Hochgebirgen Aetoliens (bei Zeli-
chowo) in beträchtlicher Höhe über dem Meere. Sie unterscheiden
sich von den normalen Exemplaren des A. melanoderes durch an-
sehnliche Gröfse, schlanke, parallele Gestalt, viereckiges nach vorn
wenig verengtes Halsschild, und gehören möglicherweise einer ei-
genen, dann aber sehr nahe verwandten Art an. Zur Entscheidung
hierüber würde eine gröfsere Zahl von Exemplaren, und vor allem
weibliche Individuen gehören.
A. parallelepipedns Brulh'; (Expcd. sc. d. Mor. Zool. 1-39.
193. Elaler.) — Diese Beschreibung nach einem verstüninielten und
2'
20 "• Kiesenweiler: Beilrag zur
vielleicht unreifen Exemplare entworfen, ist ohne Vergleichiing des
Originalexemplares nicht zu deuten. — Morea.
Limonins lythrodes Genn. — Aetolien.
L. parvulus Panz. — Häufig auf Nadelhölzern und auf Berg-
wiesen in den Gebirgen von Attica und Aetolien. Bei der Häufig-
keit dieser Art in Griechenland ist es wahrscheinlich, dafs sie von
den Sammlern der französischen Expedition nach Morea gefunden
worden ist, und vermuthlich gehört zu ihr
L. aereus Brülle (Exp. d. Mor. Zool. 139. 195. EUiter).
Cryphlhypnus riparius F. — Nach Brülle am Ufer des Eu-
rotas bei Sparta. Vielleicht eine von dem eigentlichen C. riparius
verschiedene Art.
Drasl erius bimaculalus F. — In ganz Griechenland, auf
den jonischen Inseln und auf Creta häufig, in verschiedenen Varie-
täten. Besonders sind Exemplare, bei denen die rothe Färbung der
Flügeldecken verschwunden ist und nur einige strichförmige gelbli-
che Zeichnungen so wie der helle Spitzenlropfen geblieben sind,
nicht selten.
Aeolus crucifer Rossi (Cryptoh. Rossii Germ.). — Häufig
auf Sumpfwiesen bei Nauplia, wo man den Käfer bei untergehen-
der Sonne von den Spitzen der Gräser abkötschern kann. Er ist,
im Gegensatze zu den meisten übrigen Eluteriden^ ein überaus flin-
ker Läufer.
Cardiophorus bigutlatus F. — Um Calamata (Brülle).
C. discicoltis Herbst. — Häufig in Griechenland. Die Aus-
dehnung des schwarzen Fleckens auf dem Halsschilde ist ziemlich
veränderlich; nicht selten reicht derselbe bis zur Basis herab, so
so dafs nur die Seiten des Halsschildes roth bleiben.
C. maculicollis Reiche et Saulcy (Ann. d. Fr. 1856. 420.
Taf. 12. Fig. 12.). — Athen (Reiche et Saulcy).
C aniicus Er. — Corfu (Erichson), Creta (Zehe).
C. vestigialis Er. — In Griechenland sehr häufig und iu
vielfachen Varietäten vorkommend. Typische Exemplare habe ich
auf dem Hymettus und bei Nauplia getroffen. An letzterem Orte
häufig auch eine Varietät von der Länge der typischen Exemplare,
aber fliacher und besonders im Halsschilde breiter. Das Halsschild
überdies nach vorn bieiter, stärker und weitläufiger punktirt. die
Behaarung der Flügeldecken gleichmäfsiger, viel kürzer und feiner.
Die Haare um die Naht herum zwar seitlich geordnet, aber durch-
aus nicht länger als die auf den übrigen Flügeldecken. — C. vesli-
gialis var. b. Kiescnw. Ins. Deulschl. IV. 379. Auch die andere
Kliferfatma Gilechenhnuh. 21
ebendaselbst als var. a. erwähnte Abänderung, klein, schmal, lang
gestreckt, die Flügeldecken hellgrau und ziemlich lang behaart, mit
einer breiten, von der Schulter bis zur Flügeldeckenspitze laufen-
den Längsbinde von bräunlicher Pubescen'£; der Streifen langer,
seitwärts geordneter Haare um die Naht und unterhalb der Schul-
tern sehr auffallend, wurde von mir auf dem Parnes bei Athen auf-
gefunden. — Zu dieser Art gehört höchst wahrscheinlich
Elal er pallipes BvuUe (Exp. sc. d. Mor. Zool. 141. 199.), doch
kann dieser Name wegen des Elater (Cardiophurus) pallipes F. nicht
erhalten werden.
C. rtifipes F. — In meiner Sammlung befindet sich ein Stück
dieses Käfers mit der Vaterlandsangabe Griechenland.
C. ruficruris Brülle (Exp. sc. d. Mor. 140. 198. Taf. 35.
Fig. 9). — C. libialis Er. — Auf dem Hymettus selten. — Die
BruUe'sche Bestinmiung dürfte keinem Zweifel unterliegen. — Der
Käfer wird vielfach verkannt und ist in den Sammlungen beson-
ders mit einer in Spanien vorkommenden, meines Wissens noch
unbeschriebenen Art verwechselt.
C. melampus 111. — In ganz Griechenland häufig.
C procerulus: Klonßalus, aenescenti-nigei\ griseo-pubescens^
iiilidutus , anleniiis eloiigatis , ietiuibus, prothotace iumidulo, basin
versus angtislato^ dense aequaliler pimclato, unguiculis simplicibus.
— Long. 2 — 2-j- lin.
Niger, subaeneus, subnilidus, pube grisea cinerascens. Anten-
nae nigrae, maris capite prothoraceque multo, feminae paulo lon-
giores. Prothorax latitudine paulo longior, convexus, basin versus
magis, antrorsum minus angustatus, lateribus leviter rotundatis, dense
aequaliter punctatus, lineis marginalibus paginae inferioris a margine
ipso paulo remotis, antrorsum obsoletis. Elytra prothorace duplo
longiora, apicem versus rolundatim augustala, convexa, punctato-
striala, interslitiis convexiusculis. punctulatis. Pedes nigri, geniculis
tarsisque, interdum ctiam tibiis testaceis.
Durch Kleinheit, schlanke, etwas cylindrische Gestalt, nach der
Basis verengtes Halsschild und lange Fühler unter den Arten mit
einfachen Klauen ausgezeichnet.
Von Zehe auf Syra in Mehrzahl gesammelt.
C. incanus Er. — Auf dem Parnes bei Athen.
C Tubripes Germ. — Athen (v. Ileldr.).
Wahrscheinlich gehören zu Cardiophorus^ und zvyar in die Ab-
theilung mit gezähnten Klauen, Elater obesus und Mes.senicus
Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. 138. 191 und 192.), es ist mir aber
22 r. Kiesenweller: Beitrag zur
nicht gelunf;cn, die Thiere zu ermillelii, worauf sich diese Beschiel-
bungeu beziehen.
Farn. DASCILLIDAE.
Helodes sericeus: Oltlongo-ovulns, fortiler sericeo-pubescens^
Jtiscus, eUjlris pedifmsqtie ex parte , prothorace aniennnrunique busi
testacels. — Long. 1^ — 2 lin.
Mas: Obscurior, prothorace niedio interdum infuscato, elytris
fuscis, macula humerali indeterminata testacea.
Fem.: prothorace elytrisque testaceis, his apice plus ininusve in-
fuscalis.
Helodi pallido Fabr. affinis, sed revera distinctus, Caput seni-
per (eliam in individuis testaceis) nigricans, latum, basin versus vix
anguslatum, oculis satis niagnis et convexis, distincle punctatum,
intra oculos utrinque linea parva obliqua sculptum. Antennae ni-
grae, articulis tribus primis testaceis, longae, graciles, articulo ter-
tio brevissimo. Protliorax longitudine duplo latior, satis dense punc-
tatus, pube fortiore grisea sericans, marginatus , inarginc angustius
explanato, antice leviter elevalo , lateribus a basi ultra medium
rectis, apice rotundatis, raargine antico parum rotundato, angulis
anticis obtusis quidem, tamen distinclis, basi utrinque ad sculellum
eniarginatus et inipressus. Coleoptera oblonga, lateribus parum
rotundatis, pube forti densa griseo - sericantia, maris fere parallela,
nigricantia, macula humerali indeterminata testacea, feminae testa-
cea, apice inluscata. Corpus sublus nigricans, pedibus testaceis,
saepe infuscatis. Segmentum ventrale ultimum niaris Impressum et
triangulariler excisum. Abdominis apex stylis duobus tenuibus spi-
niformibus elongatis munitis.
Der Käfer gehört zu der Gattung Helodes im Sinne Redtenba-
cher's (Fauna Ausir. Ed. II. p. 517), und unterscheidet sich von
H. pallldus Fabr. durch stärkere mehr seidenschimmernde Pubes-
cenz, schwarze Färbung von Kopf und Unterseite des Körpers undJ
die feinen dornförmigen Grifl'el an der Spitze des Hinterleibes, die'
bei paUidus weniger lang, breiter und etwas zangenförraig gebogen
sind. — Ich habe das Thier in ziemlicher Menge auf dem Farnes
bei Athen in subalpiner Region auf einer sumpfigeu Wiese ge-
sammelt.
H. flavicoUis: Obovatus, subtiUus ^ minus dense pimctatus,
suhtiliter griseo-pubescens, Jansens, unlennis, prothorace^ scutello pe-
dibusque rufo-testaceis. — Long. I lin.
Käferfauna Griechenlands. 23
Var. prothorace anlice nlgro-maculalo.
Der Käfer ist durch seine eiförmige, nach vorn verschmälerte,
stark gewölbte Gestalt, durch feine und ziemlich sparsame Behaa-
rung und Punktirung, so wie durch die Färbung sehr leicht
kenntlich.
Auf einer feuchten Wiese auf dem Parnes bei Athen.
Cyphon padi Lin. — Auf Zante einige Male in einer bellen
Varietät.
Scirtes haemisphaericus Fabr. — In den Sümpfen von
Nauplia.
Fam. MALACODERMATA.
Trib. liycidae.
Diciyoplera sanguinea Lin. — Athen (v. Heldr.), Creta,
Zehe.
Trib. liampyridae*
Lampyris Zenkeri Germ. — (L. Zenckeri Brülle). — At-
tica, Morea.
L. antiqua Brülle (Esp. sc. d. Mor. Zool.). — Morea (Brülle).
Einige weibliche Exemplare einer Lampyris aus Attica, die mir
durch Herrn von Ileldreich eingesendet worden sind, glaube ich auf
diese Art beziehen zu können.
Luciola lusitanica Charp. {L. italicaF.) — Um Misolunghi
mehrfach gesammelt,
L. elongata Reiche et Saulcy? — Bei Vrachori im Innern
von Aetolien mehrfach angetroffen.
Trib. Telephoridae.
Telephorus oculalus Gcbl. — Einige Exemplare in den
Sümpfen um Nauplia.
T. lividus Lin. — Aetolien. Zu dieser Art gehört, wie schon
Illiger erkannt hat, T. dispar F. als Varietät mit schwarzen Flü-
geldecken. Letztere Form ist im Norden, erstere im Süden die ge-
wöhnliche.
T. decolorans Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. 147. 212. Taf.
36. Fig. 4.). — Dies dürfte eine Varietät der vorigen Art mit nur
theilweise gelbbräunlich gefärbten Flügeldecken sein. Solche Exem-
plare, vielleicht Individuen, die in der Ausfärbung noch nicht ganz
zu Stande oder darin gestört worden sind, scheinen nicht gerade
24 V. Kiesenwell er: li eilrag zur
selten vorzukommen und liegen mir auch aus anderen Gegenden des
südlichen Europa vor.
T. tibiatis ßruUe (eod. 145. 209. Taf. 36. 2.). — Morea
(Brülle). Die Art ist mir unbekannt.
T. bicolor ßrulle (eod. 146. 211. Taf. 36. 3.). — iMorea. —
Der Käfer scheint mit der von Panzer Faun. Germ. 39. 13. abge-
bildeten Canlharis bicolor identisch, und würde übrigens, wäre dies
nicht der Fall, einen andern Namen erhalten müssen.
T. ephippiger Brülle (eod. 147. 213.). — Morea (Brülle).
T. opacus Genn. (Telephorus discicollis Brülle Exp. sc. d.
Mor. Zool. 147.) — Zante, Attica, Morea (Brülle).
T. obscurus Linn. — Aetolieu, Attica.
T. longicotlis: Rufo-leslaceus, antennis apicem versus, ca-
piie ex parte, pectore elylrisque nigris, bis coerulescentibus. protho-
race subquadrato, lalituditie longiore, laleribus rectis, ante basin si-
nuatis. — Long. 5 lin.
Caput prothorace haud angustius, subtilissime dense punctatum,
subtilissime griseo-pubescens, nitidulum, nigrum, parte inferiore ab
antennarum insertione inde testaceum, oris parte testaceae, Vertex
tenuiter sulcatum, clypeus inter antennarum insertionem leviter tu-
berculatus. Antennae minus tenues, rufo-testaceae, singulis articulis
apicem versus infuscatis, ultimis piceis, articulo tertio secundo plus
duplo longiore. Prothorax latiludine longior, subquadratus, antror-
sum leviter ampliatus, angulis anticis obtusis, posticis subrectis, le-
viter ampliatus, parum convexus, medio leviter canaliculatus, basi
truncalus et tenuiter marginatus, apice late leniter rotundatus, late-
ribus subrectis, ante basin leviter sinuatis, basi anguste, apicem ver-
sus late marginatis, explanatis, subtilissime parce punctatus, parce
pubescens, rufo-testaceus. Scutellum nigrum, dense subüliter punc-
tatum. Elytra nigra, griseo-pubescentia, subcoerulea, prothorace la-
tiora, quadruplo longiora, ruguloso-punctata, scabriuscula, lineis lon-
gitudinalibus subelevatis obsolelis, vix conspicuis. Subtus testaceus,
inesosterno et metaslerno nigris, pube sericante cinerascentibus, tarsi
obscuriores, unguiculi simplices, basi angulatim dilatati.
Eine der ausgezeichneteren Arten, die sich durch grofsen ziem-
lich flachen Kopf, langes an den Seiten wenig gerundetes Halsschild,
deutliche Ecken desselben, so wie durch die Färbung leicht erken-
nen läfst.
Von mir in Attika in einigen Exemplaren gesammelt.
T. apicalis Reiche et Saulcy (Ann. soc. ent. Franc. 1857.
176. 118.). — Athen.
Kiiferfaxina Griechenlands. 25
T. discoideus Ahreus. — Eiu Pärchen dieser Art habe ich
in den Aetolischen Gebirgen gesammelt. Es weicht nicht unerheb-
lich von den deutschen Exemplaren durch sehr viel beträchtlichere
Gröfse ab. Die merkwürdige Klauenbildung des Männchens, wel-
ches die eine Klaue an allen Tarsen an der Spitze gespalten, die
andere einfach zeigt, läfst aber über die Identität keinen Zweifel.
T. liltii'atiis Fallen. — In Aetolien. Die hier von mir ge-
sammelten Exemplare zeichnen sich ebenfalls durch aufsergewöhnli-
che Gröfse aus.
T. clypeatus 111. — In der Morea (Brülle), auf dem Parnes
bei Athen (Ksw.).
T. signatus Germ. — Aetolien. Diese und die folgenden
Arten gehören zu der Gattung lihagonycha , indem die Klauen an
der Spitze deutlich gespalten, oder zweizähnig sind; indessen haben
mir fortgesetzte Untersuchungen über die Telephoren gezeigt, dafs
die Gattung Rhagonycha nur die Bedeutung einer natürlichen Gruppe
innerhalb der Gattung zu beanspruchen hat.
T. nigritarsis ßrullc- — Sehr häufig um Athen und Nau-
plia auf Gräsern an sonnigen Abhängen.
T. ae t olicus : Niger., prothoracis laterihus late elytrisque tes-
taceis. — Long. 5 lin.
Caput maris paulo latius, feminae angustius quam prothorax,
obsolete punctulatum, opacum nigrum, mandibulae rufo - testaceae.
Oculi in utroque sexu praecipue maris prominentes. Antennae ni-
grae validiusculae, maris ultra elytrorum dimidium perlingentes, fe-
minae breviores. Prothorax maris vix, feminae distincte longitudine
latior, margine antico rotundato, basi bisinuata, margine laterali ba-
sin versus subangulato, antrorsum angustatus, marginibus elevatis,
angulis anlicis obtuse rotundatis, angulis posticis maris fcre rectis,
feminae obtusis, non tarnen rotundatis, medio dislinctius et fortius
in mare, levius in feniina sulcatus, obsolete subliliter punctatus, sub-
tililer griseo-pubescens, parum nitidus, niger, margine laterali late
testaceo. Scutellum parvum, trianguläre, punctatum, pubescens.
Elytra luteoteslacea, maris quintuplo, feminae quadruple protho-
race longiora, simul sumta hoc latiora, dense rugoso-punctata. Cor-
pus subtus cum pedibus nigrum, tibiae tarsique picei, unguiculi ru-
fescentes.
Eine schöne, gröfse Art, die dem Teleph. signalus Germ, we-
nig nachgiebt und zu den ansehnlichsten europäischen Rhagonychen
gehört, sich aber in der Färbung und sonstigen Eigenthümlichkcitcn
mehr an Teleph. {^Rhagonycha) macidicolUs Märkel anschliefst.
26 V. Kiesenweller: JI eilrag zur
Ich habe einige Stücke im Juni von Ficliten in der alpinen
Region der älolischen Hochgebirge um Vrachori gcsamraeU.
T. ruficeps: lirevlor, ferriighieus , anlennis apicem versus,
pectore elytrisque nigris, prothoruce longitudine purum latiore, la-
ierihus leviler rotundalis. — Long. 2|- — 3 lin.
Caput prolliorace angustius, subtilius parce punctatum, nitidum,
omnium subtilissime pubescens, ferrugineum oculls nigris, basin ver-
sus parum angustatum, vertice fronleque aequaliter convexus. An-
tennae capite prolhoraceque longiorcs, apicem versus infuscatae, ar-
ticulo tertio secundo plus dimidio loiigiore. Prothorax ferrugineus,
nitidus, parce subliliter obsoleteque punctatus, subquadratus , longi-
tudine paulo lafior, antrorsum haud angustatus, convexiusculus, nie-
dio leviter canaliculatus, basi truncatus, marginatus, niargine ele-
vato, lateribus parum antice fortius rotundatus, angulis anterioribus
rotundatis, posticis obtusis, margine antico et lateraii antrorsum sub-
explanalis, elevalis. Scutellum piceum, punctatum. Elytra nigra,
subtiliter griseo-pubosceutia, nitidula, piolhorace latiora et triplo
longiora, ruguloso-punctala, scabra. Corpus subtus testaceum, pec-
tore prosterno excepto, nigro. Unguiculi simplices, basi angulatim
dilatati.
Durcli breite Gestalt und einfarbig rothen Kopf und Beine auf
den ersten Blick ausgezeichnet, im Habitus mit Telephorus thoraci-
c^is verwandt, aber nach den in vorstehender Beschreibung angege-
benen Merkmalen leicht zu unterscheiden.
T. fuscicornis Ol. — Parnes bei Athen, besonders kleine
Stücke (Ksw.).
T. thoruc.icus Ol. — Ein Stück bei Athen.
T. haemorrhoidalis Reiclie et Saulcy (Ann. d, 1. soc. ent.
d. Fr. 1857. 173. 116.). — Unterscheidet sich von dem vorigen
durch gröfserc Gestalt, mehr viereckiges (plus carre) Halsschild, mit
rechtwinkligen Ecken, und die Färbung des Hinterleibes, welcher
schwarz mit rother Spitze ist. Mir ist die Art unbekannt.
T. sulcicollis Brülle (Exp. d. Mor. Zool. 146. 210. Taf. 26,
Fig. 5.). — In iMorea, die gemeinste Art der Gattung nach Brülle,
indessen ist mir selbst das Thier niciit vorgekommen. Möglicher-
weise gehört es als eine recht grofse Abänderung zu T. barbarus
Fabr.
T.femoralis Brülle (Eod. I. 147. 214.) — Morea (Brülle).
Die Beschreibung enthält nichts, was der Vereinigung dieser Art als
kleine Varietät mit dem Tel. stdcicolUs Brülle entgegenstände und
jedenfalls gehört weiter hierher
KiiferJ'aima Griechenlands. 27
T. fuscipes Lucas (Giieriu Revue zool. 1853 p. 565. 63. Taf.
19. Fig. 1.), welche nur durch Färbungsverschiedenheiten von T.
barbarus getrennt wird.
T. xanlhopus: Niger, prothorace suhfjuadruto, antrorsum un-
gustalo, unteanarum basi pedibusque tolis laele testaceis. — Long.
2^-3 lin.
Niger, nitidulus, griseo-pubescens. Caput prothorace parum an-
gustius, fronte plana, vix sulcala, subopacuni, obsoletius punctatum,
subtiliter parcius pubescens. Oculi modice proniinuli. Antennac ma-
ris elytrorum medium superantes feminae lere attingentcs, fuscae api-
cem versus nigrae. ariicuiis duobus primus laete testaceis, arliculo
tertio seeundo duplo longiore, quarto tertio vix longiore. Protho-
rax subquadratus, autrorsum angustalus, lateribus reclis, angulis Om-
nibus subreclis, margine basali et apicali elcvato, lateribus apicem
versus late impressis, disco tumidulo, medio late obsoleteque cana-
liculato, subtiliter obseleteque punctulatus, subtilissime parce pubes-
cens. Scutellum subnitidum, punclulatum. Elytra prothorace la-
tiora quadruplo vel quintuplo longiora. Pedes laete testacei, coxis basi,
tarsisque apice fuscesccntibus.
Mit Telephorus ater nalie ver%vandt, aber durch breiteres nach
der Basis mehr verbreitertes Ilalsschild und viel länger gestrecktes
drittes Fühlerglied, so wie durch die gleichraäfsig röthlichgelb ge-
färbten Beine sehr leicht zu unterscheiden.
Von Fichlen in den ätolischen Hochgebirgen bei Vrachori von
mir gesammelt.
Rh. siraminea: Elongala^ nigra, nitida, antennis crassitis-
C7ilis basi, elylris pedibusque slramineis^ prothorace subquadrato, an-
trorsum angtistato. — Long. 3 lin.
Rh. pallidae simillima; antennis obscurioribus, coxis omnibus
nigricantlbus, capite in utroque sexu latiore, basin versus minus an-
gusiato, oculis minoribus, paulo minus prominentibus, antennis vali-
dioribus, brevioribus, prothorace latiore, antrorsum minus angustato,
margine antico paulo magis elevato, elytrorum apice semper conco-
lorc dilTere videtur.
Ich habe diese Art auf dem Parnes bei Athen in einer Anzahl
von Exemplaren in subalpiner Region von blühenden Tannen ge-
klopft.
DIalthinus geniculutus: Fluvus, sublus infiiscatns, capite
basi altenualo, nigra, antice Jlavo, prothoraceque medio nigra - lul-
lalo, antrorsum partim angttslalo, obsoletius rugoso-pnnclutis, ely-
tris lividis, ad stituram et ante apicem infuscalis, apice sulphurea,
28 V. K'iesenweller: Beil rag zur
regulartler slrialo-punctalts^ pedibus posteriorihus geniculls infusca-
tis. — Long. \\ lin.
Caput satis niagnum, oblique quadratum, pone oculos angusfa-
tum, basi coarctatum, ante oculos fortifer rotundatum, satis fortiter
rugoso-puiictatum, basi irapressum, antrorsuin iongitudinaliter cana-
liculatum, basi nigruin, autice cum oris parlibus flavura. Oculi
magni, prominentes. Antennae elytrorum apicem band attingentes,
tenues, filiformes, obscurae, basi flavae. Proihorax subquadratus,
basi apiceque truucatus, lateribus rotundatis, anlrorsum et basin ver-
sus aequaliter angustatus, ante apicem et ad basin leviter constric-
tus, basi marginatus, angulis posticis acutiusculis, flavus macula me-
dia longitudinaii nigra, a basi inde apicem versus attenuata, apice
ipsa dilatata ornatus, nitidulus, punetatus, Iongitudinaliter sulcatus.
Scutellum trianguläre nigrum. Coleoptera protborace latiora, lali-
tudine vix triplo longiora, flavescentia, interdum circa scutellum ad
suturam et ante apicem infuscata, apice ipsa sulpburea, satis uense,
inaequaliter griseo-pubescentia, seiiatim satis fortiter denseque punc-
tata. Corpus subtus cum pedibus flavum , nigro variegatum, femo-
ribus posticis et saepe etiam intermediis apice infuscatis.
Von M. fasciatiis^ dem diese Art am näcbsten verwandt ist,
unterscheidet sie sich durch vfeniger stark runzligen Kopf, nach
vorn weniger verschmälertes Halsschild, mit schärfer begrenzter
schwarzer Zeichnung, etwas längere Flügeldecken, mit anders ver-
ibeilter Färbung und an der Spitze schwarzen Schenkeln des letz-
ten oder der beiden lelzlen Fufspaarc.
Auf Zante im April häufig von mir gesammelt.
3/. laev icoltis: PaUldeJlavus, pectore fusco, capUe hasi atle-
ntialo, nigro, antice Jlavo prolhoracetpie medio late nigro-viUalo ni-
tidis, tüx punctalis , eJijlris pallide lividis, basi et ante apicem ni-
gris, apice ßavis, femoribus posticis fuscis. — Long. 1^ lin.
M. glabelio perquam affinis: minor, caput latius, basi band sul-
catum , basi aequale, haud rugosum, parcc punctalum. Antennae
breviusculae, tenues, basi usquc ad medium flavae, apice nigrican-
tes. Prothorax laleribus parum rotundatus, antice et basi parum
coarctalus, pallide flavus, vilta media longitudinaii basin et apicem
atiingente nigra ornatus. Coleoptera brevia , latiludine plus duplo
longiora, subtilissime obsoleleque grisco-pubescentia, circa scutellum
et ante apicem infuscala. Feniora pedum posticorum nigricanlia.
Das Thier weicht von M. glnbellus besonders durch eine an-
dere Farbenvertheilung ab, unterscheidet sich aber auch durch die
Küferfminu Griechenlands. 29^
Form des Kopfes uud Ilalsschildes so wie durch etwas feinere ßc-
haarung der Flügeldecken.
Um Nauplia, zwei übereinslimmende Exemplare.
Malthodes cret icus: Fitscus^ prolhoracis angulis posticis
iestaceis, subtus Jlavo variegaltis, elytrorum apice sulphurea, profho-
race lalitudine paido longiore, marginalo. — Long. If lin.
Mas: segmentis ultiniis duobus dorsalibus simplicibus, ventrali
penullimo rotundatim emarginato, ultimo angustato, apice
leviter emarginato.
Caput elongafum, cum oculis prothorace paulo angusfius, nifidu-
luui, subtilissime punctulatum, griseo-pubescens, vertice convexius-
culo, basin vervus vix angustatum, oculis paulo prominulis, a pro-
tboracis marginc antico valde remolis. Antennae nigrae, elytrorum
apicem attingentes. Protliorax latitudine paulo longior, subquadra-
tus, anlice et postice leniter rotundatus, lateribus rectis , imo levi-
ter sinuatis, undique dislincle marginatus, angulis Omnibus obtusis
non tarnen rotundatis, fusco-piceus, basi tenuiler flavo - limbaio et
utrinque macula quadiata rufo-testacea, subtilissime pnnctatns, gla-
ber, nitidus. Coleoplera prothorace latiora, lalitudiue plus duplo
longiora, livido fusca, subtranslucida, rugulosa, griseo - pubescenfia,
apice sulphureo-guttata. Alae elytris sesqiii longiores. Corpus sub-
tus fuscum, llavo-varicgatum.
Durch ganz schwarze Fühler und Beine, bei rothgelber Zeich-
nung des Halsschildes, durch die Liinge des leizteren, so wie durch
die sehr einfache Bildung der letzten Hinterleibssegmente bei dem
Männchen von allen andern Arten sehr leicht zu unterscheiden.
Ein Stück von Zebe auf Crcta gesammelt.
Malt hodes argivtis: IViger, anlennarum basi abdomineque
ex parle teslaceis, elyfris fusco lividis. apice sulphureis^ antennis
validioribus , maris ioto corpore longior ibus, prothorace transversa,
angulis anterioribus subprominulis, subelevatis. — Long. 1 lin.
Mas: segmentis duobus ultimis dorsalibus elongatis, angustis, ul-
timo apice minus profunde emarginato, segmento ventrali
penultimo ventrali medio profunde rotundatim emarginato,
lobo utrinque triangulari apice, producto, acuto, ultimo sty-
lum leviter curvatum, apice bifidum exhibente.
Niger, pube subliliore grisescens. Caput nitidum, subtilissime
punclatum, pone oculos parum angustatum, convexum. Antennae
validiores, tolo corpore longiores, nigro-fuscae, antennis priniis tes-
laceis vel tlavis, arliculo tertio sccundo paulo longiore. Prolhorax
longitudinc duplo fcrc latior, basin versus leviter angustatus, iuac-
30 V. Kiesenweller: Beitrag zur
qualis, anguHs anlicis oblique truncatis, parum prominulis, vix ele-
vafis, basi fortius rotuntlata. Coleoplera latitudine duplo longiora,
fusco-livida , sublranslucida, apice sulphurea, parum nitida, obsolete
punctata, alutacea. Alae eiytris plus sesqui uon tarnen duplo lon-
giores. Corpus subtus griseo-fuscum, obsolete flavo variegatiim.
Dieser Käfer ist mit M. siculus Ksw. (Linn. ent. VII. 310.
28.) am nächsten, besonders in der Bildung der letzten Hinterleibs-
segmente des Männchens verwandt, er unterscheidet sich aber be-
stimmt, durch die viel stärkeren und längeren Fühler, durch das
breitere einfarbige Halsschild, durch kürzere Flügeldecken, und beim
Männchen durch stärker verlängertes vorletztes und schmäleres, an
der Spitze weniger tief ausgeschnittenes letztes Rückensegment.
Ich habe den Käfer in grofser Anzahl bei Nauplia auf den'Blü-
then von Phlomis in beiden Geschlechtern gesammelt.
M. laciniatus Ksw. (Linn. ent. VII. .304. 24. Taf. II. Fig. 20.).
— Ein einzelnes Stück in Aetolien von mir gefunden.
Trib. Iflelyridae.
Apalochrus tricolor: Nigro-aeneus , ore, aniennarum basi,
prothoracis margine laterali et basali lale, pedibusque leslaceis^ ge-
7iiculis 7iigris, eiytris viridi-aeneis, margine laterali ex parte albido.
— Long. 1| lin.
Caput nigrum, dense rugoso-punctatum, clypeo, ore palpisquc
ferrugineo-testaceis, palpis maxillaribus apice nigris. Anlennae ca-
pite prothoraceque paulo longiores, articulis primis testaceis, supra
nigro maculalis, articulis tertio et quarto subaequalibns. Prothoras
anfice leviter marginatus, lateribus antice parallelis, postice oblique
convergentibus, angustatus, basi leviter emargiuata, clevata, giaber,
parce subtilitcr puuctatus, ante basin transversim impressus, ferrugi-
neus, macula magna longitudinali marginem anticum attingente.
Elytra postice ampliata, lateribus rectis, prothoracc Iriplo fere lon-
giora, salis dense punctata, apice sublruncata pube subtili grisea
parce vestila, viridi-aenea, nitidula, margine laterali medio albo-lim-
balo. Pedes ferrugineo - testacei, gcniculis nigris, tarsis fuscescenti-
bus. Corpus subtus nigrum, prothoracis et segmeutorum abdomina-
lium marginibus ilavis.
Dieser Apalochrus ist dem mir in Natur nicht bekannten A.
ßavolimbalus Muls. (Opusc. entora. II. 8.) jedenfalls sehr nahe ver-
wandt, bei jenem ist aber das Halsschild einfarbig gelb, die Flügel-
decken sind schwarz, der Scilenrand in der Mitte rothgelb ge-
Käferfauna Griechenlands. 31
säumt, das dritte Fühlerglied wenigslens um die Hälfte läiip;cr ;i!s
das vierte, und eodlich die Flügeldecken an der Spitze einzeln ge-
rundet.
Bei Athen am Phalereus von Schilf in einem einzelnen Exem-
plare gesammelt.
DIalachius suturellus: lirevior, parullelus, partim con-
vex'tis^ viridis, mimis nitidus, capite antice Jlavo, prolhorace angu-
lis anleriorihus elylriscpte rxi/ls, his vilta sulurali ad basin dilalata,
versus upicem prolungata viridi. — Long. 2^^ — 3 lin.
Mas: anteimarum arliculo primo crassiusculo, secundo inferne di-
latato, securiformi, tcrtio triangulaii, quarto dilatato, po-
stice emarginato, subbaraato, quinto subdilatalo.
Dem Maluchius ruhidus nahe verwandt, aber durch viel kräf-
tigere längere Fühler, durch die abweichende Form des vierten Füh-
lergliedes beim Männchen, durch die unterhalb der Einlenkung der
Fühler gleichmäfsig gelbe Stirn, geringeren Glanz, flachere, kürzere
mehr gleichbrcile Gestalt und durch die Zeichnung der Flügeldecken
verschieden. Der grüne Scutellarflcck nimmt nämlich hier die ganze
Flügeldeckenbasis ein und verlängert sich, indem er allmälig schmä-
ler wird als langer Streifen bis gegen die Spitze der Flügeldecken
hin. Die Eximeren der Mittelbrust sind hellgelb. Alles Uebrigc
wie bei M. ruhidus.
Von Zebe einigemale auf Greta gesammelt.
M. lusitanicns Er. ( Entomogr. 72. 9.). — Auf den Alpen
von Aelolien sammelte ich einen Malachius mehrfach in beiden Ge-
schlechtern, auf welchen die Beschreibung des M. lusilanicus zu-
trifft, nur ist sowohl das erste als das fünfte Glied der Fühler mehr
verdickt, als es bei der Erichson'scben Art der Fall sein soll, so
dafs die griechischen Exemplare gewissermafsen eine Mitfellorm
zwischen dem echten M. lusitauicus und dem Malac/iius Lipuslu-
latus zu bilden scheinen.
]}I. dilaticornis Germ. — In ganz Griechenland und den jo-
nischen Inseln.
M. lahialus Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. 149. 219. Taf. 2ß.
Fig. 9.). — Der Käfer gehört zur Sect. I.* Erichs. Entom. p. ßß.
Brulle's Beschreibung genügt nicht recht, ich gebe hier eine voll-
sländijrere:
M. elongulus , subparullelus , viridis, anlennurum url iridis pri-
mis (piinque suhtus, genis chjpei luhrit^ue margine anlico. macidaque
laierali angusla ad avgidos posliros prol/toracis et mesot/ioracis epi-
meris yiavis, elijtrorum apicc rufa, — Long. 3 — 3^ lin.
32 V. Kiesenwelter : Beitrag zur
Minus nitidus, viridis, pube siibtilissima grisea sericans. An-
tennae fuscae, basi apiceque nigricantes", subtus a basi usque ad me-
dium flavae, articulo primo maris incrassato, rotundato feminae cy-
lindrico, reliquis in utroque sesu cylindricis, simplicibus. Ca-
put profhoracis latitudine, fronte inter oculos transversim im-
pressa, clypeo infra antennarum insertionem carinis duabus trans-
versis oblique inter antennarum insertionem convergentibus muni-
tum, genis, clypei labrique margine antico paliidis. Prothorax co-
leopteris paulo anguslior, subrotundatis, basi truncatus latitudine
brevior, leviter transversim convesus, margine laterali ad angulos
posticos leviter elevato, obsolete flavo maculato. Coleoptera latitu-
dine baseos triplo fere longiora subparallela, lateribus rectis, punc-
tato - rugulosa, punctis sparsis elovatis, interdum obsolelis, pilifcris
variolosa, pube subtilissima grisea sericantia, macula apicali rufa.
Corpus subtus nitidulum, abdomine pedibusque concoloribus, meso-
sterni epimeris flavis, segmentorum abdominalium marginibus sae-
pissime albidis.
Durch die schlanke Gestalt und die langen Fühler vor den
übrigen Malachien ausgezeichnet, auch durch die Querkante des
Kopfschildes, welche ein sehr breitgezogenes mit der Spitze nach
oben gerichtetes Dreieck darstellt, kenntlich. — Der Käfer ist Erich-
son nicht bekannt gewesen. Ich habe ihn auf dem Hymettus bei
Athen, und bei Nauplia am Palamid in Mehrzahl angetroffen.
M. geniculatus Germ. — Auf sumpfigen Wiesen am Pha-
lereus bei Athen nicht selten.
M. spinipeimis Germ. — Allenthalben in Griechenland häufig;
die Weibchen viel zaiilreicher als die Männchen. Zu dieser Art ge-
hört ohne Zweifel als Weibchen 31. spinosus Brülle (Exp. sc. d.
Mor. Zool. 149. 220.), eine von dem gleichnamigen Malachius der
Erichson''schen Monographie durchaus verschiedene Species.
Allalus dalmatinus Er. — Aetolien (Ksw.).
Anthocomus sanguinolenttis F. — Nauplia (Ksw.)
A. etfuestris F. — Athen (v. Heldr.).
A. fascialus Lin. — Athen, Crela. Die Var. regalis C\\diV-
pentier, wo die vordere Binde der Flügeldecken weifs ist, scheint
in Griechenland besonders häufig, auch ein männliches Exemplar
dieser Abänderung, welche Erichson nur im weiblichen Geschlecht
bekannt war, hat Zehe auf Creta gefunden.
Ebaeus coerulescens Er. — Athen (Ksw.).
E. punctipennis: Niger, parum nitidus,) anlennis protho-
Küfer fauna Griechenlands. 33
racis lalerihus late, pediiusque testaceis, elylris J'orlms distincte
punctatis, — Long. \ lin.
Corpus minus nitidum, nigrum, pube grisea tenui parce vesti-
tum. Autennae testaceae, apiceni versus fuscescentes. Caput ni-
grum antice testaceum, fronte convexiuscula, Prothorax longilu-
dine duplo latior, lateribus et angulis posticis fortius basi levius ro-
tundatus, Icviter convexus, subtilissime alutaceus, testaceo - ferrugi-
neus, vilta lata dorsali antrorsum dilatata, basi apicemque attingente
ornatus. Coleoptera convexa, ovalia, unicolora, dense fortius punc-
tata. Corpus subtus fuscum, testaceo-variegatum, pedes testacei fe-
nioribus infuscatis. (Fem.)
Es liegen mir nur zwei weibliche Stücke dieses Käfers vor,
die von Zebe auf Creta gesammelt worden sind. — Die starke Punk-
tirung der Flügeldecken erinnert an Charopus punctalus Er.
E. collaris Erichson. — Creta (Zebe).
E. cordicollis: Niger, nitidulus, antennis, prothorace pedi-
husque riijis , chjiris nigro - cyaneis , pube subtilissima iiicanis. —
Long. 1 — li lin.
Niger, nitidulus, pube albida plus minusve incanus. Antennae
ferrugineae apicem versus obscuriores, interdum picescentes. Caput
nigrum subtilissime dense punctalum, minus nitidum, clypeo in
mare flavo vel albido maculatum. Prothorax maris coleopteris
paulo, feminae mulio angustior, latitudine vix brevior. basin versus
angustatus, lateribus et anguiis posticis rotundatus, basi truncatus,
leviter convexus, omnium subtilissime punctulatus, testaceo - rufus.
Coleoptera confertissinie subtiliter punctata, obscure virescenti-cya-
nea, maris oblouga, apice appendicula coriacea reflexa, testacea
instructo.
Die Lellroihen Beine und Fühler sowie das rothe ziemlich lange
und nach der Basis leicht herzförmig verengte Halsschild machen
diese Art sehr leicht kenntlich. In der Färbung steht sie dem
Ebaeus ßavicolUs am nächsten, aber die Flügeldecken sind nicht
pechschwarz, sondern grünlich oder bläulich, und beim Männchen
ist nur der umgeschlagene Anhang der Flügeldecken, nicht die ganze
Spitze derselben gelb.
In Griechenland häufig, an sonnigen Abhängen. Von mir bei
Nauplia, Tirynth und Athen gesammelt, von Zebe auf Creta ge-
funden.
Colotes trinotatus Er. — Nauplia (Ksw.).
Charopus apicalis: Nigro-virescens^ nitidulus, prothorace
Berl. Eiitoniol. Zeitschr. III. 3
34 V. Kiesenwelier: Beilr. z. Käferfauna Griechenlands.
tatitudine rix longiore, laleribns rotundato^ tashi versus angustalo,
haud coarctato^ unlennis husi leslaceis. — Long. ^ — J liu.
Mas: elytrorum apice flava.
Parce subtilissime griseo-pubescens. Antennae nigrae, artieulo
prirno piceo, 2 — 4 testaceis. Palpi nigri. Caput protlioiacis lon-
gitudine, fronte canaliculata. Piothorax latitudiue vix longior., la-
teribus rotundatus, basin versus angusfatus, haud tarnen coarctalus,
angulis omnibus rotundatis, leviter convexus , feminae aequalis, nia-
ris ante scutellum transversim leviter impressus. Coleoptera maris
elongata parallela, protborace parum latiora , apice sulphurea, in-
Irusa appendicula subspiniformi niunita; feminae abdomine band bre-
viora, obovata, protborace triplo longiora, duplo laliora, convexa.
Pedes coucolores.
Dieser Charopus steht dem CA. concolor Er. am nächsien, und
vielleicht ist Malachius auctus Hoffmannsegg und Malachius
troglodifles Gene, die Eiichsou als Abänderungen des Männchens
mit rothgelbcr Fiügeldeckenspitze zu CA. concolor bringt, hierher
zu beziehen; allein das Thier ist viel kleiner, das Halsschild kürzer
und der Körper, besonders das Weibchen, viel weniger lang ge-
streckt, auch etwas glänzender.
Um Athen in der Nähe des Meeres, z. B. am Phalereus häufig
in beiden Geschlechtern von mir gesammelt, auch auf Sicilien.
Anhangsweise mag eine neue von Schiödte in Sicilien aufge-
fundene, vielleicht weiter verbreitete Art aus dieser Familie beschrie-
ben werden.
Malachius longicornis (Sect. II. *Erichs. Mon. Malach.
p. 83): JVigro - virescens , prothoracis nigri laleribus elyirorumcjiie
apice anlennisque ante apicem testaceis. — Long. 1} lin.
Corpus obscure viride, nitidum, subtiliter dcnsius cinereo - pu-
bescens, elytris parce subtiliter griseo-pilosellis. Antennae maris gra-
ciles, toto corpore dimidio longiores, articulis sccundo-sextum flavo-
testaceis, feminae corporis longitudine. articulis secundo-quartum ex
parte testaceis, artieulo tertio in utroque sexu secundo duplo lon-
giore. Caput fronte im[)ressa, clypeo labroque flavis. Prothorax
coleopteris angustior, laliludine vix brevior, laleribus valde rotun-
datis, medio obtusc angulalis, utriuque ad angulos posticos oblicjue
truncatus, subtilissime punctulatus, niger, limbo laterali, saepissimc
etiani antico, raro postico testacco. Elytra subtilissime punctato-
rugulosa, apice testacea, maris intrusa appcndiculala, feminae apicem
versus valde ampliata, basi alteuuata. Epiaiera niesothoracica albida.
Pedes corpori concolores.
Drei neue Carabicinen-Larven
von
Professor Dr. Schaum.
Di
'ie beträchtlichen Erweiterungen, welche unsere Kenntnisse von
den frühern Ständen der Coleopleren in dem letzten Decennium he-
sonders durch französische Beobachter und unter diesen in erster
Linie durch Herrn Perris ') erhalten haben, sind leider für die Sy-
stematik dieser Ordnung fast ohne Resultate geblieben; nur in ein-
zelnen Fällen, und zwar gerade in solchen, wo die Familien auch
im vollkommenen Zustande gut abgeschlossen sind, ist es gelungen,
positive Charaktere festzustellen, welche die Larven einer bestimm-
ten Familie kenntlich machen. Viel häufiger kann die systemati-
sche Stellung einer Larve nur nach dem allgemeinen Eindruck, den
sie auf ein geübtes Auge macht, bestimmt werden, und nicht selten
bieten sogar innerhalb derselben naiürlichen Familie die Larven der
einzelnen Gruppen oder Gattungen in Form, Charakteren und Le-
bensweise sehr auffallende Verschiedenheiten dar. Dies beobachtet
man in besonders hohem Grade an den Larven der Caraiicinen,
trotz der noch immer auffallend geringen Zahl solcher, die mit an-
nähernder Sicherheit bekannt sind. '^) Unter diesen weicht z. B.
die abenteuerliche, offenbar carnivore Laive der amerikanischen
Galerita Lecontei Dej. (s. Salle Ann. d. 1. soc. entom. 1845 pl.
VIH. f. 2.) von der herbivoren des Zahrus glhbus, die mit grofscm
Kopf, enormen Mandibeln und angeblich einfachen dreigliedrigen
Schwanzfäden ausgestattete, mit Omophron ümbalus vereinigte von
') Hauptsächlich in dessen wichtiger Abhandlung: Hisloire des insec-
tes du piii maritime in den Annal. d. I. soc. entom. 1852, 53. 54, 56
^) Von den 89 europäischen Galtungen kennen wir zur Zeit nur 11
im Larveiistande. Die Schwierigkeit, Uaublliiere in der Gefangenschaft
7.U erziehen, ist wohl die hauptsächliche Ursache, dafs das Verhältnirs so
ungünstig ausfällt.
3*
36 Schaum: über
der kleinköpfigen , kurzbeinigen und durch seitliche Fortsätze der
Abdominalsegmente ausgezeichneten des Dicaelus violacexis nicht
blos in der allgemeinen Körperform, sondern auch in der Bildung
der meisten einzelnen Theile fast in höherem Grade ab, als die I^arve
eines Tencbrio von der eines Elater ^ die einer Bupreslis von der
eines Cerambycin. Die hier genannten CornÄicmen-Larven stimmen
indessen alle noch darin übercin, dafs sie zwei Klauen an den Füs-
sen besitzen; aber auch dieser Charakter, den Erichson im Jahre
1840 (Arch. f. Naturgesch. S. 72) nach den damals bekannt gewor-
denen Beobachtungen mit vollem Rcchle als den Hauptunlerschied
der CWai/ctneM-Larven von allen auf dem Lande lebenden Käfer-
larven bezeichnen konnte, hat seine allgemeine Gültigkeit verloi-en,
seit wir durch Fairmaire und Coquerel die nur mit einei Klaue
verselienen Larven von Cillenum (Ann. d. 1. soc. entom. Ih52 pl. 11
No. IV.) und Aepus (I.e. 1850 pl. 16. III.) kennen gelernt haben.
Die von mir in der Naturgesch. d. deutschen Käfer I. S. 45 geäus-
serte Vermuthung, dafs diese beiden Larven, da ihre Beziehungen
zu den genannten Gattungen nicht durch die Zucht festgestellt sind,
doch vielleicht die eines HijdropliiUn oder Slaphylin sein könnten '),
hat für mich jede Wahrscheinlichkeit verloren, seit ich selbst eine
andere Larve zu beobachten Gelegenheit hatte, die wohl nur einem
Bembidium aus der Pei-yphus-Grup^e angehören kann, und die eben-
falls nur eine Klaue an den Füfsen besitzt.
Von den drei nachstehend beschriebenen Cnrabichieti-harvcn ist
die erste wieder eine von den bisher bekannt gewordenen sehr ab-
weichende Form, sie gehört aber auch einer sehr abgeschlossenen
Gruppe an, über deren frühere Zustände wir bisher nichts wufsten;
die grofse Aehnlichkeit der zweiten mit der Larve von Cillenum
scheint dafür zu sprechen, dafs gewisse Kennzeichen, in denen beide
von dem in Calosoma und Carabus ausgeprägten Typus abweichen,
für die ganze Gruppe der Bembidien charakteristisch sind ; an die
Beschreibung der dritten, die unter Verhältnissen gefunden wurde,
') Es war diese Verinulliung um so mehr gerechtfertigt, als die bei-
den Larven, besonders aber die des Aepus eine grofse Aehnlichkeit mit
der von Westwood abgebildeten der Micralyvtma Johiistoiiis (= bre-
vipenne Gyll ) darboten. Seitdem ist aber von Laboulbene in seiner
werlhvollen Abhandlung „Moeurs et anatonne de la Micrahjmina hre-
vipennc'^ (Ann. d. 1. soc. entom. 1858 S. 83) der Beweis geliefert wor-
den, dafs die von Weslwood mit Micrahjmma in Verbindung gebrachte
Larve die des Aepus fulnescetm ist.
Carabicinen-Larven. 37
dafs ihre Beziehung zu Omophron multi gut latus Chaud. (lesselatus
Dej. ) im höchsten Grade wahrscheiulich ist, knüpft sich nothwen-
diger Weise die Frage, ob wir durch Desmarest in der That die
Larve des Omophron limbatiis kennen gelernt haben.
I. Larve des Scarites abbrematus.
(Hierzu Taf. I. Fig. 1.)
Der ganze Körper ist cyh'ndrisch und durchweg von gleicher
Breite, auf dem Rücken mit Ausnahme des Kopfes von der gewöhn-
lichen Längslinie durchzogen; die Hautbedeckungen sind hart, die
Farbe ein ziemlich lichtes Braun. Der horizontal vorgestreckte hor-
nige Kopf hat oben auf der Mitte zwei seichte Längsvertiefungen,
die Stirn ist etwas ausgehöhlt, der mittlere zwischen zwei schräg
nach vorn convergirenden Längsvertiefungen gelegene Theil tritt
vorn in Form eines stumpfen Zahnes etwas vor; an den Seiten des
Kopfes verläuft eine eingedrückte Linie bogenförmig (mit nach in-
nen sehender Convexität des Bogens) von unten und hinten bis nahe
an die Lisertion der Fühler; die Unterseite ist fast eben so flach
wie die Oberseile, hat jederseils eine schmale, besonders vorn et-
was nach aufsen gebogene Längsrinnc, und in der Mitte eine läng-
lich dreieckige Vertiefung mit nach vorn gerichteter Basis des
Dreiecks. Ocellen sind nicht vorhanden. An den vierglie-
drigen Fühlern ist das zweite Glied länger als die beiden letzten,
das dritte an der Spitze verdickt und schräg abgeschnitten, das sehr
kleine vierte ist nach oben gerichtet, cylindrisch, und trägt zwei
lange Borsten. Die Mandibeln sind nicht ganz so lang wie der
Kopf, schmal, vorn sichelförmig gebogen, und haben in der Mitte
einen starken, ziemlich spitzen Zahn. Die Maxillen haben eine kurze
Angel, einen sehr langen, schmalen, fast cylindrischen, innen ge-
wimperten Stamm und eine tasterförmige zweigliedrige Lade; von
der innern Lade ist keine Spur vorhanden. Der Taster ist anschei-
nend nur dreigliedrig, es sitzt aber ein ganz kleines pfriemcnförmi-
ges Glied auf der Spitze des fast eiförmigen dritten auf; das zweite
Tasterglied ist das längste. Die Unterlippe besteht nur aus einem
kurzen von der Kehle durch eine Querfurche getrennten, in der
Mitte von einer Längsfurche getheilten Stücke (den verwachsenen
Tasterstämmen), an dessen Ecken ein kurzer zweigliedriger Taster
eingelenkt ist, dessen Wurzelglied viel dicker ist als das zweite.
Der Prothorax ist etwas länger als der Meso- und Metathorax,
die wieder etwas länger sind als die Ilinterleibsringe.
38 Schaum: über
Die Beine sind ziemlich kurx, die Coxeii lang und vom Kör-
per abstehend, aufsen furchenarlig ausgehöhlt, der hintere Rand
der Furche tritt plaltenförraig vor, die Trochantern und die gegen
die Spitze etwas breiteren, zusammengedrückten Schenkel sind gleich
lang und eng mit einander verbunden, beide innen mit einer dop-
pelten Reihe kurzer Dornen besetzt, die kurzen und ziemlich brei-
ten aber zusammengedrückten Schienen ebenfalls innen mit einem
Dornenbesatze, der eingliedrige Fufs mit zwei gleiclien, kurzen
Klauen.
Am Hinterleibe zeigt jeder Bauchhalbring an der Seite zwei
Längswülste, von denen der iimere und untere der höhere ist, das
letzte Segment ist klein und trägt ein Paar deutlich zweigliedriger
Anhänge von der Länge des Segments, deren Glieder von gleicher
Länge und die besonders am Ende des zweiten Gliedes mit langen
Borstenhaaren besetzt sind. Der After tritt wie gewöhnlich röhren-
förmig vor und dient als Nachschieber.
Die Zahl und Stellung der Stigmen ist die normale.
Diese Larve ist mir von Professor Heer mitgetbeilt worden,
der sie in Madeira unter Steinen in Gesellschaft des Scarites abbre-
viatus fand, zu dem sie ohne Frage gehört.
H. Larve des Bemhidiimi lunatuml
(Hierzu Taf. I. Fig. 2.)
Der Kopf ist nicht gröfser als der Prothorax, oben zwischen
den Augen mit zwei grofsen, ziemlich tiefen Eindrücken versehen,
die durch eine mittlere Längsschwiele getrennt sind; die Stirn bil-
det vorn einen dreieckigen, die Unterlippe von oben bedeckenden
Vorsprung; die Unterseite des Kopfes zeigt jederseits eine scharf er-
höhte Randlinie, die vom Hinterrande bis zur Mitte der Mandibeln
verläuft und in der Mitte eine lange, allmälig von hinten nach vorn
sich erweiternde Vertiefung, die in der Mitte von einer kleinen
Längsschwiele durchzogen wird.
Auf einem grofsen schwarzen Fleck hinter den Fühlern stehen
sechs kleine, sehr schwer erkennbare Ocellen in zwei Reihen.
An den vierglicdrigen Fülllern sind die drei ersten Glieder von
gleicher Länge, das dritte in der Mitte mit einem kleinen nach un-
ten gerichteten Vorsprunge, der fast wie ein supplementäres Glied
aussieht, das kleine vierte wie gewöhnlich mit mehreren sehr lan-
gen Endborsten besetzt.
Die sichelförmig gebogenen spitzen Mandibeln babcn die Länge
des Kopfes und in der Mitte den gewöhnlichen starken Zahn.
Carabicincn- Larven. 'iid
Der Stamm der Maxillen ist sehr lang, länger als die beiden
eisten Fühierglieder zusammengenommen, der Taster vierglicdrig,
das erste Glied kurz und dick , das zweite von der Dicke des er-
sten, sehr lang und cyiindrisch, das dritte und vierte viel kürzer
und schmäler, fast von gleicher Länge, das vierte zugespitzt. Die
Lade besteht aus zwei langen Gliedern, von denen das spitze zweite
nicht kürzer aber dünner ist als das erste; eine innere Lade ist nicht
augedeutet.
Die verwachsenen von dem Kopfe deutlich abgesetzten Taster-
stämme der Unterlippe tragen einen zweigliedrigen Taster '), des-
sen erstes Glied lang und dick, dessen zweites viel kürzer und sehr
viel feiner und spitz ist, die Zunge ist durch einen deutlichen, ver-
hältnifsmäfsig langen, mit einigen Borsten besetzten Vorsprung an-
gedeutet.
Der Prothorax ist so lang wie Meso- und Metathorax zusam-
men, aber nicht breiter.
An den Beinen sind die Trochanteren etwas kürzer als die
Schenkel, die Schienen und Füfse von gleicher Länge, die letzten
nur mit einer starken Klaue bewaffnet.
Die Abdominalsegmente sind ohne besondere Auszeichnung, die
beiden hornigen mit Borsten besetzten ungegliederten Anhänge des
letzten haben fast die Länge von drei Segmenten. Die vortretende
fast c};lindrische Aflerröhre ist länger als das letzte Segment.
Die Stigmen sind normal. ')
Ich fand mehrere Exemplare dieser Larve in den ersten Tagen
des Septembers an dem vom Inn bei St. Moritz im Engadin gebil-
deten See in dem nassen Ufersande unter Steinen. Die Bildung des
Mundes macht es unzweifelhaft, dafs eine Carafiictnejt - Larve vor-
liegt. Die in der gleichen Lokalität vorkommenden Carabicinen
waren Nebria GijUeiihalü und mehrere Bembidien: lunatum, bruxel-
lense, liblale, rti/ipes. Auf eine Bembidien-haTve weist die einfache
Fufsklaue, und bei der Länge von 3 Linien, welche die von mir
gefundenen Exemplare haben, ist wohl die Annahme, dafs sie der
') Coquerel's Angaben, dafs die Kiefer- und die Lippenlaster bei
Aepus dreigliedrig sind, beruhen wohl ohne Zweifel auf einem ßeobach-
lungsfehler.
^) Cor|uerel sagt, dafs bei Aepus die Stigmen des letzten Abdonii-
nalsegnientes durch ihre Gröfse ausgezeichnet seien. Hier ist um so ge-
wisser ein Irrlhum anzunehmen, als das neunte (letzte) Hinterleibssegment
überhaupt keine Stigmen führt.
40 Schaum: über
gröfsten unter diesen Arten, dem B. lunatum. angehört, die vvalir-
scheinlichste.
III. Larve des Omophron multiguttatus Chaud.
{tesselatus Dej.)
(Hierzu Taf. I. Fig. 3, a. b.)
Der Körper ist besonders auf dem Hinterleibe mit vielen stei-
fen und langen Borsten besetzt, und hat seine gröfste Breite im
Prothorax. Der Kopf ist zwar ansehnlich entwickelt aber doch
weit kleiner und schmäler als der grofse Prothorax; hinten hat
er in der Mitte einen Y förmigen Eindruck und zwischen den Au-
gen eine schwache mittlere Längsschwiele. Die nach vorn sich
verschmälernde Stirn zeigt vorn jederseits zwei durch eine kleine
Ausbuchtung getrennte Zähnchen und tritt in der Mitte in Form
eines abgerundeten Hornes vor.
Die Fühler sind viergliedrig, das zweite Glied wenig länger als
das erste, das dritte fast so lang als das erste und zweite zusam-
men, das vierte so lang als das zweite, mit den gewöhnlichen Bor-
sten besetzt.
Auf einem schwärzlichen Höcker hinter den Fühlern stehen je-
derseits sechs sehr transparente grofse Ocellen, weit von einander
getrennt, in zwei Reihen.
Die Mandibeln haben nur die halbe Länge des Kopfes und ei-
nen breiten, in zwei Zähne getheilten Vorsprung in der Mitte.
An den Maxillen (Fig. 3. a.) sind die Tasterstämme sehr lang
und cylindrisch, der Taster viergliedrig mit kurzem ersten, langen
cylindrischen zweiten und schmäleren, ziemlich gleichlaugen dritten
und vierten Gliede, die zusammen die Länge des zweiten haben.
Von den beiden Gliedern der äufseren Lade ist das zweite viel
schmäler als das erste und noch nicht halb so lang; die innere
Lade ist aufserordentlich entwickelt, und besieht in einem
zahnförmigen Vorsprunge, der fast die Länge der äufsern Lade hat.
Das von den Tasterstämmen gebildete Stück der Unterlippe
(Fig. 3. b.) ist lang und schmal, die Zunge tritt bedeutend vor und
endet in einer stumpfen Spitze; das Wurzelglied der Lippentaster
ist kaum länger aber viel dicker als das Endglied.
Der Prothorax ist bei weitem das gröfste Segment, so laug
wie Meso- und Metathorax zusammen und viel breiter als diese, in
der Mitte am breitesten, an den Seiten gerundet, hat oben ein Paar
gebogene schwache Längseindrücke uud eine eingedrückte, vorn er-
Carabicinen- Larven. 41
löschende Mittelrinne. Der Meso- und Melathorax sind jeder durch
eine starke Einschnürung an den Verhindungsstelien abgesetzt, et-
was breiter und länger als die Hinterleibsj'inge.
Die Coxen sind anliegend, Trochanteren und Schenkel gleich
lang, die Schienen so breit, aber nur halb so lang wie die Schen-
kel, der Fufs so lang als die Schiene, aber viel schmäler, mit brei-
terer Wurzel, schmaler Spitze und mit zwei feinen, dicht neben
einander stehenden und oft an einander liegenden Klauen versehen.
Die hornigen Anhänge am Ende des letzten Segmentes haben
die Länge von drei Segmenten.
Ich habe gegen 15 Exemplare dieser Larve im Sande des NiU
ufers in einiger Entfernung von Cairo und in Gesellschaft des Omu-
p/iron muliigiiitalus, das an derselben Stelle überaus häufig war,
angelroflcn. Auch abgesehen von dem gemeinschaftlichen Vorkom-
men scheint mir der Umstand für die Vereinigung der Larve mit
dem genannten Käfer von entscheidendem Gewicht zu sein, dafs
dieselbe mit keiner der andern am Nilufer vorkommenden Carabichien-
Gattungen {(Jhlaenius, Clivhia, Bembidium) in Beziehung gebracht
werden kann. Ist die Bestimmung aber richtig, so ist entweder die von
Desmarest gegebene und seitdem oft copirte Abbildung der Lai"ve
des Omophrou limbahts aufl'allend verfehlt, und auch Latreille''s Be-
schreibung derselben (Gen. Crust. et Ins. I. S. 215) vielfach unrich-
tig '), oder die Larve ist nicht die des Omophrou Ihnbattis. Ich
hätte meine abweichenden Beobachtungen schon in der Naturgesch.
der deutschen Käfer I. S. 58 bei Gelegenheit der Galtung Omophron
zur Sprache gebracht, wenn damals nicht noch die allerdings ent-
fernte, jetzt aber vollständig beseitigte Möglichkeit bestanden hätte,
dafs die von mir gefangene Larve die eines Mitgliedes der Scarili-
den- oder Bembidien-Gvuppe sei.
') Die fünfgliedrigen Fühler und der einfache dreigliedrige Schwauz-
faden sind gewifs Irrthürner, Latreille macht aber auch die Angabe, dafs
der Kopf breiter sei als das folgende Segment.
Beiträge zur europäischen Käferfauna
z u s a m m c n 2;. e s t c 1 1 1
von
Prof. Schaum.
B
ei der in Verbindung mit Dr. Kr a atz und H. v. Kiesen wei-
ter unternommenen Herausgabe eines neuen Calalogus Coleoptero-
rum Europae stellte sich die Alternative, eine Anzahl uns bekann-
ter und zum Theil höchst ausgezeichneter.Arten, entweder, weil sie
zur Zeit noch nicht beschrieben sind, auszulassen, oder, um sie in
den Katalog aufnehmen zu können, durcb gleichzeitig veröllenllichte
Beschreibungen wissenschaftlich zu begründen. Wir entschieden
uns für das Letztere, und ich stelle hier eine Zahl von Beschrei-
bungen einzelner Arten zusanunen, die von mir, von Dr. Kraatz
und H. V. Kiesen Wetter verfafst sind. Die Arten sind zum Theil
solche, die schon seit einer Reihe von Jahren in den Katalogen
Platz gefunden haben (z. B. Cichulela lurclca, Pteiosüchus senilis,
Bryaxis titmsticrsalis u. s. w.), und die ich bereits früber bekannt
zu machen versprochen halte, theils bilden sie wie Xenostrojigylus
arcualus und besonders Arrhaphus oliveloriim (der Repräsentant ei-
ner bisher rein exotischen Familie) sehr interessante Bereicherun-
gen der europäischen Fauna, viele gehören Familien an, über die
zusammenhängende Arbeiten aus der neueren Zeit vorlagen, so dafs
die hier mitgetheilten, im engen Anschlufs an die letzteren ver-
fafslen Beschreibungen als Nachträge derselben betrachtet werden
können, mehrere solchen Gattungen, aus denen bisher nur einzelne
Arten bekannt waren. Unter diesen Umständen dürften die hier ge-
gebenen Beschreibungen mit dem Interesse der Wissenschaft, auch
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte, wohl vereinbar sein.
Schaum: Beitrag zur europäischen K'dferfauna. 43
1. Cicindela turcica: Stibcyllndrica^ aeneo - J'usca , elytro-
nun lunula humerall valde ilescendente , fascia media recxirva siib-
dentata lutiidaque upicali margine connexis all/is, anieiuiis basi ex-
cepta ohscuro-teslaceis , libiis cupreis. — Long. 5 lin.
Habitat in Turcia.
Aeneo-fusca, subtus albo-pilosa, coleopleris subcylindricis. Ca-
put subtiliter granulato-punclatuni, pone oculos et intra antennas
ciebenime et subtiliter longitudinaliter strigosum, labro albo, apice
in specimine nostro masculino vix denticulato, niandibulis fusco-
aeneis, macula magna basali alba, paipis articulo ultimo excepto
testaeeis. Antennae obscuro - testaceae, apicem versus fuscescentes,
articulis qualuor basalibus mctallicis. Prothorax capitis fere latitu-
dine, subquadratus, postice vix angustatus, lateribus fere rectis, su-
pra subtiliter granulato-punctatus, lateribus magis transversim rugu-
losis, parce albo-pilosus, impressionibus transversis profundis, poste-
riore utrinque foveolata. Coleoptcra subelongata, fere cylindrica,
subtiliter granulata, lunula humerali valde versus apicem descen-
denlc, fascia media valde recurva subdentata lunulaque apicali te-
nui, linea laterali pone lunulam humeralem subinterrupta connexis,
albis. Corpus subtus fusco-aeneum, albo-pilosum. Pedes concolo-
res, metallici, tibiis praesertim basi cupreis.
Diese Art steht der seltenen Cic. hispanica Gory (Ann. d. 1.
soc. ent. 1833 S. 175), Klug (Jahrbücher S. "24. 131) sehr nahe,
unterscheidet sich aber sogleich durch die Richtung des Schulter-
mondes, dessen unteres Ilorn bei hispanica vom Aufsenrande gerade
gegen die Naht verläuft, bei turcica dagegen bedeutend nach hin-
ten gerichtet ist.
Das in meiner Sammlung befindliche Exemplar soll von Smyrna
stammen; im Königlichen IMuseum befinden sich zwei von Kinder-
mann eingesandte Stücke mit dem Fundorte Constantinopel.
Schaum,.
2. Carabus cavernosus: Niger, prolhorace antice suban-
gustato , elytris sublaevibus, seriebus sex fovearum, margine rugo-
sis. — Long. 12 lin.
Habitat in Rumelia (Frivaldszky); in Serbia specimen unicum
cepit Zehe.
C. perforato Fisch, Dej. (thoracico Germ.) affinis, at ca-
pile minore, prothorace minus rotundato, antice angustiore, lateribus
non reflexis, angulis poslicis acutioribus, elytris longioribus, sublaevibus.
Caput inediocre, vix majus quam in cribrato. Protborax longitudine
44 Schaum: Beilrag zur
latior, lateribus parum rotundatus, antice subanguslnlus, augulis po-
sticis aculis, basi eniarginata , supra parum convexus, subtilissioic
punctatus, laleiibus non reflexis, at margine distincto. Elytra ob-
longo-ovala, convexa, foveis numerosis in series sex dispositis, foveis
secundac et quariae seiici majoribus et inagis distantibus, intersli-
tiis hiuc et inde puiictis paucis impressis, ceterum laevibus, lateri-
bus rugoso-punctatis.
Motscbulsky unterscheidet (Bull. d. Mose. 1847. II. 222.) von
dem sibirischen Car. perföratus die im südlichen Rufsland (Gouvern.
Charkow, Ekaterinoslaw) vorkommende, von Dejean und Gebier mit
perforalus verbundene Form unter dem Namen C. scythus und mit
Zuziehung des Synonyms cribellalus Fisch. (Ent. I. pi. VIII. f. 15.)
Ich habe nur sibirische Exemplare des perforalus vor mir, Mot-
schulsky's Angaben stellen es aber auTser Zweifel, dafs die gegen-
wärtige Art nicht C. scytfius ist. Er sagt, der Hauptunferschied von
dem echten perforalus sei das grofse Halsscbild (wie bei miugens);
bei cavernosus ist das Halsschild aber kleiner als bei perforalus und
von anderer Form; dem scylhus werden ferner nur drei Reihen
deutlicher Hohlpunkte zugeschrieben, während hier sechs Rei-
hen gröfserer Gruben vorhanden sind. Schaum.
3. Carabus Ulrichii var. arrogans: Car. fasluoso Pal-
liaren forma afßnis, at elijlris cupreo-aureis, yulgidissimis, coslis et
iuherculis perparum elevalis, nonnunquam fere oOliteratis. insignis.
Caput et prolhorax viridia.
Diese prachtvolle Form ist von II. Zehe in etwa 20 Exempla-
ren in dem serbischen Gebirge gesammelt worden. Sie schliefst
sich eng an fastuosus an, ist aber durch Glanz und Feuer der
Färbung, die mit Carabus rtitilans wetleifert, eben so ausgezeich-
net als durch die Scul{)tur der Flügeldecken. Auf den letz-
tern sind näiitlich die Längsrippen und die in Reihen stehenden
Höcker des Ulrichii nur ganz schwach ausgebildet, bei einigen Ei-
emplaren fast erloschen; von den Körnchen, die in den Zwischen-
räumen zwischen den Längsrippen und den Höckerreihen bei dem
typischen Ulrichii so sebr in die Augen fallen, sind nur ganz schwa-
che Andeutungen vorlianden. — Diese Form bildet einen neuen und
sehr interessanten Beleg für die von Dr. Kraatz und mir vertrelene
Ansicht, dafs viele Caraben in den verschiedenen Territorien ihres
Veibreitungsbezirks eigcnthümliche Formen — lokale Rassen — bil-
den. Ich bin mit IL Menetries (Wien. Entom. Monatsschrift 1858
S. 193) ganz einverslauden, dafs solche Rassen mit eigenen Namen
europäischen Kiiferfaunu, 45
zu belegen sind, weil sich an den Namen die Vorstellung einer be-
stimmten Form knüpft, ich habe auch in der Naturgesch. d. deut-
schen Ins. Bd. I. einige solcher Abänderungen (C baldensis, Iticens,
vmrUimns) selbst benannt, ich halte es aber gerade, wenn dies ge-
schieht, für um so nöthiger, der Ansicht entgegenzutreten, dafs eine
selbstsländige Art vorliegt, wo die wesentlichen Charaktere diesel-
ben bleiben, und die Verschiedenheiten durch TJebergänge in andere
Formen ausgeglichen werden. Die Richtigkeit meiner Auffassung
ist mehrfach angezweifelt worden, aber von keiner einzigen Form,
die ich als örtliche Abänderung bezeichnet habe, hat bis jetzt irgend
Jemand einen positiven und constanten Unterschied beizubringen
gewufst. Auch in dem gegenwärtigen Falle sei ausdrücklich be-
merkt, dafs die Reihe der Exemplare Uebergänge zu fasfuosus
darbot. Schaum.
4. Pterostichus (Tanythrix) senilis: Ater. nitidus^ ca-
pite magno^ prothorace subcordato, utrinque slriato, coleopteris sub-
ovatis, profunde striatis, Stria ijuinia punctis majoribus remotis im-
pressa, interslitio septimo basi subcarinato. — Long. 7 — 7^ lin.
Habitat in basi Montis Rosae. Ghiliani.
Totus ater, nitidus, praesertim nias. Caput majusculum, postice
non angustatum, inter antennas sat profunde et late biiraprcssum,
setis nonnullis longis instructum, oculis parum prominulis. Protho-
rax subcordatus, postice modice angustatus, lateribus in mare pa-
rum, in femina modice rotundatis, angulis posticis rectis acutis, su-
pra parum convexus, basi utrinque profunde longitudinaliter impres-
sus, lateribus setis nonnullis longis instructus. Coleoptera breviora,
suboval a, profunde striata, stria quinta punctis majoribus sex, setas
longas gerentibus, anterioribus valde distautibus, posterioribus magis
approximatis, stria octava punctis plurimis notata, interstitiis sex in-
terioribus planis, septimo et octavo angustioribus, magis convexis,
illo basi carinato, margine acute reflexo. Abdominis ultimum segmen-
tum in mare planum.
Diese sehr ausgezeichnete Art ist schon seit lange bekannt, und
besonders von Ghiliani als Feronia (Platysma) senilis Findet viel-
fach versandt worden; unter diesem Namen steht sie bereits in De-
jean's Catalog (ed. 3. p. 40) zwischen F. marginepunct ata und ednra.
Sie bildet mit diesen beiden die von mir in der Naturgeschichte d.
deutsch. Käfer I. S. 441 errichteten Gruppe Tanythrix, welche
•wie Molops Borsten auf der Oberseite der Füfse und , was ich
a. a. O. hervorzuheben versäumt habe, zwei Randstreifen auswärts
46 Schaum: Beilrag zur
vom achten Streifen der Flügeldecken besitzt, aber am fünften Strei-
fen, wie die Arten der Pleroslichu.i-GrupYie, eingestochene Rücken-
punkte hat, die bei keinem Molops vorkommen. Von Pier, edu-
rus weicht senilis durch viel weniger herzförmiges und viel weni-
ger gerundetes Halsschild, durch kürzere und viel tiefer gestreifte
Flügeldecken, durch die letztern auch von der mir nur aus der Be-
schreibung bekannten F. marginepunctaia Dej. ab. Ob auch Fer.
nodicornis Fairm. und Lab. (Faun, franc. 95. 53.) zu Tanythrix
zu stellen ist, vermag ich nicht anzugeben, da die entscheidenden
Charaktere in der Beschreibung nicht erwähnt sind; die Aehnlich-
keit mit F. edura spricht dafür, die zwei Striche auf jeder Seite
der Halsschildbasis und der kleine Kiel auf dem letzten Hinterleibs-
ringe des Männchens dagegen. Schaum.
5. Pterost ichus parnassius: Aeneo-niger, prothorace sub-
quadralo^ hasi ulrinque foveolato et bistrialo^ margine rejlexo lato,
angulis posticis obtusis subrolu7idaf is , elyiris slriatis. striis sub-
punctatis , interslitiis allernis serialim crebre foveolatis. — Long.
5 lin.
Habitat in monte Rosa. Ghiliani.
Specics prothoracis margine reflexo lato, angulis posticis obtu-
sis et saltem in niare subrotundatis, et foveolis elytrorum numero-
sis profundis valde insignis. Supra aeneo-niger, mas femina niti-
dior. Caput laeve, foveis frontalibus brevibus. Prothorax subqua-
dratus, basi non angustior quam apice, lateribus subrotundafus, an-
gulis posticis obtusis, in mare subrotundatis, in femina paulo acu-
tioribus, dorso subconvexus, basi magis dcpressus, utriuque foveola-
tus, foveis subrugosis et antice striis duabtis aequalibus divergenti-
bus impressis, lateribus praesertim postice late deplanatis et reflexis.
Colcoptera prothorace vis latiora et fere duplo longiora, subparal-
lela, apice late rotundala, supra planiuscula, sat profunde striata,
striis subpunctafis, inlerstitiis tertio, quinto et seplimo seriatini valde
foveolatis, foveolis numerosis at numero variantibus, in interslitiis
terlio plerumque sex vel septem, nonnunquam quatuor, in quinto
plerumque sex, in septinio septem vel octo, rarius qtiinque exstan-
tibus. Abdominis seginentum ultimum in mare obsoletissime longi-
ludiualiter carinulatum.
Von Ghiliani vielfach als Platysma pamassia Bon. versandt,
aber noch unbeschrieben. Dcjean cilirt (Spec. IIL .314.) den Pierost.
parnassius Bon. als Synonym der Fer. maura., kann aber unter
diesem Namen nicht den gcgenwärligcn Käfer erhalten haben, der
europäischen Kliferfaunu. 47
in der Bildung des Halsschildes und in der Scnlpfur giinxlich von
maurns abweicht und in der Form des ersteren am meisten mit
PL Ziegleri und Uneaiopmiclatus übereinstimmt. ') Schaum.
6. Pterosl ichus Brück ii: JVi^er, anlennis rujis, pectibus
Jlavis, elytris sub aeneo-micantibus. profunde striatts, interstitio (er-
tio iripuncialo, prothorace cordato^ has'i profunde iransversim im-
presso et iitrinque striato. — Long- 6 lin.
Habitat in Serbia. Zebe.
Caput nigrum, nitidum, inter antennas profunde biimpressum.
Palpi rufi. Antennae rufae, versus apicem ferrugineae. Prothorax
longiludine non latior, cordatus, sed ante angulos posticos rectos
vix sinuatus, supra fere planus, laevis, linea longitudinali profunda,
basi valde transversim impressus et utrinque profunde striatus, mar-
gine anguste sed acute reflexo. Coleoptera prolhoracis basi dimi-
dio laliora, oblongo-ovata, subparallela, apice parura sinuata, rotun-
data, subplana, profunde striata, interstitiio tertio punctis Iribus im-
presso, primo ante medium, tertio ante apicem sito, punclis ocella-
latis Striae octavae basi sat dislantibus, apice numerosis, acute mar-
ginata, margine apicali rufescenti. Corpus sublus nigrum, margine
elytrorum inflexo postice rufescenti. Pedes flavi.
Mas abdominis segmento ultimo apice impresso, ante impressio-
nem carinula transversa brevi, parum conspicua instructum.
Diese von Zebe in Serbien in einer gröfsern Anzahl von Ex-
emplaren gesammelte, durch ganz gelbe Beine ausgezeichnete Art,
die Herrn Emil vom Brück in Crefeld dedicirt ist, hat in der Kör-
perform die meiste Aehnlichkeit mit Pl. yasciato- punctatus, vage-
punclatus, parumpunctahis und ähnlichen, weicht von denselben
aber durch die Abwesenheit des Längskiels auf dem letzten Bauch-
segn\ente des Männchens ab, und würde daher, wenn dieser Längs-
kiel, wie es von Dejean geschehen ist, als Charakter der Pterosli-
cÄMs-Gruppe (innerhalb der Galtung Feronia) betrachtet wird, sogar
einer andern Gruppe zugesellt werden müssen. Schaum.
') Ich benutze diese Gelegenheit zu der Bemerkung, dafs der von
mir (Naturgesch. d. deulsclien Käfer I. S. 474) in einer Note zu maurns
als Fer. Yvanii Dej. erwähute Käfer nicht der echte Yvanii Dej. ist,
den ich erst ganz kürzlich kennen gelernt habe, sondern entweder eine
den Seealpen eigene Abänderung des Pt. maurns oder eine dem letzleren
überaus ähnliche Art ist. Das Männchen der echten Fer. Yvanii Dej.
hat, wie Dejean ganz richtig angiebt, einen Kiel auf dem htzten Bauch-
Segmente.
48 Schaum: Beilrag zur
7. Haliplus perforaltis: Subovatus, pallule ferrugineus,
subnitidus, coleopteris immaculalis, slriato-punctatis^ punctis maxi-
mis, interslUüs rix ptmctulalis. — Long, fere 2 lin.
Habifat in Pyrenais.
Haliplo flavicolli Sturm in elytris latior, superficic minus ni-
tida et punctis elytrorum majoribus ab Omnibus vaide distinctus.
Corpus lotum dilute ferrugincum, parum nilidum, immaculalum, con-
vexum. Caput sat crebre punctulalum. Protborax longitudine di-
midio lafior, antice fere truncatus, supra undique crebrius puuctu-
latus, basi punctis majoribus transversim seriatis. Coleoptera pone
humcros valde dilatata, a mcdio versus apicem acuminalan» angu-
stata, supra striis decem punetorum, basi et intus maximorum, quasi
fovcolatorum, versus latera et apicem paulo minorum notata, inter-
stitiis vix conspicue seriatim punclulatis.
Diese fast glanzlose, ungevvöhnlicb breite und durch grofse
Punkte ausgezeichnete Art erinnert etwas an Cnemidotus , ist aber
ein echter Haliplus. Sie ist von Kcitel in den Pyrenäen gesammelt
worden und war den Pariser Entomologen noch ganz unbekannt.
Schaum.
8. Sryaxis iransversalis: ISigro-picea^ auiennis pedibusque
J'errugineis , elijiris sauguineis. prothoracis J'oveolis tribus uequali-
bus^ abdominis margine valde elevato. — Long. |- lin.
Mas trochanteribus anticis acute spinosis, tibiis mediis ante api-
cem Spina maxima instructis, abdominis segmento primo apice valde
transversim impresso.
Femina striolis segmenti primi abdominalis basi satis approxi-
uialis, diveigentibus.
Habiiat in Dalmatia.
Br. Ilelferi affinis sed magis elongala, abdomine altius margi-
nato et characleribus scxuum valde disfincla. Njgro- picea, nitida.
Caput impressionibus tribus frontalibus profundis ut in speciebus af-
iinibus, antennis ferrugineis. Prothorax sparsim subtiliter puncta-
tus, foveolis tribus basalibus profundis, aequalibus. Coleoptera san-
guinea. Abdomen punctulatum, scgmentis alte marginatis. primo in
femina fere piano, siriolis basi satis approximatis, divergentibus, in
mare impressione vel fovea profunda, transversa, dimidium segmenti
posterius, cxccptis lalcribus, occupante, striolis basi magis quam in
femina distanlibus, minus divergentibus notato. Trochanteres antici
niaris valde et acute spiuosi, tibiac mediae ante apicem spina maxima
acuta iuslructac.
europäischen Kllferfauna. 49
Diese Art ist vor etwa 15 Jahren von Kahr in grofser Menge
in Dalmatien gesammelt und damals vielfach unter dem von mir er-
ilieilten Namen verbreitet worden. Sie war in Gesellschaft der Br.
Ilelferl^ also wahrscheinlich auf einem mit Salz imprägnirten Ter-
rain, gefunden worden. Schaum.
9. Bryaxis nigriventris: Rubra, abdomlne pectoreqae ni-
gris, capile subtiitido, prothorace confertim puncialo, foveola media
minuta. — Long. \ lin.
Habilat in Dalmalia.
Prothorace punctato Br. juucorum valde affinis, at minor, lua-
gis rubra, abdomine et pectore nigris et capiie subnitido minus con-
fertim et profunde punctato. Prothorax distincte et confertim pun-
ctatus, foveolis tribus inaequalibus, media minuta. Elytra convexa,
subsericea, bistriata, stria suturali integra recta, dorsali arcuala, po-
stice abbreviata. Abdomen nigrum, subtiliter pubescens; pectus ni-
gium, pedes rubri.
Auch diese Art ist von Kahr in Dalmatien in einer Anzahl von
Exemplaren gesammelt und unter dem von mir ertheilten Namen
Br. Auhei verbreitet worden. Ich habe den letztem geändert, weil
er inzwischen in der Familie der Pselaplien schon zwei Arten, ei-
nem Ctenistes von Rosenhauer und einem Amatirops von Fairmaire,
beigelegt worden ist. Schaum.
10. Cephennitim J'ulvum: Teslaceum, pubescens, prothorace
basi coleopterorum. summa latitudine angustiore. utrin^ue subfoveo-
lato, elijiris basi media vix foveolalis, plica tennissima hutnerali. —
Long, -f- lin.
Habitat in Carniolia.
C. thoracico multo minus, corpore testaceo, prothorace basi an-
gustiore, utrinque subfoveolato, elytris basi vix foveolatis, at plica
humerali distinctiori. Corpus oblongum, testaceum, nitidum, pubes-
cens. Anlennae articulis tribus ultimis clavam formantibus. Pro-
thorax amplus, subquadratus, antice coleopterorum latitudine, basin
versus angustatus, basi extus utrinque obsolete foveolatus. Coleop-
tera basi prothoracis basi sublatiora, medio prothoracis summae la-
titudini aequalia, utrinque vix foveolata, at plica tenuissima insiructa.
Diese Art ist in Krain von H. v. Kiesenwetter und Ferd. Schmidt
gesammelt und von dem letzteren seit Jahren unter dem hier bei-
behaltenen Artnamen versandt worden. Sie ist von derselben Farbe
aber mehr als doppelt so grofs wie C. minutissimum A u b. Schaum.
Berl. Entomol. Zeitschr. II T. 4
Schaum: lieilraa: zur
ö
11. Sc\jdmaenus (Eumicrns) conspicuus: Rufus, pu-
bescens, prothorace ovaU, basi laevi, coleopteris elongalo-ovaUbus. —
Long, l-j lin.
Habifat in Andalusia.
Sc. anlidoto magnitudinc, colorc et anlennarum configuratione
simillimiis, at prolliorace basi omnino laevi, non foveolalo, coleop-
ieris longioribus, medio minus dilatatis certe distinctiis. Corpus to-
tum rul'o-fcriugineum, siipra sat dcnse pubescens. Caput laeve, po-
stice fere truncatuni, coUo dislincto, oculis niiuutis. Auteunae di-
midio corpore longiores, validiusculac, arliculis tribus ultimis clavain
formantibus. ariiculo oclavo septimo pauIo majore. Protborax lati-
tudine longior, antice rotundato - alteuuatus, basi parum angustatus,
supra convexus, lacvis, absque foveolis basalibus. Coieoplera elön-
galo-ovalia, medio prolborace dimidio laliora, sparsim subtilissime
punctata, pubescentia. Pedes elougali, femoribus ante apicem cla-
vatis.
Die Art ist von Rosenbauer (Tbiere Andal. S. 62) als Sc. an-
tldotus verzeichnet worden, von diesem aber durch die angeführten
Charaktere hinreichend unterschieden. Schaum.
12. Dircaea ephippium: Fusco-picea, creberrime punclii-
lala, pubescens, ehjtrls helvo-iestaceis, vitla sulurali et marginc ex-
teriori fuscls, anlennarum basi., palpis pedibusque teslaceis. — Long.
3 lin.
Habitat in Bavarine aJpibus.
A D. laevigata raagnitudine minore, olytrorum colorc et super-
ticie multo subiilius punctata, aliitacea dislincta. Corpus subcylin-
dricum, modice convexum, supra undique creberrime punctulatum,
pube flavescenti obtectum. Caput fuscum, fronte inter antennas fo-
veolata; palpi testacci, antennac fuscae, articulis basalibus testaceis.
Prothorax fusco-piceus apice truncatus, lateribus rotundatus, mar-
ginc secante. basi subbisinuatus, supra modice convexus, creberrime
subtiliter pusictulatiis, alutaceus, in sinu baseos utrinque foveola
j)arva. Scutcllum brcve, latum, apice rolundatum. Elytra protho-
racis latitudine et eo plus triplo longiora, subparallela, apice rotun-
data, modice convexa, lielvo- teslacea, vilta communi suturali lata,
basi et apice ajigiisiiori margineque extcriori fuscis, undique creber-
rime punctulafa, akilacca. Pectiis et abdomen confcrlissime punc-
tata. Pedes testacei, femoribus posterioribus obscurioribus.
Diese Art ist von IL Geometcr Stark in den baiersciien Alpen
europäischen Küferfauna. 51
bei Iniraensladt entdeckt und mehrfach als Dircaea ephippium Walll
versandt worden. Sie steht in nächster Verwandtschaft mit D. lae-
r/g'oYrt, mit der sie in Bildung der Taster, Fühler und des Meso-
sfernum ganz übereinstimmt, von der sie sich aber, auch abgesehen
von der Färbung, durch viel feinere, minder körnige, mehr chagri-
uirle Punktirung unterscheide!. Schaum.
13. Stenoria analis: JVigra, aldominis apice flavo ., pro-
thorace hast media fossidato . sailello fere Inevi. — Long. 4 lin.
Sifaris nigra Knoch in BIiis. her.
Var. elylris teslaceis^ apice nigris.
Sitaris adusta Ziegl. in Dej. Cat. cd. 3. p. 249.
Habitat in Silesia, Marchia.
Stenoria apicali major, praeter colorem punclis prothoracis
paulo crcbrioribus, scutello vero fere laevi et aiitennis brevioribus
et Icnuioribus distincta. Caput nigrum, subnitidum, pubescens, sat
ciebre punctatum , fronte carinulala, vertice medio subimpresso.
Palpi et antennae nigra, hae in oinnibns a me visis spcciminibus
prothoracis basin superanies, sed dimidium elytrorum minime attin-
gentes. Prothorax ejusdeni formae quam in St. apicali Latr. , ni-
tidulus, subinacqualis, pracsertim in partlbus subdepressis crebrius
puDctatus, linea longitudinali in medio prothorace sijbtilissima, basi
in fossulam oblongam dilatata instructus. Scutellum fere laeve,
apice impressum, apice ipso rcflexo, truncato. Elytra fere ejusdeni
quam in Sten. apicali formae, modo extus paulo minus emarginata,
nigra, crebcrrime subrugulosa, opaca. Corpus subtus nigrum, niti-
dum, abdominis segmentis ultimis flavis. Pedes nigri.
Variat elytris testaceis, apice nigris (S. adusta Ziegl. in Mus.
reg. beroL).
In der Mark Brandenburg (bei Berlin, Zahna) und in Schle-
sien; sehr selten.
Bei dem in meiner Sammlung befindlichen (einfarbig schwar-
zen) Exemplare ist die äufsere Hälfte des letzten Fühlergliedes deut-
lich von der (wenig längern) Basalhälfte abgesetzt; dieselbe Bildung
beobachte ich an drei (ebenfalls schwarzen) Exemplaren im Königl.
IMuseum. Bei einem schwarzen und bei den drei im Königl. Mu-
seum vorhandenen Stücken der var. adusta ist dagegen das letzte
Fühlerglied von der gewöhnlichen, länglich eiförmigen Bildung. Ich
vermuthe, dafs hierin ein Geschlechtsunterschied ausgesprochen ist,
da auch bei dem Männchen der Stenoria apicatis Latr. die Spitze
4*
52 Schaum: Beitrag zur
des letzten Fühlcrgliedes verdünnl ist; dann würden aber die bei-
den Gesclilccliter der Sl. haemorrhoklalis in der Länge und Stärke
der Fühler keine erhebliche Verschiedenheit darbieten, denn die Füh-
ler sind bei den acht von mir untersuchten Stücken fast gleich lang.
tJeschlcchlsunterschiede am letzten Hinterleibssegmenle zn beobach-
ien ist mir nicht gelungen; einige Exemplare sind stark beschädigt,
bei andern ist der weiche Hinterleib beim Trocknen zusammenge-
schrumpft. Schaum.
11. Ilapalus spect ahilis: Niger, clytris immaculalis, ano^
tibiis tarsisfjue rtißs^ sciitello rugoso-punclfito, medio foveolato. —
Long. 6 lin.
Habitat in Greta (Zebe), in Macedonia (?) Frivaldsky.
Variat pcdibus omnino rufis.
Hap. necydaleo Pall. similliraus, at in necydaleo elytra flavo-tes-
tacea, plerumque puncto iiigro notata, scutellum medio longitudina-
liter canaliculatum, apice laevigalum. Caput nigrum, pilis brevibus
erectis obsitum, fronte confertim punctata, areola inter oculos lae-
vigata, pone oculos transversim Impressum, vertice medio longitu-
dinaliter canaliculato, parcius punctato; collo confertim subtilius
punctato. Prothorax niger, valde transversus, ante medium latissi-
nius, posticc subangustatus, margine poslieo versus angulos reflexo,
supra inae([naliB, aniice depressus, postice subgibbosus, subtiliter
punclatus, nilidulus, pilis brevibus erectis parcius obsitus, medio pro-
funde canaliculalus, canalicula medio elevalione interrupta. Scutel-
lum crebre rugoso-punctatum, depressum, apice subreflcxum, utrinquc
profunde canaliculatum, medio foveola longitndinali impresstim.
Elytra laete rubra, iminaculata. Corpus subtus nigrum, villosum,
abdominis segmentis ullimis rufis. Femora fusca, supra rufescentia,
in specimine altero rufa, tibiae tarsique rufa. Schaum.
15. P hylosus halt ictis: Bruneus sen bruneo-testuceus. ci-
nerea - pubescens, capite infuscato, punctatiasimo, abdomine crebre
punctato f nitidtdo, nigra -picea, basin versus magis viintisve infus-
cato., apice fnsco - teslaceo, elytris thorace ilimidio brevioribus. —
Long, vix 1 — I{- lin.
Vhytosus ni^^rirentris Kraatz Slett. Eut. Zeit. XIV. 257. taf III.
f. 6. — Naturgescli. d. Ins. Deutsch!. II. p. 43. 1.
Der Name der von mir für Phijt. nigriventris Chcvrol. ge-
haltenen und als solche beschriebenen Species ist in den neu gege-
beneu umzuändern, da ich mich mit Bestimmtheit überzeugt habe,
europäischen Kiiferfuuna. 53
dafs die Clievrolat'schc Art mit der von mir bei Swinemündc ent-
deckten nicht identisch ist; einige wohlerhaltene Stücke der ersle-
ren von der Nordküste Frankreichs wurden mir erst neuerdings
durch Herrn Reiche mitgetheilf. Obwohl deutsche Exemplare von
Phijiosiis (bisher ist bekanntlich nur Ph. balticus in Deutschland
gefunden) mehrfach nach Frankreich versandt sind, scheint den fran-
zösischen Entomologen die specifischc Verschiedenheit der französi-
schen und deutschen x\rt bisher entgangen zu sein. Dieselbe ist
aus der folgenden Diagnose des echten Phyt. nigrivenlris ersicht-
lich. Dafs der hell gefärbte Phylosns von den Küsten Frankreichs
mit dem hellgelärbten englischen identisch ist, scheint mir sicher,
verdient indessen immerhin noch eine besondere Bestätigung, wel- '
che ich augenblicklich nicht zu geben vermag. Für die französi-
schen Stücke stelle ich folgende Diagnose:
Phytosus nigriventris: Slramhieus, cinereo-pubescens^ ca-
pile basi hifuscato, confertim perspicue punctato^ abdomine confer-
tissirne piinctato^ opcico, segmeritis quarto (juintotjue totis nigris^
sexlo basi nigio, apice rufo, elylris thorace dimidio brevioribus, —
Long, ly lin.
Myrmedonia iiigricentris Chevrolat Rev. Zool. 1843 p. 42.
G. Kraatz.
16. Myrmedonia Fussii: Nigro-picea,, aptera, anlemiis pe-
dibusqiie rufo-tesiaceis, capile thoraceque transverso^ confertim pro-
funde punclatis^ abdominis segmento terlio supero posterius forlius
transversitn, quarto media anterius elevalo^ elevala parte media le-
viter impressa^ basi tuberculo instructa. — Long. 2 lin.
Myrmedoniac plicatae Er. similis et afGuis, sed slatura paulo
breviore, antennis thoraceque brevioribus elytrisque concoloribus fa-
cile distinguenda. Antennae capitis thoracisque longitudiue. rufae,
articulo primo rufo-testaceo , tertio secundo paulo lougiore, 4 — 9
sensim paulo lalioribus, penultimis modice transversis, de-
cimo praecedente fere longiore, ultimo praccedcnlibus duobus con-
junctim paulo breviore. Caput transversum, thoracis fere latitudine,
fronte leviter longitudinaliter impressa. Thorax latitudine dintidio
fere brevior, coleopteris paulo anguslior, lateribus anterius levi-
ter rolundatis, posterius subslnuatis, dorso subdepressus. Elylra tho-
race parum longiora, crebre distiuctius punctata. Abdomen supra
segmentis 2 — 4 confertim subtiliter puuctatis, tenuiter fulvo-pubes-
centibus, ceteris laevigatis, subtus basi crebre, apiceni versus parcius
punctatum. Pedes rulo-testacei, coxis auticis bruncis.
54 Kraalz: Beitrag zur
Das einzige mir hcktuintc, in meiner Sammlung befindliche Ex-
emplar dieser inlercssantcn Art wmde in den Rlieitilfinden bei Düs-
seldorf oder Ahrweiler von Herrn Fufs aufgefunden, fi!. Kraalz.
17. Arrhdphus nov. gen. Rhipiceridum.
Antennae 1 l-arliciikäae, 7naris Jlabellatae, fem'mae serratae, suö-
clavatae.
EUjtra hiantia.
l*edes tnodice elongali, tarsi articido primo dtiobtis sequentibus
longitudine J'ere aeqtiali^ art. 2 — 4 longUudiue inier se siibue-
qualihus^ sensitn paido lalioribus et dinlinclius bilobis^ secundo
vix, tertio quartoque snbtus distinclius lamellatis, quinto omj-
chio seiigero inslruclo.
Mandibulac prominentes, medio fortiter incurvatae, ad medium
usque rugulosae, opacae, apicem versus glabrae. Palpi maxillares
artieulo ullimo oblonge, praecedente duplo longiore, apicem versus
vix incrassato, apice leviter rolundato. Palpi labiales articulis duo-
bus ultimis oblongis, longitudine subaequalibus, ullimo praecedente
parura latiore. Antennae 11-articulatae, maris artieulo primo cla-
valo, secundo brevissimo, fortiter transverso, praecedente fere la-
tiore, 3 — 10 brevissimis, in ramos aiiteniia duplo fere longiores pro-
ductis; antennae feminac artieulo secundo brevissimo et primo paulo
angustiore, art. 3 — 10 serratis, penultimis subpectinatis, ullimo ma-
jusculo, ovato, clavam formante, articulis 4 praecedenlihus conjunc-
tim longitudine aequali. Caput thoracis lalitudine, oeulis modice
prominentibus. Thorax coleopteris terlia fere parte angustior, an-
trorsum leviter angustatus, apice fere truucatus et tenulter margi-
natus, basi ulrinque subsinualus, angulis posterioribus subacuraina-
tis, retrorsum leviter prominulis. Scutellum majusculum, antrorsum
leviter angustalum, basi subemargiuatum, apice leviter rotundatum.
Elytra hianlia marginc interiore paulo pone scutellum levissime,
margine extcriore in ipso medio leviter emarginata, apice subacu-
minata (Conf. Tab. 111.). Pedes modice elongati, tibiis posticis ex-
tus vix, anterioribus parce spinulosis, anticis basi leviter incurvatis,
tarsis 5-arficulalis, artieulo quinto praccedentibus conjunctim longiore.
Arrhaphus unterscheidet sich durch die klaffenden Flügeldecken
und das gestrecklere erste Fufsglied wesentlich von den verwand-
ten exotischen Gattungen Sandalus Knoch, C/utmoerhipis Latr.
und Ptyocertis de Casteln. aus der Familie der lihipiceriden, wel-
chen er sich auf das natürlichste anschliefst. Unter den mir be-
kannt gewordenen Formen der Weibchen aus den verschiedenen
europäischen Küferfauna. 55
JR/»«pjcer«t/en-Gattungen befindet sich keine, welche in gleicher Weise
durch ein grofscs Endglied der Fühler ausgezeichnet wäre; das-
selbe läfst sie fast keulenförmig erscheinen. Die Antenuen des Männ-
chens sind dadurch benierkenswerth, dafs sie sich der Fächcrgestalt
am meisten annähern. Auch die nach hinten vorgezogenen Ecken
des Ilalsschildes und die in den Schultern besonders breiten Flügel-
decken sind cbarakteristisch. Die mittleren Hüften treten etwas
schwächer kegelförmig hervor als bei den verwandten Gattungen.
In der Gestalt der übrigen Körpertheilc prägt sich der Familien-
charakter der Rhipiceriden in ähnlicher Weise wie bei den bereits
flüher bekannt gewordenen Formen aus. Unter denselben scheint
die von Chevrolat als Callivhlpis Blanchei (Rev. et Mag. de Zool.
1854 p. 396 t. 6. f. 4.) beschriebene Art der unsrigen am nächsten
verwandt zu sein, vielleicht näher als es die Abbildtnig vermuthen
läfst; indessen ist der Bau der Flügeldecken ein ganz anderer, in-
dem die zwei ersten Drittheüe derselben fast gleichbreit sind; auch
klafft nur etwa ihre hintere Hälfte. Obwohl nur ein Exemplar von
CalUrhipis Blanchei bisher bekannt geworden, ist fast mit Besiimmt-
hcit anzunehmen, dafs dasselbe kein weibliches ist, wie Chevrolat
angiebt, sondern ein männliches; die Fühlerhildung des Weibchens
wird von Einflufs auf die Entscheidung der Frage sein, zu welcher
Gattung CalUrhipis Blanchei zu bringen ist.
Die höchst ausgezeichnete Gattung wurde von Herrn Dr. Krü-
per unweit Athen entdeckt; er fand ein weibliches und zwei männ-
liche Stücke derselben zwischen der losen Borke eines Oliven-
baumes.
Die Beschreibung der Art läfst sich kurz in folgenden Worten
geben:
Arrhaphns oliiiel orum: Opactis, pubcscens, capile ihorace-
que conferiim pnnctalis, hoc ante medium ulrinque oblique ., hasi
transversim subimpresso, ehjtris rugidoso - punctalis , lineis duubus
longiludinalihus dorsalibus aptceque rugis Iransversis irregidaribus
elevalis.
Mas: Fulvo • pidjcscens , niger, antennis ßabellatis (arlicnlo
primo exceplo) saturatius ferrugineis, elytris testaceis, apice in-
fuscatis^ ihorace subtilius punctata, nitidulo. — Long. 5\ — St} lin.
Femina: Nigra, griseo-pubescens, antennis subscrralis, tlava-
tis, summo apice ferrugineis. — Long. 6 lin.
G. Kraatz.
56 Kraatz: Beilrag zur
18. Chiloneus ionicus: Oblongo-ovaius, fuscus^ squamulis
cinereis el laele cupreis tnixlis ohsilus^ capile crebre suhlililer par-
cius forliter, thorace crebre forliter punclato, clytris punclulo-
striatis, brevissime pallido-setulosis. — Long. 1^ — 2 lin.
Chiloneo siculo siniilis et affinis sed colore, capite thoraceque
paulo lalioribus, fortius punctatis, elytris paulo anguslioribus, bre-
vissime selulosis facile distinguendus.
Von H. Dr. KrQper auf der Insel Cephalonia unweit Argastoli
auf einem Berge zwischen den Wurzelblättern von Scilla maritima L.
in mehreren Stücken aufgefunden. G. Kraatz.
19. Myorhinus siculus: Niger, antennis iarsiscjue fusco-
piceis, Sijuamulis viridi - snbcyaiiescenlibus dense obduclus, thuracis
disco medio crebre [haud riigtäoso-) punctalo, elytris rotundulis, la-
teribus haud compressis, striato- punctatis, intersliliis leviter eleva-
iis. — Long, (rostr. exe.) 1^ — 1-j lin.
Myorhiuo Brullei simillimus, corpore autem magis globoso, tho-
racis disco medio haud ruguloso - punctato, elytris lateribus minus
compressis, postice minus angustatis, slriarum punctis fortioribus,
interstitiis leviter convexis, squamulis minoribus, magis oblongis,
cyanescenlibus differre videtur.
Da die sicilianischen Stücke meiner Sammlung sämmtlich in
den angegebenen Punkten von den griechischen abweichen, so schien
es mir angemessen auf die sicilianische Form durch eine Beschrei-
bung aufmerksam zu machen. G. Kraatz.
20. Acanthoderes Krüperi: JViger, opacus, thorace ely-
irisque pube albida obductis, his fascia latiore pone medium, ma-
cula e.vtrorsum angustiore inlra busin et medium J'asciaque angusta
Jlexuosa ante apicem nigris; ditnidia eUjtrorum parte anteriore punc-
tis parcis, parte posteriore fere nidlis impressis; in medio baseos
Costa vix elevata. — Long. 6^ — 7^ lin.
Der Käfer ist deutlich gröfser als A. varius, ein wenig flacher,
die Spitze der Flügeldecken schärfer vortretend. Die Grundfarbe
der Flügeldecken ist ein lichtes aschgrau, gegen welches sich die
schwarzen Binden und Flecken scharf absetzen; die breite Binde
liinter der Mitte erstreckt sich bis zum Seitenrande und fast bis zur
Nath, gegen welche die vordere Hälfte ihres Innenrandes schräg ab-
fällt; die schmale hintere Binde liat die Gestalt eines schräg liegen-
den N; aufserdem ist der schräg abfallende Theil der vorderen Hälfte
europäischen Kiiferfauna. 57
des Seitenrandes und ein Fleckchen am Vorderrande innerhalb des
Schulterwinkels schwarz; eingestochene Punkte sind nur auf dem
vorderen Theile der Flügeldecken und auch da nur sparsam vor-
handen. Die weifse Behaarung der Beine ist dünner als beim A.
varius.
Eine ausgezeichnete Entdeckung des IL Dr. Krüper, der ein
Pärchen am See von Vrachori (Acarnanien) auf einer gefällten Ei-
che fand. G. Kraut z.
21. Tetrops nigra: IVigrn, nitida, pedibus iotis testaceis,
elytris subtiliter extrorsuni crebrius subseriutim punctatis. — Long.
vix 2\ lin.
Habitu et statura fere omnino T. praeustae eidemque simillinia,
elytris minus crebre et fortiter punctatis facile distinguenda.
Aus Sardinien von Ghiliani mitgetheilt.
22. Xenostrongylus arcufitns: Oblongo-ovatns, valde con-
vexus, yuscus, opaciis, pube griseo-fuscoqtie variegata dense lomen-
tosus ^ coleopferis arcuuto-fasciaiis, ore, antennis pedibusrjue testa-
ceis. — Long. 1 lin.
Dunkelbraun, mit röthlichem Saume von Halsschild und Flü-
geldecken, durch grobe, anliegende gelblich-gieise Behaarung bräun-
lich, allenthalben fein und mäfsig dicht punktirt, die Punktirung
durch die Behaarung gröfstentheils verdeckt. Das Halsschild viel
breiter als lang, fast bucklig gewölbt, an den Seiten gerundet, mit
stumpfen Ecken, nach vorn kaum verengt, mit undeutlichen Flek-
ken brauner Behaarung. Die Flügeldecken von der Breite des Hals-
schildes, mehr als doppelt so lang als dieses, auf dem Kücken mit
gemeinschaftlichen, abwechselnd hellen und dunklen halbkreisför-
migen, mit der Wölbung nach hinten gerichteten Binden, von de-
nen sich bei wohlerhallenen und scharf gezeichneten Exemplaren
3 dunkle und 3 helle unterscheiden lassen. Die Flügeldecken sind
stark gewölbt, mit schwach gebogenen Seiten, nach hinten kaum
verengt, an der Spitze im flachen Bogen abgestutzt. Die Fühler,
die Mundtheile und Beine röl blich gelb.
Von Xenostrongylus Instrio Wo II., von welchem mir Exem-
plare aus WoUaston's Hand vorliegen, unterschieden durch beträcht-
lichere Gröfse, stärkere Wölbung, längere Gestalt, und weniger
bunte Färbung.
Von Pirazzoli und Ghiliani in den nördlicheren Thcilcn Italiens
aufgefunden. u. Kieseniveller.
58 r. Kiesenwelt er: Beitrag zur
23. Anthaxia plicata: Oblonga, obscuro-aenea , suhopaca,
rugoso - graiudalaf parce albido-pubescens, prothorace longitudine
plus dupto lutiore, linea media longitudinaliter ^ disco transversim
dense subtilitertjue slrigosis, coleopteris prothorace lulioribus inae-
qualibus. — Long. 2 lin.
Caput obsolete parum profunde sed dcuse punctatuni, verlice
subtiliter canaliculalo, slrigoso. Antennae obscurae, tenues, longio-
res, parum profunde serratae. Proiborax longiliidine duplo laiior,
basin versus leviter angustalus, latcribus ante medium rotundatis,
pone medium sinuatis, margine antico leviter bisinuato, basi trun-
cata, linea media longifudinali parum profunda, basin versus longi-
tudinaliter striolata, foveolisque duabus discoidalibus inaequalis,
striolis transversalibus dense aciculatus, lateribus late squamulato-
punctatus, albido-pubcscens. Scutellum subtilissime punclulatum.
Coleoptera obsoletius granulalo-puncfata, minus subtiliter parce al-
bido-pubesceutia, rugis longitudinalibus et impressionibus dilTormi-
bus sublaevigatis inaequalia, protborace latiora. Corpus subtus ma-
gis nitidum, anterius liinc inde cuprco-nitens. Abdoiuinis segmen-
tum ultimum apice leviter productum, rolundatum. Femoribus Om-
nibus leviler incrassalis.
Diese Art steht der Anthaxia confusa Lap. Gor. nahe, unter-
scheidet sich aber durch kürzeres an den Seiten gerundetes, anders
sculpirtes Halssi'hild und etwas verdickte Schenkel von dieser und
allen andern Anthaxien sehr leicht.
Von Zehe in Serbien gesammelt.
V. Kiesenwelter.
24. Anthoco.nus Irnnsfuga (Sect. III. ** Erichs. Mo-
nogr. Malacb. Anthoc. p. 107): Nigro- viridis, nitidus, prothorace
postice, ehjtrisque lateribus Jlavo-marginalis, auteunarum basi pedi-
busque ex parte plus minusve iestaceis. — Long. 1^ lin.
Var. prothorace elytrisque unicoloribus.
Corpus nigro-viride, nitidulum, subtilius griseo-pubescens et pi-
losum. Antennae nigrae vel piccae, basi tostaceae. Caput subti-
lissime punclulatinii, fronte utrinque leviter longiludinaliter imprcssa,
clypco in utroque sexu flavo. Prothorax coleopteris angustior, lafi-
tudine distincte brevior, lateribus cum angulis omnibus rotundatus,
transversim convexus, obsolelissime punctulatus, nigro-viridis , mar-
gine laterali basiu versus iestacco, vel concolore. Elytra nigro-vi-
ridia, dense obsoleteque punctulata, subinaequalia, limbo laterali ba-
sin haud attingenlc Iestacco, clytris saepissime concoloribus. Pedes,
europäischen Käferfauna. 59
praesertini anteriores, plus inlnusve tesiacei, feraoribus saepissime
iiifuscatis, raro pedes praesertiin postici loii nigri.
Der Käfer ist unter den Arten mit einfacher Flügeldeckenspitze,
ausgezeichnetem zweiten Gliede an den Vorderlüfsen bei dem Männ-
chen und (pierem Halsschilde bei beiden Geschlechtern die ein-
zige europäische Art. Er erinnert im Habitus sehr an die Gattung
Atlalus oder an gewisse Ebaeus-kvien ^ allein er gehört unzweifel-
haft liierher.
Von Kahr in Italien gesammelt, auch von Pirazzoli um Imola
gefunden und mir von Herrn v. Saclier mitgetheilt.
V. Kiesenwciter.
25. Anthocomus rufithorax: ISi^ro-coerulens^ nitidus, pro-
ihorace transversa elytrorunujue apice riijis. — Long. l\ lin.
Mas: elytris apice profunde transversim plicatis, appeudiculato-
spinosis, tarsorum anticorum articulo seeundo antice oblique producto.
Corpus nigro-violaccum, nitidulum, pube brevi depressa grisea,
subtilissima vestitum, oblongum, maris parailelum, fcminae apicem
versus leviter diiatatum. Antennae nigrae, articulis primo, seeundo,
tertio et quarto, plus minusve testaceis. Caput latum, fronte levi-
ter impressa, subtilissime punctulatum, labro genisque llavis, paipis
nigris. Prothorax transversim convexus, transversus , laferibus et
angulis omnibus rotundatis, oranium subtilissime punctulalus, rufus,
nitidus. Coleoptera subtililer punctulala, nigro - coerulea, alutacea,
apice rufa vel rufo-testacea, maris apice transversim plicato-inipressa,
lobo rotundato spinaque acuta picea appendiculata. Pedes nigri,
tarsis anticis picescentibus.
Dieser Käfer gehört in keine der von Erichson in der Gattung
Atlalus aufgestellten Sectionen, so dafs eine neue für ihn aufzustel-
len ist:
Fühler bei beiden Geschlechtern einfach; beim Männchen Flü-
geldeckenspitze an der Spitze eingeknilfen, und zweites Glied der
Vordertarsen mit einem Forlsptze, unter welchem sich die beiden
nächstfolgenden Glieder befinden.
Der Käfer erinnert an Ebaeus collaris, allein es ist ein echter
Anihoconuis.
Von Schiödte auf Sicilien gesammelt und mir freundlichst mit-
getheilt. V. Kiesenwetler.
Eine neue Art der Gattung Humonotus DaLlb.
Von
J. P. E. Frilr. Stein in Berlin.
I
m ersten Tlieile der ..Hymenopfera Euiopaea praecipue borealia,
pag. .35" hatle Dahlbom bereits für seinen Sallus satigninolenlus
(Pompilii.s sanguinoleuizis F.) den Gattungsnamen Homonottis in
Vorschlag gebracht; später jedoch, p. 441, die genannte Art bei Sa-
lius gelassen, und zur Gattung Ilomonoiiis nur die Arten mit hin-
ten und vorn gleichniäfsig abgestutztem Thorax, also die Salii des
Fabricius gezogen. Mir scheint es nun, namentlich auch um dem
Prioritätsgesetze zu genügen, richtiger, die Gattung Sallus F. im
Sinne ihres Gründers ') aufzufassen, und vielmehr den Namen //o-
monolus auf den Pompilus sunguinolentus F. anzuwenden. Zur ge-
nauem Feststellung beider Gattungen wiid hier eine vergleichende
Beschreibung vorausgeschickt.
Für die Gattung Salitis F. im engeren Sinne nehme ich als
Typus S. untcolor F. ^) Schon der Bau des Kopfes zeigt eine aul-
fallende Form; der hintere Rand desselben bildet nämlich beider-
seits eine stun)pfc Ecke, und da der Hinterkopf nur schwach aus-
gehöhlt ist, bedeckt er auch nicht, wie bei Jlomonolus, den Vorder-
rand des Protl'.oras. Die Occllen auf der Stirne stehen in einem
gleichseitigen Dreiecke. Die Mandibeln unterscheiden sich wesent-
lich von denen bei Jlomoiiolus ; sie sind mäfsig gebogen, einfach zu-
gespitzt, und dadurcli, dafs die Aufsen- und Innenseite nach dem
Grunde hin ausgehöhlt, die Ober- und Unterseite abgeflacht ist. an
der Basis viercckie:. Bei den mir bekannten Arten stehen uutcr-
') Erichson, Bericht etc. während des Jalires 1843, pag. 62 und
1845 p. 86.
^) Welirere iiierzu ^ehörenile Arten, gröfstenlheils europiiisclie, in der
hiesigen Königlichen Saiimdung belindlicli, scheinen nucli unbeschrieben
zu sein.
Slein: eine neue ffoinonolus-Art. 61
halb der Mitte auf jeder Mandibcl einige zerstreute, ziemlich lange
Borsten, die bisweileu zu einem kleinen Büschel vereinigt sind. •)
An den Maxillartastern ist das zweite Glied nach der Spitze hin
kaum, das dritte nur spathejförmig erweitert, und daher beide nicht
fast beilförmig, wie Fabricius dieselben beschreibt. Der Prothorax
ist hinten und vorn ziemlich gleicbmiifsig abgestutzt; vorne wenig
niedergebogen, und hinten eine schwach gewölbte Ebene ohne Sei-
tenzäbne bildend. Die erste Diskoidalzelle der Vorderllügel ist sehr
verscliieden von der bei Homonotus gebildet; sie ist dreieckig und
nach Aufsen zugespitzt, und auch die zweite, fünfeckige, hat einen
ab^veichenden Bau. Die Analzelle der Hinterflügel ist an ihrem
Ende nach Aufsen abgerundet. Die Klauen tragen in der Mitte ei-
nen kleinen Zahn.
Als Typus für die Gattung Homonotus Dahlb. ') betrachte
ich Pomp, sanguinolenttis F. Der hintere Kopfraud ist gleichför-
mig gerundet; die Ocellen auf der Stirn stehen in einem Bogen, in
der Weise wie bei der Gattung Xi7i(/eMtH« Lep eil. Die Mandibeln
sind schwach gebogen, und führen innerhalb, kurz vor der Spitze,
einen plattenartigen, aufsen abgerundeten, verhältnifsmäfsig grofsen
Zahn. Von der borstenarligen Behaarung wie bei Sallns, ist nichts
zu bemerken. An den Maxillartastern ist das zweite Glied an der
Spitze etwas erweitert, so dafs es dreieckig erscheint; das dritte
ist überall gleich breit, noch einmal so breit, aber kürzer, als das
folgende Glied. Der Prothoras ist nach vorn sehr geneigt; der Me-
tatliorax hinten zwischen den stumpfeckig vorspringenden Seiten ab-
schüssig und glatt. Im Vorderflügel ist die erste Diskoidalzelle vier-
eckig; die zweite wäre quadratisch, wenn nicht der Thcil der Vena
discoidalis, welcher den Unterrand der Zelle bildet, nach unterhalb
in eine Spitze ausgezogen wäre. (Eine ähnliche Bildung findet sich
bei Fom'piliis F.) Besonders aulFallend ist indessen die Analzellc
des Hinteiflügels gestaltet; der Ouernerv am Ende bildet nämlich
mit dem Ober- und ünternerv fast zwei rechte Winkel. Diesen
charakteristischen Bau bemerkte zuerst Wesmael. ') Die Fufsklauen
sind gespalten.
') Fompilus bat ähnlich behaarte und geformte Mandibeln, die aber
innerhalb, etwas vor der Mitte, einen sehr kleinen Zahn besitzen, der na-
iiicnllich bei P. x-ialicus L. deutlich zu bemerken ist.
'■') In dem Sinne, Avie sie von ihm in der ersten Hälfte des belrelTen-
den Theiles seines Werkes aufgefafst ist.
^) Revue critique des Hymenopteres fouisseurs de Jjelgique par M.
62 Sieht: ehic neue
Hiernach sind die generisclicn Charaktere der beiden in Rede
stehenden Gattungen etwa folgendermafsen zu fassen:
Salius Fabr. j Homonotus Dahlb.
Occiput lateribus obluse angu- 1 Occiput lateribus aequalilcr ro-
latura ; mandibuiae sinipliccs, parce
arcuatac; ocelli in trianguhun dis-
positi; tliorax anticc posticeque
Iruncatus; ccUula anaüs alar. po-
sticar. apicc extus rotundata; un-
guiculi medio dente uno.
lundatum; mandibuiae niedio denle
lato, planato; oeelli in arcum dis-
positi; thorax postice laleribus
obtuse tuberculatus; cellula ana-
lis alar. posticar. apice extus si-
nuata; unguiculi bißdi.
So bestimmt sich die hier als neu zu bescln-eibcnde Art dem
Auge bei Ansicht einer ganzen Reihe von Exemplaren durch äus-
serlichen Habitus von II. sanguinolentus F. unterscheidet, zeigt sie
gleichwohl nur wenige, ins Auge fallende spccifische Kennzeichen,
zu denen hier die Gröfse der Männchen beider Arten zu rech-
nen ist.
1. //. sanguinolentus Faihv.: Brevissime fusco-sericeus^ suh-
laevis, melalhorace postice sullilissime reüculalo ptmcliilaloque, cal-
caribxis albis. — Long. 7 — 10 millim.
Mas: atcr.
Fem.: atra, mandibulis exccpto dente basique, prolhorace, nie-
tathorace lateribus posticeque sanguineis.
var. 1. 2 thorace toto nigro. Wcsmacl 1. c.
var. 2. 2 mesothorace supra medio sanguineo.
var. 3. $ mesothorace lateribus sanguineo.
2 Spliex scmgidnoleiila Fabr. cntomolog. syst. 2. 211. 54.
2 Pompilus s. Fabr. systema Piezator. 192. 19.
(S" 9 Salius s. Dahlb. Hymenopt. Europ. 1. 34. 17.
Im Allgemeinen ist diese hinlänglich bekannte Art durch ihre
Gröfse und robusteren Körperbau von der folgenden unterschieden.
Bei den Männchen sind die Spitzen der Mandibcln dunkel rothbraun.
Beim Weibehen ist die Spitze des Clypeus roth gerandet, das letzte
Gücd der Maxillartaster gelb; der Mcsothorax in der Regel ganz
schwarz, desgleichen der Metathorax unten und oben, das Dorsulum
(im Sinne Dahlbom's) und das Scutellun).
Wesmael. (Academ. royale de Belgique, exlrait du t. XVIII. No. 10. des
Bulletins.)
Homonolus-Arl . 63
Ein Weibchen der var. 2. befindcl sich in der hiesigen Königl.
Sammlung, bei welchem auch das Dorsulum in der Mitte roth ist;
eins der var. 3. in der nieinif;en.
Diese Art sammelte ich in der Umgegend Berlins meist aufblü-
henden Umbelliferen, Ende Augusts und Anfangs Seplembers.
2. //. affinls: Brevissime Jiisco-sericeiis, sublaevis^ metatho-
race poslice suhtillssime punctato^ calcaribus albis. — Long. 5 — 7
millim.
Mas: afpr.
Fem.: atra, mandibnlis excepto dente basique, thorace toto,
regione insertiouis alarum scutelloque exceptis, san-
guineis.
Erheblich kleiner und namentlich schlanker, als die vorherge-
hende Art. Die weirsglänzenden Binden auf dem Vordei"- und Hin-
terrandc des ersten und zweiten Hinterleibssegmenls sind schmaler
und weniger in die Augen fallend, als bei der ersten Art. Der
Clypeus ist beim Weibchen ganz schwarz; das letzte Glied der
Rlaxillarlaster ebenfalls gelb; der Thorax ist nur in der nächsten
Umgebung der Flügelbasis, aufserdem der Hinterrand des Dorsulum
und das Scutellum schwarz. Die Flügel sind bei dieser Art ähn-
lich wie bei der vorigen gefärbt; die der Männchen sind stets hel-
ler und fast nur in der Radialzelle braun getrübt, und zeigen bei
durchfallendem Lichte blafs milchfarbene, etwas unbestimmte Längs-
streifen; die der Weibchen sind bräunlich, am intensivsten in den
Raudzellen.
Ich fand von dieser Art Ende Mai bei Mehadia 5 Männchen
und 3 Weibchen auf blühenden Euphorbien.
Meine Angaben über Salms Germanicus Erichs, i. litt. (Stet-
tiner entom. Zeitg. 1S57 p. 312 und 415) bedürfen einer Berichti-
gung. iS. Germanicus unterscheidet sich nicht nur specifisch von
den Männchen des //. sangidnolentus F., sondern auch generisch
sowohl von Ilomonotus Dahlb. als von Salius F., und wird zwei-
fellos zu einer eigenen Gattung erhoben werden können, sobald es
gelungen sein wird, mehrere Stücke, namentlich in beiden Geschlech-
tern, davon aufzufinden. In den Vorderflügeln hat die erste DIs-
koidalzelle eine ähnliche Form, wie bei Salius F. und Pompilus F.,
sie ist dreieckig und nach Aufsen zugespitzt, bei Ilomonotus läng-
lich viereckig. Die Analzelle der Hinterflügel ist nur dadurch von
64 Stein: eine nette Ilomonotus-Arf .
der gleichnamigen bei Fompihis verschieden, dafs der Schlufsnerv
nicht in einem Punkte mit dem Cubitalnerv zusammenkommt, son-
dern etwas vorher den Medialnerv berührt. Der Hinterrücken
des Metathorax ist zwar, was die stumpfeckig vorspringenden Sei-
ten anbetrifft, mit Homonottis übereinstimmend gebildet, aber der
dazwischen liegende Raunt weicht gänzlich ab. Er ist nicht glatt
und abschüssig, sondern etwas ausgehöhlt, und in der Mitte von
oben nach unten, an den Seiten schräg gestreift. Hierin liegt die
erheblichste Verschiedenheit von Homonotus und Salius. Der Bau
der Mandibeln scheint mehr mit Homonolus als mit Salius überein-
zukommen. Als Art betrachtet stimmt die Färbung und Form des
Körpers, auch die vorhandenen weifsen Sporen, mit den Männchen
von //. sanguinolenius F. täuschend überein, aber die Flügel sind
fast wasserhcll, und haben nur an der Spitze, die Vorderflügel ei-
nen nach innen scharf abgeschnittenen, sehr bemerklichen, die Hin-
terflügel nur einen schwachen Schatten.
Es befindet sich, wie bereits (1. c.) erwähnt, nur ein einziges
von Erichson bei Berlin gefangenes Stück dieser Art in der hie-
sigen Königl. Sammlung.
lieber die Gattungen Micropeplus, Thorictus,
Anticlipnis, Cnemeplatia und Foucartia
von
Dr. G. Kraatx.
Di
ie nachstehenden Miltheilungen wurden hauptsächlich im Hin-
blick auf die bevorstehende Herausgabe eines neuen Cataloges der
europäischen Käfer zusammengestellt, und enthalten die nähere Be-
gründung für einige synonymische Angaben in demselben, so wie
die Beschreibungen einiger neuer Arten.
I. Micropeplus Latr.
Von sämmtlichen deutschen Micropeplus - Arten ist nur eine,
der M. porcatus, und auch diese nur an einzelnen Lokalitäten häufig
zu nennen; M. caelatus kommt meist nur sparsam, hauptsächlich
im nördlichen Deutschland , M. iesserula nach Redtenbacher selten
in Oesterreich vor. Als Fundorte des M. sluphylinoides sind in
Zebe's Synopsis Hanau, München und Oesterreich angegeben; von
dem früher einzigen, in meinem Besitze befindlichen deutschen Ex-
emplare, welches ich für diese Art hielt, ist weiter unten die Rede.
M. fulvus Er. wurde von mir zuerst als deutscher Käfer nach ei-
nem von H. Mink bei Crefeld aufgefundenen Exemplare beschrie-
ben, welches mit drei von H. Rey eingesandten Stücken durchaus
übereinstimmte. — In den Genera des Coleopteres d'Europe, Staphy-
linides p. 82 wird von H. Du Val ein 31. Margaritae als neue fran-
zösische Art aufgestellt und zugleich als neues charakteristisches
Merkmal für das Männchen derselben angcgebeu , dafs am Grunde
des letzten Drittheils der Hinter- und des letzten Viertheils der Mit-
telschienen ein deutliches Zähnchen vorhanden ') sei, hinter wel-
') Das Zähnchen an den Vorderschienen ist von Da Val überse-
hen; es hl heim M. staphylinoides sehr schwach, he\m fulvus deutlicher.
Berl. Entoreol. Zeitschr. III. 5
66 Kraalz: über
chem noch zwei oder drei ganz kleine folgen. In dem Catalogue
de la famille des Staphylinides p. &3 fügt Du Val hinzu, dals der
Vorderrand des Kopfes, den er in seiner Beschreihung des ßlarga-
ritae gar nicht erwähnt, beim cf in der Wilte in eine kleine Spitze
ausgezogen, beim 2 slumpfwinklig sei, und dafs der Kiel auf dem
vierten Hintcrleibssegmcnte beim $ höher sei und stärker nach hin-
ten vorspringe als beim c/, während derselbe beim 31. siaphylinoi-
des bei beiden Geschlechtern stark vorspringe, beim cT allerdings
etwas schwäclier als beim 9.
An diese Bemerkungen schliefst sich folgende Note:
M. Kraatz a meconnu ces diverses espcces et commis a leur
sujet de graves erreurs. En effet; 1° sous le nom de Staphylinoi-
des il dccrit le male de mon Margaritae, ainsi que le prouve la
descriplion, qu'il donne de la carene abdominale i)oslt'rieure me-
diane; 2° soiis le nom de M. Fulvus il a dccrit le M. Staphyünoi-
des et la femelle du Margarilae, car, d'une pari, sa description se
rapporte trcs bien ä cette dernierc, et de Tautre, il a un des exem-
plaires males apparttnant des lors au M. Staphylinoidcs; 3" le M.
Fulvus, dont je possede plusieurs types pris ä Paris, lui est reste
tout a fait inconnu. Evidemment M. Kraatz, ne connaissant point
les caracteres sexuels tires des jambes et jusqu' ici restes inconnus,
a base ses deux especes sur la saillie de la carene ou crete poste-
rieure abdominale mediane, confondant ainsi les deux especes en
une seule d'un cote, et separant un sese comme espcce propre de
l'autre.
Auf den Inhalt dieser Worie vermag ich um so besser einzu-
geben, nachdem ich ßlicropeplus Margarilae, fulvus und staphyli-
noidcs von Herrn Du Val und de Bonvouloir, so wie den slapJnjli-
noides namentlich von den Herrn Brisout de Barneville mebrfach
erhalten habe.
Was zuerst den M. Margarilae D u Val anbetrifft, so ist er nichts
Anderes als der dunkele M. fidvus Er. Dies beweist sich einer-
seits aus den Worten der Erichson'schen Besclireibung: ., fronte
posterius lincis nonnullis elevatis subtilibus longitudinalibus sculpta",
welche sehr gut auf die Stirnbildung des M. Margarilae passen,
bei welchem drei, respective fünf (vergl. weiter unten) scharf er-
habene Linien auf der Stirn hervortreten; andererseits stimmt ein
von Chevrolat an Schaum mitgetheiltes typisches Stück des M.
fidvus in der charakteristischen Stirnbildung genau mit M. Marga-
ritae überein. Nach Exemplaren, welcbe von Chevrolat an Erich-
son eingesandt waren, stellte aber dieser bekaunllich seinen M.fid-
Micropeplns. 67
vus auf; von denselben befindet sich keines auf der König!. Samm-
lung, sondern ein von Aube eingesandtes Stück, aber auch dieses
ist ein frisches Exemplar von JM. Margarilae. Hiernach entsteht
die Frage: was ist der angeblich typische M. fulvus^ von dem Du
Val mehrere von Paris stammende Exemplare besitzt und welcher
mir allerdings gänzlich unbekannt geblieben war? Nichts Anderes
als der frische M. slaphyllnoides, was Du Val gänzlich übersehen
hat, aber eigentlich kaum übersehen durfte.
Die von mir als 31. fulvus beschriebenen Exemplare gehören
sämmtlich dieser Art an; es ist mir auch nicht ersichtlich in wie-
fern aus meiner Beschreibung hervorgehen soll, dafs ich M. fulvus
mit Slapfiylinoides verwechselt habe; ich habe den letzteren überhaupt
erst bei meiner letzten Anwesenheit in Paris erhalten und bin nun-
mehr der Ueberzeugung geworden, dafs der von mir als M. staphy-
linoides beschriebene deutsche Micropeplus ^ von dem mir in neue-
rer Zeit noch ein zweites rheinländiscbes Exemplar zugekommen
ist, einer neuen Art angehört. Das Vorhandensein einer solchen
war so wenig zu vermuthen, dafs ich den Unterschieden, welche
mein Käfer von der Erichson'schen Beschreibung zeigte , kein be-
sonderes Gewicht beilegte. Dieselben bestanden hauptsächlich in
der bei meinem Käfer gröfseren Länge der Flügeldecken als der bei
Erichson angegebenen. Auf die grofsen Unterschiede, welche die
Form des Kieles auf dem fünften Hinterleibssegmente beim echten
und bei meinem M. staphylinoldes zeigt (bei letzterem ist er be-
sonders schwach), wurde ich kaum aufmerksam, da Erichson's
Worte „segmento quinto basi 4-foveolato, carina valde elongata a
hasi ad medium percurrente" auf beide Arten passen, das folgende
,,apice acuminata" von mir auf verschmälert gedeutet, das cristato
nicht klar wurde. ') Wahrscheinlich haben die Worte „abdominis
segmento sexto media basi plicato'' in meiner Diaguose des M. sta-
phylinoldes Du Val zu der irrigen Annahme veranlafst, dafs ich das
Männchen von M. fidvus als M. slapfiylinoides beschrieben habe.
Somit ist von mir kein einziger von den von Du Val vorgeworfe-
nen Irrlhümern, wohl aber der Irrthum begangen worden, eine neue
Art, von der ich ein Exemplar besafs, auf eine beschriebene Art
zu beziehen, von der ich kein Exemplar besafs. Derselbe soll hier
durch Hervorhebung der wesentlichsten Merkmale aller drei ver-
verwandten Arten verbessert werden, was mir um so nothwcndi-
') ich glaubte es sei statt „acuminata cristato": acurninata, cristata
zu lesen.
5*
68 Kraal z: über
gcr ersclielnt, als es höchst wahrscheinlich ist, dafs sowohl der er-
wähnte neue Micropephis , ich nenne ihn longipennis, als ßl. ful-
vus bisher mit M. slaphylinoides verwechselt sind.
1. M. st aphylinoides: JVigro-hrunneus^ subopacus, thoracis
lateribus eUjtrisque brunneis, anlennis pedibusfjue rti/is, capile callis
duobus crassinscuUs lineaaue elevaia siibiilissima Itis intermedia in-
structo, elylris i-costatis, thorace vix lertia parte longioribus , ab-
dominis segmento quarto conspicuo, medio carina apice acuminata
cristato. — Long. 1 lin.
Mas fronte media apice subdenticulata, carina abdominis paulo
minore tibiisque denticulatis, posticis intra dentem et apicem vix
perspicue crenulalis insignis; tibiarum posticarum denticulus fere in-
tra medium et apicem situs.
Femina fronte media apice subrotundata tibiisque simplicibus
insignis.
M. staphylinoides Marsh. Steph. Erichs. Du Val.
Var. Testaceus, iinmalurus.
M.ßdvns Du Val.
Habitat in Anglia, Gallia; in Germania?
2. M. Margarilae '): Nigro-bnmneus, subopacus, thoracis la-
teribus elytrisque brunneis, antennis pedibusque rii/is, capile lineis 3
elevalis subtilibus intcr se subaeqiialibiis impresso, ehjtris A-costatis
thorace plus tertia parte longioribus, abdominis segmento quarto
conspicuo medio tuberctdato, tubercido apice declivi. — Long. 1 lin.
31 as fronte media apice denticulata, tuberculo abdominis minns
distincte tuberculato, tibiis denticulatis tibiisque denticulatis, posti-
cis intra dentem et apicem distinctius crenulatis insignis; tibiarum
posticarum denticulus haud longe pone medium situs.
Femina fronte media apice obtusa, tibiisque simplicibus in-
signis.
M. Margarilae Du Val, M. fidvus Kr a atz.
Var. Testaceus, immaturus.
M. fxdvus Er., M. fulvus Kraatz (ex parte).
Habitat in Gallia et Germania; in Anglia?
') D.*» Aer ^anie Margarilae einmal existirt, ist iliin wohl der Vorzug
vor dem Erichson'sclien ]\amen fulvus zu geben, >velclier nur auf die uu-
ausgel'ärbten Stücke zutrifft; den M. fulvus Er. als Varietät des M. Mar-
garilae zu ciliren, darf aber unter diesen Umständen um so weniger un-
terlassen werden.
Micropeplus. 69
3. M. longipennis m.: Nigro-hrunneus^ subnilidiis, thora-
cis laterihus ehjlrisque brimneis , anlennis pedibusque rtifis^ capUe
fronte media longUudinalUer impressa, linea sid)lili elevata^ ehjtris
4-coslaiis, nitidulis, minus crehre punciatis, ihorace sesqtii longio-
ribus, abdominis segmento quarlo conspicuo carinuta minuia purum,
elevata. — Loiu'. 1 — 14 lin.
Mas caiinula abdominis minore tibiisque deuticulalis, posticis
intra dcnticulum et apicem distinctius crenulaiis iusignis; libiarum
poslicarum denliculiis paulo pone medium situs.
Femina tibiis simplicibus. Frons in ulroque sexu obtusa.
Micropeplus staphylinoides Kraatz Ins. Deiitsclil. II. 1053. 3.
Habitat in Germania.
Der Käfer unterscheidet sieb durch die Länge, den gröfserea
Glanz und die etwas weitläufigere Punktirung der Flügeldecken
leicht von den beiden vorhergehenden; eben so durch den sehr
schwachen Kiel auf der Mitte des 4ten sichlbaren Hinterleibsegmen-
tes. Ueber die Slirnbildung aller drei Arten mag noch bemerkt
werden, dafs sie häufig durch Schmutztheilchen weniger deutlich
erkennbar wird. Ich habe vom M. Margaritae (^zzfulvus) gesagt,
dafs bei ihm auf der Stirn hinten ganz deutlich drei kleine, scharf
erhabene La ngsleislen hervortreten; Du Val zählt fünf „cinq lignes
elevees, convergentcs anterieurenieDt'% indem er die beiden äufsersten,
in der Mitte scharf winklig gebrochenen, und darauf in einer krum-
men Linie fortlaufenden, mitzählt. Beim M. staphylinoides ist der
Raum zwischen den je zwei äufseren Linien zu einer Beule umge-
wandelt, so dafs die Stirn zwei deutliche Beulen und zwischen die-
sen eine schwach erhabene Längslinie zeigt; beim M. longipennis
treten diese Beulen weniger deutlich hervor, dagegen ist die mitt-
lere Längslinie schärfer ausgeprägt. Das $ meines longipennis ist
nicht unbedeutend gröfser als das cT: bei demselben steht das Zähn-
chen an den hintersten Schienen der Mitte noch etwas näher als
beim ßl. staphylinoides'^ auch ist der Innenrand zwischen demsel-
ben und der Spitze noch etwas deutlicher crenulirt.
IL Thorictus Germar.
In dem letzten Trimester der Annales de la Societe Enloraol.
de France vom Jahre 1857 (S. 697 — 714) befindet sich eine, von
H. Pcyron auf dem Entomologen - Congrcfs zu Montpellier einge-
reichte „note monographique sur le genre Thorictus" (Sitzung vom
14. Juni 1857), welche mir bei der Abfassung meiner Notizen über
70 Kraal z: über
diese Gattung (s. Jahrg. II. dieser Zeitschr. S. 110 — 144) noch nicht
zugänglich sein konnte. Nachdem mir durch Herrn Reiche's Ge-
fälligkeit die gröfsere Zahl der Pcyron'schen Arten in typischen Ex-
emplaren vorgelegen hat, bin ich im Stande hier einige allgemeine
vergleichende und s};nony mische Bemerkungen zu geben.
Autlallcnd ist es, dafs Peyroa die TAo7'/c/«5-Arlen nicht in Ge-
sellschaft von Ameisen gefunden zu haben scheint, sondern sie haupt-
sächlich am Fufse von Bäumen und allen Mauern angetroÜcn hat
in Gesellschaft von Tugenla, Sclerum, Opalrum, Rhylhhhms, Acal-
les, mit denen nach seiner Vermutbung Thorictus eine gleiche Le.
bensvFcise haben dürfte; Motschulsky's Angabe über ihr Vorkommen
bezweifelt er ebenso, wie dies von mir geschehen.
Peyron's Auffassung von der Lage der Augen stimmt mit der
meinigen überein; er sagt: „yeux petifs, mais assez saillants, situes
sur les cotes, sous le rebord de la tcte!*' Nähere Angaben über die
Gestalt des Kinns und der Zunge sind nicht gegeben.
1. Als Thoriclus caslaneus Germar ist von Peyron der
nach Exemplaren aus Griechenland von Schaum (Berliner Entomol.
Zeitschr. II. 141) aufgestellte Th. piliger beschrieben; die griechi-
schen Stücke stimmen genau mit drei syrischen aus der Reiche-
schen Sammlung überein; der nubische Th. caslaneus ist eine ganz
andere Art, deren Habitus und Färbung durch die Germar'sche Ab-
bildung ziemlich naturgetreu wiedergegeben ist.
2. T/j. pilosus Peyron hat mir nicht vorgelegen; er könnte
möglicherweise nur dem Geschlechte nach vom T/i. piliger Schaum
verschieden sein.
3. Th. maurit anicus Lucas besitzt die in der Abbildung
angegebene goldgelb gesäumten Hinferecken des Halsschildes, die den
Th. piliger auszeichnen, nicht. Ein mir von Lucas selbst überlas-
senes Stück stimmt genau mit den beiden Exemplaren der Reiche-
schen Sammlung aus Cadix und Sicilien überein.
4. Th. puncl icollis Lucas ist durch die Punktirung hin-
länglich ausgezeichnet; in Europa ist er bis jetzt noch nicht beob-
achtet.
5. Th. loricatus (Dej.) Peyron ist die von mir a. a. O. als
Th. hicolor aufgestellte Species, zu welcher Peyron Walirs Sphae-
rophnrus castanetis als Synonym zieht. Ich bezog den letzteren
hauptsächlich deslialb auf den grajidicollis Germar, weil mir das
Vorkommen des Th. bicolor in Spanien unbekannt war und Dr.
Staudinger den T'h. grandicollis in Andalusien gesammelt hatte.
Thorictus. 71
So lelclil sich die bisher besprochenen Arten, nämlich Th. pi-
tiger, maurita7iiciis^ fmnclicoUis und loricalus von einander unter-
scheiden lassen (auch Th. orienlalis Peyr. scheint hinlänglich aus-
gezeicbnet), so scliwer, ja unmöglich ist es mir geworden die als
grandicollis^ laticollis und gallicns aufgefülnten Species mit Sicher-
heit von einander zu trennen; eine Vereinigung derselben scheint
um so eher möglich, als zwischen ihnen hauptsächlich nur Unter-
schiede in der Geslalt und Gröfse angegeben sind. Eine ausführli-
chere gemeinsame Besprechung der zuielzt erwähnten Arten soll
dies kurz begründen.
Die von Peyron als Thorictus grundicoUis Germ, angeführte,
nach algierischen Exemplaren des Th. Germari Luc. beschriebene
Art soll durch eine doppelte Schulterbeule ausgezeichnet sein; eine
solche finde ich allerdings recht walnnehmbar bei dem mir vorlie-
genden typischen, von Peyron beschriebenen Stücke des Th. Ger-
mari angedeutet; ungleich schwächer ist sie bei einem sicilianiscben,
von Hampe mitgetheilten Exemplare des Th. grandicoUis, fast gar
nicht bei den typischen Stücken desselben aus der Germar'schen
Sammlung augedeutet. Da das eine von den letzteren ferner auch
im Habitus vollkommen mit dem typischen Germari übereinstimmt,
so scheint diese Art allerdings vom Th. grandicollis Germ, nicht
verschieden.
Was Motschulsky als Th. laticollis beschrieben, wäre nur durch
Ansicht des Originales zu entscheiden; das von Peyron zu dieser
Art gezogene Exemplar von Scutari aus der Reiche'schen Sammlung
ist ein kräftiger Th. grandicollis mit einfacher Schulterbeule. ')
Nach ähnlichen Exemplaren von Caramanieu (Tarsus) ist daher auch
die als Th. laticollis Motsch. von Peyron aufgeführte Art be-
schrieben.
Th. dimidiotiis Peyron. welcher sich in derselben Gegend fin-
det, wo der letztbesprochene Käfer vorkommt, soll sich von dem-
selben durch schmäleren Körper und regelmäfsig gerundete Seiten
des Ilalsschildes, vom grandicollis durch einfache Schullerheule un-
terscheiden; diese Eigenschaften zeigt auch das typische Stück der
Reiche'schen Sammlung; ich möchte sie aber als sexuelle und zwar
als solche des männlichen Geschlechts auffassen, welches sich häufig
') Dieser Angabe scheinen Peyrons's Worte: „les hord du prolho-
rax et des elytres non cilies" zu widersprechen, indessen sehe ich die
Wimperhaare hei dem Reiche'schen Stücke eben so deutlich wie hei mei-
nen siciliauischcn.
72 Kraatz: über
durch breiteren Protliorax und nach hinten stärker verschmälerte
Flügeidecken auszciclinet. Je breiter der Protliorax um so deutli-
cher kann sich auch der Seitenrand des fJalsschildes absetz,en und
Veranlassung zur Bildung eines „sillon semi-circulaire" oder einer
,.fossette oblique*' geben; der ersfere wird dem Th. lalicollis zuge-
schrieben, die letztere soll den dlmidiatus besonders auszeichnen.
Die mir von Rey aus Marseille mitgetheilien Thorictus zeigen
keine constanten Unterschiede von dem sicilianischen und spanischen
graiiclicollis, sind aber in der Regel kleiner und schmächtiger, und
daher auch in der Entwickelung des Halsschildes zurückgeblieben,
welches keinen deutlich abgesetzten Seitenrand zeigt. Nach solchen
Stücken ist der T/i. galtlcus Peyron beschrieben. Stücke aus Can-
dia, die mir von Frivaldsky mitgetheilt wurden, sind noch kleiner
als Th. gallictis, im Uebrigen jedoch nicht wesentlich verschieden.
Nach den eben entwickelten Ansichten, welche um so weniger
absolute Gellung beanspruchen, als sie nicht auf ein reiches Mate-
rial begründet sind, mir indessen doch nicht hinlänglich unbegrün-
det scheinen, um sie ganz zu unterdrücken, ordnen sich die bisher
bekannten, mit Einschlufs zweier unten beschriebenen Thoriclus fol-
gendermafsen an:
Thorictus Germ.
specidbilis Kraatz. Mesopotamia.
marginicollis Schaum. Egyptus.
castaneus Germar. Nubia.
piliger Schaum. Syria, Naplusia, Graecia.
castanetts Peyron.
pilostis Peyron. Caraman., Naplusia.
maurilanicus Lucas. Alger., Sicil., Cadix.
piinciicollis Lucas. Alger.
Orientalis Peyron. Caraman., Tarsus.
IVestwoodii Wollaston. Madera.
loricatus Peyron. Graec, Sicil., Hispan.
bicolor Kraatz.
castaneus Waltl?
grandicollis Germar. Algeria, Sicil., Lusitania.
laticollis Peyron (?Motsch.). Scutari, Caraman., Caucafus (?).
var. major: Germari Lucas. Alger.
var. cf? : dimidiatns Peyron. Caraman., Tars.
var. minor: gallicus Peyron. Galt, mer., Candia.
stricticollis Kraatz. Orau*
Antidipnis. 73
Thorictus strict icoltis Kraatz: Oblongo-ovalis, piceus, vix
pubescens, laterihus clliis nnllis, capile crehre perspiciie punclato,
ihorace lato, poiie medium fortlter conslricto. lateribus crebre pun-
ctatis, arciiatlm subimpressis, angulis poslicis rectis. elytris Ihorace
angiistioribus, subpurallelis, postice obluse rolundutis, pone humei'os
hmid pUcatis. — Long. ^ lin.
Species valde minuta, thoracis forma facile dislinguenda. Ca-
put niajusculuin, medio picco-nigruni, crebre disliuctius punctatum,
Thorax ante medium coleopteris latior, ipsa basi Ins angustiore, pone
medium fere subito coarctatus, angulis posticis rectis, supra niodice
convexus, lateribus crebre perspicue punctalus, vix pubescens, aute
medium parum, pone medium distinctius arcualim impressus. Ely-
tra modicc convexa, pone Immeros baud plicata, lateribus vix pun-
ctulafa, haud ciliata.
Patria: Oran, Dom. Coquerel. Kraatz.
Thorictus fnarginicollis Schaum: Ruber, glaber, subnili-
dus, prothorace medio convcxo, lateribus valde deplanatis, coleopte-
ris oblongis, apice obtuse rotundatis. — Long, fere 1 lin.
Prope Alexandriam in Egypto unicum specimen sub lapide ia
loco arido arenoso cepi.
Species ab omnibus hucusque descriplis prothoracis lateribus
valde deplanatis distincta. Corpus oblongum, rubrum, fere coralli-
num, glabrum, subnitidum, puuctis dispersis minutissimis obsitum.
Prothorax transvcrsus, lateribus valde rotundatus, aute angulos po-
sticos rectos subsinuatus, disco convexus, lateribus late et valde de-
planatis, subreflexis, crebrius et fortius punclulalus. Coleoplera ob-
longa, prothorace plus duplo longiora, summa ejus latitudine paulo
angustiora, at basi ejus humeris latiora, bis acutiusculis, subparal-
lela, apice obtuse rotundata, supra convexa, basi vix depressa, ca-
rinula humerali distincta. Schaum.
IIL Antidipnis Wollaston Mscr.
Cololes rubripes Jacquelin-Duval (Annales de France 1852
p. 707), von welchem mir ein von Du Val stammendes, von Herrn
de Bonvouloir gegebenes Männchen und ein bei Marignan gesam-
meltes von H. Rey mitgetheilles Pärchen vorliegt, zeigt, trotz der
von Du Val hervorgehobenen Färbungs- und Formverschiedenheiten,
eine so grofse Aehnlichkeit mit dem (einzigen) typischen Exemplare
des Charopus punctatus Er. (Entomograph. p. 122, von welchem
bekanntlich Colotes Javeli Duval a. a. O. p. 706 nicht verschieden
ist), dafs mir die Identität beider möglich scheint. Du Val giebt an.
74 Kraal z: über
dafs unter seinen 6 Exemplaren des Colofes rubripes ein Männchen
und fünf flügellose Weibchen gewesen seien, erwähnt aber im Uebri-
gen keines einzigen Geschlechtsunterschiedes, ein umstand der da-
durch auffallend wird, dafs Erichson als den einzigen ihm bekann-
ten Geschlechtsunterschied der Cololes die verschiedene Färbung des
Kopfes beim cT und 2 angiebt, Avelche auch beim Cololes rubripes
in der That vorhanden, von Duval aber nicht erwähnt ist. Dage-
gen wird einer verschiedenen Färbung des Kopfes bei den beiden
Geschlechtern des Cololes Javeti allerdings gedacht, aber angege-
ben, dafs sie beide gellügelt sind- Als wesentlichst unterscheiden-
des Merkmal des C. Javell vom rttbripes werden aufser der helle-
ren Färbung des Halsscbildes der prothorax fortement arrondi sur
les cotes (bei r«Är//jes legereraent) und die elytres densement poin-
tillces (heim rubripes densement et assez profondement ponc-
tuees) angegeben. Erichson aber nennt den thorax seines Ebaeus
punclalus (= C Javeti Duval) lateribus leviter rotundalus, und
dafs dieser Käfer mit C Javeli identisch, ist mit Sicherheit anzu-
nehmen. Andrerseits erscheint mir das 2 des C. rubripes deutlich
schwächer punktirt als das cf.
Hiernach entsteht somit wohl nicht mit Unrecht die Frage: hat
Duval vielleicht zwei verschiedene Färbungsstufen des cT von C
Javeli für cT und $ einer Art gehalten und Punktirungsunterschiede
überschätzt, oder existiren in der That zwei nahe verwandte Ar-
ten, bei denen die 2 der einen geflügelt, die der anderen flügellos
sind? Diese Frage ist deshalb von besonderem Interesse und hier
angeregt, weil die Taster nur beim Männchen des Col. rubripes stark
beilförmig angeschwollen sind, und Wollaslon. brieflicher Mitlhei-
lung zufolge, diesen von Duval übersehenen Umstand in Verbindung
mit anderen Merkmalen zur Aufstellung einer neuen Gattung Anli-
dipnis (in den Annais of Natural History) für den besprochenen
Käfer benutzen will. Ist Cololes Javeli von C. rubripes verschie-
den, dann hat Anlidipnis zwei Species, ist er es nicht, und sind
die wahren Weibchen von C. Javeli ungeflügelt, so ist der Mangel
der Flügel beim 2 ein hübsches Merkmal für die neue Gattung.
Erichson's Ebaeus punclalus ist natürlich ein Weibchen mit
fast fadenförmigen Maxillartaslern, daher die Stellung des Käfers zu
dieser Gattung. Dafs Cololes nigripennis Küst. Perris mit Ebaeus
punclalus identisch, sei hier noch einmal kurz erwähnt; Cololes
rubripes Perris (Lyon Soc. Linneenne 1S52), welcher im Marseul-
schen Cataloge als gute Art aufgeführt ist, gehört gewifs zur gleich-
namigen Duval'scben Art, da Duval seinen rubripes von Lareynie
als rubripes Perris inedit erhalten hat. Da beide Arteu in dem-
Cnemeplatia. 75
selben Jahre bescliiiebeu sind, dürfte sogar dem Autornamen Perris
im Zweifel der Vorzug zu geben sein.
IV. Cnemeplatia Costa {Autocera Wollaslon).
Die von WoUaston in seinem Catalogue of the Coleopterous
Insects of Madeira in the coUection of the British Museum p. 154
als fraglich neue aufgestellte und auf Taf. I. Fig. 2a — f. sorgfältig
abgebildete Gattung Aulocera ist mit der Costa'schen Gatlung Cne-
meplatia identisch. Costa stellte dieselbe unpassend in die Nähe
von Coxelus und Diodesma., Reiche führt auf S. CXH des Jahr-
gangs 1855 der Atniales de la Societe Entomologiquc de France an:
,.J'ai Consta te que l'cspece typique appartient ä la division des
Opatrum a jambes fortcment elargies en lame triangulaire connue
dans les collections sous le nom generique de Sei er um Dejean.
M. Costa ayant le premier caraclerise ce groupe, le nom peu gram-
matical de Cnemeplatia doit prendre place dans la nomencialurc."
Als Arten der Gattung CnemeplaUa führt darauf Reiche Opatrum
Orientale Fabr. aus Syrien, O. ferrtiginenm Fabr. aus Java, O. ar-
malum Waltl aus Südspanien, O. {Sclerum) fossulatnm Muls. aus
Caramanien und O. (Sclerum) Algiricum Luc. aus Algier und Sy-
rien auf. Im Jahrgange 1857 der französischen Annalen indessen
berichtigt Reiche seine frühere Angabe dahin, dass für alle diese
Arten der ältere Hope'sche Gattungsname Scleron (Coleopterist Ma-
nual t. III. p. 111) einzutreten habe. In de Marseul's Calalog ist
das europäische Opalrum armatum Waltl gar nicht aufgeführt, und
Cnemeplatia mit der einzigen Costa'schen Art als Untergattung von
Opatrum eingeführt; im neusten Stettiner Cataloge ist die Reiche-
sche Angabe benutzt, dagegen Sei. armo/wm Waltl und algiricum
Luc, obwolil sie Rosenhauer (Thiere Andalusiens p. 209) inid Rei-
che (Annal. de France 1857 p. 262) ausdrücklich als identisch an-
geben, als zwei verschiedene Arten aufgeführt; der Costa'sche Gat-
tungs- und Artname sind aus unbekannten Gründen ganz fortge-
lassen. Unter diesen Umständen scheint es nöthig darauf aufmerk-
sam zu machen, dafs Cnemeplatia eine recht ausgezeichnete euro-
päische Gattung, und überhaupt weder identisch mit Scleron, noch
eine sogenannte Unterga'tung von Opatrum ist. Reicbe hat sich
sein Verdienst, die Aufmerksamkeit auf die Costa'sche Gattung ge-
lenkt zu haben, dadurch selbst geschmälert, dafs er mit dciselben
die ächten -Sc/eron-Arten verband, wozu ihm eine gewisse habituelle
Aehnlichkeit und die Gestalt der Vordersohienen beider den Anlafs
gegeben haben mag. Ohne auf die Hildung der Mundtheilc weiter
eluzugehen, genügt es, hier nur auf die Foim des Kopfes und die
76 Kraalz: über
Beschaffenheit der Vorderschienen von Cnemeplal ia zu verweisen.
Das Caput porreclum von Cnemeplaiia und das Caput declinatum
von Scleron stehen sich ebenso schroff einander gegenüber als die
Gröfsc und Gestall beider; bei Cnemeplaiia ist der clypcus medio
apice subemarginatus, bei Scleron iriangulariter excisus; die Eud-
dorneu an der Spitze der Vorderschienen von Scleron sind ganz
kurz und klein, bei Cnemeplaiia ist der eine so lang, der andere
halb so lang als der ganze Vorderfufs. Nur soviel siatt alles An-
deren. Ein italienisches Exemplar von Cnemeplaiia erhielt ich vor
zwei Jahren von Frivaldszky; derselbe theilte mir damals gesprächs-
weise mit, dafs er oder sein Neffe einige Stücke des Käfers an der
Mauer des National -Museums in Pesth emporkriechend gefunden
habe und vermuthe, dieselben stammten aus der zur Zeit des Fan-
ges in der Umgegend aufgeschütteten Erde. Dafs Wollaston's Art
{Aiilocera laliceps) mit der südosteuropäischen identisch ist, ist
nicht anzunehmen, denn er hat bei der Beschreibung derselben ein
mulhmafslich siciliauisches (oder ägyptisches) Exemplar vor sich ge-
habt, welches ihm Melly einstmals als Auiocera anlicipes mitge-
theilt hat.
V. Foucartia DuYa].
Zu der von Herrn Du Val auf eine dem südlichen Frankreich
angehörige Species gegründete Gattung Foucarlia (Genera des Co-
leopteres d'Europe, Curculionides p. 14) müssen einige Arten hin-
zutreten, welche mit der typischen in den wesentlichen Merkmalen
übereinstimmen. Du Val selbst bezeichnete mir den ihm früher un-
bekannt gebliebenen, von mir mitgetheilten Sh-ophosomus sijuamu-
lalus Herbst als eine Foucarlia, auf dessen nahe Verwandtschaft
zu der französischen Art auch bereits Gerstäcker (Entomol. Jahres-
bericht 1S54 p. 73) aufmerksam gemacht hat. Derselbe sagt zu-
gleich (a. a. O. p. 72): „Foucarlia kann gewifs nicht von Slro-
pliosomtis generisch getrennt werden"; obwohl ich geneigt bin der
von Gerstäcker weiterhin angedeuteten Auflassung der Gattung Po-
lydrusns beizutreten, scheint mir die Vereinigung von Foricarlia und
Slrophosomtis nicht unbedingt naturgemäfs; jedenfalls hätte dieselbe
anders als durch ein einfaches quod non begründet werden sol-
len. Die Foucarlien weichen von den Slrophosomen durch meist
geringere Grofse ab und erinnern im Aeufseren fast gar nicht an
dieselben; wohl aber zeigen einige viel habituelle Aehnlichkeit mit
den Sciaphilus-, alle sind au dem zweiten Gliede der Fühlergeifscl
leicht zu erkennen, welches kürzer als das erste ist; durchaus
künstlich scheint mir das, die Foucarlien auszeichnende, von dem
Foucartia. 77
Verhältnifs des zweiten zum ersleu Fühlergliede hergenommene
Merkmal nicht, da es eine Anzahl von Formen verbindet, welche
sich so lange den Strophosomus nur gezwungen anschliefsen, als
nicht neue, die Verwandschaft beider augenfällig vermitlelnde auf-
gefunden oder namhaft gemacht sind. —
In den Rheinlanden kötscherte ich Foucartia svjiiamtilata nicht
gerade selten an offenen Waldstellen von niederen Pflanzen, konnte
aber die eigentliche Nährpllanze nicht ermitteln; ebensowenig ge-
lang es mir über dieselbe bei der Foucartia Cremieri, welche ich
unweit Greuoble am Rande von Wiesen kötscherte, ins Klare zu
kommen, obwohl ich mich in Gemeinschaft mit Herrn Fairmaire
sorgfältig darum bemühte.
Nächst den beiden genannten Arten rechne ich zur Gattung
Foucartia:
1. Sciaphllus hispidns Redtenb. (Faun. Austr. ed. II. p.
700) mit etwas kürzerem Halsschilde und weniger bauchigen Flü-
geldecken als jF. Cremieri.
2. Sciaphllus ptochioides Bach (Stett.Ent. Zeit. 1856p. 244).
3. Foucartia elegans: Nigra, supra dense viridi-squamosa,
capile thoraceque crebre, elytris subserialim albo-pilosis, striato-pun-
ctalis, antennis, femoribus basi, tibiis tarsisqtie testaceis , thorace
transverso, pone apicem leviter impresso. — Long. 1~ lin.
Foucartia squamulata paulo longior et angustior, Sciaphili ge-
neris speciebus simillima, viridi-squamosa. Antennae pilosae, rufo-
testaceae, clava fusco-nigra, funiculi articulo secundo primo sesqui
fere breviore, tertio quartoque suhaequalibus, lafitudine vix longio-
ribus, obconico-subglobosis. Caput thorace paulo angustius, fronte
ante oculos linea media longitudinali parum conspicua subirapressa,
oculis paulo minus quam in F. squamulata prominentibus. Thorax
longitudine plus dimidio latior, coleopteris sesqui fere angustior, la-
teribus levissime rotundatus. Elytra ovala, convexa, striato- pun-
ctata, interstifiis plauis, punclis denudatis nigris vix conspicuis.
Abdomen subtus uigrum, nitidum, segmeutis duobus penultimis pi-
lis brevioribus albo - virescentibus instructis, ultimo parcius griseo-
pubescente. Pedes viridi-squamosi et pilosi, femorlbus clavatis, me-
dio infuscatis.
Auf der Insel Greta in Mehrzahl von Herrn Zehe aufgefunden.
4. Foucartia depilis: Oblonga, nigra, dense squamosa,
capile thoraceque pilis ulbis hrevibus, elytris pilis raris , brevissimis
seriatim iustrtictis, striatis, antennis pedibusque iestaceis, femoribus
vix infuscatis. — Long, vix 1 lin.
Minoribus Foucartiae ptochloidis individuis vix longior sed gra-
78 Kraaiz: über Foucartia.
cilior. thorace elylrisque longioribus. Antennae subtiliter pilosae,
totae rufo - icstaceae, fiinicuH articulo secundo primo tertia parte |
breviore, icriio quorto pauIo longiorc, hoc subgloboso. Caput cum '
oculis thorace paulo laliiis, rostro paulo longiore quam in F. pto-
chioide, viridi-squamoso, vertice griseo - squamoso. Thorax longitu-
dine dimidio lalior, coleopferis paulo angustior, pone apicem leviler
constrictus, supra griseo-, lateribus viridi - squamosus. Elytra ob-
longo-subovala, lateribus viridi-, dorso (pone medium basiquc latius)
griseo-squamosa, striato-subpunctata, interstitiis planis, pilis brevissi-
mis, raris. Pedes rufo-testacei, viridi-squamosi, albo-pilosi, femori-
bus subclavatis, vix infuscatis. Abdomen subtus piceum, segmentis
duobus pcnultimis lateribus viridi - squamosis, ultimo breviter fulvo-
pübescenle.
Von mir vor Jahren bei Ilscnburg im Harze aufgefunden.
Die Färbung der grünen Schuppen ist bei dieser Art wenig in-
tensiv und tritt dadurch noch weniger hervor, dafs sie nur die Sei-
tentheile des Halsschildes und der Flügeldecken einnimmt. Die
Borstenhärchen des Käfers sind im Verhältnifs zu denen der ver-
wandten Arten so kurz, dafs mir die Benennung depilis nicht uu-
zweckmäfsig erschien.
5. Foucartia bella: Elongata^ nigra, dense viridi-squamosa,
antennis pedihiisque iesfaceis, capile thoraceque pilis albidis brevi-
bus, ehjiris piiis brevissimis seriaiim inslructis, slriatopiinctatis. —
Long. l\ lin.
Habitu fere praecedcntis, sed duplo major, thorace angustiore,
aliter colorata. Antennae totae rufo-testaceae, subtiliter pilosae, fu-
niculi arliculis 3 primis sensim brevioribus, quarto quinto longiore,
octavo subaequali. Caput cum oculis thorace paulo latius, viridi-
subaureo squamosum. Thorax longitudine plus dimidio latior, co-
leopteris dimidio fere angustior, pone apicem leviter constrictus, la-
teribus medio nullo modo dilatatus, supra utrinque pone medium le-
viter oblique impressus, disco aurco-, lateribus viridi-squamosis, linea
longitudinali media plerumque squamulis laetius aureis obducta. Ely-
tra oblonga, thorace quadruple longiora, pone medium paulo latiora,
apice acuminata, striato punctata, punctis versus latera obsoletiori-
bus, laete viridi-squamosa, interstitiis primo tertioque fere totis, se-
cundo apice excepto, quarto quintoque pone basin et pone medium,
septimo apicem versus subaureo-squamosis; interstitiis omnibus pilis
albidis breviusculis uniscriatim positis instruclis. Corpus subtus vi-
ridi-squamosum. Pedes viridi-squamosi, albido-pilosi.
Von Herrn Dr. Krüper in mehreren Stücken aus Griechenland
mitgebracht.
lieber die Lebensweise einiger Sesienraupen
von
A. Libbach in Berlin.
(Hierzu Taf. 1.)
Di
ie Naturgeschichte der Sesien ist im Allgemeinen noch wenig
bekannt, und die Beobachtungen, welche auf diesem Felde über-
haupt gemacht wurden, erstrecken sich mit geringer Ausnaüme nur
auf eine Anzahl von Arten der liordeuropäischen Fauna. Auf die-
sem Gebiete hat aber die Zahl der Beobachtungen durch Entdeckun-
gen der Neuzeit einen wesentlichen Zuwachs erhallen. Namentlich
ist die Lebensweise von den zur Berliner Fauna gehörigen 15 Ar-
ten, mit alleiniger Ausnahme von Ichneiimoniformis^ in den letzten
Jahren beobachtet, und, soweit sie bekannt war, von Dr Staudin-
ger in seiner Dissertatio de Sesiis agri Berolinensis 1854 publicirt.
Die vorhandenen einzelnen Abbildungen in Hiibner, Esper und
den Annales de la societe ent. de Fr., welche mir zu Gesicht ka-
men, stellen nur die Raupe aliein, ohne Beziehung auf die Lebens-
weise im Innern der Nabrungsptlanze dar.
In den Abbildungen, welche die nachstehenden Mittheilungen
über die Lebensweise dreier Äesicn- Raupen begleiten, ist auf den
letzteren Punkt besonderes Gewicht gelegt. Dieselben sind in Stich
und Colorit von Herrn Tielfenbach mit gröfsler Sorgfalt ausgeführt,
1. Sesia formicaeformis Hübn., Sphing. Tab. 19. Fig. DO.
{Sphinx), Esper, Schmetterl. II. 216., Formiciformis Siixnd.
Taf. I. Fig. 1. Raupe, a Puppenlager, h. Puppenhülle, c. Vorderleib, d. Kopf,
e. Maudibel, f. Hinterleibsspitze, g. Weidenstamm.
Die Raupe ist nach dem Kopf und After zu abgeflacht, 9 bis
11 Linien lang, von weifsgelblicher Farbe. Der Körper ist auf bei-
den Seiten mit drei Reiben kurzer Härchen, die auf einer Erhöhung
entspringen, spärlich besetzt. Der rothbraune Kopf wird von dem
folgenden Segmente fast bis zur Hälfte bedeckt und ist mit borsten-
ähnlichen Haaren ebenfalls besetzt. Der Aufsenrand der Mandibeln
bildet einen Kreisbogen, am Innenrande stehen vor der Spitze drei
gleichgrofse dreieckige Zähne. Das Nackenschild ist etwas heller
so Libbach: über Lebensiveise
gefärbt als der Kopf. Ueber den Rücken des Hinterleibes zieht sich
eine durchscheinende gelbbräunliche Längslinie, welche nur auf dem
5ten und 6ten Segmente verschwindet. Auf dem letzten Segmente
sind zwei warzenähnliche Erhöhungen, mit einem Härchen besetzt,
sichtbar.
Die einjährige Raupe lebt in den Stämmen und Zweigen ver-
schiedener Strauchweiden, 1 bis 2 Fufs hoch über der Erde, und
wird häufig in Gemeinschaft mit der Larve des Crxjplorhynchus La-
pathi angelrofl'cn; Ende März ist sie ausgewachsen; ihr Vorhanden-
sein in der Nahrungspflanze ist äufserlich selten wahrzunehmen,
weil die kleine Oefi'nung, welche sie schon wenige Tage, nachdem
sie das Ei verlassen, in der Rinde macht, nach kurzer Zeit wieder
vernarbt. Sobald die Raupe in das Innere des Stammes eingedrun-
gen, zernagt sie mit ihren scharfen Mandibeln die Holzfasern und
bildet einen cylindrischen, ihrem Körperumfange entsprechenden
Gang, welcher mit Mulm angefüllt ist. Beim Herannahen der
Verwandlung ist dieser Gang, und zwar meist gekrümmt, bis zur
Rinde geführt, diese selbst so fein benagt, dafs nur ein dünnes Blätt-
chen stehen bleibt. Bevor die Raupe sich zur Verpuppung selbst
anschickt, überzieht sie die VS'ände, welche der 31ündung zunächst
liegen, mit feinen Fäden. Die Puppe ist gelbbraun; ihre Entwick-
lung erfolgte im Zimmer etwa nach 16 — 18 Tagen; nach Verlauf
dieser Zeit durchstöfst sie die dünne Seitenwand, welche sie bisher
von der Aufsenwelt trennte, und schiebt sich vermittelst der Zähne,
welche sich au den Abdominal -Segmenten befinden, bis über die
Hälfte hinaus. Sobald sich nun der Schmetterling seiner Hülle ent-
ledigt hat, kriecht er wo möglich nach einem der Sonne zugängli-
chen Theile des Zwingers, entfaltet die Flügel und schickt sich schon
nach wenigen Minuten zum Fluge an.
2. Sesia Lcucospiformis Esper., Leucospidlformis Staud.
Taf. I. Fig. 2. Raupe (vergr.), a. PuppenliüUe, h. Vorderleib, c. Kopf,
d. Mandibel, e. Euphorbien-Stamm, f. Raupengang.
Die Raupe ist blafsgelb, 6 — 8 Linien lang, von mehr cylindri-
scher Gestalt. Der Kopf ist rothbraun und mit Borsten besetzt.
Der Aufsenrand der Mandibeln ist vor der Spitze leicht gekrümmt.
Die Zähne des Innenrandes stehen näher an der Spitze zu und sind
mehr abgerundet. Das Nackenschild ist heller gefärbt als der Kopf.
Die ersten beiden Körpersegmente zeigten sich bei einer Anzahl Rau-
pen etwas verdickt. Die Behaarung des Körpers und die Farbe
einiger SesieHraupen. 81
der durcbscheiuenden Längsstreifen über den Rücken ist dieselbe
wie bei der voriiergehendcn.
Die Raupe ist einjährig und lebt in der Wurzel der Euphorbia
Cyparissias, von deren Mark sie sich nährt; Anfangs August ist sie
ausgewachsen; bald nachher findet die Verwandlung entweder in
der Wurzel selbst, oder in einem besonderen, cylindrischen, zum
Theil aus Mulm bestehenden Gespinnste Statt, dessen Innenwände
glatt und mit Fäden überzogen sind. — Dieses Gespinnst wird vom
Grunde der Wurzel, etwa 2 Zoll unter der Erdoberfläche, bis zu
derselben geführt. Gegen die Vermuthung, dafs die Raupe nur aus
Mangel an Raum in der Wurzel zu diesem künstlichen Bau getrie-
ben wird, spricht der Umstand, dafs die Raupen häufig stärkere
Wurzeln, in welchen zur Verwandlung Platz genug vorhanden, ver-
schmähen, also trotz der günstigen Verhältnisse dennoch zur Aus-
führung des besonderen Gespinnstes schreiten. — Hat nun die Ver-
wandlung zur Puppe in der Wurzel oder im Gespinnste stattgefun-
den, so liegt die Puppe in beiden Fällen der Oberfläche der Erde
sehr nahe; dieselbe ist in Form und Farbe der der vorhergehenden
Art gleich und nur durch die geringere Gröfse verschieden. Die
Entwickelung erfolgt vom Ende August bis September.
3. Sesia Philanthiformis Lasp., Muscaeformis Esp. Vieweg.
Taf. I. Fig. 3. Raupe, a. vergröfsert, b. Pupjje, c. Puppenlager, d Kopf,
e. angefressene Wurzel der Grasnelke.
Die etwa 6 Linien lange Raupe ist in Gestalt der ersten sehr
ähnlich, doch geht bei ihr die Farbe des Körpers ins Gelbliche über,
der Aufsenrand der Mandibeln ist mäfsig gekrümmt, der Innenrand
mit abgerundeien Zähnen besetzt. Die einjährige Raupe wurde im
vergangenen Jahre zuerst beobachtet, und zwar in der Wurzel der
hauptsächlich an sonnigen, trocknen Stellen vorkommenden Armeria
vulgaris Will d.; sie hält sich nur in älteren Pflanzen auf und wird
vom April bis Mai ausgewachsen angetrofTen. Zur Verwandlung führt
sie ihren Gang in einen der obern Wurzelköpfe, und wird darin zu
einer gelbbraunen Puppe. Die Entwickelung erfolgt im Juni und Juli.
Die Raupe ist leicht aufzufinden, weil sie von der Armeria nicht
allein die Wurzel, sondern auch die oberen Wurzelköpfe zerstört, so
dafs diese im Frühjahr vollständig verwelkt sind; man hat daher
nur nöthig Anfangs Mai die vertrockneten Pflanzen, deren braune
I>lätter sich mit dem Grase leicht verwechseln lassen, mit dem obern
Theile der Wurzel aus der Erde zu nehmen, und sowohl die Wur-
zel als die einzelnen Wurzelköpfe vorsichtig zu untersuchen.
Berl. Entomol. Zeitsohr. IH, Q
Synonymische Bemerkungen.
1. Von Professor Dr. Schaum.
1. Feronia protensa Schaum (Berl. Entern. Zeitschr. I. 139)
ist = Fer. Duponchelii Dej. In der Dejean'sclien Beschreibung
war die Art allerdings nicht zu erkennen, da Dejean dieselbe trotz
ihres herzförmigen Halsschildes mit scharfen Ilinterecken und trotz
ihres flachen Körpers in die CopAosM«-Gruppe gesiellt und mit Fer.
filiformis verglichen hat. Eine gewisse Aehnlichkeit des Bildes der
F. Duponchel'ä Dej. in der Iconographie d. Coleopt. d'Eur. mit F.
protensa veranlafste mich aber H. Reiche aufzufordern, ein ihm von
mir gesandtes Exemplar mit dem Originale der Diiponchelii zu ver-
gleichen; das letztere ist nun allerdings nach der mir gewordenen
Auskunft kleiner und schmäler als meine Stücke, aber meines Er-
achtens nur eine individuelle Abweichung vom Typus der Art.
2. Dafs Carabus helveticus Heer nur ein abnormes Stück
des C. rnonilts ist, habe ich schon früher bemerkt, und es hat eine
erneute Untersuchung des Originals in Gemeinschaft mit Prof. Heer
und Dr. Stierlin mich nur in meiner Ansicht bestärkt. Das Stück
schliefst sich aber in der Varietätenreihe dieses Käfers nicht wie
Suifiian (Eni. Zeit. 1856, S. 100 f) annimmt, an diejenige Form an,
die unter dem Namen afßnis Panz. und regutaris VVissm. bekannt
ist, sondern eher noch an die in Frankreich vorherrschende Varie-
tät a Suffr., indem nicht zwölf, sondern sechs Liingsrippen auf jeder
Flügeldecke vorhanden sind. Die bei den normalen Stücken des
monilis vorhandenen Kettenstreifen sind bei helveticus zu Längs-
rippen zusammengeflossen, die nur auf dem hintersten Theile der
Flügeldecken durch kleine in die Rippen eingestochene Punkte un-
terbrochen sind. Jeder Zwischenraum zwischen diesen den Kelten-
streifen entsprechenden Längsrippen zeigt nur eine (normale) Längs-
rippe und ist längs der normalen und der abnormen Rippen stark
punktirt. Das Stück ist eine Abnormiiät, die vielleicht nie wieder
beobachtet werden wird, und die Prof. Heer vor mehr als 20 Jah-
ren, wo die Schweiz noch so wenig durchforscht war, recht wohl
als eigene Art auffassen konnte, in der Erwartung, dafs die Eigen-
thümlichkeiten des Käfers sich durch die Auffindung von mehreren
Synonymische Bemerkungen. 83
Exemplaren als specinsche lierauslellcn würden. Ausdrücklich sei
noch bemerkt, dafs die neuerdings in einem gewissen Kreise beliebt
gewordene Annahme von Bastarden in diesem Exemplare keine Slütze
findet, da ein C. purpurascens, dessen Sculptur und Halsschild ganz
abweichend sind, bei der Zeugung des Stücks so wenig beiheiligt
gewesen sein kann als ein anderer Carahus.
3. Feronia (^Abax) curlula Fairm. (Ann. d. 1. soc. entom.
1856 S. 520) ist = Pter. contractus Heer (Faun. helv. 561.
41*). Es sind von mir Exemplare des erstem, die von Giuliani,
dem Entdecker desselben, eingesandt wurden, mit dem Originale des
letztern verglichen worden.
4. In Argtitor namis Heer vom Rigi, vermag ich nur ein
kleines nicht ausgefärbtes Stück des spadicensT)e,]. zu erkennen.
5. Pterostichiis dtihius Heer, der wie Heer angiebt, durch
flachere, mehr parallele Flügeldecken mit seichteren Gruben und
durch minder scharfe Hinterecken des Halsschildes, aufserdem auch
durch die gröfsere Zahl von Augenpunkten am achten Streifen von
Jurinei abweicht, ist die pyrenäische Feronia Xatarlii De'^.^ von
der wohl aus Versehen ein Exemplar unter Schweizer Insecten ge-
rathen war.
6. Feronia flavofemorata Dej. ist eine Abänderung der
F. Spinolae Dej. mit rothen Schenkeln. Aehnliche Abweichun-
gen werden bekanntlich auch häufig bei Pier. Yvanii Dej. maurus
Duftschm., seltener bei Ziegleri Duftschm. und Pajizeri Meg.
angetroffen. Fer. Spinolae Dej. bringt Heer (Faun. helv. 77. var. c.)
als Abänderung zu multipunctatus^ und ich liabe in der Naturgesch.
d. Deutsch. Käf. I. S. 476., unter Hervorhebung der Unterschiede
von mnltipuncfatus.1 Heer's Ansicht angeführt, ohne selbst ein Ur-
theil abzugeben, da mir nur ein einzelnes Weibchen des Spitiolae
vorlag. Mehrere neuerdings von Ghiliani und Dr. Stierlin einge-
sandte Exemplare haben mich aber überzeugt, dais die a. a. O. er-
wähnten Kennzeichen specifische sind. Der von Heer für Spinolae
gehaltene Käfer ist übrigens der Escber^schen Sammlung zufolge gar
nicht der echte, sondern in der That eine dunkle Abänderung des
multipunctains; den echten Spinolae hatte Heer ganz richtig als
schwarzbeinige Varietät zu ßavofemoratus gebracht und als solche
in der Faun. helv. 77. n. 33. var. h. aufgeführt.
7. Feronia (Poecilus) crenufipennis Duval (Gen. d. Col.
Carab. pl. 12. f. 56. Fer. reticulata), von dem die Königliche
Sammlung ein vom Marq. de la Forte mitgetheiltes Exemplar be-
6*
84 Synonymische Bemerkungen.
sitzt, ist mit dem von Waltl selbst eingesandten Poecilus deci-
plens (Reise n. Span. II. 55.) aus Andalusien identisch.
8. Dyschirius inermis Curtis hat sich bei einer genauen,
neuerdings von Dawson vorgenommenen Untersuchung des einzigen
Originalexemplars nicht als identisch mit D. inermis Stepl), Daw-
son und Schaum (Naturgesch. d. deutsch. Käf. I. S. 202.), der
von Putzeys irrig als arenosus Steph., von Dawson nochmals als
impunct ipennis, von Fairmaire und Laboulbene als laevisli-intns be-
schrieben ist , sondern als ein dunkles Stück des gewöhnlichen D.
nitidus ergeben. Für den inermis Steph. eto. hat nun der Name
impunct ipennis einzutreten.
9. Bembidinm perplexum Dej. (Spec.V. 138. 90.) ist ein
in schlechtem Spiritus verdorbenes Exemplar von Bemb. mode-
stum. Die rotlie Binde der Flügeldecken ist an dem mir vom
Marq. de la Ferte mitgelheilten Orginale allerdings verwaschen, aber
wohl zu erkennen , obwohl Dejean in seiner Beschreibung nichts
davon sagt.
10. Mit Trechus Millerili.ed\. ist der echle ochreatus Dej. I
nach dem Originalexemplare identisch. Die dicken Hintcrschenkel,
welche diese Art so sehr auszeichnen, sind auffallender Weise von
Dejean und Putzeys übersehen worden, so dafs Redtenbacher mit
gutem Grunde seinen Käfer für eine neue Art balten konnte.
11. Trechus pallescens Redt, erwies sich durch den Ver-
gleich von Originalexemplaren als identisch mit Tr. ovalus Putz.
12. Ilydroporus Anbei Muls. ist = semiruyus Germ. (Faun,
ins. Eur. XXIII. 3.); der letztere, der bräunlicbe Flügeldecken mit
röthlichem Kopf und Halsschild verbindet, bildet eine Zwischen-
stufe zwischen dem ganz röthlichen ^häc» Muls. und dem braunen,
von Kraatz (Berl. Zeitschr. II. 378.) als Varietät des Anbei bezeich-
neten Delarouzei Duval.
13. Ilydroporus fasciaixis Aub. ist = crux Fabr. Von
dem letzteren habe ich bereits früher (Enfom. Zeit. 1846. S. 318.)
bemerkt, dafs er bis auf die geringere Ausbreitung der schwarzen
Farbe auf den Flügeldecken mit fascialus übereinstimmt. Unter
einer Anzahl kürzlich erlialtcner Exemplare des fascialus aus den
Seealpen, fanden sich die vollständigsten Uebcrgänge in der Fär- j
bung zu dem von mir a. a. O. nochmals beschriebenen Originale
des crux.
14. Ilaliptus picins Mannb. (Bull. d. I. soc d. nat. d. IMosc.
1844. 192. 3.) ist nach der sehr genauen Beschreibung auf diejenige
Form des Hai. obliquus zu beziehen, welche schon Nicolai (Col.
Synonymische Bemerkungen. 85
agr. lial.) als H. varius beschrieben hat, und die durch etwas ge-
ringere Gröfse und schwarzen Vorder- und Hinterrand des Hais-
sohildes von der Stammform abweicht, die aber weder Erichson
noch Aube als eigene Art anerkannt haben.
15. Hallplus lineolatus Mannh. (1. c. p. 180.) ist einem
Originalesemplare zufolge auf kleine blasse Stücke des fluviutllis
Aub. gegründet, bei denen die schwarzen mit Punkten besetzten
Linien der Flügeldecken fast gar nicht unterbrochen sind. Einen
weiteren Unterschied vermag ich nicht zu ermitteln.
16. Opilus germanus Chevr. (Ann. d. 1. soc. entom. 1843.
S. 37.) ist = dornest icus Sturm. Das Original desselben weicht
nur durch etwas ausgebreitetere gelbe Zeichnungen der Flügeldecken
von dornest icus ab, dessen Trennung von moltis durch die abwei-
chende Sculptur der Flügeldecken völlig gerechtfertigt wird.
17. Helops pimelia Fabr. (Ent. Syst. I. 121. 22.), angeblich
aus England, wird in neueren Catalogen, z. B. in dem von Marseul,
nach dem Vorgange von Duftschmidt und Solier auf Laena vien-
nensis St. bezogen, obwohl weder die Beschreibung noch das Va-
terland auf die letztere pafst. Es hat aber schon Germar (Silb. Rev.
Ent. IV. S. 173.) bemerkt, dafs der Käfer nach der Fabricischen Samm-
lung das Weibchen des nordamerlcanischen Helops obliquatus
Fabr. ist, auf den Newman die Gattung Penthe, Dejean die Gat-
tung Anorops gegründet hat. Es ist nun allerdings Helops pi-
melia nicht, wie Germar annahm, das Weibchen des obliffiiattis,
aber doch eine dem letztern nahe verwandte Art derselben Gattung
und steht als solche auch in Melsheimer's Catal. of Coleoptera of
the Uniled States p. 141. verzeichnet').
18. Rhinosimus ruficeps Böse (Steit. Entom. Zeit. 1858.
S. 96.) ist nach der Beschreibung ohne Zweifel = Salpingus vi-
ridipennis (Ziegl) Steph. (Hl. of brit. Col. IV. 217; Man. of brit.
Col. 339. 2656.) = Rhinosimus Genei Costa (Faun. del. regn.
d. Nap. tb. 12. f. 3.) = Anlhribiis ruficollis Panz. (Faun. Germ.
24. 19.). Sollte die Art von Böse selbstsländig sein, so müfste sie
der genannten ungemein nahe stehen; da aber Böse sie in der Be-
schreibung von Rh. ruficollis durch ganz rothen Kopf unterscheidet,
also den durch grünen Scheitel charakterisirten ruficollis Gyll.
') Dorcus oblongus Charp. steht in dem Cataloge des H. Marseul
wieder als europäische Art, obwohl schon in Burmeister's Bearbeitung
iler Lucaniden bemerkt wird, dafs derselbe mit dem nordamerlcanischen
D. parallelu» Say einerlei ist.
86 Synonymische Bemerkungen.
= roborls Fabr. zum Vergleicri wählte, so scheint ihm von dem
Bestehen einer zweiten Art üherhaupt nichts bekannt gewesen zu
sein. Rhinos. mficollis Redt. (Faun. Anstr. cd. II. p. €iQ{)i)^ der
in der Gröfse und Färbung der Unterseite mit Rh'm. virldipennis
Steph. (= riijicollis Panz.) ühereinstimnit, aber einen grünen Schei-
tel besitzen soll, ist mir unbekannt.
19. Anthicus melanocephalus ^or\t\\i (Spcc. Faun, subaip.
178. 20. tb. IV. f. 20.) ist = Ochihenomus anguslalus Gast.
Laf. (Mon. d. Anth. 286. 3.) Für diese Art hat aber doch wohl
der Name tentiicollis Gellung zu erlangen, da ein von Rossi her-
rührendes Exemplar des Notoxus l enuicollis im Berl. Museum
zu derselben gehört, und auch Rossi's Beschreibung (Mant. Ins. et
Faun. Etr.) recht wohl auf dieselbe pafst, wenn man einzelne Aus-
drücke derselben nicht allzusehr abwägt. Dr. Schmidt, indem er
den Käfer als Ochihenomus tenuicollis (Stett. Entom. Zeit.
1842. S. 19S.) beschrieb, sagt, er habe sich überzeugen können, dafs
das Rossi'sche Original ganz entschieden der Ochth. avgnstatus
sei. Laferte scheint statt „entschieden" „verschieden" gelesen zu
haben, denn er übersetzt Schmidt's Worte auf S. 287 seiner Mono-
graphie: „j'ai pu me convaincre que l'insecte (Ochlh. aiigiistnlus')
differait entierement du Not. tenuicollis statt est tout ä fait
identique au Not. ien.
20. Crioceris cruciata Bon. (I. c. n. 15.) ist wohl ohne
Zweifel eine seltene Abänderung der paracenlhesis Linn. (elytra
rufa cruce fascia transversa ante apicem aliaque suturali cum trans-
versa coeunte conflata; punctum unum vel alterum in elytrorum
angulo baseos exteriore (uli et extimus apex) nigrum).
21. Rh inosimus Achilleae Bon. (1. c. n. 22.) könnte auf
Salpingns Piceae Germ. = Notoxus castaneus Panz. bezogen wer-
den, wenn nicht das abdomcn nigrum genannt würde.
Von den 30 in Bonelli's Specimen Faunae subalpinae (Act. soc.
agrar. Taurin vol. IX. Turin 1812.) meist recht kenntlich beschrie-
benen und abgebildeten Arten sind gegenwärtig 20 gedeutet ' ).
') n. 2. Aphodius semipunctatus = Psammodius vulnera-
tus St. — n. 3. Hoplia brunnipes ead. Er. — n. 4. Melolontha se-
ricea = Triodonta nitidula Rossi. — n. 5. Cetonia quercus =
affinis And. — n. 9. Silpha alpina ead. Genn. = nigrita Creutz.
var. — n. 10, Necrobia ruficoUis Oliv. — n. 11. Byturus bipun-
ctatus = Psatnmoecus bip. Fabr. — n. 12. Plilinus Latreillei =
Ochina sansruinicollis Diiftsclim. — n. 15. Crioceris cruciata =
Synonymische Bemerkungen. 87
Ueber die ruckständigen 10 Arten giebt V. Ghiliani in Turin die
folgenden Aufschlüsse.
II. Von Ghiliani in Turin.
22. Aphodius abdominalis (N. 1.). Der Typus ist zwar
verloren gegangen, ich glaube aber, dafs ein Männchen von Apho-
dius {Acrossus) discus Schmidt beschrieben ist.
2-3. Hister latipes (N. 6) — • Dendrophilus punctatus
Payk.? Der Typus existirt noch, ist aber so schlecht erhalten, dafs
er eine sichere Bestimmung kaum gestattet.
24. Dorcatoma subalpina (N. 7.). Auch von dieser der
D. Bovistae verwandten Art ist der Typus noch erhalten.
25. Byrrhus atomus (N. 8.). Der Typus ist verloren, ich
kann mir keine Meinung, über dieses Thier bilden, dessen ganze Be-
schreibung aus den Worten besJeht: ..aeneus, nitidus, oninium mihi
cognitorum coleopterorum certe rainimus, antice posticeque acu-
minatus".
26. Galleruca aptera (N. 13.) = Adimonia haematidea (Meg.)
Germ. ^ melanocephala Ponza.
27. Clythra rectangulum (N. 18.) = Tituboea sexpun-
ctala Oliv. $.
28- Donacia lateralis (N. 16.). = Lemnae Fabr.
29. Apoderus morio (N. 20.). Eine schwarze Abänderung
des Coryli, die ich in Gesellschaft schwarzer Exemplare mit brau-
nem Discus der Flügeldecken, dunkelbraunrothen, braunen u. s. w.
gefangen habe.
30. Saperda plumbea (N. 27.) ^ Stenostola nigripes
Fabr.
31. Callidium abdominale (N. 28.) = humerale Muls. $
paracenthesis var. — n. 17. Lagria tristis = glabrata Oliv. —
n. 18. Mordella bipustulata = Anaspis quadripustul ata var.
BIuls. — n. 19. Mordella bipunctata = Anapsis maculata var.
Wuls. — n. 20. Anthicus melanocephalus = Ochthenomus angu-
Status. — n. 21. Anth. unifasciat tis = Ochth. sinuatus Schmidt.
— n. 22. Rki/iosimu s Achilleae = Salpingus castaneus Panz.?
— n. 24. Buprestis lapsanae = Coraebus elatus. — u. 25. Bupr.
pilosellae== Acmaeodera ead. Lap.etGory, Ksw. — n. 26. Cerambyx
miles = nodulosus Genn. = nodicornis Küst. — n. 29. Necyda-
lis variabilis = Callimus cyaneus Fabr. cT — n. 30. Cuccinella
xpecularis = Exochomua auritus.
88 Syiionymische Bemerkungen.
III. Von L. Reiche in Paris.
32. Feronia atlenuata Clievr. (Rev. Zool. 1840. p. 12.) =
Fer. nigerrima Dej.
33. Silpha italica Küst. = lunata Fabr.
34. Silpha Levaillanti Muls. et Gof\. = i er minata Hum-
mel = sihirica Gebl.
35. Aphodius carinatus Germ. = alpitius Drapiez (Ann.
d, scienc. phys. d. Brux.)
36. Atnmoecius asper Fabr. = Ptinus germanus Linn.
(Syst. Nat. II. 566. 6.)
37. Rhizotrogus torulosus Waltl (Isis 1838. p. 456.) =
vernalis Brülle.
38. Rhizotrogus pineticola GraSlls ') = iropicus Muls.
= ochraceus Knocb.
39. Rhizotrogus volgensis Fisch. = solstit ialis var.
40. Rhizotrogus Chevrolatii Graells = flavicans Blanch.
Burm.
41. Elaphocera sardoa Rarab. =: obscura Gene, der so-
wohl in der Beschreibung als in der Abbildung ein ausgeschnittener
Clypeus beigelegt wird. El. ohscura Er. Ramb., welche einen ge-
rundeten, ungetheilfen Clypeus besitzt, ist eine andere Art, obwohl
Gene selbst Exemplare derselben an Erichson und Rambur als El.
ohscura niitgetheilt hat. Jacquelin Duval, der diese Beobachtung
gemacht hat, nennt die El. obscura Er. Ramb.: El. Erichsonii^).
42. Anisoplia hypocrita Burm. = IVicAiit« pallidipen-
7iis Schönh. Syn. Ins.
43. Acmaeodera Primneri Spin. = sexpustulata Lap.
et Gory.
44. Aphanist icus cylindr^is Villa = Cylindromorphus
yHum Schh.
45. Lampyris Sencki Foulcroy (Ann. d. 1. soc. entom. 1832.
p. 352. pl. XV.) = splendidula Linn.
' ) Die genauen Citate der hier erwähnten Arten von Graells kön-
nen nicht gegeben werden, da seine Abhandlung noch nicht nach Berlin
gelangt ist.
^) Die Vereinigung der Elaph. nigroßabellala Burm. vaii gracilis Waltl
Er., die Marseul vorgenommen hat, ist nicht richtig, nigroflabellata hat ein
gerundetes, gracilis ein aiisgerandetes Kopfschild.
Synonymische Bemerkungen. 89
46. Dasytes cotnmunimacuta Costa = haemorrhoidalis
Fabr.
47. Lyctus bicolor Comolli = puhescens Panz.
48. Xyloperlha Chevrierii Villa = humeralis Lucas.
49. Tcnt yria grossa Sol. = rotundata ßruU.
50. Hlaps canallcutata Fisch. = moriisuga Linn.
51. Blaps hispanicaSol. = tusitanicuHcvhst. (Von Scllön-
herr Syn. Ins. mit Bl. goges verbunden.)
52. Sepidium Ce«et Sol. nicht von sicw/rtm Sol. verschieden.
53. Lytla phalerata Waltl = dives Brüll.
54. ßleloe rugulosus Brüll. = rugosus Marsh.
55. Larinus sub cos latus Brüll. = cardui Rossi.
56. Clylus siculus Lap. et Gor. = scalaris Brüll.
57. P hytoecia Ledereri Muls. = rufipes Oliv.
58. Chrysomela scortea Germ. (Spec. Ins.) = lusitanica
Oliv. (Trimarcha).
59. Trimarcha gallaeciana Chevr. (Rev. Zool. 1840. p. 17.)
= chloropus Germ. (Ins. spec)
60. Chrysomela (^Jlelodes) chalybaea Sufir. = vicina
Lucas.
61. Adimonia florentina Redt. = circunic/a/a Duftschm.
IV. Von Dr. G. Kr aal z.
62. Pterostichus inlerrupt estriatus Bielz (Stett. Ent.
Zeit. 1850. p. 100.) halte ich nicht für specifisch verschieden von
dem Pteroslichus foveolalus Tiviii. (Platysma lal ibida Siurm), mit
dem er in den wesentlichsten Punkten, d. h. in der Bildung und
Sculptur des Halsschildcs, den eigenihümlich an der Spitze ver-
schmälerten Flügeldecken etc. übereinstimmt. Slücke des Pt. fo-
veolatiis, bei denen sich nur hin und wieder die Streifen der Flü-
geldecken zerlhcilcn, bilden den Uebergang zu dem inlerruplestria-
ius , bei dem sämmtliche Streifen mehr oder minder gelhcilt sind;
diese Streifentheilung kann aber im vorliegenden Falle nicht wohl
als ein specifisches Unterscheidungsmerkmal aufgcfafst werden.
63. Ilomalota angnslicollis Thomfson ( Ofversigt af Vet.
Acad. Förhandl. 1856. p. 100. 22.) möchte ich für Hom. ravilla Er.
halten.
64. Ilomalota corvina Thomfs. (1. c. p. 101. 23.) ist wohl
Hom. lepida mihi.
90 Synonymische Bemerkungen.
65. Ilomulota aeneipennis Thomfs. (1. c. p. 103. 27.) ist
Hom. suhritgosa Ksw.
66. Ilomalola cinnamoptera Thomfs. (I. c. p. 104. 30.) ist
Hom. putrida m i h i.
67. Uomalota pilosiventris Tliomfs. (1. c. p. 106. 37.) ist
Hom. slercoraria mihi.
68. Homalota picipes Thomfs. (1. c. p. 99. 20.) halte ich
für eine auch in Deutschland verbreitete Homalota, welche an der
habituellen Aelinlicbkcit mit Hom. occulla und an dem schwach
dreieckig ausgerandcten, fein crcnuHrten siebenten oberen Hinterleibs-
segmente des cT leicht zu erkennen ist, während das $ in der Mille
desselben Segments einen kleinen halbkreisförmigen Ausschnitt zeigt.
69. Auf Homalota hygrobia Thomfs. (1. c. p. 93. 6.) möchte
ich eine auch in der Mark Brandenburg, z. B. bei Freienwalde von
H. Calix mehrfach gefundene Homalota beziehen, die ich bisher nicht
von //. elongatula zu trennen wagte und welche mir auch von H.
Mäklin aus Finnland mitgetheilt ist.
70. Omulium pineti Thomfs. (1. c. p. 227. 25.) ist mit Omal.
conforme mihi identisch.
71. Dafs Cyrtothorux Sallei mihi (Berlin. Entom. Zeitschr. IL
p. 367.) mit Quedius buphthalmus Erichs. (Gen. et. Spec. Staph.
p. 534. 15.) identisch sei, theilt Chevrolat schriftlich mit. Als mir
derselbe den ausgezeichneten Käfer in seiner Sammlung mit der Be-
merkung zeigte, dafs er ihn bestimmt für eine neue Gattung halte,
glaubte ich er sei neu und übersah, dafs er das typische Exemplar
einer Erichson'schen Art war, die auf der hiesigen königl. Samm-
lung fehlt.
72. Lathrohium geminum mihi (Naturgesch. d. Ins. Deutschi.
II. p. 673. 3.) ist mit L. boreale Hochh. (Bullet, d. Moseou 1851.
3.) identisch.
73. Apio7i squamigerum Du Val (Genera des Coleopt. d'Eur.
Curculionides p. 9.) und Apion argentalum Gersläcker (Stett.
Ent. Zeit. 1854. p. 258.) sind identisch; letzterer beschreibt nur die
weibliche Foim mit, längerem, schwarzbraunem Rüssel, die männ-
liche mit rolliem Rüssel ist ihm unbekannt geblieben. H. Weiiker
(Annal. de France 1858. p. LXXXIX.) gicbt an, dafs Ap. squa-
migerum mit Apion squamulatum Schönh. vom Cap der guten
Hoffnung identisch sei.
Stfnonymiscfie Bemerkungen. 91
Nachdem mir Herr Dietrich die typischen Exemplare zu den
von ihm in der Steltiner Entomol. Zeitung (1S57. p. 118 und 119)
besclniebenen, von mir im ersten Bande dieser Zeitschrift (p. 176
und 177) besprochenen Telephorus- Arien freundlichst zugesendet
hat, siellt sich heraus, dafs Telephorus ctjaneus Dietr. 2 richtig
von mir auf eine auch in Deutschland vorkommende Art bezogen
ist, deren cT durch die von mir angegebenen Merkmale ausgezeich-
net und Herrn Dietrich unbekannt geblieben ist. Teleph. ajaneus
Dietr. cT ist in der That das VVeibchen von ahdominolis Fabr.
TelephoTus {ignr'mus Dietr. ist eine mir unbeschrieben scheinende
Art, sein fraglicher T. violaceus Gyll. das Männchen dazu, wie ich
ebenfalls vermulhet.
Da Herr Dietrich die von ihm (Stett. Ent. Zeit. 1857. p. 134.)
als Kennzeichen des Apion gracilipes angegebene helle Färbung der
Fühler bei einer grcfseren Anzahl von Exen)plaren in Verbindung
mit den anderen von ihm a. a. O. genannten Merkmalen beobachtet
hat, so widerlegt sich meine Vermuthung, dafs dieser Käfer mit
frischen Stücken des Ap. ßavipes identisch sei; ich hatte dieselbe
nicht zurückhalten wollen, da ähnliche Farbenabweichungen Herrn
Dietrich hauptsächlich hestimmt hatten, in den beiden von ihm auf-
gestellten Paeder««- Arten neue Species zu vermuthen.
IV. Von V. Kiesenwetter in Bautzen.
74. Ochthebius notahilis Rosenh. (D. Thier. And. p. 55.)
fällt mit O. quadricollis Mulsant (Ann. d. 1. soc. Agr. d. LyonVH.
p. 375.) zusammen. Das Thier gehört zu Wollaston's Galtung Ca-
lüh'ms., ist aber von der Maderensischen Art verschieden.
75. Buprestis Lapsanae Bon. 1. c. n. 24. ist unverkennbar
Coraehus elatus.
76. Lampra mirifica Muls. = Poeci/ouo/« f/pc//j/ensMannerh.
77. Dorcatoma Domtneri Rosenh. (D. Thier. Andal. p. 171.
Not.) gehört zu Dorc. meridionale Ca st. (Hist. nat. d. Col. I. 294.)
78. Ptilinus Latreillei Bon. (Spec. Faun, subalp.n 12. 1812.)
\st= Ochina sanguiiiicollis Duftschm. (1825.) Die Bonelli'sche
Beschreibung ist nicht hlofs die ältere,, sondern auch viel ausführli-
cher als die Duftschmidt'sche und mit einer Abbildung begleitet.
79. Ptiniis formosus Rosenh. (D. Thier. And. p. 175. Not.)
von den Hyerischen Inseln, ist mit dem Ftinus Anbei Boieldieu
(Ann. d. 1. soc. cnt. d. Fr. 1846. p. 501. no. 26.) identisch und in
92 Synonymische Bemerkungen.
den Sammlungen vielfach unter dem Namen quadrl gut latus Dej.
verbreitet, welchen Boieldieu, da er bezeichnend ist und ihm be-
kannt war, füglich hätte beibehallen können. Beide Beschreibungen
sind den Jahreszahlen auf dem Titel der betreffenden Werke nach
gleichzeitig bekannt gemacht, der Name Boicldieu's wird aber als
berechtigt gelten müssen, da er in einer vollständigen Monographie
der Gattung und mit einer, wenn auch nicht ganz genügenden Ab-
bildung publicirt ist.
80. JMalachius ij/ipres«/yro?iÄ Ponza (Acad. de Turin 1805.)
von Ghiliani eingesandt ist = Trogtops silo Er.
81. Necydalis variahilis Bon. (1. c. n. 29.) ist das Männ-
chen von Callimns cyaneus Fahr.
82. Phytoecia Ledereri Mulsant (Opusc. II. p. 115.) ist von
Phytoecia cyclops Küst. (Käf. Eur.) nicht verschieden und letz-
terer Name als der ältere zu erhalten.
V. Von Dr. G. Stier l in in Schaffhausen.
83. Otiorhynchus ticinensis mihi (Bd. II. p. 265 dieser
Zeitschrift) soll nach H. Miller's Millheilung (Wiener Entom. Mo-
natsschr. II. p. 3S6) mit Ot. fortis Rosenh. identisch sein, beide
Käfer sind aber auf den erslen Blick dadurch zu unterscheiden, dafs
die Flügeldecken beim Ol. ticinensis flach gedrückt (beinahe wie
beim Ot. Görzensis und fast so breit wie bei diesem), nach vorn
zu hreiler als beim Ol. fortis und zugleich mit einem dichten, krei-
dewcifsen Filze besetzt sind, so dafs der ziemlich breite Seitenrand
der Flügeldecken ganz weifs erscheint, während beim Ot. fortis die
schwarze Grundfarbe unter den rölhlichen oder grau grünlichen,
haarförmigen, etwas metallglänzenden, mäfsig dicht stehenden Schüpp-
chen stets noch mehr oder weniger durchschimmert. Ot. ticinen-
sis bildet somit fast genau die Mitte zwischen Ot. fortis und Gör-
zensis., nur sind bei ihm die Streifen der Flügeldecken stärker und
liefer punklirt.
84. Ol. tat ipennis Seh. ist nicht, wie Miller a. a. O. an-
giebt, mit Ot. fortis identisch, sondern eine, in der Gestalt dem
Ot. armadillo am nächsten verwandte, gleichmäfsig behaarte Art.
Kleinere 3Iiltheilungen.
I. Von //. Fufs in Ahrweiler, aus der Fauna der Ahrgegend.
Slenus Hogeri ') Kraatz, mir seit Jaliren bekannt, aber irrig
mit Sl. provUhis verwechselt, ist bei Ahrweiler eben nicht selten.
Ich saiiimelle im vorigen Jahre an verschiedenen Stellen, auf feuch-
tem Waldboden, in dem Gemülie der Baumwurzeln und vermodern-
den Bläiter etwa 40 — 50 Stück, gewöhnlich in Gesellschaft von
St. iempesiivus , speculaior , Jilnm, pullipes und Andern. Bei ein-
zelnen, sonst ganz ausgefärbten Stücken sind die Taster ganz gelb;
auch scheinen mir bei kräftigeren Exemplaren die Flügeldecken ver-
hällnifsniäfsig länger zu werden; so dafs sich zur Unterscheidung
von dem hier ebenfalls nicht seltenen Sl. prov'uhis folgendes Merk-
mal als das sicherste bewährte: Bei St. Rogeri ist der Vorderrand
des Ilalsschildes nach der Mitte zu zerstreuter und kräftiger punk-
lirt, mit stark glänzenden Zwischenräumen; bei providus ist die
nämliche Stelle dicht punktirt, nicht glänzend. Der Autor führt
nur männliche Stücke als bisher bekannt geworden an; bei diesen
sind, wie bei den verwandten Arten, die Hintcrschenkel dicker und
innen an der oberen Hälfte mit langen weichen Haaren besetzt;
beim $ sind die Beine öfters von mehr düsterer Färbung und ohne
jene Behaarung.
Paederus gemeltus Kraatz. Am Laaclier See früher häufig,
am Ahrufer in einzelnen Stücken unter P. rußcolUs gesammelt, je-
doch ohne Uebergangsformen, welche an den Artrechten Zweifel
erwecken könnten. Die liiesigen Exemplare sind sogar auffallend
schwarz, so dafs nur der umgeschlagene Seitenrand der Flügeldecken
einen bläulichen Schimmer hat.
Sunius JiUformis Latr. Bei mehreren hiesigen Stücken dieser
Art sind die Flügeldecken nur am äufsersten Hinterrande, wie bei
S. infermedius, gelb gesäumt, ohne dafs sich ein anderer Unterschied
von den typischen Exemplaren finden liefse.
Orochares angustatus Er. In früheren Jahren einigemal im
ersten Frühjahr zur Zeit des Schneeschmelzens unter Menschenkoth
') Nach mündlicher Mittheilung vou H. Walerhouse kommt diese Art
auch in England vor. (G. Kraatz.)
94 Kleinere MUlhe'dungen.
gesammelt. Im vorigen Jnlire fand ich um die Mitte des Novem-
bers, nachdem bereits seit 14 Tagen Frostwctlcr (bis — 6") einge-
treten war, das Thier ziemlich häufig, bei den nämlichen Substan-
zen lebend, an den verschiedensten Punkten hiesiger Gegend, bis
noch stärkerer Frost und Schneefall dem Sammeln ein Ende machte.
Im Dezember, bei wiedergekehrter milder und feuchter Witterung,
stellte sich auch der Käfer wieder ein; zahlreiche Pärchen traf ich
in copula. Während der wärmeren Jahreszeit gelang es nie, auch
nur ein Stück aufzufinden.
Lathrobium quadralum Gyll. besitze ich in einem übrigens
ganz typischen Exemplar, dessen Flügeldecken an der Aufsenspitze
wie bei L. ferminaluin rothgefleckt sind, wäbrcnd diese letzlere
Art nicht selten mit ganz dunkelen Flügeldecken vorkommt.
Omaliiim minimum Er. nicht nur unter Eichen-, sondern auch
— jedoch seltener — unter Erlenrinde aufgefunden. Das vorige
Jahr erbeutete ich aufserdem: Mijllaena glauca Anbe (6 Expl.),
Calliceriis rigiclicornis Er. cj" und 2, Gymnvsu varieguta Kiesw^.,
Scopaeiis Erichsonii Kol. (hier nicht selten), Stenus Leprieuri Ca s.
und picipennis Er., Anlhohium .sordididum Krtz.
Hisler helhio Truqui (nach der Bestimmung des Herrn. Dr.
Kra-^tz) in etwa 10 Stücken unter Steinen im Sande des Ahrufers
gefunden.
Tychms SrÄneJc/frt Hb st. AufTallcnderwcise findet sich in den
mir zugänglichen Beschreibungen nicht erwähnt, dafs das Männchen
dieser Art Zähnchen an den Vorderschienen besitzt, welche nur um
weniges kürzer sind, wie bei T. mel'doli St.
Orohltls cyaneus h. Die Nahrungspflanze ist Viola canina, an
welcher ich den Käfer bisher ausschlielslich und in einzelnen Jah-
ren häufig sammelte.
Silones setosiis Redt. Scheint sich erst im Spätsommer und
Herbst zu entwickeln, um welche Zeit der Käfer hier auf kräuter-
reichen Bergabhängeu gekölschert wird.
Fhloeophngns lurbalus Sc hl), und Rhyncolus irxincorum Germ.
In den rheinisclien Sammlungen findet man unter dem letzleren Na-
men meist die crstere Art, welche namentlich bei Düsseldorf nicht
eben selten ist. Der Bau der, selbst microscopisch betrachtet, im-
mer nur zweigliedrigen, breit abgestutzten Fühlerkeule läfst keinen
Zweifel darüber, dafs das Thier nicht zu Rhyncolus gehört.
Melolunlha aihida Lap., in der Ahrgegend vereinzelt vorkom-
mend, scheint am Laacheisee die 31. vulgaris fast zu verdrängen.
Jährlich findet sich das Thier an den in der Nähe des Ufers wach-
Kleinere Milfheiluitgen. 95
senden Eichen zahlreich und in wunderschönen Exemplaren, deren
Behaarung sich übrigens leicht abreibt.
II. Von Prof. Dr. Do ebner zu Aschaffenburg.
lieber Oli gomerus hrunnens Redt. := Anobium brunneum
Ol. und Anobiiini cinnamomeum St.
Redtenbacher hat bekanntlich, und wohl mit Recht, das A.
hrunnenm Ol., wegen der Zahl der Fiihlerglieder als eigene Gat-
tung unter dem Namen Oligomenus von der Galtung Anobium ge-
trennt; zu Oligomerus gehört jedenfalls A. cinnamomeum St. Meine
aus Hanau und Seligensladt stammenden, und die von Prof. Ro-
senhauer erhaltenen Exemplare dieser Art stimmen ganz genau mit
Sturm's Beschreibung und Abbildung überein. Aufser der helleren
Farbe und etwas geringeren Gröfse kann ich aber keinen Unterschied
von Ol. brunneus Redt, finden, und auch Sturms Beschreibungen bei-
der Käfer stimmen aufser der Farbe fast genau mit einander über-
ein; denn, wenn er in Bezug auf die Fühler bei A. brunneum sagt:
,,die drei letzten langen Glieder zusammen nicht länger wie die
ersten acht kleinen und kurzen Glieder, da hingegen bei dem A.
cinnamomeum diese zusammen nicht länger sind, wie eins der drei
letzten Glieder", so hat diefs darin seinen Grund, dafs er von A.
brunneum ein Weibchen, von A. cinnamomeum dagegen ein Männ-
chen vor sich hatte, wovon vielleicht auch der geringe Unterschied
in der Slreifung der Flügeldecken herrühren mochte. Beide wur-
den auch schon in dem Stettiner Kataloge von 1855 zusammenge-
zogen, freilich aufserdem auch noch Oligomerus brunneus St. auf-
gelührt, der doch jedenfalls identisch ist mit A. brunneum Ol.
Redtenbacher zieht dagegen das A. ciniiatnomeum Si. zu A. casta-
neum Fabr.; seine Beschreibung pafst auch ziemlich genau auf un-
ser A. cinnamomeum St., welches aber olfenbar ein Oligomerus ist.
Gyllenhall, Schönherr (Synon. insect.) und Sturm ziehen dagegen
zu A. castaneum Fabr. das A. excavafum Kugel., welches ein
ganz anderer Käfer ist, den auch Redtenbacher besonders anführt,
vereinigen aber A. castaneum Herbst mit A. brunneum Ol. Gyl-
lenhall sagt bei A. castaneum Fabr. ausdrücklich: „elytris profunde
crenato-strialis*', was durchaus nicht auf -4. cinnamomeum St. pafst;
die Beschreibung von Fabricius selbst ist, wenigstens in der Ent.
Syst., zu kurz um sie mit Bestimmtheit deuten zu können. Bach
führt A. castaneum Fabr. bei Oligomerus auf, seine Beschreibung
pafst jedoch ganz auf A. excavalum Kugel., welches durch die
96 . Kleinere ßlitlheilungcn.
grofsen, tiefen, fast viereckigen Punkte in den Furchen sehr ausge-
zeichnet ist, aber deutlich ll-gliederige Fühler hat, also ein achtes
Anobium ist; führt dagegen A. c'mnamnmeum Si. wieder besonders,
und zwar hei Anobium auf. In Betreff dieser Thiere herrscht also
noch eine ziemliche Verwirrung; meiner Meinung nach ist A. ein-
namoineuni St. ein ächter Oligomeriis und wahrsclieinfich nur Far-
henvarietät von O. Ärnjineus 0 1. Red t., oder derselbe in noch niclit
ausgefärbten Zustande, während A. excavalnm Kugel, ein achtes
Anobium und synonym mit A. caslaneum Fabr. ist.
Ueber Rhinomacer atielaboides F. und Diodyrhynchus
austriacus Schh. (mit Bezug auf die Bemerkung vom Dr. Kraatz
in der Stctt. Enlomol. Zeitung 1855 No. 12.).
Auch mir vpollte schon früher die Vereinigung dieser beiden
Käfer nie richtig erscheinen, da ich seiner Zeit von Diodyrhynchus
wohl Hundert und mehr Exemplare in der Gegend von Augsburg
gefangen habe, während mir dort nie ein Rhinomacer zu Gesicht
kam. Der Geschlechtsunterschied dürfte bei Diodyrhynchus wie
bei anderen Rüsselkäfern, wie Dr. Kraatz angiebt, im Rüssel zu
finden sein; ich finde nämlich unter meinen Exemplaren solche, bei
welchen der Rüssel fast ganz gerade, verhäUnifsmüfsig länger ist,
und die Fühler etwas näher dem Kopfe trägt; dies sind zugleich
die gröfseren und namentlich breiteren, auch gewöhnlich etwas hel-
ler gefärbten Exemplare und dürften wohl die Weibchen sein. Bei
anderen Exemplaren ist der Rüssel deutlich gebogen, verhällnifs-
mäfsig etwas kürzer, und trägt die Fühler ziemlich genau in der
Mitte; dicfs sind zugleich die kleineren, schmäleren und gewöhn-
lich dunkler gefärbten Exemplare und dürften daher die Männchen
sein.
Carabus monilis Fabr. var. c. Schaum oder var. d. SufTr.
findet sieh nicht selten auf der hohen Rhön und zwar stets von
hell violetter oder licht blauer, zuweilen ins Grünliche ziehender
Farbe.
III. Von Dr. G. Kraatz, über Lepttira nnipunctata und
Verwandte.
Eine von Stenz in Croatien gesammelte, häufig ganz schwarze
Leptura, bei der die Flügeldecken nur selten roth, meist an der
Nath breit schwarz gefärbt sind, unterscheidet sich nach H. Miller
(Wiener Entom. Monatsschr. II. S. 385) nur durch die Färbung und
Kleinere M'dlheiliingen. 97
zum Theil durch gröfsere Gestall von Leptura unipunctala, mit der
sie den Fleck auf dei" Mitte der Flügeldecken gemein bat. Von
Frivaldszky aus Ungarn mitgetlieilte Lepturen mit zum Theil röth-
lichen, eine von Zebe in Serbien gefundene und eine caucasiscbe
heptura mit ganz schwarzen Flügeldecken gehören unverkennbar
zu der von H. Miller besprochenen Form, welche nach meiner An-
sicht eine eigene Art bildet, ausgezeichnet durch ein weniger dicht
punkiirtes, und daher deutlich glänzenderes (auch wohl etwas mehr
rundliches) Halsschild, weniger dicht, deutlicher punktirte Flügel-
decken, deren Behaarung demgemäfs weitläufiger, zugleich weniger
straff, auf dem Halsschilde etwas länger und wolliger, auf der hin-
teren Hälfte der Flügeldecken eher kürzer als bei der L. unipun-
ctala ist. Ob die für den Käfer charakteristische, nach der Basis
und der Spitze der Flügeldecken zu erweiterte schwarze Nahtbinde
in der That bisweilen völlig verschwindet, wünschte ich wohl
noch einmal bestätigt zu hören; ferner ob meine Vermuthung rich-
tig ist, dafs vorzugsweise die Weibchen ganz oder zum gröfsercn
Theile geschwärzte Flügeldecken zeigen? Küster (Käf. Eur. IX. 78)
führt den Miller'schen Käfer, oder richtiger die ganz schwarze Form
desselben als Varietät der L. bipunclata Fabr. auf und sagt: „er
habe sie in einigen Exemplaren angetrolFen, die übrigens, abgesehen
von der Färbung, in allem andern der Stammform gleich seien";
diese ist aber h^^x ihm L. bipunclata. In der Diagnose nennt er
die elytra dieser Art saturate ferruginea, sutura, puncto mcdio api-
ceque nigris; aus seinen Angaben über die verschiedene Färbung
der zuerst tief rostgelblich benannten Flügeldecken geht deutlich
hervor, dafs er unier der Leptura Lipunctata die beiden Formen
vereint hat, welche bereits Fabricius zu dieser Art gezogen zu ha-
ben scheint, deren elytra der letztere livida, rarius testacea nennt.
Von diesen beiden Formen ist die mit den bellen, fast crocusgelben
Flügeldecken (vorzugsweise in Serbien, auch in Ungarn einheimische)
jedenfalls als die, d. h. typische, L. bipunclata zu betrachten, die
dunklere die von H. Miller besprochene. Da mir Farbenübergänge
zwischen beiden nie vorgekommen sind, halte ich die dunklere eben-
sowenig mit der L. bipunclata identisch, wie Küster angiebt, als
mit der unipunctala, wie H. Miller befürwortet, sondern betrachte
sie als eine eigene Art:
Leptura adusla: Nigra, villosa , ehjtris riifo-ferrjigineis,
puncto medio et sutura basin apicemque versus latius nigris. —
4.L— 5 lin.
Var. Tota nigra, tinicolor.
Berl. EntomoK Zeitsthr. III. 7
98 Kleinere ßliUheilungen.
Im Gegensalz zu dieser lauiet die Diagnose der
Leptxira b! punctata: Nigra, villosa, elylris croceis, snliira
icnuissime, puncto medio opiceqne nigris. — hong. 4^ — 5 lin.
Beiden gegenüber stellt sich leicht die Diagnose der
Leptura unipunctata: Nigra, villosa, ehjtris rufo-ferru-
gineis^ puncto medio et stUura tenuissime nigris. — Long. 4 — 4-j lin-
Ueber Ileliotaurus anceps Muls. (Opusc. VII. 41. 4.)
Nach Mulsanfs Bemerkung am Schlüsse dieser Art könnte man
leicht geneigt sein, den //. anceps als das cf des rnjiventris W altl
anzusprechen, denn die (mir von H. Rosenhauer milgetheilteu) männ-
lichen Stücke des andalusischen //. rußveidris haben in der That
ganz schwarze Beine, während das 2 rothgelbe Schenkel zeigt.
Vergleicht man jedoch die Bildung des Clen Bauchringes, so findet
man denselben beim II. rujlventris 2 ohne, beim rujiventris cf mit
einer tiefen Ausrandnng an der Spitze, bei letzterem aufserdem mit |
einem ziemlich liefen, in der Mitte wiederum fältchenartig erhabe-
nen Eindrucke. Beim //. anceps ist dagegen nacti Mulsant's An-
gabc der genaiHite Ring beim cT: „legerenient echancre dans le mi-
licu de son bord posierieur". Genau diese Bildnng zeigt nun ein
von H. Golombel, angeblich aus Andalusien stammender, unter dem
Namen Omophlus Slierlini Tarn, mitgetheilter Ileliotaurus, welcher
dem c^ von //. rußventris täuscbend ähnlich ist. //. anceps ist so-
mit eine gute .4rt, welche sich auch durch schlankere Fühler, dich- I
1er punktirtes Halsschild und durch die weitläufigere Punkti-
rung der Unterseite des Abdomen vom //. rujiventris unterscheidet.
Fhloeostichus denlicollis Redt, wurde von mir im Rhein-
hardswaldc Ende April und Anfang Mai zweimal in einzelnen Ex-
emplaren unter der Rinde von gefällten Buchenstämmen, einmal in
(hannoversch) Hameln im Juni unter der Rinde von sechszölligem
Buchenstangenholze aufgefunden. //. Möller in Veikerhagen.
Lticanus pentaphy litis Reiche ist nach briefl. Mitllieilung
von H. Delarouzce nur als Varietät von Lticanus cervus zu betrach-
ten; Delarouzee fand denselben, so wie vollkommene Uebergänge
zwischen den Lucanen mit 4-, 5- und 6-gliedriger Füblerkeule in
den Pyrenäen.
Auf Micralymma hrevipenne Gyll. liat Herr George VVai-
1er in Newcastle unzweifelhaft einen parasitischen Platymischus {Hy-
menopteron aus der Gruppe der Proctotrnpier) beobachtet, dessen
Vorkommen auf einer zeitweise submarinen Käforart von besonde-
rem Interesse ist. (Briefl. Mittheilung.)
T
Vorstand des Vereins.
Vorsitzender, Herr Dr. G. Kraatz, Oberwasserstrafse 11.
Stellvertreter, - Prof. H. Schaum, Oberwallstrafse 3.
Schriftführer, - Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse75.
Rechnungsführer, - August Libbach, Dessauerstrafse 1.
Bibliothekar, - Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des Berliner entomologisclien Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecten findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Der jährliche Beitrag der Mitglieder besteht in der Erlegung-
der Summe, welche als Preis der Vereinsschrift für die Mitglieder
festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärtigen für jedes
nächste Jahr bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech-
nungsführer portofrei einzusenden, weil die Absendung des ersten
Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll *).
*) Diese Frist ist aus Zweckmäfsigkeifsrücksichlen auf den Anfang
des Februar ausgedehnt. Die Zusendung der Vcreinsscliriften an die Mit-
glieder erfolgt durch den V^erein selbst, und zwar bis auf Weiteres theiis
unter Kreuzband, theiis in Paqueten, wenn mehrere Exemplare zugleich ver-
sandt werden; im ersten Falle kann die Quittung über den Empfang des
jährlichen Beitrags nicht beigelegt werden, sondern bleibt bei dem Vorsitzen-
den deponirt.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare der
Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgancr.
ÄÄ
J
Gedruckt bei A. W. Schade in Beiliu , Grüustrafse IS.
^ Ü^
Berliner
Entomolog'ische Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Entomologiscbcn Vereine in Berlin.
Dritter Jahrgang. (1859.)
Zweites und drittes Vierteljahrsheft.
(Mit 4 Kupfertafeln.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1859.
Nicolai' sehe Verlagsbuchhandlung
(in Commission).
^3 .y^^xV.-«^;''- J-
Inhalt:*)
Seite
Abhandlangen:
Monographie der Gattung Conorhinus und Verwandten, von
C. Stal in Stockkolm. Dazu Taf. VI. Fig. 1 — 4. . . 99—117
A. Förster's Systematik der Proctotrupier und AI. H. Ba-
li day's Systematik der Diapriiden, besproclien von J.
Fr. Ruths 118-125
Vorarbeiten zu einer Synonymik sämmtlicher Lepidopteren.
Von Dr. Herrich- Schaeffer in Regensburs; . . . 126—133
Uebersicht der Land-, Südwasser- und Ufer-Athropoden
Grönlands, von J. C. Schiödte. Aus dem Dänischen
übersetzt von A. v. Etzel 134 — 157
Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Sechstes Stück: Ma-
lacodermata , Cleridae, Ptinidae, Anohiadae, von H.
V. Kiesenwetter. Dazu Taf. II und III 158-191
Beiträge zur Kenntnifs einiger coprophagen Lamellicornien,
von E. V. Harold in München. Erstes Stück. Dazu
Taf. V 192-224
Beiträge zur Kenntnifs der Ameisenfauna der Mittelmeerländer,
von Hofrath Dr. Roger in Räuden. Erstes Stück.
Dazu Taf. VII 225—259
Einige neue europäische Isopoden- Arten, von J. P. E. Frdr.
Stein 260-267
Kleinere Mittheilungen 268—274
Ueber Dichotrachelus und zwei neue alpine Phyllobius- krlen,
von Dr. Stierlin in Schaffhausen.
Ueber Dinoderus substriatus und elongatus, von Strübing.
Ueber Lina lapponica, von v. Kiesenwetter.
Ueber einige Apionen, von Wencker in Strafsburg.
Ueber Heteracantha depressa, von Schaum.
Ueber die Eier von Saturiiia Pernyi, von demselben.
Zeitschriftschau XLlll — XLix
Neuere Literatur L — LVlil
Anzeige. Siehe den L^mschlag.
•) Ueber die inzvsfischen neu eingetretenen Milgb'eder etc. wird im vierten
Hefte Bericht erstaltet; demselben werden aucU Tafel IV, VI uud VI II beige-
geben.
Monographie der Gattung Conorhinus
und Verwandten
von
C Stal in Stockholm.
Di
'ie Gattungen der Reduvilen, welche hier in Betracht kommen
sollen, werden an ihrem langen vor den Augen konisch oder cylin-
diisch vorragenden Kopfe, ihren meist sehr grofsen Augen, ihren
auf den Seiten des Kopfes sitzenden Fühlern, ihrem geraden Schna-
hel und ihren im Allgemeinen sehr schlanken und ziemlich langen
Beinen mit selten und dann nicht hedeutend verdickten Schenkeln
erkannt, und umfassen die Arten, welche früher zu der Gattung
Conorhinus Lap. gestellt wurden.
Auf diese Gattung nebst den Gattungen Cimbus und Lopho-
cephala errichteten Amyot undServille in ihrer Eüstoire des Hc-
mipteres p. 383 eine besondere aber sehr mifslungene Gruppe unter
dem Namen CxjUndricipUes (Conorhinides); dieselbe wird durch den
vor den Augen cylindrisch vorragenden Kopf, den geraden Schna-
bel und die Abwesenheit einer Fossa spongiosa der Vordertibien
charakterisirt, aber diese Charaktere sind nur zum Theil richtig.
Zwar haben die hierher gestellten Gattungen eine nicht geringe ha-
bituelle Aehnlichkeit, doch sind sie sehr wesentlich von einander
verschieden. Ein zu grofses Werthlegen auf einen Charakter und
das Uebersehen eines anderen konnten jene um die Hemipterologie
so verdienten Herren veranlassen so verschiedene Elemente zusam-
menzubringen, aber auch im Allgemeinen läfst ihre Gruppirung der
Familie der JSudirostren Manches zu wünschen übrig.
Besser scheint mir Ilerrich-Schaeffer's Eintheilung, nur
glaube ich, dafs derselbe unrecht hat auf die Gegenwart oder Ab-
wesenheit einer schwammigen Grube (fossa spongiosa) an den Vor-
dertibien ein so grofses Gewicht zu legen, und dafs er in seiner
zweiten Gruppe (II.) nicht zuvörderst die Charaktere anwendet,
Berl. Entomol. Zeitschr. III. JQ
100 SlM: über
welche man von der Form der Klauen ableiten kann, da gerade
diese nach meiner Ansicht den wichtigsten und durchgreifendsten
Einiheihmgsgrund darbielen.
Was nun die mit den aufgeworfenen Rändern versehene schwam-
mige Grube an der Spitze der Vorderschienen belrifft, so liefert ge-
rade die Galtung Conorhinus einen Beweis ihres geringen Werlhes
für das System. Bei den meisten Arien dieser Gattung ist eine
solche Grube an den Vorderschienen der Männchen vorhanden und
nur bei wenigen Arien bei beiden Geschlechlern. Hätten Aniyot
und Servil le die Vorderschieneu ihres IMännchens von Conorhinus
rubra -J'asc tat US genau untersucht, so würden sie eine, wenn auch
kleine Grube gefunden und deswegen sehr richtig diese Gattung
unter ihren Spongipeden placirt haben. Ebenso mufs die Gattung
hophocephala von den Conorhiniden entfernt werden, da sie wegen
ihre sehr deutlich gezahnten Klauen zu den Ilarpactoriden gehört.
Cimbus ist die einzige Gattung, auf welche die von den Verfassern
gebrauchten Charaktere passen, obgleich diese von so geiingeni
VN'erthe sind, dafs die Gruppe nicht bestehen kann; Cimbus mufs
mit den Ectrichodidcn vereint werden, denn der einzige Unterschied
liegt in der Abwesenheit der erwähnten Grube, deren Vorhanden-
sein oder Abwesenheit nur auf gröfscre oder geringere Gefräfsigkeit
und Raubgier deutet, und auf das Vermögen, den Raub mit den
Beinen festzuhalten, während dem Opfer der Rüssel eingebohrt wird.
Die Gattung Conorhinus ist der Gattung Sphaeridops verwandt,
ungeachtet der grofsen Verschiedenheit in der Form des Kopfes; es
beruht hier die Verwandlschaft dieser Gattungen hauptsächlich auf
die Stellung der Fühlerhöcker.
Die verschiedenen Organe der hierher gehörenden Arten habe
ich wesentlich modificirt gefunden und demzufolge die alte Gattung
Conorhinus in mehrere aufgelöst, welche nach der Form des Schna-
bels und des Schildchens, der Einlenkung und Länge der Fübler,
der Bewaifiiung des Halsschildes und der Beine, und der Breite des
Connexivum charakterisirt sind.
Der Kopf ist immer sehr lang, gerade vor den Augen vorge-
streckt, bald ein wenig länger, bald ein wenig kürzer als der Tho-
rax und trägt auf den Seilen (nicht auf der Oberseite) die Fühler-
höcker, welche entweder gerade vor den Augen, fast in der Mitte
des vor den Augen vorgezogenen Theiles oder sehr nahe der Spitze
des Kopfes sitzen. Nebenaugen sind meistens vorhanden.
Die Fühler sind gewöhnlich beinah doppelt so lang wie der
Kopf, nur bei einer Gattung kaum oder wenig länger als dicsei';
Conorhinus. 101
das erste Glied ist sehr kurz und überragt selten und dann sehr
wenig das Kopfende.
Der Schnabel ist gerade, an der Unterseile des Kopfes anlie-
gend, zuweilen glatt, zuweilen mehr oder minder behaart, sehr dünn,
die verschiedenen Glieder in der Länge sehr veränderlich, doch ziem-
lich gleichförmig in allen Gattungen, aufser Conorhinus, welche auch
die mindest ausgezeichnete ist.
Der Thorax ist gewöhnlich in oder gleich vor der Mitte ein
wenig, selten mehr erheblich eingeschnürt, meist unbewaffnet, sehr
selten mit Dornen bedeckt, die Hinterecken fast immer abgerundet,
nur in wenigen Fällen vorragend und spitzig.
Das Schihlchen ist dreieckig, die Spitze mehr oder weniger ge-
rade nach hinten vorgestreckt, zuweilen aber aufgerichtet und dann
sehr scharf; bei einer Gattung hat es an jeder Seite einen seitwärts
abstehenden Zahn.
Die Beine sind gewöhnlich sehr schlank und ziemlich lang,
die Hinterhüften von einander ein wenig getrennt; die Schenkel
sind sehr selten verdickt, nur bei einer Galtung, welche auch kürzere
Beine hat, sind sie spindelförmig; auf der untern Seite sind sie meist mit
zwei, selten mit mehreren kleinen Dornen bewaffnet; die Schienen
sind dünn, die vorderen in der Spitze auf der innern Seite mit ei-
ner sehr kleinen, öfters nur den Männern eigenlhümlichen, schwam-
migen Grube versehen.
Die Arten leben sämmtlich in Amerika, sowohl im südli-
chen als nördlichen, eine, oder vielleicht zwei kommen auch in
Asien, eine auch in Afrika vor; alle hier aufgenommenen enthält
die Königl. Sammlung in Berlin, für deren Benutzung ich Herrn
Dr. Gerstaecker besonders verpflichtet bin. Auch dem Herrn Pro-
fessor Schaum in Berlin und Herrn A. Dohrn in Stettin danke
ich für die Bereitwilligkeit, mit welcher dieselben ihre Sammlun-
gen zu meiner Disposition stellten.
Folgende Uebersicbt wird das Bestimmen der Gattungen er-
leichtern und ihr Verhältnifs zu einander schärfer feststellen:
1. (2.) Scutello prope basin ufrimque obtuse spinoso; femoribas
nonnihil incrassatis, fusiformibus, antennis capite paruui
longioribus; ocellis nuUis. — Beiminus.
2. (1.) Scutello utrimque inermi; femoribus haud vel vix incras-
satis, cylindricis; antennis capite fere duplo longioribus;
ocellis distinctis.
3. (4.) Thoracis disco antico spinoso, angulis posticis spinosis vel
acute prominentibus. — Erahjrus.
10*
102 Sai: über
4. (3.) Thoracis disco antico incrmi, angulls posticis rolundatis
vel obtuse prominiilis.
5. (6.) Antennis piope capitis aplcem, fere triplo lougius ab ocii-
lis quam a capitis apice iuserlis; femoribus inerniibus;
connexivo subtus angusiissimo. — Rhodnius.
6. (5.) Antennis longius a capitis apice insertis, femoribus sub-
tus spinulis armatis, connexivo lato.
7. (10.) Antennis ab oculis remotis.
8. (9.) Corpore glabro, thorace band vel vix constricto, aogulis
posticis baud prominentibus. — Conorhinus.
9. (8.) Corpore piloso, tborace distinctc constricto, angulis posti-
cis nonnibil prominentibus. — Meccus.
10. (7.) Antennis mox ante oculos insertis. — Lantus.
Beliiiintis Stal.
Caput longe cylindrico-produclum, tborace longius, pone ocu-
los subtumiduni; tuberculis antenniferis ab oculis quam ab apice ca-
pitis nonnibil niagis distantibus. Ocelli nulli. Rostruui gracile,
articulo basali secundo longiore, apicali eodem vix dimidio bieviore.
Anteunae capite panlo longiores. Tborax angulis posticis non-
nibil promineiilibus. Sc u teil um prope basin utrimque tuberculo
conico marginali, retrorsum vergente instructum. Pedes brevius-
cnli, femoribus nonnibil incrassatis, fusifomiibus, subtus prope medium
spinulosis, spina una majore.
1. B. rngulosiis StSl: JViger, opactis, rttgulosus, apice scu-
telll luteo: ntaculis duahiis parvis memhranae ad coriuni f asciisaue
connexivi sordide ßavo-alhidis. 2. Long. 10^, Lat. 3^ Millim.
Patria: Columbia.
Niger, opacus, glaber, lugulosus. Caput granulatum, tliorace
vix dimidio longius., pone oculos tumidum, mox pone oculos leviter
constrictum , lobis lateralibus apice antrorsum prominulis, aeutius-
culis^ tuberculis antenniferis nonnibil ante medium parlis antcocu-
laris sitis, apice extus spinuloso-prominulis. Antennae articulo priuio
brevi, capitis apicem baud attingente, secundo illo duplo longiore.
Tborax granulato-rugulosus, lobo antico postico subacquilongo, mulli-
tuberculato, postico angulis prominentibus, poslice subsinuatis, cari-
uis duabus mediis percurrentibus. Scutellum apice anguste produ-
ctum, latitudine basali nonnibil longius, parle apicali producta lu-
tescente. Hemelytra abdomini vix acquilonga, subtilitcr rugulosa,
coriacea; membraua ad marginem basalem maculis duabus mluutis
Conorhlnus. 103
albidis ornata, una media, altera ad apicem corii. Abdomen disco
piano, connesivo faciis angustis flavo-albidis ornato. Tibiae anterio-
res (foeminarum saltem) fossula spongiosa destitutae.
Eratyrtiis Stal.
Caput tborace longius, longe cylindrico-productum, tuberculis
antenniferis ab oculis longe remolis. Rostrum gracile, arliculo
basali seeundo pauUulum breviore, apicali tertiae fere parfi secundi
aequilongo. Ocelli adsunt. Antennae corpori dimidio subaequi-
longae, articulo basali capitis apicem attingente. Thorax lobo an-
tico tuberculis duobus conicis vel spinis duabus armato, lobi postici
angulis spinosis vel acute productis. Scutellum apice longe re-
flexo-spinosum. Pcdes graciles, longiusculi.
1. E. mticronattts Stal: Nigricans, macula corii sulapicali
ieslacea; venire fnsco-testaceo, disco pallidiore; ihorace quadrispi-
noso. $. Long. 30, Lat. 6 Millim.
Patria: Demerary.
Nigricans, glaber. Caput thorace fere quarta parte longius,
parte anteocnlari posteriore vix duplo longiore, lobis lateralibus me-
dio aequilongis, obtusis, haud prominulis; tuberculis antenniferis
jnox ante medium partis anteocularis insertis. Oculi modice pro-
minentes. Rostrum parce brevitcr pilosum. Antennae articulo se-
eundo basali triplo et dimidio longiore, hoc capitis apicem fere
aequante. Thorax lobo antico postico quarta fere parte breviore,
spinis duabus longis, erectis, subdivaricatis, lobo ipsi aequilongis ar-
mato; postico lobo rugoso, carinis duabus mediis percurrentibus, an-
gulis posticis spinosis, spinis erectis, nonnihil retrorsum nutanlibus.
Scutellum apice longe reflexo-spinosum, disco piano, utrinque cari-
nato. Hemelytra fusco - tcstacea, corio prope apicem macula rufe-
scente-testacea ornato; membrana fusca. Pectus rugosum. Venter
fusco - testaceum, disco pallidiore. Femora anteriora prope apicem
subtus spinulis duabus armata. Tibiae anteriores (foeminarum sal-
tem) absque fossa spongiosa.
2. E. cuspidatus Stal: JVigricans', corii mactda subapicali
lestacea; ventris disco Jlavo-testaceo ; tboracis lobo antico spinis dua-
hns parvis subc07iicis armato, lobi postici angidis acute productis.
9. Long. 26, Lat. 5^- MiUim.
Patria: Columbia.
Praecedenti valde similis, spinis thoracis multo brevioribus prae-
104 Siäl: über
scrtiin differt. Aiitennae articulo basal» capitis apiceni vix aequante.
Thorax lobo antico postico qiiarta parte breviore, disco spinis dua-
bus brevibus crassiusculis armalo; lobo poslico ruguloso, carinis dua-
bus pcrciirrenlibus, quam in praecedcnte magis divergentibus, angu-
lis posiicis acute subspinoso - produclis. Femora anteriora subtus
prope apicem nonnisi tuberculis duobus obsolelis instructo. Tibiae
anteriores absque fossa spongiosa.
Rliodiiius Stal.
Caput thorace nonnihil longius, cylindricum. Rostrum gra-
cile, articulis primo et tertio brevibus, aequilongis, secundo illis fer
vel quater longiore. Antennae capite vix duplo longiores, arti-
culo basali brevi, capitis apicem band attingenfe, prope apicem in-
serto. Ocelli adsunt. Thorax haud constrictus, utrimque obtuse
carinalo - marginatiis. Scutellum disco imprcssum. Connexi-
vum subtus angustissimum. Pedes graciles, femoribus inermibus.
1. jR. prollxus Stal: SorJicle Jlavo ieslaceus , aiiletitiis (api-
cem versus exceptis)^ villis capitis laleralibus, una ante, duabusqne
pone oculos ajigiistioribus, muculis lohi antici viliisque sex lohi po-
stici Ihoracis, lateribus sculelti, corio (venis exceptis) maculisque
margiiialibtis abdoininis cloi'salibus nigro-J\iscis. 2. Long. 21, Lat.
5 Millim.
Patria: La Guayra.
Flavo-testaccus, glaber. Caput lateribus ruguloso-granulatis, lo-
bis laleralibus medio sublongioribus, obtusis, tuberculis antenniferis
duplo longius ab oculis quam a capitis apice insertis, oblique trun-
catis, vilta lafiore ante oculos, vittisque duabus poue oculos augu-
stis, laleribusque capitis nigro-fuscis. Oculi modice prominuli. Ro-
strum articulo secundo basali fere ter longiore. Thorax marginibus
laleralibus obtuse cariuatis, ante medium leviler sinuatus, carinis
duabus mediis, percurrentibus, retrorsum divergentibus, lobo postico
ruguloso, vittis 6 nigro-fuscis. Scutellum apice nonnihil productum.
Uemclytra fusca, venis flavescente - testaceis; membrana pallidiore,
sordide albido-venosa. Pectus rugulosum, fuscum, flavo-testaceo-li-
nealum. Abdomen subtus infuscatum, pallidius inspcrsum, latera
versus sericbus duabus macularum parvariim obscure fuscarum, disco
longitrorsum flavo-testacco, anguste fusco-viltato; connexivo superne
maculis oblongis nigro-fuscis ornato. Tibiae anteriores apice subtus
fossula spongiosa parva insiruclae.
Conorhiiitts. 105
2. R. nasntus Stal: Pallidlus Jlavo-teslaceus, capitis laleri-
btis vittis sex ihoracis hemelylrisqne (venis exceptis) obscui'ioribtis.
9. Long. 18, Lat. 3^ Millini.
Patria: Siaro.
Piaecedcnti stalura, sciilphira colorumqiie distrlbutione maxime
affinis, minor, capite paulluluin graciliore, articulo rostri secundo
basaii iriplo et dimidio longiore, connexivo iinmaculato. Antennae
desunt in cxemplo unico praeter articulum primum pallide teslaceo-
flavum.
Heccns Stell.
Corpus pilosum. Caput ante oculos longo cylindrico-produ-
ctum, tuberculis antenniferis aequilonge a capitis apice et ab oculis
remotis. Rostruin articulo basaii apicali longiore, secundo longis-
sinio. Ocelli adsunt. Thorax niedio disfincte constrictus, an-
gulis posticis nonnihil prominenfibus. Pedes graciles, longius-
culi. Abdomen (foeminarum sallem) utrimque valde ampliatum,
hemelytris plus duplo lalius.
1. 3T. phyllosoma ßurm.: Niger, ihoracis loho antico tuher-
culato, basi maculacfue subapicali corii nee non maculis connexivi
iesiaceis. 2. Long. 30, Lat. 6 Millim.
Conorhinus phyllosoma Buriu. Handb. der Eni. II. p. 216. 3. ($.)
(band id. Il.-Scli.)
Patria: Mexico.
Niger, pilosus. Caput tborace nonnihil longius, parte anteocu-
lari posteriore fere duplo longiore, lobis laleralibus medio aequilon-
gis, obtusis, haud prominulis. Oculi parum prominentes. Rostruni
articulo basaii apicali vix duplo longiore, brevius pilosum. Thorax
lobo antico tuberculis duobus discoidalibus et uno utrimque laterali
posteriore instrucio; lobo poslico ruguloso, anguiis nonnihil promi-
nentibus. Scutellum apice nonnihil productum, latitudine dimidio
fere longius. Hemelytra abdomine multo breviora, testacea, fascia
latissima media anguloque apicali corii nigro-fuscis. Abdomen disco
planiusculo, connexivo fasciis partem fere dimidiam apicalem seg-
mentorum occupantibus, testaceis ornato, Femora anteriora subtus
prope apicem spinulis duabus armata. Tibiae anteriores absque fossa.
Tarsi fusco-testacei.
Huc certe pertinet:
Conorhinus mexicanus H.-Sch.: Niger, ihoi^acis atigtdis
spinosis, hemelylrorum basi et apice nee non abdotninis margine
Jkdvo-maculatis. (H.-Sch.)
106 SlM: über
Conorhinus mexicanus H.-Sch. Wanz. Ins. VIII. p. 71. Fig. 839 et
840. (cf 2.)
Patria: Mexico.
Praecedenti affiois, differre videtur angulis poslicis thoracis acu-
tis, corii limbo costall angiiste fulvo.
Conorliiniis Lap.
Corpus giabrum. Caput plus minus longe couico- aut cylin-
drico-productum, parte antcoculari posteriore longiore; tuberculis
antenniferis ab oculis remotis. Antennae capite duplo longiores.
Ocelli adsunt. Thorax ante medium band vel vix constrictus.
Scutellum utrimque inerme. Pedes sat graciles, feraoribus anle-
rioribus posticis band vel vix crassioribus.
A. Articulo basali rostri apicali longiore. Sp. 1 — 9.
1. C. ruhro-fasciatus De Geer: Fusco-testaceiis, gramdafiis,
ihorace inlerdnm nigro-fusco; collo, tuberculis anlicis marginibus-
<jue anguslis laleralihus thoracis, vilta angiista corii apice macula
terminata fasciisque connexivi testaceis. cf 9. Long. 20 — 22, Lat.
5 — 5i Millim.
Cimex ruhro-fasciatus. De Geer Mem. III. p. 349. 24. PI, 35.
Fig. 12.
Reduvius gigas. Fabr. Syst. Rhyng. p. 267. 3.; Wolff Jcon. Ciiii.
p. 119. 113. Tab XII. Fig. 11.3.
Conorhinus gigas. Burm Handb. der Ent. II. p. 246. 1.; Blancb.
Bist. nat. Ins. III. p. 108. 2.; Herr.-Schaeff. Wanz. Ins. VIII.
p. 72. Fig. 841 et 842. (^f O.)
Conorhinus ruhrofasciatus Am. et Serv. Ilist. des Hern. p. 384.
I. (cf)
Patria: Brasilia, Para, Port au Prince; Sierra Leona; India orien-
talis, Ceylon.
Obscure fusco - testaceus. Caput tborace snbbrevius, subtiliter
granulatum , lobis lateralibus medio aequilongis, obtusis, haud pro-
minulis. Rostrum articulo basali apicali fere duplo longiore. An-
tennae apicem versus pallidiores, acquilonge a capitis apice et ab
oculis inserlae, articulo basali capitis apicem subsuperante, secundo
illo fere ter et dimidio longiore. Thorax medio utrimque vix si-
nuatus, haud constriclus, granulatus, tuberculis apicalibus margini-
busque lateralibus testaceis. Scutellum granulatum, apice parum
productum, latiludine nonnihil longius. Hcraelytra abdomine non-
nihil breviora, subtiliter granulata, clavi vitta angusta, interdum me-
dio interrupta, apice macula simililer colorata terminata, testacea;
Conorhinus. 107
meiiibrana fusca. Abdomen subtus dilutius, disco ventris foeniina-
rutn planiusculo, connexivo nigro - fiisco, limbo exteriore angusto
marginibusque basal! et apicali segmentorum testaceis. Femora an-
teriora subtus spinulis nonnullis armala. Tibiae anteriores marium
apice fossula spongiosa parva instructa.
2. C. lect icttlarius Stal: Obscure fusco-iestaceus^ laterilus
vittisqiie duabus antrorsum valde angustatis lobt poslici thoracis,
basi, limbo angusto costali fasciaque subnpicali coi'ü, femoribus
subtus fasciisque connexivi testaceis. cT 2. Long. 22, Lat. 5 Millim.
Patria: Carolina (Mus. Scbaum), India orientalis (3Ius. Berol.).
Oi)scure fusco-testaceus, glaber. Caput thoraci subae(piiIongum,
parte anteoculari posteriore fere dimidio longiore, lobis laleralibus
niedio aequilongis, obtusis, band prominulis. Oculi modice promi-
nentes. Rostrum crassiusculum, sat dense pilosum, articulo apicale
basali dimidio breviore. Antennae articulo basali capitis apicem vix
attingeute, art. secundo illo fere ter longiore. Tborax rugulosus,
nigrofuscus, tuberculis anticis lobi antici nee non vittis duabus an-
trorsum angustatis lateribusque lobi postici flavo-testaceis. Scutel-
lum apice nonnihil productum, ibidem flavo - testaceum. latitudine
parum longius. Hemelytra nigro-fusca, membrana pallidiorc, basi,
limbo angusto costali fasciaque subapicali corii flavo-testaceis. Pe-
cfus subrugosum. Abdomen disco angulisque apicalibus segmento-
rum ventris ad connexivum pallidis; connexivo nigricante, segmen-
tis basi angustissime apice latius dilute rufescente-testaceis. Femora
subtus pailidiora, anteriora prope apicem spinulis duabus armata.
Tibiae anteriores marium fossula spongiosa parva instructae. Tarsi
flavo-testacei.
3. C. lat eralis Stfil: Nigricans, tubercidis apicalibus margi-
nibusque lateralibus thoracis, basi fasciaque subapicali corii nee non
fasciis connexivi rufescente-testaceis. cT 2. Long. 22, Lat. 5 Millim.
Patria: Georgia.
Niger, glaber. Caput tboraci subaequilongum, parle anteocu-
lari posteriore dimidio longiore, lobis lateralibus medio aequilongis,
obtusis, haud promiuentibus, hoc apicem versus fusco - testaceo.
Oculi modice prominentes. Rostrum sat gracile, laeve, articulo ba-
sali apicali vix duplo longiore, secundo fusco - testaceo. Antennae
nonnihil longius a capitis apice quam ab oculis insertae, articulo
basali capitis apicem band aitingente, secundo illo ter longiore.
Thorax lobo antico tuberculis duobus apicalibus marginibusque an-
108 Släl: alter
guslis lateralibus testaccis, disco tuberculis duobus obsoletis instructo;
lobo postico dense niguloso, ulrimquc tcstaceo limbato, carinis re-
trorsum sensini evancscentibus. Sculelhim apice nonnihil prodii-
ctum, lafihuline basali nonnihil longius. Hcmelytra abdomine panl-
lulum brcviora, clavi basi fasciaqtie ptope apiccm tcslaceis; mem-
brana fiisca. Pcctu^ aiileiius dense sublilius, posterius rudius rugo-
sum. Connexivum fasciis lesiaceis, partem apicalem segmentoruni
oceupantil)us ornatum. Fcmora anlcriora snblus prope apicem spi-
nulis duabus arniata. Tibiae niarium anteriores fossula sponglosa
parva instructac. Tarsi testacci.
4, C sordiihis Stal: Sorcllde griseo-JIavescens ^ antennarum
ariiculis primo et sccitrido, ihorace (macula nlrimcjite posteriore ex-
cepln), venis corii apicem i-ersiis, peclore, serie ulrimt^ue venlris ma-
cularum. unnidofjtie apicali fcmorum fusco-festaceis ; maculis cou-
nexivi iiigris. 2- Long. 20, Lat. 4^ Millim.
Palria: Brasilia.
Sordide griseo - flavescens. Caput thorace pauUulum longius,
lobis lateralibus niedio sublongioribus, obtusis. Oculi niodlce pro-
minentes. Uostrum crassiusculum, articulo apicali piloso, basali non-
nihil longiorc. Antennae articulis duobus basalibus fuscis, articulo
basali capitis apicem vix attingcnte, secundo illo plus ter longiorc.
Thorax fusco-testaceus, lobo antico rugis flavescentibus; lobo postico
ruguloso, posterius utrimque macula griseo-flavescentc ornato. -Scu-
iellum fusco - testaceum, apice pauUulum productum, ibidem palli-
dum. Ilemelylra abdomine subbreviora, macula minuta prope basiii
marginis costalis nee non venis corii apicem versus ad membranam
fuscis. Peclus fusco-teslaceum, rugosum, anlerius dense, posterius
reniotius ruguloso-granulatum. Abdomen disco planiusculo, maculis
conncxivi marginalibus parvis nigricantibus, serie macularum utrim-
que lalerali venlris fusca. Fcmora apice fusca, anteriora subtus
prope apicem spinulis duabus armata. Tibiae apicem versus fuscae,
anteriores (foeminarum saltem) absquc fossula spongiosa.
5. C. inaculatus Stal: Nigricans, vitta capitis, tuhercuUs an-
ticis conicis discoidalibiiscjue parvis lobi antici nee non maculis sex
lobi postici tlioracis, macidis connexivi, hemehjtrisque sordide Jlavo-
iestaceis^ corii veriis limbocjue costali nigricantibus, membrana pul-
lide ftisca; ocidis valde promineniibtts. d^ 2. Long. 20, Lat. 5 IMillim.
De bonte Vlieg-Wantz. Stoll Wantzen p. 82. PI. XX. Fig. 140.
Patria: British Guyaua.
Conorhirius. 109
Nigricans, glaber. Caput Ihoraci subaequilonguni, lobls latera-
libus niedio subaequilongis, apice oblique truncalis, haud prominulis,
niargine exteriore loborum latcralium, linea lobi medii, viita rclror-
sum valde angustala intiaoculari , usquc ad lubercula anleunifcra
producta, ibidem latissima et subfurcaia ncc non niacula ulrimque
lalerali colli flavo - leslacels. Oculi valde prominentes. Rostrum
crassiusculum, articulo apicali dense piloso, basali nonnihil breviore-
Anlcnnae fere acquilonge ab oculis et ab apice capitis insertae , ar-
ticulo basali apicem capitis baud attingcnfe, secundo illo fere qua-
druplo longiore. Thorax lobo aniico postico terlia fere parte bre-
viorc, tuberculis duobus apicalibus conicis, duobus parvis discoidali-
bus nee nou obsoletiore ulrimque marginali posleriore flavo - testa-
ceis; lobo postico ruguloso, maculis orbicularibus sex niinoribus,
duabus ad marginem anticum quaiuor ad marginem posticum flavo-
teslaceis; carinis duabus mediis relrorsum sensim evanesccntibus.
Scutellum apice nonnihil productum, laliludine basali vix dimidio
longius. Hcmelytra abdomine paulkilum breviora, flavescente-testa-
cea, venia limboque corii extra venam intracoslalem nigricantibus,
macula minula prope basin. niacula parva, licet il!a majore, infra
medium margineque exteriore apicali illius linibi flavo - testaceis;
membrana pallide fusca, obscurius venosa. Peclus subrugosum.
CoDUCxivum maculis magnis in segmcnta ventralia supra stigmata
continuala flavo - testaceis. Femora anteriora sublus prope apicem
tubcrculis duobus acutis armala. Tibiae anteriores marium apice
fossula spongiosa parva instruclae. Tarsi fusco-testacei.
6. C. vitticeps Slal: Nigricans^ villa capitis, macula ulrim-
cpie colli, iuberciilis anticis macnlisijiie lobi anlici villisque lobi po-
slici thoracis, macula subbasuli venisque discoidalibus hemelylrorum,
mnciila parva laterali anlepecioris fasciisque connexivi testaceis.
d 9. Long. 30—32, Lat. 7 MiUim.
Patria: Rio Janeiro.
Nigricans, glaber. Caput ihoraci subaequilongum , vifta supera
subperciirrente maculaque utrimque colli testaceis, lobis latcralibus
niedio aequilongis, obtusis, haud prominulis. Oculi niodice promi-
nentes. Roslrum crassum, intus et apicem versus sat dense pilo-
sum, articulo basali apicali sublongiore. Antcnnae articulis duobus
apicalibus tcstaceo-flavis, basali capitis apicem vix aeqnantc, secundo
illo vix ter longiore, Thorax nonnihil constriclus, lobo antico po-
stico quarta parte breviore, marginibus latcralibus, tuberculis anticis
subconicJs, discoidalibusquc duobus parvis nee non niacula miniita
110 S/5/: über
oblonga utrimque, flavo-teslaccis; lobo postico dense ruguloso, mar-
glnibus lateralibus angustis, vittisque sex (duabus mediis brevibus,
ante medium sitis, vittis mox extra illa sitis pcrcurrenlibus, retror-
sum divergeiiiibus, lateralibus brevibus) flavo-testaceis; carinis obso-
letis. Scutellum apice nonnihil productum. llemelytra abdomine
nonnihil breviora, obscure fusca vel fusco-tcstacea, membrana non-
niliil dilutiore, maculis corii subbasali aliaque prope apicem nee non
Vena membranam coriumque separante ejusque ramulis prope basin
pallidc flavo-testaceis; membrana basi obscurius fusca, saepe ibidem
pallido-maculata. Pectus rugosum. Abdomen obscure fusco-testa-
ceum, limbo xiigro, connexivo prope apicem segmentorum fascia la-
tiuscula testacea ornato. Femora anteriora subtus prdpe apicem spi-
nulis duabus armata. Tibiae anteriores apice fossula spongiosa parva
instructae.
7. C. diniidiatus Latr.: Nigricans vel nigro-piceus: hemehj-
iris liml)0(jiue lato abdominis dilute iesiaceo-JIavis, chwi parle fere
diinidia basali^ apice macidaque parva discoidali corii nee non ma-
culis marginalibtis subrolnndalis abdominis nigris; membrana inj'u-
scala, basi obscuriore. cT 9. Long. 31, Lat. 7 Millim.
lieduvins diiindialus Latr. in Humboldt Rccueils d'observations
p. 223 XI. PI. XV. Fig. n.
Patria: Costa Rica, Veragua, Guayaqvil.
Niger, vel nigro-piceus, glaber. Caput tliorace sublouglus, parle
anteoculari posteriore fere duplo longiore, lobis lateralibus medio
subbrevioribus, oblusis, tuberculis antenTiiferis mox pone medium
partis anteocularis inserlis. Oculi modice prominentes. Antennac
articulis duobus apicalibus testaceo-flavescentibus, basali capitis api-
cem vix attingente, secundo illo duplo et dimidio longiore. Rostruni
sat gracile, articulo apicali basali dimidio vix longiore. Thorax ru-
gulosus, lobo antico postico dimidio breviore, disco ante medium
tuberculis duobus parvis breviter subconicis, et posterius utrimque
tuberculis duobus minutis obsoictis instruclo. Scutellum apice non-
nihil productum, latitudine basali nonnihil longius. Hemelytra ab-
domini subaequilonga, pallide testaceo - flava, clavi parte fere dimi-
dia basali, corii angulo apicali maculaque parva discoidali infra me-
dium prope membranam nigricantibus; membrana infuscata, basi ob-
scuriore. Pectus rugosum. Abdomen late testaceo-flavo-limbatum,
maculis marginalibus ad basin segmentorum subrotundatis nigris.
Femora anteriora subtus prope apicem spinulis duabus vel tribus
Conorlihius. 111
distinctis, postica ibidem spinula obsolela armata. Tibiae niarium
anteriores apice fossula parva spongiosa iustructae.
8. C. maciilipennis Slal: Niger; hemehjfris limLoqiie lato
abilominis sordide hilesceniibiis, clavi parte basali, corii apice ma-
culaque majore discoidali nee non mactdis rotundalis marginalihtis
ahdominis nigris. cT 2. Long. 27, Lat. 7 Millim.
Patria: I\Iexico.
Praecedenli affinis, minor, niger, glaber. Caput thorace paul-
luluni lougius, parte anteoculari posteriore dimidio fere longiore,
lobis lateralibus medio aequilongis, obtusis, tuberculis antenniferis
nonnihil poue medium partis anleocnlaris iusertis. Oculi modice
prominentes. Anfennae articulis duobiis apicalibus testacco - flave-
scentibus, basali capitis apicem attingente, secundo illo duplo et di-
midio fere longiore. Rostrum sat gracile, articulo basali apicali di-
midio longiore. Tborax rugulosus, lobo autico postico dimidio bre-
viore mox ante medium tuberculis duobus diseoidalibus parvis bre-
viter subconicis et posterius uirimque tuberculis duobus minoribus
instructo; lobo postico carinis diseoidalibus obtusis, posterius evane-
scentibus. Seutellum apice nonnibil productum, latitudine basali
vis dimidio longius. Ilemclytra sordide lulesceiitia, clavi parle ba-
sali, corii angulo apicali maculaquc majore discoidali irregulari ni-
gricantibiis; mend'rana infuscata. Pectus rugosum. Abdomen limbo
lato lutescente, maculis raarginalibus minoribus orbicularibus ad ba-
sin segmentorum nigris. Femora anteriora subtus prope apicem spi-
nulis duabus armatis, tibiis anterioribus marium apice fossula spon-
giosa parva instructae.
9. C. GerstaecJieri Släl: Niger, basi ipsa margineqne co-
slalt basali nee non macuta minuta oblonga corii ad maj-gineni api-
calem medium anntdiscjite apicalibus segmenlorum abdominis sordide
ßavo-leslaceis. cf. Long. 25, Lat. 6 Millim.
Patria: Texas.
Niger, glaber. Caput thorace paullulum longius, parte anteocu-
lari posteriore plus dimidio longiore, tuberculis anlemiiferls nonni-
hil pone medium partis illius insertis, lobis lateralibus medio aequi-
longis, exlus rotundatis, haud promincntibus. Oculi modice promi-
nentes. Anlennae articulis primo capitis apicem vix attingente, se-
cundo illo fere ter longiore. Rostrum sat gracile, articulo basali
apicali fere duplo longiore. Thorax rugulosus, lobo antico postico
dimidio breviore, tuberculis duobus diseoidalibus ante medium di-
112 St'd: über
stinctioribus, et alrimque longiiis posterius tubercuHs duobus obso-
lelis iiistructo; lobo poslico carinis discoidalibus oblusis, pone me-
dium evancsccniibus. Sculellum apice producluni, latiludine basali
iionniliil longius. Hemelytra abdomini aequilonga, basi ipsa margi-
iiequc anguslo coslali versus basin nee non macula parva oblonga
ad maiginem apicalem medium inter ramulos vcnae secundae sor-
didc flavo-tesfaceis; membrana iiifuscata. Pccius rugosum. Abdo-
men angulis apicalibus ncc non margiuc apicali segmcntorum utrim-
que flavo-testaceis. Femora anteriora prope apicem subtus spinulis
duabus armala. Tibiae anteriores apice fossula minuta spongiosa
instructae.
B. Articulo basali roslri apicali breviore vel sub-
aequilongo. Sp. 10 — 14.
10. C. Renggeri H.-Scb. : ]\igricans, colli lateribiis, rosiri
articulo apicali, macidis connexivi, irochanteribus , basi femorum
larsisque teslaceo -Jluvescentions; hemehjtris v:entreqne J'usco - lesta-
ceis, membrana pallidiore. cT 2- Long. 24 — 27, Lat 5 — 6 ftlillim.
Var. b. BJucula axibbusali^ macula ad innrgincm apicalem me-
dium, nee non interdum limbo corii costali apicali pallidiuribus.
Conorhinus Keiiggcri H.-Scli. Wanz. Ins. VIII. p. 71. Fig. 838.
Palria: Cbili, Paraguay.
Nigricans, glaber. Caput tborace sublongius, latera versus gra-
nulatum, parte anteociilaii posteriore circilcr duplo longiore, lobis
lateralibus medio sublongioribus, apice suboblique truncatis, extus
vix promin ulis; collo utrimque flavo-testaceo. Oculi admodum pro-
minuli. Rostrum crassiusculum, intus at praesertim apicem versus
sat dense flavo-teslacco-pilosum, articulis basali et apicali subaequi-
longis. Antcnnae acquilonge a capitis a[)ice et ab oculis insertac,
articulis duobus apicalibus sordide flavo-testaceis, basali capitis api-
cem vix aequatite, secundo illo ter fere longiore. Tliorax lobo an-
iieo poslico nonnibil breviore, disco tuberculis duobus parvis (in-
terdum sordide flavo-testaceis) instructo; lobo postico dense rugoso,
carinis discoidalibus subpercurrentibus, oblusis. Scutellum apice non-
nibil productum, lalitudine basali paullulum longius. Hemelytra ab-
domine paullulum breviora, fuscotestacea, membrana, sacpius etiara
basi clavi, maculis corii basali et apicali ad marginem membranae
nee non limbo costali apicem versus sordide flavo-testaceis. Pectus
rugosum. Abdomen fusco - testaceum, limbo obscuriore vel nigri-
canle, maculis connexivi prope apicem segmentorum nee non ma-
culis parvis stigmata cingenlibus testaceo - flavis. Feniora anteriora
Conorhimts. 113
subtus prope apicem spinulis duabiis parvis armala, basi cum Iro-
chanteribus flavo-tcstacea. Tibiae marium anteriores apice fossula
parva spongiosa instructae.
11. C. i'ar legaius Stal: Siipra sor^dide griseo-JIai-escens, srib-
ius cum pedlbus^ anfennis, apice capitis, mncidis qualxior lobt tlio-
racis poslici, niacidis parvis cnrii ntnjorihiisqxie duabus indelerme-
naiis membranae nigroj^usctis; limbo ahdominis J'usco-ieslaceo , mi-
gro-macidafo. 9. Loug. 23, Lat. 5 Millim.
Patria: La Guayra.
Nigricans, glabcr. Caput thorace nonnihil longius, supra inier
tubercula antcnuifera et ocello-; sordide flavo-testaceum, lobis late-
ralibus obtusis, medio subaequilongis; luberculis anlenniferis in me-
dio partis anteocularis inserlis. Oculi niodice prominentes. Rostrum
gracile, parce puberulum. Antennae arliculo basali capitis apicem
baud attingenle, secundo illo vix ter iongiore. Tborax supra sor-
dide griseo-flavescens, lobo antico poslico tcrtia fcre parte breviore,
disco tuberculis duobus parvis insiructo, tubcrculis anticis conicis,
maculis confluentibus nigris; lobo poslico ruguloso, niaculis qualuor
nigris, duabus mcdiis oblongo-quadratis, laleialibus ovalibus, mino-
ribus. Sculellum sordide griseo-flavescens Ilemelylra sordide gri-
seo-flavescentia, clavi macula apicali, corii maculis octo minoribus
oblongis vel subelongatis nee noii maculis membranae, quarum duae
discoidales majores sunt, nigro-fuscis. Peclus dense rugosum Ab-
domen limbo lalius fusccscente - testaceo, nigro - maculalo. Femora
anteriora subtus prope apicem spinulis tribus, poslica ibidem spinula
unica armata. Tibiae fossula nuUa spongiosa,
12. C. riibi-o-varius Blancb.: Nigricans, macula nlrimque
colli, tubercidis unlicis lobocjue poslico tliorncts ioto vel ex parte,
maculis inagnis connexivi hemelytrisrjue rufo-testaceis, horum. disco
indeterminato mactdaqne parva ad membranam nigro-fuscis. $.
Long. 22—24, Lat. 5 Mill.
Var. a. Thoracis lobo poslico carinis nigris exceptis rufe.
Var. b. Thoracis lobo poslico inier carinas nigricante.
Conorhinus ruhrovarius Blanch. in d'Orbigny Voy. dans lAmer.
mer. Ins. p. 219. PI. XXLX. Fig. 7.
Conorhinus phyllosoina H.-Sch. Wanz. Ins. VIII. p. 70. Fig. 837.
9> (iiaud idem Burm. ).
Patria: Buenos Ayres, Maldonado.
Niger, glaber, Caput thorace nonnihil longius, parle anleocu-
114 Slal: über
lari posteriore fere duplo longiore, lobis laterallbus medio paullu-
luni longioiibus, subpronilnulis. Oculi admodum prominentes. Ro-
struni gracile, glabrum, articulo basali apicali vix aequilongo. An-
tennae nonnibil longius ab ociilis quam a capitis apice inscrtae, ar-
ticulo basali capitis apicem haud attingente, secundo illo fere qua-
druple longiore. Tborax lobo antico tuberculis duobus apicalibiis
rufo-testaceis, disco tuberculis duobus obsoletis instructo; lobo po-
slico rugoso, rufo-testaceo, carinis obsoletis retrorsum evanescenti-
bus vel spatio toto inter carinas illas nigro-fuscis. Scutellum apice
nonnibil productum, laliludine basali nonnibil longiore. Hemelytra
abdomine nonnibil breviora, rufo-testacea, clavo, macula magna di-
scoidali, commisuram nee costam attingente maculaque parva prope
apicem ad membranam nigro-fuscis; membrana fusca. Connexivum
rufo-testaceum, marginibus basali et apicali segmentorum nigris. Fe-
mora anteriora sublus tuberculis duobus instructa. Tibiae anterio-
res absque fossa spongiosa. Tarsi llavo-testacei.
13. C. rtibro-niger Stal: IViger, macula utrimque colli, ma-
cula parva {magniludine variabili, inlerdum obsolcln) angulorutn
■posticortmi thoracis , maculis magnis connexivi hemelylrisque rufo-
testaceis, clavo, coriique disco fuscis, corii venis {basin vei'sus ex-
cepto) nigris. d $. Long. 23—26, Lat. 5—6 Millim.
Palria: Brasilia meridionalis.
Praecedenti valde affinis, pictura tboracis ut et vena corii in-
tracostali pone maculam discoidalem nigro-fusca dilfert. Tibiae ma-
rium anteriores fossa spongiosa parva instructae.
14. C. circum,maculatus Stal: Nigricans, thoracis lobo po-
stico interdum fusco-testaceo : basi maculaque parva corii ad mem-
branam prope apicem maculisque magnis co?inexivi rufo-teslaceis.
cf$. Long. 15, Lat. 3i Millim.
Patria: Buenos Ayres.
Nigricans, glaber. Caput thorace vis dimidio longius, parte
anteoculari posteriore plus duplo longiore, lobis laterallbus medio
aequilongis, baud prominulis, obtusis, parte postoculari mox pone
oculos subconstricto. Oculi modice prominentes. Rostrum depres-
sum, articulo basali brevi, duobus sequeutibus aequilongis illo fere
duplo longioribus, apicali flavo-testaceo. Antennae fere in medio
partis capitis anteocularis inscrtae, articulo basali valde brevi, se-
cundo illo fere quintuplo longiore. Thorax rugulosus, lobo antico
postico nonnibil breviore. Scutellum apice paullulum produclo, la-
Conorhinus. 115
litudine basali vix longius. Hemelytra abdomine nonniliil brevlorn,
fiisco-testacea, basi corii maculaqiic subapicali obsolcKi lui'o - testa-
ceis; raembrana fusca. Pectus subrugosuni. Connexivum rufo-testa-
oeuni, segmentis basi apiceque angiiste nigro - marginatis. Femora
aiileriora subtiis prope apiceju spinulis diiabiis parvis annata. Ti-
biae marium antci'iorcs apice fossula parva spongiosa iustructae.
Tarsi flavo-testacei.
lianiiis Stal.
Caput ante oculos conico - productum, tborace brcviiis. Ro-
strum articulo basali apicali longiore. Antennae mox ante ocu-
los insertae, capite plus duplo longiore. Ocelli adsiint. S en-
teil um utrim(|ue inerme. Pedes mediocres, sat graciles, femori-
bus anterioribus posticis vix crassioribus, spinulosis.
Hoc genus Conorhbnim et Sphaeridopem conjungit.
1. L. megisttts Burm.: JViger, angtdis posdcis parteque po-
steriore carinarum thoracis, apice sciilelli, corii macutis subbasali
ulianue prope apicem ad membranam nee non yasciis connexivi di-
lute sordide sangtdneis. cT 2. Long. 29 — 35, Lat. 7 — 9 Millira.
Conorhinus niegislus Burm. Haudb. der Entomologie II. p. 246. 2.
Patria : Brasilia.
Niger, glaber. Caput ihoracis lobo postico vix longius, parte
anteoculari posteriori subaequilonga, lobis lateralibus medio paullu-
lum brevioribus, obtusis. Oculi admodum prominuli. Antennae ar-
ticulo basali capitis apicem attingente, secundo illo duplo et dimi-
dio longiore. Rostium parce, apiceni versus densius pilosum. Tho-
rax lobo antico tuberculis quatuor couicis inslructo, duobus discoi-
dalibus, uno utrimque lalerali longius posterius sito; lobo postico
antico duplo longiore, ruguloso, marginibus lateralibus subrellexis,
angulis prominentibus, carinis duabus discoidalibus posterius evane-
scentibus; angulis posticis vittisque duabus posterioribus sanguine-
scenlibus. Scuteilum apice vix productura, latitudine basali vix lon-
gius, apice sanguineum. Hemelytra abdomini aequilonga, corii ma-
cula subbasali (magnitudine variabili) aliaque ad membranam mox
intra venam intracostalem sordide sanguineis , corii vitta an-
gusta obsoleta discoidali venisque metnbranae fuscae duabus interio-
ribus basi fusco-testaceis. Pectus rugosum. Connexivum segmentis
basi apiceque anguste sanguineo-margiuatis. Femora anleriora sublus
prope apicem spinulis duabus parvis armata. Tibiae anteriores ma-
rium subtus fossula parva spongiosa instructae.
ßerl. Entomol. Zeitschr. III. 1 1
116 Stal: über
2. L. genicnlatiis Latr. : Dilute teslaceo- vel grisco-/lave-
scens; antennis, tuberculis antenniferis , rostro, maculis ithiris(jue
parvis lobl antici limboque postico lobi postici thoracis, disco apice-
que scutelli, maculis abdominis pectoristjue^ feinoribus (apictbus ex-
ceptis) libiisque nigro-fuscis. cf $. Long. 24 — 27, Lat. 6 — 7 Millim.
Var. a. Thoracis fascia basali anterius trisinuata^ maculis
ventris omnibus distantibus.
Reduvius genicidatus Latr. in Humboldt Recueils d'observations
p. 225. Xn. PI. XV. Fig. 12.
Var. b. Ut var. o, seil thoracis fascia basali Integra, haud
sinuata.
Conorhinus lutulentus Er. in Scliomb. Reise in Brit. Guy. III.
Var. c. Ut var. b, sed ventris maculis lateralibus ad vittam
inaequalem conßuentibus.
Patria: La Guayra, Brilish Guyana, Surinam, Rio Janeiro,
Peru.
Palüde griseo- vel teslaceo - flavesccns, glaber. Caput thoraci
subaequilongum, parte anteoculari posteriore subbreviore, tuberculis
antenniferis extus subspinoso - prominulis, lobis lateralibus medio
aequilongis, obtusis; tuberculis antenniferis, interdum etiani mncula
pone ocellos nee non lineis duabus intraocularibus longitudinalibus
nigro-fuscis. Rostrum nlgro-fuscum, apicem versus parce pilosum,
articulo apicali interdum fere toto testaceo-flavo. Antennae articu-
lis basali et secundo nigro-fuscis, illo capitis apicem vix attingente,
hoc basali duplo et dimidio longiore. Oculi sat magni et promi-
nentes. Tliorax lobo antico nigro-vario, disco tuberculis duobus
parvis instructo; lobo postico antico duplo fere longiore, ruguloso,
carinis discoidalibus obsolelis; fascia basali (interdum anterius trisi-
nuata) nee non macula paiva antica utrimque laterali, cum alia op-
posita lobi anfiel conflucnte, nigro-fuscis. Scutelhim rugosum, apice
longe produclum, latitudine basali plus dimidio longius, marginibus
lateralibus, impressione discoidali parteque apicali producta nigro-
fuscis. Hemelytra abdomini aequilonga, vcnis distinctius fusco - in-
diitis, arcolis corii plus minus obsolete et dilute fusco -maculalis et
irroratis, margine inferiore corii aiiguli apicalis ad mcmbranam ni-
gro - fusco. Pectus rngulosum , margine postico antepectoris late,
disco maculisque lateralibus medipectoris, disco vittaque laterali
posfpectoris supra coxas nigro-fuscis. Abdomen maculis connexivi
mox pone incisuras, seriebusque longitudinalibus quinque macularum
ventris nigricantibus, scrie una media e maculis niajoribus triangu-
Conorhimts. 117
laribus, seriebus binis lateralibus magis approximatis, exteriore e
maculis parvis mox pone medium segmentorum positis, serie inte-
riore e maculis majoribus prope basin segmentorum sitis, interdum
ad vittam inaequalem confluentibus. Pedes (exceptis coxis, trocban-
teribus, apicibus femorum iarsisque et interdum apicibus tibiarum)
nigro-fusci; femoribus anterioribus subtus infra medium spinulis plu-
ribus, posticis prope apicem spinulis duabus armatis; tibiis anterio-
ribus utriusque sexus fossula parva spongiosa instructis.
Explicatio tabulae.
Tab. VI. Fig. 1. Caput Beimini rugtdosi.
2. - Conorhini dimidiati.
3. • Rhodnii prolixi.
- 4. - Lami geniculati.
11*
A. Förster's Systematik der Proctotrupier
(Hymenopt. Studien, 2. Hcff)
und
AI. H. Haliday's Systematik der Diapriiden
(Nat. Hist. Rev. 1857)
besproclieu von
J. Fr. Ruthe.
D
'as zweite Heft von Försler's hymenopterologischen Studien giebt
nächst der Systematik der Ciialcidier, welche schon frülier in die-
sen Blättern besprochen wurde, auch eine Syslematilc der Procto-
trupier. Alles Gute und Rühmliche, was von jener gesagt wor-
den ist, gilt in vollem Maafse auch von dieser, und es ist unver-
kennbar, dal's durch die fast überall meisterhaft durchgeführten ta-
bellarischen Uebersichten und die angeschlossenen Bemerkungen das
Studium dieser meist sehr kleinen, in der Oekonomic der Natur
aber sehr wichtigen Thiere ungemein erleichtert und befördert wird.
Dem grofsen Verdienste, das sich F. durch seine ausgezeichnete Ar-
beit um diese Familien erworben hat, kann es natürlich keinen Ab-
bruch thun, wenn sich auch einige Mängel und Irrthümer in der
Arbeit nachweisen lassen. Soweit sie vom Ref. erkannt worden
sind, soll im Folgenden darauf aufmerksam gemacht werden.
Im Allgemeinen wäre wohl zu wünschen gewesen, dafs Verf.
in den Bemerkungen, welche den Tabellen angehängt sind, manche
Gattungen vollständiger charakterisirt hätte, da es jetz,t dem Anfän-
ger, und dieser war doch hauptsächlich zu berücksichtigen, nicht
immer leicht werden dürfte, die Gattungen nur nach den in den
Tabellen enthaltenen Merkmalen mit Sicherheit zu bestimmen.
In der Tabelle der Dryiniden hat sich unter den Rubriken
c. und cc. eine Verwechslung eingeschlichen. Hier hcifst es: c. Hin-
terhaupt tief ausgehöhlt, Scheitel und Nacken durch eine scharfe
Kante geschieden (Laheo II al.) — cc. Hinterhaupt schwach con-
cav, Scheitel und Nacken nicht durch eine scharfe Kante gescin'e-
Rulhe: über Försler^s Proctotrupier. 119
den u. s. w. Es soll aber umgekelirt heifsen: c. Hinterhaupt tief
ausgehöhlt, Scheitel und Nacken nicht durch eine scharfe Kante
geschieden (Labeo Hai.) u. s. w.
In derselben Tabelle werden die Gattungen Chelogynus und
Anteon im weiblichen Geschlecht durch das Längenverhältnifs des
dritten und vierten Tarsengliedes am Vorderfufse geschieden, zwei
Seiten später aber das vierte mit dem fünften verglichen und, aller-
dings mit Zweifeln, nach Haliday die Verwachsung der inneren
Klaue mit einem oder bez. zwei Tarseugliedern hinzugefügt. Hier-
gegen ist zu bemerken, dafs erstens die Vergleichuug des vierten
und fünften Gliedes falsch ist, und offenbar hat sich F. hier nur
versehen. Aber auch die angegebene Verwachsung der fälschlich
sogenannten innern Klaue mit den Tarsengliedern beruht auf einem
Irrthume. Untersucht man die Füfse von Chelogynus und Anteon
2 bei hinreichender Vergröfscrung, so findet man bei ersterem, dafs
das fünfte Tarsenglied am äufseren Fufsrande einen etwas sichel-
förmigen Fortsalz hat, der von gleicher Länge als das Glied selbst,
und nach rückwärts gerichtet ist. Seine der grofsen Klaue zuge-
kehrte Seite ist mit zwei Reihen schuppenförmiger ßörstcheu be-
setzt, zwischen welche sich die Klaue beim Ergreifen legt. Bei
Anteon findet sich ein ähnlicher Fortsatz, der aber weit kürzer,
nicht mit Scliuppenreihen, sondern nur mit einzelnen Borsten be-
setzt ist, und kaum die Basis des vierten Gliedes erreicht, auch ist
er nur wenig gekrümmt, und legt sich, wenn der Fufs ganz ge-
streckt ist, in eine Rinne, welche sich dazu am vierten Gliede befin-
det. Eine gleiche Rinne hat auch das dritte Glied, welche die
Spitze der Kralle aufnimmt, da diese länger als das fünfte Glied
mit dem Fortsatze ist. Das Ende dieser Rinne hat gewöhnlich an
der Basis des dritten Tarsengliedes einen Büschel aufrechter etwas
rückwärts gebogener Borslchen. Dieser Forlsatz ist es, den Hali-
day für die innere Klaue hielt, und welche bei Chetogyims nur mit
dem fünften, bei Anteon mit dem fünften und vierten Tarsengliede
verwachsen sein sollte. Aufser der grofsen, zum Festhalten die-
nenden Klaue ist übrigens noch eine zweite kleine vorhanden, wel-
che nur darum ohne Anwendung starker Vergröfscrung schwer zu
entdecken ist, weil sie bis auf die freie Spitze im Pulvillus ver-
steckt ist. ')
*) Zur gröfseren Deulliclikcit ist auf Taf. VI. d(>r Greiffufs des 9 von
Anteon brevicoriie Dlm. und Chelogynus coUaris Dlm. vergröfsert nach
einer Zeichnung von H. Reinliard dargestellt.
120 Ruthe: über
Eine neue Galtung, Mystrophorus, hat F. gegründet, und zwar
nur auf das weibliche Geschlecht, welches aufser anderen eigen-
thümlichen Merkmalen auch durch den Mangel eines Greifapparals
sich auszeichnet. Ich halte das angebliche Weibchen bestimmt für
ein Männchen. Ein weiblicher, ganz ungeflügelter Dryinide V niit
Greifapparat, welchen ich auf dürrem, begrastem Boden am 22. Au-
gust 1856 gefangen (zwei von Erichson gesammelte befinden sich
in der Königl. Sammlung), scheint mir fast ohne Zweifel in die-
selbe Gattung und zu derselben Art zu gehören.
In der Tabelle der Scelioniden wird gewifs gleich der Eingang
') Es möge hier eine Beschreibung desselben folgen:
Mystrophorus formicaefurmis m. Der Kopf ist sehr dick, fast dop-
pelt so breit wie der Thorax, und wie dieser sehr fein puuklirt oder viel-
mehr chagrinirt und fast ganz matt. Der tief ausgehöhlte Hinterkopf ist
durch scharfe Kante von dem breiten Scheitel geschieden; die Punktau-
gen stehen im Dreieck und ziemlich nahe bei einander, die Augen sind
sehr grofs, auch die Schläfe breit. Die Fühler haben ungefähr die halbe
Körperlänge, sind schwarzbraun, nur Schaft und Stielchen roth; das erste
Geiselglied ist etwas länger und dünner als der Schaft, und nicht ganz
doppelt so lang wie das Stielchen, die folgenden Geiselglieder werden
allmälig etwas kürzer und dicker. Der Clypeus ist vorn abgestutzt, die
dunkelrothe Lefze ragt etwas vor, die starken Kinnbacken sind roth, die
feinen (viergliedrigen?), schmutzig gelblichen Taster sind kurz, und rei-
chen ungefähr f der Länge von dem Wunde bis zu dem auch hier tief
ausgehöhltem Hinterkopfe. Der Thorax ist fast walzenförmig, nach hin-
ten kaum merklich verjüngt. Das Pronotum fast doppelt so lang, wie das
Mesonotum, und dieses bildet nur eine fast halbkreisförmige ungetheilte
Platte; hinter dieser folgt eine andere kleinere Platte, das Schildchen, und
hierauf noch eine schmälere Platte, das Hiaterschildclien. Der Metatho-
rax ist grofs, etwas länger als der Prothorax, hinten sanft abschüssig und
ohne die geringste Spur einer Felderbildung. An der Stelle der Flügel
sind nur zwei hellere häutige Punkte beiderseits vorhanden. Die Beine
sind rolhgelbbraun, nur die dicken Vorderschenkel am Grunde, die Mit-
telschenkel auf der Unterseite und Sclienkel und Schienen der Hinterbeine
fast ganz dunkelbraun. Das erste Tarsengüed der Vorderfüfse ist das
längste, das zweite wie das dritte sehr kurz, das vierte hat ungefähr |
der Länge des ersten, und das fünfte ist wieder um die Hälfte kürzer
aber dicker. Die Zange reicht bis zum dritten Tarsengliede; der Pul\il-
lus ist kurz. Kopf und Thorax sind schwarzbraun und überall mit äus-
serst kurzen angepressten Härchen besetzt, welche stellenweise einen ge-
ringen Seidenschimmer verursachen. Der Hinterleib weicht von der Bil-
dung bei den übrigen Dryinen nicht ab. Länge 14^ Linie.
Forst er' s Proctotrupier. 121
den Anfänger in grofse Unsicherheit bringen, wenn er ein cT zur
Bestimmung in der Hand hat, denn die erste Rubrik a. und aa^
welche also die ganze Masse der Scelioniden in zwei Gruppen theilt,
bezieht sich auf ein IMerkmal, die gegliederte oder nicht gegliederte
Fühlerkeule, welches nur dem weiblichen Geschlechte angehört. Ver-
fasser hätte wohl, weini sich die Reihenfolge der Merkmale in der
Tabelle nicht wohl ändern liefs, durch einige einleitende Worte dem
nothwendig erregten Zweifel und der Unsicherheit vorbeugen kön-
nen. Zudem fragt es sich, ob es zweckmäfsig war, Thoroii 2 zu
den Gattungen mit ungegliederter Fühlerkeule zu bringen, da sie
zwar gedrungener als bei anderen Gattungen ist, aber eine Gliede-
rung sich immer noch wahrnehmen läfst. — Unter der Rubrik A*
fehlt der zugehörige Gattungsname, offenbar Thoron Hai. cT. —
Zu dieser Gattung gehört als zweite Art vielleicht auch ein Scelto-
vide, der bei Berlin in feuchten Gegenden eben keine Selten-
heit ist. »)
*) Thoron gibbiis in.: Aeneo-niger , nitidus, pnhescens, pedibiis ob-
scurius laetiusve ferrugineis ; mesothorace gibbo ; abdomine subspathulato,
basi striolalo, thorace cum capite ntulto longiore ; antennis basi rußs,
mari subfiliforinibus, l2-articulatis, feminae clavatis, clava magna G-arti-
culata subsolida. — Long. 1 — IJ Lin. 5 (^f , 7 $.
Die Fühler des Weibchens sind, ohne das lang vorragende Würzel-
clien. welches dicht über dem Munde entspringt, mitzuzählen, 13gliedrig,
der Schüft erreicht nicht ganz die Höhe der Stirn und ist unten rötlilich,
das Stielchen und das erste Geiselgüed sind A'on gleicher Länge, letzteres
ist dünner, das zweite Geiselglied kürzer als das vorhergehende, das dritte
wie das vierte so lang wie breit, dieses am kleinsten, das fünfte wieder
merklich dicker, fast kugelig, die folgenden 6 bilden eine längliche, unten
abgerundete, am Ende etwas spitze, dicke Keule, ^velche fast so lang, wie
der erste Theil der Geisel, und auch wie der Schaft ist. Die Fühler des
J\läunchens sind fadenförmig, etwas kürzer als der Körper, 12gliedrig: das
erste Geiselglied ist länger als das Stielchen, das zweite yud dritte län-
ger als das erste, die folgenden nehmen allmälig an Länge etwas ah, so
dafs das vorletzte die Länge des ersten erreicht, das Endglied ist kaum
länger als das zweite. Die Parapsidenfurchen sind hinten deutlich aber
fein, und erreichen den hochgewölbten, fast senkrecht abfallenden Vorder-
theil des Mesonotum nicht. Die Querfurche vor dem schwach gewölbten
Schildchen ist zierlich fein gekerbt, eine eben solche, aber gebogene Fur-
che scheidet dieses von dem sehr kurzen Bletanotum. Das Hinterschild-
ciien steht als ein kleiner behaarter Höcker etwas vor. Der Hinterleib
ist läuger als Kopf und Thorax, das erste Segment (der Stiel) fast wal-
zig, stark gerieft, beim Weibchen aber am Grunde in einen gewölbten,
122 Ruthe: über
Dem merkwürdigen Spar asion frontale Lalr. liat der Verfas-
ser zwei neue Arten beigesellt, welche auch in der Berliner Gegend
angetroiTen werden, und welchen ich noch eine vierte, bei Bautzen
und Berlin aufgefundene, Art hinzufügen kann. ')
Bei den Diapriiden, welche Verf. ebenso, wie die folgende
Familie der Belijtiden mit besonderem Fleifse behandelt hat, beginnt
Verf. seine Tabelle mit a: „Flügel an der Spitze herzförmig ausge-
schnitten", und gründet auf diese Eigenthündichkeit seine neue Gat-
tung Enlomacls. Dasselbe Merkmal findet sich aber auch bei ge-
wissen Arten der Gattung Galesus, und dann haben die meisten
Arten der mit Entomacis so sehr nahe verwandten, neuen Gattung
Ilemilexis die Flügelspitzeu so deutlich ausgebuehtet, dafs hier die
Uebergänge offen daliegen. Sollten daher nicht besser diese beiden
Genera, Entomacis und Ilcmile.vis in eins zusammengezogen werden?
Es ist hier am Orte, vergleichend auf die Arbeit Haliday's über
die Diaprüden einzugehen, welche fast gleichzeitig mit Förster's
Systematik im Nat. llist. Rev. Juli 1857 erschienen ist. Sie giebt
wieder Zeugnifs von der ungemeinen Beobachtungsgabe und dem
oben meist spiegelglatten Höcker erhoben, das zweite Segment wird nach
hinten allmälig bedeutend breiter, und ist bis über die erste Hälfte hinaus
ebenfalls gerieft, das dritte ist etwas länger als letzteres und in der Mitte
am breitesten, die übrigen 4 schmalen, ringförmigen Segmente, wovon das
letzte beim Weibchen spitz ist, nehmen in sanftem Bogen schnell an Breite
ab, so dafs der ganze Hinterleib fast verkehrt spatellörmig erscheint. Der
hellbraune Bohrer ragt aus der Spitze bisweilen Aveit vor. Die an der
Spitze abgerundeten und sonst fast keilförmigen Flügel sind schwach ge-
trübt und an der Endhälfte mit kurzem, feinem Haarsaum umgeben. Der
dicht am Rande hinlaufende, mit ßorstchen sparsam bewimperte Ramus
humeralis hat sein Ende ziemlich genau in der Mitte der Flügellänge, der
etwas dickere braune Ramus marginalis ist acht- bis zehnmal kürzer, als
ersterer, noch kürzer i.st der Ramus postmarginalis, der am Grunde ver-
dickte und so fast ein braunes Flügelmalil bildende Rani, stigmaticus ist
lang, gerade und bildet mit dem Flügelrande etwas mehr als einen halben
rechten Winkel, der runde Knopf ist nur etwa um die Hälfte dicker. Die
Beine sind sclilank aus dem Pechrothen ins Pechbraune übergehend, die
Tarsen immer dunkler. Die Sporen .sind sehr fein. Körperfarbe ist glän-
zend metallisch schwarz, etwas ins Grünliche ziehend.
') Spar asion rufipes /«..- Niger, pedibus laetc rufis, segmeiüis n(i-
dominis primo et secitndo, tcriio quartoque hast iiltiiiioquc ventris solilo
xlriolatis, caelcris sitpra subtusque lacvissiiuis', antcnnis appresse pubesceii-
tiOus. — Lons. fere 2 Lin.
FÖrsler's Proctoirupier. 123
Scliaifsiiin des Verfassers, womit er die wescnllichen Verschieden-
lieilcn der Gattungen und Untergattungen aufi'afst, und durch scharfe
Charakteristik dem Leser leicht verständlich macht. Einen beson-
dern Vortheil gewährt es, dafs Haliday überall eine oder mehrere
als typisch anzusehende Arten namhaft macht und beschreibt oder
schon beschriebene citirt. Gröfstentheils sind diesen noch sehr wcrlh-
voUe synonymische Bemerkungen zugefügt. Wie aus letzteren her-
vorgeht, hat Herrich-Schaeil'er schon früher zwei neue Diaprlulen-
Gattungen aufgestellt, da dieselben aber nach Haliday (Ref. kennt
das Original eben so wenig aus eigener Anschauung als es Förster
bekannt gewesen zu sein scheint) mit älteren Westwood'schen Gat-
tungen zusammenfallen, so können sie hier unberücksichtigt blei-
ben. — Haliday rechnet zu den Dluprnden noch die Beilüden und
llcloriden Försters. Von den nach Ausscheidung dieser übrigblei-
benden Gattungen und resp. Untergattungen fallen Diapria, Spilo-
micrus, Paramesius, Anetirhynchus, Galesus, Platymischus und La-
bolips, mit den gleichnamigen Förster'schen Gattungen zusammen.
Ebenso ist Mionopriu Hai. mit Idiotypa Fr. identisch. Unter ^a-
salys begreift Haliday nicht nur diese Gattung, sondern auch die
neue Förster^sche Gattung Loxoiropa] so wie Glyphidopiia Hai.
die beiden Genera Enlomacis und Ilemilexis umfafst. Arlibolus
Hai. (Typ. Diapr. brachialis Ns. ), welche Haliday als Untergattung
von Plalxjmischus ansieht , ist unter den Behjliden Förster's zu su-
chen, und wenn Förster bei seiner Gattung Synacra. die ich aus
eigener Anschauung nicht kenne, schnabelförmige Kiefern erwäiinte,
so könnte sie wohl mit dieser identisch sein. Endlich fällt die
Gattung Corynopria Hai. wahrscheinlich mit 3Ionclnta Fr. zusam-
men. Von dem d", welches Fr. nicht kennt, sagt Haliday, antennae
maris articulis 14, quarto integro, und bezeichnet als hierhergehörig
die Diapr. petiolaris Ns. — Bei Haliday fehlen die von Förster be-
schriebenen Gattungen Cephalonomia Wwd., Glyptonota und Po-
lypezu Fr.
Bei den Belytiden schreibt F. dem Männchen von Zygota
(S. 1.35) ausgerandete Schenkel zu, es soll aber „Schienen"' heifsen,
wie auch richtig in der Tabelle dieser Familie steht.
Haliday weicht in seiner bereits erwähnten, ausgezeichneten
Arbeit bei dieser Familie in einigen bemerkenswerthen Punkten von
Förster's Ansichten ab; so trennt er Ismarus von den übrigen Bc-
lyliden, hauptsächlich wegen der Insertion der Fühler, welche bei
Ismarus dicht über dem Mundrande, bei den übrigen auf einem
Stirnfortsatze sich findet. Aufserdem theilt er auch die Gallung
124 Rtifhc: über
Ismarns in zwei: Ismarus 11 al. mit 4gliedngen Maxillartaslern und
einem Hinlerleibsstiel, der länger als breit ist (einzige Art: /. dor-
siger Curt. cT 9 = /. Neesii Fr. zr: Bei. anomala N. ) und En-
tomius H.-Sch., mit Sgliedrigen Maxillarpalpeu und einem Hinfcr-
leibsstiel, der breiter als lang, oder ziemlich ebenso breit ist (£".
campamdatus H.-Scb. = /. llalklayi Fr., und E. rugulosus Fr.).
Die eigentlichen Behfliden theüt Haliday in vier Untergattungen:
Acoretus, Cinetus, Beiila und Opuzoii, doch ist es, da Haliday sie
nur sehr kurz, meist nur nach der Form der Kiefern charakterisirt,
sehr schwer, die Försler'schcn Gattungen damit zu vergleichen, zu-
mal wenn man nicht Repräsentanten aller Gattungen zur Nachun-
tersuchung vor Augen hat.
Bei der Gattung Helorus^ für welche Fr. eine besondere Fa-
milie, die Ileloiklen gründet, stellt F. zwei neue Arten aufser dem
bekannten Ilelorns anomalipes Pz. auf, eine vierte Art beschreibt
Haliday als Hei. coruscus. ')
Förster verhelfst am Schlufs eine Bearbeitung der Arten in
ähnlicher Weise, wie er es mit den Gattungen gethan hat. Mit
Spannung sehen ihr gewifs alle Hyraenopterologen entgegen, da es
namentlich bei den Prototrupiern eine Menge noch unbeschriebener
Arten giebt. —
Als Anhang lasse ich hier noch die Beschreibung eines merk-
würdigen Eupelmus und eines Pezomachus folgen:
Eupelmus Oscar i m,: JSiger^ subcyanescens^ subtilissime puii-
ctidatus^ opacus, antennis pedibuscjue elongalis gracUibus', iarsis
posterioribus albidis apice obsctiris; alls anticis aeneo -yuscis basi
fasciacjue media lata integra niveis; ierebra e.vanmdala i abdomi-
nis longiludine. — Long. 14^ Lin. 1 $.
Der ganze Körper ist schwarz mit einem geringen Stich ins
Purpurfarbige, welches nur hier und da, besonders um den Mund
etwas stärker hervortritt, aufserordentlich fein punktirt, daher fast
matt und nur auf den Flanken glänzend, sehr fein weifslicb be-
haart. Die Stirn ist flach, kaum merklich etwas gewölbt. Die
Fühler sind sciilank, fast von halber Körperlänge, schwarz, der
Schaft ist am äufscrstcn Grunde rölhlich, sonst dunkelstahlblau und
erreicht die Höhe des Scheitels. Die kurzen Taster sind schwarz.
Der Mesothoraxrücken ist nur wenig eingedrückt; das Schildchen
') Hei. coruscus. (f niger, aiilennis .subfus pedlbusque testaceis,
femoribus posticis iiifuscatis, sculello media laccigala, pterostigniate
trisono.
Förster's Proclotrtipier. 125
legt sich spiiz an ihn an. Der fast walzige Hinterleib ist wenig
länger als Kopf und Thorax, etwa dreimal so lang wie der einfar-
big schwarze und nur an der Spitze etwas hellere Bohrer. Die
Beine sind schlank, schwarz, mit grünem Schiller, die Hinterschie-
nen etwas gebogen und wenig zusammengedrückt, die Trochanteren
und die Vordertarsen schwach geröthet, die hinteren Tarsen wcifs-
lich, nur das letzte Glied an den Milteltarsen und die beiden letz-
ten an den hintersten geschwärzt. Die Bürste an den Rliltcltarsen
ist deutlich aber kurz. Die vollständig ausgebildeten Flügel sind
broncebraun, an der Spitze verwaschen, am Grunde, etwa ein Fünf-
tel der ganzen Länge, weifs, uud in der Mitte, etwas unterhalb des
Ramus stigmaticus, mit einer schneeweifsen, geraden, gleichbreilen,
ganz durchgehenden, etwa ein Sechstel der Flügellänge betragenden
Querbinde.
Das einzige weibliche Exemplar wurde von meinem im vori-
gen Jahre verstorbenen jüngsten Sohn, einem befähigten angehen-
den Entomologen, Ende Juli 1856 bei Berlin gefangen.
P ezomachus alhicinctus in.: ]\iger, tenuissime coriaceus,
femorihiis apice, iibiis larsisque sordide teslaceis; metatliorace sub-
semigloboso, mesonoto breviore, postice subsemicirciilari , nilido^ vix
marglnaio; abdomine gracili. parcius piloso, segmenii primi {(pian-
dotjue et secunde) margine posllco albido; terebra trieniis abdontiitis
loiiffiludhie. — Long. 1 — 14 Lin.
Fühler fast so lang wie der Körper, dunkelbraun, Grund der
Geifsel gelblich, erstes Geifselglied etwas länger als das zweite, das
siebente beim Weibchen doppelt so lang wie breit, beim Männchen
noch viel länger. Kinnbacken dunkel kastanienbraun; Taster bell-
braun. Thorax verlängert, fast walzenförmig, rein schwarz: Schild-
chen beim cT deutlich, beim $ fast ganz fehlend; Mittelrücken fast
um die Hälfte länger als der Hinterrücken, dieser hoch gewölbt und
so fast halbkugclrund, der ziemlich steil abschüssige Hintertheil fast
halbkroisruud, etwas breiter als lang, lebhaft glänzend, mit kaum
etwas vorstehender Leiste umgeben. Das erste Segment nimmt bis
zum weifsen Hinterrande allmälig und bedeutend an Breite zu; bis-
weilen ist auch der Hinterrand des zweiten Segments gelblichweils,
sogenannten Knötchen treten etwas vor. Die Behaarung ist kurz
und etwas zerstreut. Bohrer stark, fast länger als ^ des Hinterleibs.
Der zweite Trochanter ist gelblich; die Hinterschieucn am Ende
mehr oder weniger ausgedehnt braun. Mehrere cT und 2 auf ho-
hem begrastem Boden im Juli.
Vorarl)eiten zu einer Synonymik sämmtliclier
Lepiclopteren
Dr. Herrich-Schaeffer in Regensburg.
N.
achdem die Geometrhien Guenee's und ä'ie Woctuinen der List
of Ihe specimcns of Lejiidopt. Ins. in the collect, of the British Mu-
seum von Walker beendigt sind, haben wir für sämmtliche Macro-
lepiJoptera eine vollständige Uebersicht des bis jetzt bekannt ge-
wordenen Materials. Da dieses Material aber in vielen Werken zer-
streut ist, welche gröfseren Tbeils schwer zugänglich sind, so halte
ich es für zeilgemäfs, ein Verzeichnifs aller bis jetzt bekannt ge-
machten Maci'olep'ulopteren zu geben. An exotischen Microlepi-
dopleren ist das bekannt gemachte Material so spärlich, dafs die-
selben vorläufig unberücksichtigt bleiben.
Die erste und w^ichtigste Frage bei diesem Unternehmen ist die
des zu befolgenden System es. Es ist kein Zweifel, dafs sowohl
das von Doubleday und Uewitson für die Tagfalter, als das von
Walker für die Schwärmer und Spinner, eben so wie das von Gue-
nee für die Eulen und Spanner angewendete unendlich viel zu wün-
schen übrig lassen und mehr oder weniger ohne wissenschaftliche
Grundlage sind; aber eben so mufs zugestanden werden, dafs kein
Werk existirt, in welchem für das Ganze der Macrolepidopleren
ein besseres System durchgeführt ist. Denn das was ich in die-
ser Beziehung geleistet, sind nur Skizzen, einer verhältnifsmäfsig
kleinen Anzahl von exotischen Arten entnommen; das was Herr
Lederer geliefert, bezieht sich nur auf Europäer, und macht auch
in dieser Beziehung noch nicht auf allgemeine Anerkennung An-
spruch.
Die Bildung der Familien ist bei den Lepiclopteren noch zu
sehr in der Entwickcluug begriffen, als dafs darin etwas nur eini-
germafsen Haltbares aufgeslellt werden könnte. Die von den Her-
ren Guenee und W''alker aufgestellten Familien anzunehmen, wäre
Il.-Scliaeffer: Korarb. *. Synonymik sümmtl. Lepidopicren. 127
doch eine zu starke Zuniutliung. Ich halte mich deshalb nur an
die gröfseren von mir in den Nachtrögen zu meiner systematischen
Bearbeitung Bd. VI. p 82 (auch aufsereurop. Schm. p. 2) wissen-
schaftlich begründeten Gruppen, und zwar auch nur deshalb, um
bei Aufzählung der Gattungen jeder ihre Stellung anzuweisen. ')
Ihre Reihenfolge, welche ich in oben citirtem Werke so liefs, wie
sie sich durch die dichotomische Einlheilung ergeben hatte, will
ich den Freunden der natürlichen Reihenfolge zu Liehe gern etwas
den herkömmlichen Ansichten annähern, ohne damit aber eine we-
sentliche Verbesserung in Aussicht zu stellen.
Da die Gattungen, soweit sie in Europa vertreten sind, sorg-
fälliger geprüft, richtiger festgestellt und begränzt erscheinen , als
diejenigen, welche nur Exoten enthalten, da letztere im Gegeniheil
weder durch Guenee noch durch Walker eine eigentlich wissen-
schaftliche Begründung erhalten haben, dies auch für einen grofsen
Theil der von Doubleday und Hewitson für die Tagfalter aufge-
stellten Gattungen gilt: so ist es nicht mehr als billig, dafs ich den
Gattungen erster Art Geltung gebe, ihnen von Exoten jene Arten
zutheile, welche ich in natürlichen Exemplaren prüfen kann, auch
wenn sie bei den eben genannten Autoren andern Gattungen zuge-
theilt sind. Die Gattungen aber, welche nur Exoten enthalten,
behalte ich unverändert nach diesen Autoren bei, auch wenn eine
mir möglich gewesene Prüfung mir ihre Haltlosigkeit und unrich-
tige Zusammenstellung klar macht. Denn es ist die Zahl jener Gat-
tungen, deren Arten ich nicht prüfen kann, gröfser als die der ent-
gegengesetzten, und ich würde nur Flickwerk liefern können.
Doch halle ich mich für verpflichtet, jene Genera, welche ich
für Spinner- und spannerartige Schmetterlinge an der oben erwähn-
ten Stelle meiner systematischen Bearbeitung unter Angabe ihrer
Merkmale aufgestellt habe, aufrecht zu erhalten, obgleich dadurch
die gegenwärtige Arbeit bedeutend complicirt und mühsamer ge-
macht wird.
An den von Herrn Lederer aufgestellten Gattungen der Noc-
iuinen mache ich aus oben angeführten Gründen so wenig Aende-
derungen als möglich, denn er hat für jede derselben unterschei-
dende Merkmale angegeben, die erkennbar sind, wenn sie auch bis
jetzt zum Theil noch sehr untergeordneter Natur scheinen. Was
ich von seinen Gattungen der Geomelrinen nicht annehmbar fand,
') Ueber die grainnialilc;ilisclie Bildung der Familionnairicii resp. ih-
rer Endungen bin ich noch nicht im Ueineu.
128 Herrich-Schaeffer: Vorarbeiien
habe ich in den Nachträgen zu meiner systematischen Bearbeitung
der Schmetterlinge von Europa auseinandergesetzt; manches hiervon
wird aber durch seine Replik in der Vorrede zu seinen Nocluinen
berichtigt.
Mit der projektirten Schrift wäre demnach ein Haltpunkt ge-
geben, und könnte sie als Grundlage zu weiteren Fortschritten
dienen. Die zahllosen Unrichfigkeiten der bisherigen Systeme nach-
zuweisen und zu verbessern, wäre hier nicht der Platz, höchstens
Andeutungen darüber, wo am dringendsten Verbesserungen nöthig
seien, möchten erlaubt sein.
Die zweite Frage ist die der Nomenclatur. Sie theilt sich
in die Wahrung der Prioritätsrechte und in die grammatikalische
Berichtigung der Namen. In beiden Beziehungen ist von verschie-
denen Seiten otlenbar zu weit gegangen worden, hinsichtlich der
Gattungsnamen von Agassiz, hinsichtlich der Artnamen von den
Schatzgräbern in den Schriften der ältesten lepidopterologischen
Faunisten, deren Beschreibungen, und oft nur kurze Noiizen, zu ih-
rer Zeit nicht erkannt werden konnten, und erst jetzt durch das
nachgewiesene Vorkommen nur bestimmter Arten in den berück-
sichtigten Gegenden mit Sicherheit auf Arten bezogen werden kön-
nen, die nun schon mehr als ein halbes — , manche nahezu ein gan-
zes Jahrhundert lang bleibende und allgemein bekannte Namen
haben.
Hinsichtlich der Gattungsnamen haben wir durch Agassiz's vor-
trefflichen Nomenciator eine feste Grundlage erhalten, nach welcher
die Priorität der Namen leicht und mit wenigen Ausnahmen rich-
tig zu ermitteln ist. Dafs die in der Botanik schon gebrauchten
Gattungsnamen von jetzt an nicht mehr im Thierreiche verwen-
det werden dürfen, steht fest, denn es kann jedem Gattungsaufstel-
1er zugemuthct werden, dafs er bei der Bildung eines Gattungsna-
mens das Agassizische Werk zu Rathe ziehe. Diesen Vortheil hat-
ten die früheren Autoren nicht; der so häufig vorkommende dop-
pelle Gebrauch eines Gattungsnamen bei Pflanzen und Thieren ist
daher zu entschuldigen, und ich werde keinen Gattungsnamen ein-
ziehen deshalb, weil er schon in der Botanik gebraucht ist. An-
ders ist es bei dem doppelten Gebrauch eines Gattungsnamen in
den verschiedenen Thierklassen oder gar Ordnungen; hier hat der
neuere Name zu weichen. Dies hat meiner Ansicht nach auch
dann statt zu finden, wenn sich zwei Namen nur durch die Ge-
schlechtsendung unterscheiden, nicht aber dann, vvenn die Namen
nur ähnlich sind.
zur Synonymik sämmilicher Lepidapteren. 129
Die Prüfung der grammatikalischen Bildung ist schwieriger.
Für's erste haben wir eine Masse Namen, die so zu sagen gar keine
Bihlung haben und nur eine willkürliche, aussprechbare Zusammen-
stellung von Buchstaben zeigen, und sind wir namentlich in neue-
ster Zeit von Herrn Walker mit einer wahren Fluth solcher Worte
überschüttet worden. Müssen wir indesssen nach meiner Ansicht
diese und manche sonstige sinnlose, bisweilen lächerlich klingende
(sie können vielleicht dies in der einen Sprache sein , in der ande-
ren sind sie es nicht) dulden, so ist damit noch nicht die Duldung
solcher Namen ausgespi'ochen, welche offenbar einen Sinn haben,
aber grammatikalisch unrichtig gebildet sind, namenllich wenn die
Berichtigung des Namens keine wesentliche Veränderung desselben
bedingt. Ein ferneres Einbürgern solcher schlechtgebildeter Namen
ist durch möglichst schnelles, rücksichtsloses Aufdecken ihrer Feh-
lerhaftigkeit zu verhindern, wozu die in gegenwärtiger Zeit erschei-
nenden, von jedem wissenschaftlichen Entomologen nolhgedrungen
gehaltenen Zeitschriften die beste (jelegenheit geben, und wozu in
der Dresdener Entomologen- Versammlung von 1S58 ein sehr sach-
gemäfser Anlauf genommen worden ist.
Den Endungszwang der Geometrinen- und Microlepidopte-
ren-Namen behalte ich ungeachtet der Entgegenstellungen seiner
Gegner aus Ueberzeugung bei. Linne hat ihn eingeführt und kon-
sequent durchgeführt; die Gruppen, welche Linne durch ihn unler-
schied, bestehen im Wesentlichen noch; dafs eine ganze Abtheilung
seiner Tinemen (die Ciambina) mit dem gröfsten Theile seiner Py-
ralhien verbunden werden mufs, macht keine Aenderung der En-
dung nöthig; die zweierlei Endung in einer Gruppe deutet Linne's
damalige Ansicht an, und dafs diese Ansicht nicht gar so verkehrt
war, ist durch das lange, selbst jetzt noch verfochtene Festhalten
an derselben bewiesen. Dasselbe Verhältnifs findet statt bei den
zu den Noctuobombycinen gehörigen Pyraliden (Deltoiden Gn. und
Genus Roeselia).
Anders sehe ich die Sache an, wenn einzelne Arten bei Linne
unrichtig untergebracht waren; hier halle ich für nöthig einen von
Linne unter den Tineen gesetzten wirklichen Wickler in -ana en-
den zu lassen. Die Zahl der Plerophoren hat sich seit Linn^ so
vervielfältigt und sind schon so viele neue Namen ohne das omi-
nöse Daktyla- Anhängsel erschienen, dafs hier vom Endungszwang
abgesehen werden mag.
VVas die zweierlei Endungen der Geomelrinen betrifft, mufs
I ich konsequentervveise Herrn Guenee's Verfahren billigen, nach wel-
130 Herrich-Schaejfer : Vorarheilen
chem er Li'nne's Benutzung von -aria nur für jene Arten in An-
sprucli nimmt, deren Männer kammzähnige Fühler haben. Es ist
jedoch zu bedauern, dafs er in Durchführung dieser Ansicht nicht
gewissenhaft war, und dafs mehrere seiner Endungen nach den von
ihm selbst ausgesprochenen Grundsätzen geändert werden müssen.
Zu bemerken ist jedoch immerhin, dafs die Gränze, wo die Fühler
aufhören kammzähnig zu sein, nicht scharf ist. Ich möchte vor-
schlagen die Fühler so lange kammzähnig zu nenneu, als diese
Zähne nicht kürzer sind als die Dicke der Geisel, Fühler aber mit
pinselartig gehäuften Borsten niemals kammzähnig zu nennen.
Die wichtige Frage der Prioritätsrechte erfordert eine etwas
ausführlichere Besprechung, bei welcher ich es angemessen finde, die
in dieser Zeitschrift veröffentlichten Verhandlungen der Entomolo-
gen-Versammlung zu Dresden (22. bis 24. Mai I85S) namentlich
den §. 10., 11. und 12. zur Grundlage zu nehmen.
FürHaworth's Lepidoptera britannica, welche nicht durch den
Buchhandel zu erhalten sind, und, wie es scheint, auch nie waren
(denn warum sollte in ganz Deutschland nur ein einziges Exemplar
aufzufinden sein, welches die Staatsbibliothek in Berlin wahrschein-
lich nur durch besondere Connexionen erhielt), gilt z. B. §. IIb.
Die Bestimmungen des §. 12. treffen ganz auf HufnageFs Be-
schreibungen zu; denn sie sind von der Art, dafs sie zur Zeit ih-
rer Veröffentlichung nicht mit Sicherheit erkannt werden konnten,
was durch deren vielfache falsche Anwendung bewiesen ist. Wenn
sie jetzt mit Sicherheit gedeutet werden können, so geschieht dies
nur durch Schlüsse aus dem Vorkommen nur gewisser Arten in
der bctrefTenden Gegend Dasselbe gilt für Scopoli's Insecta car-
iiiolica, Thunberg und einige andere Faunisten. Eben so verhält
es sich mit manchen Abbildungen, z. B. von Clerck , Esper, selbst
von Hühner und Freyer. Später richtig, d. h. wohl erkennbar be-
schriebene Arten, zu welchen eine solche Abbildung mit ihrem Na-
men gezogen wurde, haben diesen Namen zu behalten, wenn auch
später mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit nachgewiesen
wird, dafs diese Abbildung eine andere Art darstellen soll. Der
Name hat dann nur den Autor zugesetzt zu erhalten, der sie rich-
tig beschrieben hat. Gelehrte At)handlungen z. B. über Torlrix
yuscana, logiana^ Geotn. lividuta, immutata bei Clerck, über einige
Noctuen Esper's und Freyer's, über einige Microlepidopteren Hüb-
ner's halte ich daher für ganz überflüssig und (mit dem Dresdener
Protokoll zu sprechen) für unlogisch, inconsequent und unpraktisch,
solchen Namen aufs Neue Geltung verschaffen zu wollen. Sie sind
zur Synonymik siimmllicJier Lepidopteren.
131
Eur für jene Arlea beizubehalten, welche von einem spätem Autor
kenntlich gemacht wurden, und dieser hat dann als Autor zu gel-
ten. Besser wäre es gewesen , solche Namen ganz auszumerzen.
Erhalten diese Ansichten Geltung, so wird auch der in mehr-
fach besprochener Veisanmilung von Herrn Professor Schaum ge-
stellte aber nicht angenommene Antrag auf eine Verjährungsfrist ru-
hen können, so sehr er in gewisser Beziehung auch für die Lepi-
dopterologen beachtungswerth war.
Den ersten Theil des Baches bildet die alphabetische Auf-
zählung der Gattungsnamen. Jedem Namen ist der Autor und die
Familie beigefügt. Synonyme oder nicht mehr gebrauchte Namen
sind eingeschlossen, in ersterem Falle der nun gültige Name mit v.
(vide) beigefügt, in zweitem Falle die Familie angezeigt, in welcher
er gebraucht worden.
Ich bin einerseits weit entfernt, in dieser Beziehung als Refor-
mator auftreten zu wollen, andererseits würde ich es aber als eine
grobe Fahrlässigkeit ansehen, diese Gelegenheit vorübergehen zu
lassen, ohne doch wenigstens über einen gröfsern Theil von Gat-
tungsnamen zu einem Definitivum zu gelangen. Und eben gegen-
wärtiger Aufsatz soll dazu dienen, vor dem Drucke des Buches
zu einer Correspondenz über schwebende Fragen anzuregen und sie
dadurch zu erledigen.
I
Genera Lepidopterorum macrolepi
{Ahacis HV.
Ahantiades HS. Ex. 1855 p. 5. — Syst. B. VI.
p. 85. — Pielns Wk. 1856.
Abraxas Leach in Sam. 1819. — HS. Syst.
B. HI. 63. Zerene. — Gn. X. 201.
Ahrochia HS. Ex. 1855. p. 105.
^iros/o/a O. IV. 18 16. (//aiio«/o/aSod.-Agass.)
HS. Syst. B. H. 391. — Wk. N. 537. 880.
1781.
(Absyrles Gn. X. 226. 1857.
(Acacallis HV. — Wk. N. 1217.
Acadra HS. Ex. f. 52. 1855.
{Acaena Tr. 1825.
(Acasis Dup. — Gn. X. 368.
u. s. w.
Berl. Entomol. Zeitscbr. III.
dopterorum.
V. Terias.
Epial.
Geoni.
Syniom.
Noct. Bomb.
V. Plusargyria HS.
Ex. 1855.
V. Ophideres.
Geom.
V, Uropteryx.
V. Lohophora.
12
132 Herr ich- Seh aeff er: Vorarbeiten
Der zweite Theil cnihält die alpbabelisclic Aufzählung der
Artnamen aller Macrolepidopleren ohne Ablheiliing in Familien.
Dem Namen folgt (eingeschlossen) die Gattung mit dem Valerlande,
dann der namengebende Autor mit Citirung seines Buches, Bildes
und (wo möglich) des Jahres; darunter (eingerückt) die Synonyme.
Die synonymischen Namen finden sich aber auch in der fortlaufen-
den alphabetischen Ordnung (eingeschlossen), dahinter der Autor
und am Ende der Zeile die Art, zu welcher er synonym ist. Dies
Alles ganz so wie in meiner Synonymia Lepidoplerorum Europae.
Regensburg 1856.
Hinsichtlich der euroj)äischen Arten verweise ich dortliin und
mache sie durch die vorgesetzte I kenntlich. Diese vorgesetzte
Zahl 1 bis 5 bedeutet nämlich Europa, Asien, Afrika, Amerika und
Neuholland. Sie erhallen hier nur die nölhig gewordenen Nach-
träge und Berichtigungen, immer aber wird Ilewitson und Double-
day für die Tagfalter, Guenec und Walker für die Nachtfalter, Le-
derer für die Noctuinen citirt.
Species Lepidopterorura niacrolepidopterorum.
4 uhadirina (Blosyris Surin.) HZ. f. 237—238. — Gn. VH. 1-37.
— Wk. N. 1248.
2 ahadonna (Sphinx As.) F. Sppl. 435. 56—57.
2 abumila (Catocala Nordchin ) Bremer Beilr. 19. 160. — Wk.
N. 1212.
4 abaris (Ntjmphidittm Surin.) Cr. 93. F. G. — Hb st. .320. 5. —
Enc. 584. 97. — Dbl. & W. 419. 19.
1 abbreviata (Eupilhecia Angl. SC Gall.) Alb. t. 93. e.h.? —
Gn. X. 345. — Stph. — Wood. 660.
? nebtilata Ha w.
1 ( — Haw, Pr. V. rubiginala (Larenlia).
3 abdel/aider (Salijrtts Alger) Pierret Ann. Soc. VI. t. 1. f. 5.
6. — Lucas Alger. t. 2. f. 3.
u. s. w.
Den dritten Theil bildet die systematische Aufzählung nach
der auf p. 127. bezeichneten Ordnung, mit alleiniger Angabe des be-
nennenden Autors und des möglichst speciellen Vaterlandes. Die-
ser Theil könnte auch nach Art meines systematischen Verzeichnisses
von 1856, dessen Brauchbarkeit für den Verkehr allgemein aner-
kannt ist, mit Tausclipreisen versehen werden. Die Europäer blei-
ben auch hier in jenen Gattungen, in welche sie, wie oben schon
gesagt ist, unabweisbar gehören. Die Arluamen schreibe ich durch-
geheuds mit kleinen Anfangsbuchstaben.
zur Synonymik sämmtticher Lepidopteren. 133
Enumeratio systematica Lepidopteroru m.
I. Lepidoptera dliirua.
A. Heliconida.
1. Mechanitis F. in 111. Mag. 1S08,
psidii L. — Cr. 257. F.
aedesia Dbl. & W. t. 16. f. 4.
menapis Hcw. f. 2. 3.
mneme L. — Cr. 190. C.
egina Cr. 191. D.
satevis Dbl. & W. t. 17. f. 3.
messaiis Hew. f. 4.
Ulis Dbl. & W. t. 17. f. 4.
nesaea HSmml.
lysinmia F. HZ. f. 187. 188.
polymnia L. — Cr. 191. E.
2. Oleria HV.
phijllodoce HZ. f. 339. 340.
ynniiina Hew. f. 116.
reckia HSmml.
zemira Hew. f. 115.
zibia Hew. f. 114.
3. Hymenitis HV. 1816.
estda Hew. f. 83.
morgane HZ. f. 869. 870.
u. s. w.
Ueber die abgekürzlcn Citale wird natürlich eine genaue Er-
läuterung vorangeschickl.
12*
Uebersicht der Land-, Süfswasser- und Ufer
Arthropoden Grönlands
von
J. C. Schiödle.
(Aus dem Dänischen übersetzt von A. v. Etzel.)
D.
'er nachfolgende Aufsatz hildet den enioniologischen Tlieil eines
neuerdings in dänischer Sprache veröffentlithten interessanten Wer-
kes über Grönland '), dessen Uebertragung ins Deutsche Herr v. Etzel
so freundlich war dem Vereine zu überlassen. Die Ueberselzung
des nicht entoraologischen Theils des Rinck'schen Werkes wird
demnächst bei Cotta unter dem Titel: „Grönland, geographisch und
statistisch beschrieben nach dänischen Originalquellen, herausgege-
ben von Anton v. Etzel" erscheinen.
Grönland, das zum gröfstcn Theile innerhalb des Polarkreises
liegt und nach Osten zu den äufsersten Platz in diesem rauhen Erd-
strich einnimmt, mit seiner einen Küste dem Eismeere offen liegt,
nach Westen und Süden von dem amerikanischen Festlande durch
einen breiten Zwischenraum geschieden ist, den ein mit Eis erfüll-
tes Meer einnimmt, und welches nach Norden zu mit den Eismas-
sen des Meeres zusammenschmilzt, ist in Bezug auf die Entwicke-
lung der Land-Arlhropoden nicht allein ungünstiger gestellt als je-
der andere eben so grofse Theil des ausgedehnten Gürtels, der zwi-
schen dem 70sten und GOsten Grad nördl. Br. einen so gewaltigen
Abschnitt des Festlandes von Amerika, Asien und Europa umfafst,
sondern ungünstiger als jedes andere bekannte Land der Erde von
ähnlicher Ausdehnung. In Folge seiner Lage in einem geographi-
schen Gürtel, wo die Arten die weiteste Ausbreitung von Ost nach
') Gröidand, geographisch und stalislisch beschrieben von Rinck.
Schiödie: Arthropoden Grönlands. 135
West haben, und wo die Gattungen nur die dürftigste Auswahl
desselben Heeres von Formen sind, dessen Aufgabe es ist die Län-
der des ganzen Erdballs in der Hunde auf eine fast 400 Meilen wei-
ter nach Süden reichende Strecke zu beleben, ist es kaum zu er-
warten, dafs es eine einzige eigenthümliche Art, und noch viel we-
niger eine einzige eigenthümliche Gattung besitzt. Es kann ferner,
in Folge seines Plalzes an der äufserslen östlichen Gränze dieses
Gürtels, dem ungeschwächten Einflufs von ungeheuer grofscn, offe-
nen, öden und kalten Landstrichen gegen Westen ausgesetzt, nur
eine sehr beschränkte Anzahl Arten besitzen. Denn obschon der
Küstenstrich, auf welchen aus genügend bekannten Gründen die
Betrachtung der Landfauna Grönlands beschränkt bleiben mufs, sich
gegen eine bedeutende westliche Meeresfläche hinauswendet, und
durch seine zerklüfteten Umrisse hier und dort gegen die Kälte ge-
schützte Fjordthäler mit üppigem Pflanzenwuchs darbietet, so sind
diese V'ortheile doch nicht grüfser, als sie nolhwendig sein müssen,
um überhaupt eine auf nicht ganz einzelne Arten beschränkte Fauna
zu bedingen; sie sind in jedem Falle nur eine schwächere Ent Wicke-
lung desselben Verhältnisses, welches weiter nach Westen, in den
russisclien Besitzungen auf der Westküste Nordamerikas, in Finn-
land und auf der skandinavischen Halbinsel einen beständig wach-
senden Reichlhum an Formen und Arten bedingt, je nachdem der
Einflufs des westlichen eingefrornen Landes beschränkt wird, und
endlich sich mit so günstigen Bedingungen vertauscht, wie sie ein
grofses westliches Meer, von warmen Strömungen durchkreuzt, und
eine glücklichere Landgränze nach Süden hin bietet. Das Streben
endlich, welches alle Länder der Erde besitzen, sich nach Süden
zu lichten und zuzuspitzen, wofür auf der südlichen Halbkugel
selbst das Festland des Weltlheils einen Beweis liefert, während
es auf der nördlichen die Küsten in eine gröfsere Anzahl von klei-
neren nach Süden gewendeten Zacken ausprägt, ein Umstand, der
in so hohem Grade in den einzelnen Faunen das Zusammendrängen
der Formen nach Süden zu begünstigt, kann auch nicht einmal
Grönland zu gute kommen, obschon dieses selbst einen so ansehn-
lichen Platz unter diesen nach Süden strebenden Halbinseln ein-
nimmt; denn während alle übrigen in ihrem Norden eine Land-
masse haben, die in faunistischer Hinsicht mindestens ebenso glück-
lich gestellt ist, wie die Südwestküste Grönlands, hat Grönland in
seinem Norden nichts Anderes, als das Eis des Polarmeers.
Ganz anders verhält es sich mit der Arthropoden- Fauna in dem
tieferen Meere vor den Küsten Grönlands. So gut wie kcins der
136 Schiödle: Arthropoden
oben hervorgehobenen Momente kann hierbei in Betracht kommen,
und mehrere derselben erlangen hier gerade die entgegengesetzte
Bedeutung. Es mufs, abgesehen auch von andern Umständen, ein-
leuchtend sein, dafs Grönland, das mit einer so bedeutenden Land-
masse so tief und so isolirt in das nördliche atlantische Meer hin-
einlritt, schon dadurch glückliche Bedingungen für die Zusammen-
häufung solcher nordatlantischer Krustenlbiere bieten mufs, die Was-
ser von einer gewissen Tiefe und die Nähe einer offenen Küste ver-
langen. Dafs solche namentlich aus der Ordnung der Amphipoden
auch in reicher Fülle in dem grönländischen Küstenmeere vorkom-
men, ist durch Kröyers berühmte Arbeiten genugsam bekannt ge-
worden. Eine andere Frage ist hingegen die, wie weit die Menge
ausgezeichneter Krustenlbiere, die man jetzt nur aus dem grönlän-
dischen Meere kennt, demselben eigentbümlich sind. Aber zur Be-
antwortung derselben entbehrt man noch der nothwendigsten Be-
dingung, nämlich einer ebenso gründlichen Durchforschung der übri-
gen nordischen Meere, wie die des grönländischen durch IlolböU ist.
Was über die von Westen kommende Einwirkung auf die
grönländische Fauna bemerkt wurde, ist weit entfernt nur für die-
sen zwischen 70 und 60 Grad nördl. Br. liegenden Strich zu gel-
ten. Dieselbe Folge von Ursache und Wirkung wiederholt sich
nur, je nachdem man weiter nach Süden vordringt, mit geiiugerem
Gegensatz zwischen Ost und West in der Zahl der Arten, in Ame-
rika bis hinab zur Breite von New- York, in Asien hinab zum mitt-
leren Hochland, bis dort, wo dieses gegen Westen vom kaspischen
Meere und dem Becken des mittelländischen Meeres mit dessen öst-
lichen Einschnitten abgelöst wird, und sich der ganz plötzlich ein-
tretende und durchgreifendste Wechsel in faunistischcr Beziehung
auf der ganzen Erde findet. Es ist also für die ganze hier erwähnte
Masse von Festland eine durchgehende Eigenthümliclikcit, dafs die
Land-Arthropoden von der äufsersten nordöstlichsten Ecke, die von
Grönland eingenommen wird, gegen West und Südwest beständig
an Zahl und Verschiedenheit wachsen, ohne jedoch einen wesent-
lich neuen Charakter anzunehmen, bis das Mittelmeer einschneidet
und eine vollständige Umwandlung bewirkt. So stellt sich minde-
stens das Verhältnifs dar, wenn die Sache im Grofscn genommen
und also von den Modifikationen im Einzelnen abgesehen wird, die
von einer Menge lokaler Ursachen , wie die Höhe des Landes über
der Mecresfläche, die mineralogische Zusammensetzung des Erdbo-
dens, die Wassermenge, die Richtung der Flüsse, die Höhe und das
Streichen der Gebirge, die Ausdehnung der Wälder und vieler an-
Grönlands. 137
derer Umstände bewirkt werden können. Und überdies: ,,eut on
tous les talcns de M. de Humboldt, il serait inipossible de faire sur
la geograpbie des insectes ce qu'il vient d'executer relaUvement a
Celle des vegetaux" ') ein Satz, der durcb sein Alter nicbt an Wahr-
heit verloren bat.
Es wird also nur zu einer einfachen Aeufserung eines bei wei-
tem mehr umfassenden Naiurverhältnisses, dafs man nicht weifs,
dafs Grönland von Land-Arthropoden auch nur eine eigenlhiimlichc
Gattung besitzt, und dafs die Arten so ausgebreitet sind, dafs einige
nach Südwest und West über das amerikanische Festland bis un-
gefähr zum 55sten Grade, einige weiter hinaus über den nordöstli-
chen Winkel Asiens, die Belfrings Inseln, Kamtschatka und die Ku-
rilen bis tief hinein in die Gegenden Sibiriens, westlich des Baikal-
Sees und an den Fufs des Altai-Gebirges; dafs andere gerade nach
Westen durch das nördliche Sibirien zum Noidkap gehen, und theils
mehr oder weniger tief nach Lappland oder Island hineinreichen,
und auch wieder andere tiefer nach Europa hineinziehen, wo sie
theils auf den dänischen und noi'ddeutschen Inseln vorkommen,
tbeils vom mittleren Skandinavien aus einen Sprung über dasselbe
hinweg machen und sieh auf den Alpen in einer Höhe von 2500
bis 7000 Fufs wieder zeigen; und dafs einige nicht allein bis in die
südeuropäischen Halbinseln eindringen, sondern auch über das Bek-
ken des Mittelmeeres fort auf die Küste Afrikas setzen. Ein Tbeil
bleibt dann noch übrig, dessen Ausbreitung nicht näher bestimmt
ist und die zur Zeit also allein aus Grönland her bekannt sind;
wie weit eine derselben auf Grönland allein, oder nur auf das ark-
tische Amerika beschränkt sein mag, darüber läfst sich bisher noch
keine begründete Meinung aufstellen.
Ich will nun in systematischer Folge den Inhalt der Fauna
nach der Kennfnifs, die ich zur Zeit von derselben besitze, durch-
gehen, und hier und dort einige Bemerkungen über die Ausbreitung
und Synonymie der Arten hinzufügen; im Hinblick auf Vorkom-
men und Lebensweise werde ich so gut wie ausschlicfslich auf die
Beobachtungen beschränkt sein, welche Otto Fabricius in seinem
vortrefflichen Werke niedergelegt hat.
')Latreille, Mein, de divers sujets de l'Hist. Natur, des Insccls
ji. 170, not.
138 Schiödle: Arthropoden
Eleutherata.
Carabi. Vier Arten, nämlich:
Nebria nivalis (Payk, Mon. Car. 52. XXXT. ), ein einzelnes
Exemplar mit rotlien Beinen von Holböll gefunden. Ausgebreilct,
nur hier und dort in einer oder der andern der zahlreichen Varie-
täten in Bezug auf Farbe, Gröfse und Form, wie N. Gyllenhalii ')
(Schönh. Syn. I. 196. 163. v.), iV. hyperborea (Cyll. Ins. Sv. IV.
Ap|). 415.) und N. arclica (Sahlb. Ins. Fenn. 206. 1.) über den
gröfsten Theil Lapplands, auf dem Alpenschnee laufend, bis ins mitt-
lere Schweden hinein, wo sie selten wird, und auf Island; die Form
J\. GijllenhaUii kommt äufserst allgemein, N. nivalis seltener auf
den Bündner, Urseler und WalUser Alpen von 7000 bis zu 3500
Fufs, selten bis 2500 Fufs Höhe hinab vor.
Palrobus hijperboreus (Dej. Sp. Col. III. 30. 3). Ich nelime
an, dafs O. Fabricii Tenebrio fossor (Faun, groenl. 190. 139.) auf
diese zurückgeführt werden mufs. Nach Fabricius geht das Insekt
im Winter in die grönländischen Häuser. Sein Zusatz: Dicunt
Groenlandi, illum aures hominum ingredi, periculosiiin satis, undc
ejus nomen groenlandicum (Siutisortok) quod significat aures fre-
quentantem ; expellilur autem oleo phocaram'* ist soweit von Inter-
esse, als er möglicherweise entscheiden kann, wie weit meine ge-
wifs etwas dreiste Konjunktur Stich hält. Die Art ist sehr ge-
mein unter Moos und Steinen und bis Island verbreitet.
ßradijcellns cognatus (Gyll. IV. App. 455., I/arpalus cogn.
Sahlb. Ins. Fenn. 261. 81., Ilurpalus Deiilscbii). Sehr weit ver-
breitet bis Dänemark, wo er ab und zu in ziemlicher Anzahl vor-
kommt, namentlich bei Kopenhagen (bei Kailebostrand unter dem
Tang, im Thiergarten uuter grofsen Moosen) und in Waldmoosen
im Mittel-Jülland.
Bembidium Grapei (Gyllh. IV, App. 403.). Gemein; an al-
len Flufsufern in den Lappmarken Torneä's und Umeä's und in
Jemteland.
Nur drei Gruppen der Familie sind also in Grönland repräsen-
tirt, und von ihnen enthält eine, die Trechini, die sich überall durch
Reichthum^ou alpiueu Arten auszeichnet, die Hälfte der Arien.
') Bleiner Ansicht, dafs N. nivalis Payk. eine von der Gyllenhallii
Sclih. verschiedene Art sei (vgl. Stell. Ent. Zeit. 1854 S. 329) hat sich
Prof. Schaum angeschlossen (vgl. Nalurgesch. d. Ins. Dcutschl. 1. S. 99).
G. Kraa Iz.
GrÖ7ilands. 139
Dylisci. Nur zwei Arten, von denen die eine ein
liijdroporus, von Zeiterstedt (Ins. Läpp. 138. 17.) als //. ni-
grita F.) beslimmi, von dem er ganz versebiedeu ist, und wie mir
bekannt am Nordkap, aber nicbt in Dänemark vorkommt.
Colijmbetes dolabralns (Payk. Fn. I. 204. 13.: Dyliscus do-
labr.; Fabr. Fn. gr. lb.9. 138.: Dyliscus marginuUs) ist bis nacb
Lappland und auf dem Dovre verbreitet. Sie ist in Grönland sehr
gemein, Olto Fabricius bat verscbiedene interessante Bemerkungen
darüber, wie z. B. dafs eine mira antipalbia zwiscben ibr und sei-
nem Onisctis pulex (der nach Kröyer Grönl. Ampbip. p. 27. der
(wamnuirvs locusta Mont. ist) besteht, und dafs sicli die Grünlän-
der diese Antipathie zu Nutze machen, um ihr Trinkwasser zu rei-
nigen, wenn es der Aufenthalt der Wasserkälber geworden, indem
sie Tangläufer hineinsetzen, worauf ein Vernichtungskrieg beginnt.
Es i.st ferner aus seinem Bericht zu ersehen, dafs die Grönländer
denselben Glauben über sie haben, wie die Bevölkerung mancher
Stellen Europas über die gröfsern europäischen Arien dieser Fami-
lie, von denen uianchevlei bei Aldovrand, Mouffet und andern alten
Autoren; während man sich aber in Europa, so weit mir bekannt
ist, darauf beschränkt hat, sie für Pferde und Vieh als gefährlich
anzusehen, haben die Grönländer, denen diese nützlichen Thiere ver-
sagt sind, die Schädlichkeit der Wasserkälber auf ihre eigene Per-
son hinführen müssen. Sie nehmen, wie Fabricius berichtet, an,
dafs sie mit dem Trinkwasser verschluckt werden können, und dann
durch Zerbeifsung der Eingeweide den Tod herbeiführen können ;
um sich von denselben zu befreien, verschlucken sie eine übermäs-
sig grofse (permuHuin) Menge Tbran.
Gyrini. Der im Süfswasser Grönlands vorkommende Gyri-
ntis ist wahrscheinlich mit den lappländischen Exemplaren von G.
opacus (Sabib. Ins. Fenn. 47. 3., G. marbms Var. b. Zett. Ins.
Läpp. 126. 2.) identisch.
Stap/iyl ini. Sieben Arten, und also die gröfste der in Grön-
land vorkommenden Arten irgend einer Eleutheratcn-Familie; nämlich:
Qitedius J'idgidiis (Fabr. Mant. Ins. I. 220. 14.; Slaphylhuis
groenlmidicus Zett. Ins. Läpp. 61. 13.); sehr gemein, doch ist mir
nur die schwarze Variätät vor Augen gekommen. Er kommt un-
ter Steinen, in hohlen Bäumen, Kellein, Ruinen, Löchern vor (icli
habe ihn selbst in Menge in Rom, in mehreren krainischen Höhlen
und in den Grollen um Syrakus, über ganz Europa und in Nord-
afrika gefunden). In den amerikanischen Freistaaten kommt er auch
vor, wo jedoch im Gegensatz mit Grönland die Varietät mit rothen
140 Schiödte: Arthropoden
Deckflügeln überwiegend zu sein scheint oder vielleicht die einzig
voikonunende ist. (Couf. Erichson Gen. et Sp. Staphyl. p. 527.)
Ein kleiner Quedins von Zelterstedt (Ins. Läpp. 61. 16.) als
Staph. praecox- Gyll. (11.310. 16.) bestimmt, fällt mit Slaph. mau-
roriifus Grav. (Mon. Micropt. 56. 20., Qited. maur. Er. Staph.
542. 28.) zusammen. ')
Micrnlymma brevllingue Schiödte (Naturhist. Tidskr. N. R, I.
377. 2. Tab. IV. Fig. 2.) wird in grofser Zahl bei Fiskernässet auf
der Insel Kikerlarsoeitsiak unter dem Moos auf grönländischen Grä-
bern gefunden. Die Art ist nahe verwandt mit der auf den Küslen
von Norwegen, Schweden und Schottland vorkommenden 31. bre-
vipenne Gyll. (II. 2.34. 31., Schiödte I. c. Fig. I.).
Anthob'mm Sorbi Gyll. (II. 206. 8.). Ein einziges Exemplar
wurde von HolböU gefunden, und konnte ich dasselbe in keiner
Weise von dänischen Exemplaren derselben Art unterscheiden.
Die übrigen drei Arten werden von O. Fabricius angeführt :
Staphylimis maxillosus L. (St. balleatus Fn. groenl. 140.), der
angeblich dann und wann unter Steinen vorkommt, den ich aber
nie von Grönland sah, und zwei kleine Arten, St. fusclpes (I. c.
141.) und St. lignorum (1. c. 142.), die ich auch nicht kenne, und
aus deren Beschreibung nicht entschieden werden kann, zu welcher
Gattung oder Gruppe sie gehören könnten, während indessen kein
Grund vorhanden zu bezweifeln, dafs es Slaphyllnen sind; überdies
ist deren Eingeborenrecht vielleicht nicht völlig sicher, da sie Fa-
bricius nur in den Hütten der Grönländer getroffen hat, die erste
Art sogar nur einmal, wohingegen es von den andern heifst, dafs
sie in morschen Deckenbalken allgemeiner seien, eine Angabe, die
wohl dazu führen könnte, sie wiederzufinden.
Byrrhi. Der grönländische Byrr-hus (Cistela stoica Fn. groenl.
131.) wird von Zetterstedt (Ins. Läpp. 92. 3.) auf Var, d. von B.
fusciatiis F. hingeführt, welche Varietät als dem hohen Norden ei-
genthümlich angegeben wird. O. Fabricius hat sie nicht im Freien,
sondern nur in Häusern gefunden und vermuthet, dafs sie mit Torf
eingebracht ist.
Simplocaria metallica (Sturm Deutschi. Ins. II. 111. 18. Taf.
34. Fig. B. ; Byrrhns picipes Gyll. I. 200. 8.). Scheint in Grön-
') Dafs selbst von Erichson unter Q. maurorufus verschiedene Ar-
ien vereinigt wurden, ist von mir bereits in der Naturg. d. Ins Deutsclil.
IL S. 513. bemerkt.
G. Kraatz.
Grönlands. 141
land selten zu sein. Ist in Lappland verbreitet und kommt aufser-
dem noch in Stcyermark vor.
Curculiones. Vier Arien.
Rhylidosomus orobiims: Nigro-plcens tmicolor, antennis pedi-
buscjue rti/is , elylris callo humerali. protuberante, hiterstitiis sulco-
runi dorsalium angtislis^ acute elevalis, imbricalo - dentalts., lalera-
liiim Ullis., convexittsctdis, sublaevibus, singulls serie puticlorum siin-
plici impressis. — Long, -y liu.
Diese merkwürdige Art, die ich nur aus einem einzigen von
HolböU gefundenen Exemplare kenne (jetzt in der Sammlung des
Königl. Naturhistorischen Museums), steht sehr uahe bei Rh. glo-
btdits Herbst, von -welchem sie jedoch leicht durch geringere
Gröfse und den übrigen in der Diagnose angegebenen Kennzeichen
zu unterscheiden ist. Man kennt übrigens von dem Geschlechte nur
die erwähnte, über einen grofsen Theil von Europa ausgebreitete
Art, die auch in Dänemark, wenngleich nur selten, vorkommt.
Ein Phyfoiiomtis., von Zelterstedt als Ph. elongatus (Gyll. IIL
99. 31.; Curcidio elongatus Payk. Mon. Cure. 48. 45.) bestimmt,
der nicht als eine hochnordische Art bekannt ist, und nicht einmal
in Lappland vorkommt; ich mufs mich jedoch in soweit dieser Be-
stimmung anschliefsen, als ich in Gyllenball's Beschreibung keinen
Punkt ausfindig machen kann, der nicht vollkommen auf die grön-
ländischen Exemplare pafst.
Zwei Oiiorhynchus ' Allen , die beide in Menge vorkommen,
nämlich:
O. maurtis Gyll. (IIL 293. 24.; Curcidio nodosns Fabr. Fn.
Groenl. 136.: hab. in plantis montanis et in gramine, aber nicht
Cure. nod. Müll, Fn. Friedr.), der in Kurland, Lappland, tief in
Schweden hinab, und in Island heimisch ist; und
O. arcticus O. Fabr. (Fn. gr. 137.; O. laevignlus Gyll. 292.
23.; O. monticola Schön h. Cure. II. 603. 91.), der eine ähnliche
Verbreitung hat und gleichzeitig in den Pyrenäen vorkommt.
Coccinellae. Die gewöhnliche grönländische Coccinella (C. tri'
fasciala Fn. Groenl. 133.) ist C. /fo««rer6'o-g^j«//ofa Fal der mann
(lUustrationes Inseclor. ab. ill. Bnngio in China boreali, Mongolia
et Mont. altaicis coUector in den Mem. de TAcad. Impcr. des Sc.
d. St. Petersb. Sav. elrangers T. II. 454. 97. ; C'occ. 5-»to/of« Kirby
Fauna borcali-amer. 230. 313. C. 5.; Cocc. ephippiala Zelt. Ins.
Läpp. 235. 9.). Sie ist verbreitet bis nach Canada hinab, und in
Asien über die Kurilen und durch Sibirien bis Irkutsk, man Wcifs
aber nicht, dafs sie in Europa vorkommt.
142 ScIiiiJdle: Arthropoden
Zu diesen 21 Arien, von denen mir nur 18 durch Autopsie
bekannt sind (nämlich mit Weglassung der 3 nach der Fn. groenl.
angeführten Slaphylinen), kommt noch eine, die wahrscheinlich
wirklich in Grönland heimisch ist, da sie angeblich im Freien vor-
kommt (vielleicht jedoch nur in der Nähe der Häuser?), nämlich
Silpha pedicularia (Fn. groenl. 122), die sich jedoch nach Fabricius
Beschreibung nicht herausfinden oder auch nur mit Wahrscheinlich-
keit vermulhen läfst. Endlich führt Fabricius zwei, zur Zeit un-
bestimmbare, Ilalllcae (Fn. gioenl. 134 und 135.) auf, von denen
die eine angeblich an den Wänden einer grönländischen Hütte, die
andere auf Kohl in seinem Garten bei Fredcriksliaal gefunden sein
soll; beide dürften leicht von Dänemark eingeführt sein, mindestens
die letzte. Endlich wurden einige Arten nach Dänemaik eingesen-
det, die theils mit Wahrscheinlichkeit, Iheils mit Sicherheit als ein-
geführt angesehen werden können, nämlich Lathridius m'muliis L.,
die leicht von Dänemark hinaufgebracht sein kann , und Tomicus
chalcographus L., die, wie auch Callidlum fuscum F. jedenfalls mit
angelriebenem Nadelholz, wenn auch kaum von Dänemark einge-
führt sein mijssen.
Ulonata.
Aus der Ordnung der IJlonatcn führt Fabricius zwei Arten auf,
von denen die eine, sein Termes divhiatorium (Fn. groenl. 181.),
wie er auch vermuthet, ohne Zweifel von Dänemark eingebracht
isl. Bei der andern, Lihellula virgo (I. c. 152.), von der er an-
giebf, dafs er sie ein einziges Mal gesehen habe, also, da er nicht
erwähnt sie gefangen zu haben, wohl nur fliegend und in einiger
Entfernung, ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, dafs er sich auf
eine oder die andere Weise getäuscht habe. Dafs er einen beson-
dern grönländischen Namen für dieselbe anführt, könnte auf den
ersten Augenblick für seine Angabe zu sprechen scheinen, verliert
aber jede Bedeutung, wenn man bemerkt, dafs dasselbe grönländi-
sche Woit (Tuktursak) später (p. 200.) als der Name einer Tipula
mitgetheilt wird, Es ist, von andern Gründen gegen das Vorkom-
men eines Odonals, wenn auch nur eines Agrions, in Grönland nicht
zu reden, nur geringe Wahrscheinlichkeit vorhanden, dafs ein so in
die Augen fallendes Insekt später beständig übersehen sein sollte,
und mclircre Sanmiler, namentlich Vahl und Holböll, die beide die
hervorragenderen grönländischen Insekten von Ansehen kannten, ha-
ben versichert, dafs sie nie irgend eine Libelle in Grönland gesehen
haben. Die einzige sichere grönläudische Ulonaten-Art bleibt also:
Grönlands. 143
Ephemera culic[formis Lina. (Fn. Sv. 1475.), rlie verbreitet
genug zu sein scheint, wenn sie auch nicht von O. Fabricius auf-
geführt wird.
Synistata.
Eine kleine Hemerobius- Art, nämlich //. obscurus Zett. (Ins.
Läpp. 1049. 7.), scheint nicht selten zu sein; dasselbe gilt von zwei
Phryganeen, nämlich:
Phryganea grisea Linn. (Fn. Sv. 1484.), die auch in Lappland
und aufserdem über einen grofsen Theil Europas verbreitet ist, vvo-
hingegegen die andere Art
Phryganea inierrogationis Zett. (Ins. Läpp. 1063. 12.) wie der
oben erwähnte Hemerobms nur von Grönland aus bekannt ist.
Ob die von Fabricius angeführte Phryganea rhombica (153.) mit
einer dieser Arten zusammenfällt, oder ob sie wirklich die ächte
Linne'sche Art verbirgt, die unter Anderm auch in Lappland sehr
gemein ist, läfst sich aus seinen Angaben kaum bestimmen.
Er erwähnt ebenfalls einer Pbryganeen-Larve, die er unter dem
Eise überwintert fand, und über deren Enlwickelung er einige Ver-
muthungen aufstellt. Nachdem er angegeben hat, dafs die Phry-
ganeen-Larve im Sommer ihre Röhre verläfst und sich in einer ganz
neuen Gestalt entwickelt, unter welcher sie ein lebhaftes, böses und
schnell schwimmendes Tbier wird, kommt er in seinem kurz nach-
her (S. 197.) geäufserten Zweifel auf die richtige Spur, ob das Ge-
schöpf, Pamiortok der Grönländer, das er vor Augen hat, nicht eher
eine Art „pupa semicompleta" als ein ganz anderes Thicr, wobei
er zunächst an eine Ephemera denkt, sein könne; es ist nämlich,
wie das aus seiner vorhergehenden sehr guten Beschreibung hervor-
geht, nichts Anderes, als die Larve zu seinem 3Iinguk oder Colym-
belcs dolobrahis. Bei dieser Gelegenheit erhält man übrigens noch
die Aufklärung, dafs Phryganea- und Colymbeles-harven die Haupt-
nahrung der Bachforelle {hSalmo rivalls Fn. groenl. 127.) ausma-
chen; p. 177. wird auch gesagt, dafs er in dem Magen dieses Fisches
nie eine andere Nahrung, als Insekten gefunden habe, ein Umstand,
der unzweifelhaft mit dem, was er sonst als Eigenthümlichkeit über
die Lebensweise desselben anführt, bei der Bestimmung dieser Lachs-
arl helfen können mufs.
Piezata.
Mit Ausnahme einer kleinen , auch nordeuropäischen Art aus
der Familie der Tenthreder
144 Schlödle: Arlhropoden
Nemaius ventralis Dali Ib. (Consp. Tenllir. 9. 91.) und zweier
ansehnlichen, weit vcrbreitelcn arktischen Hummeln
Bombus hyperboreus Schönh. (Vetensk. Akad. Ilandl. 1809. I.
57. Tab. 3. Fig. 2. (Fem.); Apis alpina Fabr. Fn. groenl. 155.;
Bomb, arcticiis Kirby Suppl. to the App. of Capt. Parry's Voy.
CCXVI. (Fem.)) und Bombus batteahis Dahlb. {Bombt Scand.^G.
8. (Fem.); Bomb. Kirbiellus Curt. App. to the Narr, of a sec. Voy.
cfc. by Sir John Ross LXII. (Mas; an etiaui Fem.?); Bomb, urcti-
cits Kirby 1. c. (Mas) bestellen die grönländischen Piezaten, die
mir vor Augen gekommen sind, nur aus Parasiten, in Bezug aufwei-
che es, in Betracht des untergeordneten kritischen Standpunktes, den
die Bearbeitung der zahllosen parasitischen Piezaten im Ganzen ge-
nommen noch in der Wissenschaft einnimmt, eine sehr schwierige
Aufgabe sein wird zu bestimmen, wie weit sie mit europäischen
Arten zusammenfallen oder nicht. Auf Grund der äufserst knappen
Zeit, die mir für diesen Artikel eingeräumt ist, mufs ich mich be-
schränken diese Thiere summarisch aufzuzählen, doch mit genauer
Angabe der Geschlechter.
Die Sendungen, die ich sah, enthielten von der Familie ChaU
cidier einen Pleromahis; von Brakonen einen Aphidius, einen Bo-
gas, eine Alysla, einen Perililus und zwei ßlicrogasl er - Arten;
von Ichneumonen einen Bassits, eine Pimpla (die in hohem Grade
P. exammntor Gav. gleicht, doch von ihr verschieden ist), einen
Bmichus, einen Stilpmis. einen Uemileles, zwei Phygadeuon-Arlen,
zwei Ichneumon - Arten, die eine /. Lariae Curtis (App. to the
sec. Voy. elc. by John Ross p. LXI. 2 PI. A. Fig. I.), die von der
rothen Farbe, in der sie dargestellt ist, bis zu beinahe ganz schwarz
variirt, und zwei ansehnliche Crypltis-Aricn, die sich dadurch aus-
zeichnen, dafs sie ähnlichen europäischen Arten im weiblichen Ge-
schlecht sehr nahe sieben, wogegen ihre Männchen sich in wesent-
licher Hinsicht von den Männchen der entsprechenden europäischen
Arten entfernen. Ich theile hier die Beschreibung dieser beiden
Crypten mit, die ich viele Jahre unter andern Aufzeichnungen zu
der grönländischen Fauna liegen hatte.
Cryptus ar oticus: Niger., femoribus., tibiis iarsisque rii^s,
alis nigricanlibus, abdomine rtifo, petiolo nigro, ubdomine maris li'
neari coiive.ro.
Das Weibehen gleicht sowohl in Gröfse, Form als Zeichnung
dem des Cryplus obscurus Grav. (lehn. II. 548. 91.), wogegen sich
das Männchen sehr von dem Männchen der erwähnten Art entfernt,
die nicht die von Gravenhorst beschriebene, sondern Cryplus alba-
Grönlands. 145
(orius Vill. (Grav. leim. II. 536.82.) ist. Unter dem Namen von
Cr. obscnrtis sind indessen bei Grav. mehrere Arten zusammenge-
worfen; eine liat als Männchen Cr, leucosliclus Grav. (lehn. 538. 83.).
Fem. Long. 3| — 6 !in. Caput transversum facie irlangulari,
dense nigro-pubescens, crcbro minuteqne puncfatum. Verlex bre-
vis, longitudine plus diiplo hüior, utrinque acqualiter valde decli-
vis. Frons profunde cxcavata, striga media longitudinali subtili im-
pressa. Genac latifudine oculorum, verticem versus paullo angustio-
res, iransversim modice convexae, postice parum convergentes. Hy-
postoma altitudine fronlis, subconvexum, parte media ad longitudi-
nem subelevata, striga parum distincta utrinque inclusa. Clypeus
convexus, longitudine duplo latior, truncatus: anguli subrolundati;
margo omnis depressus, laevis.
Antennae paullo supra anguliim inferiorem oculorum insertae,
thoracem abdomenque longitudine aequantes, setaceae, gracillimae,
brevissime pubcscentcs, 40-articulatae. Scapus ovatus, apicem ver-
sus sensim angustior, oblique truncatus. Arliculus flagclli basalis
triplo longior scapo eoque triplo gracilior, cylindricus; reliqui arli-
culi longitudine sensim descrescunt.
Thorax capite mullo latior, creberrimc punctalus, pube nigra
erecta densa obsilus. Scuium mesothoracis convexum , latitudine
longius, dislincte trilobum; apex modice declivis, subacute rotunda-
tus; fovea antcscutellaris profunda. Scutellum trianguläre, eleva-
tum, apice rotundalum. Epimera metathoracica a segmento mediali
distincta.
Segmentum mediale alarum anticarum insertioni nonnihil humi-
lius, quadralum, posterius paullo angustius, quadripartitum. Pars
anlica superior, horizontalis, transversim convexa, clathrosa, areis
sex: area prima anterior, transverso-linearis, secunda posterior, me-
dia, longitudine triplo latior, subarcuata, ceterae quatuor minores,
trapezoideae, ad latera areac secundae utrinque sitae. Partes late-
rales perpendiculares, inter partem et epimera sitae, liis dimidio an-
gustiores, biareolatae: area anterior minor, subquadrata, area poste-
rior major, rectangula. Pars posterior maxima, subconcava , valdc
declivis, quinque- angularis, arcis nuUis: margo ejus anterior supe-
rior rcctus; margines laterales anteriores paullo introrsum arcuati,
marginem anteriorem longitudine aequantes; margines laterales po-
steriores recti, margine anteriori dimidio longiorcs, insertionem ab-
dominis versus paullo convergentes, angulum acutum, tuberculi-for-
mem cum raarginibus lateralibus anterioribus ellormanles.
146 Schiödle: Arthropoden
Spiracula gastro-thoracica sat magna, ovalia, subperpendicula-
ria, apice itiferiori posterius pauUo vergcntia; in area antica partis
lateralis segmenti niedialis sita; peritrema angustum, laeve.
Alae sat amplae, nigricanti-fuscescentes, squamulis nigris, slig-
mate venisque omnibus fusconigris; areola cubifalis intermedia quin-
qiie-angularis, salis parva, vena auterioii brevissima. Vena infero-
exterior areolae cubitalis interioris subangulata, rami dividcntis ve-
stigio.
Pedes elongati, graciles, rufo-fulvi, coxis, trochanteribus condy-
lisque nigris, bis apice badiis. Condyll breves, annuliformes, sutura
recla, transversa, a trochanteribus separati. Femora poslica inter-
mediis terlia parte longiora, cylindrica. Tibiae parce subtiliter spi-
iiulosae.
Abdomen petiolo band computato, capitis tlioracisque longitu-
dine, scutum mesotbaricum aequans lalitudiue, ellipticum, dorso
valde convexum, subiilissime reliculosum, totum saturate fulvum-
rufum, rarius subcasfaneum, petiolo tautum nigro. Segraentura pri-
mum longiludine segmenti medialis; peliolus femoribus posticis non-
nibil latior, planus, apicem versus dilatalus, subrecle adscendens; pars
antica (Grav.) triangularis aut subquadrata, latitudine segmenti me-
dialis, petiolo duplo latior, carinis duabus dorsalibus obsoletis: tu-
bercula lateralia spiraculifera, angulum anticum partis anticae elTor-
mautia, anguliformia aut obsoleta, spiraculo parvo, rotundato. Scg-
mentum sccundum oninium maximum, scgmento (erlio quartam par-
tem longius; segmenta sequentia scusim magnitudine descresceiitia,
sexium, scptimum et octavum in ventrem connivenlia. Veuler ab-
dominis concavus, segmentis 1 — 6 medio carinalis.
Terebra tborace paullo longior, compressa, rufa; apex a latcre
visus lanceolatus; vaginae angustae, nigrae.
Mas. Long. 3^- — 5{ Hn. Antennae capitis ihoracisque longi-
tudine, crassae, setaceae, rcclae, scapo breviore et multo crassiore
quam in fcmina; articulus primus flagelli vix dimidio longior scapo;
articuli tres sequentes inier sc aequales, ceteri sensim magnitudine
decrescentes.
Abdomen petiolo band computato, capite thoraceque paullo
longius, lineare, convcxum, segmento mediali nounibil angustius.
Pctiolus linearis, posterius vix dilatatus; pars antica petiolo vix di-
midio lator, oblongo-quadrata, tuberculis lateralibus acute promi-
uentibus. Scgmenlum secundum longitudine segmenti prinii ejusque
parte antica fere dimidio latius, oblougo-quadralum, lateribus obso-
GrÖJilands. 147
lete rotundatum, apicem versus sensini paiillo latius; segmentum
iertinm quartumquc aquilata, nonnihll angusiiora scgmento secundo,
oblongo-quadrala, lafcribus rectis; seginenta reliqiia magnitudine sen-
sim decrescentia Venter conravus, segmenlis 1 — 6 inedio carina-
tis. — Color pediim cf abdominis diluHor magisqrie fulvescens.
Cryptus Fabricii: ]\igcr abdomlne coeriilco, femoribus, ti-
lils larsisque rti/is, alis fumalo-hyal'inis ^ tnas inaiuUbularum macuta
orbitisque oculorum facialibus Jlavis, abdomine linearis co7ivexo.
Ichneumon moderator Fabr. Fn. groen. 198. 154.
Das Weibchen gleicht iäuscheud Cr. iursoleucus Gray. (lehn.
II. 447. 19.), wogegen sich das Männchen durch seine dickeren und
kürzeren Antennen, seineu dicken Thorax und seinen langen, kür-
zeren und breiteren, nach vorn nicht schmaler werdenden Hinter-
körper vom Männchen desselben entfernt.
Structura parlium speciei antecedenti affinis, sed abdomen in
utroque sesu longius.
Fem. Long. 6 — 7 lin. Caput et autennae ut in Cr. arclico
conformata, pubcscentia tarnen brevior, grisescens, hyposfoma ma-
gis elevatum, itifia antcnnas subtuberculatum, et anguli clypei recti.
Thorax capite parum latior, crebro punclatus; pubescentia parca,
grisescens. Scatum mesolhoracicum modice convexum, latitudine
parum longius, distincte trilobum, anterius valde declive: apex fere
perpendicuiaris, acute rotundatus, transversim obsolete impressus;
fovca anlescufcUari minus profunda quam in Cr. arclico. Epimera
melathoracica distincla.
Segmentum mcdiarum alariim anticarum inserlioni minime hu-
milius, quadratum, lateribus posterius nonnihil convergenlibus, qua-
dripartitum. Pars autica superior, subhorizontalis postice nonnihil
declivis, transversim parum convexa, clalhrosa, areis quatuor: prima
anterior, media, transverso-linearis, latitudine triplo brevior; secunda
media, posterior, sexangularis, transversa, longitudine duplo latior;
tertia quarlaque maximae, trapczoideae, latcra arearnm duarum mc-
diarum occupanlcs, posterius acuminatae, spina acuta trigona termi-
natae. Partes laterales ut in Cr. arctico conformatae, area anterior
tarnen major magisquc quadrata. Pars posterior masima, subcon-
cava. valde declivis, quinqueangularis, areis nullis: margo anterior
rectus aut arcuatus; margines lateiales antcrioies introrsum subar-
cuati, posteriores ejusdem longiludinis, inserlionem abdominis ver-
sus valde convergenles, tubcrculum acutum, spiniforme, trigonum
Bell. Enlom. Zeitschr. XII. l.'J
148 SchiÖdle: Arthropoden
cum marginibus lateralibus anlerioribus apiceque areolarum latera-
lium partis anticae eirorniantes.
Spiracula gasiro - thoracica sat magna, oblonge- ovalia, subper-
pendicularia, iu area antica parlls lateralis segmenti medialis obli-
que sita; peritrenia lalum, planiusculum, laeve.
Alac sat amplae lusco-hyalinae, irideae, squamulis nigris, stig-
mate venisquc omnibus fusco-nigris; areola cubitalis intermedia quin-
queangularis regularis magnitudine media. Vena infero - exlerior
arcolae cubitalis interioris arcuata, vestigio rami dividentis.
Pedes qiioad structuram omuino ut in Cr. arctico descripti, sa-
turate rufi, coxis et trochanteribus nigris, condylis caslaneis.
Abdomen thorace fere duplo longius, elongato-ellipsoideum, la-
tiludinc mesothoracis, dorso valde convexum, subliliter reticulosum,
glaberrimum, totuni obscure cyaueum, nitidum. Segmentum primum
nonnihil longius segmcnto mediali; peliolus linearis, femoribus po-
slicis angustior, a latere visus parum arcuatus; pars antica triangu-
laris, segmcnto mediali terlia parle angustior, longitudine pctioli sed
triplo latior illo, carinis duabus dorsalibus obsoletis: tubercula late-
ralia spiraculifera, angulos anteriores partis anticae efformantia, au-
guliformia, obtusa, spiraculo minuto, rotundato, peritrcmate angusto,
elevalo. Segmentum secundum tertiumque acquilata, sextum, sep-
timum et oclavum ventre conniventia. Vcntcr concavus, segmentis
1 — 5 medio cariuatis.
Terebra segmenta abdominis 2 — 8 longitudine aequans, com-
pressa, rufa; apex a latere visus lanceolatus, margine inferior! sub-
tiliter scrrato; vaginae latiusculae, nigrae.
Mas. Long. 6 — 7 lin. Caput raacula media mandibularum, or-
bitis facialibus totis et punctis duobus ad marginem oculorum inte-
riorem flavis. Antennae ut in marc speciei autecedentis confor-
matae.
Areae lateralis partis anticae segmenti medialis linea transversa
elevata divisae; tubercula breviora.
Pedes femoribus, tibiis tarsisque rufo-fulvis.
Abdomen lineare, convexum segmento mediali tertiam partera
angustius. Pars antica segmenti primi, segmcnto mediali triplo an-
gustior petiolo pauUo brevior et vix dimidio angustior. Segmentum
secundum tertium quartumquc ejusdem latitudinis secundum quarta
parte longius primo.
Grönlands. 1 49
Glossat a.
Von den zahlreichen hochnordischen Sommervögehi hesitzt
Grönland nicht wenige, und darunter mehrere, die noch nicht wei-
ter nach Westen beobachtet sind. Die grönländischen Arten sind
theils von Otto Fabriciiis in der Fauna groenlandica , theils vom
Prof. Zetlerstedt in seinen Insecta lapponica, theils von Lefcbre in
einer Abhandlung in den Aunal. de la Soc. Entomol. de France
(Tome V. 1836 p. 389: Descriplion de quelques Lepidopteres noc-
turncs hyperboreens), theils von Curlis in der Beilage zu Rost's
zweiter Reise beschrieben; einige der unten aufgeführten Arien sind
von Dr. Slaudinger, einem kennlnifsrcichen deutschen Lepidopteri-
sten, der eine Excnrsiou nach Island machte, und dem es auf sei-
nen Wunsch übertragen wurde, die in der Kopenhagener Samm-
lung enthaltenen neuen grönländischen Arten zu beschreiben, behufs
einer Arbeit, die er über die hochnordischeu Glossaten herauszuge-
ben beabsichtigt, benannt worden.
Aus der Familie der P apilionen vier Arten, nämlich:
Argijnnis Chariclea Herbst (Pap. 10. 125. 47. Taf. 272. Fig.
5.6.; Fapilio TulUa Fabr. Faun, groenl. 143.; Arg. arclicaZQM.
Ins. Läpp. S99. 18.). Nach Fabricius selten; im Hintergrunde der
Fjordstliäler am Rande von Bächen. In Lappland sehr selten.
Chionohas Buhler Boisd. ( Icon. Lep. 19. 189.4. Tab 39. Fig.
2,3.);
CInnobas Bore Hübn. (Pap. Tab. 29. Fig. 134 — 136.); beide
durcli Sibirien nach Lappland und dem Nordkap verbreitet, und
nach Boisduval's Angabe die erstcre auch bis Island.
CoUas Booihii Curtis (App. p. LXV. 10. PI. A. Fig. 3, 4, 5.
und deren Varietät LXVI. II PI. A. Fig. 6. wie C. Chione, C. Ihchi
Lefeb. Ann. Soc. Ent. Fr. V. -384. pl. IX. Fig. 3, 4., wo sie un-
richtig als von Island herstammend angegeben wird. Nach James
C Ross besonders auf Bhimen von Oxytropis campestris und O.
arctica gefunden. Obsclion sie in Grönland, nach den vielen ein-
gesendeten Exemplaren nicht selten sein kann und durch ihre Gröfse
und schöne schwefelgelbe Farbe eine der am meisten in die Augen
springenden Sciiöpfungen der grönländiscbon Insektenwelt sein mufs,
ist sie doch niclit von Fabricius aufgefülirl.
Die P'amilie der No einen ist reichlich repräsentirt , theils in
recht ansebnlichen Arten. Wie weit die Larve, von der Fabricius
p. 1.').3 erzählt, und die im .lahre 1770 alles Gras bei Angmaksivik
13*
150 Schiödte: Arthropoden
verzehrte, wie er xermiühei Charaeos graminis hin. angehört, oder
einer der unlcn angeführten Arten, läfst sich wohl aufscr in Grön-
land, niclil leicht entscheiden.
Agroils quadrangula Zett. (Ins. läpp. 935. 4.); A. rara H. -
Schaff., Staudinger; A. islandica Staudinger und A. Drew-
senü Staudinger.
Nociua Westermnnnl Stdgr.
Iludena exulis Lefeh. (1. c. 392. PI. XI. Fig. 2., Labrador und
dessen Weibchen: //. gelata Lcf. I. c. 393. Fig. 3.; //. marmorata
Zett. Ins. Läpp. 937. 2. Lappl.); //. Sommerl Lef. (1. c. 391. Fig. 1.);
//. groenlandica Zett. (Ins. Läpp. 939. 9.) und //. piclicollls Zett.
(1. c. 93.9. 8.).
Aplecta ocnlla Rossi Var. impUcata {Iladena) Lefeh. (1. c.
394. PI. X. Fig. 5.).
Plusia gamma L. (Fn. Sv. 1171.); PI. inlerrogationis L. (Fn.
Sv. 1172.); PI. pariUs lliibn. (Noct. Tab. 90. Fig. 422.) und PI.
diasema Dalm. (Boisd. Ind. 93.; Zett. 1. c. 948. 6.); die beiden
ersten Arten sehr gewöhnlich, die beiden letzten sehr selten.
Anarta algida Lef. (1. c. 395. Fig. 5.), wahrscheinlich Fabri-
cius Phalacna Myrlilli (Fn. grocnl. 147.) und eine der in gröfster
Menge vorkommenden Arten; A. amissa Lef. (1. c. 397. Fig. 6.
und 7.) ebenfalls sehr allgemein; A. /f »«roriyoZ« S t d g r. und Aridua
Hübn. der lapponica Thunb. (Diss. Ins. Sv. 2. 42.).
Aus der Familie der Phcdaenen:
Phaes>jle polaria Boisd. Duponch. Var. Brullei Lef. (1. c.
399. Fig. 8); Cidaria hrumala Linn. (Fn. Sv. 1298.).
An Pyralideii'.
Boüs hißrhlalis Hübn. (Pyral. Tab. 17- Fig. 114. Zett. 1. c.
971. 2.).
Von Torlrtces: Teras indecoruna Zett. (1. c. 989. 3.).
Von Tineernes: Jindorea ceniurielta Schifferm. Syst. Verz.
{E. lorealis Lcf. 1. c. 400. Fig. 9.).
Pempelia carbonariella Fischer v. Röslerst. (Abb. 30.) und
PhUella scnUella Zett. (1. c. 1001. 2).
Ob einige der in der Fauna groenl. unter No. 145 — 151. auf-
geführten und wahrscheinlichcrweisc sänmillich unrichtig bestimm-
ten Phalaenen mit Hülfe der Angaben Fabricii mit einiger Sicher-
heit auf eine der oben erwähnten Arien hinzuführen sein würde,
scheint mir sehr zweifelbaft, nur von seiner Ph. mxjriilli nehme ich
es für sehr wahrscheinlich an , dafs meine Deutung derselben als
Anaria algida Lefeb. festzuhalten sein möchte.
Grönlands. 151
Antliata.
Die in Grönland gefundenen Änlliaten sind wie die Insekten
der meisten anderen Ordnungen ihrer Zeit dem Prof. Zetterstedt
mitgelheilt und in den Ins. Läpp, aufgenommen. Ein noch vollständi-
geres und hinsichtlich der Behandlung noch gründlicheres Verzeich-
nifs ist vom Elatsrath Sliigcr in der 2ten Folge der naturhistori-
schen Zeitschrift Bd. I. S. 34G— 69. mitgetheilt. Keiner dieser Ver-
fasser hat Bexug auf die Fauna grocul. genommen, in der 19 Ant-
liateii aufgeführt und mehrere neue Arten aufgestellt sind, noch auf
Curlis Beschreibungen und vortrefTlIche Abbildungen in Ross' zwei-
ter Reise; das unten mitgethcilte Vcrzcichnifs ist nach Stäger's Ab-
handlung entworfen nur mit ein Paar Acnderungcn in der Nomen-
klatur; durch eine eingehendere Untersuchung würden gewifs noch
einige andere von Fabricius' Benennungen geltend gemacht werden
können.
Die grönländische Mücke, Fabricii Culex pipiens (171), wird,
vielleicht zunächst auf Grund der Bemerkung Fabricii p. 210, von
Curlis (App. etc. to ihe sec. V. etc. LXXVI. 26.) auf Culex cas-
pius Pallas (Reise durch verschiedene Provinzen des russischen
Reiches I. 475. 78. d, wo sie zur Vornahme eines Vergleiches zu
unvollständig dargestellt wird), hingeführt, und von Zetterstedt (Ins.
La[)p. 807. 6.) auf C. nigripes. Was Fabricius von ihrem massen-
haften Vorkommen und schmerzvollen Stichen erzählt, stimmt über-
ein mit dem, was in so mannichfachen Reiseberichten von der den
hochnordischen Gegenden eigenthümlichcn Mückenplage erzählt wird.
Mein verstorbener Kollege, Dr. Pingel, hat mir erzählt, dafs er auf
seinen Touren in Grönland die Ruderinnen seines Boots oft wäh-
rend des Rudcrns so zugerichtet sah, dafs ihre Gesichter überall
mit Blutstreifen bedeckt waren. In den Beilagen zu Ross zweiler
Reise Iheilt James C. Ross mit, dafs am 22. Juli in dem warmen
Sonmier die Mücken am Bord seines Schiffes so beschwerlich wur-
den, dafs sie die Leute bei der Arbeit hinderten (ro exfreniely trou-
blesome, as to prevent tlie necessary dufies of Ihe ship). Er fügt
hinzu, dafs sie sich in förmlichen Wolken zeigten (in perfect clouds
over the marshes), und dafs ihre Larven, was auch Fabricius frü-
lier angeführt hat, die Hauptnahrung für die Forelle bilden (? the
trout ihat inhabit the lakes).
Chironomus polaris Kirby (Suppl. lo Ihe App. of Capt. Parry's
Voy. CCXVIIL; Curtis App. etc. LXXVIL 27. PI. A. Fig. 14. und
152 Schiödle: Arthropoden
wohl auch CVi. borealis 1. c. 28.; Ch. hyperboreus Stäg. I. c. 349. 2.);
CA. iurpis Zctt. (1. c. 811. 8.?; Stäg. 1. c. 350. 3.); Ch. frigidus
Zett. (812. 14.; Stäg. 341. 4.); Ch. variabiUs Stäg. (1. c. II. 571.
44. und 1. c. 351. 5.); Ch. basalis Stäg. (351. 6.); Ch. byssinus
Meig. (1. c. 46. 56.; Stäg. .352. 7.); Ch. alerrimus Meig. (I. 47.
59.; Stäg. 353. 8.); Ch. picipes Meig. (I. 52. 74.; Stäg. 353.9.).
Diamesa Walllii Meig. (Stäg. 353. 10.).
Tanypxis crassinervis Zett. (817. l.; Stäg. 254. 11.); T.pic-
tipennis Zett. (818. 5.; Stäger 354. 12.); T. libialis Släger
(354. 13.).
Ceralopogon sordtdellus Zett. (820. 6.; Stäg. 355, 14.; Culex
pulicans (Druckfehler slatt pulicaris) Fabr. Fn. groenl. 211. 173.).
Nach Fabricius Bericht eheaso beschwerlich wie die grönländische
Sinudia.
Tipula arcüca Curtis (1. c. LXXVIII. 29. PI. A. Fig. 15.; T.
rivosa Fabr. Fn. groenl. 156.; T. nodulicornis Zett. 1. c. 841.8.;
Stäg. 1. c. 355. 15.).
Fabricius sagt, dafs sie im Sommer häufig am Rande von Bu-
chen ist; James C. Ross erzählt dagegen in der Reisebeschreibung
(1. c), dafs sie sich in eben so grofscr Menge, als die Mücke zeige,
und dafs ihre Larve einen wesentlichen Theil der Nahrung verschie-
dener Vögel ausmache. In seinem Verzeichnifs der auf der Reise
gesammelten Vögel werden (p. XXS.) als solche angeführt: Cha-
radrius semipalinatus (hialicida) und pluviulis; auch eine Möve
(Gull. p. LXXVlll.), die geölfnet wurde, nachdem man sie im
Sumpfe fressen sah, hatte eine Menge Larven im Magen.
Erioptera fascipennis Zett. (831. 9.; Stäg. 355. 16.).
Trichocera inacidipetmis (Meig. I. 214. 4.?, Zett. 853. 4.,
Stäg. 356. 17.; Tipida regetalioiiis Fabr. Fn. groenl. 202. 157.)
Bolelina groenlandica Stäg. (356. 18.)
Sciara iridipennis Zett. (827. 9., Stäg. 357. 19.); Sc. ßavi-
pes Panz. (Fn. Cerm. CIIL 15., Meig. L 283. 17., Stäg. 357. 20.)
Simulia viltata Zett. (803. 3., Stäg. 357. 21.; Cidex reptans
Fabr. Fn. groenl. 210. 172.). Nach Fabricius Angabe zeigt sie sich
im August zusammen mit dem grönländischen Culex, und ist des
Abends äufserst beschwerlich (maxime infestans).
Rhamphomifia nigriia Zett. (Ins. Läpp. 567. Obs. Dipt. Scand.
I. 414. Obs. I., Stäg. 357. 22.; Einpis borealis Fabr. Fn. groenl.
211. 174.).
Dolichopus groenlandicus Zett. (Dipt. Scand. II. 528., Stäg.
358. 23.; Dolichopus tibialis Var. b. Zett. Ins. Läpp. 711.).
Grönlands. 153
Ilelophilus groenlandicus Fabr. {Tahamis Fn. groenl. 208. 170.,
HelophÜus lilineahis Curt. 1. c. LXXVIII. 30., Ilelophilus arclictts
Zett. Ins. Läpp. 295. 2. Dipt. Scand. II. 678.2., Stäg. 359.24.);
//. borealis 8 tag. (359. 25.).
SyrpJnis (opiarins Meig. III. 305. 47., Stäg. 360.26. {Scaeva
topiaria Zett. Ins. Läpp 599. 4. Dipt. Scand. II. 723. 26.); S. iar-
Salus Zett. (Scaeva hmulafa Ins. Läpp. 600. 7. Obs., Scaeva tar-
sala Dipt. Scand. IL 730. 33., Syrphus tarsatus Stäg. 360. 27.);
S. Inpponicus {Scaeva lapponica Zett. Ins. Läpp. 598. 2.? Dipt.
Scand. IL 701. 3.?, Syrphus läpp. Stäg. 360. 28.); S. amhiguus
(Scaeva Zett. Ins. Läpp. 608. 38 ?, Dipt. Scand. II. 757. 60.?,
Syrphtis aiiibiguus Zett. var.? Stäg. 361. 29.); S. hyperboreus
Stäg. (362. 30).
Sphaerophoria slrigata Stäg. (362. 31.).
Sarcophaga mortuorum Linn. (Fn. Sv. 1830., T'olucella morl.
Fabr. Fn. groenl. 206. 166., Stäg. 363.32). Nach Fabricius hau-
fenweise gleichzeitig mit der folgenden Art auf dem von den Grön-
ländern zum Trocknen auf den Felsen ausgebreiteten Seehunds-
fleisch, und dadurch ziemlich schädlich.
Musca erylhrocephala Meig. (V. 62. 22., Stäg. 363.33., Vo-
lucella vomiloria Fabr. Fn. groenl. 207. 167.?); M. groenlandica
Zett. (Ins. Läpp. 657. 16., Stäg. 363. 34., Volucella caesar Fabr.
Fn. groenl. 207. 168.?).
Anthomxjia denlipes F. (Syst. Anliat. 303. 95., Meig. V. 144.
105., Stäg. 363. .35); A. irr Hans Fall. (Muse. 62. 58., Meig. V.
134. 91., Stäg. 363. 36.); A. front ala Zett. (Ins. Läpp. 669.35,
Stäg. .363. .37.); A. Irigonifera Zett. (Ins. Läpp. 6^9. .35., Stäg.
364. 38.); A. arclica Zett. (Ins. Läpp. 669. 34., Stäg. 364, 39.);
A. triangulifera Zelt. (1. c. 680. 83., Stäg. 364. 40.); A. scalo-
phagina (Zett. 1. c. 677. 69.'>, Stäg. 365. 41.); A. shiolata Fall
(Muse. 71. 77., Meig. V. 173. 156., Zelt. Ins. Läpp. 684. 10-3.,
Stäg. 365. 42.); A rußceps Meig. (V. 177. 62.?, Stäg. 366. 43.);
A. ciliala F. (Eni. Syst. IV. -333. 87., Meig. V. 159. 134., Musca
spinipes Fall. Muse. 61. 55., Stäg. 366. 44.).
Scatophaga sqnalida Meig. (V. 252. 10., Stäg. 366. 45.); S.
litorea Fall. (Scalom 4. 4., Meig. V. 254. 15., Stäg. 366. 46.);
S.fucorum Fall. (Scalom 5.5., Meig. V. 253. 14., Stäg. 366 47.)
Wie sich die in der Fn. groenl. 161 — 163 aufgeführten Arien
zu diesen verhallen, wird näher zu bestimmen sein; sollte die als
neu beschriebene Musca cloacaris auf eine derselben ziirückgedeu-
tet werden können (vielleicht auf 8. lilorcal). so würde Fabricius
154 SchiöJle: Arthropoden
Benennung aufzunehmen sein. Ferner würde A. apicalis Curl. 1. c.
LXXX. zu vergleichen sein.
Condxjlura haemorrhoidalls Mcig. (V. 237. 17.; Zeit. Ins Läpp.
731. 27., Släg. 366. 48.).
IJetomijza tibialis Zett. (Ins. Läpp. 767. 12., Stäg. 366. 49.);
//. getiicidula Zett. (1. c. 767. 13., Stäg. 366. 50.).
^Piophila casei Liun. (Fn. Sv. 1850, Meig. V. 395. 1., Stäg.
368. 51.); P. pilo.sa Stäg. (1. c. 368. 52.).
Ep/iydra slagnalis Fall. {Ihjdrowjz. 5. 5., Meig. VL 118. 12.,
Stäg. 369. 53.).'
Notiphila villipennis (Zett. Ins. Läpp. 718. 6.1 Stäg. 369.54.)-
ritytomyza ohscureUa Fall. {Phijlotmjz. 4. 8., Meig. VL 191.
6., Släg. 369. 55.).
Sn ctoria.
Eine auf den grönländischen Hasen in Menge vorkommende Art
führt Fabricius in der Fauna groenlandica als Pidex irritans auf
(221. 193).
Rhynchota,
Vier Arten die alle Fabricius entgangen sind.
Helerogaster groenlandicus Zett. (Ins. Läpp. 262. 3.) etwas
gröfser und stärker als unsere auf Ilaidcgrund so gemeine Art, //.
Thymi Wolff.
Eine kleine schmutziggelbe Teltigonie von einem eigenthümli-
chen Bau: Cicada lividella, Zelt. (1. c. 2.90. 5.),
Eine Blattlaus, Aphis punclipcjtnis Zelt. (1. c. 311. 7.), die
ihre Heimafh voruehmüch auf der Birke zu haben scheint und bis
weit nach Schweden hinab vorkommt; und
Dorlhesia Clülon Zett. (1. c. 314. 1.) in Grönland allgemein
unter Moos und Steinen; ich habe nur das durch seine regclmälsige
Belegung mit schneeweifsen Wachsscheiden (Voxskjäl) merkwür-
dige Weibchen gesehen, und nie das Männchen.
Siphunculata.
Der Pedictdus der Grönländer Fn. groenl. (215 — 182), über den
Fabricius einige Nachrichten mitthcilt, gehört wahrscheinlich wie
der der Negerragc einer selbstständigen Art an.
Mallophaga.
Li der Fauna groenl. wird eine Art auf dem grönländischen
Hunde (P. canis 215. 183.) angeführt, der zunäcbsl mit Tricho-
decles canis De Geer Mem. III. Tab. IV. Fig. 16. zusammeuzuhal-
Grönlands. 155
ieii sein wird; und von den federfressenden Arten auf den Vögeln er-
wälint sie die auf Corviis corax, Anas Plaiigula, Uria grylte, Pelecanus
Bassamis^ Larus glauctis., Trhiga striata, Charudrius hiat'icula und
Telrao Lagopns , und mehrere von ihnen sind als neu aufgestellt.
Was in neuerer Zeit von dieser Ordnung gesammelt und heimge-
schickt ist, ist sehr wenig; es ist aller Grund zur Annahme vor-
handen^ dafs die Zahl der Arten in Grönland ziemlich hoch sein mufs.
Th ysanur a.
Ich hatte nicht Gelegenheit ein von dieser Ordnung in Grön-
land gefundenes Thicr zu sehen, die wahrscheinlicherweise zunächst
auf Grund von Schwierigkeiten bei der Einsammlung und Aufbe-
wahrung von den neueren Sammlern ganz versäumt zu sein scheint;
die Zahl der Arten ist wohl kaum so unbedeutend. Fabricius führt
6 als Podura-Avten auf (Fn. grocnl. No. 175 — ISO), von denen die
beiden letzten P. 7naritima und besonders P. humicolu, die er spä-
ter in seiner Abhandlung in der neuen Sammlung der Kong. 1). Vi-
densk Selsk. Skr. II. p. 297. Fig. I. genauer dargestellt hat, genü-
gend wiederzuerkennen sein würden. P. maritima giebt er als am
Meere gewöhnlich an, wo sie zur Ebbezeit auf den VVassertümpeln,
die in den Verliefungen der Klippen zurückgeblieben sind, umher-
springt, bis sie das zurücktretende Meer höber auf die Küste hin-
auf jagt.
A raneae.
Aufser der gewöhnlichen grönländischen Lycosa, von Fabricius
unrichtig als A. saccata bestimmt, und die das einzige Thier dieser
Ordnung ist, sehe ich von Grönland einen Attas und 3 kleine Arten
angeführt, die schwierig wiederzuerkennen sind; in Fn. gr. 204 — 208.
Opiliones.
Ein mir unbekanntes Phalangium (?) als Ph. opilio in Fn. gr.
225. 203.
Acari.
Was ich von dieser Ordnung aus Grönland sah, beschränkt sich
auf eine ansehnliche ßdella, die im Magazin des Königl. naturhi-
storischcn Museum vorgefunden, und vor langen Jahren von Kielsen
eingesendet wurde. In Faun, groenl. wurden unler No. 194 — 202.
neun Arten aufgeführt. Von vielem Interesse ist die p. 221 mitge-
Iheiltc Nachricht, dafs die Grönländer die Krätzmilben zu finden
und auszuziehen verständen.
156 Schiödle: Arthropoden
Pyncnogona.
Im Verhältnifs, was man von dieser ebenso vernachlässigten als
interessanten Ordnung aus andern Gegenden kennt, mufs Grönland
für reich angesehen werden, da durch Kröyer's wichtige Abhandlung
mindestens acht sichere Arten als Bewohner der grönländischen Ufer
bekannt geworden sind; nämlich:
JVymphon grossipes Kr. (Kröyer im Naturh. Tidskr. 2. R. I.
108. 1.; Pycnogoniim grossipes Fahr. Fn. gr. 210); iV. longitarse
Kr. (1. c. 112. 4.); N. hrevilarse Kr. (1. c. 115. 6.);
Eurycrjde Iiispida Kr. (Zeles hispidtis Kr. I. c. 117. 7.); Pallene
spinipes (1. c. 118. 8., Pycnogonum spinipes Fabr. Fn. groenl. 211.);
Phoxichilldlum femorahim Rathke (Naturh. Selsk. Skr. VI.
201. (Nymphoii)', Kr. l. c. 122. 11.; Pycnogonum grossipes Var.
Fabr. Fn. groeul. p. 2-31.); und vielleicht
Pycnogomim lHorcde Ström. (Söndm. Bcskr. I. 20.9. Taf. I. Fig.
17., Fabr. Fn. groenl. 212., Kr. 1. c. 126. 15.), das Fabricius ge-
sehen zu haben meint, später aber in seinen Sammlungen nicht wie-
der fand. Endlich weist Kröyer (1. c. p. 91**) auf die von Sabine
unter dem Namen Phoxichilus proboscideus beschriebene riesenhafte
(2i Zoll lange) Art hin, die er bei der Insel Nord -Georgia gefun-
den hat, in soweit, als Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, dafs sie
auch an der grönländischen Küste vorkommen wird.
Is opoda.
Oniscus sp. (O. aselhis Fn. groenl. 228.) nach Fabricius nur
einmal unter verwittertem Holze gefunden, und nach seiner Beschrei-
bung verschieden von der Linne'schen Art.
Asellus aqualicus L. (Fn. groenl. 227., A. groenlandicusi Kr.
Amphip. 90. 36.) in frischem Wasser.
Oniscus mariims Fabr. (Fn. groenl. 229., Jaera nivalis Kr.
Amphip. 75. 90. 37.?), nach Fabricius in zahlloser Menge am Strande
unter Tang und Steinen und die wichtigste Nahrung iärAnasBoschas.
Amphipoda.
Der gewöhnlichste grönländische Tangläufer ist, wie auch auf
unsern Küsten, Gammai'us locusla ftlont. (Onisctis piäex Fn. groenl.
231.). Als eine Art die ebenfalls zuweilen in den Tang hinaufsteigt
und gleichfalls aasfressend ist, nennt Fabricius einen Oniscus cicada
n. 2.33.), der von Kröyer für einen Aiionyx und zunächst für Ano-
nyx gulosus Kr. (Naturh. Tidskr. N. H. I. 611. gehalten wird), weil
er sich beim Blute eines geschlachteten Seehundes einfand, und von
Grönlands. 1 57
seinem Kriegsverhältnifs zu Gammarus locusla wird S, 256 u. 259
erzählt. Als am Strande vorkommend erwähnt Fabricius noch 2
andere, nicht näher bekannte Amphipoden, Oniscns arenarius n.
234. und O. Slroemiamis n. 235.
Entomostraca.
Von Ufer- und Süfswasser-Arten sind beschrieben :
Neballa bipes Fabr. (Kröy er Amphip. 91. 10., Naturh. Tidskr.
2. R. II. 436., Cancer bipes Fn, groenl. 223.), auf sandigem Ufer
besonders an den Flufsmündungen.
Branchipus paludosus Müll. (Zool. Dan. Tab. 48., Kr. Am-
phip. 91. 41., Cancer slagnalis Fabr. Fn, groenl. 224.), auf den
Gebirgen in stehendem Wasser.
Daphnia reclispina Kr. (Amphip. 91. 43., Daphne pidex Fabr.
Fn. groenl. 238.), in stehendem Wasser sehr gewöhnlich.
l.ynceus lamelluins (Müll. Enlomostr. 73. Tab. IX. Fig. 4 — 6.(?),
Kr. Amphip. 92. 44.).
Apns glacialis Kr. (Natuih. Tidskr. 2. R. II. 431.), auch auf
Island vorkommend.
Fafst man nun zusammen, was in diesem Verzeichnifs von der
Klasse der Insekten und x\rachnidcn aufgezählt ist, wird sich die
Zahl nicht auf voll 80 Arten belaufen. Wenn man in Betracht der
Unvollsländigkeit, mit der besonders ein Theil der niedern Formen
und namentlich der Mallophai^cn voraussichtlich in der Liste reprä-
senlirt sein konnte, die Zaiil abrundet, indem man sie auf 200
setzt, so bleibt sie doch 50mal kleiner, als die Fauna Dänemarks,
wenn die Inseln und Eiderhalbinsel zusammengerechnet werden.
Als einer der charakterislischsten Züge der grönländischen Fauna
mufs die überwiegende Anzahl und das gleichzeitig massenhafte Auf-
treten solcher lusektenarten, die ihr Larvcnleben in Süfswasser und
Morästen zubringen, und die dadurch, dafs sie die wesentliche Nah-
rnng für Fische und Vögel bilden, zu nicht geringer Bedeutung für
die Existenz des Menschen kommen, hervorgehoben werden.
Beitrag zur Käferfamia Griechenlands.
Sechstes Stück:
Malacodermata, Cleridae, Pluüdae, Anobiadae
von
//. V. Kiesenwell er.
Trib. Drilidae. ')
Drihis flavescens Fabr. — Von Dr. Kraatz wurden mir
zwei von Dr. Krüper in Griechenland gesamniclfe Slücke dieser
Art niitgctIieiU, die beide, unter sich vollkommen übereinstimmend,
von der gewöhidich vorkommenden Form sehr erheblich abweichen,
vielleicht sogar eine besondere Art bilden, für die der Name //a-
bellatus in Vorschlag gebracht wird. Die erwähnten griechischen
Exemplare sind gröfser und besonders breiter als die mir bisher zu
Gesicht gekommenen Stücke des ßuvcscens. Die Fühler sind ver-
hältnifsmäfsig kürzer, aber viel stärker gekänmit, schon das drille
Glied hat die innere Vorderecke zahnförmig ausgezogen, das vierte
einen die Länge des Gliedes selbst bereits übertrefTeuden Ast, die
Aesle der folgenden Glieder, besonders vom 6len bis lOten sind völ-
lig doppelt so lang als die Glieder selbst, während bei Dr. JJave-
sceiis die Fühler erst vom 4ten Gliede an gekämmt sind und die
längsten Aeste die betrelTenden Glieder selbst nur um die Hälfte an
Länge übertreffen. Das Ilalsschild ist ferner bei der griechischen
Form beträchtlich breiter, dichter und stärker, namentlich an den
Seiten sehr dicht und runzlig punktirt. So auffallend diese Unter-
schiede scheinen, zumal sie bei beiden mir vorliegenden Exempla-
ren gleichmäfsig vorhanden sind, so liegt doch die Annahme nicht
fern, dafs man es hier nur mit besonders kräftig entwickelten Stük-
') Diese Tribus, die hier eingeschaltet werden mag, wäre eigentlich
vor den Melyriden abzuhandeln gewesen.
vt. Kiesenwetler: Beitrag zur Keiferfauna Griechenlands. 159
kcn zu thun haben möge, die auch bei andern Arten mit gekämm-
ten Fühlern et^vas längere Kamnifortsätze zu zeigen pflegen; auch
scheinen die Drilns • Arten und besonders Drilus flavescens nach
Gröfse und Breite überhaupt sehr zu variiren.
Drilns fulvicornis: Ohlnngns, nigro-piceus, nitiihilus, an-
fennis crassiusculis, peclinalis pedibusque lueie flavo-ferrugineis. —
Long. 2f liu.
Caput nitidum, vix punctalum, pube erecta, aurantiaca orna-
tum, fronte inter oculos late transversini, et utrinque longitudinali-
ter impressa. Oculi rotundati, prominuli. Antennae capile protho-
raceque duplo longiores, crassiores, articulis duobus primis parvis,
tertio secundo triplo fere longiore, sequentibus sensim paulo brevio-
ribus et latioiibus, angulo interno in dentem anliotsum spectanteni
producio, articulis a sexto vel scptimo inde latitudine sensim de-
crescentibus, ultimo oblique ovato. Prolhorax trans%'ersus, longitu-
dine duplo fere latior, lateribus leviter rotundatis, angulis anticis
dedexis, fere nullis, posticis rectis, depressus, inaequalis, lateribus
ad basin et apiceni versus impressus, undique parcc subtilissime
punctatus. Scutellum trianguläre, impunctalum. Coleoptera pro-
thorace latiora, ruguloso-punctafa, punclis irregulariler scrialis, ob-
longosubovata. Corpus subtus picenm, pedibus laete ferriigineo-
testaceis.
Ein einzelnes Stück dieser ausgezeichneten kvi habe ich hei
Nauplia gesammelt.
Drilus longulus : Elongulus , niger^ griseo parcius puhe-
scens, pilisque erectis hinc et inde hirtus. prolhorace transversa, la-
teribus ante medium ohtuse angulatis, bnsin versus niars;inatis, an-
gulis posticis rotundatis , elijtris prolhorace vix latior ibus apiceni
versus haiid dilatalis, untennis minus profunde serratis. — Long.
2 lin.
Caput nilidulum, basi crebrius punctulatum , inter oculos Im-
pressum. Antennae articulis duobus primis rufo-piceis, secundo mi-
nuto, tertio secundo triplo fere longiore, veliquis omnibus latitudine
crassioribus, angulo interno modice serratis, omnino non pectina-
tis. Prothorax nitidulus, obsolclius punctatus, transversus, paruni
convexus, angulis omnibus oblusis, lateribus a basi inde ultra me-
dium crassius marginatis, medio et lateribus impressus, inaequalis,
griseo -pubescens pilisque griseis parcius hirtus Coleoptera valde
elongata, parallcla prothorace vix latiora, sed quadruple et magis
160 V. Kiesenwetler: Beitrag ztir
eliam longlora, dense rugulosa, parum nitidula, griseo pubescentia.
Pedes picei tarsis flavescenlibus.
Ich habe ein einxehies cT Slück dieser Art von Zebe aus Crefa
erhallen. Das Weichen ist unbekannt. Dieser Drilus unterschei-
det sich vom Dr. peclhialus durch nur schwach gesägte Fühler,
schlankere Gestalt und im Vcrhiillnüs zu dem Halsschild schmälere,
mehr gleichbreite, oder sogar nach der Spitze hin verschmälerte,
dichter gerunzelte und weniger glänzende Flügeldecken.
Trib Sasytidae.
Ilenicopti.s Paniassi Ksw. ') — Parnafs. Von Heldreich
gesammelt.
Dasijtes coernleus Fabr. — Parnes, häufig auf blühenden
Apollotannen.
1>. flavipes Fabr. — Athen, wie es scheint, nicht liäuOg.
Z>. slriatulus Brülle. — Morea (Brülle), Athen? (Ksw.).
Z). nigrita Ksw. — Athen, Parnes. etc.
Ilaplocnemus caelaius Brülle. — • Morea.
//. crihrarius Brülle. — Morea.
//. pristocerus Ksw. — Nauplia, Athen.
//. chalconoius Germ. — Aetolien (Ksw.).
//. abietum Ksw. — Parnes, auf blühenden Apollolannen
häufig von mir gesammelt.
//. periusus Ksw. — Tn der Ebene von Nauplia auf Blumen
hin und wieder gefunden.
//. nigricornis Fabr. — Aetolien (Ksw.).
Julistus funera Ksw. — Nauplia, Greta.
J. arbustoruin Ksw. — Hymeltus bei Athen.
Dolichosoma nobile 111. — Uebcrali in Grieclienland häufig.
D. melanostoma Brülle. — Zanie im April gemein.
D. simile Brülle. — Nauplia.
Dasytiscus indutus Ksw. — Hin und wieder in Griechen-
land, namentlich um Patras.
') Um die Uebersielitliclikoit des Vorzeiebnisses nicht zu sehr zu be-
einträchtigen, habe ich bei dieser Insektengrnppe die auf Syslemalik und
Artenkenntnifs bezüglichen Erörterunü;en, zumal da sie des Zusammenhan-
ges wegen zum Tlieil auf nicht griechische Käfer erstreckt werden mufs-
ten, am Schlüsse dieses „Sechsten Stückes" zusammengestellt. Dort sind
daher die Beschreibungen der hier nur dem Namen nach aufgeführten
neuen Gattungen und Arten zu finden.
Käferfauna Griechenlands. 161
D. graminicola Ksw. — Häufig bei Athen und sonst in
Griechenland auf trockenen Gräsern.
Amauronia picta Ksw. — Von blühenden Apollotannen ge-
klopft auf dem Parncs bei Athen.
u4. megacephala Ksw. — Attica (Ksw.), Crela (Zehe).
Danacea cervina Küster. — Nauplia (Ksw.).
D. hypoleuca Ksw. — Nauplia (Ksw.).
1). iners Ksw. — Patras (Ksw.).
D. cretica Ksw. — Crela (Zehe).
D. marglnala Küster. — In Attica, und wohl in ganz Grie-
chenland häufig.
Melyris oh longa Fabr. (Zygia oblo7iga auct. recent.). — In
Alben in den Häusern, wie es scheint, nicht gerade selten.
Farn. CLERIDAE.
Denops personatus Gene. — Athen, sehr selten, wie es
scheint.
Tillus pallidipennis Bielz. — Parnes bei Athen, von mir
selbst in einem Exemplare gesammelt. Die von Bielz (Verbandl.
d. Ilcrmannst. V'er. I. p. 179) gegebene Beschreibung pafst ziem-
lich, aber nicht ganz, denn die Flügeldecken sind bei dem mir vor-
liegenden Stücke beträchtlich mehr als doppelt so lang als breit.
Indessen zweifle ich nicht an der Identität.
Opilus iaenialus Klug. — Um Athen einige Male auf blü-
hender Genista gesammelt, von Zehe auch auf Greta gefunden. La-
cordaire bringt diesen sehr ausgezeichneten Käfer, allerdings nur
fraglich, zu Opilus mollis Linn. (Lacoid. Gen. d. Col. IV. p. 4.39
Not.). Er ist indessen weit von der Linne'schen Art verschieden,
und würde sogar nach der 1. c. p. 434 von Lacordaire gegebenen
Galtungseintheilung der eigentlichen Cleriden, seiner nur schwach
granulirlen Augen wegen in eine von Opihcs zu trennende Gattung
gehören. Doch möchte ich bei der sonstigen Uebereinstimmung des
Thieres mit Opilus hierauf kein zu grofses Gewicht legen.
Trichodes alvearius Fabr. — IMorea (Brülle).
T. crabroniformis Fabr. (lepidus Brülle). — In ganz Grie-
chenland, doch, wie es scheint, nicht gerade häufig
T. favaritis 111. {obliqualus Brülle). Allenthalben in Grie-
chenland gemein und überaus veränderlich in Gröfse, Färbung, Skulp-
tur und Zeichnung.
T. Sipylus Linn. — Dieser Käfer, der neuerdings gewöhn-
lich als Varietät von Tr. ammios betrachtet wird, scheint mir durch
162 V. Kiesenweiler: Beitrag zur
viel breitere gedrungenere Gestalt in beiden Geschlecbtern und durch
den Mangel eines Basalflecks auf den Flügeldecken verschieden.
Necrohia rufipes De Gcer. — Athen.
N. ruficollis Oliv. — Athen.
]V. violacea Linn. — Morea (Brülle).
Farn. PTINIDAE.
Ptinus variegatus Rossi, — Um Athen nicht gerade sei-
len; von mir in der Nähe von getrockneten Eskremenien ge-
sammelt.
Pf. Reichet Boicldieu (Ann. soc. enf. Fr. 1856 p. 305. 7.).
Eine der häuGgeren Arten. Ich habe sie im ersten Frühjahie auf
Zantc unter Moose am Stamme aller Oelbäume selten, im Sommer
auf sumpfigen Wiesen bei Nauplia häufig angetroffen.
Pt. phlomidis Boield. (Eod. p. 497. 23.). Auf Phlomisblü-
then um Nauplia nicht selten von mir gesammelt.
Pt. alpintis BoieUlieu (Eod. p. 300. 3.). — Auf Euphorbia
Cbaracias von mir am Fufse des Hymcttus gesammelt. Da dem Be-
schreiber des Käfers das Vorkommen in Griechenland bekannt war,
so würde die Wahl eines hiermit nicht im Widerspruch stehenden
Namens passend gewesen sein.
Pt. hrunneus Duftschm. — Alben (ITeldr.).
Pt. rufus Brülle (Exp. sc. Mor. Zool. 157.). — Morea.
Diese Art ist mir und Boieildicu, der die Diagnose Brullc's
Ann. d. Fr. 1856 p. 681. 1. abdruckt, unbekannt geblieben.
Mezium affine Boield. (Ann. soc. eut. Fr. 1856 674. 2.).
— Nicht selten in Alben in den Häusern.
Gibhium Scotias Fabr. — Athen.
Farn. ANOBIADAE.
Anohium tessellalum Fabr. — Morea (Brülle).
A. ahietinum Gyll. — Auf dem Parncs bei Athen von blü-
henden Tannen in Mehrzahl abgeklopft.
A. minutum F'abr. — Athen, in Häusern.
A. pusillum Gyll. — Mit A. ahielinum nicht selten gesam-
melt. Die Stücke sind beträchtlich gröfser und kräftiger als die deut-
schen Exemplare meiner Sammlung, weichen aber sonst nicht erheb-
lich von ihnen ab.
Xyletimis lalicollis Duftschm. — Bei Athen am Fufse des
Hymeltus in Euphorbiablüthen einzeln.
Klmferfmma Griechenlands. 163
Erläuterungen und Nachträge.
Die grofse [Menge von Dasyliden, welche Griechenland, wie
alle Länder der Mittclineerfauna, beherbergt und die zu untersuchen
waren, machte ein näheres Studium der hierher gehörenden, bisher
noch verhällnifsmäfsig nur wenig gekannten Insekten nölhig Ich
lege dessen Resultat hier vor, indem ich bemerke, dals ich von exo-
tischen Formen, von denen mir nur eine Anzahl Arten der Gat-
tung Aslylns zur Untersuchung zu Gebole standen, habe absehen
müssen. Es ist zuvörderst einzugehen auf die Gattung
IIeiiicoB»iis.
Stephens (Illustralions of brit. eiit. III. 318. \Eiticopus\).
Antennae serralae.
Lahr um transversum.
Palpi maxillares filiformes, articulo ultimo apice truucato.
Tarsi validiusculi, maris saepissime appendiculati.
Unguiculi bini tarsorum aequales, intus membrana connata, pel-
lucida, unguiculo pauIo breviore, apice rotundata instructi,
(Tab. II. Fig. 23.)
Stephens charakterisirt die Gattung nur durch merkwürdige
(remarkable) ninlerschienen und Anhängsel an der Basis der Tar-
sen, Lacordaire vereinigt sie Gen. d. col. IV. p. 400 mit Dnsijles^
Redlenbacher nimmt die Gattung Faun. Austr. Ed. II. p. 545. 595.
an, bemerkt aber, dafs sie von den eigentlichen Dasytes nur durch
die lange absiehende Behaarung des Körpers und durch die eigenthüui-
liche Tarsenbildung beim Männchen verschieden sei. Ersteres Merk-
mal hat nur wenig Bedeutung, letzteres hält, abgesehen davon, dafs
es für die Weibchen nicht pafst, leider nicbt Stich, wie die nach-
folgende Ucbersicht der hicrber gehörigen Arten zeigt. Dagegen
läfst sich die Gattung wolil durch die eigenthümliche Bildung der
Klauen charakterisiien, welcbe innen einen ziemlich breiten, mit
der Klaue selbst verwachsenen und allmälig in die Ilornsubstanz
derselben übergebenden, bis gegen die Spitze hin reichenden, vorn
abgerundeten Ilautsaum zeigen. Dieses Merkmal gewinnt Bedeutung
bei den sonstigen Eigenthümlicbkeiten der hierher gehörenden Ar-
ten, die sieh sämmilich durch befräclitliehe Gröfse, starke lange Be-
haarung und vor allem durch die mannichfaltigen Bildungen aus-
Berl. Entoraol. Zeitschr. III. 14
164 V. Kiesenwelter : Beitrag zur
zeichnen, welche bald diese bald jene Extremitäten, besonders die
ersten Tarsenglieder zeigen. Die Arten sind in dem südlichen Eu-
ropa vorzugsweise einheimisch, nur eine, der Henicopus hirlus,
reicht bis nach Süddeulschlaud hinauf, wo sie bei Wien häufig vor-
kommt, wälirend aus Nordafrika ebenfalls nur eine Art, der Algier-
sche Henicopus scidellaris Fabr. bekannt ist. Nach den den männ-
lichen Individuen zukommenden Merkmalen ordne ich die mir be-
kannten Arien folgendermafseu:
illintertarsen einfach 2
Erstes Glied der Hinlertarsen mit einem seitli-
chen Fortsatze verseben 3
I stark verdickt tibiellus.
2 Vorderschenkel ^^.^^j^^,^ pralicola.
^ _, , , (vom 4ten Gliede ab stark erweitert . senex.
3 F"bler \^-„f^^^, 4
^Vordertarsen einfach vUlatns.
4 (Erstes Glied der Vordertarsen mit einem ge-
( krümmten dornarligen Seitenfortsatze ... 5
/Der Fortsatz am ersten Gliede der Ilinterfarsen
\ hakenförmig, breit, vorn abgestutzt, mit ver-
5 \ rundeten Ecken 6
/ — hakenförmig, vorn scbarfeckig Pavjiassi.
^oder in zwei divergirende Spitzen auslaufend, calcuratus.
f Die Vorderschienen etwas veilängert, der Fort-
6 \ salz des ersten Hintertarsengliedes sehr grofs 7
'Die Vordcr.schienen nicht verlängert .... hirtiis.
fDas zweite Tarsenglied an den Hinierfüfsen
um die Hälfte länger als die drei letzten zu-
sammengenommen sculellaris.
I — doppelt so lang als die drei letzten zusam-
mengenommen longimanus.
II. senex Roseuhauer (Thiere Andal. p. 167 Eiiicopus senex).
Andalusien in der Sierra Nevada, auch bei Cordoba.
//. tibiellus Roscnh, (Eod. p. 165.) Andalusien, Die Be-
schreibung ist sehr kenntlich, doch sind die mir in ziemlicber An-
zahl vorliegenden Exemplare nicht so gestreckt, dafs ich sie „elon-
gala-' nennen würde, und an dem vordem Fufspaare sind nicht nur
die Scbcnkel an der Spitze, sondern auch die Trocbauteren mit ei-
nem derben Zahne versehen. Originalexemplare babe ich nicht er-
hallen, doch ist mir die IJestimmung nicht zweifelhaft.
//. pralicola: Nigro-nenens , griseopilosiis.i puiiclatus, pro-
ihorace longiludindlil er sulcalo. — Long. 2^ — -3 lin.
Waltl: Reise nach dem südlichen Spanien, p. 61.
Käferfauna Griechenlands. 165
Mas: Oblongus, minus convcxus, parce nigro-pilosus, corpore
subtus, prothoracis et elytrorum lateribus, scutello, plaga-
que sulurali griseo-pubescentibus, antennis capite prolho-
raceque longioribus, arliculis tertio et quarto ex parte fer-
rugineis, femoribus anticis leviter incrassatis, tarsorum in-
termediorum articiilo primo spinis duabus longis diver-
geniibus munilo.
Fem. : Convexiuscula, dense fortifer griseo-pubescens pilisque gri-
seis erectis hirta, elytris striis longitudinalibus sul)denuda-
tis, scutello pallidiore.
Die Geschlecbter dieser Art sind in hohem Grade verschieden,
doch zweifle ich nicht an dem Zusammengehören beider Formen,
da sie zusammen angetroffen worden sind, und bei grofscn Abwei-
chungen im äufsern Habitus, doch auch unverkennbare Ueberein-
slimmungen wahrnehmen lassen. WalH's Beschreibung ist ungenü-
gend, auch scheint ihm das Männchen unbekannt geblieben zu sein,
ich habe jedoch ein von ihm selbst gesendetes Stück dieser Art ver-
gleichen können.
//. Vit latus: jieneo-nlger, punclalus, griseo-pilosns , elytro-
rum vilta lata parcitis nigro-pitosa. — Long. 3 — 3^ lln.
Mas: Elongatus, antennis lanuginosis, tarsis anticis simplicibus,
pedibus posiicis femoribus leviter incrassatis, tibiis subcur-
vatis, tarsorum articulo primo brevi, appendicnla magna
parum curvafa, apice rotundatim acuminata munito, se-
cundo valde elongato, reliquis simul sumtis vis breviore.
Fem.: Lata, parum convexa, pedibus omnibus simplicibus, grisco-
pilosa, elytris latis, nigro-pilosis, vitta suturali lata, basin
versus ampliata, apice angustata, lateribusque griseo- vcl
cinereo-pubescenlibus, scutello albo-piloso.
Durch die schlanke Gestalt des Männchens und die Bildung
der mit kurzer flaumartiger Behaarung besetzten Fühler desselben
bildet diese Art einen Uebergang zu den um Dasytes coeruleus F.
und plumheus O 1. gruppirten Alten. Bei dem Weibchen fällt die
eigenthümliche Längsbinde dunkler Behaarung auf den Flügeldecken
sehr in die Augen, beim Männchen ist sie nicht selten undeutlich,
indem die helle Behaarung überhand nimmt.
Von mir bei Barcelona und am Mont Serrat nicht selten ge-
sammelt. Die Männchen habe ich viel seltener angelrofTen als die
Weibchen.
//. calcaratns: Niger, nilidulus, punctatus, nigro-pilosus. —
Long. 3J-— 3i lin.
14*
166 V, Klesenwelter: Beitrag zur
Mas: Oblongus, anlonnis lanuginosis, femoribus omnibus parum
incrassaiis, ariicnlo primo tarsoruni anticorum secundo bre-
viore, appcnilicula spiniformi. valde curvata in>tructo, ar-
iiculo piinio tarsorum posticoiuni ap[jendicula lamellata,
parum curvata, apice extrorsum longe spinosa munilo, ti-
biis posticis curvatis, basin versus intus angulatis,
Feni.:Vix brcvior, pedibus omnibus simplicibus.
Das Männclien dieser Art ist selir leicbt keiintlicli an der Form
des seitlichen Fortsalzes am ersten Tarsengliede der Uinlcrfüfsc,
welcher schmal und wenig gebogen ist und an der Spitze einen
ziemlich langen und scharfen, beinahe horizontal nach aufsen ge-
richteten Dorn trägt. Das zweite Glied der fJintertarsen ist stark
verlängert, aber nicht ganz so lang als die drei letzten Glieder zu-
sammengenommen.
Bei Barcelona von mir in grofser Anzahl in beiden Geschlech-
tern gesammelt,
//. Pariiassi: Oblongus, aetieo-niger, nilichdus, pimclatiis, ni-
gro-pitosus. — Long. 'S^ — 4 lin.
Mas: Antennis vix lanuginosis, subelongatis, minus validis, femo-
ribus anlicis parum, posticis fortiter incrassatis, articulo
primo tarsoiiim anticorum secundo breviore, appcndicula
spiniformi valde curvata, articulo primo tarsorum postico-
rum appendicula lamellata, curvata, apice rolundatim acu-
minata, dentata niunito, tibiis posticis breviusculis, cur-
vatis.
Fem.: Vix brevior, pedibus sin)plicibus.
H. hirto simillimus, statura longiorc. paulo convexiore, colore
aenescente. nitore, clylris lineis elevatis destilutis, antennis debilio-
ribus, maris minus lanuginosis, et forma appendiculae arliculi primi
tarsorum posticorum distinctus. Celera cum H. hirto conveniunt.
Eine grofse Reihe von Exemplaren des //. fiirtus und eine An-
zahl von Stücken des //. Parnnssi in beiden Geschlechtern lassen
mich keine Uebergangsformen erkennen. Indessen halte ich die
Möglichkeit nicht für ausgeschlossen, dafs, so bestimmt und scharf
die F'ormvcrschiedenheiten scheinen, spätere Beobachtungen gleich-
wohl die Zusammengehörigkeit beider Formen nachvvcisen.
Auf dem Parnafs von Ileldreich gesammelt.
NB. Ich halte diese Art früher //. aflints genannt und als sol-
chen noch in dem Schaum'schen ,.Catalogus Coleopt, Eur." Berlin
1859 aufgeführt; habe aber den Namen, weil er auf einer irri-
Käferfauna Griechenlands. 167
gen Annahme bezüglich seines Vorkommens beruhte, abändern
müssen.
77. hirtus: jyiger. parnm nilicluSf punclaltts^ nigro-pilosus,
elytris lineis subelevaiis lom^itudinulibiis olsoletis. — Long. 3^ —
4 lin.
Redtcnb Faun. Ausir. Ed 11. p. 545 g. 595.
Deriiiestes hirtits Linn. Syst. nalur. 1. II. p 563.
Dasijles aler Fabr. Mant I. 94. 18. Schönb. Syn. Ins. III. 11.2-
Mas: Anicnnis lanuginosis, validiusculis, femoribus anlicis parum,
poslicis fortiter incrassatis, arliculo prirao tarsorum antico-
rum secundo brcviore, appendicula spiniformi valde ciir-
vala, articulo primo tarsorum poslicoruni appendicula la-
mellata, lata, angulatim curvata, apice rotundalini acumi-
nafa munito, tibiis posticis brcviusculis, crassioribus, cur-
valis.
Fem. : Brevior, pedibus simplicibus.
Das zvYcile Glied an den Ilinteilarsen des Männchens ist lan-
ger als die drei letzten Tarsenglieder zusammengenommen.
Dafs Linne's kurze Beschreibung des Dermestes hirttis (Syst.
nat. I. II. p. 563^ sich gerade auf den hier beschriebenen Dasyles
bezieht, liifst sich nur daraus folgern, dafs diese Art im südlichsten
Europa bei Weilern am meisten verbreitet und häufig zu sein scheint.
77. sciil ellaris: IVigio - aeneus , nilididuSf punclaliis, dense
longeque griseo- vel fusco pUosus. — Long. 4 — 5^ lin.
Lagria scutellaris Fabr. Ent. syst. I. II. 80. 9.
Dasytes scutellaris Fabr. Syst. eleiith. II. 72. 2.
Dasyles armatus Lucas Expl. sc. de l'Alger. p. 198. 518. Taf. 19.
Fig. 9.
Enicopus armatus Rosenli. Thiere Aiidahis.
Mas: Oblongus, antennis lanuginosis, femoribus posticis crassius-
culis, articulo primo tarsorum anticorum secundo brcviore,
appendicula spiniformi valde curvata, posUcorum appendicula
magna, Kita, lamellata, angulatim curvata, apice oblique
truncala munila, tibiis posticis angulatim curvalis, ante ba-
sin subinerassatis.
Fem.: Brevior, pedibus omuibus simplicibus.
Da diese Art der einzige grofse Dasylide aus der Verwandt-
schaft, des IJenicopus aler im südlichen Europa ist, welcher, wenig-
stens in seinen typischen Formen, eine gleichmäfsig greise Behaa-
haarung mit weifslich behaartem Schildcheu hat, so möchte die Be-
168 V. Kiesenwetter: Beilrag zur
ßlimmung der von Fabricius gemeinten Art kaum einem wesentli-
chen Bedenken unlerliegen. Das. armalns Luc. ziehe ich nur mit
einigem Zweifel hierlier, weil die Flügeldecken in der Diagnose als
„suhtilissime punctulata*' und in der Beschreibung als „Iros legore-
ment et finement chagrinccs"' angegeben werden. Die übrigen An-
gaben, namentlich die schöne Abbildung des Tbieres und seiner De-
tails stimmen dagegen sehr gut. — In Andalusien, wie es scheint,
eine der häufigsten I/enicopus. Alten.
II. longimanus: Nigro-aeneus, lütidulus, punctalus , fusco-
pilosus. — Long. 3^ lin.
Mas: Obiongus, anlennis lanuginosis, femoribus anticis leviter,
posticis fortius incrassatis, articulo primo tarsorum anfico-
rum secundo breviore, appendicula spiniformi valde cur-
vata, arliculo primp tarsorum posticorum appendicula
magna, lata, lamellata, angulatim curvata munito, tibiis
posticis angulatim fortius curvaHs.
Fem.: Paulo brevior, pedibus omnibus simplicibus.
Dem //. sculellaris F. verwandt, aber viel kleiner, mit dunk-
ler Behaarung, die Vorderschienen etwas länger, die Sporen an ih-
rer Spitze beide rückwärts gebogen — bei H. scutellaris ist es nur
der eine — . Die Hinterschienen sind stärker gekrümmt und das
zweite Glied der Hinlertarscn ist sehr stark verlängert, doppelt so
lang als die drei letzten Tarsenglieder zusammengenommen, vor der
Spitze nicht gebogen, während es bei //. sculellaris etwas stärker,
nur um die Hälfte länger als die drei letzten Tarsenglieder und
nach der Spitze hin deutlich S förmig gebogen ist.
Um Puycerda in Catalonicn auf Wiesen von mir gesammelt,
nur ein Männchen, aber eine gröfseie Anzahl von Weibchen.
Paykull Faun. Suec. If. p. 156.
Antennac serrafae.
Labrum transversum. (Tab. H. Fig. 5.)
Palpi subelongati, maxillares arliculo ultimo elongato - ovato
apice truucato, vel subcyliudrico.
Tarsi plus minusve elongati, articulo primo ultimo haud bre-
viore.
Unguiculi slmplices basi dentati vel dilatato-angulati.
Eine formenreiclie Galtung, die den eigentlichen Stamm der
Dastjliden-Gruppe bildend, beinahe sämmtliche übrige Gattungen der
Form nach in sich wiederholt So die DoUchosomen in den lang-
Käferfauna Griechenlands. 169
gestreckten mit D. pallipes verwandten Arien, die Ilaplocnemen in
den um D. bipustuluius F. gruppirten Sj)ecies u. s. w. Die grie-
chische Fauna ist an liierlier gehörigen Formen nicht hesonders
reich zu nennen, wcslialh hier nicht der Ort ist, auf weitere Ein-
zelheiten einzugehen. Die Beschreihung der in dem Verzeichnisse
oben erwähnten Art folgt hier.
Dasyfes 7iigrita: Oblotigits, subdepresstis., niger., aenescens,
nilidulus, pills rigidis nigris^ 7nhms dense hirtns : thorace long'ilu-
dine plus duplo laiiore., snölililcr scabroso-pimclalo, eUjfr'is suhlilius
rttgtdoso punclalis, subctjaneis, antennis capile prothoracecjxie longio-
ribiis, lenuibus obluse serrulis. — Long. \\ — \\ lin.
Caput pubescens, fronte plana, dense punctata, trifoveolata.
Antennae capite prothoraceque pauIo longiores, nigrae, tenulorcs,
obtuse serratae. Prothorax parum convexus, longitudine duplo la-
tior, undique marginatus, aenescens, nitidnlus, laleribus vis rolun-
datis, angulis omnibus rotuudatis, suhtilius punctatus, punctorum
marginibus subelevatis (subscabris), subaequalis, interdum impressio-
nibus basalibus tribus obsoletis. Scutellum transversum apice ro-
iundatim truncatum, dense punclulatum. Coleoptcra prollioracc paulo
latiora, quadruplo longiora, minus convexa, nigra, coerulescenlia,
pube subtilissima adpvessa grisca pilisque nigris erectis parce vcstita.
Corpus sublus nignmi, nilidum, pubescens. Pcdes nigri, tarsis fuscis.
Unguiculi simpliccs in mare fortius, in femina Icvius dcntato - am-
pliati.
Marcs segmento ultimo ventrali fovea parum profunda, laevi-
gata triangulari impresso.
Dieser Käfei scheint \mi Dasijtes dolens ^oscnXx. ^ den ich bis
jetzt noch nicht zur Ansicht bekommen habe, verwandt zu sein,
allein er scheint gröfser und das Ilalsschild beträchtlich breiler zu
sein. Dusijlcs Alglricus Lucas, den ich von XJ. .SVijv/o?<s R osenh.
Tliiere Andal. 164. not. nicht zu unterscheiden vermag und mit dem
auch D. coerulescens Küster Käf. Eur. 24. 8L übereinkommt, ist
nicht nur durch beträchtliche Gröfse und viel längere und dichtere
Behaarung, sondern auch dadurch selir leiclit zu unterscheiden, dafs
bei ihm die Ilüflen der Miltelbeine in eine zahnarligen Spitze ver-
längert sind (etwa Auszeichnung des Männchens?).
Dasyles slriatulus Brülle Exp. scienc. d. Mor. Zool. p. 153.
227. Taf. 37. Fig. 4. — Aeneus^ punclaliis ^ capite impresso^ cum
thorace et pedibus aeruginosa, elytris substriatis, cinerea - villosis,
corpore sublus villoso. — Long. 4 Mill.
Die Brulle'sche Art, deren Diagnose ich hier mitgetheilt habe,
170 V. Kiesenweiler: Beilrag ztir
ist mir zweifelhaft, doch scheint sie mir auf einen von mir in
Griechenland einige Male aufgefundenen Käfer bezogen werden zu
können.
D.fuscipes Brülle (Eod. uo. 228. Tab. 27. Fig. 6.). — H Ir-
itis, punctntiis, obscure viridi-aeneus , eUjlris Iransvcrse rugosis, ci-
•nereo villosis , iibiis tarsisque et anlennariun hasi fuscis. — Long.
3i Millim.
Ich vermag die gemeinte Art nicht zu deuten.
Haplocueniiis.
Westwood Ititrod. Brit. Erit. I. 266. (Fig. 23. p. 259. Fig. 14—17.
Aplocnemtis.)
Antennae serratae.
Labrum transversum
Palpi crassiusculi, masiilares arliculo ultimo apice transversim
vel suboblique truncato.
Tarsi breves, crassiusculi, articulo primo ultimo breviore.
Unguiculi membrana libera, summa basi lanfuni connala, usque
ad unguiculi apicem pertingcnte appendiculati. (Tab. IL Fig. 24.)
Westwood beschreibt und bildet unter dem Namen Aplocnemus
ganz unzweifelhaft diese durch ihre Klauenbildung, kurze und dicke
Tarsen mit verhältnifsmäfsig kurzem ersten Gliede, gedrungenen cy-
lindrischen Körper u. s. w. leicht kenntliche Art ab. Dagegen ist
es nicht wohl möglich, die Stephens'sche Gattung Aplocnemus (II-
lustr. of Brit. Eut. III. 316. Gen. 242.) darauf zu beziehen, denn
während unsere Gattung sich durch plumpe, kurze Taster mit vorn
abgestutztem, nicht selten schwach bcilförniigem Endglicde auszeich-
net, wie sie auch Westwood 1 c. Fig. 15. cliarakteristiscb abgebil-
det hat, giebt Stephens seiner Gattung gerade weniger verdickte
Palpen mit etwas spitzem Endglicde, und bringt dazu unter ande-
ren auch den D. qtiuclripusttdattis Fabr., welcher entschieden nicht
zu llaplocnemus im Sinne Westwood's gehört. Unter diesen Um-
ständen ist es jedenfalls ralhsam, von den Siephens'schen Angaben
keine weitere Notiz zu nehmen und die Galtung im Sinne West-
wood's aufzufassen , somit aber auch den Namen Aplocnemus mit
der nölhigen leichten Sprachberichtigung zu erhalten.
Die Galtung ist offenbar reich an Arten, doch sind dieselben
noch nicht gehörig gesichtet. Ich vermag hier nur einige vorläuGge
Beiträge zur Kenutnifs derselben zu geben.
//. prist ocerus: Niger, purum nitidus, elylris cyaneo- vel
viridi-aenescenlihus, capite prolhoraceque dense suf/titiuSf elytris pro-
Käferfauna Griechenlands. 171
fundius parcius punctalls, fusco - puhescens pilisque ereclis nigris
dense Itirhis. — Long. 2~ lin.
Mas: Änfennis longioribus, profunde acutcque serratis, subpe-
ctinatis.
Caput nigrum, fronte parum convexa, pone oculos transversini
impressa, impressione ulrinque profundiore. Antcnnae capile pro-
thoraceqiie in mare multo, in femina parum longiorcs, arliculo se-
cundo parvo, rotundato, tertio secundo triplo fcrc longiore, trian-
gulari, laiitudine longiore, angulo inlerno obluso, quarto tertio la-
tiore, paulo tarnen breviore, sequenlibus duobus laiitudine cresecn-
tibus, rcliquis decresccntibus, arliculis quinio — nonum loiigiludine
latioribus, ultimo oblongo, apice acuminato. Antcnnae feminae paulo
brevioribus, minus acute profundeque serratis. Prothorax transver-
sim convexus, longitudine latior, antrorsum leviter angustatus, dense
subtilius punclatus, subacnescens, laferibus obsoletius marginatus,
haud crenulatus. Elytra prothorace triplo longiora, punctata, pun-
ctis haud seriatis, non conflucntibus. Coipus sublus nigrum, subli-
liter punctatum, pedibus nigris vel pieeis, tarsis dilutioribus intcr-
duni rufcscentibus.
Eine anscbnlicbe, durch dunkle Färbung ausgezeichnete Art.
Möglicherweise sind D. caelalus und cribrarius Brülle hierher zu
beziehen.
//. chalconotus Germ. It. Dalm. Ed. II. p. 209.
Eine mit fl. nigrlcnrnis verwandte Art, aber durch viel be-
trächtlichere Grofse, kürzere, gewölblere Gestalt, breiteres etwas
stärker und beträchtlich dichter punktirtes Halsschild, schwächer
und dichter punktirfe Flügeldecken und dichtere Behaarung hauj)t-
sächlich unterschieden. — Dalmatien, Griechenland.
//. uhietum: Aeneus, niliduhis, capile prolhoracerjue subtilius
rüde, ehjtvis parcius forliler pimclatis . griseo-pufjesccns , pilistpie
yuscis, jiiinus longis dense hirlus , antennis pedibusque nigris, liis
genicnlis tarsisc/ue teslaceis. — Long. 1| lin.
Mas: Antennis pectinalis.
Fem.: Antennis fortitcr acute serratis, pedibus dilutioribus.
Caput aeneum, nitidulum, parcius subliliier punctatum, fronte
parum convexa, utrinque inter oculos longiludinaliter impressa. An-
tcnnae maris capile prolhoraceque longiores, nigrae apicem versus
piccscenles, arliculo secundo parvo rotundato, tertio secundo triplo
longiore, triangulari, angulo inlerno recto, laiitudine longiore, arti-
culis sequentibus intus in dentem acutum, articulo ipso longiorcm, in
articulis sexto et septimo duplo fere longiorem, productls, arliculis
172 V. Kiesenwetler: Beilrag zur
octavo — declmum sensim paulo dccrescenlibus, ultimo oblongo, prae-
cedente dimidio longiore. Antennae feminae graciliores minus lon-
gae, scrratae, articulo lerlio elongafo, subcylindrico, apicem versus
vix incrassafo. Prolhorax iransveiöim convexus, longiludiue latior,
anfrorsum angustatus, paiciiis subtilius puncJatus, punctis, imprimis
latera versus, rudibus, latcribus distincte, niediaque basi subtilius
niarginalus, undique pilis erectis fuscis dcnsius birtus. Elytra pro-
tborace plus triplo longiora, fortius minus dense punctata, pubc te-
nui grisca parcius vcstita, pilisque flavcscenlibus parcius birta. Cor-
pus subtus nigro-aeneum, pedibus concoloribus, geniculis tarsisque
testaceis, inierdum tibiis totis dilutioribus.
Dieser Käfer ist dem Dasyles pectinatus Küster nabe ver-
wandt, aber verscliieden durcb gröfsere und viel plumpere Gestalt
auch dichtere abstehende Behaarung, und die längereu Kammzähne
des Männchens.
Häufig auf dem Parnes bei Athen auf blühenden Apollotannen;
auch in den Gebirgen Actolicus auf Nadelhölzern von mir ange-
troffen.
P. pertnsiis: Oblongus, parallehis, partim convexus^ ohscuro-
aencus, capile profhoraceifue dense inaecpialiler ruderjue punclalls,
elylris dense fortiler punclaiis, ptmctorum intersiiliis convexis, pi-
lis atilice fuscis, poslice griseis hirtus, antennis pedibusque nigris,
Ulis basi, his genictilis tarsisque J'erriigineis. — Long. 1^ — 2 lin.
Mas: Antennis fortiler acute serralis.
Caput subtilissime alutaceum, parcius subtiliter punclatum,
fronte plana, subinaequali, utrinquc impressa. Antennae capite pro-
thoraccque longiores, nigro-piccae, arliculis hibus vcl quatuor basa-
libus feirugincis, primo intcrdum supra infuscalo, articulo secundo
minuto, rotundato, lertio secundo plus duplo longiore, triangulari,
laliUidine longiore, angulo interno obtiiso, angulis sequcntibiis lon-
giludine lalioribus, inlus in angulum acutum vcl dcntom produciis,
subpcctinalis, denle in articulis sexto et scptimo articulo ipso band
longiore, articulis ullimis laliludine sensim dccrescenlibus, ullimo
elongalo - ovalo, apicc subacuminato. Prothorax transversim con-
vexus, longiludiue lalior, antrorsum leviler anguslatus, subtilius in-
acqualiler rüde punctatus, media basi laleribusque parum rotunda-
tis, marginatus, pilis ereclis nigris vel fuscis densius hirlus. Elytra
prolhorace quadruplo longiora, fortiler densequc punctata, pilis gri-
seis erectis parcius birta. Corpus subtus cum pedibus nigro-aeneum,
geniculis tarsisque testaceis, bis apicc infuscatis.
Femina latet.
Kiiferfauna Griechenlands. 173
Dieser Käfer ist dem //. ablelum verwandt , unterscheidet sich
aber, abi^eselien von der Färbung, durch die viel weniger stark ge-
kämmten Fühler des IMännchens und durch die viel stärkere und
dichtere Punktirung der Flügeldecken, sowie durch längere, llacliere
Gestalt. Auch vom Das. peclluulns Küster ist er durch die Fär-
bung und dichtere, stärkere Punktirung der Flügeldecken leicht zu
unterscheiden.
In der Ebene von Nauplia von mir in einigen Exemplaren ge-
sammelt.
//. nigricornis Fabr. — Die spärlichen Angaben von Fabri-
cius reichen lange nicht aus, das Thicr mit Sicherheit zu bestim-
men, dagegen macht die Beschreibung PaykuU's, auf den sich Fa-
bricius bei der Aufstellung der Art bezogen hat, dieselbe kenntlich,
zumal da die Zahl der in Schweden einheimischen DasyliJcs nur
beschränkt ist. Illiger's M. nigricornis Mag. I. 81. läfst sich nicht
gut hierher beziehen, denn dieser Schriftsteller spricht von bräun-
licher Erzfarbe, und während Gyll. den Käfer virid i-aeneus
nennt, hebt jener die mehr grünliche Farbe als eine unterscheidende
Eigenthümlichkeit seines D. femoralis von nigricornis hervor. Da-
her ist ersterer aller Wahrscheinlichkeit nach der echte D. nigri-
cornis Gyllenhall's und PaykuU's, und somit auch der des
Fabricius. Auch D. vircns Suffr. könnte möglicherweise mit
letzlerem identisch sein. — Ob Dasyles impressus Marsh., Ste-
phens und anderer englischer Entomologen hierher gehört, darüber
haben wir von England Auskunft zu erwarten.
Charakteristisch für diese Art sind schwach und ziemlich stumpf
gesägte, an der Basis gelbe, nach der Spitze hin braune, selten nur
schwärzliche F'ühler (der Name ist also unglücklich gewählt), spar-
sam und fein punklirtes IJalsschild von geringerer Breite als die
Flügeldecken, grob und ziemlich weitläufig punktirfe, glaftrandige
Flügeldecken, deren umgeschlagener Seitenrand meist röthlich pech-
braun oder selbst gelbröthlich zu sein pflegt.
D. chalybeus Germ. Ins. sp. I. 78., von welchem meines
Wissens bis jetzt nur das eine, mir zur Ansicht vorliegende Exem-
plar in der Sammlung des Begründers der Art bekannt geworden
ist, steht dem D. nigricornis so nahe, dafs ich an der specifischen
Verschiedenheit dieser Arten zweifle. Der Germar'sclie Käfer unter-
scheidet sich nur durch blaue Färbung und dunkle Beine. Die Be-
haarung ist sicher nur abgerieben oder sonst zufällig verloren ge-
gangen. — D. punclalus Germ, gehört nach dem Origiualexcm-
plare in Germar's Sammlung unzweifelhaft zu //. nigricornis.
174 V. Kiesenweiler: Heitrag zur
Wesenilich verschieden von allen diesen Arten durch den nach
der Spitze hin deutlich gcsiigten Flügeldeckenrand ist eine Reihe
von Arten, von denen Redtenbacher zwei unter den Namen D.
piui und sei'rulus.) Faun. Austr. Ed. II. p. 543 und 544 charakteri-
sirt hat. Letzterer Name wird wegen des Das. serratus Brülle
Exp. sc. d. Mor. geändert werden müssen.
Dasyles caelalus Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. p. 151.
No. 224. Taf. 37. Fig. 2.): Nigro-Järtus, profunde et deuse pnncla-
ins, capile, Ihorace et sciilello aeneis , etytrts sut/cyuneis uul vire-
scentibus, ore, corpore subltis, pedlbusque nigris. Long. 5^ Mill. —
Morea.
n. cribrarius Brülle (Eod. no. 225. Taf. 27. Fig. 1.): Hir-
sutus, (der ^ profunde punclalus ; Ihorace glohoso, impresso, elylris
9iigro-sttbviolaccis^ mandibulis medio, palpis ap'ice tarsisque hasifer-
rugineis. — Long. 5^ Mill. — Morea.
Die beiden Brullc'schcii Arten, deren Diagnosen ich nach Brülle
beigefügt habe, scheinen einander sehr nahe verwandt, vielleicht
identisch. Ich habe indessen zu keiner rechten Ueberzeugung kom-
men können, ob und welcher der mir vorliegenden griechischen Da-
sylen auf die Brulle'schen Angaben bezogen werden kann. Viel-
leicht, dafs Original-Exemplare, die noch in Paris vorhanden sein
könnten, darüber Aufschluss geben. Das Gleiche gilt von
Dasyles serralus Brülle (Eod. p. 152. no. 226. Taf. 27.
Fig. 3.). — Brulle's Diagnose lautet: Profunde punclalus , subfur-
sutus^ nigro subryanens, aul aetieus, capile impi'esso, ore fuscescente,
antetinis valde serralis, basi ferrugineis , larsis basi J^uscescenlibus.
Long. 4 ftlill. — Graecia.
•Iiilistiis. ')
Antennae compressae, acute serratac. (Tab. II. Fig. 14.)
Mandibulae apicc oblusc bifidae. (Tab. II. Fig. 4.)
Palpi maxillares articulo sccundo clongato, apice leviter incras-
sato, ultimo fortiler securiformi. (Tub. II. Fig. 8.)
Tarsi subclongati, tenues, articulo sccundo primo vix breviore.
(Tab. IL Fig. 18.)
Unguiculi basi forlius denlati. (Tab. IL Fig. 22.)
Caput anlrorsum niodice prolongalum, clypco labroque distin-
clis, hoc transverso, antice truneato, angulis rotundatis. Antennae
') ioi'A/^w, primara lanugineiu emitto.
Käferfauna Griechenlands. 175
compressae , acute profundeque serratac, articulo primo oblongo-
ovato , tumidulo, secundo ovato, parvo , tcrtio illo longiore, obco-
iiico, qiiarto obconico, terlio minore, sequentibus triaiigiilaiibus, aii-
gulo iulcrno acato, penulliuiis sensiin paulo decicscenlibus, angulo
inlcrno minus aculo, ultimo ovato, praecedente longiore. Moxiliae
lobis duobus corneis, apicem versus membranaceis, cilialis, inferiore
parva, externa majore, cilialis. Palpi maxillares arliculo primo
parvo, occulto, secundo elongalo, tertio tri[)lo longiore, vix curvato,
tertio parvo sublrigono, ultimo magno, dislincte securiformi, apice
oblique truncato. Mentum corneum , transversum apice truncatum.
Ligula (Tab. II. Fig. 25) basi Cornea, apicem versus menibranacea,
leviter cmarginaia ciliata , palpis Iriarliculalis, articulis duobus pri-
mis parvis obconicis, ultimo multo majore, ovato, apice truncato.
Mandibulac validae, leviter curvatae, trigonae, apice obtusc bifidae,
inius band dcntatae. Acetabula pedum anteriorum transversa, parva,
a protboracis margine laterali satis remola. Pcdes simpliccs, tarsis
subelongatis, gracilioribus, subtus nee lobatis, nee spongiosis, articu-
lis primo leviter elongato, secundo primo paulo breviore, sequenti-
bus longitudine sensim decresrentibus, ultimo praecedentibus duo-
bus simul sumtis longiiudine vix aequali, unguiculis tenuibus cur-
vatis, basi incrassatis et dentatis, allero dente minore, altero deute
majore apice truncato insiructis. Corpus oblongum, convexum, sub-
cylindricum, minus subliliter et minus dcnse puncfatum, pube bre-
viore subtiliore, pilisqne erectis vestitum, pulvere tenuissinio, cine-
rascente, post mortem evanescente obductum.
Die ziemlicb scblanken, mit breit beilförmigem, grofscm End-
gliede verselienen Maxillarlastcr, die ebenfalls mäfsig scblaid<en Tar-
sen, deren erstes Glied etwa so lang ist als das letzte, die an der
Basis zwar gezäbntcn, aber liäuliger Anbängc ganz entbebrenden
Klauen zcicbnen diese, im Habitus mit Ilaplocnemus verwandte Gat-
tung aus und macben sie leicbt kennilicb. Es sind mir davon
nur die nacbstebend bescbriebenen beiden Arten bekannt.
J. funer a: IViger , aiilennarum Lasl iarsistfue picescenlibus.
— Long. 2 — 2^ lin.
Var. Anfennarum husl^ pedihusqtie teslacels, femorllus plus ini-
nusve ivfusculis.
Oblongus, convexus, apicem versus latior, niger, undique satis
dense minus subliliter puuctatus, pube fusca, minus densa, erecta
villosus. Caput protboracc mullo angustius, aequaliter paulo con-
vexum, utrinque supra antennarum insertionem ad oculi marginem
interiorem linea longiludinali leviter elevata, parce subtilJus puncta-
176 V. Kieseniveller: Beilrag zur
luni. Antennae arliculo prinio apice, secundo ioto, terlio basi pi-
cescenlibus, primo secundo multo majore, secundo parvo rolundato,
ierlio obcoiiico, quarfo Iriaugulari , anguslo intcrno recto, sequenti-
bus quaito nuilto lalioribus, angulo inlerno aculo, penultiniis lati-
tudine leviter dcscrescentibus, ultimo ovafo; maris paulo forlius ser-
ratae, longiores pube albida lanuginosae. Prolborax transversus,
anlrorsum levifer angustalus, lalciibus fortiter rotundatus, angulis
poslicis rotundatis, basi et laleribus crebrius punclatus, tenuiter mar-
ginalus. Coleoptera prolborace basi paulo latiora, apicem versus
dilatata. Corpus subtus nigrum, punctatum, tarsis apicem versus
piccis vel piceo-rufesccntibus.
Um Nauplia von mir selbst, auf Creta von Zebe mehrfach ge-
sammelt.
J. arbusl orum: Niger, anlennarum basi, pedibusque testa-
ceiSf femoribus infuscatis. — Long. 2 lin.
Julisto funerae simillimus, sed minor, magis cylindricus, apicem
versus haud atlenualus, minus nitidus, femina subopaca, antennarum
basis, pedesque testacea. Keliqua omnino ut in ilio.
Die angegebenen Unterschiede scheinen mit Ausnahme der Fär-
bungsverschiedenheiten nur unbedeutend. Mir sind aber unter einer
gröfsern Anzahl von Exemplaren beider Arien keine üebergänge vor-
gekommen, auch habe ich dieselben nie untereinander angetroITen.
Auf dem Hymettus auf Sträuchern der Quercus coccifera von
mir gesammelt.
Dolicliosoina.
Stephens 111. of brit. Etitom. III. 320.
Antennae minus acute serralae.
Labrum transversum vel subquadratum.
Palpi maxillares filiformes, arliculo ultimo apice subtruncato.
(Tab. IL Fig. 6.)
Tarsi postici elongali, validiusculi. (Tab. II. Fig. 17.)
Unguiculi membrana connala pellucida, in altero apicem supe-
ranle, in altero usque ad medium perlingente instrucli. (Tab.
IL Fig. 21.)
Stephens charakterisirt a. a. 0. die Gattung sehr dürftig durch
fadenförmige Gestalt und zugespitzte, schuppige Flügeldecken, Ei-
genschaften des Dolichosoma lineare^ die kaum generelle Bedeutung
haben. Lacordaire Gen. d. col. IV. 402. und Redtenbacher Faun.
Austr. Ed. II. 547. 599. beschreiben die Gattung specleller. Beide
Käferfauna Griechenlands. 177
geben aber in der Hauptsache aufser der habituellen Verschieden-
heit in der Gestalt nur den Unterschied in der Bildung der äufsern
Maxillarlade an, welche aufsen in einen kleinen Höcker erweitert
sein soll. Das Wesentliche bei dieser Bildung scheint mir, dafs die
Hornsubslanz der äufsern Maxillarlade zwar nach der Spitze hin,
wie dies bei den meisten Dasijfideji der Fall ist, allmälig in eine
pergament- oder hornartige Struktur übergeht, dafs dies aber an der
Innern Seife in weit grüfserer Ausdehnung der Fall ist, während
die Aufsenseite bis fast an die Spitze hin die hornige Consistenz
behält, daher aber in gewissen Richtungen und namentlich bei durch-
fallendem Lichte betrachtet, wie eine vorragende Spitze oder Höcker
erscheint; vergl. Tab. H. Fig. 6. Hierin nun und in der sehr cha-
rakteristischen Eigenthümlichkeit der Klauen, von denen die eine
mit einer bis über die Spitze hinwegreichenden und sie umfassen-
den, die andere mit einer bis in die Hälfte der Klauen reichenden
durchsichtigen Membran versehen ist, stimmt Dolichosoma lineare
nicht nur mit dem ihm überaus nahe verwandten D. simile Brülle,
sondern auch mit Dasytes profensus Gene, für welchen Küster die
besondere Gattung PsilothrLv vorgeschlagen hat, überein, und nach
näherer Untersuchung glaube ich folgende Arten hierher bringen zu
müssen:
Subg. Dolichosoma in sp.
Corpus filiforme, squamulosum.
Autennae graciles.
Tarsi valde elongati.
D. lineare Fabr.
D. simile Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. H. p. 153. 229).—
Zu dieser Art gehört wohl unbezweifelt Dasijles cinereus Faldm.
Col. Pers. Armen. IV. p. 205. no. 189.
Subg. Psilothrix (Redtb. Faun. Austr. Ed. H. 546. gen. 597.)
D. prot ensum Gene (Dasytes pr. Gene Ins. Sard. I. 19. 19.
Taf. I. Fig. 10.). — Sardinien. — Auf diesen Käfer war bisher die
Gattung Psilothrix beschränkt. Er steht mit seinem langen Hals-
schilde und der besonders langgestreckten Gestalt den eigentlichen
Dolichosomen noch etwas näher als die folgenden Arten.
D. melanosloma Brülle (Exp. sc. d. Mor. Zool. II. 150.222.).
— Dasyles bicidtilus Brülle (cod. no. 22-3.). — Zante, Morea. —
Beide Arten sind schwerlich verschieden. Brülle hebt keine rech-
ten Unterschiede heraus, insbesondere stimmen die Diagnosen über-
178 V. Klesentveiter: Beitrag zur
ein. Die Durchsichtigkeit der Flügeldecken ist keineswegs allen
Individuen eigen, vielleicht nur mangelnde Helfe. Ich habe fol-
gende Farbenabänderungen beobachtcl : der ganze Käfer schön blau-
grün, grün, grün mit Goldglanze, blau; — Kopf und Ilalsschild
grün, Flügeldecken blaugrün, oder blau. — Brülle scheint nur weib-
liche Käfer gekannt zu haben, das Männchen unterscheidet sich
durch langgestreckte Gestalt, hinter der IMilte gar nicht, oder nur
wenig bauchig erweiterte Flügeldecken und durch das tief halbkreis-
förmig ausgeschnittene letzte lliuterleibssegment (vgl. Taf.II. Fig. 11.).
D. aureolum: Aurato-viride , nitiduhim, antennis nlgris, pe-
dihus iiigro-aeneis ^ convexiis stifjciiUndrictis , coleopleris apicem ver-
sus stibdtlalafis^ haud puhescenlibus ^ pills sparsis nigris hinc inde
adspersis, punclalo-rugosis. — Long. 2 — 2- lin.
Mas: Segincnto dorsali ultimo in media profunde eroso.
Vom D. nobile durch gröfsere Wölbung, nach hinten mehr er-
weiterte Flügeldecken und den Mangel an Pubescenz auf den letz-
teren, sowie durch die Bildung des letzten Ilinterleibssegments leicht
zu unterscheiden.
D. nobile Fabr. — Im südlichen Europa und %vohl im ganzen
Gebiete der Mittelmeerfauna die verbreitetste und häufigste Art.
D. illustre Wollaston Ins. ftlad. 252. — Von der Insel Ma-
deira. Es liegen mir von dort drei von Wollaston selbst mitge-
theille Exemplare vor. Von dem Naturalienhändler Schaufufs in
Dresden sind mir aber auch Exemplare dieser Art aus Andalusien,
wo sie Dr. Staudinger gesammelt hat, milgetlieilt worden. Sie un-
terscheidet sich von den übrigen grünen Dolicbosoma-Avicn durch
kleinere, etwas mehr gewölbte Gestalt, dicht<'r punktirtes Ilalsschild,
welchem die geglättete Mittellinie fehlt, und vor allem durch die
Behaarung der Flügeldecken, welche mit feinen, kurzen, gelblichen
Borstenhärchen niäfsig dicht und so, dafs diese mehr oder weniger
deutliche Längsslreifen bilden, besetzt sind. Der Käfer ist mir auch
unter dem Namen Das. smaragdimis Dcj. aus Nordafrika niilge-
theiit worden. Das Thier aber, das Lucas (Expl. sc. d. TAlg. Ent.
p. 195. 513.) als die Dejean'sche Art dieses Namens beschreibt, kann
nach den Angaben dieses Schriftstellers nicbt wohl hierher ge-
hören.
D. severuin: Elongntiiin , cylindricum, aeneo - nigriim, partim
nitidum, pube grisea breviore, pilisque nigris detisius f:esliliim, pro-
ihorace latitudine longiore, inncqualiler purcius ptuictalo , elyfris
punctatis, vix rugulosis. — Long. 2.^ lin.
Leicht durch die Farbe kenntlich. Im Ucbrigen mit D. nobile
I
Küferfauiia Griechenlands. 179
verwandt und von ihm durch slärkore Wölbung der Oberfläehe und
das sparsam punklirte Halsschild unterschieden. — Dalmatien, von
H. Dr. Hampc niitgctheilt.
Antennae raonilialae vel subserratae. (Fig. II. Fig. 15 et 16.)
Labrum Irans versum
Palpi maxillares filiformes, articulo uliimo elongato, aplcc sub-
acuminato. (Taf. II. Fig. 7.)
Tarsi breviusculi, articulis secundo et tertio dilatalis, quarto
minuto, ultimo praecedeutibus tribus simul sumiis aequali.
(Taf. II. Fig. 19 et 20.)
Unguiculi simplices curvati.
Stimmt in allen Punkten mit der eigentlichen Galtung Dasy-
les überein, und weicht nur durch die Bildung der Fühler und Beine
ab. Erstere sind nämlich nicht sowohl gesägt als perlschnurförmig,
indem jedes einzelne Glied nicht an der äufsern Aufseneckc des
vorhergehenden, sondern (mehr oder weniger) genau in der Mitte des
Vorderrandes desselben eingelenkt und an seinen beiden Vorderecken
verrundet ist. Hierin sowie in der geringen Länge stimmen die
Fühler mit denen von Danaceu überein. Bei einzelnen Arten sind
die einzelnen Glieder der Fühlersclinur abwechselnd grölser und
und kleiner, wenn auch nicht gerade in aulFallender Weise; vergl.
Taf. II. Fig. 16. An den Tarsen ist das erste Glied mäfsig verlän-
gert, die folgenden beiden sind viel kürzer, aber deutlich herzför-
mig erweitert, vorn ausgerandet, das vierte ist sehr klein, gar nicht
erweitert, bei ungenügender Vergröfserung von dem Klauengliede
schwer zu unterscheiden, letzteres wieder beträchtlich verlängert,
aber gar nicht verdickt. Die Klauen selbst ziemlich schlank , et-
was gebogen, am Grunde schwach zahnartig erweitert, am Ende
einfach zugespitzt. Die Mandibeln (vergl. Taf. II. Fig. 7.) wie ge-
wöhnlich zweizahnig, aber die vordere Spitze stärker gebogen und
schärfer zugespitzt als bei den meisten übrigen Dasytiüen.
IJ. indutus: Aeneiis, nilldultis, piibe densa/lavescejis^ ohsolelhis
pnncinlalus, anlennls femorlbnsqne nigris, Ulis basi, libiis tarsisque
piceis. — Long. 1| — H Hn.
Convexus, subcylindricus, dorso depressiusculus. Caput de-
flexum, dense subtiliter, subrugose punctatum, clypeo labroque p'-
ceis. Antennae satis breves, crassiusculae, articulis singulls intus
niagis, extrorsum minus dilalatis, articulo tertio secundo tenuiore,
Beri. Entomol. Zeitschr. IK. 15
180 V. Kiesenxvefier: Beitrag zur
vix longiore, quinto, seplimo et nono articulis quarto, sexto, octavo
et decimo paulo majoiibus, pilis slngulis longioribus pubeque densa,
brevissima pruinosa indiitnc. Protborax longitudine latior, antror-
sum angustatus, antice et ad lafera rotundatus, basi utrinque obli-
que truncatus, leviter siiniatus, basi media truncala vel levifer emar-
ginata, dense obsolet ius punctatiis, pube adpressa binc inde digesta,
submicante indutus, angiilis oninibus rolundatis. Scutellum lalum,
apicc truncalum. Colcoptera proiborace paulo latiora, parallela,
pone medium parum ampliata, obsolete irregulariler punctata, pun-
ctis haud seriatis, pube densa luteseente vel flavida sublomentosa
dense vestita, et inde ex viridi plumbea, selulis brevibus seriatis,
interdum obsoletis ornata. Corpus subtus obscurius, magis nitidum,
densius et dislinctius punclulatum, sublilius parcius pubescens, fe-
moribus uigris, tibiis tarsisque piceis, plus minusve obscuris.
Patria: Graecia.
D. ^raminicola: Fuscus, suhaeneus, nilichdus, convexiuscu-
lus, pube nihius densa pbimbeo-micans , obsolelius puncialtis , tibiis
tarsisque testaceis. — Long. | — 1 lin. Taf. II. Fig. 12.
Convexiusculus. Caput inclinatum, dense subtiliter rugulosum,
clypeo labroque brunneis vel teslaceo- brunneis. Antennae brevius-
culae, protboracis longitudine, moniliformes, omnino non serratae,
articulo tertio secundo evidenter teuuiore, vix longiore, quinto, se-
ptinio et nono articulis quarto, seslo, octavo et decimo majoribus.
Protborax longitudine lafior, antrorsum anguslatus, convexus, sub-
tiliter crebrius punctatus, lateribus leviter rolundatis, subtiliter cre-
nulatis, basi leviter rotundata, vix siniiala. Scutellum lalum, apice
truncatum. Coleoplera proiborace paulo laliora, parallela vel pone
medium levifer ampliata, subtiliter crebrius punctulala, punctis om-
nino non seriatis, pube sublili , adpressa, minus densa, et seriebus
nonnullis plus minusve obsoletis selulorum veslita. Pedes nigri vel
picei, tibiis tarsisque testaceis, bis salis elongafis, magis quam in
D. indulo.
Statura minore, minus convexa, colore obscuriore, pube par-
ciore, antcnnis debilioribus a praecedente longe diversus.
Patria: Graecia.
Aiiiaiiroiiia.
Weslwood Transact. eiit. soc. Lond. II. p. 174.
Antennae moniliatae. (Taf. II. Fig. 13.)
Palpi maxillares elongati, articulo ullimo valde securiformi.
(Taf. II. Fig. 9.)
Käferfauna Griechenlands. 181
Tarsi subelongali, aiiiciilo primo secundo vix longiore.
ünguiculi aequales, aut membrana libera, summa basi tantum
connata, usqiic ad unguicuIi apicem perlingente appeudicu-
lali, aut simplices basi subdentati.
Die Westwood'sche GaltuDg ^HiaHiojim ist weuigsJens auf dem
Continenle wenig bekannt, so bat sie z. B. Lacordaiie, der in deu
Gen. d. Col. IV. 403. über sie spriebt, nicbt geseben. Aufser durch
das grofsc, sebr stark beilförmige Endglied der Maxillartaster ist sie
durch dünne, schlanke, perlscbnurförmige, d. b. nicht im geringsten
gesägte Fühler, sowie durch besonders langgestrecktes Labium (vgl.
Taf. II. Fig. 26.) ausgezeichnet. Dafs ich Westwood's Ausdruck:
unguicuIi membrana basali instructi richtig gedeutet habe, glaube
ich um so mehr, als ihn auch Lacordaire a. a. O. in gleichem Sinne
aufgefafst hat. Diese Bildung würde dann mit der bei Haplocne-
mus vorkommenden übereinstimmen. Ainaur. megacephala Ksw^.
hat dagegen einfache, mit einem Haulläppchen nicht versehene, nur
an der Wurzel zahnartig verdickte Klauen. Bei der Wichtigkeit
der Klauenbildung in der Gruppe der Dasytklen ist es -svahrschein-
licb, dafs diese Art den Typus einer besonderen Gattung bildet.
Indessen kann sie einstweilen theils wegen des ebenerwäbnten Zwei-
fels, theils wegen unverkennbarer habitueller Aehnlichkeit, theils
endlich weil mir ausreichendes IMaterial zur Untersuchung der Mund-
theile und sonstigen Details des Tbieres nicbt zu Gebote stehen, bei
Amauronia, in einer besondern Abtheilung, untergebracht bleiben. —
I. Arten mit deutlichen, bis auf den Grund der Klauen getrenn-
ten Hautläppchen.
A. hispana: Aetieo-oricfiulcea , nUuhtla, pitbe flava subsqua-
mosa vestita , sculello albido, ore, anlennis pedibusque ferrtigineis,
tarsis breviusculis, arliculo idliino primo longiore. — Long. 1^ lin.
— Südspanien, Dr. Apetz.
Amauronia picta: Oblonga, subctjUndrica, apicem versus le-
vUer dilatata, nigro-aenea, punctata , pubescens , elytrorum basi fa-
sciisque duabus irregularibus griseo pubescentibus, antennis, iibiis,
tarsisque testaceis. — Long. I lin. — Taf. II. Fig. 10.
Caput puuctulatum, fronte planiuscula, leviler biimpressa. La-
brum et oris partes picea. Antennae graciles, capitis prothoracis-
que longitudine, articulo primo parum elongato, leviter incrassato,
secundo oblongo, incrassatulo, tertio secundo longiore sed tenuiore,
quarto et quinfo obconicis, apicem versus leviler incrassatis, sexto,
septimo et octavo praecedentibus et sequentibus minoribus, praeser-
15*
182 V. Kiesenweiier: Beitrag zur
tim tenuioribus, septimo iauien in mare sexto et oclavo paulo ma-
jore, articiiHs ultiinis iribus majoribus. Protborax longitudine la-
tior, suborbiculaliis. antiorsuni mngis, basin versus minus angusta-
tus, lalcribns rotundatis, basin versus leviter crenulatis, subtiiiter
coriaecus, disco parcius, laleribus dense et rugose puncfulatus, utrin-
quc linea curvata sulcaliis, pubcscens. Colcoptcra prolhorace la-
iiora, apicem versns subdilatafa, variogala, basi, fasciis duabus, api-
ceque pube albida vestitis, bis maculis indeterniinatis, saepe plus
minusve detritis. Pedes picei, tibiis femoribusque icstaceis. Ungui-
culi lobis duabus liberis, unguiculis ipsis fere aequalibus instructi.
Auf dem Parnes bei Atben niebt seilen von blübenden Tannen
geklopft. Auch auf dem Mont-Serrat in Catalonien von mir in Mebr-
zabl (bier auf Erica arborea) gesammelt.
A. subaeneu: Aeneo -nigra, rnde et irregulariler punctata et
undique setis perhrevibus pallidis obsitw, antennis fuscis, articidis
3 — 4 basalibiis fulvescent ibtis , eUjtris inlerdiim chalybeo fiticlis. pe-
dibus J'idvis, femoribns in medio obscuris, tarsoi-um articulis apica-
libus fuscis. JMagnitiido Cisidis nilidi at anguslior. — Long. ~ lin.
Habit, in Insula Corfu.
Westvvood: Transact. ent. soc. Lond. II. p. 175 Taf 14. Fig 10.
Eine mir unbekannte Art, deren Beschreibung ich nach West-
wood hier mittbeile Ich habe in dem Catal. Col. Eur. Berl. 1859
diese Art irrthümlieh als identisch mit Dasyles impressits Alarsh.
Stephens aufgeführt.
II. Arten mit einfachen Klauen, ohne Hautläppchen, nur an
der Wurzel zahnförmig verdickt.
A. megaccphala: Oblonga, cylindrica, nigro-aenea, puncta-
tissima, pube brevi rigida grisescens, antennis pedibusque yulvis. —
Long. I lin.
Caput latum, punclatum, fronte convexiuscula, leviter biira-
prcssa. Labrum et oris partes fulvesceutes. Antennae graciles, ca-
pitis prothoracisque longitudine, laete fulvae, apicem versus baud
infuscatae, articulo primo elongato, paruni incrassato, subcylindrico,
secundo oblongo, tertio paulo minore, tertio obconico, reliquis mo-
niliforraibus, lafitudinc longioribus, sexto et octavo praecedentibus
paulo minoribus, ultimo oblongo- ovato. Prothorax subquadratus,
cylindricus, lateribus valde declivibus, dense minus subtiiiter pun-
ctatus. Coleoptera prothorace parum laliora, cyliudrica, medio le-
viter ampliata, lateribus leviter rotundatis, punctata, pube brevi gri-
sea, setulisque griseis brevibus parum coaspieuis hinc inde sparsis
Käferfauna Griechenlands. 183
parcius vestila. Pedes lestacei, graciles, tarsis tenuibus, elougalis,
unguiculis tenuibus, basi subincrassatis et dentatis, lobo membrana-
ceo nuUo.
Bei Athen von mir auf Gräsern an trockenen sonnigen Plälzen
gesammelt, von Zebe auf Creta gefunden.
Daiiacea. (Lap. d. Castelnau in Silberm. Rev. ent. IV. 1836.
p. 31 und 32.)
Cosmiocomus Rosen hau er Tbiere Andal p. 169.
Antennae raoniliformes, breviores, apicem versus incrassatae.
Caput prolongatum, labium laliludinc longius, apice rotundatuni.
Mandibulae apice simpüces, margine interno dentibus nonnuUis
serratae.
Palpi maxillares articulo ultimo clongato, subcylindrico.
ünguiculi inaequales, altere simplici basi, leviter dentato, altere
difTormi, coriaceo.
Schon im Jahre 1836 ist für Melyris pallipes 111. von Laporte
de Castelnau die Gattung Danacea aufgestellt, und dürftig zwar,
doch kenntlich charakierisirt worden, zumal da D. pallipes 111. als
Typus der Gattung aufgeführt wird, und letztere sich als eine der
natürlichsten unter allen Dasyliden darstellt. Im Jahre 1S45 schlug
Molschulsky für dasselbe Thier den Namen Dermatoma vor. ') Gute
Beschreibungen der Gattung unter dem von Küster vorgeschlagenen
Nameij Cosmiocomus haben Rosenhauer 1. c. und Redtenbacher Fn.
Austr. Ed. II. p. 546. 598. gegeben.
') Bulletin d. Nat. d. Moscou 1845 p. 37.97. — „Corps peu allonge,
tout velu, elytres plus larges que le corselet. Fascies (sie) des Tyllus
(sie). Type D. pallipes III." so lautet die ganze Beschreibung. Die fol-
gende von Linuloma (= Dulickosoma Steph.): „Corps lineaire, pubes-
cent. Fascies (sie) des Oedcmera. Type linearis Fabr. (I)asytes).''^ Die
Angaben, womit die Gattungen Lasiiis Motsch. und Dasytes im Mot-
schulsky'schen Sinne begründet werden, sind ebenso ungenügend und ent-
weder unwesentlich oder geradezu falsch. Dafs solcher unverantworlli-
clien Leichtfertigkeit gegenüber endlich mit bestiunnten Ausdrücken oder,
wie Herr v Motschulsky (Etud. entom. IV. 31.) klagt, in absprechender
Weise begegnet wird, ist ebenso natürlich als gerechtfertigt. Wenn bis-
her alle bedeutenden Entomologen, die sich über ihn überhaupt ausge-
sprochen haben, wie Erichson, Mannerheim, Schaum, Lacordaire, Aube,
Gerstäcker seine Leistungen einstimmig als ungenügend und unzuverlässig
verurlheilen, so ist wohl anzunehmen, dafs das in der Natur dieser Lei-
stungen selbst liegt, und nicht in einer besondern Ungunst, unter der ihr
Verfasser zu leiden hat.
184 V. Kiesenweller: Beitrag zur
Die Arten dieser Gattung sind niclit leicht zu unterscheiden;
ich kenne die folgenden, in Grieclienland vorkommenden:
D. cervina Küst. Käf. Eur. 21. 12. — Um Nauplia von mir
gesammelt.
D. hypoleuca: Fusco-aenea, pufte densa squamosa olivacea,
subtus albida^ antennis, palpls, pedibiistfue tesiaceis, prothorace sub-
(juadralo, basi apicecjue coiistricto^ segmenio venlrali idlimo apice
late einarginato^ ntrintjue fasciculuto. — Long. 1^ lin.
Caput parvum, cum oculis prolhorace angustius, fronle utrin-
que impressa, vertice squamoso-pubescens, squamulis in vertice gri-
seis, ad oculorum marginem inlernum et antrorsum niveis. Palpi
maxillares fusci, arliculo ultimo ex parte rufo vel testaceo. Anleu-
nae thoracis" longiludine. tcstaceae vel ferrugineae apicem versus ob-
scuriores. Prothorax subquadratus, lalitudine haud longior, angu-
lis Omnibus oblasis, lateiibus niedio rofundatis, apice forlius, basin
versus levius sinualis, Iransversim couvexus , ante apicem fortius,
ante basin vix coiislrictus, griseo squamoso-pubescens, obsoletius
punctafus. Coleoptera prothorace basi latiora, latcribus leviler ro-
tundatis, subovata, griseo squamoso-pubesccntia , sublilius, densius
punctulata. Corpus sublus squamulis lacteis albidum, imprimis in
pectore. Abdominis segmentum ultimum apice late distincteque
emarginatum, utrinque obtuse dentatum pilisque fuscis brevioribus
fasciculatum. Pedes testacei, femoribus subtilissime albido-pubescen-
tibus, subincrassatis. •
Die Art unterscheidet sich von allen bekannten auf den ersten
Blick durch das in beiden Geschlechtern breit abgestutzte und aus-
gerandete, an den leicht vorragenden Seitenecken mit Haaren gc-
franzte letzte Bauchsegment.
D. iners: Fuscoaenea, pxibe densa, squamosa olivacea subtiis
griseo-albicia, aniennis pedibusijiie teslaceis, capite magno, prolho-
race subquadralo, anlrorsnm vlx angiistalo, ante apicem constricto,
ehjtris dense fortius pnnctatis. — Long. 1| lin.
Caput maris magnum, cum oculis prolhorace latius, femiuae
vix angustius, fronte biimpressa. Palpi fusci, vel picei. Antennae
crassiusculae, prolhoracis longiludine, omnino testaceac, apicem ver-
sus vix obscuriores. Prolhorax subquadratus, subcylindricus, trans-
versim convexus, lateribus leviter rotundatis, ante apicem constri-
clus, dense punclalus, angulis poslicis rotundatis. Coleoplera pro-
thorace paulo latiora, subparallela, pone medium in mare omnino
noD, in femina paulo dilatata, dense fortius punctata. Corpus sub-
tus pube squaraiformi alba vel argentea cinerascens, vel albidura,
Kiiferfaxma Griechenlands. 185
segmento ventrali ultimo in ulroque sexu simplici. Pedes lestacei,
tarsis obscurioribus.
An gleichmäfsig gelben Fühlern und Beinen, bei dunklen Pal-
pen, ziemlich grofsem Kopfe und stark, dicht und deutlich punk-
tirten Flügeldecken von den verwandten Arten unterschieden.
D. cretica: Fusco-aenea., pube densa^ squamosa olivacea^ suh-
itis parcius piibescens, an/ennis pedibusc/ue ieslaceis, Ulis apicem
versus obscririoribus , prothorace snbcyUndrico , Inliludine longiore,
rix conslriclo, elylris niiidulis subtililer punclalis. — Long. 1:^ lin.
Caput mediocre cum oculis vix prothoracis lalitudine, fronte
vix im{)ressa, pube aurea subsquamosum. Palpi fusci. Anlennae
prothoracis longitudine, testaceae vel ferrugineae, apicem versus ob-
scuriores. Prothorax subcylindricus, lateribus parum rotundatis, vix
8inuatis, transversim convexus, ante apicem vix constrictus, obso-
lete punclatus. Coleoptera convexiuscula, nitidula, prothorace la-
tiora, pone medium leviter ampliata, subtiliter obsoleteque punctata,
pube flava squamiformi densius obtecta. Corpus subtus obsoletius
parcius griseo-pubescens; segmento ventrali ultimo apice subrotun-
dato. Pedes ferruginci vel teslacei.
Eine nicht besonders ausgezeichnete Art, die an dem langen,
inäfsig breiten, vor der Spitze nur schwach eingeschnüiten Hals-
schilde, den schmalen, ziemlich stark gewölbten Flügeldecken und
der feinen Punktirung derselben unter den Danaceen mit bellen
Fühlern und Beinen zu erkennen ist.
D. marginata Küst. ( Käf. Eur. 22. 58.). — Auf dem Ily-
mcttus in den Blüthen der Euphorbien und sonst überaus häufig.
Die griechischen Exemplare sind alle viel dunkler gefärbt als die von
Küster beschriebenen Exemplare dieser Art, indem sich bei ihnen
die röthliche F.ärbung auf die Extremitäten, den vordem Theil des
Kopfes mit dem Munde und den Rand der Flügeldecken beschränkt.
Ich finde aber, abgesehen von dieser Farbenabweichung, keinen Un-
terschied, zwischen Stücken meiner Sammlung von Triest, welche
mit Küster's Beschreibung vollkommen übereinstimmen und den
griechischen Stücken, die mir in grofser Zahl vorliegen.
Lucas beschreibt in Gucrin Rev. zool. 1853 p. 565 No. 54. ei-
nen Dasy(es rnjilarsis, den er fraglich zu Danacea bringt, der aber
der Beschreibung nach nicht wohl hierher gehören kann. Der Name
colUdirt übrigens mit dem älteren Dasyles rujitarsis Sah Ib.
186 V. Kiesenwetler: Beitrag zur
Bevor zur Aufzälilung; der in Grieclienland einheimischen Ver-
treter einer andern Ilauptabtheilung unter den Coleopteren, den He-
teromeren übergegangen werden kann , sind hier noch einige Be-
merkungen in Bezug auf Lamellicornien nachzutragen. Das Berl.
Ent. Zeitschr. II. p. '232 ff. gegebene Verzeichnifs derselben ist näm-
lich zu einer Zeit verfafst, wo mir der auf Lamellicornien bezügli-
che Abschnitt (Ann. d. 1. soc. ent. d. Fr. 1856 p. 369 IT.) des wich-
tigen Reiche'schen Aufsatzes über orientalische Käfer noch nicht zu-
gekommen war und deshalb unberücksichtigt bleiben mufste. Herr
Reiche selbst hat inzwischen die Gefälligkeit gehabt, mir eine Liste
der Erinnerungen, die er in Folge dessen gegen meine Aufzählung
zu machen hat, zuzusenden, und mir dabei deren VeiöfTentlichung,
die er ausdrücklich gewünscht hat, zu überlassen. — Zunächst sind
nachzutragen,
a. aus dem eben erwähnten Aufsatze:
Onthophagus excisus Reiche (p. 388 No. 92. Taf. 12. Fig.
7.), nach einem Exemplare aus Morea beschrieben.
Aphodius suarius Falderm. (Col. Pers. Arm. 254. No. 238.)
— Reiche hat das Thier aufser aus Syrien auch aus Morea und Ru-
melien erhallen und giel)t (p. 392 No. 94.) die von Faldermann über-
gangenen Kennzeichen an. Der Käfer ist mir unbekannt.
A. dilatatus Reiche (p. 399 No. 97. Taf. 12. Fig. 8.) —
Morea.
h. aus dem von Reiche gegebenen Namensverzeichnisse der
auf der Saulcy'schen Reise nach Syrien und Palästina gesam-
melten Käfer, ein Verzeichnifs, das ich nicht besitze und das
mir hier nicht zugänglich ist:
G ymnopleurus J'lagettatus, Aphodius constans Duft-
schmidt, Aph. porcus Fabr., Aph. arenarius Oliv., Ortjctes
grypus 111., Celonia hirtella Linn.
Aufserdem erwähnt H. Reiche noch als griechische Käfer:
Geotrupes subaruialus Erichs., bekanntlich eine von suh-
armalus Fairm. verschiedene Art. Lediglich der Vorsicht hal-
ber habe ich geglaubt, diesen mir aus Griechenland nie selbst zu-
gekommenen Käfer hinweglassen zu müssen. Ericlison erwähnt als
Vaterland die griechische Halbinsel im Allgemeinen, eine Bezeich-
nung, die nicht auf das eigenilicbe Griechenland beschränkt zu wer-
den pflegt, und Lacordaire giebt Gen. des col. III. p. 146 Italien als
die Heimath des Käfers an. — Ferner:
Cetonia aeuea Gyll. und Cetonia metallica Payk. —
Käferfauna Griechenlands. 187
Beide sind indessen als hlofse Varietäten unter der von mir aufge-
führten Celonia ßoricola mit inbegriffen, und
Celvnia oblonga Gory et Pereh., eine bisher als spanisch
bekannte Art, deren Vorkommen in Griechenland mir nicht ganz,
wahrscheinlich ist; sollte hier nicht eine Verwechselung mit C. vi-
dua Gory Perch. (= aegyptlaca Gory Perch.) vorliegen?
Bei einem faunistischen Cataloge ist die Aufnahme anderer als
ganz sicher verbürgter Arten bedenklich. Es kommt, besonders bei
„Beiträgen'' zu einer Fauna viel mehr auf volle Zuverlässigkeit
als auf die Menge der Angaben an. Darum sind auch einige Ar-
ten, die Marseul in seinem Cataloge als gilcchiscli aufführt, deren
Vorkommen mir aber nicht ausreiciiend verbürgt, oder selbst wie
z. B. Amphicoma villala, AnisnpUa leucapsls etc. unwahrscheinlich
vorkam, lieber unerwähnt gelassen worden.
Die weiteren Erinnerungen Reiche's sind folgende:
Onitis Damoetas Gern). — Anstalt Germ, ist Sieven zu
setzen, Reiche hat 1. c. p. .392 nachgewiesen, dafs eine noch ältere
als die Germar'sche Beschreibung dieses Käfers von Steven esistirt.
Onfhophugus 7ii ge Ihis Illiger. — Hierzu sagt R.: .,Es ist
durchaus nicht anzunehmen, dafs diese algiersche und spanische Art
sich in Griechenland wieder finden sollte, und selbst in diesem Falle
ist es nicht der O. hisleroides Menetr. , der sehr verschieden ist
und sich wirklich in Griechenland vorfindet "
Nach Vergleich des Original- Exemplars ist nigellus 111. aller-
dings eine von dem griechischen hisleroides Men. verschiedene Art,
welche zu dem punct ahis ll\. (emarginalns Muls.) in nächster Ver-
wandtschaft steht.
O. morio Brülle == iaurus Lin. 9. — Reiche bestätigt hier-
mit die von mir selbst schon ausgesprochene Vermuthung des Zu-
sammengeliörens beider Arten.
O. nilitlicollis Brülle = lucidiis 9. — Ich habe diese Deu-
tung nicht gewagt, doch scheint sie mir annehmbar.
O. suturellus Brülle =: Malci 111. 9. — Diese Annahme
Reiche's ist enischuldbar wegen der Verwandtschaft des Onlh. Maki
mit suturellus. aber unrichtig. — Die Brulle'sche Art, von welcher
mir gegenwärtig 6 Stücke vorliegen, unterscheidet sich von dem
llliger'schen Käfer sehr leicht durch den gröfseren Glanz des bald
grünlich, bald kupfrig eizfarbenen Ilalsschildes, das nicht granulirt
ist, wie bei Maki, sondern ziemlich stark und weitläufig, einfach
punktirt, auch gewöhnlich über die Mitte eine geglättete Längslinie
zeigt, wie Brülle verlangt, freilich mitunter sehr undeutlich. Brulle's
Beschreibung ist nicht blos kenntlich, sondern sogar treffend, insbc-
188 V. Kiesenwetter: Beilrag zur
sondere lassen die auf die Oberlläclic des Halsschildes bezüglichen
Worte „couvert de points enfonccs qui laissent cependant au mi-
lieu un irait longitudinal" keinen Zweifel, dafs nicht Maki geraeint
sein kann, von dessen Halsschild Muls. Col. Fr. Lamell. p. 112 sehr
bezeichnend angieht „presque uniformement et assez densement
Charge de petits grains". Es bedarf hiernach kaum noch des Hin-
weises darauf, dafs weder ich, noch Heldreich, noch Krüper, noch
die Mitglieder der Saulcy'schen Expedition den Maki in Griechen-
land gefunden haben, wohl aber zwei verschiedene Sammler, näm-
lich Heldreich und neuerdings Krüper, die von mir als O. suiurel-
lus Brülle betrachlete Art,
Onthophagus ovatus. — R. glaubt, dafs mein ovaliis =
rußcapUhis Brülle ist. Durch Reiche's Giile besitze ich die von
ihm als rujicapillus Brülle betrachtete Art; sie ist unbezweifelt
mit dem O. ovatus meines Verzeichnisses identisch, aber meiner
Ueberzeuguug nach auch durchaus nicht specifisch von dem ovatus
auct. zu trennen. Reiche sagt selbst Ann. 1856 p. 388 „ne dif-
fere de TOnt. ovatus que par son chaperon un peu plus avance,
plus largement et plus completement reborde et tres sensibleracnt
bisinne de chaque cote, et par les bords aigus de son ccliancrure
mediane". — Ich besitze nun unter den Exemplaren meiner Samm-
lung deutliche Uebergänge von der mehr verrundeten Kopfschild-
form der nördlichen Exemplare bis zu der charakteristisch ausge-
prägten Bildung, welche die mir vorliegenden griechischen Stücke
allerdings sämmtlich, wenn auch nicht in gleich hohem Grade zei-
gen. Nach den Angaben, welche IMulsant in den Col. de France,
Lam. p. 152 über den O. ovaltis macht, seheint mir die Unhallbar-
keit des Reiche'schen rujicnpitlus kaum zweifelhaft, indem es dort
heifst: „Chaperon en demicercle, echancre en devant, subsinucu-
sement relevc en rebord daus sa peripherie et souvent d'une
manicre plus saillanle ou en forme de pelitc dent de chaque cote
de rechancrure". — Ob übrigens meine fragweise ausgesprochene
Vermulhung hinsichtlich der von Brülle als rxißcnpillus aufgefüiir-
ten Art oder die Reiche'sclie Deutung richtig ist, kann unter die-
sen Umständen dahin gestellt bleiben.
Aphodius obscurus Fabr. Reiche erinnert hierzu: Ihr Kä-
fer dieses Namens ist cribrariiis Brülle. Der echte Aph. obscurns
existirt nicht in Griechenland.
Dagegen habe ich einzuwenden, dafs es zuvörderst höchst un-
wahrscheinlich ist, dafs der in Europa so weit verbreitete und nach
Faldermaun (der eine Varietät als buhdcus beschreibt, (vergl. Reiche
Käferfmina Griechenlands. 189
Ann. soc. ent. Fr. 1856 p. 39-1) in Transkaukasien vorkommende
Aph. obscurus F. in dem dazwischen liegenden Griechenland fehlen
sollte. Im Uebrigen habe ich, nachdem die Frage über den Apho-
dius cribrorhis Brülle von Reiche angeregt worden ist, darüber
folgendes zu bemerken. Drei verschiedene hier in Betracht kom-
niende Formen liegen mir vor:
1) Der echte AphocUus ohscm-us Fabr. E rieh so n (sericnlns
Schmidt. Muls.) aus Deulschland und, von Mulsant selbst mit-
gct heilt, aus Frankreich, — 2) der von mir in dem Verzeichnifse
griechischer Käfer Berl. Ent. Zeitschr. II. S. 2-34 als obscurus Fabr.
(cribrariiis Brülle) aufgeführte Käfer, — 3) mehrere mir von II.
Reiche freundlichst mitgel heilte giiechische Exemplaie seines Apho-
dius cribrariiis (Ann. de Fr. 1856 p. 401. 98 ).
Welche von den beiden zuletz,t erwähnten Formen Brülle bei
Beschreibung seines Aph. cribrariiis vor sich gehabt hat, möchte
schwer zu entscheiden sein, denn die x\ngabcn dieses Schriftstellers
geben kein genügendes Anhalten, und Reiche sagt 1. c. selbst: ,,C'est
avec peine que nous avons pu reconnaitre cette espece par la
description trop breve et n u llem ent comparalive qu'en donne
Mr. Brülle". — Hauptuulerschiede liegen in der verschiedenen Punk-
tirung der Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken.
Der echte A. obscurus hat dieselben fein lederartig gewirkt, matt
seidenglänzend, mit undeutlichen, bisweilen ganz verschwundenen,
bisweilen etwas deutlicheren, eingestreuten feinen Pünktchen. Die
Foim sub 2, zeigt hier dichtere und deutlichere Pünktchen und das
Ilalsschild ist etwas gleichmäfsiger punklirt, läfst aber immer noch
zwischen den gröberen Punkten, andere, die deutlich kleiner sind,
erkennen. Noch deutlicher endlich ist die Punktirung der Flügel-
decken bei Aph. cribi^arins Reiche und das Halsschild ist bei ihm
gloichmäfsig ziemlich dicht punklirt. Die unter 2. erwähnte Form
sieht jedenfalls dem Aph. obscurus Fabr. näher als dem, mir erst
durch Reiche bekannt gewordenen Aph. cribrariiis Reiche, und
ich würde es für sehr gewagt halfen, auf die allerdings vorhande-
ncMi, aber in der That nur leichten, auch schon bei den wenigen
mir vorliegenden Stücken etwas variirenden Sculpturverschiedenhei-
len eine neue Art aufzustellen. Es ist mir sogar ziemlich wahr-
scheinlich, dafs auch Aph. cribrariiis Reiche nur eine Varietät von
A. obscurus sein könnte.
Pachydema Reichet Rambur. — Reiche hat 1. c. p. 380.
88. Taf. 12. Fig. 5. und 5 a. eine ausführliche Beschreibung und
schöne Abbildung beider Geschlechter gegeben und dabei nachge-
190 V. Kiesenwefter: Beilrag zur
wiesen, dafs diese Art nicht, wie Burnieisfer und ich auf seine Au-
torität hin angenommen haben, mit Pachydema nigricans ha [i orte
identisch ist.
P ohjphylla fuUo Linn. — Keiclie ninmit an, dafs P. Boryi
Brülle eine eigene Art sei, von fuHo verschieden durch die Gröfse,
und die zwischen den weifsen Flecken befindliche gleichmäfsige Be-
stäubung der Flügeldecken (-ieme d'ecailles hlanches entre les ta-
ches), mit Olivieri Laporte näher verwandt als P. fullo. Ich
möchte, nach den mir vorliegenden zwei Exemplaren, nicht behaup-
ten, dafs P. Boryi keine Art sein könne, allein ich halle es auch
jetzt noch für wahrscheinlicher, dafs es keine selbstsländige Art ist,
und dafs also Burmeister Recht gehabt hat. sie mit P. fullo zu ver-
einigen. Die Melolonthiden scheinen besonders in der Beschuppung
alle beträchtlich zu variiren, mau erinnere sich nur an die Anoxien.
Auch zeigt von meinen Exemplaren nur das eine die oben erwähnte
charakteristische Bestäubung entschieden, das andere hat sie nur in
sehr geringem Grade, während ein deutsches Exemplar (\gvP. fullo
in meiner Sammlung seinerseits deutliche Spuren davon erkennen
läfst. In der Gröfse finde ich keine erhebliche Verschiedenheit;
eher sind die griechischen Stücke gröfser als die deutschen in mei-
ner Sammlung.
Rhizotrogus ater Fabr. — Den von mir unter diesem Namen
aufgeführten Käfer betrachtet R. als eigene Art. Mir scheinen die
Unterschiede nicht ausreichend.
Phylloperlha hirlella Brülle. — Nach Reiche h\. rumeliaca
Waltl nicht mit dieser Art, sondern mit FA. arenaria {Anisoplia)
Brülle identisch. Da Reiche in seinem Aufsatze p. 376 ausdrück-
lich bemerkt, dafs er bei der Kürze der Brullc'schen Besehreibung
über die von ihm als hirlella angenommene Art im Zweifel sei,
und sie nur dahin gebracht habe, weil sie ungefähr (a peu pres)
damit übereinstimmt, so sind abweichende Deutungen hier freilich
sehr erklärlich. Phylloperlha rumeliaca VValtl, über die nach der
scharfen, wenn auch nur aus wenigen Worten bestehenden Charak-
teristik Erichson's kein Zweifel sein kann, ist unter allen Gattungs-
verwandten durch ihre besonders längliche Gestalt, und die starke
Behaarung ausgezeichnet. Wenn nun Brülle von seiner hirlella in
der Diagnose sagt: ,.Elongata, dense hirta; capife thoraceque
aeneo-virescentibus, pilis flavis; scutello nigro, punctato, nudo; cly-
tris pallide castaneis, profunde punctalis; sutura, humero mar-
ginibusque nigris, corpore subtus nigro, pilis albidis, tarsis apice
ferrugineis"; hei Anisoplia arenaria aber: „hirsuta, obscure cuprea;
Käferfaxina Griechenlands. 191
ore et antennis nigris; elytris striatis, subrugosis, castaneis; su-
tura et margine laterali virescentibus, tarsis apice ferrugineis", so
vermag icb von meiner ursprünglichen Ansicht über die Phylloper-
iha hirlella nicht abzugehen. Herr Reiche hat die Güte gehabt,
mir ein Stück seiner Ph. hirlella mitzutheilen: es ist besonders in-
den Flügeldecken viel breiter als Ph. lineola oder Ph. horlicola,
hat auf dem Halsschilde ziemlicli kurze, abstehende, grauweifse Be-
haarung, keineswegs, wie BruUc verlangt, „un long duvct jaunä-
tre", eben so wenig auf dem Hinterlcibe ,,de tres longs poils
conime ceux du corselet" etc., sämmtlich Angaben, die genau
auf PA. rumeliaca Waltl passen. — Meiner Meinung nach ist die
Reiche'sche hirlella nichts als eine der vielen Varietäten von Ph.
campeslris, die neuerdings auch Dr. Krüper aus Griechenland mit-
gebracht hat und also in dem Verzeichnisse griechischer Käfer als
eine Bereicherung nachzutragen wäre, wenn man nicht, nachdem
nunmehr diese Art als griechisch nachgewiesen ist, AxiisopUa are-
naria Brülle mit aller Bestimmtheit darauf beziehen müfste.
Die auf Tafel II. gegebenen Abbildungen sind:
Figur 1. Oberlippe von Danacea.
2. Mandibel von Danacea.
3. • von Dasijtiscus.
4. - von Jiilisljis.
5. Oberlippe von Dasyles (otiscurus).
6. Maxille von Dolichosoma (nobile)
7. - von Dasißtiscus.
8. - von Jnlislus.
9. - von Amauronia (picla).
10. - von Amauronia (picla).
11. Dolichosoma melanosfoma.
12. Dasyliscus graminicola.
13. Fühler von Amanronia.
14. - von Julistus.
15. - von Dasyliscus (indutns).
16. • von Dasyfiscus (graminirofa).
17. Tarse von Dolichosoma.
18. - von Jidislus.
19. - von Dasyliscus (Seitenansicht).
- 20. - von Dasyliscus (von oben gesehen).
- 21. Klaue von Dolichosoma.
- 22. - von Julistus.
23. - von fJenicnpus.
24. - von Ilaplocnemus.
- 25. Unterlippe von Julistus.
- 26. - von Amauronia.
• 27. Klaue von Danacea.
192 V. Kiesenwetier: Beitrag z. Käferfauna Griechenlands.
Auf Tafel III. ist eine Anzahl ausgezeichneter, neuerdings be-
kannt gewortleiier jiricchischer Käferarten abgebildet, dieselben sind
bis auf eine ') in dieser Zeifsciirift bereits beschrieben.
Fig. 1. SiugUis fnscipennis Schaum (vide Jahrg. I. p. 134), a. Klaue.
- 2. Ilijdroportis saginaltts Schaum (v. I. p 134).
- 3. Pellis procera Kraalz (v. II. p 136), a. Vorderbrust.
4. Glaphyriis modesius Kiesenwetter (v. II. p. 2.35).
5. Cijphosoma insularis Kiesenwetter (v. II. p. 244), a. Fühler.
- 6. Aiihaphus olivetorum Kraatz cT (v. III. p. 55), a. Fühler.
7. Arrhaphus ollvelorum Kraatz $.
a. Fühler, b. Vorderfüfse.
- 8. Apalochrus tricolor Kiesenwetter (v. III. p. 30).
9. Oedemera miirinipeniiis Kiesenwelter.
- 10. Foucartia hella Kraatz (v. III. p. 78).
o. Seitenansicht des Kopfes.
- 11. Acanthoderes Krnperi Kraatz (v. III. p. 56).
- 12. Thorictus piliger Schaum (v. II. p. 141),
a. Hinlerecke des Halsschildes.
•) Oedemera murinipennis Ksw.: Nigra, antennis, capile,
prothorace pedibusqiie testaceis^ femoribus poslicis apice infuscalis,
eliflris cinereo-pubesceittibus. — Long. 3y lin.
Mas: femoribus posticis incrassaiis.
Fem.: simplicibus.
Variat capite inter oculos nigricante, prothoracis disco nigro
bipuncfato.
Von Zehe in einigen Exemplaren anfCrela gesammelt und eine
der ausgezeichnetsteu Entdeckungen desselben.
Beiträge zur Kenntnifs einiger coprophagen
Laniellicornien
von
E. V. Harold in München.
(Erstes Stück.)
A,
Js ich vor ungefähr zwei Jahren gemeinschaftlich mit Dr. Gem-
minger die Herausgabe eines allgemeinen, sämmtliche bisher beschrie-
benen und bekannt gewordenen Coleopteren-Arten umfassenden Ca-
talogs in Angriff nahm, war es anfänglich meine Absicht gewesen,
die im Laufe dieser Arbeit als neu und unbeschrieben sich heraus-
stellenden Arten, welche ich in den mir zugänglichen Sammlungen
vorfinden würde, mit Diagnosen zu versehen und dem Erscheinen
des Catalogs selbst vorauszuschicken. Da es die Natur der Aufgabe
mit sich brachte, die gesammte einschlägige Literatur durchzumu-
stern, sowie vielfaches Material zu prüfen und zu vergleichen, so
schien allerdings für Publizirung von Novitäten eine äufserst gün-
stige Gelegenheit geboten, wie sie kaum vielen beschreibenden En-
tomologen zu Theil geworden. Doch überzeugte ich mich bald,
dafs die Ausführung eines derartigen Vorhabens mit der gestellten
Hauptaufgabe sich nicht vereinigen liefs: dieselbe nahm meine ganze
verfügbare Zeit so ausschliefslich in Anspruch, dafs zu irgend einer
Nebenarbeit, wie zu der erwähnten, durchaus keine erübrigt wer-
den konnte. Zwar wäre es mir noch möglich geblieben in einzel-
nen Familien, welche, wie z. B. die Telephoriden und Lampyriden,
unter ihren ausländischen Arten nur wenige wissenschaftlich be-
schriebene ausweisen, nach Feststellung dieser wenigen, die übrigen
kurz zu beschreiben, um sie im Cataloge doch anders als mit ihren
Sannnlungsuamen vortragen zu können; da mir indefs der positive
Werlh solcher Artenbeschreibungen, ohne generischen und systema-
tischen Zusammenhang, immer etwas zweifelhaft geschienen, so zog
ich es vor, künftigen Monographen das fragliche Terrain lieber in
seiner naturwüchsigen Unbebautheit zu überlassen.
194 V. Jlarold: über
Im Nachstehenden Iheile ich daher nur jene Bemerkungen über
einige coprophile Lanielliroinien mit, welche ich damals schon ge-
fertigt hatte, tlieils weil ich auf ihre Ausarbeitung später näher ein-
gehen konnte, theils auch, weil sie die Synonyinie einzelner Arten
betrelFen. Wenn ich bei dieser das Eine oder das Andere angeführt
haben sollte, welches vielleicht Manchem nicht als neu erscheinen
könnte, so Ihat ich es nur dann, wenn ich annehmen konnte, dafs
diese oder jene Notix dem gröfseren Theilc des Publikums unbe-
kannt geblieben sei, hauptsächlich aber da, wo ich in Lacordaire's
neuestem Werke noch Zweifel ausgesprochen fand. —
In der Gattung Pedaria sind die südamerikanischen Reprä-
sentanten wohl nicht von den afiikanischeu zu trennen, obwohl ei-
nige nicht unwesentliche Verschiedenheiten zwischen beiden beste-
hen. Die Tarsenbildung ist bei ersteren insofern eine abweichende,
als die vorderen nicht verkürzt sind und die hinteren gleich lauge
Glieder besitzen, während letztere bei den afrikanischen Arten an
Länge abnehmen, die Vorderlarsen aber bedeutend weniger entwik-
kelt sind. Die Bedeckung des letzten oberen Hinterleibsringes durch
die Flügeldecken ist ferner bei den amerikanischen Arien eine voll-
ständige, indem dieselben merklich darüber hinausicichen, während
bei den afrikanischen das ganze Pygidium, von hinten besehen, frei
bleibt; der Hinterleib selbst ist jedoch, sowohl was die Verwach-
sung der einzelnen Segmente unter sich an den Nähten belrilTt, als
auch in der Bildung und Bichtung des letzten oberen Segments ge-
gen die Unterseite, bei beiden vollkommen analog geformt. In den
Sammlungen befinden sich ziemlich viele unbeschriebene Arten vom
südlichen Afrika; auch C/ioericIium geminatmn Dej. und oblo7igiim
Klug des Dejean'scheu Cataloges (3 ed. p. 153. b.) gehören hierher.
Ich füge hier noch die Beschreibung einer brasilianischen und ca-
pensischen Art bei, welche zu den ausgezeichneteren gehören.
Pedaria hii'suta: Nigra vel ohscitro-rnfu^ oblonga, fursula,
clypeo anlice exciso: thoracc valde jjimciuto, pitnclis basin versus
major ibiis; elytris snbslrialis, sutura angidis(jue fmmeralibtis elcva-
tis; pedibtis Jlavo-hirsnlis, piceis, tibiis anterioribiis iridentalis j pe-
clore abdomineque nigris, valde punctafis. — Long. 3 — 4^ lin.
Schwarz oder dunkel rostbraun, mit abstehenden, braunrothen
Borsten mäfsig dicht besetzt. Der Kopf etwas abwärts geneigt, auf
der Stirn undeutlich, gegen den Vorderrand stärker und dicht punk-
coprophage LamelUcornien. 195
lirt; dieser in der Mitte ziemlich stark ausgebuclitet, wodurch zwei
spitze, etwas divergirende Zähiichen entstehen. Das Ilalsschild noch
einmal so breit als lang, mäfsig gewölbt, auf seiner Scheibe bei
gröfseren Exemplaren mit einer leichten Verliefung; die Seitenrän-
der gleichmäfsig gerundet, mit abgerundeten Vorder- und Hintcr-
ecken; der Hinterrand gegen das Scbildchen nach rückwärts etwas
ausgezogen; ziemlich diclit und gleichmäfsig punktirt , die Punkte
an der Basis etwas entfernt stehend und gröfser, mit rostrothen,
abstehenden Börstchen dicht besetzt. Das Schildchen unsichtbar.
Die Flügeldecken an der Wurzel von der Breite des Ilalsschildes,
gegen die Mitte schwach bauchig erweitert, den Hinterleib vollkom-
men bedeckend; jede auf der Mitte der Länge nach schwach einge-
drückt, so dafs die Naht mit den Seiten und den Schultern eihöht
erscheinen; einfach und schwach gestreift; die Streifen, acht an der
Zahl, gegen die Spitze etwas vertieft; neben diesen Streifen laufen
zu beiden Seiten Punktreihen, bei grofsen Exemplaren deutlich, bei
kleineren schwach und oft kaum bemerklich; die erste derselben,
welche den Nahtstreifen begleitet, trägt eine besonders regelmäfsige
Borstenreibe. Die Taster und Fühler braunroth, letzlere mit gelb-
licher Keule. Die ganze Unterseite schwarz, etwas glänzend, mit
punktartigen, lundlichen Grübchen dicht besetzt, welche nur die
Mitte der Hinterbrust und die Hinterleibssegmente frei lassen; diese
an den Nähten vollständig unter sich verwachsen. Die Beine tief
dunkelbraun, Schenkel und Schienen stark punktirt, die Punkte mit
goldgelben, nach hinten gerichteten Borsten ; die Vorderschienen mit
drei spitzigen, gerade nach aufsen gerichteten Zähnen, oberhalb der-
selben gekerbt, die Spitze des Enddorns etwas nach aufsen gerich-
tet, die Tarsen rothbraun, von der halben Länge der Schienen; die
Enddornen der hinteren Schienen mit stumpfer Spitze, etwas län-
ger wie das erste der Tarsenglieder; diese von gleicher Länge un-
ter sich, an Breite aber abnehmend, jedes auf der Unterseite mit
einem Borstenbüschel; die Klauenglieder oberhalb der Krallen mit
zwei kleinen vorstehenden Börstchen.
Vaterland: Brasilien.
Aus meiner und Sturm's Sammlung. Die Art variirt etwas in
Gröfse und Färbung. Kleinere Exemplare sind dann meist etwas
heller gefäibt, mehr rostfarbig, und zeigen eine schwächere Punk-
tirung.
Pedaria ctiprascens: Obscuro-cuprea, convexn, rapite de-
clinalo. clypeo anlice stibemarginulo ; thorace valde convexo^ cotifei'
Berl. Enlora. Zeitschr. III. 16
196 V. Harald: vier
tim punclafo; elytris slrintis, inlerslitiis lineato - punclatis, punclis
piligeris: palpis anlennisqiie rnjis; peclore abdomhierjue conferthn
punclatis; pedibns nigro-piceis, femorihus incrassatis. libiis anlerio-
ribus obtuse tridenlalis. — Long. 4^ lin.
Clioeridiutn opatruides Sturm *) Cat. 1843 p. 105 a,
Dunkel kupferfarbig, mit Erzglanze, stark gewölbt. Der Kopf
stark nach abwärts geneigt, dicht und gleichmiifsig punktirt, mit
vorn sehr schwach ausgebiichtetem Aufsenrande. Das Halsschild
fast noch ciiunal so breit als lang, stark gewölbt, längs des Hin-
terrandes schwach vertieft; die Vorderecken spitzig, nach vorwärts
gerichtet, die Seitenränder vor den Hinterecken stark nach abwärts
gezogen; diese abgerundet, vor ihnen, dem Seitenrande etwas genä-
hert, ein kleiner erhabener Höcker; gleichmäfsig äufserst dicht punk-
tirt; die Punkte grofs. grübchenartig, jeder mit einem sehr kurzen,
nach hinten gerichteten, goldgelben Börstchen. Die Flügeldecken
an der Wurzel breiter als das Halsschild, gleich hinter den Schul-
tern, welche etwas beulenarlig aufgetrieben sind, bauchig erwei-
tert, stark gewölbt, besonders in der hinteren Hälfte, den letzten
oberen Hinterleibsring weder bedeckend, noch überragend; jede mit
sieben Längsstreifen, welche durch Zusammenfliefsen flacher, läng-
licher Punkte entstehen; die Zwischenräume flach, mit regelmäfsi-
gen Längsreihen länglicher, wenig vertiefter Punkte, von welchen
jeder ein kurzes, anliegendes, gelbes Härchen trägt; von diesen
Punktreihen unterscheidet man im ersten und zweiten Zwischen-
räume dcullich drei, in den folgenden beiden nur zwei, der fünfte
hat in seiner vorderen Hälfte wieder drei, ebenso die übrigen, diese
aber nur an der Wurzel. Die Taster und Fühler rothbraun. Die
Unterseite schwarz, etwas kupfeiglänzend, mit flachen, grübchenar-
tigen Punkten dicht besetzt, die Melaslernalplatte mit einer seich-
ten Längsvertiefung. Die Ijeine schwarzbraun, glänzend, mit stark
verdickten Schenkeln, deren Unterseite dicht punktirt ist; die Vor-
derschienen mit drei schwachen, abgerundeten Zähnen, oberhalb
derselben leicht gekerbt, ihr Enddorn bei den Männchen nach ab-
wärts geneigt, breit, vorn abgestutzt und leicht ausgebuchtet; die
Vorderlarsen sehr kurz, kürzer als die Breite der Schienen an der
Spitze; der Enddorn der hinteren Schienen etwas länger als die
beiden ersten Tarsenglieder; diese unter sich an Breite und Länge
abnehmend.
Vaterland: Cap der guten Hofl'nung.
') Ch. opairoides Dej. (Cat. -3 ed. p. 153b) ist mit Sarophorus tu-
berculatus Lap. synonym.
l
coprophage Lamellicornien. 197
Copris smaragdina Perty wird mehrfach und zuletzt noch
von Lacordaire als Synonym zu C. Ilesperus Oliv. Ent. I. 3. p.
158. t. 14. f. 129. gestellt (Gen. III p. 97. Not.). Nachdem mir
durch die Gefälligkeit des Herrn Conservators Dr. v. Siehold ge-
stattet war, die Perty'sclien Typen der iiiesigen Staatssanimliing zu
untersuchen, kann ich die fragliche Art als eine von der Olivier-
schcn durchaus verscliiedene bezeichnen, mit welcher sie nichts ge-
mein hat. als die in der Gattung Copris ungewöhnliche grüne Farbe.
Da übrigens aus Perty's Beschreibung und Abbildung sich deren
Verschiedenheit von C. Ilesperus Oliv, allerdings kaum entnehmen
läfst, so theile ich hier eine neue Diagnose derselben mit.
Copris smaragdina Perty: Nilida, glauco - viridis, capite
glahro, verlies tinicornnlo: ihorace poslice elevato, anlice abrupte
declivo, impunclalo, foveola lalerali: eUjlris suhconvexis, leviler pun-
clalo-slrialis, iulerslitiis sublilissime punclulalis : anlennis ferrugi-
neis, capitulo Jlavo, articulis oclo; tibiis anlerioribus (juadridetita-
iis, peclore ubdominecjue alro-viridibus. — Long. 10 lin.
Copris smaragdina Perty Delect. aniin. artic. 1830 p. 40 t. 9. f. 3.
Glänzendgrün, mit etwas bläulichem Schimmer. Der Kopf
glatt, auf der Stirne, etwas vor den Augen, mit einem kurzen, seit-
lich zusammengetlrückten Hörne; das Kopfschild vorn in der Mitte
in eine kleine Spitze ausgezogen, von da bis zu den Wangen zwei-
mal schwach gebuchtet. Das Halsschild stark glänzend, vollkom-
men glatt, mit mikroskopisch feiner Punktirung, längs des Hinter-
randes mit einigen groben Punkten; hinten stark gewölbt, nach
vorn steil abfallend, in der Mitte des Randes eine leichte Vertie-
fung; zu beiden Seiten vor den Hinterecken ein tiefes Grübchen,
welches in seinem Grunde grob pnnktirt ist. Die Flügeldecken et-
was bläulichgrün, weniger glänzend wie das Halsschild, mäfsig ge-
wölbt, in der Mitte kaum erweitert; jede mit sieben schwachpunk-
iirten Längsstreifen; vom 7ten bis zum Aufsenrande der Flügeldek-
ken bleibt ein freier, breiler Zwischenraum; die Zwischenräume
äufserst fein unregelmäfsig pnnktirt, die Punktirung der äufseren
etwas stärker und dichter. Die Taster und Fühler rothbraun, letz-
tere achtgliedrig, mit gelblicher Keule Die Unterseite glänzend,
schwarzgrün, die Seiten der Vorderbrust stark grübchenartig pnnk-
tirt, ebenso die Hinterleibsringe, aber nur an den Nähten. Die Beine
schwarzgrün, mit schwarzen Schienen, die vorderen mit vier star-
ken Zähnen, ihr Enddorn hackenförmig nach innen gekrümmt; die
hinteren gegen das Ende stark erweitert, mäfsig flach gedrückt.
Vaterland: Brasilien.
16»
198 V. Harold: über
Von C. Ilesperns Olivier, welche im Texte p. 159 irrthüm-
lich als aus Madras kommend angegeben wird, weicht diese Art
durch ihren starken Glanz, die etwas bläuliche Färbung, die Be-
walFnung der Stirne, die Bildung des Kopfschildes, das glatte,
nicht punktirte Ilalsschild und die vierzähnigcn Vorderschienen
bedeutend ab. Es ist ein einziges Stück in der hiesigen Sammlung
vorhanden, und zwar ein Männchen. Der Vorschlag Lacordaire's
für C. Hespeins Ol. wegen des abweichenden Habitus und der acht-
gliedrigen Fühler eine eigene Gattung zu errichten, scheint mir un-
begründet: Pinolns Er. schliefst bereits mehrere Arten mit Sglie-
drigen Fühlern ein, und aufserdcm unterscheidet sich weder C. Iles-
perus noch T'. smaragdhia irgendwie generisch von den nahver-
wandlen Arten C. snhaenea Pcrty, glaucus Dej. und specicsiis
Dej. , welche 9gliedrige Fühler besitzen.
Phanneus subiricornis Perty. Del. anim. artic. 1S30 p.
41. t. 8. f. 15. = P. Kirbiji Vigors^ Zool. Journ. 1825 I. p. 539.
t. 20. f. 5 — 6.; hierher gehört auch noch P. thalassinus Sturm
Cat. 1826 p. 125.
Phanneus (Onitis) chalcomelas Perty 1. c. p. 40. t. 8.
f. 9. Für diese Art beansprucht Lacordaire a. a. O. gleichfalls die
Aufstellung einer neuen Galtung in der Nähe von Gromphas. Der
Onilis chalcomelas Perty ist aber ein ächier Phanaeus mit bräun-
lich kupfriger Färbung, welcher nach Klug's Eiulheilung der Pba-
näen (Berichf über die Verb. d. Kgl. Pr. Akad. der Wissensch. zu
Berlin 1841 p. 209.) in dessen lOte Gruppe, nach Erichson's Me-
thode im Conspectus Ins. Col Peruan. in die Sectio II. gehört.
Diese Art ist der frühere P. Erebus Mus. Berol. ; auch erhielt ich
ihn unter dem Namen P. chaerioides Buquet. P. Hermes Dej.
(mit welchem olivaceus Sturm Cat. 1843 p. 106. identisch ist) und
dessen Varietät P. Damocles Dej. gehören gleichfalls hierher; in
grofser Anzahl wurde diese Art vor Kurzem durch Dr. Moritz Wag-
ner aus Panama eingeschickt. Das Perty 'sehe, einzige Exemplar,
nach welchem die Beschreibung entworfen ist, ist ein Weibchen.
P hanaetis laevipennis Sturm Cat. 1843 p. 334. t. 2. f. 3 —
4. (P. Evipptis Dej.) ist bereits von Say im Bost. Journ. I. 1841
p. 174. als P. (juadrtdetis i, noch früher aber, im Jahre 1840, von
Laporte in Ilist. Nat. II. p. 81. als P. violaceus beschrieben worden.
Letzterem Namen gebührt somit der Vorrang.
coprophage Lamellicoruien. 199
Phanaeus palliatus Sturm Cat. 1843 p. 332. t. 2. f. I — 2.
war gleichfalls sclion früher vou Laporle in Hist. Nat. II. p. 81. als
P. tridens beschrieben; hier kann aber der Stürmische Name blei-
ben, da tridens Lap. mit P. tridens Fabr. collidirt. Hierher ge-
hört noch als Synonym der P. scabrosns Buquet des Dejean'schen
Katalogs.
Gromp/ins (Onilis) aeruginosns Perty Del. anim. p. 39.
t. 8. f. 8. ist ein typischer fy'romphas, und zwar einerlei mit dem
zuerst von Lacordaire aus Buenos Ayrcs mitgebrachten, im Cataloge
des Grafen Dejean 3 ed. p. 159 als G. Lacordairci bezeichnelem
und zuletzt unter diesem Namen von Blanchard in d'Orbigny's Voy.
1843 Ins. p. 181. beschriebeneni. Der Perty 'sehe Name ist der äl-
tere. Die zweite von Blanchard a. a. O. aufgeführte Art kenne
ich zwar nicht aus eigener Anschauung, glaube jedoch kaum, nach
den gegebenen Unterscheidungsmerkmalen zu schliefsen, dafs die-
selbe etwas anderes ist als eine Varietät des im südlichen Amerika
weit verbreiteten Thieres.
Drepanocerus nat atensis: Fusco-niger, depressus, capite
declinato, fronte transversaliler impressn, clypeo untice foveolato,,
iruncato; Ihorace laleribus subparallelis , poslice leviler anguslalo,
foveola magna, mediu\ elyiris strils elevatis, inlerslitiis foveolatis;
anlennis piceis, capilulo nigricunle; peclore abdomineque bi'untieis,
pygidio carinis duabus cruciato\ pedibus rufescenlibus. — Long.
3 lin.
Dunkelbraun, flachgedrückt, hinten abgestutzt. Der Kopf äus-
serst dicht und gleichmäfsig mit rundlichen Grübehen bedeckt, wo-
von jedes im Grunde einen kleinen, erhabenen Punkt enthält; auf
dem Scheitel eine vertiefte Grube, zu beiden Seiten davon, etwas
nach vorn und abwärts gelegen, zwei kleinere, minder tiefe; das
Kopfschild nach abwärts gebogen, vorn gerade abgestutzt und in de^
Mitte etwas eingedrückt, so dafs von oben besehen, zwei spitze
Zähnchen erscheinen. Das Ualsschild schwach runzlig punktirt,
zur Aufnahme des Kopfes vorn stark ausgeschnitten, die Vorder-
ecken zipfeiförmig vorgezogen, seine Seiten nach rückwärts etwas
geschweift; auf dem Hucken eine grofse Längsverliefung, nach vorn
und hinten etwas verschmälert, durch glänzende, glatte Leislen ein-
gefafsl, rechts und links von diesen, am Vorder- und Hinterrande,
zwei weitere Leisten, welche vor der Mitte abgekürzt sind. Die
Flügeldecken flachgedrückt, kaum um ein Drittheil länger als Kopf
200 V. Uarold: über
uud Halsschild zusammengenommen, mit parallelen Seiten, hinten
gerade abgeslulzt und steil abfallend; jede mit neun erhabenen Längs-
streifen, welche der Quere nach durch schwächere unter sich ver-
bunden werden, so dafs in den Zwischenräumen viereckige Grüb-
chen entstellen; der 2te, 4te und 6le Längsstreifen etwas höher wie
die übrigen, besonders gegen die Spitze, so dafs sie am Ende, von
oben besehen, doruartig vorstehen. Die Taster dunkel rothbraun,
an der Spitze heller. Die Fühler rothbraun mit dunkler Keule.
Die Unicrseile glänzend, mit flachen, dicht aneinander gedrängten
Grübchen, das Mesoslernum gegen die Spitze mit einer erhabenen
Längslciste. Die Beine etwas heller wie der Leib; die Vorderschie-
nen schwach vierzähiiig, die beiden oberen Zähne sehr klein. Das
letzte obere Hinterleibssegment durch eine Quer- und eine Längs-
lciste gekreuzt.
Vaterland: Port Naial.
Die grofse Gattung Aphodlus, welche im Cataloge zur Zeit
nahezu an .300 beschriebene Arten nachweist, ist zwar schon mehr-
mals versuchsweise in Unterabtheilungen und Gruppen geschieden
worden, ohne dafs dabei etwas durchweg Befriedigendes erzielt wor-
den wäre. Erichsou's meisterhafte Arbeit hierüber, durch welche
die Kenntnifs der inländischen Arten gesichert ist, war leider für
diese allein berechiiei: die ausländischen sah er sich selbst gezwun-
gen, theilvveise als Uebergangs- und Zwischenglieder unter seine
einzelnen Sektionen einzureihen. Seine IVIeihode erweist sich auch
bei näherer Betrachtung in mancherlei Beziehung als unzureichend,
indem einige seiner dichotomischen Allernaliven wohl für die Son-
derung europäischer Species ausreichen, bei welchen Tradition und
reicheres Material zur Seite stehen, bei ausländischen Arten aber
niclit die nöthige Sicherheit und Schärfe darbieten. Ein Unterschei-
dungsmerkmal z. B. wie die stärkere oder schwächere Bewalinung
des Kopfschildes ist bei der Familie der Lamellicornien, in welcher
fieser und ähnliche Chaiaktcre so sehr durch die individuelle Ent-
wicklung und Ausbildung bedingt werden, jedenfalls unbrauchbar,
abgesehen davon, dafs immer die Kenntnifs beider Geschlechter vor-
ausgesetzt wird. Die Handung des Halsschildes an seinem hintern
Theile ist aber bei vielen Arien, wie z. B. bei A elongalulus Fabr.,
zumei^-t aber bei A. erosus Er. so undeutlich, dafs sie allen Werlh
als Unlerschciilungscriterium verliert und ihre Annahme der VN'ill-
kür anheimfallen mufs. Was die Borstenkränze der hinlern Schie-
nen betrillt, so sind dieselben nur bei den inländischen Arien durch-
gängig auf zweierlei, streng geschiedene Weise gebildet, indem die
coprophuge Lamelticornien. 201
Borsten entweder alle von gleicher Länge sind, oder, wo lange und
kurze vorhanden sind, diese unter sich wenigstens an Länge gleich
erscheinen. Bei einigen ausländischen Arten, z. B. bei ^. Austra-
lasiae Blanchard, tritt hier eine neue Modifikation hinzu, indem
die Borsien in der Art von ungleicher Länge sind, dafs die langen
in die kurzen durch mehrere Abstufungen übergehen. Die Gattun-
gen, welche Mulsant von den genuinen Aphodien absonderte, beru-
hen allerdings auf rein äufserliche Kennzeichen: es fragt sich aber,
ob diesen schlechthin die Berechtigung abgesprochen werden soll,
Gattungscharaktere zu liefern. Es ist überhaupt mit den übermäs-
sig grofsen, artenreichen Gattungen ein mifslicbes Ding, wenn sie
durch Zusammenwerfen von solchen Formen gebildet werden, wel-
che die gewöhnlichen Bedingungen zur Gallungseigenschaft nicht
besitzen. Es ist dann unmöglich die Charaktere einer solchen po-
lymorphen Gattung irgendwie präcis und delaillirt zu formuliren.
Wenn man aber dann gezwungen ist, alle äufseren Theile als ver-
änderlich in der Form anzugeben, so bekennt man ollen, dafs man
sein Auge für natürliche Affinitäten verschliefst, und opfert diesel-
ben rücksichtslos einem einzigen Theile. Burmeister hat daher, ura
von Vielem nur Eines anzuführen, wie ich glaube mit Recht in sei-
nem neuesten Vien Bande bei den ßlacrodactyliilen z. B. Macro-
(laclylus und ßlanopitfi als Gattungen getrennt, obwohl sich letz-
tere nur durch die Zahnung des Kopfschildes unterscheidet. Was
die Bedingungen aber betrilft, von welchen die Selbstständigkeit ei-
ner Gattung abhängig sein soll, so ist es ebenso unmöglich hier et-
was Absolutes aufzustellen, wie bei der Fiage ob Art oder Varie-
tät. Bei verschiedenen Familien weiden eben verschiedene Rück-
sichten mafsgebend sein, und es ist dann klar, dafs bei solchen,
welche, wie z. B. die EUderiden. in ihrer Gesammtheit eine grofse
Homogenität unter sich nachweisen, geringere Ditferenzen zur Tren-
nung von Gallungen genügen müssen, indem hier äufsere Kennzei-
chen einen VVerth eihallen, welcher ihnen in andern Familien ab-
zuspiechen wäre. Der Einwurf, dafs das Gedächlnifs überlastet
werde durch die übergrofse Menge von Gattungsnamen, ist, abge-
sehen davon, dafs wir die Entomologie nicht in der Absicht studi-
ren, um sie auswendig zu lernen, auch deshalb unhaltbar, weil die
Anzahl dieser Namen bereits längst ein solches Maafs überschritten
hat, so dafs von dieser Seite ein neuer Nachtheil nicht zu befürch-
ten wäre. Andererseits rufen solche grofse Gattungen immer wie-
der von Neuem das Bedürfnifs hervor, Unterabtheilungen darin zu
errichten, welche meist als Subgenera mit eigenen Namen belegt,
20'2 V. Harold: über
eine Zwitterstellung einnehmen, wie sie die normale Linne'sche Be-
nennung eines Thieres unzulässig macht. So ist z. ß. Anchomenus
viduus entweder ein Anchomenus oder ein Agonum die Formel:
Anchomenus (Agonum) t^duus ist ein für allemal zu verwerfen.
Unter diesen Verhältnissen glaube ich, dafs von den Mulsant'schen
Gattungen aufser Colobopterus auch noch Ueplaulucus von den ge-
nuinen Aphodien abzusondern, letzlere jedoch mit Oxyomus als
(Jatlung zu vereinigen seien. In dem tieiFlichen, so eben erschie-
nenen Cataloge des Herrn Prof. Schaum sehe ich auch unler vie-
lem Neuen und Verbesserten die Mulsant^scbe Methode der Erich-
son'schen vorgezogen, welche einer guten Anzahl selbst europäischer
Arten keine geeignete Unterkunft dargeboten hätte.
Die hier folgende neue (iatlung. welche mit ylphodius die Bil-
dung der Mundtheile gemein hat, zeichnet sich durch die vorn ge-
rade abgestutzten, verlängerten, zweizähnigen Vordersehienen aus,
und zwar erscheint diese Zweizahnung nicht als die Folge des Ver-
kümmerns oder Abniitzens eines dritten Zahnes '), sondern sie er-
giebt sich als der Ausdruck eines ganz fremdartigen Planes in der
Schienenbildung, welcher mit dem der genuinen Aphodien nichts
gemein hat. Hierzu kömmt noch der Mangel eines Enddorns, in-
dem derselbe nur durch einen stumpfen Winkel der Innern Schie-
nenkante angedeutet ist. Erichson erwähnt (Nat. Ins. III. p. 8h0
not.) die beiden Gattungsrepräsentanten als Uebergangsglieder zwi-
schen seine Sectionen Q. und R.
Co|>tocItiriis.
xoTiTÖ?, truncatus; /jlg, uiauus.
Oris partes sicnt in Aphodiis.
Thorax poslicc angustatus.
Tibiac anteriores elongatae, apice truncatae, bidentatac, absque
Spina terminali; posteriores carinis transversalibus obsolelis.
C. pteropus: IViger, nilidus, oblongus , subconvexus , citpite
piano, snbqnudralo, cUjpeo vnlde emarginuto: ihorace poslice angu-
slalo, basi marginalo, inaequaliler punclalo, laleribus Jlavesceniibus :
elylris crenaloslrialis, intersl'diis convexis, luleis, pliiga discoldali.
') Zneizälinio; erschfinen auf diese Weise die Vordersehienen bei ei-
nigen Exemplaren von .4. riißpes; Stephens beschrieb dieselben in seiner
Illustr. of Brit. Ent. III p. 200 als eigene Art. A. inuticus.
coprophage Lamellicornien. 203
fusca, irregtilari: palpis, anlennis pedibusque lulels; tarsorum po-
sterioruin arliculo primo In palellam dllalalo. — Long. 3 lin. (Taf. V.
Aphodiiis pteropus Hoffniannsegg i. litt. — Illiger Dej. Cat
3 ed. p. 161. b.
Aphodius tarsalis Sturm Cat. 1843 p. HO. b.
Länglich, mäfsig gewölbt, glänzend schwarz. Der Kopf sehr
flach, mit fein aufgebogenem, in der Mitle weit und stark ausge-
buchletem Aufsenrande, welcher unmittelbar von dem Vorderrande
der Augen ausgehend, hier einen kleinen Vorsprung bildet, und von
diesem aus fast rechtwinklig, ohne die Wangen anzudeuten, auf-
steigt; seine Obu fläche zerstreut fein punktirt, glänzend schwarz,
die Seilen und Ränder rötlilich durchscheinend; vor der Ausbuch-
tung des Kopfscliildes, in der Mitte, ein kleiner, sehr flacher Höcker.
Das Halsschild schwarz, glänzend, die Ränder ziemlich breit schmutzig
gelbgefleckt; die Seiten geschwungen, gegen den Hinterrand genä-
hert, die gröfste Breite vor der Mitte; ziemlich dicht punktirt, auf
den Seiten und der hintern Hälfte mit gröfseren, gedrängter stehen-
den Punkten; am Hinterrande vollständig gerandet, die Mitte des-
selben gegen das Schildchen ausgezogen; die Hinterecken stumpf-
winklig, nicht abgerundet. Das Schildchen glatt, länglich, zuge-
spitzt, an der Wurzel nur wenig breiter wie in der Mitte, etwas
tiefer als die Flügeldecken gelegen, rothbraun, in der Milte schwach
erhöht. Die Flügeldecken ziemlich tief gekerbtgestreift, mit gewölb-
ten Zwischenräumen, von denen der öle die Schulterbeule bildet,
und etwas erhabener als die übrigen ist; an der Wurzel von der
Breite des Halsschildes, von da gegen die Milte schwach bauchig
erweitert, die äufserste Spitze des letzten obern IJinterleibsringes
nicht bedeckend; schmutzig gelbbraun, ihre Scheibe und ein Fleck
vor der Spitze unbestimmt dunkler gefärbt, die Naht und der um-
geschlagene Seitenrand gelbbraun; fein gelblich behaart, die Behaa-
rung gegen die Spitze etwas stärker. Die Taster und Fühler röth-
lichbraun, letzlere mit gelblicher Keule. Die Unterseite rötblich-
braun, die Seiten der Brust glatt, dünn behaart, die Hinterbrust in
der Milte heller gefärbt, die Mittelbrust zwischen den Miltclhüflen
ungekiell; der Hinterleib glatt, mit langen, nach hinicn gerichteten
Haaren stark besetzt, hellbraun, an der Spitze gelb. Die Beine hell
gelbbraun, an den Kniegelenken etwas dunkler; die Vorderschienen
nach aufsen zweizähnig, vorn gerade abgeschnitten, nicht gekerbt,
auf der Unterseite ausgehöhlt; der Innenrand mit einem Zähnchen,
etwas vor dem ersten äufseren ; der Enddorn fehlt und ist nur durch
204 V. Harald: über
einen stumpfen Winkel des innern Randes angedeutet; die Lintern
Schienen zeigen auf der Aufsenseite nur schwach entwickelte Quer-
leisten, ilire Borstenkränze aus langen und kurzen Borsten gebildet,
die Enddornen von ungleicher Länge, jene der Ilinterfiifse fast um
die Hälfte verschieden; die Glieder der Vordcriarsen von abnehmen-
der Länge, das Klauenglied klein; das erste Glied der mittlem so
lang wie der obere Enddorn und wie die folgenden drei zusannnen-
genommon, gegen das Ende merklich verdickt: das erste Glied der
hintern Tarsen so lang wie die folgenden drei zusammengenommen,
in eine herzförmige, nach aufsen etwas concave, vertikal stehende
Platte erweitert; auf der innern convexen Seite erscheint das Tar-
senglied seiner ganzen Länge nach als erhabene Leiste und ist hier
fein gewimpert, so wie der ganze Saum der Platte, nur sind die
Haare auf deren Unterseite bedeutend länger; das 2te bis 4le Glied
unter sich fast gleich lag, das ^ Klauenglied wieder so lang, wie die
drei vorhergehenden.
Vaterland: Cap der guten Hollnung.
Dafs der A. pleropus Hoffmgg. i, litt, in der That die frag-
liche Art ist inid somit auch ohne Zweifel der A. pteropus Hl ig.
des Dejean'schen Catalogs, verdanke ich der Miltheilung des Herrn
Dr. Gersläcker. Herr Reiche benachrichtigt mich indessen, dafs in
der Dejean'schen Sammlung zur Zeit unter obigen» Namen ein ein-
zelnes Exemplar sich befindet, welches ilnn von einem kleinen A.
consputus nicht verschieden zu sein scheint. Hier dürfte also eine
Verwechslung vor sich gegangen zu sein, da die kritische Form der
Tarse nicht Geschlechlsditrerenz ist; wenigstens zeigt von den zwei
Exemplaren, die ich zu meiner Disposition habe, das eine ein schmä-
leres, nach hinten stärker verengtes Halsschild und eine ungefurclite
Metaslernalplatte, welches ich somit für ein Weibchen halten mufs.
Dieser Gattung ist ferner beizuzählen:
A. emarginalus Germ. (A. variegatus Wiedemann); die
übrigen Arten, welche Erichson a. a. O. hierher zieht, besitzen ei-
nen Enddorn an den Vorderschienen und gehören ihr somit nicht an.
Colohopterus marginicollis: Niger, depressiis, oparus,
chjpeo unlice suhemarginaio: thorace conferliin punclato, luteribus
laie hUeo-signutis; elijtris strialls^ interstiliis ptinclaüs, aplce trun-
calis ; abdoininis segme7äo apicati Jlavo; anlennis p(dp!s(pie rufo-
piceis; pedibus anlerioribus rufescenlibus, poslerioribus iestaceis. —
Long. 4 lin.
Aphodius marginicollis Dej. Cat. 3 ed. p. 162 a.
coprophuge Lamellicoriiien. 205
Schwarz, wenig glänzend, stark flachgedrückt. Der Kopf
gleichmäfsig ziemlich stark punktirt, mit fein aufgeworfenem, vorn
breit und schwach ausgebuchtetem Aufscnrande; die Mille des Kopf-
schildes zu einer schwachen Beule aufgetrieben. Das Halsschild
vorn gegen den Kopf ziemlich sieil abfallend, mit grofsen, grüb-
cheuartigen Punkten dicht besetzt, zwischen welchen kleinere ein-
gestreut sind; diese Punktirung ist auf den Seiten au» stärksten,
nach vorn schwächer und läfst in der Mitfe die Spur einer glatten
Längslinie erscheinen; die Seiten gerundet, mit abgerundeten, schwach
ausgebuchtetcn Hinlerecken, der Hinterraud vollsländig gerandet;
schwarz, mit breit gelhgesäumteu Seitenrändern, die Abgränzung bei-
der Farben ziemlich scharf. Das Schildchen grofs, von etwa ein
Viertel der Flügeldeckeiilänge, länglich dreieckig, scharf zugespitzt,
mit einer schwach erhabenen Längsleiste; schwarz, an der äufser-
sten Spitze löthlich. Die Flügeldecken von der Breite des Hals-
schildes, mit parallelen Seiten, hinten fast gerade abgestutzt, die
Nahtspitze nahezu rechtwinklig; einfach gestreift, die Streifen vor
der Spitze erlöschend, die Zwischenräume dicht und fein punktirt;
schmutzig gelbbraun, der Seilenrand und die Spitze etwas heller.
Die Taster und Fühler gelb. Die Unterseite des Halsschildes hell-
gelb; die Brust schwarz, ihre Seiten runzlig punktirt, mit anliegen-
der gelber Behaarung; der Hinlerleib schwärzlich, an der Spitze
gelb. Die Vorderbeine dunkel rothbraun, die hinteren rothgelb;
die Vordei'schienen mit drei starken, etwas stumpfen Zähnen, ihr
Enddorn so lang wie die ersten drei Tarsenglieder; die Borsten-
kränze der hintern Schienen aus gleich kurzen Borsten gebildet,
zwischen welchen nur einzelne wenige, längere stehen; ihre beiden
Enddornen unter sich und mit dem ersten Gliede der hintern Tar-
sen an Länge gleich.
Vaterland: Cap der guten Hoffnung.
Diese Art steht dem A. muculicoüis Reiche {A. macroplertts
Roth) sehr nahe, es unterscheidet sie jedoch aufser der beträcht-
lichen Gröfse die breite gelbe Säumung des Halsschildes, welche
bei jenem höchstens die Vorderecken einnimmt, die Färbung der
Fühler, Taster und der Unterseite, hauptsächlich aber die Bildung
des Kopfschildes, welches bei A. macuUcoUis fast halbkreisförmig,
bei A. marghiicotUs hingegen vorn abgestutzt und deutlich ausge-
buchlet ist,
Aphodius Schaumli: JRufo-piceus^ nilidus, elongaluSf stibcou'
vex-us;capUe pla7io,impunclalo,clijpeo integro;ihorace luleribus subpa-
206 V. Ilarold: über
rallelis , anl'ice a7iguslato, angitlis posterior ibus obtnse rotundatis^
basi immarginato, parcissime punclulato^Jlavo^ disco maculaque utrin-
que marginali nifescenlibus ; elyfris strinlls^ hiferstiliis planis, apice
pubescentibus, Inieis, stitttra, macula disroiduli , lunidaque ante api-
cetn nigricantibns: palpis, antennis pedibnsqne Jlavescentibns. —
Long. 3 lin.
Mas: Pedum intermediorum larsis unf;uiculisque valde incras-
salis.
Dem A. srntellaris ähnlich, glänzend, länglich, schwach ge-
wölbt, röthlichbraun. Der Kopf flach, etwas nach ahwäris geneigt,
mit fein aufgebogenem, vorn gerade abgestutztem, in der Mitte nicht
ausgcbuchtelem Aufsenrande; die Wangen stumpfwinklig, nach aus-
sen kaum über das Kopfschild vortretend; die Oberseite dunkel roth-
braun, vorn am Aufsenrande zu beiden Seiten röthlich durchschei-
nend, vollkommen glatt, ohne Spur von Punktirung oder Höckern.
Das Halsschild mit fast geraden, kaum gerundeten Seiten, nach vorn
merklich verschmälert, fast vollkommen glatt, nur auf den Seiten
mit wenigen feinen, zerstreuten Punkten; die äufsersf feine Seiten-
randlinie setzt sich um die stumpf abgerundeten llinterecken fort
und erlischt am Hinterrande gegenüber der Schuiterbeule; rölhlich-
gelb, die Scheibe in unbestimmter Ausdehnung und beiderseits ein
Punkt in der Mitte des helleren Seitenrandes dunkel rothbraun.
Das Schildchen länglich, an der Wurzel nicht breiter als in der
Mitte, mikroskopisch fein punktirt, rolh, mit dunkelbraunen Rän-
dern. Die Flügeldecken an der Wurzel nicht ganz von der Breite
des Halsschildes, länglich eiförmig, in der Mitte schwach bauchig
erweitert, gegen das Ende ziemlich stark verjüngt; fein gestreift, in
den Streifen äufserst schwach punktirt, die Zwischenräume flach,
die mittleren glatt, die äufseren mit feiner, ziemlich dichter Punk-
tirung; gegen die Spitze mit einer feinen, goldgelben Behaarung;
schmutzig gelb, die Naht und eine ringförmige Makel im letzten
Drill heile schwarzbraun; aufserdem ist auch meist die ganze Scheibe
dunkler gefärbt, so dafs nur die ersten drei Zwischenräume an der
Wurzel, die Schultern, der Seitenrand und die Spitze gelb bleiben.
Die Taster und Fühler gelb. Die Seilen der Brust äufserst fein
zerstreut punktirt, unbehaart; die Hinterbrust und der Hinterleib
dunkel rölhlichbraun, letzterer mit einzelnen, abstehenden Borsten.
Die Beine gelb, mit dunkleren Kniestellen; die Vorderschienen mit
drei mäfsig starken, etwas nach unten gekrümmten Zähnen, ihr
Enddorn kurz, gerade so lang wie das erste Tarsenglied; die hinte-
ren Schienen mit grofsen, au Länge fast gleichen Enddornen, ihre
coprophage Lamellicornieii. 207
Borsteokränze aus langen und kurzen Borsten gebildet; das erste
Glied der hintern Tarsen so lang wie der obere Enddorn, und reich-
lich so lang wie die folgenden drei zusammengenommen, diese un-
ter sich von abnehmender Länge.
Das IMänuchen hat ein fast ganz glattes Halsschild und zeigt
in der Bildung der Mittelfüfse einen aullallenden Geschlechtscharak-
ter. Die Tarsenglieder nämlich sind sämmllich bedeutend verdickt
und abgekürzt, so dafs das 2te und 4te Glied fast kugelig erscheint;
das erste ist reichlich von der Länge der drei folgenden, diese un-
ter sich an Gröfse wenig verschieden; das Klauenglied ist gleich-
falls aufgetrieben, die Krallen sind stark gekrümmt, mit breiler,
zahnartig erweiterter Wurzel.
Das Weibchen hat ein an den Seiten etwas deutlicher punk-
tirtes Halsschild und vollkommen regelmälsig gebildete IMitlelfüfse.
Der in beiden Geschlechtern sehr kurze Enddorn ist bei ihm etwas
feiner und spitziger wie bei dem Männchen.
Vaterland: Tigre.
Von dieser durch die erwähnte GeschlechtsdifTerenz höchst ei-
genthümlichen Art, fand ich in der hiesigen Staatssammlung unter
den von Schimper an Dr. Roth aus Abessinien gesendeten und von
diesem unbestimmt gelassenen Aphodien mehrere Exemplare vor.
Von dem nahverwandten A. sculellaris unterscheiden sich die Weib-
chen leicht durch Form und Zeichnung der Flügeldecken, so wie
durch die Bildung des Kopfschildes, welches bei jenem vorn aus-
gebuchtet und in beiden Geschiechtern gehöckert ist. Eine ähnli-
che Bildung des männlichen 3Iittelfufses findet meines Wissens in
der grofsen Gattung Aphodius kein zweites Beispiel, und trifft über-
haupt unter den coprophilen Lamellicornien eine Analogie nur bei
einigen nordamerikanischen Geolrupes- KvXqü an, z. B. bei G. mia-
rophagus Say.
Aphodius globiilus: Niger, convexns, brevis, clypeo irini-
caio, haud emurginato, valde auricidato; thorace antice angxistalo,
dense punclulo, laleribus rufescentibus; sculello triangidari . apice
acuto: ehjlris ohscure ßavo-rußs, punctalo-striutis ^ inlerstiliis pun-
ciulalis; palpis, anlennis pedibus(juc rufescentibus; peclore nigro,
ahdomine punctata^ apicem versus rufescente. — Long. 2 lin.
Kurz, hochgewölbt, schwarz. Der Kopf flach, abwärts geneigt,
fein und dicht punktirt, auf der Stirn schwach einfach gehöckert;
das Kopfschild vorn fast gerade abgeschnitten, mit fein aufgeworfe-
nem Aufsenrande, die Wangen zipfelartig vor den Äugen abstehend.
208 V. Ilarohl: über
Das Halsschild stark gewölbt, nach vorn etwas verschmälert, mit
abgerundeten Ilintcreckcn, an den Seiten und liinfen deutlich ge-
randel ; schwarz, die Seilcnränder mit einem rölhlichcn Fleck von
unbestimmter Ausdehnung; seine Oberfläche mit grofsen ziemlich
gedrängt stehenden Punkten dicht besetzt, zwischen welchen klei-
nere, äufscrst feine eingestreut sind; diese F^unklirung wird gegen
den Vorderrand feiner und schwächer. Das Scliildchen grofs, von
etwa ein Fünftel der Flügpldeckcnlänge, schwarz, punktirl, ein
gleichschenkliges Dreieck mit scharfer Spitze bihlcnd. Die Flügel-
decken von der Breite des Ilalsschildes an seiner Basis, kaum län-
ger als Kopf und Ilalsschild zusammengenommen, stark gewölbt,
schmutzig braunrolh, gegen die Spitze äufserst fein behaart; jede
mit neun schwach punktirten Streifen, von welchen der achte hin-
ter der Schulterbenlc fast bis zur Hälfte abgekürzt ist; die Zwischen-
räume flachgewölbt, äufseit fein unregelmäfsig punktirt; die Punkte
auf den äufseren etwas gröfer und gedrängter. Die Taster und
Fühler rolhbr.'uin. Die Brust schwarz, an den Seiten runzlig punk-
tirt; der Hinterleib schwarz, gegen die Spitze röthlich gelb, punk-
tirt, mit gelbliclien Haaren sparsam bekleidet. Die Beine rothbraun,
die hinteren etwas heller; die Vorderschienen mit drei starken, et-
was stumpfen Zähnen, die hinteren gegen das Ende stark erweitert,
ihre Borsienkränze aus glcichkurzen Borsten gebildet; das erste Glied
der hinteren Tarsen so lang wie die folgenden drei zusammenge-
nommen, und länger wie der obere Enddorn; das 2te und 4te Glied
unter sich von abnehmender Länge.
Vaterland : China.
Die Randung des Halsschildes an seinem hinteren Theile zeigt
bei dieser Art, welche in die Nähe von A. hnemorrho'ulalis zu ste-
hen kömmt, eine etwas eigenthnmliche Bildimg, indem der feine
aufgeworfene Rand nicht leistenarlig durch eine Rinne abgesetzt
ist, sondern, zumeist in der Mitte, unmittelbar in die Höhe geho-
ben ist, so zwar, dafs das Halsschild von vorn besehen ungerandet
erscheint.
A. madagascariensls: J\Uidus, oblongus, subconvexus^ lu-
ieus, capile pimclalo, mulico , rtifesceiile , verlice obj'uscalo, chjpeo
trrtncaio. subemarghialo; ihoracc parce-punclalo , macula dorsali
Jusca; eltjiris crenalo-strialis, interstiliis planis , testaceis, 7nactdis
longitudinalibns nigris : palpis, anlennis pedibusque lesiaceis. —
Long. S—S\ lin.
Aphodius madagascariemis Dej Cat. 3 ed. p. 161. b.
coprophage Lamellicomien. 209
Länglich, flach gewölbt, glänzend, gelb. Der Kopf ziemlich
flach, mit fein aufgeworfenem, in der Mitte nur äufserst schwach
ausgebuchtetem Aufsenrande, fein und dicht punklirt, der Scheitel
schwach beulenförmig aufgetricl)en; röthlicl) gelbbraun, der Ilinter-
rand und der Scheitel schwärzlich. Das Halsschild sparsam punk-
tirt, nur an den Seiten mit etwas gröfseren und gedrängteren Punk-
ten; die Ilinterecken abgerundet, der Hinterrand ungerandet; gelb-
lich rothbraun, die Mitte schwärzlich; oft reicht dieser schwarze,
fast viereckige Fleck bis unmittelbar an den Vorderrand, so dafs
nur die Seiten und der Hinterrand gelb bleiben Das Schildchen
braunrolh, länglich zugespitzt, an der Wurzel fein punktirt. Die
Flügeldecken mit paraHelen Seiten, von der Breite des Halsschildes,
gegen die Spitze äufserst fein behaart, leicht gekerbt - gestreift, die
Streifen gegen die Spitze erlöschend, ihre Zwischenräume flach,
äufserst fein und kaum wahrnehmbar punktirt; hell strohgelb mit
folgenden schwarzen Zeichnungen: der 4te Zwischenraum, von der
Naht an gezählt, mit einem schwarzen Längsfleck, der ungefähr in
der Mitte der Flügeldeckenlänge beginnt und vor ihrem letzten
Drittheile endigt; der 6fe Zwischenraum gleich unter der Wurzel
bis etwas über die Mitte hinaus schwarz; der Iste bis 7te Streifen
im Grunde dunkel schwarzbraun gefärbt; diese Färbung nimmt an
Ausdehnung von den irmern gegen die äufsern Streifen stufenw^eise
ab, so d;ifs der Iste bis zum letzten Drittheile, der 7te nur mehr
bis vor die Mitte der Flügeldeckenlänge dunkel gefärbt ist; die bei-
den schwarzen Flecken entstehen dadurch, dafs die dunkle Farbe
die Vertiefung des Streifens überschreitet und über den Zwischen-
raum bis zum nächsten Streifen sich verbreitet. Die Taster und
Fühler gelbbraun. Die Brust an den Seiten runzlig punktirt und
schwach behaart, braun, mit helleren Flecken; die Metasternalplatte
in der Mitte mit einer Längsrinne, glänzend gelbbraun; der Hinter-
leib weitläufig punktirt, mit abstehenden gelben Haaren, gelbbraun,
die einzelnen Segmente mit helleren Rändern. Die Beine gelbbraun,
die Schienen etwas dunkler; die Vorderschienen mit drei stumpfen
Zähnen, oberhalb derselben bildet die Aufsenkante noch einen stum-
pfen Voisprung, wodurch scheinbar ein vierter Zahn entsteht; die
hintern Schienen mit Borsienkränzen von langen und kurzen Bor-
sten gebildet; das erste Glied der hinleren Tarsen so lang wie die
drei folgenden zusammengenommen, länger als der obere End-
dorn.
Vaterland: Madagascar.
210 t". Ilarold: über
A. Reichet: Nitidus, subconvexns, rufot est accus ^ capite piin-
ctato, rertice obsolete gibboso. clypeo integro. semicirctdari ; thorace
parce inaeifualiler punclato, in medio basis immargijialo-, elylris
slriato-ptmctatis. interstitiis convexis. subtilissime punctulatis, fusco-
testaceis^ apicem vei^sus nigro-signalis: prdpis^ anten7iis pedibusque
ßavo-iesiaceis. — Long, 'i,^ lin.
Apliodiu$ binotntus Dalman* Dej. Cat. 3 ed. p. 161. b.
Rölhlich gelb, flach gewölbt, stark glänzend. Der Kopf flach,
gleichmäfsig fein punkliit, rölhlich gelb, am Hinterrande und vor
dem Scheitel braun, mit ziemlich breit abgesetztem, fein aufgewor-
fenem Auf>enrande und halbkreisförmigem, vorn nicht ausgebuch'te-
tera Kopfschilde; der Scheitel schwach beulenartig erhaben. Das
Halsschild flach gewölbt, mit gröfsern und kleinern Punkten mäfsig
stark besetzt, die Punktirnug auf den Seiten stärker; nach vorn et-
was verschmälert; die feine Seitenrandlinie setzt sich um die abge-
rundeten Hiuterecken fort, erlischt aber vor der Glitte des Hinter-
randes; dieser ist gegen das Schildchen nach hinten etwas ausgezo-
gen; röthlich gelbbraun, auf der Scheibe dunkler. Das Schildchen
klein, spitzig eiförmig, glatt. Die Flügeldecken von der Breite des
Halsschililes an der Wurzel, gegen die Mitte schwach bauchig erwei-
tert, stark punklirt- gestreift, mit gewölbten, äufserst fein punktir-
ten Zwischenräumen; bräunlichgelb, auf der ganzen Scheibe jedoch
meist dunkler gefärbt, so dafs die hellere Grundfarbe nur um das
Schildchen herum, an den Schul lern, am Seilenrande und an der
Spitze sichtbar i>t; auf dem letzten Drittlieile steht im -Sten, 4ten
und 5ten Zwischenräume ein schwarzer Fleck und etwas weiter
davon gegen die Spitze, ein zweiler kleinerer; durch diese beiden
Flecken erscheint das Hellgelb besonders auffällig, kreisförmig be-
gränzt. Die Taster und Fühler gelb. Die Unterseite schwärzlich,
der Hinterleib an der Spitze gelblich. Die Beine gelb, mit etwas
röthlichen Schienen; die Vorderschienen mit drei starken Zähnen,
oberhalb derselben fein gekerbt; die hintern Schienen mit fast gleich-
langen Enddornen, ihre Borstenkränze aus langen und kurzen Bor-
sten gebildet; das erste Glied der hintern Tarsen fast um das Dop-
pelte länger wie die Enddornen, so lang wie die folgenden drei zu-
sauimengenommcn. diese unter sich von abnehmender Länge.
Bei den Männchen ist das Halsschild etwas weilläufiger, auf
der Scheibe und am Vorderrande nur äufserst fein punktirt; zugleich
ist dasselbe etwas breiter und nach vorn weniger verschmälert als
bei den Weibchen.
Vaterland: Java.
cnprophnge LamelUcnrnien. 211
Diese durch ihren starken Clauz und den Augenfleck der Flii-
geldecken leicht kennJliche Art erhielt ich in ziemlicher Anzahl aus
der Provinz Ternafe des inneren Java. Ein A. binoicüxis vom Cap der
gufen HoiFnung ist bereits von Thuiiberg in den Mrmoires de l'Acad.
de St. Pctersbonrg I&IS, Bd. VI. p. 401 iieschrieben. Mit Vergnü-
gen ergreife ich also die Gelegenheit, die oben iieschriebene Art
nach Herrn Reiche zu benennen, wobei icli zugleich nicht umhin
kann, demselben hier für die vielfache Unterstützung meinen Dank
auszusprechen, welche er mir bisher bereitwilligst zukommen liefs.
A. notatus: NiliJus, oblongns, luteus^ capite laevi, clypeo
smarg'inalo: ihorace parce itmerpialUer puncluto , bnsi sinunfo, pn-
stice scuiellum versxis procluclo. luteo, maculis diiabtis discoidalibus
rtijis; eUjtris slriatis, inlerstitiis siibconvexis , luteis, rtifo-signatis;
pcdpis, antennis pedibusque riifescenl'ibus. — Long. 1^ — 2 lin.
(Taf. V. Fig. 2.)
A. notatUH Erichs, i. lllt. — Mus. Berl. Sliirm Cat. 1843p. HO. b.
Lünglich, glänzend, flachgewölbt, lehmgelb. Der Kopf stark
glänzend, glatt, gewölbt, mit fein ausgebogenem, vorn niedergedrück-
tem und ziemlich stark ausgebuchtetem Aufsenrande; die Wangen
wenig vortretend, vor den Augen schwach grübchenarlig vertieft;
gell), am Ilinterrande, auf dem Scheitel und gegen die Mitte de.««
V^orderrandes rüthlich. Das Ilalsschild flach gewölbt, von den stumpf
abgerundeten Hinterecken gegen die Miltc des Hinterrandes zu,
schief abgeschnitten, diese nach rückwärts gegen das Schildchen et-
was ausgezogen; der Hinterrand ist zvvischen den Hinterecken und
der Mitte zweimal schwach ansgebucbtet; zerstreut ungleichmäfsig
punktirt. die Punkte auf den Seiten etwas gröfser nud gedrängter;
die feine Seitenrandiinie setzt sich um die Hintererkcn fort und ver-
liert sich allmälig gegen die 31ilte des Hinterrandes; gelb, mit rölh-
lichem Vorderrande und zwei länglichrunden roflibrannen Flecken
auf der Scheibe; neben diesen, dem Seitenrande genähert, steht bei-
derseits noch ein kleinerer, undeutlich begränzter. Das Schildchen
klein, mit bieiter Basis und gerundeten Seiten, rölhlichbraun. die
Mitte etwas heller. Die Flügoluecken gegen d'e Mitte schwach
bauchig erweitert, jede mit neun tiefen, im Grunde äufserst schwach-
punktirlen Länesstreifen; die Zwischenräume clatt, gewölbt; mit
folgenden, röthlichbraunen Zeichnungen: im 5ten, 6ten und 7ten
Z%visrhenraume steht im ersten Driltheile der Fliigeldeckenlänge ein
unbestimmt begränzter Fleck, welcher sich mancbm.il im Tten Zwi-
schenräume bis an die Wurzel der Flügeldecken hinaufzieht; in der
Berl. Entoraol. Zeitschr. III. IT
212 V. Harold: über
Mitte, im Isten, 2ten und 3ten Zwischenräume, ein gemeinschaftli-
cher, hufeisenförmiger Fleck, dessen Hinterrand etwas vor der Hälfte
der Flügcldeckeulänge liegt; auf dem 8ten und 9ten Zwischenräume,
etwas hinter der Mitte, eine unhestiramte Makel; im letzten Dritt-
theile, gegen die Spitze zu, dehnt sich vom 3ten bis zum 6ten Zwi-
schenräume ein undeullich begränzter, nach hinten bogenförmiger
Fleck; aufserdem ist die Naht, und der erste Zwischenraum um das
Schildchen herum und in seinem letzten Driltheile dunkel röth-
lichbraun gefärbt. Die Taster und Fühler röthlichgelb , erstere an
der Spitze etwas dunkler. Die Unterseile gelb; der Hinterleib mit
langen, abstehenden, gelben Haaren. Die Beine röthlichgelb, mit
dunkleren Knien und Aufsenrändern ; die Vorderschienen mit drei
Zähnen, von welchen der obere klein, die beiden letzten sehr lang
und spitzig, an der Spitze etwas gekrümmt sind; ihr Enddorn et-
was länger wie das erste Tarsenglied, spitzig, vorn etwas nach aus-
sen gekrümmt; die hinteren Schienen mit nur schwach angedeute-
ten Querleisten, ihre Enddornen von ungleicher Länge, die ßorsten-
kränze aus langen und kurzen Borsten gebildet; das erste Glied der
hintern Tarsen etwas kürzer wie der obere Enddorn, so lang wie
die folgenden drei zusammengenommen; das 2te bis 4te Glied un-
ter sich von abnehmender Länge.
Vaterland: Columbien.
Diese kleine bunlgezeichnete Art ist durch die Bildung des
Halsschildes in seinem Hinterrande und die Zahnung der Vorder-
schienen recht ausgezeichnet.
A. panatnens is: Praecedenti afyinis, piceus, nitklus, subcon-
vexus, capUe laevi, linea fronlali distincfa, clypeo emarginalo; tho-
race laleribus parce punclalo, piceo, Jlavo-marginato'^ etylris stria-
iis, rufo piceis, inlerslitio primo margineque teslaceis; peclore ab-
domineqtie brunneis; patpis^ anlennis pedibusque Jlavis. — Long.
\\ — 2 lin.
Der vorhergehenden Art im Körperbau verwandt, glänzend,
dunkel röthlichbraun, flachgewölbt. Der Kopf glatt, gleichmäfsig
stark gewölbt, unmittelbar vor den Augen, an ihrem Vorderrande,
etwas wulstig erhoben, mit fein abgesetztem, vorn breit ausgebuch-
tetem Aufsenrande; die Stirne zwischen den Augen mit einer fei-
nen, deutlichen Querlinie; dunkel rotbbraun, mit röl blich durch-
scheinendem Vorderrande. Das Halsschild flach gewölbt, am Hin-
terrande ungerandet, gegen das Schildchen nach rückwärts in der
Mitte nur schwach ausgezogen, seine gröfste Breite in der Mitte;
coprophage LamelUcornien. 213
glatt, nur auf den Seiten mit einigen Punkten, dunkelbraun, der
Seilenrand und ein Fleck am Hiuterrande vor dem Scliildchen, wel-
cher mit den Seitenrändern mehr oder weniger zusanimenfliefst,
hellgelb; in der Milte des gelben Seilenrandes steht noch ein unbe-
sümmt begränztes, kleines, dunkles Fleckchen; diese Zeichnung des
Ilalsschildes entspricht ziemlich jener des A. noiatus, wenn man
sich die beiden ovalen Flecken weiter ausgedehnt uud in einen ver-
sclimolzen denkt. Das Schildclien länglich eiförmig, an der Wur-
zel nicht breiter wie in der Mitte, dunkelbraun , mit helleren Rän-
dern. Die Flügeldecken von der Breite des Haisschildes, gegen die
Mitte äufserst wenig erweitert, einfach gestreift, die Zwischenräume
glatt, gewölbt, gegen die Spitze etwas stärker erhaben; dunkel ka-
stanienbraun, nur der erste Zwischenraum, die Schultern und der
Aufsenrand hellgelb. Die Unterseile des Halsschildes gelb; die Brust
und der Hinterleib dunkelbraun; die Hinlcrbrust in der Mitte ge-
wölbt, nur wenig flach gedrückt, zwischen die Hüften der Hinter-
beine etwas eingeschoben. Die Beine hellgelb, mit etwas dunkle-
ren Schienen; die Vorderschienen mit drei Zähnen, wovon der obere
klein, die beiden unleren spitzig, grofs und etwas gekrümmt sind;
ihr Enddorn kaum länger wie das erste Tarscnglicd; die hinteren
Schienen mit schwach ausgeprägten Querleisten und ungleichen End-
dornen , ihre Borstenkränze aus langen und kurzen Borsten gebil-
det; das erste Glied der hinteren Tarsen länger als der obere End-
dorn und reichlich so lang wie die folgenden drei zusammengenom-
men, diese unter sich von abnehmender Länge.
Vaterland: Panama.
Diese Art hat im Fufsbau, in der Gestalt des Kopfschildes und
des Halsschildes, sowie in der Sculptur viel Uebereinstimraendes mit
der vorigen; auch läfst die Erhebung des Kopfschildes vor den Au-
gen, seitlich von diesen, in den eigentlichen Wangen, eine schwa-
che Verliefung, welche sich aber bei A. notalus fast um die ganze
Vorderseile des Auges herum ausdehnt; abgesehen von der ganz ver-
schiedenen Färbung der Ober- und Unterseite unterscheidet sie sich
durch das fast glatte Halsscbild, das abweichende Längenverhältnifs
des ersten hinteren Tarsengliedes zum oberen Enddorn, und durch
das ganz verschieden gestaltete Schildchen. Sie wurde aus Panama
durch Dr. Moritz Wagner der hiesigen Staalssammlung zugesendet.
A. rugosiceps: Nitidus, convexus , riifo-piceus , capite ru-
gose-punclulo, clypeo subemarginalo ; thorace dense punclato, rufo-
piceo, marginato; elylris pundalo ■ slriatis, inlerstitiis punclulatis,
17'
214 V. Harold: über
castaneis; palpis, antennis pedibusque rufescenlibus, tibiis anteriori-
bus quinquedentulis. — Long. 3^ — 4 lin.
Aphodius chilensis Ahrens in Mus. Monac.
Dunkel rothbraun, slaik glänzend, gewölbt. Der Kopf dicht
und runzlig punktirt, mit ziemlich breit abgesetztem, voin gerade
abgestutztem, breit ausgcbuchtelem Aufsenrandc. Das Ilalsschild
mit geschwungenen Seilen, etwas vor der Mitte am breitesten, stark
gewölbt, hinten vollständig gerandet; ziemlich dicht und gleichmäs-
sig punktirt; die Seiten, besonders in der Mitte, etwas wulstig auf-
getrieben; glänzend rothbraun. Das Schildchen klein, mit breiter
Basis und gerundeten Seilen, schwach punktirt, röthlich braun. Die
Flügeldecken etwas breiler wie das Halsschild am Hinterrandc, ge-
gen die Mitte etwas bauchig erweitert, reichlich dreimal von der
Länge des Halsschildes; punktirt gestreift, mit flach gewölbten, fein,
aber ziemlich dicht punktirten Zwischenräumen; der 4te und 5te
Streifen weit vor der Spilze miteinander vereinigt; hell kastanien-
braun. Die Taster und Fühler röthlichbraun. Die Unterseite hell
braunroth; der Hinterleib weitläufig punktirt, mit abstehender gold-
gelber Behaarung. Die Beine rothbraun; die Vorderschienen mit
fünf deutlichen Zähnen, von welchen die zwei oberen klein, der
der dritte und vierte grofs und stumpf, der letzte spitzig ist; die
ersten drei und die beiden letzten sind einander genähert, so dafs
ein gröfserer Zwischenraum zwischen dem dritten und vierten ent-
steht; ihr Enddorn etwas länger wie das erste Tarsenglied; die Bor-
stenkränze der hintern Schienen aus gleich langen Borsten gebildet,
ihre Enddornen von ungleicher Länge; das erste Glied der hintern
Tarsen so lang wie der obere Enddorn, etwas kürzer wie die fol-
genden drei zusammengenommen, diese unter sich von gleicher
Länge.
Bei den Männchen zeigt die Stirne zwischen den Augen die
Spur einer erhabenen, äufserst schwach gehöckerlen Querlinie; das
Halsschild ist etwas breiter und schwächer punktirt wie bei den
Weibchen.
Vaterland: Chili.
Diese Art ist durch die runzlige Punktirung des Kopfes, die
fünffache Zahnung der Vorderschienen und die wulstigen Seitenrän-
der des Halsschildes höchst ausgezeichnet.
Dafs A. chilensis Erichs, ined. ( Nat. Ins!. HL p. S'iO nota)
hierher gehört, möchte ich aus der Stellung des Käfers in seiner
Sectio H fast vermulhen. Der von Solier beschriebene A. c/iilensis
dürfte der Beschreibung nach eher der Galtung Euparia angehören.
copropfiage Lamellicornien. 215
A. concolor: Rufo-picetis, nilidus, subconvexus, elongatus,
capile parce punctato, clypeo anlice truncato^ angulis obttisis, apice
iuberculaio ; thorace inaequalilcr dense punctato, postice haiid mar-
ginato; elytris apicem versus inrrassafis^ crenato-striatis^ intersliliis
subconvexis, laevissime puiiclululls : palpis, anlennis pedibusque ca-
staneis. — Long, 5 lin.
Dunkel kaslanienbraiin, glänzend, mäfsig gewölbt. Der Kopf
ungleiclimäfsig fein piinklirl, mit breit abgesetxtem, ziemlich stark
aufgeworfenem, vorn gerade abgestutztem Aufsenrande; die Wangen
abgerundet, verlieft, im Grande stark punktirt; glänzend dunkelka-
stanienbraun. Das Ilalsschild viel breiter als lang, nach vorn etwas
verschmälert, mit grofsen und dazwischen stehenden kleinern Punk-
ten dicht und gleichmäfsig besetzt; der feine Seitenrand setzt sich
um die abgerundeten Ilinterecken fort und verliert sich am Hinler-
rande erst gegenüber dem 4ten Zwischenräume der Flügeldeckcn-
streifen; dunkel rothbraun, an den Seiten mit einem kleinen, un-
deutlich begränztcn, rölhlichen Fleck, welcher auf einer schwachen
Erhöhung sich befindet. Das Schildchen dreieckig, mit schwach
gerundelen Seiten, glatt, au seinen Rändern unmerklich vertieft.
Die Flügeldecken fast dreimal so lang wie das Halsschild, hinter
der Mitte ziemlich stark bauchig erweitert, gestreift, die Streifen
im Grunde schwach gekerbt, mit mäfsig gewölbten, äufserst fein
und unrcgelmäfsig punklirten Zwischenräumen; dunkel rothbraun,
etwas heller jedoch wie Kopf und Halsschild, sehr blank. Die Ta-
ster und Fühler rothbraun. Die Unterseite rolhbraun, die Seiten
der Brust weitläufig punktirt, unbehaart, die Metasternalplalte
schmal, der Länge nach in beiden Geschlechtern verlieft. Die Beine
rothbraun, die vorderen etwas dunkler; die Vorderschienen mit drei
starken, etwas nach vorwärts gerichteten Zähnen; die Borstenkränze
der hinlern vSchienen aus langen und kurzen Borsten gebildet; ihre
Enddornen von ungleicher Länge, und zwar bei den mittleren fast
um die Hälfte verschieden; das erste Glied der hintern Tarsen so
lang wie der obere Enddorn und wie die beiden folgenden Glieder
zusammengenommen; das 2te bis Ite Glied unter sich an Länge we-
nig verschieden.
Bei den Männchen ist der Kopf stark nach abwärts geneigt,
am Hinlerrande glatt, die Naht zwischen Stirn und Kopfschild durch
eine gebogene Qiicrlinie stark angezeigt; der stumpfe Höcker auf
dem Scbeitel ist ziemlich erbaben.
Bei den Weibchen ist der Kopf flach, am Hinlerrande fein punk-
216 V. IJarold: über
tirt, die Naht zwischen den Augen und der Höcker auf dem Schei-
tel viel schwächer.
Vaterland: Cap der guten Hoffnung.
A. lineat o-snlcatus: Ritfus , m/7 klus , subdepresstts , capite
punctulaio, chjpeo emarginalo; Ihorace aequalilcr dense punclulalo,
postice warginato, i'^^fo: elytris elevato-lineatis, inlerslitiis angusta-
tis, vulde convexis, rufesceniibus'^ palp'is^ antennls pedibusqiie rufo-
testaceis. — Long. 2 lin.
Aphodius lincalosulcatus Klug. i. litt.
Rothbraun, wenig gewölbt, glänzend. Der Kopf gleichmäfsig
fein punktirt, mit fein aufgebogenem, vorn leicht ausgebuchtetem
Aufsenrande; die Slirnnaht zwischen den Augen deutlich, etwas
halbkreisförmig nach vorwärts gebogen; auf dem Scheitel eine
schwache Erhöhung; rotlibraun, am Hinterrande etwas dunkler.
Das llalsschild nach vorn schwach verschmälert ; ziemlich dicht und
gleichmäfsig punktirt, mit stumpfen, kaum abgerundeten Ilinter-
ecken; an den Seiten und längs des Hinterrandes fein gerandet;
dunkel rothbraun, mit helleren Seitenrändern. Das Schildchen läng-
lich, zugespitzt, glatt, rothbraun, die Spitze und die Seitenränder
schwarzbraun. Die Flügeldecken von der Breite des Flalsschildes,
gegen die Mitte schwach bauchig erweitert, hell röthlichbraun; jede
mit neun leistenartig erhabenen, äufserst feinen Längsstreifen; die
Zwischenräume zu beiden Seilen, neben diesen Leisten, flachgedrückt
und fein punktirt, in der Mitte hoch gewölbt, mit einer äufserst
feinen Punktreibe. Die Taster rothbraun, die Fühler gelb, mit röth-
lichbrauner Keule. Die Unterseite rotbbiaun; die Seilen der Brust
unbehaart, glänzend, mit einigen zerstreuten feinen Punkten; die
Metaslernalplatte der Länge nach verlieft; der Hinterleib gelbbraun,
stärker piinktiit, mit einzelnen goldgelben Härchen. Die Beine röth-
lich gelbbraun; die Vorderschienen mit drei Zähnen, von welchem
die zwei oberen stumpf, der letzte spitzig und etwas nach vor-
wärts gerichtet ist; die Borstenkränze der hinteren Schienen aus
gleich langen Borsten gebildet; ihre Enddornen von ungleicher Länge;
das erste Glied der hinteren Tarsen länger als der obeie Enddorn,
so lang wie die drei folgenden zusammengenomme«; das 2te bis
4te Glied unter sich von ziemlich gleicher Länge.
Vaterland: Cap der guten Hoffnung.
Für die nachstehende Art, welche von Hope bereits beschrie-
ben ist, schien mir eine neue Diagnose nothwendig, da dieselbe in
coprophage Lamellicornien. 217
Gröfse und Färbung beträchtlich variirt und ich ein sicheres Er-
kennen derselben aus der kurzen Beschreibung Hope's nicht für
wahrscheinlich halte. ')
A. Tasmaniae Hope: Rufo-picens vel rufo-lestaceus^ stibcy-
lindricus, capite dense pimctalo, clypeo antice iruncato^ laleribus
rolundatls, inlegro; t/iorace brevisshno, disco parce, laleribus valde
punclalo, basi haud marginalo; elylris subcrenato slriatis, inlersti-
tiis postice convexis. seria/im punclulalls ; palpis antennisqxie Jlavo-
teslaceis; pectore abdomineqtie Jlavis; pedibus elongatls^ lenuibus. —
Long. 4 — G~ lin.
Hope Trans. Ent. Soc. Lond. IV. p. 285. No. 10.
Hell kastanienbraun oder röthlicbgelb, mit schwachem, seiden-
artigem Glänze, langgestreckt, ziemlich stark gewölbt. Der Kopf
flach, gleiclimäfsig stark punktirt, mit breit abgesetztem, ziemlich
stark aufgeworfenem, vorn gerade abgestutztem, in der Mitte nicht
ausgebuchtetem Aufsenrande; vor den Augen und unmittelbar am
Hinterrande, in der Mitte, eine kleine Erhöhung; eben so ist die
Mitte des Kopfschildes vor dem Aufsenrande schwach beulenförmig
aufgetrieben; diese letztere Erhöbung ist mit der am Hinterrande
beOndlichen durch eine äufserst schwache Längserhabenheit verbun-
den. Das Halsschild stark gewölbt, an den Seitenrändern in der
Mitte etwas aufgetrieben, mit grofsen Punkten auf den Seiten dicht,
in der Mitte nur zerstreut besetzt, so dafs die Spur einer glatten
Längslinie erscheint; der fein abgesetzte Seifenrand setzt sich um
die stark abgerundeten Hinterecken fort und erlischt am Hinterrande
gegenüber der Scbulterbeule der Flügeldecken; dunkel bräunlich-
gelb, die Seitenränder und die abgerundeten Vorderecken gelblich
durchscheinend. Das Schildchen klein, länglich eirund, an der Wur-
zel nur wenig breiter wie in der Mitte, grob punktirt, mit glatter
') Die Verfertigung schmählich schlechter Beschreibungen grassirt
nachgerade in jüngster Zeit und wird in der Zukunft auch zweifelsohne
fortgeJeihen, so lange nicht wissenschaftliche Organe solchem Unkraute
ihre Spalten verschliefsen. Hierher gehören die von Walker im vorigen
Jahrgange der Anales and Wag of Nat. Hist. gelieferten Diagnosen ceylo-
nesischer Aphodien. Wenn es gleich die Aufgabe unseres Catalogs ist,
allen quantitativen Leistungen der beschreibenden Autoren Rechnung zu
tragen, und sohin auch solche Ahsurdiläten aufzunehmen, so bekenne ich
doch offen, dafs für mich wenigstens diese Arten nicht ,,apparently unde-
scribed" sondern jetzt erst , certainly undescribed'* sind.
218 V. ilarold: über
Spitze. Die Flüsdilecken an der Wuizcl von der Breite des Hals-
sehildes, in der Mitle etwas bauchig erweitert, reichlich dreimal so
lang wie das Halsschild, gegen die Spitze mit anliegender goldgel-
ber Behaarung; punklirt gestreift; die Streifen im Grunde schwach
gekerbt, die Zwisciienräume mit Ausnahme des ersten an der Naht,
welcher stark gewülbt ist, ziemlich flach, gegen die Spitze etwas
erhabener, mit Reihen unregelmäfsiger Funkte längs der Streifen;
diese vereinigen sich vor der Spitze, welche etwas eingedrückt ist,
ziemlich unregelmäfsig, so dafs dieselbe ziemlich gerunzelt erscheint;
dunkel kastanienbraun, an der Spitze etwas heller, die Streifen im
Grunde dunkler. Die Taster und Fühler röthlich gelb. Die Unter-
seite rülhlich gelb, der Hinterleib etwas heller; die Seiten der Brust
glänzend, glatt, unbehaart; die Melasternalplattc wenig flach ge-
drückt, in der Mitte der Länge nach verlieft; die letzten Hinter-
leibsringe mit sparsamer, abstehender, gelber Behaarung. Die Beine
löthlicbgelb, mit etwas dunkleren Schienen; die Vorderschicneu mit
drei starken, nach aufsen gerichteten und etwas abwärts gebogenen
Zähnen, oberhalb derselben fein gekerbt, ihr Enddorn in beiden Ge-
schlechtern gleich, aufl'allcnd kurz, kaum länger wie das erste Tar-
senglied; die Uinterfüfse dünn, auffallend lang, mit grofsen Enddor-
nen und langen Borstenhaaren; ihre ßorstenkränze aus Borsten von
verschiedener Länge gebildet, das erste Glied der hinteren Tarsen
nicht ganz so lang wie der obere Euddorn, so lang wie die beiden
folgenden zusammengenommen; das 2te bis 4fe Glied unter sich von
abnehmender Länge. Den ganzen Aufscnrand des Ilalsschildes und
der Flügeldecken umgiebl ein abstehender, gelber Borstenbesatz, wel-
cher am Kopfschilde nur als kleiner Büschel an den Wangen er-
scheint.
Vaterland: Vandiemensland und das südliche Australien.
Diese recht eigenthümlichc Art vergleicht Hope a. a. O. mit
A. promeces Hl ig., was wohl proceriis heifsen soll, mit dem sie
in der That eine entfernte Aehniichkeit hat. Die kleinsten Slücke
sind um ein gutes Drittheil kleiner wie die gröfstcn; die Färbung
wird dann bei ihnen viel heller, die Unterseite rein gelb, die Punk-
tirung auf dem Kopfe und dem Ilalsschilde viel schwächer. Auf
solche kleinere, röthlich gefärbte Stücke ist ohne Zweifel Hope's
gleich darauf folgender A. Ilowilti zu beziehen. Die Worte der
Diagnose: „clypeo vis rcflexo" sind äufserst unglücklich gewählt,
da gerade diese Art, wie nicht leicht eine andere, durch breit ab-
gesetzten, vorn fast umgestülpten Aufscnrand des Kopfschildes sich
auszeichnet.
copropha^e LameUicornien. 219
Sturm führt in seinem Kataloge von 1843 mehrere Aphodlcn
unter selbstgewählten oder von andern Benennern ertheilten Namen
auf, welche mit bereits beschriebenen Arten zusammenfallen. Wenn-
gleich die Berichtigung solcher Verzeichnifsnamen, von denen viel-
leicht hüchslens die des Dejean'schen Katalogs wegen ihrer weilen
Verbreitung und ihrer traditionellen Sanktion zu berücksichtigen
wären, keine Aufgabe für die Wissenschaft ist, so füge ich doch
hier einige Erläuterungen über dieselben bei, theils weil der Be-
sitzer die Güte halte, mir dieselben zur Einsicht mitzutheilen, iheils
weil ich doch in einigen Arbeiten darauf Bezug genommen sehe. ')
Wo eine solche Auskunft nicht gegeben ist, erlaubte entweder die
mangelhafle Conservirung des Exemplars kein sicheres Erkennen,
oder es glückte mir, wie dies bei A. denigratus der Fall ist, eine
genaue Bestimmung derselben zur Zeit noch nicht. Gleichzeitig
liabe ich einige Dejean'schc Synonyme angeführt, welche ich ent-
weder aus meiner Sammlung ermittelte oder der gütigen Mitthei-
lung des Herrn Reiche verdanke.
A. hisignulus de Haan = A. e/p^ojis Allibert Rev. Zool. 1847
p. 18.
A. ornatns Findcl und der darauf folgende ^. Ki07i/ani<s S türm
sind kleine hellgefärble Slücke des alpinus Scopoll.
A. hypocophus Jan ist eine Varietät von rufescens F. mit dunk-
ler Scheibe der Flügeldecken.
A. Irev'ipennls Sturm ist die gefleckle Varietät des A. scybalu-
rlus F. (roiijlagralrts F.).
A. neapolilaniis Spence :=: A. hydrochoeris Fabr.
A. simitis Sturm (cognalus Steven) ist ein Männchen von A.
punclipennis Er.
A. rubescens Sturm = u4. liigeiis Creutz. Wenn die Vater-
landsangabe richtig ist, so kömmt diese Art also auch am Cap
vor; aus Aegypien ist ihr Vorkommen bekannt. Das gegen-
wärtige Exemplar unterscheidet sich höchstens durch etwas
dichtere Punktirung von den mitteleuropäischen.
A. iciericus Sturm inz iclericus Creutz.
A. gilvus Slurm ^=i ßugrans Er. (Wiegm. Arch. 1843 I. p.
234), der sohin auch am Cap vorkömmt.
') So erwähnt z. B. Dey rolle in den Ann. de la Soc. Ent. de Fr.
1852 p. 252 in seiner Aufzäliliing der portugiesischen Caraben den C. cor-
datus Slurm Cdt. 1843 p. 1'}. a. als fraglich neue, ihm unbekannte Art.
Derselbe gehört zu C. guadarramm Lyf.
220 i\ llaruld: über
A. ruhidus Sturm =i ruheolus Bcauvois.
A. melanarius Sturm ist ein kleines Männchen von A. lutarius
Payk.
A. stibmaciilatus Sturm rr brasiliensis Lap. {A. caliginosus Dej.,
mibilus III. ).
A. tarsalls Sturm = Coplochirns pieropus Nob.
A. noiatus Mus. Berol. = nolutxis Nob.
A. anihracinns Sturm =: impurus Roth.
A. pitnclicoUis Sturm ist eine neue Art der Gattung Euparia
Encycl.
A. aterrlmns Sturm = aterrimus Melsh. (Kleine Varietät des
granarlus L.).
A. memnonius Sturm ist ein capensischer granarius h.
A. perplexns Dcj. ist eine Varietät von A. desertus Klug, bei
welcher der dunkle Mitfelfleck des Halsscbildes in zwei klei-
nere, der Länge nach, getheilt ist.
A. pntruelis De) = laetus Wie dem an n.
A. brev'is Dej, = conlractns Klug (scolyioides Luc.).
A. tenebroides Dej. ziz nigrila Fabr.
A. s<]ualidus Dej. =:: deplnnalus Roth.
Ihjbalus graectts Sturm (Cat. pag. 113), welchen Lucas in den
Ann. Soc. Ent. de France 1855 p. 542 als fragliche neue Art
erwähnt, ist ein Männchen von //. doj-cas F. —
Die hier beschriebene neue Gattung '), deren systematische Stel-
lung mir nicht so gleich klargeworden, ist auf eine von den Apho-
dien habituell schon bedeutend abweichende Form gegründet, wel-
che indess durch die Summe ihrer Charaktere dieser Gruppe ange-
hört. Die nächste äufsere Verwandtschaft zeigt sie entschieden mit
den Trogideu, wofür auch die starke Abdachung der Unterseite und
die vollständige Bedeckung des Hinterleibs durch die überragenden
Flügeldecken zu sprechen scheinen; die Anzahl der Hinterleibsseg-
niente jedoch, die nicht vorragenden, nur an der Basis hornigen,
vorn häutigen Oberkiefer und der Fufsbau weisen ihr unter den
Aphodien ihren Platz an, wo sie nebst den anomalen Gattungen
Corylhoderus Klug und Chaetopisfhes W estw. zwischen Apbod ins
und Psammodius vorläufis; zu stellen sein wird.
') Nach Herrn C. StfiTs Bliltlieilung ist Hypoplalys mit Syhax Bo-
heman identisch und H. helop/iuruides Aem Sybax ii/ipressicollis Bohem.
Insect. Caffv. 11 p. 367. 1016. min 'eslens sehr nahe verwandt
D. Ued.
coprophage Lamellicornien. 221
Hypoplatyfs.
vno, infra; TiAari?, planus.
Corpus oblongnm, alatum.
Mentum oblongum, planum, apice emarginatum, pilosum (Tab.
V. Fig. 3. b.).
Mandibulae sab clypeo obtectae, ad basin corneae, in laminam
coriaccam productae.
Maxillae lobo externo dilatato, ciliato, interno snbcorneo, irian-
gulari (Tab. V. Fig. 3. a.).
Palpi maxillares filiformes, articulis 2 et 4 longioribus, ultimo
apice subiruncato.
Palpi labiales articulo primo subgloboso, sequentibus longitu-
dine aequalibus, filiformibus.
Labrum lobis retraclis, membranaccum.
Antennae articulis novem, primo elongato, 2 — 6 brevibus, sub-
aequalibus, capitulo ovalarc (Tab. V. Fig. 3. c.).
Oculi niargine tboracis omnino fere obtecti.
Caput semicirculare, clypeo deflexo.
Scutellum anguslum, oblongulum.
Epimcra metathoracis obtecta.
Pedes breves, tibiis femoribusque valde depressis. margine in-
terno ciliatis; tibiae anteriores tridentatae, parte inferiore
producta; posteriores transversa carinatae, in medio margi-
nis interni sinuose dilatatac, truncatae, calcaribus duobus sub-
aequalibus, brevibus; tarsi ciliati, articulo primo elongato.
Abdomen planum, elylris obtectum, segmentis ventralibus sex.
//. helophoroides: Subdepressus , luleo-lestaceus ^ capite de-
clinato^ vertice güLoso, sutura frontali elevaia: thorace pnnclulato
anlice angustaio, mai-ghie laterall profunde impresso, Oasi ulrinque
hisinnaio, linea longitudincdi impressionibusqiie duahiis Iransversali-
bus ; eltjlris laleribiis poslice subrolundafis , costalis, apicetn t^ersus
subvillosis ; patpis rn/o-ieslaceis; antennis lestaceis ; pectore abdomi-
neque i'tifo-ptceo; pedibiis obscure rufescentibus., femoribus luteis. —
Long. 5 lin. (Tab. V. Fig. 3.)
Oben wenig gewölbt, länglicb, einfarbig hell lehmgelb, ohne
Glanz. Der Kopf stark nach abwärts geneigt, mit feiner, dicht an-
liegender, filzartiger Behaarung; zwischen den Augen läuft eine ver-
tiefte, nach vorn etwas gebogene Querünic, wodurch der hintere
Tlieil der Stirn der Breite nach wulstig aufgeworfen erscheint; un-
222 f. Uurold: über
mittelbar vor den Äugen ist diese Querwulst etwas stärker, fast
gehöckert, vor der Rlilte derselben, auf dem Scbeilel, sieht ein
stumpfer Höcker, welcher durch zwei leichte Verüefungen zu sei-
nen beiden Seiten noch elwas stärker hervortritt; der Aufsenrand
des Kopfschildes etwas undeutlich abgesetzt und aufgeworfen, in
der IMitte vor dem ScheileUiocker eingediückt, so dafs von oben
besehen, das Kopfschild ziemlich tief aiisgerandet erscheint; die
Wangen durch eine Verdickung des Aufsenrandes. nur schwach an-
gedeulet, seillich von den Augen etwas vertieft; diese von dem
Vorderrande des Halsschildes bis auf einen sehr kleinen Thcil voll-
ständig bedeckt. Das Halsschild fast noch einmal so breit als ling,
mit dem Vorderrande und den abgerundeten Vorderecken elwas
über den hintern Thcil des Kopfes vorragend, nach vorn etwas ver-
schmäieit, seine Seiten und der Hinterrand mit ziemlich langen,
nach rückwärts gerichteten, gelblichen Borstenhaaren; der Vorder-
rand gerade, der Hinterrand in der ftlitle gegen das Schildchen et-
was ausgezogen, mit stumpfwinkligen Hinlerecken; die Seitenrän-
der duich eine, besonders nach vorn starke Längsveitiefung, ziem-
lich breit und fast leistenartig abgesetzt; seine Oberfläche gleich-
mäfsig fein punktirt, aufserdem mit folgender Sculplur: in der Mitte
eine vertiefte, durch gröfsere Punkte gebildete Längslinic, welche
weder den Vorder- noch den Hinlerrand erreicht, zu beiden Seiten
derselben, in der Richtung von der Hinlerrandsmitte gegen die Vor-
derecken, eine ähnliche, abgekürzte, vertiefte Linie; vor der Mitte
derselben, gegen den Vorderrand und die Längslinie, ein vertieftes
Grübchen; am Vorderrandc selbst eine Querreihe gröfsercr, stellen-
weise einander genäherter Punkte; die Verliefung längs des Seiten-
randes ist besonders an den Vorderecken stark, so dafs die Seiten
in der Mitte elwas wulstig aufgetrieben erscheinen; alle diese Ver-
tiefungen zeigen im Grunde eine rölhlicbbraune Färbung. Das Schild-
chen länglich, schmal, an der Wurzel nicht breiter wie in der
Mitte, mit deutlicher, aber nicht scharfer Spitze. Die Flügeldecken
an der Wurzel fast breiter wie das Halsschild, in der IMitte elwas
bauchig erweitert, nach rückwärts zugespitzt; jede mit fünf erha-
benen Läng.sleisten, von welchen die erste den Nahtstreifen bildet,
die zweite bis vierte die Sclieibe einnimmt und die fünfte neben
dem Aufsenrande hinläuft; dieser ist duich eine starke Längsverlie-
fung von der fünften Leiste getrennt und abgesetzt; von diesen Lei-
sten erreichen nur die Isle, 2te und 5te die Spitze, die 3le und
4te erlöschen vor dem letzten Drittheile, die 4te ist überhaupt nur
schwach angedeutet; gegen die Spitze bemerkt man eine anliegende,
gelbliche liehaarung; die erhabenen Leisten sind ziemlich dicht, fei»
coprophage Lamellicornien. 223
und «nregelmäfsig piinktirt, eben so die äufseren Zwischenräume.
Die Taster röthlichgelb, die Fühler gelb, ihre K#ule äufserst fein
filzig behnart. Die Unterseife der Brust und des Hinterleibes sowie
der umgeschlagene Rand der Flügeldecken vollkommen flach, ohne
Punktirung; IJrust und Hinterleib dunkel rollibraun, letzterer mit
anliegender, dichter, gelber Behaarung, welche an den Seitenrän-
dern der ersten Segmente durch die Bewegung der Füfse abgerie-
ben erscheint; die Vorderhüften stehen einander quer gegenüber,
die der hintern Beine flach, schildförmig erweitert, das erste Seg-
ment fast vollständig bedeckend; die Schenkel alle flach gedrückt,
ihr Vorderrand bogenförmig geschwungen, der hintere bildet in der
Milte einen stumpfen, etwas abgernndefen Winkel, indem der obere
Theil für die Schenkelstützen stark ausgeschnilfen und der untere
gegen das Kniegelenk schnell verjüngt ist; die Vorderschenkel zei-
gen aufserdem an ihrer vordem Seite eine rinnenarlige, besonders
durch die Verlängerung der untern Fläche gebildete Vertiefung, in
welche, bei angezogenen Füfsen, die Erweiterung der Vorderschie-
nen pafst; diese mit drei stumpfen, nach auswärts gcricbletcn Zäh-
nen, iiir Aufsenrand frei gewimpeit, an den Zähnen selbst und ih-
ren Zwischenräumen ist diese Behaarnng viel stärker; der innere
Riind ist in einen flachen, nach vorn breilern Fortsatz erweitert,
welcher nicht ganz die Länge der eigentlichen Schiene erreicht;
diese Erweiterung, welche dünn und gelblich durchscheinend ist,
greift in die erwähnte Vertiefung der Vorderschenkel ein; ihr End-
dorn klein, spitzig, etwas länger wie das erste Tarsenglied; dieses
sehr kurz, kaum halb so lang wie das folgende; die mittleren Schie-
nen kürzer, die hinteren etwas länger wie die Schenkel, flachge-
drückt, mit borstenl ragenden Querleisten und zwei gleiclilangen,
kurzen Enddornen; ihr Innenrand mit langen, gelblichen Haaren be-
säumt, in der Mitte etwas bauchig erweitert; das erste Glied der
hinteren Tarsen auf der Unterseife mit Borsten bekleidet, noch ein-
mal so lang wie die Enddornen, fast so lang wie die folgenden drei
zusammengenommen; das zweite bis vierte Glied unter sich von
abnehmender Länge; das Klauenglied so lang wie die beiden vor-
ausgehenden Glieder, rölhlich; die Krallen mäfsig lang, dünn.
Vaterland: FassogI,
Diese Art wurde vor mehreren Jahren von dem ehemaligen
Herzoglich Leuchtenberg'schen Leibarzte Dr. Fischer aus dem obe-
ren Aegypfen mitgebracht. Von den zwei Exemplaren meiner Samm-
lung opferte ich das eine, ohnehin schon stark beschädigte, der Un-
tersuchung der Mundtheile.
Ich ergreife zura Schluss diese Gelegenheit, um über einige Na-
224 f. Ilarold: über
mensänderungen zu berichten, welche ich in vorstehender Gruppe
der Lamellicorniwi im Kataloge bisher vornehmen musstc. Es sollen
nämlich in demselben die innerhalb einer Gattung gleichlautenden
Artuamen, deren Anzahl bei Zusammenstellung der zerstreuten Li-
teratur sich als eine ziemlich grofse ergiebt, in der Art vermieden
werden, dals der später publicirte, wie dies schon geschehen, abge-
ändert wird. Wenn ich gleich zugebe, dass das Recht hierzu dem
beschreibenden Autor reservirt bleiben sollte, der mit der Namens-
änderung auch zugleich eine neue Beschreibung giebt, so sahen wir
uns doch in die Nothwendigkeit versetzt, entweder eine solche Aen-
derung selbst vorzunehmen oder viele Arten, in manchen Gattungen
sogar drei, unter gleichlautenden Namen vortragen zu müssen.
Wenn aber, wie bisher, gewartet werden soll, bis durch mono-
graphische Arbeiten diese Doppelnamen verschwinden, so dürfte man-
chen derselben noch eine recht lange Lebensdauer verheifscn werden.
Ich theile daher hier die von mir abgeänderten Speciesnamen mit;
sollte irgend einer derselben schon vor mir auf dem Wege der Pu-
blikation geändert worden sein, so bitte ich um Miltheilung der be-
trelfenden Stelle, die mir dann unbekannt geblieben wäre. Ein grös-
seres Verzeichnifs solcher vorgeschlagener Namen soll noch vor dem
Erscheinen des Katalogs verölTcnllicht werden, um etwaigen Recla-
mationen in der Namengebung und Autorschaft oft subtiler Gemü-
ther Rechnung tragen zu können.
Stsyphus hirliis Gory Mon. Gen. Sisyph. 1833 geändert in Goryi^
wegen <S. Inrltis VViedemann Zool. Mag. IL l. 1823.
Gymnopleurus mundus Mac Leay Hör. Ent. IL 1&26 in caffer^
wegen G. nnmchis Wiedemann Zool. Rlag. I. 3. 1819.
Onilis fulf^idus Klug Monalsb. Berl. Acad. 1855 in Klugii,
wegen O. Jtdgldus Laporte Ilist. Nat. IL 1840.
Coprls anaglijplica Mannerh. Nov. Mcm. Mose. 1829 in M anner heimitj
wegen C. unuglijfjlica Say Journ. Acad. Phil. 1823.
Onlhophagus diffic'dis Walker .Ann. Nat. Hist. 1858 in ceylonicus,
wegen O. dijjicdis Le Guillou Rev. Zool. 1844.
O. ftdiginosus Roth Wiegm. Arch. 1851 in ligreatiiis,
wegen O. fuliginosus Erichs. Wiegm. Arch. 1842.
O. ibex Motschulsky Etudes ent. 1854 in mandarinus,
wegen O. ibex Fabr. Ent. Syst. 1792.
O. hircidus Erichs. Wiegm. Arch. 1842. I. in mntalus,
wegen O. hircidus Mannerheim Nov. Mein. Mose. 1829.
O. aeneus Blanchard Voy. d'Orb. Ins. 1843 in brasiliensis,
wegen O. aeneus Fabr. Ent. Syst. 1792.
Aphodiiis afßnis Lucas Explor. Alg. 1846' in Lticasii,
wegen Ä. afßnis Panzer Faun. Germ. 1798.
Beiträge zur Kenntnifs der Anieisenfauna
der Mittelmeerländer
Hofrath Dr. Roger in Räuden.
Erstes Stück. (Hierzu Taf. VII.)
W.
ährend die Kenntnifs der Coleopteren- und Lepidopleren-Fauna
der einzelnen Mittelmeerländer von den verschiedensten Seiten er-
heblich gefördert wird , ist die der Formiciden noch eine äufserst
lückenhafte zu nennen. Von allen denen, welche im südlichen Eu-
ropa (Frankreich etwa ausgenommen) gesammelt, hat kein Einziger
seine Aufmerksamkeit den Formiciden ausschliefslich zugewandt. Und
doch beanspruchen gerade diese und die ihnen verwandten Fami-
lien besondere Berücksichtigung und für den Samn^^ einen grös-
sern Zeitaufwand, da die Erscheinungszeit der dm Geschlechter
nicht dieselbe ist, und häufig nur die Arbeiter allein gefunden und
beschrieben werden.
Unter diesen Umständen ist die Veröffentlichung einer Arbeit,
welche es sich zum Zweck stellt, einen nur annähernd vollständi-
gen Ueberblick über die Ameisenarten der Mittelmeerländer zu ge-
ben, gegenwärtig unmöglich. Das nöthige Material zu einer sol-
chen zu erhalten, scheint mir kein Mittel mehr geeignet, als von
Zeit zu Zeit in diesen Blättern die mir zugekommenen neuen For-
men zu beschreiben, um so das Interesse für diesen Gegenstand
wach zu halten. Hiermit soll eine kritische Sichtung des bekannt
gewordenen Materials, insofern sie noch zu neuen Resultaten führt,
Hand in Hand gehen.
Die vorhandene neuere Literatur beschränkt sich hauptsächlich
226 Roger: über die
auf Nylander's '). Mayr's *), Risso's '), Spinola's *) und Losana's ')
Arbeiten und auf einzelne Notizen, die von Dufoiir, Sichel, Lucas
u. s. w. zerstreut in den Annales de France gegeben sind.
Interessante Bereicherungen in allen Ordnungen darf sich die
europäische Inseklenfauna von der fernem Durchforschung Griechen-
lands versprechen. Auch an Formiclden lieferte v. Kiesenwefler's,
Krüper's und v. Heldrcich's Ausbeute manches besonders Interessanle,
obwohl der Erslere allein mit nicht gewöhnlichem Erfolge die vor-
handenen Schätze zu lieben wusste. Die nördliche Türkei und Dal-
maticn zeigten sich nach dem, was Zebe und Stein von dort mit-
gebracht, arm an neuen Formen. Siciliens Fauna wurde mir durch
Zeller's gütige Miltheil'jngen sowie aus den Grohmann'schen Vor-
räthen annähernd bekannt. Turins Umgebungen durchforschte auf
meine Bitte Ghiiiani; Arien aus Frankreich und von Nordafrika er-
hielt ich hauptsächlich durch Sichel. Lucas, Tarnier, v. Kiescnwet-
ier, Schaum und Kraatz; aus Spanien von Staudinger, v. Kiesen-
wetter, Keitel und durch Rosenhauer''s Freundlichkeit, v. Heyden
stellte mir sein reiches Material aus allen Ländern zu Gebote; end-
lich kam die Benutzung der Königl. Sammlung während meines
Aufenthalts in Berlin und eine öftere Korrespondenz mit Oestcrreichs
verdientem Myrmecologen Mayr meinen Arbeiten zu Stalten. Mit
meinem wärmsten Danke sei die Bitte um fernere Unterstützung
hier nochmals ausgesprochen.
') Synops. d. Formicid. d. France et d'Alger. (Annal. d. scienc. nat.
T. V. 4. Ser.),^P welcher die Ameisen Frankreichs und Algeriens von INy-
lander mit gewohnlem Scharfsinn, aber f;ist zu aphoristisch behandelt sind.
^) Formica austriaca, eine^orhefTliche Arl)eil, in welcher die For-
miclden Italiens und Daliiialiens Berücksichtigung gefunden haben.
^) Histoire natur. «i. princip. prodnct. d. l'Kurope mer., parlicul. d.
environs d. INice, par Risso. T. V. p. 229 (1826) und Zoological Journal
II. Vol. (IS2.=>. 1826): Descript. of 13 (sind aber 14) Species of Form.,
found in the envir. of Niee by Will. Leach, eine in demselben Jahre an zwei
Orten erschienene flüehilge und unbrauchbare Abhandlung über 14 um
ISizza gesammelte Ameisenarten, in welcher ganz bekannte Species als neu
aber oft bis zur Unkenntlichkeit beschrieben, und Linne's, Fabricins
und Lalreille's Vorarbeiten unbenutzt gelassen sind.
*) Ins. Ligur. Spec nov. ant rar. T. L 4. p. 244 (1808).
') Meraor d. Real. Acad. d. Scienz. d, Torlno (18.34) T. 37. p. .307.
Saggio sopr. 1. form. Indig. d. Piemonte. Mehrere der in dieser Abhand-
lung aufgeführten Arten sind den gegenwärtigen Myrmecologen noch im-
mer gänzlich unbekannt geblieben.
Ameisenfmma der MUlelmeerliinder. 227
Formicidae.
1. Formica marginala {castanipes Leach). — Diese
Ameise, welche über sämnitliche MiftelnicerUinder, von der Türkei
bis Portugal und von Marokko bis Aegypten verbreiiet ist, variirt in
Gröfse, Form und Fäibung bedculend.
Den grofsen $, welcher nicht selten die Länge von 14 Mm. er-
reicht und sich durch einen sehr grofsen, rückwärts die gröfsfe
Breite zeigenden und daselbst stark ausgerandelcn Kopf, durch auf
die Vorderseite des Kopfs gerückte Ncfzaugen und durch einen weit
herabreichenden, stark gekielten Mittellappen des Clypeus vor dem
kleineu $ auszeichnet, scheint Mayr nicht gekannt zu haben, denn
er glebt dem $ nur die Länge von 9 — 10 Mm.; die Arbeiter von
dieser Gröfse haben einen schmalen, länglichen, vorn und hinten
fast gleich breiten Kopf, seillich sitzende Nelzaugen und einen schwa-
chen, bei sehr kleinen Stücken fast fehlenden Mittellappen am Cly-
peus.
Die 2 dieser Art erreichen die Länge von 11 — 14 Mm. Die
abweichende Angabe Mayr's, dafs dieselben nur 9 — 10 Mm. lang
werden, erklärt sich dadurch, dafs er bei der Beschreibung ein 2
der damals nicht unterschiedenen fallax Nyl. vor sich hatte (vgl.
F. fallax S. 230).
Die dunkelsten Stücke der marginuta $ sind schwarz mit roth-
oder gelbbraunen Beinen, Oberkiefern und Geifselgliedern. Häufig
sind auch solche, bei welchen sich die helle Farbe auf einen Theil
des Vorderkopfs, des Thorax, die ganzen Fühler und die Hüften
ausdehnt. Es giebt aber auch Stücke, bei welchen nur noch die
Augen und die letzten Hinterleibsringe schwarz bleiben. Zwischen
diesen drei Farbenabweichungen finden sich mannigfaltige üebergangs-
stufen.
Die hellen Formen (pallens Nyl.) hat Mayr als Varietät zu
aefhiops Latr. gestellt; auf zahlreiche Stücke und ausgezeichnete
üebergangsformen gestützt, glaube ich sie besser mit marginala zu
vereinigen, da es ohnehin viel wahrscheinlicher ist, dafs die stets gelb-
braune Beine u. s. w. zeigende marginala durch Weiterverbreitung
') Aelitdiche Unterscliiede zwischen einer gröfsern und einer kleinem
Form des Arbeiters finden sich auch bei andern europäischen Arten, sind
aber bisher weniger beaclilet worden; ganz besonders auffallend springen
sie bei den tropischen Ameisen ins Auge.
Berl. Enlom. Zeitschr. III. 18
228 Roger: iiher die
der hellen Farbe eher ganz gelbbraun wird, als die ganz schwarze
aelhiops', definitiv wird jedoch nur der entscheiden können, dem es
wiederholt gelingt, helle und dunkle Formen sammt den gellügel-
ien Geschlechtern in ein und derselben Kolonie beisammen zu finden.
Var. pilicornis ist hier noch zu erwähnen. Eine ganze Reihe
heller Stücke der F. marginaln, die nur aus Andalusien, von den
Balearen und aus den Pyrenäen zugekommen sind, hat den Füh-
lerschaft mit kleinen abslebenden Börstchen beselzt, der kleinere 5
ist damit reichlicher verschen als der grofse. Die Gröfse wechselt
zwischen 6 — 14 Mm. Der grofse $ ist gelbbraun mit hellen Bei-
nen und dunklem Kopfe und Ilintcileib; der kleine 5 ist meist ganz
braungelb und hat nur die letzten Ilinterleibsringe dunkel. Das $,
das einzige in meinem Besitze, ist 14 Mm. grofs, gelbbraun mit dun-
kelbraunem Kopf und Fühlerschaft; die Oberseite des Rückens so
wie das Abdomen mit Ausnahme von dessen Basis sind ebenso dun-
kel gefärbt; die Oberkiefer sind dunkelrolhbraun; F'lügel fehlen.
Alle jene lichten Exemplare, die Zeller bei Messina, auf der
Insel Lagosta u. s. w. gesammelt hat, haben die abstehenden Börst-
chen am Fühlcrscbaft ebenso wenig als die dunkeln Formen der
marginala und aelhiops, bei welchen stets nur anliegende Härchen
wahrzunehmen sind.
F. aelhiops und die dunkeln Formen der marg'maia haben auf
dem Hinterleib eine reichliche, unregelmäfsig stehende Behaarung:
alle hellen Stücke, sowohl die aus Spanien als die aus Sicilien und
Dalmalien stammenden, zeigen eine weit sparsamere Behaarung, die
aufserdem die Regelmäfsigkeit besitzt, dafs die abstehenden Haare
in zwei Reihen, am vordem und am hintern Rande jedes Hinter-
leibsringes eingefügt sind. Da sich jedoch diese Regelmäfsigkeit und
das Sparsame der Behaarung auch bei kleinen dunkeln $ hin und
wieder findet, so ist darauf kein besonderes Gewicht zu legen.
2. Form, cruenluln Latr. (opaca Nyl., hucephala Mus.
Berol.). — Latreille's Beschreibung der F. cruenlnla pafst so genau
auf den kleinem 5 der opaca Nyl., dafs mir die Identität beider
Arten nicht zweifelhaft scheint. Eine exotische Ameise, welche La-
treille's cruenlala entspräche, ist mir nicht bekannt. Die Art fin-
det sich im südlichen Frankreich (Nylander), in Spanien auf den
Montserrat und um Granada (v. Kiesenwelter, Rosenhauer), in Por-
tugal (Berliner Museum) und in Afrika, in Algier, Marocco u. s. w.
3. Form, micatis Nyl. — Ein uiigedüi^elles Weibchen, welches
von Zeller auf Sicilien bei Messina gefangen wurde, scheint mir
ziemlich sicher zu dieser Art zu gehören, da die Beschicibung des
AmeisenJ'auna ihr MillelmeerlänJer. 229
$ — und nur solche kannte Nylander — , ganz gut auf dasselbe
pafst. Aus eigener Anschauung sind mir übrigens die $ nicht be-
kannt, indem es mir trotz wiederholter Bemühungen nicht gelang,
die in Fairmaire's Sammlung befindlichen typischen Stücke Nylan-
der's zur Ansicht zu erhallen.
2 Nigra, opaca, pilis adpressis Jlavido-argenleis, pilis ereclis
pnrcis, niaiidibulis tarsisque riijis, clypeo ulrinque angtilalim emar-
ginnt o et loho medio lato descendenie, sqnama superne paulidurn im-
pressa. — Long, llj Mm.
Schwarz, matt, Oberkiefer und Tarsen rothbraun; Kopf und
Hinferleib etwas reichlicher, der Thorax sparsamer mit abstehenden
Haaren besetzt. Der ganze Körper hat eine sehr feine, gelblich sei-
denglänzende, anliegende Behaarung; sie ist am schwächsten am
Kopf, reichlicher am Pro- und Mctalhorax, an der Schuppe und den
Hüften, am reichlichsten am Hinterleib, namentlich auf dem ersten
Segment und an den Hinlerrändern der übrigen. Die Mandibeln
sind sehr fein, vorne gegen die 7 schwarzgefärbten Zähne hin stär-
ker längsgerunzelt und weilläufig stark punklirt. Der ganze Kopf
ist fein lederartig gerunzelt, dazwischen schwach und weitläufig
punklirt. Der Mitteltheil des Clypeus trennt sich von den Seiten-
Iheilen unter einem Winkel und tritt als breiter Lappen gegen die
Mandibeln vor. Der Mittelkiel des Clypeus ist schwach, das Stirn-
feld nicht scharf begränzt, die Stirnrinne wenig ausgeprägt. Drei
Punktaugen. Die Fühlergeifsel ist etwas heller als der Schaft, von
zahlreichen Härchen grau schimmernd. Der Thorax ist fein gerun-
zelt mit weitläufigen stärkern Punkten; der Metathorax ist ebenfalls
gerunzelt ohne Punkte. Die Schuppe ist oval, in der Mitte unge-
fähr am breitesten, nach oben wieder schmäler werdend, niedriger
als der Hinterleib, am obern Rande mit abstehenden Haaren besetzt
und in seiner Mitte schwach und schmal eingedrückt. Der läng-
lich ovale Hinterleib ist sehr fein gerunzelt. Schenkel und Schie-
nen sind heller als der Körper, dunkler aber als die rolhbrauncn
Tarsen. Flügel fehlen.
4. Form, herculeana L. (gigas Leach). — Leach's §■/§'«« ge-
hört enischieden hierher. Beschreibt er den Thorax als alroveluli-
nMÄ, so ist zu bemerken, dafs aus den Alpen stammende, in meiner
Sammlung befindliche Stücke der herctdeana einen ganz schwarzen
Thorax haben, und wenn Leach sagt: ,, abdomine segmenio primo
et secundi basi coccineis", so ist natürlich unter dem ersten Seg-
mente die Schuppe, unter dem zweiten der erste Hinlerleibsring zu
verstehen.
18*
230 Itos:er: iiher die
6'
5. Form, fall nx Nyl. — Diese Art ist über das ganze südeu-
ropäische Gebiet, von der Türkei (Zebe) und Griechenland (Krü-
per) bis Portugal (Stücke in der Königl. Sammlung zu Berlin) ver-
breitet, wurde aber bisher immer m\i marginata hatr. verwechselt
und erst kürzlich von Nylander von dieser getrennt. Im mittleren
und nördlichen Deutschland tritt sie an die Stelle der daselbst ganz
verschwindenden marginala und fiudet sich dort fast überall an al-
ten Eichen. Sie ist sehr scheu und versteckt sich sofort, wenn sie
nur etwas gestört wird. Die geflügellen Geschlechter waren Ny-
lander unbekannt geblieben.
Mayr scheint zu der Beschreibung der 5 der marglnata theils
ächte marginala theils $ von fallax (daher die Angabe von 4 Zäh-
nen an den Mandibeln) benutzt zu haben; entschieden nskch fallax
2 ist jedoch seine Beschreibung des $ von marginala entworfen.
Die Hauptunterscheidungsmerkmale zwischen beiden 9 bestehen in
Folgendem:
Marginala 2 erreicht eine Gröfse von 11 — 14 Mm.; der Mit-
teltheil des Clypeus tritt breit lappenförniig vor und bildet mit den
Seitenthcilen desselben einen Winkel (dieselbe Bildung wie bei
aelhiops, crnenlala und tnicans); die Mandibeln haben 7 Zähne; der
Hinterleib ist reichlich und ziemlich lang behaart; die Flügel sind
schwach gelblich getrübt mit schwarzbraunen Adern und Randmal.
Fallax 2 dagegen wird nur 9 — 10 Mm. lang; der vordere Rand
des Clypeus ist fast geradlinig oder schwach halbkreisförmig ohne
vortretenden Mittellappen (ebenso wie bei ligniperda, herculeana
und pubescens)y die Mandibeln haben nur 5 Zähne; der Hinterleib
hl sparsamer und kürzer behaart und die Flügel sind ausgedehnt
gelblich getrübt mit gelblichen Adern und Stigma.
Das ächte cf von marginala ist von Mayr beschrieben worden,
das cT von fallax war bisher nicht bekannt.
cT JViger , nilicliis, sparse pilosus, Ihnrace niido, antennarum
ftiniculo, urliculationibus pedtim tarsisque obscure rufescenlibus^
squama hnmili snperne concaiiiuscida. — Long. 7^^ — 8 Mm.
Schwarz, ziemlich glänzend, namentlich am Hinterleib; die Füh-
lergeifsel, bei manchen Stücken die Spitze der IMandibeln, die Fufs-
gelenke und theilwcise die Tarsen sind rölhlichbraun. Die abste-
hende Behaarung ist auf dem Kopf sparsam, am Hinterleib etwas
reichlicher, auf dem Thorax fehlend. Die IMandibeln sind sehr
fein gerunzelt ohne gröbere Punkte. Der Clypeus ist, wie
der ganze Kopf, fein lederartig gerunzelt mit weitläufigen gröfsern
flachen Punkten, ohne Mittelkiel; an seinem vordem Rande
Amelseufaiina der Mittelmeerländer. 231
von der Mitte etwas entfernt, sit^t jederseils ein grös-
seres Grübchen (so ist es wenigstens bei allen meinen Stücken
und bei denen der Königl. Sammlung). Das Stirnfeld ist gerunzelt.
Der Thorax ist fein lederartig gerun/.elt, weitläufig punktiit. Die
Schuppe ist viel breiter als hoch, oben flach aiisgerandet. Der Hin-
terleib ist fein gerunzelt, weitläufig und fein punklirt und in diesen
Punkten mit zarten, kurzen, anliegenden Härchen besetzt; auf den
ersten Hinteileibsringen sind nur wenige, an den letzten zahheiche
abstehende Haare. Die Flügel sind bis über die Mitte gelb-
lich getrübt, die Adern und das Stigma ebenfalls gelb-
lich. Vorderflügel 6| — 7 Mm. Länge.
Dieses cT hat grofse Aehnlichkeit mit dem c/" von marginala-^
die nur fein gerunzeilen, nicht mit gröbcrn Punkten versehenen Ober-
kiefer, die sparsamere auf dem Thorax ganz fehlende abstehende
Behaarung, die gelblichen Flügeladern und Randmal, und die zwei
Grübchen auf dem Clypeus lassen jedoch das cT von fallax von je-
nem der vtarghuila wohl unterscheiden.
Bei dem einzigen in meinem Besitze befindlichen d" der letzte-
ren Art ist der Clypeus in der Mitte etwas kiclförmig zusammen-
gedrückt und sein Mitteltheil tritt ziemlich deutlich lappenförmig
vor. Aufseidem hat dieses cT kaum gelblich schimmernde Flügel
mit braunschwarzen Adern und Stigma, so dafs schon an den Flü-
geln beide Arten leicht zu erkennen sind.
6. Form, trnncata Spin. — Eine seltene Art, bisher nur aus
Frankreich und Italien bekannt, in neuerer Zeit indessen auch in
Griechenland auf dem Parnassus (Krüper), in Oesterreich bei Wien
und im Militairgränzlande von Mayr ') aufgefunden.
7. Form, lai er.alis O]. (piceaheach, gagates Los.). — Dafs
gagafes Los. nicht identisch nnt gagates Latr. sein kann, wie von
Mayr und Nylander angenommen wird, geht schon aus der Bemer-
kung f.,osana's, dafs der Thorax seiner Ameise anders gebaut sei als
ihn Latreille bei gagales beschreibt, deutlich hervor, und dafs Lo-
sana unter seiner gagnies die Olivier'sche kderulis verstand, deuten
seine Worte: ,,il secondo lobo (des Thorax) elevato quanlo il primo,
ma compresso, subquadralo superioremente, nci lati marginato e po-
sterior mente troncato, un po' addentro incavato" aufs
klarste an.
8. Form, viatica F. — Diese ansehnliche Ameise ist eben so
über das ganze nördliche Afrika, wie über den Süden von Europa
') Mayr, die Ameisen Ungarns p. 6.
232 Roger: über die
verbreitet. Aus Spanien brachte sie Rosenliauer, aus der Türkei
Zebe, aus Griecbcnland v. Kiesenwelter mit; nach des Letztern An-
gabe sieht man sie oft in den staubigen Slrafsen Athens, den Hin-
terleib in die Höhe gestreckt, mit grofser Schnelligkeit umherlau-
fen. Sie ist bis weit nach Asien verbreitet und sah ich von dort
(Bochara) Stücke, die ganz schwarz gefärbt sind.
9. Form, bombycina n. sp. (Taf. VII. Fig. I.) (Descripl. d.
TEgypte. Savign., Atlas X. 20. f.) — Diese ausgezeichnete Art
findet sich in Tiipolis, Acgypten, Nubien und am rolhen Meer
(Schaum, Ehrenberg, Sichel). Aus Algier ist sie noch nicht be-
kannt.
$ minor. Pallide rttfa, nitida, sericea; ahdomine, hasi exccpta,
fiiscescente; mandibulis Irlganis, palpis longis valde Jimbriatis;
scfuama integra. — Long. 5^ — 8 Mm.
$ major. Cnpile magno, mandibidis longis, arcualis, squama le-
viler impresso; m cueleris ul $ min. — Long. 15 Mm. Long.
niandib. 4 IMm.
$ Ferruginea, nitida, valde pilosa, capite pedibusque pallidiori-
bus, abdomine partim J'uscescente , sqnama proj'unde emargi-
nala. — Long. II — 12 Mm.
cJ* Fusciis, pilosus, albido niicans, abdomine, stfuama, antennarum
scapo pedibui>(jue testaceis, stfuama emarginata. — Long, 8^ —
11 Mm.
$ minor. Hell rostroth, glänzend, mit schw'ärzlich braunem,
an der Basis hellem Hinterleib, mit weifser, seidenglänzender, an-
liegender Behaarung dicht — und mit abstehenden Haaren sparsa-
mer bekleidet. Der Kopf ohne Mandibcln ist viereckig mit abge-
rundeten Ecken, breiler als der Tliorax und sehr fein und schwach
gerunzelt. Die Mandibcln haben die gewöbnliche dreieckige Form,
sind mit 5 — 6 Zähnen, deren vorderster bei Weitem der längste
und stärkste ist, bcwailnet und einzeln stark puriktirt. Die sechs-
gliedrigen Maxillarlaster sind sehr lang, ragen weit aus dem Munde
heraus und sind sehr lang kammförmig behaart; das erste und zweite
Glied sind die dicksten, das dritte wird etwas schlanker, die drei
letzten sind sehr dünn; das zweite Glied ist länger als das erste,
das dritte und vierte sind viel länger als das zweite, die beiden
letzten werden sehr kurz, das Endglied ist das kürzeste. An den
viergliedrigen ebenfalls stark bewimperten Lippentastern ist das
Endglied das längste. Der Clypeus hat manchmal einen schwachen
LängskicI. Das Slirnfeld ist dreieckig, die Stirnlamcllcn sind klein,
wenig aufgebogen. Der Fühlerschaft überragt den Kopf; die Gcifscl
Ameisenjatmu der IMUlelmeerlünder. 233
ist fadenförmig, eiifgliedrig, bald rostrolli, bald scliwärzlicb. Die
Netzaugen sitzen hoch am Seitenrande, die Ocellen sind deutlich.
Der Thorax ist vorn breit und gewölbt, in der Mitte eingesclinürt
und am niedrigsten, der Metathorax ist Jioch und gewölbt. Die
Schuppe ist hinten gerade abfallend, vorn etwas gewölbt, niedriger
als Thorax und Hinterleib, oben ganzrandig. Der Hinterleib ist läng-
lich eiförmig, hinten zugespitzt. Die Beine, am meisten die Schen-
kel, sind schwach mit abstehenden Härchen besetzt.
$ major. Färbung und Behaarung wie bei $ minor, die abste-
llende Behaarung aber ist reichlicher. Die Mandibeln sind lan-
ger als der quer- viereckig e, hinten ausgerandete glän-
zende Kopf; sie sind schmal, säbelförmig nach innen ge-
krümmt; nahe an ihrer schmalen Basis werden sie am
breitesten, verschmälern sich aber wieder rasch und en-
den in eine lange, scharfe, gekrümmte Spitze '); oben
sind sie flach, an der Unterseite ausgehöhlt, ihr innerer Rand ist
scharf und hat, etwas entfernt von der Spitze nur ein einziges klei-
nes, durch eine Einkerbung entstehendes Zähnchen. Die Mandi-
dibeln erreichen die Länge von 4 Mm. und sind fein längs
gerunzelt und behaart. Die Taster sind wie beim kleinen Arbeiter.
Die Augen sitzen ebenfalls hoch, aber vom Seitenrande mehr ein-
wärts eingerückt. Die Schuppe ist am obern Rande oft leicht ein-
gedrückt.
2 Rostroth, Kopf und Füfse heller; die abstehende weifsliche
Behaarung ist reichlich; auch zeigt sich, besonders am Metathorax
eine weifse seidenglänzende anliegende Behaarung. Der Kopf ist
') Diese auffallende Mandibelbilduiig, die dadurch zu Stande kommt,
dafs der untere Winkel des Innenrandes der Kiefer sich in eine lange
Spitze auszieht, während der obere Winkel in der Entwickelung bedeu-
tend zurückbleibt, steht im Genus Formica bisher einzig da; etwas Aehn-
liches aber sehen wir bei dem exotischen Genus Eciton, dessen Art ha-
mata F. einen gröfsern $ mit langen sichellörmigen Oberkiefern {Ec. A«-
viata F.), und einen kleinern $f mit gewöhnlichen dreieckigen breiten Kie-
fern {Ec. curvidenlata Latr. ) aufzuweisen hat.
In der Descriptlon de l'E^ypte ist die Abbildung einer Ameise ent-
halten, die sich ohne Zweifel auf den grofsen $ der bombycina bezieht;
eine Beschreibung oder Benennung dieser .Ameise zu finden gelang mir
jedoch nicht und ist eine solche in den beiden Bänden der Ilisloire natu-
relle sicher nicht enthalten, was vermuthen läfst, dafs der Text zu PI. 20.
T. X des grofsen Werkes nur projeklirt aber nicfit wirklich geliefert
wurde.
234 Roger: über die
glatt, glänzend mit nur wenigen feinen Punkten und ohne Mandi-
beln breiter als lang. Die dreieckigen Kiefer haben 6 — 7 schwarze
Zähne, deren erster sehr lang ist; gegen den Innern Rand bin sind
sie längsgerunzcit. Taster wie beim $. Der Clypcns ist ganzran-
dig ohne Kiel, das Slirnfeld nicht recht deutlich, die Stirnrinne
fehlt. Die Punklangen sind klein, die Netzangen seillich, dem Hin-
terrande des Kopfes ziemlich nahe. Der abstehend behaarte Fiihler-
schaft ist länger als der Kopf, die Cüeifsel ist eilfgliedrig, fadenför-
mig. Der Tliorax ist glatt, glänzend. Die Schuppe ist an ihrer
Ba^is schmal, verbreitert sich rasch gegen die Mitte, wird von die-
ser ab gegen die Spitze wieder schmäler und ist an ihrem oberu
Rande tief dreieckig eingeschnitten mit stark vorragenden Ecken.
Der Flinterlcib ist höchst fein gerunzelt und gegen die Spitze und
an der Unterseite stellenweise schwärzlich. Die Vorderllügcl sind
sehr schwach gelblich getrübt mit gelblichen Adern und Uaudmal,
und haben keine geschlossene Discoidalzelle. Vorderllügcl 9 — i)^
Millim.
cT Schwarzbraun, der Hinterleib, die Schuppe, die Füfse, der
Fühlerschaft und die Mandibeln gelb; manchmal ist auch die Mille
des Kopfs, der 3I(;tathorax und das Schildcben dunkler oder heller
gelb. Kopf und Thorax sind kurz abstehend weilslich behaart, der
Hinterleib ist auf der Oberseite nur schwach, dagegen aul der Un-
terseite und an den Genitalien mit langen weifsen IJaaren dicht be-
kleidet. Der ganze Körper hat eine weifse, seidenglänzende, anlie-
gende, stellenweise dichte Behaarung. Die Mandibeln sind am In-
nenrande nach hinten abgerundet, vorn aber mit einem starken län-
gern Zahne versehen. Die zwölfglicdrige Fülilergeifsel hat das erste
Glied gelb, die übrigen braun oder schwarz. Der Kopf ist glalt,
die Netzaugen sind seitlich, die Punktaugen sind grofs. Der Pro-
thorax ist breit, niediiger als der Mesolhorax und das Schildchen;
der Metathorax ist ebenfalls niedriger als die letztem und dicht be-
haart. Die Schuppe ist in der Mitle am breitesten und hat daselbst
an beiden Seiten eine kleine warzenförmige Erhöhung; nach oben
wird sie schmäler und ist mehr oder weniger tief eingeschnilten.
Der Hinterleib ist länglich eiförmig, seidenscbimmernd, mit etwas
dunklerer Miltellinie. Die Genitalien sind sehr grofs, weit vorra-
gend. Die Flügel sind wasserhell mit gelblichen Adern und Rand-
mal und haben keine geschlossene Discoidalzellc Flügelläuge 8 Mm.
Obschon in der Flügelbildung verschieden findet diese Art doch
ihren natürlichsten Platz neben vialica F.
Ihr naheslehend scheint ctislodiens Smith (Catal. Hyni. Brit.
Ameisenfauna der Mitlelmeerländer. 235
Mus. Fonnic. p. 33.) von Poil Natal zu sein. An Gröfse kommt
sie den kleinsten Arbeitern von homlnjcina gleich, unterscheidet siel»
aber von diesen zur Genüge durch ihren hinten stark ausgerandcteu
Kopf und schwarzen Ilinlerlcib, während den letzteren gerade die
kleinsten $ der bonihycina auch am hellsten haben.
10. Form, albicans n. sp. ^ Fusca, nilidissima, mandibu-
lis, anlennis, libiis tarsisrpte rufescentibus ^ thorace pxibe adpressa
albido-sericea., sfjiiama nodiformi. — Long. 4 Min. Im nördlichen
Afrika. (In der Königl. Sammlung zu Berlin befindet sich der von
Ehrenberg gesammelte 5 in .\lehrzalil )
Licht schwarzbraun, wie helle F. fuscn, sehr glänzend, die
Mandibcln, Fühler, Schienen und Tarsen hell gelbbraun. Der Kör-
per fast ohne alle abstehende IJiiichen; der Thorax, namentlich
der ftletathorax, die Hüften und Schuppe sind mehr oder weniger
reichlich mit anliegenden feinen, weiften, seidenschimmernden Haa-
ren bekleidet. Der Kopf ist, ohue Kiefer, fast viereckig, breiter als der
Thorax, am Hinterrandc gewölbt, nicht ausgerandet und samml dem
schwach oder gar nicht gekielten Clypeus fein lederartig, auf der
Stirn aber gegen das Stirnfeld fein längs gerunzelt. Die fünfzähni-
gen JMandibeln haben feine J..ängsrunzeln. Die Taster sind lang und
stark bewimpert. Das Slirnfeld ist klein aber deutlich. Die Netz-
augen sitzen seitlich hoch oben. Drei kleine Punktaugen. Der
Fühlerschafl ist schlank und viel länger als der Kopf. Der Thorax
ist vor dem Metanotum stark abgeschnürt. Die Schuppe ist dick
knotenförmig, oben abgerundet. Der Hinterleib ist sehr fein leder-
arlig gerunzelt, fast ganz unbehaart, sehr glänzend, seitlich nicht
zusammengedrückt.
Diese Art ist mit F. viulica und bombycina sehr verwandt.
Von ersterer unterscheidet sie die Färbung, die geringe Gröfse, der
starke Glanz des ganzen Körpers, die viel dichtere Seidcn-Hehaa-
rung des Thorax, und der runde, seillich nicht zusammengedrückte
Hinterleib.
Von bombycina ist sie aufser durch Färbung und Gröfse durch
die nur fünfzähnigen Kiefer, die dicke knotenförmige Schuppe und
den unbehaarten Kopf und Hinterleib verschieden.
Von Cursor trennen sie die viel feinere Sculptur und der dadurch
bedingte stäikere Glanz, die lang bewimperten Taster und der rund-
liche, seitlich niclit zusanuncngedrückte Hinterleib.
11. Form, cunicularia Latr. (rufa Losan.). — Von Grie-
chenland (Kiesenwetter) bis Portugal verbreitet.
236 Roger: über die
Losana's rnfa darf wohl iiiil Reclit auf cunicularia Latr. be-
zogen werden. Pag. 318 sagt Losana: La rufa e plü corla c nelle
sue forme piü crassa della cunicularia, was gerade auf die ächte
ciiniciilarin weist. Ferner heifst es daselbst: Che se la rufa col
dorso testaceo ordinariamente abita ne' boschi, la trovai an che ne'
luoghi carnpestri, wo die rtifu nie lebt. Was aber vollends be-
weist, dafs Losana unter seiner lu/a die cim/cM/arm L atr. verstand,
isl, dafs er p. 324 bei Folijejgns bemerkt: Jo rinvenni quesle for-
niiclie in buoti numcro in un vicolo campeslre, miste colla rufa.
Polijergiis rnfescens wird aber nur unter cunicularia und fiiscu^
nie aber unter rufa gefunden.
Unter seiner cunicularia verstand Losana wahrscheinlich zum
Tbeil die rufa, die ne' boschi, zum Theil die congerens, die a lato
delle vie e de' vicoli erbosi wohnende Ameise.
12. Form, subrufa n.sp. — $ Fusco-rtifa. opaca, albido-sefu-
losa, area fronlali opaca, squama iiilegra superne obluse rotundala.
Long. 5 — 6 Mm. Aus Andalusien von Slaudinger mitgebracht.
Dunkelrothbraun (dunkler als die dunkelsten Stücke von cu-
nicidaria), die Kiefer, die Vorderseite des Gesichts, die Fühlergeis-
sel, Tarsen und Gelenke heller, das Melanotum, die Schuppe, Schen-
kel und der Hinterleib stellenweise mehr oder weniger schwarzbraun.
Die Ober- und Unterseite des ganzen Körpers, mit Ausnahme der
Fühler, reichlich mit weifsen Börstchen besetzt; aufserdem ist der
Kopf, der Tliorax und der Hinterleib mit feinen weifslichen, anlie-
genden Härchen, aber nicht dicht, bekleidet. Der Kopf und Tho-
rax sind wie bei cinerea geformt und gerunzelt. Die Schuppe
ist ziemlich dick und ha t oben kein en scharfen , sondern
einen abgerundeten Rand. Der Hinterleib isl äufserst fein gc-
runzelt, stellenweise wie bereift, grau schimmernd. Die Ober-
seite der Schenkel ist mit feinen kaum abstehenden
Börstchen besetzt.
Diese Art steht der F. cinerea und cunicularia am nächsten.
Allein schon die dunkelrothbraune Farbe läfst sie als verschieden
von F. cinerea erkennen. Auch fehlt ihr gänzlich der cha-
rakteristische Seiden-Ueberzug der cinerea; es sind nur
sparsam verlheiltc anliegende Härchen über den Körper verbreitet.
Die Beborstung ist viel reichlicher und zeigt sich auch auf der
Oberseite der Schenkel, die bei cinerea nur fein seidenglän-
zend behaart sind. Endlich ist die Schuppeubildung beider Arten
eine ganz verschiedene. Die Schuppe der cinerea ist an ihrem obe-
ren Rande von vorn nach hinten zusammengedrückt und hat da-
Ameisen/uuna der M'iHehneerlünder. 237
durch einen mehr oder weniger scharfen obern Rand; die Scliuppc
\on suhrufa ist oben dicker, und stumpf abgerundet, von
oben oder von der Seite besehen ist nirgends ein scharfer Hand zu
erblicken. Sämmtliche Stücke, die in meinem Besitze sind, zeigen
die erwähnten Unterschiede vollständig übereinstimmend.
Von F. cunicidaria und fusca unterscheidet sie die Farbe, die
reichliche Beborstung, und ebenfalls die Schuppenbildung; von F.
exsecla und pressilahvis der Mangel der Ausrandung des Kopfes und
der Schuppe, von sangu'mea der mangelnde Clypeuseinschniit, von
den übrigen das glanzlose Stirnfcld.
13. Form, aerea n. sp. — $ Nigra, nitida, capile ahdomineqiie
aenescenlilus, antennis , niandibulis, tibiis larsisqtie rufescentibuSj
area frontuli opaca, scjuuma iniegra, sat crassa. — Long. 2-^ Mm.
(Forsilan $ minor.) Griechenland (Krüper).
Schwarz, der Kopf und Hinterleib eizfaibig, Pro- und Meso-
ihoras mit dunkelrothbraunem Schimmer, Mandibeln, Fühler und
Beine, mit Ausnahme der dunklem Schenkel, hell röthlichbraun.
Auf dem ganzen Körper finden sich nur einige wenige abstehende
Härchen. Der Kopf ist länglich, hinter den Augen gewölbt, nicht
ausgerandet, vor den Augen etwas schmäler als hinter denselben
und dann gleich breit bis zum Vorderrande. Der Clypeus ist eben
so wie das Stirnfeld und der Raum zwischen den Sllrnlamellcn
fein längs gestreift, in der Mitte aber etwas gewölbt und ziemlich
glatt und glänzend. Der übrige Kopf ist ganz glatt mit
starkem Glanz. Die Netzaugen sind unbehaart und sitzen über
der Mitte des Seitenrandes des Kopfs; die Punkt äugen von verhält-
uifsmäfsiger Gröfse. Zwischen Meso- und iMetathorax ist
eine deutliche Einschnürung; beide sind sehr fein quergerun-
zelt. Die Schnppe ist ziemlich dick, hinten flach, vorn gewölbt,
oben nicht ausgerandet. Der staik glänzende Hinterleib ist fast ganz
glatt mit nur sehr sparsamen und äufserst feinen wellenförmigeu
Querrunzeln.
Diese kleine Ameise wird am natürlichsten ihren Platz neben
nasuta Nyl. einnehmen. Von letzterer, die mir durch Autopsie
nicht bekannt ist, dürfte sie sich durch den Erzglanz von Kopf und
Hinterleib, durch die deutliche Einschnüiung des Thorax und die
kleinen, die gewöhnliche verhältuifomäfsige Gröfse habenden Punkt-
angen (die bei nasufa mimdissimi sind) sicher unterscheiden lassen.
Auch passen Nylauder^s Worte: „singuliere conformation de la tete*'
nicht auf aerea, da diese zwar eine längliche, aber von der anderer
kleiner $, z. B. von aelhiops, nicht abweichende Kopfbildung hat.
238 Roger: über die
Mit F. erralica läfst sie sich schon vvegeu des mangelnden Aus-
schnitts im vordem Clypeusrande und mit F. pygmaea der ver-
schiedenen Färbung und des schmalen länglichen Kopfs wegen nicht
verwechseln.
14. J^. pallescens Schenk. — In den typischen Slüeken der
pallescens, cT und 2, welche mir durch die Güte des Herrn Prof.
Schenk zur Ansicht vorlagen, kann ich nur frische unausgefärbte
Stücke der F. nigra erkennen. Die blasse Färbung des ganzen
Körpers und der Flügeladern, die geschrumpften Flügel, der seit-
wärts eingetrocknete Hinterleib u. s. w. deuten ganz bestimmt auf
Unreife der Individuen. Die drei braunen Streifen auf dem Thorax
des cT sind auch bei hellen cf" der nigra vorhanden; bei einem in
meinem Besilze befindlichen Exemplare ist dies besonders deutlich.
Man erkennt übrigens in diesen Streifen deutlich die Ausgangspunkte
der Verhärtung und Pigmeutirimg, welche bei Insekten ebenso we-
nig wie die Vcrkuöcherung bei den höhern Thicren auf einmal vor
sich geht.
Schenk besilzt im Ganzen nur 2 cT und 1 2; Arbeiter hat er
nicht cingesannnelt, erinnert sich aber, dafs sie der hrtmnea Latr.
{limida Försl.) ähnlich waren, also jener bekannten hellen Form
der nigra angehörten, welche einen rothbraunen Thorax hat.
Die J^. pailescens , welche nach Mayr (Form, ausir. p. 91) in
Sardinien vorkommen soll, wird wohl eine ganz andere Ameise sein.
15. F. crepiiscnlascens n. sp. — ^ Rufo-leslacea, nitida, pi-
losa, capite pari im uhdomineque apicem versus J'uscescentiöus, IhO'
race yusco, capile ihorace minori, srpiama leviler emarginala^ alis
tolis fuscescenlihus. — Long. corp. fere 9 Mm., alae auter. S^ Mm.
In der nördlichen Türkei von Zehe aufgefunden.
Röthlicli - gelb, der Thorax schwärzlich - braun, der hintere
Tlieil des Kopfs, die Fühlergelfsel und die hintern Abdominalringe
mehr oder weniger bräunlich. Der Körper, mit Ausnahme der
Fühler und Schienen, ist mit feinen abstehenden, und überdies mit
kurzen feinen, gelben, anliegenden Härchen, die auf dem Hinterleib
dichter und schimmernd sind, ziemlich reichlich bekleidet. Der
Kopf ist klein, schmäler als der Thorax, hinten nicht ausgerandet,
fein puuktirt; die längsgerunzelten Mandibcln haben 6 kleine schwärz-
liche Zähne; der Clypeus ist nicht grofs, gewölbt, sehr glänzend,
deutlich einzeln punktirt; das Slirnfeld ist sehr undeutlich oder feh-
lend. Die Augen sind unbehaart. Der Füblerschaft ist länger als
hex ßava und ziemlich dicht anliegend behaart. Der Thorax ist
dicht aber deutlich punktirt. Die Schuppe ist in der Mitte leicht
Ameisenfauna der MillelmeerlämJer. 239
ausgerandet, ziemlich vorwärts geucigt und an der Vorderseite
kürzer als hinten. Der Hinterleib ist grofs, gewölbt, sehr fein runz-
lig punktirt, seidenscliimmernd. Die Flügel sind bis zur Spitze
schwärzliclibraun getrübt, mit dunkelbraunen Adern und Stigma,
und bähen keine geschlossene Discoidalzellc.
Das mangelnde Stirnfeld, die Punklirung, der Mangel einer ge-
schlossenen Discoidalzelle, vielleicbt auch der scbimmernd bcbaarte
Hinterleib lassen daran denken, oh dieses 2 nicbt zu aus/riaca Mayr
gehöre, deren 2 und cT bis jetzt unbekannt sind. Die fehlende
Discoidalzelle würde auch auf die Gruppe hinweisen, in dieJP. ait-
slriaca gestellt ist. Andererseils sprechen der kleine Clypeus , die
mangelnde Ausrandung des Kopfes, die Schuppenbildung und der
ganz verschiedene Grundton in der Färbung, so wie auch die Art
der Behaarung des Abdomens dagegen. Auch hat Zebe die au-
striaca in der Türkei gar nicht aufgefunden.
Auf den ersten Blick hat diese neue Art am meisten Aehniich-
keit m'\i ßava 2, unterscheidet sich aber von ihr durch einen noch
kleinern Kopf, distinkte Punktirung, etwas längern Fühlerschaft,
das fast ganz fehlende Stirnfeld, andere Schuppenbildung, und na-
mentlich durch die gänzlich braungetrübten Flügel, die überdies
keine geschlossene Discoidalzelle zeigen, ein Vorkommen jedoch,
das sich auch bei andern Arten dieser Gruppe, wie bei aliena,
Jlava, namentlich bei cT, findet.
Von jF. aliena unterscheiden sie allein schon die dunklen Flü-
gel, von allen andern Arten dieser Gruppe aber der kleine Kopf.
$ und cf sind bis jetzt nicht bekannt.
16. Form, emarginaia Latr. {hrunnea Mayr). — Diese über
das ganze Mittelmeer-Gebiet verbreitete Art scheint im mittlem und
nördlichen Deutschland zu verschwinden, wo statt ihrer hrunnea
Latr. {timida Forst.) sehr häufig auftritt und überall an alten Ei-
chen, Linden u. s. w., an deren Fufs kleine Haufen Holzmehls ihr
Dasein verrathen, zu finden ist. jF. hrunnea Latr. pflegt selten frei
an den Bäumen auf- und abzusteigen; sie legt unter vorragenden
Borkenstücken oder unter der Rinde selbst Gänge an, in denen sie
rasch hin- und herläuft, sich aber sofort versteckt, sobald sie ge-
stört wird,
17. Form. (Tapinoma) grac ile sce7is Nyl. — Sie kommt
in den warmen Treibhäusern von Paris und Kew, und nach VVol-
laston auf Madeira vor. Ich erhielt sie kürzlich sammt einigen un-
geflügelten 2 aus Mexiko, wo sie um Vera Cruz gesammelt wurde.
240 Roger: über die
Central-Amerika Ist demnacli ihr walires Valerland, aus welchem sie
ohne Zweifel mit Pflanzen nach Europa kam,
18. Micromyrma pygmaea])iiL (Ann. Soc. ent. d. Fr. 1857.
p. 60). — Diese interessante kleine Ameise, welche im südlichen
Frankreich in Gürten von Diifour beobachtet wurde, ist im vSystem
am natürlichsten neben die Gruppe Tapinoma zu bringen, mit wel-
cher sie die gröfste Aehnlichkeit hat. ')
Der Bau des Stielchens ist dem von Tapinoma ganz ähnlich,
es ist weder ,,simplicissimum" noch ganz ,,cylindricum'", wie es
Dufour beschreibt und abbildet, sondern es läfst eine auf seiner
Oberseile liegende Schuppe deutlich wahrnehmen. Wenn bei den
Tapinomcn die Schuppe ohnehin eine geringere oder stärkere Nei-
gung nach vorn hat, so geht diese Vorwärtsneigung bei Micronnjrma
so weit, dafs die Schuppe mit ihrer Vorderseite auf das Stielchen
zu liegen kommt und mit demselben verwachsen ist; entfernt man
den Hinterleib, so sieht man mit einer scharfen Loupe den Vorder-
rand und die Seitenränder der Schuppe ganz deutlich. — Es ist
wohl möglich, dafs bei den bisher noch nicht aufgefundenen 2 und
(^ dieser Art die Schuppe wieder frei und mehr aufgerichtet er-
scheint. Ein ähnliches Vorkommen sehen wir bei F. smaragdina F.
und viresceiis F., deren $ (longipes Jerd. und longinoda Latr.
macra Guer.) eine mit dem Stielchen in einen länglichen Kno-
ten verschmolzene, die $ aber wiederum eine auf dem Slielchen
ziemlich frei und aufrecht sitzende Schuppe haben.
Von der in Frankreich und in allen südlichen Ländern Europas
sehr gewöhnlichen F. pygmaea Latr., welche unbegreiflicherweise
Dufour unbekannt geblieben ist, unlerscheidet sich 3Iicromyrma
aufser der verschiedenen Schuppenbildnng sehr leicht durch ihre
12glicdrigen Fühler. Dufour's Erstaunen, wie Latreille, ja selbst
„oculatissimus Nyl." das übersehen konnte, was er gesehen, dürfte
') In den Mundlheilen, die von Dufour nlilit berücksichtigt wurden,
herrscht ehenf.ills eine Uebereinstimmung mit Tapinoma. Die fllaxiilar-
taster (bei meinem Präparate leider unvollständig) sind sicher Ggliedrig;
die drei ersten Glieder sind lang, gegen die Spitze etwas dicker werdend
und ihr erstes Glied länger als die beiden folgenden. Die Lippentasler
sind 4glicdrig, kurz, alle 4 zusammen nicht viel länger als die 2 ersten
Glieder der fliaxillartaster. Die drei ersten Glieder sind ziemlich gleich
lang, kegelförmig, an der Spitze viel dicker als an der Basis; das End-
glied ist etwas länger als die andern , eiförmig und mit einigen Borsten-
haaren besetzt.
Ameisenfanna der Miltelmeerländer. 241
durch die Thatsache, dafs jenen ausgczeicLnclen Beobaclilern eine
ganz andere Ameise als Micromyrma bei der Eeschreibung vorgele-
gen, erlieblich ermäfsigt werden.
19. Fort». ( I/ypoclinea) K iesenwetteri n. sp.
$ Alra, opaca, pilosa, pedilms nigris aul ohsctire caslaneis,
srtönilidis, metulhoracis parle horizonlcdl posllce bidenlala, parle
descendenle verlicali et excavala, Si^tiaina crassa tion anlrorsum
milanle. Long. 5^ — 8^ Mm.
cT Aler^ nilidus, pdosiis, squama haud crassa, levller emar^i-
nala, alis cethäis ciihilalibus duahus clausis. Long. 10 Mm. Long,
alac anter. 10^^ Mm.
Von der Insel Zanlc von v. Kiesenwetter, vom griechischen
Festlande von Krüper milgebracht.
5 Schwarz, ohne Glanz, die Beine ebenfalls schwarz oder
dunkel kastanienbraun und glänzend mit etwas bellern Tarsen und
Spitzen der Schienen. Der ganze Körper ist mit abstehenden weifs-
lichen Haaren mäfsig besetzt und mit feinen weifslichen anliegen-
den Härchen, jedoch nicht dicht, bekleidet. Der ganze Körper
ist fein körnig punktirt, der Hinterleib am feinsten.
Der Kopf ist breiler als der Thorax, hinten nicht ausgerandet,
mit stark abgerundeten Hinterecken. Die Mandibeln sind ziemlich
klein, am innern Rande dunkelroth, grob gerunzelt und punktirt,
mit 6 kurzen, vorn starken schwarzen Zähnen, der Clypeus ist in
der Mitte kaum erhöht, fein gekörnt. Das Slirnfeld ist dreieckig,
deutlich, glanzlos. Die Slirnlamellen sind schwach aufgebogen, zwi-
schen ihnen von der Spitze des Stirnfeldes ab läuft eine sehr feine
glatte Mittellinie bis über die Mille der Stirn. Der Schaft der 12-
gliedrigen Fühler ist länger als der Kopf, meist ganz schwarz, mit-
unter stellenweise rötlilich; die (7eil'sel ist fadenförmig, an der Spitze
manchmal etwas heller. DieNelzaugcn sind mäfsig grofs, die Punkt-
augen fehlen. Das Pronotum ist breit, schmäler als der Kopf, oben
mit dem Mesonolum gewölbt und von ihm durch eine feine Furche
getrennt; eine ähnliche Furche trennt Letzteres vom Metanotum.
Dieses hat eine länglich viereckige, nach hinten schief geneigte,
ziemlich scharf gerandele, hinten ausgebuchtele und zwei stumpfe
Zähne zeigende Basalfläcbc; die Seilenränder sind steil abfallend;
die abschüssige Fläche des Metanolum i.st senkrecht, mit der Basal-
lläche fast einen rechten Winkel bildend, und stark von oben nach
unten ausgehöhlt. Die Schuppe ist aufrechtstehend dick, oben ganz-
242 Roger: über die
randig. Am Hinterleib sind die Ränder der Seginenle häutig und
blafsgelb. Die Füfse sind körnig oder lederarlig gerunzelt und
stärker einzeln punktirt.
c^ Glänzend schwarz, der ganze Körper ist mit feinen, gelbli-
chen, abstehenden Härchen reiolilich besetzt. Der Kopf ist viel klei-
ner als der Thorax, fein und dicht punktiit, die Mandibeln haben
den innern Rand hraiinroth und an demselben 8 — 9 schwache Zähn-
chen; sie sind stark einzeln punklirl und fein behaart. Der Cly-
peus ist schwach gewölbt, in der Mitte etwas plattgedrückt. Der
Fühlerschaft ist kurz, etwa so lang als das erste und zweite Geis-
selglied zusammen; die Geifsel ist Tigliedrig, fadenförmig, das 2te
Glied ist das längste, die übrigen sind ziemlich gleich lang, die ge-
gen die Spitze gelegenen um ein wenig kürzer. Der Mesothorax
ist sehr grofs und breit. Die Basalfläche dos Melathorax ist im
Verhältnifs zum Mesothorax kurz, schwach gewölbt, hat keine
Zähne und geht unmerklich in die abschüssige Fläche über. Die
Schuppe ist aufrecht stehend, viel niedriger als der Thorax und
Hinterleib, breit, nicht dick und oben ausgerandet. Der Hinlerleib
ist breit, so breit als der Thorax, eiförmig, fein runzlig punktirt
und anliegend, aber nicht dicht behaart. Die Ränder der Hinter-
leibssegmenle sind fein gelblich gesäumt. Die Genitalien sind sehr
grofs, braunschwarz, stellenweise gelbgerandet, die grofsen halb-
kreisförmigen Klappen haben unten einen langen vorstehenden Zahn.
])ie Tarsen an den Füfscn zeigen eine starke seidenglänzende Pu-
besccnz. Die Flügel sind wasserhell mit bräunlichen Adern und
dunklem Stigma, und haben zwei geschlossene Cubitalzellen.
Länge der Vorderflügel 10^ Mm.
Die Bildung des Thorax des $, sowie die der Flügelzellen beim
(^ läfst diese schöne Ameise ihren Platz neben i^. (Ifijpoclinea) tjiia-
flripunclaia finden, obschon sie sonst der F. lateralis in Manchem
näher steht. Ob das zugleich mit $ in Griechenland gefangene cT
wirklich zu dieser Species gehört, läfst sich nicht mit aller Bestimmt-
heit sagen; die zwei geschlossenen Cubilalzellen lassen es indes-
sen wohl annehmen. Ein cf befindet sich in meinem Besitze, ein
zweites in der Köni^I. Sammlung zu Berlin.
20. Form, (lltj pocliuea) quaclripuncl ala 1j. — Im Süden
bis Portugal verbreitet.
Von dieser Art giebt es eine dunkle Varietät mit fast schwar-
zem Thorax und ebenso dunkler Schuppe: die gelben Flecken kön-
nen fast ganz verschwinden, dafür breiten sie sich bei heilern Va-
Ameisenfauna der Millelmeerländer. 243
rietäten zuweilen so aus, dass der ganze Hinterleib gelbbraun
wird.
Da weder Mayr noch Nylander das 2 aus eigener Anschauung
kannten und Latreillc's Beschreibung in einigen Punkten unvollständig
ist, so wird es gerecbifcrtigt erscheinen, Einiges darüber zu sagen.
Der Kopf des 2 ist kürzer als der Thorax (nicht gleich lang,
wie Latieille bemerkt), schwarz, sein Vorderrand aber, die Mandi-
beln und die r2gliedrigen Fühler sind hell braungelb, die Geifsel
etwas dunkler als der Schaft. Der Clypeus ist in der Mitte ziem-
lich breit eingedrückt, am breitesten am Vorderrande. Die Sculp-
iur des Kopfes ist wie beim $. Drei Punktaugen. Der Thorax ist
hellrothgelb, der Mesothorax hat in seiner Mitte und an beiden Sei-
ten einen schwarzen Streifen; der Rand des Schildchens, die Flü-
geiansälze und der obere Rand der Schuppe sind gleichfalls schwärz-
lich. Der fein gerunzelte Thorax ist viel schvvächer punklirt und
der Metalhorax nach hinten weniger vorragend und an seiner ab-
schüssigen Seite minder ausgehöhlt als beim $. Die Flügel sind
glashell, etwas irisirend mit gelblichen Adern, braunschwarzem
Stigma und zwei geschlossenen Cubitalzellen.
Länge des $ 4^ Mm., Länge des Vorderflügels 3^ Mm.
21. Form. (Ilypoclinea) Fruuenfeldi Mayr. — Auf der In-
sel Zante überaus häufig. Sie legt nach v. Kiesen wetter's Mitlhei-
lung ihre Kolonien unter Steinen an, gräbt kleine Gänge, etwa wie
Telram. caespilum, und lebt in grofser Menge zusammen. Mau
trifft sie auch auf allen Blumen an, und zuweilen, im zeiligen Früh-
jahr, findet man sie in Klumpen zusammeugeballt.
Diese Art variirt sehr in der Farbe und wird zuweilen ganz
schwarz, glänzend, mit hellbraungelben Kiefern, Antennen, Gelen-
ken, Schienen und Tarsen; v. Kiesen wetter fand ganze Kolonien
von dieser dunkleu Form, welche ebenso häufig wie die von Mayr
beschriebene helle Form auf Zante u. s. w. vorkommen soll. Mayr
war nur der $ bekannt.
$ Fiisco-nigra, opaca, sparse pllosa, anlennis, mnndibidis pe-
dihusrpie^ nonmmquam et thorace captlisque parte anteriore obscure
testarpo - nißs^ antennis ll-articulatis , abdomine sericeo , micanie,
sqiiamu emarginata bidentata. — Long. 5j — 5^ Mm.
Braunschwarz, nicht glänzend, mit bräunlich rothen Fühlern,
Kiefern und Beinen; mancbmal ist aiicb der vordere Theil des Kopfs,
der Thorax ganz oder theilweise und die Schuppe bräunlich roth.
Der ganze Körper ist sowohl mit feinen anliegenden als mit abste-
henden Haaren spärlich besetzt, der Hinterleib aber hat ei-
Berl. Entomol. Zeitschr. III. J()
244 Roger: über die
nen dichten Ueberzug von grauen und gelblichen sei-
dcnglänzeuden Haaren.
Der Kopf ist kaum so breit als der Thorax, mit den Mandiheln
ziemlich dreieckig; diese sind glatt, nur am innern Rande einzeln
punktirt, schwach gezähnt, an der Spitze mit einem stärkern Zahn.
Der Clypeus ist gewölbt, in der Mitte am höchsten, aber nicht ge-
kielt und am Vorderrand nicht eingeschnitten. Das Stirnfeld ist
deutlich, ziemlich grofs. Die Fühler sind llgliedrig, der Schaft ist
viel länger als der Kopf. Drei starke Punktaugen, Netzaugen wie
gewöhnlich. Prothorax kurz, vom Mesofhorax überragt; dieser ist
oben breit, abgeflacht, vom Schildchen durch eine deutliche Furche
getrennt. Von dieser Furche läuft jederseits nahe am seitlichen
Rande eine schwache glänzende Linie gegen den Prothorax. Die
Basalfläche des Metanotum ist kurz, die abschüssige Fläche viel län-
ger. Die wenig nach vorn geneigte Schuppe ist in der Mitte am
breitesten, verengt sich stark nach oben und ist in der Mitte des
obern Randes tief eingeschnitten, wodurch die Ecken als ziemlich
starke, oben spitze Zähne hervortreten. Der Hinterleib ist grofs,
flach und bedeckt die Schuppe nicht. Flügel fehlen. Einige 2 fand
V. Kiesenwetter in Gesellschaft der in Färbung und Behaarung ahn-
liehen F. austriaca am Kloster des Pentelicon an Baumstämmen und
im Grase; Stein sammelte sie bei Ragusa, Zeller auf Sicilien um
Messina.
22. Polyergus rufescens Latr. (fest accus F. 9, riihes-
cens Leach). — Fabricius Form, teslacea (Syst. Piez. p. 400) ist
nichts Anderes als P. rufescens $. Die Beschreibung pafst voll-
ständig auf ein ungeflügeltes 9 desselben. Der Metathorax ist dick
und in der Milte durch eine schwache Furche längsgethcilt, so
dafs Fabricius wohl sagen konnte: Thorax sub scutello prominens,
bilobus. F. rubescens Leach (wenigstens $ und 9) gehört jeden-
falls zu dieser Art. Leach citirt selbst Huber's Fourm. roussätre
(Recherch. sur 1. moeurs de fourm. indig. p. 327), welche nichts
Anderes als Polyergus ist, als synonym, und giebt eine Beschrei-
bung von seiner rubescens, welche ganz gut auf Polyergus pafst.
Die charakteristischen Mandiheln erwähnt er zwar nicht, allein bei
Leach ist es Sitte, unwichtige Eigenschaften, z. B. oculi nigri, stets,
wichtige dagegen möglichst wenig hervorzuheben. Die Gröfsenan-
gabe, 2\ Millim. bei dem cf, in beiden Arbeiten gleichmäfsig, beruht
entweder auf einem Schreibfehler oder das cT gehörte gar nicht zu
dieser Art.
Ameisenfauna der Mittelmeerländer. 245
Poneridae.
23. O dontomachus Ghilianii Spin. (Mem. d. R. Acad. d.
Scienz. d. Torino. Ser. II., T. XIII. (1853) p. 71., Compt. rend. d.
Hymen, d. Para.) Vergl. Taf. VII. Fig. 4 a, b.
Die einzige bis jetzt bekannt gewordene europäische Art aus
dieser hauptsächlich den tropischen Gegenden Amerikas und Asiens
angehörigen Gattung wurde zuerst von Ghiliani in Andalusien ent-
deckt; von dort erhielt sie später auch Rosenhauer, dem ich meine
Exemphire (2 Arbeiter) zu danken habe. Smith (Catal. Brit. Mus.
Form. p. 79) giebt aus Versehen Brasilien (Para) als das Vaterland
dieser Art an; derselbe bezweifelt aber überhaupt, dafs O. Ghilianii
ein acht er Odontomachus sei, weil Spinola den Hinterleib und die
Schuppe nach Analogie einer wahren Formica gebildet angebe und
das Vorhandensein eines Stachels nicht erwähne. Der Hinterleib
dieser Art ist indessen ganz so, vvie bei den übrigen Odontoviaclnts-
Arlen gestaltet, indem auch bei ihm die beiden ersten Ilinterleibs-
ringe (Spinola's zweiter und dritter Ring) viel gröfser als die übri-
gen von jenen bedeckten sind und zwischen sich eine deutliche
Abschnürung zeigen; auch ragt an der Spitze des Hinterleibs ein
etwas aufwärts gebogener scharfer Stachel hervor. Dazu kommt,
dafs der Kopf, der keine Nebenaugen besilzt, und die Mundtheile '),
namentlich die Mandibeln, ganz so wie bei den ost- und westindi-
schen Arten geformt sind. — Nur das Stielchen (Spinola's erster
Hinterleibsring) zeigt eine Abweichung von der gewöhnlichen Form
der Odonlomachen^ indem es keine kegelförmige, oben in eine scharfe
Spitze verlängerte, sondern nur eine vorn etwas gewölbte, hinten
abgeflachte und oben abgerundete Schuppe trägt, auf der Unterseite
zeigt es jedoch wieder den bei Odontomachus gewöhnlich vorhan-
denen breiten, dornartigen Vorsprung.
Spinola's Beschreibung der Mandibeln: Mand. ecartees ä leur
origine, ctroites, allongees, sans dents aux bords, brusquement re-
courbees en dedans et prolongees en sens transversale, fortement
croisees ä leur extremite et terminees en pointe simple ist
') Die Maxillartaster sind 4gliedrig; ihr erstes Glied ist das dickste,
so lang als das zweite, das dritte ist etwas kürzer, das Endglied am läng-
sten, an der Spitze zusammengedrückt und, wie das dritte Glied, mit ei-
nigen Borsten versehen Die Lippentaster sind dreigliedrig, das lang ei-
förmige Endglied ist etwas länger als die andern und trägt an seiner Spitze
drei Borstenbaare.
19*
246 Roger: über die
bis auf die letxte Angabe richiig; dieselben endigen nämlich nicht
in eine einfache Spitze, sondern in einen obern und einen untern
starken und einen mittlem kleinem, schwächern Zahn (Fig. 4a.).
Dafs Spinola's und Rosenhaucr's Odoniomac/nis verschieden seien,
ist kaum anzunehmen, denn einerseits sind die Zäbne, wenn die
Mandibeln hart an einander liegen, leicbt zu übersehen, anderer-
seits/Tst Spinola's Beschreibung überhaupt etwas flüchtig gehalten.
24. Ponera punciatissima n. sp. $ Fusra^ fiiscobrunnea
vel rtibido-lestacea, pube adpressa cinereo - micans , mandibulis, aii'
iennis, pedibus et apice abdominis pallide riijis^ pcdpis maxillaribus
uni-arlictdalis. — Long. 3 Mm. Vergl. Taf. VII. Fig. 7.
2 Fusca, pube adpressa cinereoniicans , ore, aniemiis, pedibus
et apice abdominis pallide rujis , oculis margini anteriori capitis
proximis. — Long. 3 — 3^^ Mm.
Diese in Räuden in Änanashäusern unter Blumentöpfen ') sehr
') Ebendaselbst findet sich sehr einzeln:
Ponera androgyna n. sp. 2 Rubido -testacea., nitida, pule ad-
pressa cinereo-micans, antennarum scapo brevi, thorace inter meso- et me-
tanotuin sulcato, abdominis seginentis lonsitudine nequalibus tribus, apice
valvulis minnlis tribus. Long. 3 — 34^ Mm. Dazu Taf. \ II. Fig. 5a., a — S.
Rüllilicli gelb, glänzend, der Hinterleib gegen die Spitze hin manch-
mal schwach bräunlich; der Körper ist nur sehr sparsam, am Hinterleib
etwas reichlicher, mit abstehenden Härchen, dagegen dichter, namentlich
am Abdomen, mit feinen glänzenden anliegenden Härciien bekleidet.
Der ganze Körper ist äufserst fein punktirt, die Unterseite de^s Kopfs ist
ganz glatt. Der Kopf ist grofs, viel länger als breit, breiter als der Tho-
rax und mit den Mandibeln länger als derselbe, hinten ganz schwach aus-
gerandet. Die Mandibeln sind glatt mit wenigen feinen Punkten und ha-
ben 7 — 8 feine, vorn etwas .stärkere Zähne. Die Maxi 1 1 artas t er sind
kurz, eingliedrig, die Lippentaster zweigliedrig. Die Stirnlamellen sind
dick, einander nahe gerückt; der Fühlerschaft ist ziemlich breit und
nm ein Drittheil kürzer als der Kopf. Die Geifsel ist eilfgliedrig,
gegen die Spitze verdickt, das Endglied ist so lang als die zwei vorher-
gehenden Glieder, eiförmig. Die Stirnrinne ist deutlich und läuft bis zum
Hinterrande des Kopfs. Die Netzaugen sind sehr klein und sit/en am
Seitenrand des Kopfs sehr weit nach vorn. Der vorn breite, etwas ge-
wölbte Prothorax ist durch eine feine Furche vom Mesothorax, dieser
durch eine breite, tiefe Furche vom Metathorax getrennt.
Die Schuppe ist dick, so hoch als der Hinlerleib, vorn und hinten ziem-
lich gerade abfallend, unten mit einen breiten Vorsprung (wie bei con-
tracla). Die ersten drei Ringe des Hinterleibs sind fast gleich
lang und bedecken die übrigen fast ganz. Aus der Spitze des Hinter-
Ameisenjauna der MUtelmeerländer. 247
häufige und in Berlin ebenfalls in Ananashäusern von mir aufgefun-
dene Pojiera wurde auch in Griechenland von Kiüper in einigen
Stücken eingesammelt; sie hat mit Ponera contracta die ausneh-
mendste Aehnlichkeit, unterscheidet sich jedoch leicht durch die
Sculpturr Der Kopf ist nämlich so dicht und so fein punktirt, dafs
die einzelnen Punkte nur mit einer starken Loupe von einander ge-
trennt gesehen werden, während bei contracta die Punkte gröfser,
deutliciier und tiefer sind und feine aber deutliche Zwischenräume
zwischen sich lassen. Thorax und Hinlerleib sind ebenfalls viel fei-
ner punklirt; das auf der Unterseite des letztem zwischen dem er-
sten und zweiten Ringe liegende Querplättchen ist sehr fein quer-
gerunzelt, während es bei contracta ganz grob gerunzelt erscheint.
])er dichten und feinen Punktirung entsprechend ist auch die Be-
haarung der neuen Art eine feinere und dichtere. Beim $ ist die
Slirnrinne stark eingedrückt und die Netzaugen sind am Sei-
tenrande des Kopfs weit nach vorn gerückt, so dafs sie
den Seitentheil des Clypeus berühren, während bei con-
tracta zwischen den Augen und dem Rande des erwähnten Theils
des Clypeus ein ganz deutlicher Zwischenraum liegt. An den Flü-
geln ist das Stigma etwas kleiner und blasser als bei contractu.
Ganz wesentlich unterscheidet sich über punctatissima
von contracta dadurch, dafs ihr Maxillartas t er nur aus
einem einzigen, kleinen, unbeborsteten Gliede besteht.
leibs mgt ein der Form der miinnliclien Genitalien nahe kommender Klappen-
Apparat (Fig. 5a.) hervor. Von hinten besehen erblickt man die zwei äus-
sern Klappen («), die sich oben mit ihren vordem Rändern berühren und lialb-
kreislörmig nach rückwärts laufen. Unter ihnen erscheinen die milllern Klap-
pen (,^), die viel länger und g<'Stieckter als die ersleren und an ihrem unteru
Ende behaart sind. Zwischen ihnen liegt das innerste Klappenpaar (;), das
am Innenrande miteinander verwachsen zu sein scheint und das ehenlalls
kürzer ist als die vorigen, unter das Schlufsplättchen ((T). Penicilli fehlen.
Diese höchst interessante Ameise stammt ohne Zweifel aus tropischen
Gegenden. Der kurze Fühlerschal'i, die tiefe Furche zwischen Meso- und
Metalhorax, die drei gleich langen Uinlerleihsringe und vor Allem der
Klappenapparat an der Hinlerleihsspitze lassen sie leicht von P. contracta
und puitclalissiiiia unterscheiden.
Der in der Form den männlichen Genitalien der Ameisen ähnli-
che, aber sehr kleine und häufig vom letzten Hinterleibsringe beileckte
Klappenapparat ist bei dem Arbeiter einer Ameise ein höchst merkwür-
diges, bisher ohne Beispiel dastehendes Vorkommen und erinnert dasselbe
an Lespes Behauptung, dafs es unter den Termiten 5 g''be, welche ver-
kümmerte ^ seien.
248 Roger: über die
(Vergl. Tafel VII. Figur 7. mit Figur 6., dem Taster von P. co7i-
iracla.) Bei manchen 9 fehlt auf den Flügeln die zweite geschlos-
sene Cubitalzelle. Abweichend von conlracta, die immer vereinzelt
lebt, findet sich diese Art oft in Kolonien von 30, 40 und 50 Stücken
und sah ich sie wiederholt bei hellem Sonnenscheine ihren versteck-
ten Wohnsitz verlassen und in dessen Nähe herumlaufen.
25. Tijphlopona etiropaea n. sp. {Form, const r ict a
Bon. in lit.) $ T. J'erruginea^ nitida, oculis ocellisqtie nullis, man-
dibulis arcuatis tridentatis , clypeo in media diviso et excavalo, su-
perne spinidis duabus aculis, sr/uama crassa, abdominis apice denti-
bus iribus. — Long. 2f — 8 Mm.
Mehrere von Bonelli bei Turin gesammelte 2 in der Königl.
Sammlung zu Berlin.
$ major. Rostroth, glänzend, die Mundränder oben und un-
ten sowie zum Theil die Mandibeln schwarz. Kopf, Thorax und
Schuppe sind fast ganz unbehaart, auf dem Hinterleib an den
Rändern der Segmente sitzen einzelne abstehende Borstenhaare
und aufser diesen weitläufig, der Punktirung entsprechend, feine
anliegende Haare. Der Kopf ist, wie auch der Thorax und der
Hinterleib, glcichmäfsig, zerstreut und kräftig punklirt mit glat-
ten, glänzenden Zwischenräumen, am Vorderrande aber in den letz-
tern fein gerunzelt. Die Schuppe ist fein runzlich mit schwächern
zerstreuten Punkten. Der Kopf ist länger als breit und länger und
viel breiter als der Thorax, hinten schmäler als vorn und stark aus-
gerandct mit abgerundeten Hinterecken. Die Fühler sind einander
genähert und sitzen nahe am Vorderrand in einem Grübchen; ihr
Schaft ist kurz, ungefähr so lang als zwei Drittel des Kopfs, gegen
die Spitze etwas dicker werdend, einzeln deutlich punktirt; die
Geifsel ist zehngliedrig, reichlich behaart; ihr erstes Glied ist län-
ger als das zweite, das dritte und vierte sind gleich lang; vom fünf-
ten an nehmen die Glieder an Breite und etwas an Länge zu; das
Endglied ist so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammen.
Der Clypeus ist in der IMitte get heilt und gruben förmig
ausgehöhlt; die Seitenränder der Grube sind nach aus-
sen umgeschlagen, tragen an ihrem obern Ende eine
scharfe rückwärts gebogene Spitze, vereinigen sich zwi-
schen diesen Spitzen mit einander, den obern Rand der Grube bil-
dend, und laufen als zwei horizontale, einander genäherte parallele
Falten zu der Stirn. Die Mandibeln sind bogenförmig, einzeln kräf-
tig punklirt mit Längsfurchen und feinen Längsstreifen auf ihrer
Oberseite; die Spitze bildet einen stumpfen Zahn, in dessen Nähe,
Ameisenfauna der MUtelmeerländer. 249
weiter rückwärts, ein zweiter und noch mehr gegen die Mitte hin
ein dritter sitzt. Die Maxillartaster sind sehr kurz, zweigliedrig,
das Endglied ist jedoch an seiner Basis weniger breit und dick als
es Nylander von T. oraniensis abgebildet hat. Die langen Lippen-
taster sind ebenfalls zweigliedrig. Die Netz- und Punktaugen feh-
len gäuzlich. Der Thorax ist oben glatt mit steil abfallenden Sel-
ten; der Prothorax ist sehr kurz, der Mesothorax am breitesten,
nach rückwärts verschmälert, kürzer als der Metathorax, von dem
ihn eine Furche trennt. Der letztere ist fast gleich breit, hintea
ziemlich gerade abgestutzt; an seiner abschüssigen Stelle, unten je-
derseits, gerade über den Hinterhüften, sitzt ein spitzes horizontales
Zähnchen. Die Schuppe ist dick, fast so hoch als breit, von oben
besehen hinten breiter als vorn und am untern vordem Rande je-
derseits mit einem schwachen Zähnchen oder einem kleinern Vor-
sprung versehen; auf der Unterseite der Schuppe verläuft eine
scharfe, vorn zugespitzte Leiste. Der Hinterleib ist langeiförmig,
an Basis und Spitze am schmälsten, in der Mitte am breitesten,
deutlich, etwas flach punktirt. Der letzte Hinterleibsring hat an
der Spitze einen nach oben kreisrunden, nach unten etwas abge-
stutzten, scharf gerandeten Eindruck; am untern Rande sitzt auf
jeder Seite und eben so in seiner Mitte ein scharfes Zähnchen. Die
Schenkel sind platt gedrückt und wie die Schienen weitläuüg deut-
lich punktirt und mäfsig behaart. Der kleinere $ hat den Kopf
hinten weniger ausgerandet, und ist heller von Farbe. Die Mandi-
beln sind kastanienbraun, immer dunkler als der Kopf.
T. oraniensis Luc. unterscheidet sich durch dickere Fühler, ei-
nen hinten nur schwach ausgerandeten Kopf, zweizähnige Mandi-
beln, parallel laufende nicht gezähnte Leisten auf dem Clypeus, weit
schwächere sparsamere Punktirung des Körpers und einen Längs-
eindruck auf dem Metathorax ganz leicht von der neuen Art.
Die bisher beschriebenen exotischen Arten von Ti/pÄ/o/jon« zeich-
nen sich durch ihren in der Mitte ganz oder zum Theil tief ge-
furchten Kopf aus, so dafs sie sich auf den ersten Blick von euro-
paea und oraniensis unterscheiden lassen. Typhlop. Spinolae scheint
die Mittelfurche auf dem Kopf nicht zu haben, ist aber, abgesehen
von ihrer geringen Gröfse, durch z v\ ölfgliedrige Fühler ausge-
gezeichnet. Es ist sehr wahrscheinlich, dafs eben so wie Donjlus
zu Anomma, Labidus zu Typhlopona als cT gehört. Diese Ansicht
Shukard's erhält eine neue Stütze durch Savage '), welcher in ei-
') Proced. Acad. Nat. Scienc of Philadelph. IV. (1848-1849) p. 201.
250 lioger: über die
ner Procession von Anomma rnhella 10 iingefliigelle Dorylus, dem
D. nigricans ähnlich, marschiren sali. So lange jedoch das Ver-
hältnifs, in welchem diese Thiere zu einander stehen, nicht ganz
sicher ermittelt ist, was nur durch wiederholtes Beohachten des Zu-
sammenlebens derselben in ein und derselben Kolonie ermöglicht
werden kann, werden die Jüngern Namen noch beizubehalten sein.
26. Sl igmafomma n. g. — Dlandibidis porreclis, linenribiis,
denialis; cUjpeo denticulalo; oculis minulissimis. squama crassa sub-
quadrala.
$ Der Kopf ist vorn fast so breit als lang, nacli hinten etwas
schmäler, breiler als der Thorax. Die Wandibeln sind fast so
lang als der Kopf, linear, vorn sich kreuzend, in eine
lange, etwas gekrümmte Spitze endend und am Innen-
rande mit starken Zähnen bewaffnet. Der Clypeus ragt
schwach halbkreisförmig vor und ist längs des Randes
mit Zähnchen besetzt. Die Slirnlamellen sind ziemlich breit
umgeschlagen. Der Fühlerschaft reicht nicht bis zum Hinterrand
des Kopfs, ist gleich breit, nicht verdickt. Die Fühlergeifsel hat 11
Glieder, das erste ist etwas länger als das zweite; dieses, das dritte
und vierle sind fast gleich lang und breit; dann nehmen die Glie-
der an Breite zu und bilden zuletzt eine schwache Keule; das End-
glied ist so lang als die zwei voriiergehendcn Glieder zusammen.
Die Augen sind winzig klein und sitzen hoch, ziemlich
seitlich des Kopfes. Keine Ocellen. Der Prolhorax ist fast so
laug als der Mctaihoras; der Mesothorax ist schmal und von den
beiden vorigen durch feine Furchen geschieden. Der ganze Thorax
ist oben schwach gewölbt, der IMetalhorax hinten schräg ;ibf:illend.
DieSc huppe ist dick, fast quadratisch, so hoch als Tho-
rax und Hinterleib; der letitere i.st länglich - eiförmig, in der
Mitte des 2len Ringes am breitesten, nach hinten spitz zulaufcud;
das erste Segment ist so lang als die Sciinppe, aber breiter und von
dem nächsten stark abgeschnürt. Das zweite Segment ist viel län-
ger als das erste. Die Spit/.e des liinferleibs hat einen kurzen schar-
fen Stachel. Die Beine sind kurz, kräftig, Schenkel und Schienen
ziemlich glatt.
Im Bau der Mandibeln hat die Gattung Aehnlichkeit mit dem
G. Myrmecia-^ letzleres weicht aber durch den queren Kopf, die
grofsen Nelzaugcn. die Gestalt des Clypeus und durch den ganz an-
dern Bau des Petiolus u. s. w. ganz wesentlich ab. Die einzige
europäische Art, welche von v. Kiesenwclter auf dem Monte Scapo
auf der Insel Zante unter einem alten Balken ancelroffen wurde, ist:
Aineisenfauna der MiKelmeerländer. 251
Sl. denticulalitm n. sp. — ^ Ruhido-teslaceitm, pedihus pal-
lidioribiis. capite oparo^ lliorace iiitido, sparse pilosum. — Long, ca-
pitis tlioracisque 3} Mm. Dazu Taf. VII. Fig. 2.
Röthlichgelb, die Fülse viel heller. Der ganze Körper ist mit
feinen abstehenden Haaren, aber nicht reichlich, besetzt; an den Füh-
lern und Beinen sind sie etwas län-er. Ueberdies haben Kopf und
T'iorax eine äufserst schwaclie anliegende Behaarung. Der Kopf
(Fig. 2.) ist ohne Glanz, sehr dicht und ziemlich fein runzlig punk-
iirt; an der Unterseite sind die Punkte sparsam und ganz flach. An
dem innein Rande der längsgerunzelten Oberkiefer sitzen 6 bis 7
kräftige Zähne, von denen der zunächst der Basis der stärkste ist;
die Spitze der Mandibeln ist lang und gekrümmt. Der Clypeus ist
längsgerunzelt, an seinem Vorderrande sitzen 7 Zähnchen, die drei
mittlem sebr nahe beisammen. Am Seitenrande des Kopfes, nahe
an den Mandibeln, silzi jederscits ein kleines Zähnchen. Der Tho-
rax ist auf der Oberseite aufseiordenllich sciivvach punkfirt und
glänzend, die Seiten des Metatborax sind fein längsgerunzelt. Die
Beine sind glänzend. (Schup[)e und Hinterleib fehlen; es ist mir
nur noch erinnerlich, dafs wie bei der amerikanischen Art die
Schuppe quadratisch, hoch und am Abdonien hart anliegend war;
der Hinterleib war wie der übrige Körper gefärbt.)
St. serratum n. sp. — 5 Ohscure riifum, ahdomine pnUidiore, man-
dibiilis anlennis pedibusque testaceis, yuhesceiis. — Long. GV 3Im.
Dunlielrotiibraiiii, mit viel hellerem Hinterleib; der Scheitel ist schwiirz-
lich, die Mandibeln, der Vorderraiid des Kopfs, Fühler und Beine sind
gelb. Leber den ganzen Körper ist eine niedrige abstehende, auf dem
Kojife etwas dichtere Pubescenz verbreitet, dazwischen sind einzelne et-
was längere abstehende Uäribin, die an der Spitze de.s Hinterleibs, der
überdies mit anliegenden gelben Härchen bekleidet ist, länger und häufi-
ger werden. Die Mandibeln sind längs gerunzelt und haben 7 — 8, zum
Theil doppelspitzige Zähne; am Seitenrand des Kopfes nahe an der Ein-
lenkung der Mandibeln sitzt jederseits ein Zahn. Der Clypeus ist fein
gerunzelt und am Vorderrand fein gezähnt. Der übrige Ko|)f ist ziemlich
grob gerunzelt. Der Schaft der Fühler ist viel kürzer als der Kopf und
wie die Geifsel abstehend behaart. Am untern Rande der abscliüssio'en
Fläche des Bletalhorax ragen jederseits zwei stumpfe Zähne hervor. Der
ganze Thorax ist deutlich runzlig punktirt. Die dicke, fast quadratische
Schuppe hat an ihrer Unterseite vorn einen breiten Zahn und ist feiner
als dt-r Thorax und etwas runzlig punktirt Die zwei ersten Ringe des
Hinterleibs sind noch etwas feiner punktirt, die übrigen Segmente leder-
artig gerunzelt. Die Füfse sind sparsam abstehend behaart, die Klauen
siud klein. — Von Baltimore; in der Königl. Sammlung zu Berlin befia-
252 Roger: über die
det sich ein 5- t)'^ dunkle Färbung, die reichlichere Behaarung, die viel
gröbere Sculjitur und die kleinern Zähnchen am Clypeus lassen diese Art
von denliculatuin leicht unterscheiden.
Myrmicidae.
27. Myrmica rubida Latr. (leonina Losan.). — Losana be-
schrieb seine leonina aller Wahrscheinlichkeit nach nach einem un-
geflügelfen 9 von M. rubida Latr. Letztere ist überall in den Al-
pen anzutreffen, sie kommt auch um Turin nicht selten vor (von
wo sie mir Ghiliani sandte), und es ist defshalb auffallend, dafs Lo-
sana sie unter den piemontesischen Ameisen nicht aufführt. Die
Gröfse und die Beschreibung der leonina passen aber ganz gut zu
rubida 2. Von Ocellen spricht zwar Losana nicht, abgebildet sind
solche jedoch ganz deutlich. Am Scutellum sollen nach der Be-
schreibung zwei Dornen sitzen; diese müssen jedenfalls sehr klein
sein, denn die Abbildung der leonina zeigt keine Spur von ihnen,
und es ist zweifellos, dafs damit nur jene zwei zahnartigen Hervor-
ragungen gemeint sind, die man, von oben besehen, am Metanotum
der rubida nicht selten ziemlich deutlich wahrnimmt.
28. M. lobicornis Nyl. ist nach Smith's Mittheilung syno-
nym mit denticornis Curtis.
29. Atta scalpiurnia Nyl. — Nylander kannte nur ganz
schwarze, 13 — 14 Mm. lange $. Sie kommt jedoch ebenso häufig
theilweise oder ganz braunroth vor, mit Ausnahme des schwarzen
Hinterleibs; der Kopf wird öfters ganz hellroth. Beim grofson Ar-
beiter ist der Kopf sehr grofs und hinten stark ausgerandet; solche
Arbeiter haben eine Länge von 16 Mm. Die Nylander'schen 13 Mm.
langen typischen Stucke haben keinen ausgerandeten Kopf. Der
erste Knoten des Sliclchens ist auf der Vorderseite sehr fein, auf
der Hinlerseite sehr grob gerunzelt, in der Mitte meist furcheuartig
eingedrückt. Besonders charakteristisch ist der äufserst fein netz-
förmig gerunzelte Hinterleib.
In derKönii,-!. Sammlung zu Berlin findet sich eine ganze Reihe
heller und dunklerer $ von 7 — 16 Mm. Länge, sowie auch ein ein-
zelnes ungeflügelles 9. Diese Ameise ist über das ganze nördliche
Afrika sammt Aegypfen verbreitet.
30. Atta striola n. sp.
$ ]\igro-fusca vel fiisco-rnfescens^ mandibulis, antennis pedi-
busque riifescentibus, pilosa. capite opaco thoracetjue rngnloso-stria-
tis, abdomine nitido glabro, metathorace spinis duabus acutis. —
Long. 4 — 6 Mm.
Ameisenfauna der Millelmeertänder. 253
cT JViger, pilosus, capite thoraceque i^igidosis, metathorace den-
tibus duubtis brevibus. — Long. 9 Mm., alae anterioris 9-^ Mm.
In Spanien von v. Kiesenwetter, in Grieclienland von demsel-
ben und von Krüper gesammelt.
2 Schwarzbraun, die Mandibeln, Fühler und Beine, öfier auch
der Tiiorax heller röthlichbraun. Der Körper ist ziemlich reichlich
abstehend behaart; der ganze Kopf sammt dem Clypeus ist stark
längsgerunzelt, wenig glänzend. Der Thorax ist feiner gerunzelt
und glänzend; das querrunzlige Metanotum hat zwei nach hinten
und aufwärts gerichtete spitzige Dorne. Die Knoten sind fein ge-
runzelt. Der Hinterleib ist ganz glatt, glänzend.
cT Schwarz, die Mandibeln am innern Rande und die Tarsen,
sowie die Minterleibsspitze mehr oder weniger röthlich. Der ganze
Körper ist dicht abstellend behaart. Der Clypeus ist grob quer, der
übrige Kopf feiner und längsgerunzelt; zwischen dem Clypeus und
dem untern Punktauge ist eine sehr kurze kielartige Mittellinie (ist
auch bei barbara cT). Der Thorax ist grob gerunzelt und eben so
punktirt; die abschüssige Stelle des Metathorax hat Längsrunzelu
und an ihrem obern Rande zwei stumpfe, kräftige, kurze Zähne.
Die Knoten sind feiner gerunaelt. Der Hinterleib ist ganz glatt,
glänzend. Die wasserhellen Flügel haben gelbe Adern und dunk-
leres Stigma. ,
Von A. subterranea unterscheidet sich diese Art durch den
matten, stark gerunzelten Kopf, überhaupt durch stärkere Sculp-
tur und geringeren Glanz, und durch viel dunklere Färbung, von
A. barbara und slructor durch die Dornen auf dem Metathorax.
Ihr sehr nahe stehend ist A. scalphirata Nyl., die sich aber durch
bedeutendere Gröfse (die kleinsten mir bekannten $ messen noch
7 Mm. Länge), durch kleinere, weniger scharfe Dornen, dichtere
Sculptur und den äufserst fein netzartig gerunzelten Hinteileib, so
wie durch sparsame Behaarung auszeichnet.
3L Atta barbara L. {capitata Los., megacephala Leach).
— Wahrscheinlich gehört hierher auch F. Ihiberiana Leach, unter
welchem Namen die ganz dunklen und kleinköpfigen, unter mega-
cephala aber die roth- und grofsköpfigen Formen zu verstehen sein
mögen. Ob das nur 6 Mm. lange cT wirklich zu megacephala ge-
hörte ist sehr fraglich.
32. Atta structor Latr. (s. Taf. VH. Fig. 8). — Bei einem
cf dieser Art ist die Zellenbildung auf den Vorderflügeln eine sehr
abweichende. Die Cellula cubitalis clausa ist durch einen, von der
Costa cubitalis externa zur C. cubitalis interna laufenden Ast in der
254 Roger: üüer die
Mille getlieill; ebenso wird die Cellula discoidalis clausa von einem
an der Costa cubilalis interna entspringenden und in die Costa trans-
verso-mcdia einmündenden Zweig in zwei Hälften geschieden. End-
lich ist auch die Cellula interno-media basalis durch einen Querast
an ihrem äufsern Drittel abgetheilt. Die Vorderflügel dieses d" ha-
ben demnach die Cell, cubilalis clausa, die C. discoidalis clausa und
die C. interno-media basalis dojipelt.
3.3. Alla paltida^yl. — In Sicilien bei Messina von Zeller
gesammelt. Die geflügelten Geschlechter waren Nylander und Mayr
unbekannt.
$ Nigro-yusca, nitida, capile et mefathorace ohscure riifescen-
iihus, pedibus patlide riifo-testaceiS) sparse pilosa, thorace mulico,
iibiis decumbenti-pitosnlis.
cT J\igro-fuscus, nitidus, spnrse pilosns. ahdomine, melalhorace,
mandibulis, anlennis pedibusque pallide fuscescentibus. — Long.
4 — 4i Mm.
2 Gliin/.end brannschwarz, Kopf und Metathorax röthlichbraun,
die Oberkiefer, Fühler und Beine hell rölhlich gelb. I>er Körper
ist abstehend aber nicht sehr reichlich behaart. Die Oberkiefer sind
schwach längsgcrunzelt mit schwarzem Zahnrand, vorn mit 4 bis 5
deutlichen, rückwärts mit schwachem Zähnen. Der Fühlerschaft
ist reichlich mit wenig abstehenden liaaren bekleidet, die behaarte
F'ühlergcifsel ist eilfgliedrig, die letzten 4 Glieder sind gröfser als
die übrigen. Das Slirnfold ist fast glatt und glänzend, der Clypeus
ist schwach, die Stirn zwisclien den Fühlern stärker längsgerunzelt,
der übrige Kopf ist unregelmäfsig runzlich. Drei starke Punktau-
gen. Das Pronotum ist quorgesl reift, das Mesonoliim ganz glatt,
sehr glänzend; das hinten nicht bedoi-nte, höcbslens 2 ganz schwa-
che zaiinarlige Erhöhungen zeigende Metanolum ist an der Basal-
und wSeiteiifläi;hc queri^erunzelt, am abschüssigen Theil aber glalt
und sehr glänzend. Das erste Glied des Slielchens ist vorn lang,
hinten nicht sehr slark knolenförinig und fein gerunzelt (das Uebrige
des Hinterleibs fehlt). Die Schenkel haben abstehende, die Schie-
nen und Tarsen mehr anliegende, sich vorwärts neigende Härchen
(wie beim $). Die Vorderflügel sind glashell mit gelblichen Adern
und braunem Kanclmal und sind etwas über 9 Mm. lang.
cf Hraunscbwaiz, sehr glänzend, der Hinterleib gelbbraun, die
Mundtheile, der Clypeus, die Fühler und Beine sind noih heller;
die abstehende Behaarung ist sparsam. Der Kopf ist schmäler als
der Thorax, die Oberkiefer sind fast glatt mit einigen stärkern Punk-
ten, au der Spitze mit einem starken spitzigen Zahn, nach rück-
Ameisenfauna der MiUelmeerländer. 255
wärts mit 4 bis 5 kleinen Zähnen. Der Fühlerscliaft ist sehr kurz,
nur so lang als die beiden ersten Glieder der Geifsel; diese ist 12-
gliedrig, die vier Endglieder sind die grüfsten. Die Nelzaugen sind
sehr grofs, fast so lang als der halbe Kopf (Mandibelo ungerech-
net), kuglig; die Piinktauf;en sind ebenfalls grofs; von dem ersten
derselben läuft bis zum Slirnfeld eine MiHelrinne. Der Clypeus ist
glänzend, fast glalt; der übrige Kopf ist sehr fein gerunzelt mit ein-
zelnen stärkern Punkten und glänzt sehr. Der hohe Mesothorax
ist glatt mit starkem Glanz, der ungezähnte 31etatliorax ist aulfal-
lend tiefliegend, niedergedrückt, oben plall (so ist es wenigstens bei
3 in meinem Besitze befindlichen Stücken), die ßasalfläcbe ist um
Vieles länger als die sehr kurze abschüssige Fläche. Das erste Glied
des Stielchens ist vorn lang gestreckt, hinten nicht stark knoten-
förmig, das zweite Glied ist breiter und, wie jenes, ziemlich glatt
und glänzend. Der Hinterleib ist eiförmig, hinten zugespitzt. Die
Füfse sind wie beim $ behaart. Die Flügel sind ziemlich wasser-
hell mit gelblichen Adern, dunklerem Randmal und zwei geschlos-
senen Cubitalzellen. Länge der Vorderflügel fast 5 Mm.
M. rufo-iestacea Forst. (Verhandl. Naturhist. Ver. d. Rhein-
landes, T. VII. [1850] p. 485) ist nicht, wie Nylander andeutet, sy-
nonym mit A. pallida^ da Förster von jener sagt: laminis frontalibus
latis et siibauriculafo-prolensis, ocripite acnte marginafo subbidenti-
culalo. melalhorace toto transversim rugoso et dentibus breviuscu-
lis, was Alles bei puUida nicht zutrifft.
34. Atta test aceo-pilosa Luc. (senilis Mayr). — Die ty-
pische Form dieser Ameise findet sich in Poitugal, in Andalusien
(Heer, Rosenhauer, Handschuch), auf den balearischen Inseln (Kei-
lel) und in Algier (Lucas, Nylander) Ob die in Dalmatien und
Sardinien vorkommenden Stücke ebenso wie die in Sicilien und
Griechenland aufgefundenen zu dieser oder zu der nächstfolgenden
Art (Varietät?) gehören, kann ich nicht angeben, da ich von dort
stammende Exemplare nicht gesehen habe. Mayr's Beschreibung des
2 ist nach einem Stück entworfen, dem der Hinterleib und das halbe
Slielchen fehlte, pafst aber fast vollständig auf ein in der Königl.
Sammlung zu Berlin befindliches, aus Portugal stammendes $. Letz-
teres hat den Fühlerscliaft lebhaft braunroth, den zweiten Knoten
des Stielchens breiler als den ersten und ebenso fein gekörnt - ge-
runzelt, den Hinterleib ziemlich grofs und kuglig, reichlich bebor-
stet, ebenso deutlich und scharf gerunzelt wie der $ und den Hin-
rand der letzten Ringe sowie die Spitze gelblich. Die Flügel feh-
len. Dieses $ und eine Reihe miteinander übereinstimmender $ be-
256 Ros;er: über die
o'
findet sich in der Königl. Sammlung unter dem Namen furcala H.
Das cf dieser Art war bis jetzt nicht bekannt; das einzige Exem-
plar, welches ich besitze, stammt sammt einer Reihe von $ aus Spa-
nien, wo es bei Cartagena gesammelt wurde.
ö" Aler, pilosus, opacus^ thorace purlim ahdominefjue nilidls,
anlennis pedibusque ftiscis^ metathorace spinis duubus validis. — Long.
5i Mm.
Schwarz, malt, die Seitentheile des Thorax, der Metalhorax,
zum Theil die Knoten des Stielchens und der Hinterleib glänzend,
die Oberkiefer, Fühler und Beine schwarzbraun; der ganze Körper
ist reichlich mit abstehenden Haaren bekleidet. Der Kopf ist schmä-
ler als der Thorax, länglich, fein gekörnt; die Oberkiefer sind fein
gezähnt. Der Fühlerschaft ist kurz, viel kürzer als der Kopf, un-
gefähr so lang als die zwei ersten Geifselglieder zusammen; die Füh-
lergeifsel hat 12 Glieder, die viel länger als breit sind und vom 5ten
ab etwas dicker werden. Die Netzaugen sind grofs und ziemlich
nach vorn gegen die Mandibeln gerückt. Die Punktaugen sind stark,
vom untersten läuft eine schwache Rinne gegen die Mitte der Stirn,
wo sie in einer kleinen Grube endet. Der Thorax ist hoch, oben
flach; die Basalfläche des Metathorax liegt viel niedriger als die Mit-
telbrust und endet in zwei starke dlvergirende fast horizontale
Dorne. Der Thorax ist fein gekörnt und gerunzelt. Der erste
Knoten des Stielchens ist etwas höher aber schmäler als der zweite,
beide sind fein gerunzelt. Der Hinterleib ist eiförmig, hinten zuge-
spitzt, glatt, glänzend. Die Spitze ist sammt den wenig sichtbaren
Genitalien gelb. Beine sehr lang, schlank. — Die Flügel sind fast
glashell mit bräunlichen Adern und braunem Randmal und haben
zwei geschlossene Cubilalzellcu. Länge des Vorderflügels 4^ Mm.
35 Atta semipolila Nyl. — Diese der vorigen sehr nahe-
stehende, vielleicht nur eine Varietät derselben bildende Art lebt auf
Sicilien (Zeller), auf dem Festlande von Griechenland (Krüper) und
den griechischen Inseln (v. Kiesenwetter). Aus diesen Ländern kam
mir bisher ebenso wenig eine typische testaceopilosa als aus dem
südwestlichen Europa eine semipolUa vor. Letztere läfst sich mit
blofscm Auge sehr leicht von jener durch ihre geringere G röfse,
durch röthlichbraune Färbung, durch stärkern Glanz
und schwächere Beborstung unterscheiden. Den Hinterleib hat sie
nicht immer, wie Nylander angiebt, ganz glatt und glänzend,
sondern ebenso oft matt, seidenartig schimmernd; aber ge-
rade an dem matten Hinlerleib zeigt sich (wenigstens ist es so bei
Ameisenfmina der MUtelmeerländer. 257
allen meinen Exemplaren) eine wesenlliche Verschiedenheit beider
Formen. Während auf dem Hinterleib der testaceop'dosa die Run-
zeln scharf, deutlich und der Länge nach laufend erscheinen, sind
sie bei der semipolUa aufserordentlich fein, nur mit einer scharfen
Loupe deutlich wahrnehmbar und von querer Richtung; nur
an der Basis, dort, wo das Stielchen eingelenkt ist, zeigen sich in
geringer Ausdehnung Längsrunzeln. Mit dem Bekanntwerden der
geflügelten Geschlechter wird sich wohl auch die Frage lösen, ob
semipolUa als besondere Art oder nur als Varietät der testaceopilosa
beizubehalten ist.
36. Atta splendida n. sp.
$ Rubido-testacea^ nitida, sparse Jlavido-pilosa, pedibus testa-
ceis, uhdomine J'ascia lata migra^ clypeo glabro, antennarum scapo
gracili non striata, metanoto spinis duabus curtis fere verticali-
bus. — Long. 6 Mm.
Aus Griechenland (Krüper).
Hell röthlich gelb, Fiifse blafs gelb, über die Mitte des Hinter-
leibs läuft eine breite die hintere Hälfte des ersten Bauchsegments
einnehmende schwarze sehr glänzende Binde. Der ganze Kör-
per mit Ausnahme des etwas matteren Kopfs ist glänzend und mit
abstehenden gelben Borstenhaaren sparsam besetzt. Der Kopf ist
viel länger als breit und breiter als der Thorax, schwach gerunzelt
und dazwischen gekörnt. Die Oberkiefer sind längsgerunzelt mit
schwarzem Zahnrande, vorn mit drei stärkern, hinten mit mehreren
weniger deutlichen Zähnen. Der den Kopf weit überragende Füh-
lerschaft ist viel schlanker als bei den beiden vorigen Arten,
an derSpitze fast eben so schmal als an der Basis, nicht
gestreift und nicht abstehend beborstet. Die Fühlergeifsel
ist wie bei der vorigen Art. Der Clypeus ist fast ganz glatt,
glänzend, am Vorderrand ein wenig ausgebuchtet; das Stirnfeld
ist glatt, glänzend. Die Netzaugen sitzen in der Mitte des Seiten-
randes des Kopfs, Punktaugen fehlen. Das Mesonotum ragt an seiner
Vorderseite schwach beiilenförmig über dasPronotum vor und selztsich
dann stark abschüssig in das noch tiefer liegende Metanotum, wel-
ches an seinem Hinterrande zwei fast vertikale kurze etwas diver-
girende Dorne trägt, fort. Das Mesonotum ist schwach, das Meta-
notum ist stärker gerunzelt; die Seiten des Thorax sind vorn runz-
lig, rückwärts gekörnt. Das erste Glied des Slielchens ist vorn ge-
streckt, hinten knotenförmig, das zweite Glied ist kürzer aber dik-
ker als das erste, beide sind sehr fein gerunzelt. Der Hinterleib ist
glatt, sehr glänzend. Die Schenkel haben an der Unterseite nur
258 Roger: über die
wenige abstehende Uaare, die Schienen sind sehr sparsam anliegend
behanit.
Diese scliöne Art hat ganz den schlanken Körperbau der A.
ieslaceopilosa und steht namentlich der Varietät sardoa Mayr, auch
in der Färbung, sehr nahe; doch kann sie von dieser durch den
Glanz und die sparsamere gelbe ßeborstung, durch den ghitlen
Clypeus und das glänzende Slirnfeld, den schlanken, nicht verdickten,
ungcsireiflen nicht abstehend behaarlen Fiihlerschaft, die schwarze
Hinterieibsbinde und die nicht abstehend beborsleten Schienen leicht
unterschieden werden.
37. Telraniorium lipprihim Nyl. — Mit dieser in Frank-
reich und überall in Deulschland. aber bisher immer einzeln vor-
konmu-nden Art ist graminicola Smith (Enlomologists Ann. 1858
p. 39) synonym.
38. Ijeplothorax int errtipl us Schenk (simpl iciuscti-
lus Nyl.) — Nylandcr hat seinen simpUcinsrnlus nach solchen Slük-
ken des L. inlerruplus aufgeslellt, deren Hinterleib die unterbro-
chene Binde gänzlich oder wenigstens bis auf die Randfleckea
fehlt. Dies ist indessen ein häufiges Vorkommen; Originalstücke
des L. interrüptns. von U. Schenk mir freundlichst mitgelheiU, zei-
gen fast keine Spur von einer Binde. Stücke von Fonlainebleau,
von woher Nylander seinen &impliciusctdus erhalten hat, erwiesen
sich mir als ächter inlerruplus und zwar als jene Varietät, der die
Binde auf dum Hinterleib fehlt.
39. Leplolhorax recedens Nyl. — Nylander's Beschreibung
seiner M. recedens aus Frankreich pafst vollständig auf griechische
Stücke (Zanle, v. Kiesenweiler) einer Ameise, die ich somit be-
stimmt glaube auf diese Art beziehen zu dürfen. Mit den Woiten:
„tibiae absque pilis nllis erectis'' wollte Nylander nur andeuten, dafs
die Haare auf den Tibien nicht rechtwinklig abstehen.
$ Rufd, nilida, pilosa, ahdomine nigro-J'ascialo , metathorace
spinis dnuhus. — Long. 4y Mm.
Hotbgclb, glänzend, der Kopf und das Schildchen etwas dunk-
ler, die Flügelansätze und eine breite, die Basis freilassende Binde
auf dem ersten und eine schmälere auf dem zweiten Hinferleibsringe
glänzend schwarz. Der Körper ist mit zahlreichen abstehenden
Börstchen bekleidet, Fühlerschaft und Schienen haben (wie beim $)
nur unter einem spitzen Winkel abstehende Härchen. Die fünfzäh-
nigen Mandibeln sind fein — , ücy Kopf, namentlich seitlich, weit-
läufig etwas stärker gerunzelt; der Clypeus ist unten sehr schwach
gekielt. Der Thorax ist glänzend, glatt, fast ohne Scuiptur; nur
Ameisenfauna der Mittelmeerländer. 259
der Metathorax ist schwach gerunzelt, seitlicli etwas gekörnt
und hat hinten zwei spitzige Dorne, die horizontaler sind als die
des $. Die beiden Knoten sind unten und vorn fast glatt, oben
sehr fein körnig gerunzelt. Flügel fehlen.
40. Pheidole Westw. (Oecophlhora) pusillaHeev ist sy-
nonym mit laevigata Smith.
41. Pheidole pallidula Nyl. (megacephala Los.). — Es
kann keinem Zweifel unterliegen, dafs Losana unter obigem Namen
die um Turin sehr häufige paliuhda Nyl., und zwar deren grofsen $
oder Soldaten beschrieben hat. H. Ghiliani sandte mir von dort
alle vier Formen in grofser Anzahl.
42. Pheidole molesla Say (dornest ica Shuk.). — Nach
Smith ist M. domestica Shuk. identisch mit jener Myrmica, welche
in Amerika einheimisch, von Say schon früher als JYI. molesta be-
schrieben wurde. Stücke aus Rio Janeiro in meiner Sammlung
stimmen ebenfalls ganz mit Pariser und Londoner Exemplaren über-
ein, nur sind sie ein wenig gröfser. Smith stellt diese Art im Cat.
Brit. Mus. Formic. p. 122 zu der Unterabtheilung Diplorhoptrum,
zu der sie jedoch wegen ihrer eilfgliedrigen, mit dreigliedriger Keule
versehenen Fühler nicht gebracht werden kann. — Im Bulletin der
Annales d. France 1858 p. LXXXI giebt Lucas die Notiz, dafs Di-
plorhoptrum fugax zuweilen in Pariser Häusern sehr schädlich auf-
trete. Die Vergleichung der von H. Lucas mir gefälligst gesandten
Stücke ergab jedoch, dafs dieselben nicht Diplorhoptruvi fugax,
sondern Pheidole (Oecophlhora) molesla Say sei. Meines Wissens
ist D. figax noch nicht in Häusern bemerkt worden.
5.3. Crematogaster scutellaris Ol. — Mit dieser Art sy-
nonym ist Form, haematocephala Leach.
Cremntogaater castanea Smilh (Catal. Hymenopt. Brit. Mas.
Formic. p. 136) ist nicht aus Albanien, sondern aus Port Natal, und des-
halb aus der Reihe der Europäer zu streichen.
Auf Tafel VIL sind dargestellt:
1. Kopf von Formica bombycina, $ major;
a. Maxillartaster, b. Mandibel.
2. Kopf von Stigmatomma denticulutum.
3. Kopf von Typhlopone europaew, a. Clypeus.
4. Odoniomachus Ghdianii 2;
a. Mandibel, b. Stielchen und Schuppe, Seitenansicht.
5. Ponera androgyna $; a. Klappenapparat (vgl. S. 247).
6. Maxillartaster von Ponera contractu $.
7. Maxillartaster von Ponera pnnctatissimn $,
b. Abnormer Flügel von Atta struclor cT.
Berl. Entoraol. Zeitschr. III. 20
Einige neue europäische Isopoden-Arten
von
J. P. E. Frdr. Stein in Berlin.
Di
'ie nachstehend beschriebenen Porcellionen und Armadillidien wur-
den mit Ausnahme des Ar. irlanguliferum von mir während mei-
nes Aufenthalls in Dalmatien und an der Baaaler Gränze bei Me-
hadia in den Monaten Mai und Juni der letztvergangenen Jahre ge-
sammelt.
1. Porcellio trilobatus: ßorsum medio granulosum^ fusces-
centi-griseum, ad latera liitescens , glabrum; processus frontales
maximii, medius apice rolundatus vel oblusissime acuminatus, late-
rales acuti^ medio fere duplo longiores., ultimi catidalis cingtdi apex
acute lanceolatus^ supra planus; antennaruni arliculus nltimus pe-
nultimo iertia parte longior. — Longitud. 17 millim., latitud. ll^-
millim.
Von breit-elliptischer Gestalt. Kopf und Oberseite der sieben
ersten Segmente sind schmutzig - grau und mit Tuberkeln bedeckt,
welche den Hinterrand jedes Ringes freilassen. Die sehr grofsen
Seitenfortsätze der Ringe sind blafsgelblich, und wie die Hinterleibs-
ringe ohne Tuberkeln, oder doch nur mit einigen sehr undeutlichen
versehen; jeder Seitenfortsatz trägt nahe seinem Vorderwinkel ein
ganz kleines, schwärzliches Fleckchen, was sehr selten auf einzel-
nen Ringen fehlt. Bei starker Vergrüfserung erscheint die ganze
Oberfläche, namentlich die der Hinterleibsringe, mit sehr kurzen,
etwas gekrümmten, weitläufig stehenden Börstchen besetzt. Sehr
au><gezeichnet sind die Stirnfortsätze; der mittlere ist entweder ab-
gerundet oder mit einer kleinen, slumpflichen Spitze versehen; die
beiden äufseren sind spitzig und stark vorragend, beinahe doppelt
80 lang, als der mittlere. Das dritte Fühlerglied ist oben ziemlich
tief ausgerandet, so, dafs dadurch die äufsere Ecke als eine kurze
Spitze hervortritt, das vierte ist platt zusammengedrückt, und da-
durch um ein Drittel breiter, als das fünfte beinahe stielrunde; die
Slein: über Isopoden- Arten. 261
beiden letzten sind zusammengenommen nicht ganz so lang, wie
das 5te, und das letzte ein Drittel länger, als das vorletzte. Die
Spitze des letzten Hinterleibsringes ist scharf lanzettförmig, oben
flach. Das letzte Glied der Scliwanzanhänge ist breit lanzettlich,
und wenig länger als das Basalglied, über welches die Hinterleibs-
spitze zur Hälfte hervorragt.
Oniscus lalus Risso ') soll einen glatten Rücken, punktirte
safrangelb und schwarz gefleckte Segmente besitzen, was auf P.
irilobaltis m. nicht zutriift. Zum Verwechseln ähnlich sieht ihr der
in Aegypten vorkommende P. insignis Brndt., dessen Hinterleibs-
spitzc aber einen ganz andern Bau hat, und bei welchem auch die
Seitenfortsälze der Segmente mit Tuberkeln bedeckt sind.
Mehrere Stücke (14) fand ich auf dem linken Ufer der Czerna
in der Nähe des Herkulesbades Mehadia, theils unter Steinen, theils
an feuchten Felswänden.
2. P orcellio aemuhis: Dorsum granulis ohteclum, nigri-
canii - griseum., inaculis irregulär ibiis rii/is inlermixtis ; processus
yrontales laterales parvi, rolmidati, medius nidliis; idtimi caudalis
cinguli apex oblnse lanceolatus., supra planus; anlennaruni articu-
bis ullimus penullimo subaequilongus. — Longitud. 13^ millim., la-
titud. 7 millim.
Dem P. scaber Latr. nicht unähnlich, doch mehr gleich breit,
und aufserdem durch den Bau der Stirne und der Hinterleibsspitze
verschieden. Am meisten gleicht er dem von Koch beschriebenen
und abgebildeten P. nodulosus, dessen letztes Fühlerglied aber merk-
lich länger als das vorletzte ist.
Länglich -elliptisch; die ganze Oberfläche ist schwärzlich-grau,
untermischt mit unregelmäfsigen, braunrothen Flecken, welche an
den Seiten der sieben ersten Segmente eine nicht sehr deutliche
Linie bilden. Die Tuberkeln sind nur flach und bedecken den Kopf,
zwei Drittel des Vordertheils der sieben ersten Segmente, und na-
mentlich auch die Seitenfortsätze der Hinterleibsringe, deren Mittel-
flächen nur vereinzelte tragen. Aufserdem ist die Oberseite noch
mit ziemlich dicht stehenden, sehr kurzen, weifsen Börstchen be-
säet. Die seitlichen Stirnfortsätze ragen nur wenig hervor und sind
abgerundet, die mittlere Stirnbedeckung ist eben. Die Fühler bie-
ten wenig Bemerkenswerthes, das letzte Glied ist unbedeutend kür-
') Risso histoire naturelle de l'Europe meridion. Tom. V. p. 116
1826.
20*
262 Stein: über
zer, als das vorletzte. Die Spitze des letzten Hinterleibssegments
ist stumpf lanzettlich, oben flach. Das letzte Glied der Schwanz-
anhänge ist flach und nur mälsig zugespitzt, etwa ein Drittel län-
ger als das vorletzte, über welches die Hintcrleibsspitze zur Hälfte
vorragt.
3. Porcellio longicornis: Dorsum granulis ohleclum. ni-
gricanti - grisenm^ 7naculis Jlavescenl ifjtis subli'iseriatis : processus
yrontales laterales paivi rotundati, purum prominentes^ niedins nul-
lus; Ultimi caud(dis cingidi ape.v acute iriquetrus, supra profunde
stdcatus; antennarum articuhis tdtimus penultitno tertia parte hre-
vior. — Long. 11^^ Millim., latilud. 5^ Millim.
Dem P. Ralhkei Brndt. in Färbung und Form äufserst ähn-
lich, und hauptsächli(;h nur durch die verhältnifsmäfsig langen Füh-
ler und den Bau der Spitze des letzten Hinterleibsringes unter-
schieden. «
Von länglich-elliptischer Form; die ganze OI)erseile ist bei den
Jüngern Stücken dunkel bleigrau, bei den altern schmutzig gelb-
grau, beiderseits mit einer deutlichen, in der Mitte nur mit einer
undeutlichen, höchstens bis zum vierten Ringe reichenden weifs-
gelblichen Linie versehen. Ziemlich zahlreiche Tuberkeln bedecken
die Segmente in ihrer ganzen Ausdehnung, bilden aber auf der
Mitte der Hinterleibsringe eine regchnäfsige Querreihe von einzel-
nen Körnchen; auch der äufsersfe Rand des 5ten, 6ten und 7ten
Segments und sämmtlicher Hinterleibsringe trägt eine Reihe sehr
kleiner Tuberkeln. Aufserdem bemerkt man bei guter V'crgröfse-
rung ziemlich dicht stehende, aber sehr kurze, Aveifse Börstchen.
Die seitlichen Slirnfortsätze sind klein und abgerundet, die mittlere
Stirnbedeckung ist eben. Die Fühler sind sehr lang, fast zwei Drit-
tel so lang wie das Thier; das 2te und 3te Glied ist am Ende aus-
gerandet, und die äufsern Ecken tieten spitzig vor; das 3te und
4te Glied ist etwas kantig und mit Längsrinnen versehen; das letzte
ist beinah mehr als ein Drittel kürzer als das vorletzte. Das scharf
dreieckig zugespitzte letzte Hintcrleibs.'egment ist oben tief gefurcht.
Das letzte Glied der Schwanzanhänge ist klein und spitzig, und das
vorletzte wird kaum von der Hinterleibsspitze überragt.
In Dalmalien unter Steinen, namentlich bei Ragusa und Cattaro.
4. P orcellio myrmecophilus: Dorsum ohsoletissime tuber-
culosum, laete glaiicum: processus frontales laterales parvi^ sub-
rectangtUares, medius nullusi tdtimi cuudalis cingidi apex acute tri-
Isopoden- Arten. 263
quetrus. supra mediocrtter excavntus: antennarum artictdus tdtimus
pemdllmo fere dnplo longior. — Long. 7 Millim., latit. 3| Millim.
Dem P. pruinosun Brndt. sehr ähnelnd, doch durch die ganz
weifsen Fühler, die hellere hläulich-^raue Färbung, die geringere
Stärke der Tuberkeln, und die verschiedene Form der seitlichen
Stirnfortsätze sogleich zu unterscheiden.
Von länglich - elliptischer (ieslalt; im lebenden Zustande oben
bläulich-grau, unten ziemlich lebhaft gelb; nach dem Tode verän-
dert sich die bläulich-grane Färbung in weifslich-grau. Die äufserst
flachen und undeutlichen Tuberkeln befinden sich nur auf der Vor-
derhälfte der sieben ersten Segmente, aber jedes hat vor dem Hin-
terwinkel des seitlichen Fortsatzes eine kleine, rundliche, isolirt
stehende Schwiele. Die Hinterleibsringe erscheinen fast glatt, und
nur deren äufserste Ränder tragen eine Reihe sehr undeutlicher
Körnchen. Die seitlichen, wenig vortretenden Stirnfortsätze sind
fast rechtwinklig; die mittlere Slirnbedeckung ist eben. Die Füh-
ler sind durch ihr reines VVeifs ausgezeichnet; von ihrem Baue ist
uur beraerkenswerth, dafs das letzte Glied beinah doppelt so lang,
als das vorletzte ist. Das dreieckige, ziemlich scharf zugespitzte
letzte Hinterleibsglied ist oben nur seicht ausgehöhlt. Das Endglied
der Schwanzanhänge ist scharf zugespitzt, und fast doppelt so lang
als das vorhergehende, über welches die Hinterleibsspitze nur etwa
ein Drittel ihrer Länge hervorragt.
Ziemlich häufig in Dalmatien unter Steinen bei Ameisen, na-
mentlich unweit Cattaro in den Nestern der Atta slmiclor Latr. ,
in deren Erdlöcher er beim Aufheben der Steine flüchtet.
5. Armadillidium iriangtilij'erum: Dorsum nlliduin, gla-
brunt^ subtHissime punctalum, plumbeo-griseuni, macidis Jlavis sub-
regufuribtts obleclum; Icmina Jionlalis aciUe triquefra, froidis li-
neas superans; abdominis apex obtitse, appendices laterales rotun-
datO'triquetra. — Long. 15 Millim., latit. 7 Millim.
Von lang elliptischer, sehr gewölbter Gestalt, und hauptsäch-
lich durch die eigenthümliche Form der gelben Flecke auf den Vor-
dersegmenten ausgezeichnet. Die Oberfläche ist glatt und glänzend,
sehr fein und dicht punktirt; ein helles Bleigrau bildet die Haupt-
färbung, die Ränder aller Segmente sind jedoch schmal hellgelb,
welche Färbung auch die Seiten und die Hiuterwinkel der sieben
ersten Segmente einnimmt, auf der Mitte aber mit der Spitze nach
vorn gekehrte Dreiecke und jederseits daneben einen mehr rundli-
chen, zuweilen auch dreieckigen Flecken bildet; bei einem Stücke
264 Stein : über
befindet sich auf der Basis der Hinterleibsspitze ein länglich-runder,
gelber Fleck und die Basalecken derselben, wie die beiden Seiten-
anhänge sind ebenfalls rein gelb. Die Stirnplatte ist kurz, scharf
dreispitzig, oben die Stirnlinien überragend; die untern Seitenfort-
sätze der Stirn stehen stumpfspitzig vor. Die Hinterleibsspitze ist
dreieckig; die Nebenanhänge bilden etwas schief dreieckige Platten
mit abgerundeten Ecken.
Einige Stücke von Hrn. Dr. O. Staudinger im südlichen Frank-
reich unweit Monfpellier gefunden.
6. Armadillid ium scaherrimum: Dorsum grannlis densis-
sime obtectum, sordide lulescens; lamina frontalis longa, cuneifor-
mis, frontis lineas longe superans; ahdominis apex elongaio-irique-
trus; appendices laterales subspathiformes. — Long. 15 Millini., la-
titud. 8 Millim.
Von ziemlich breit-elliptischer, flach gewölbter Gestalt, und von
schmutzig lehmgelber Färbung, die Seitenfortsätze der Segmente hel-
ler. Die ganze Oberfläche, mit Ausnahme der Seitenanhänge der
Hinterleibsspitze, ist mit ziemlich stark vortretenden Tuberkeln dicht
besetzt. Einige Individuen zeigen auf den vordem Segmenten zwei,
kaum wahrnehmbare Reihen ganz blafsgelblicher Flecken, die je-
doch erst nach dem Tode hervorgetreten sind. Die Stirnplatte ist
bei dieser Art von recht ausgezeichnetem Baue; sie bildet einen
kleinen, ziemlich langen Keil, und ragt bedeutend über die Stirn-
linien weg. Die untern Seilenforlsätze der Stirn treten stumpf-
spitzig nach Aufsen heraus, und auch die obern sind bei manchen
Individuen merklich, aber im Bogen abgerundet vorspringend. An
den Fühlern ist das ote Glied verhältnifsmäfsig lang, um ein Drit-
tel länger als die beiden letzten zusammengenommen, von denen
wieder das letzte um ein Viertel kürzer als das vorletzte ist. Die
äufserste Spitze des etwas verlängerten, letzten Hinterleibsgliedes
ist zugerundef; die Seitenanhänge bilden längliche, gleichsam spa-
thelförmige Platten, und sind dadurch ausgezeichnet, dafs sie nur
mit ganz kurzen, weifsen Börstchen bedeckt sind, während alle
übrigen Flächen des Körpers auf der Oberseite Körnchen tragen.
Diese Art stimmt mit A. Pallasii Brndt. , welches mulhmafs-
lich in der Kirgisen-Steppe gefunden wurde, in vielen Stücken über-
ein, ist aber jedenfalls davon verschieden. A. Pallasii Brndt. ist
fast doppelt so grofs, als A. scaberrimum j/i., und von bleigrauer
Farbe, die zwar bei den fünf in der Königl. Sammlung beOndlichea
Exemplaren etwas verblichen, aber im Leben gewifs ziemlich dun-
Isopoden-Arten. 265
kel war. Die obere Kante der Stirnplatte ist ein wenig ausge-
randet, und das letzte Fühlerglied nur halb so lang, als das vor-
letzte.
In Dalmatien, bei Ragusa und Catfaro in Menge unter Steinen.
7. Armadillidium versicol or: Dorsiim glabrum, densis-
sime puiiciatum, r\ifo-fuscum, macidis Jlavis triserialis ohtectum;
lamina frontalis acute triqiiclra^ fronlis Ihieas partim superans;
abdominis apex ohtusissime , appendices laterales parvi rotundaio-
trlquetra. — Long. 13 Millini., latitud. 6 Millim.
Dem A. granulatnm Brndt. recht ähnlich, aber von schlan-
kerem Baue, ohne Körner und dichter punktirt, daher matt.
Die Oberfläche ist bei jüngeren Individuen ziemlich lebhaft
braunroth, bei älteren mehr braun. Auf der Mitte jedes der sieben
Vordersegmente steht eine Reihe rundlicher, gelber Flecken; jeder-
seits dieser letzteren bemerkt man eine etwas runzlige, ein längli-
ches Viereck bildende, ebenfalls gelb gefärbte Stelle, die sich dem
bewaffneten Auge aus schrägen Strichen zusammengesetzt erweist,
welche glatt und glänzend aussehen; jedoch bei starker Vergröfse-
rung ganz dicht und höchst fein punktirt erscheinen. Diese Stri-
che sind auf dem fünften, sechsten und siebenten Ringe am deut-
lichsten. Auch der Kopf ist mit verworrenen, gelblichen Runzeln
bedeckt. Die Slirnplatte ist scharf dreispitzig und ragt nur wenig,
aber doch deutlich wahrnehmbar über die Stirnlinien hervor; die
unteren Seitenfortsätze der Stirn sind klein und abgerundet. An
den Fühlern ist das letzte Glied ein Viertel länger als das vorletzte.
Die Hinterleibsspitze ist dreieckig, an ihrem äufsersteu Ende stumpf
zugerundet. (Hierdurch unterscheidet sich diese Art insbesondere
von dem ihr ebenfalls ähnlichen A. commutatutn Brandt, dessen
Hiuterleibsspitze nicht abgerundet, sondern gerade abgestutzt und
daher zvveieckig erscheint.) Die Seitenanhänge bilden kleine, schief
dreieckige Platten mit abgerundeten Ecken.
Jüngere Individuen von A. gramdatum Brandt, denen A.
versicolor sehr ähnlich sieht, sind mit deutlichen Tuberkeln bedeckt,
welche diesem fehlen, oder doch nur dem bewaffneten Auge ganz
undeutlich und vereinzelt erscheinen. Aufserdem ist das letzte Hin-
terleibssegnient bei A. granidattim Brndt. etwas verlängert zuge-
spitzt, dagegen bei A. versicolor m. kurz und stark zugerundet.
In Dalmatien bei Ragusa unter Steinen ziemlich häufig.
266 Stein: über
Ueber einige bereits bekannte Arten ist noch zu bemerken:
Porcellio insignis Brndt. kommt nach einem in der Samm-
lung des Herrn Dr. v. Martens befindlichen Stücke auch in Dalma-
tien vor. Das typische Exemplar der Königl. Sammlung stammt
aus Syrien.
Porcellio Syriacus Brndt. habe ich in einigen schönen und
grofsen Stücken (das eine ist 21 Millimeter lang und 12 Millime-
ter breit) in Dalmaticn bei Ragusa unter Steinen gefunden. Sie
stimmen genau mit den Brandt'schen Typen der hiesigen Königli-
chen Sammlung.
Porcellio eucerus Brndt. wurde von Herrn Dr. O' Stau-
dinger auch im südlichen Frankreich bei Montpellier in einigen
Stücken aufgefunden. Die Exemplare der Königl. Sammlung stam-
men aus Aegypten.
Armadillidium Klugii Brndt. kommt in den Gebirgen
Dalmatiens ungemein häufig vor. Die kahlen Felsen des Monte
Sello bei Ragusa waren des Morgens, bevor sie die Sonne beschien,
mit Tausenden der jüngeren Formen dieser Art wie bedeckt. Aus-
gewachsene Stücke fanden sich indessen nicht eben zahlreich.
Armadillicliiim granulatum Brndt. fand ich nur in w^e-
nigen Stücken bei Ragusa unter Steinen.
Armadillidium commutatum Brndf. war bei Ragusa un-
ter Steinen ziemlich gemein, und scheint das Armadillidium vul-
gare Latr. im südlichen Europa zu vertreten, wenn nicht mit dem-
selben identisch zu sein. Zwischen beiden sind fast nur Unter-
schiede in der Färbung wahrzunehmen, und diese sind sehr unbe-
ständig.
Armadillidium variegatum Latr. (siehe dessen Abbil-
dung in Koch's Crustaceen Deutschlands) fand ich bei Mehadia in
einer Reihe von Stücken, die sich aufser den sehr deutlichen und
schönen Fleckenreihen auf dem Rücken von A. affine Brandt nur
dadurch unterscheiden, dafs das erste Segment der Quere nach et-
was gewölbt und ebenso das Endsegment des Hinterleibs der Länge
nach etwas convex ist. Ich besitze indessen Stücke von A. affine
Brandt aus der Berliner Gegend, welche in der Färbung eine deut-
liche Hinneigung zu den ungarischen zeigen, weshalb ich A. affine
Brandt nur für eine etwas düster gefärbte Varietät von A. varie-
gatum Latr. halten möchte.
Isopoden-Arlen. 267
Endlich mag sich hier noch die Beschreibung einer neuen eu-
ropäischen Myriapoden-Ari anschliefsen.
Glomeris Dalmat ina: Dorsttm ohscure piceo-nigrum^ cin-
gutum pi'hmim laleribus striis quntuor ^ margine postei^iore fascia
aurantiaca antlce trisintiata', cingnlum quarttim, quintum et sexlum
maculis aiirantiacis biserlatis; cingulnm idlimum apice late auran~
tiacum medlo suhinterruplum. — Longitud. 13 Millim. , latitud. 6\
MiUim.
Sie ist mit keiner der von Brandt und Koch beschriebenen
Arten zu verwechseln, steht indessen Glomeris transalpina Koch
am nächsten.
Von dunkel pechbrauner Farbe; der schmale Hinterrand des
Nackenschildes, eine vorn dreimal ausgebuchtete Binde auf dem
Hintersaume des ersten Ringes, je zwei Flecke auf dem vierten,
fünften und sechsten Ringe, und die Spitze des letzten Ringes sind
lebhaft orangeroth, jedoch ist der auf der Spitze befindliche Flek-
ken nach innen tief ausgebuchtet, ohne völlig in zwei Theile ge-
spalten zu sein. Alle Ringe sind aufserdem mit einem sehr schma-
len, gelblichweifsen Saume eingefafst, und ihre Oberfläche ist glatt
und glänzend.
Bei Ragusa in Dalmatien an etwas feuchten Stellen im Gebirge
unter Steinen nicht selten von mir gefunden.
Kleinere Mittheilungen.
1. Ueber Dichotrachelus und zwei neue Rüsselkäfer.
Von Dr. G. St i er l in in Schafftiausen.
In der von mir gegebenen Gattungs-Diagnose der Gattung Di-
chotrachelus (Stelt. Ent. Ztg. 1853 p. 171) lieifst es: „Fübler am
Mundwinkel eingefügt". Es war diese Gattungs-Diagnose nach D.
sulcipennis entworfen, bei welchem die Fühler wirklich nahe der
Spitze des Rüssels eingefügt sind; die dichle Beschuppiing machte
die Beobachtung undeutlich; seither habe ich mich überzeugt, dafs
obige Angabe unrichtig ist; die Fühler sind auch bei D. sulcipen-
nis nicht am Mundwinkel, sondern hinter demselben eingefügt;
bei den übrigen Arten dieser Gattung sind dieselben noch mehr ge-
gen die Mitte des Rüssels gerückt.
Der Gattungs- Diagnose ist ferner beizufügen:
Vorderbrust ohne Rüsselfurche, Flügeldecken den ganzen Hinterleib
bedeckend; die Fufsklauen einfach und am Grunde nicht verwachsen.
Die Gattungs-Diagnose mufs also heifsen:
Fühler gekniet, eilfgliedrig, mäfsig dick, ihr Schaft den Hinter-
rand der Augen nicht ganz erreichend, gegen die Spitze verdickt.
Die zwei ersten Glieder der 7glicdrigen Geifsel sind verlängert,
verkehrt-kegelförmig, das erste Glied um die Hälfte länger als das
zweite, die folgenden kugelig, die letzten etwas knopfförmig, brei-
ter als lang. Die Keule ist dreigliedrig, oval, etwas zugespitzt.
Fühler vor der Mitte des Rüssels eingefügt, bald mehr, bald
weniger von der Spitze entfernt. Fühlerfurche gerade gegen die
Augen aufsteigend, kurz, ziemlich tief, gegen die Augen flach aus-
gebreitet.
Rüssel kaum länger als der Kopf, viereckig, vorn nirht ausge-
randet, nicht verbreitert und nicht lappenförmig erweitert.
Die runden Augen an den Seiten des Kopfes etwas nach un-
ten gerückt. Hüften der Vorderbeine einander berührend, fast ku-
gelig; die der Mittelbeine durch eine zien)lich schmale Leiste ge-
trennt. Die Vorderbrust ohne Rüsselfurche.
Beine stark, Schenkel gegen die Spitze mäfsig verdickt, unge-
zähnt, Schienen gerade, erst kurz vor der Spitze ein wenig gebo-
Kleinere JMiUheilungen. 269
gen, ohne Haken an der Spitze. Fufsklauen einfach, am Grunde
nicht verwachsen.
Das Halsschild vorn gegen die Augen nicht erweitert, hinten
in flachem Bogen gerundet.
Schildchen kaum sichtbar, undeutlich.
Flügeldecken eiförmig, den Hinterleib ganz bedeckend, mit ab-
gerundeten Schultern, vorn gemeinschaftlich schwach ausgerandet.
Körper dicbt beschuppt, länglich, etwas flachgedrückt. Hals-
schild in der Mitte von einer tiefen Längsfurche durchzogen. Die
abwechselnden Zwischenräume der Flügeldecken erhabener und mit
einer Reihe dicker, langer Borsten besetzt.
Letzter Bauchring beim Männchen mit einer länglichen Grube.
Dieser Gattung mufs hiernach eine andere Stellung im System
angewiesen werden, und zwar scheint mir die richtige Stellung vor
der Gattung Sltjphlus.
Von den bis jetzt bekannten vier xA.rten ist D. sulctpeimis bis-
her einzig am Mont Rosa, aber in Mehrzahl, D. Imhofß einzig am
Bernina (ein einziges Exemplar) aufgefunden worden. D. Rudeni
scheint über die ganze schweizerische Hochalpenkette vom Bernina
bis zum Mont Blanc verbreitet zu sein; ich fand ilin im Jahre 1858
auf der Höhe des Gotthards-Passes, Herr Biscbolf-Ehinger auf dem
St. Bernhard, Herr Senator v. Hey den am Bernina. D. SlierUni
ward bisher nur in den Tyroler Alpen in der Nähe von Botzen ge-
funden.
Zwei neue Phyllohius aus den Alpen sind:
Phyllobius alpiniis Stierl.: Oblongiis. niger, imptibis^ squa-
mulis viridi-sericeis^ roiundatis dense tectus. Antennae ihoracis ba-
sin superayites, articulis 4 — 1 funiculi obconicis, clava breviler ovaia;
femoribus denie acuta, valido armalis, clavatis. Fronte roslroque
canalicidatis, Ihornce Icdiludine breviore, luleribus rotiindato-amptiato,
antice obsolete carinato, elytris pitnctato-striatis , interstitäs planis.
Antennarum fxiniculo, tibiarurn apice, tarsis(jue ritfo - testaceis. —
Long. 3 lin.
Aus der Gruppe des Ph. pineti und macidicornis . von beiden
durch den Mangel der Behaarung verschieden; darin nähert er sich
am meisten dem sibirischen PA. chloris, von welchem er durch ge-
furchte Stirn und Rüssel, so wie durch die dunklen Beine abweicht;
von P. virens Schh. weicht er durch stärkere Fühler und beträcht-
lichere Gröfse ab. Die Fühler reichen über den Hinterrand des
Halsschildes, deren Schaft kaum über dessen Vorderrand hinaus,
270 Kleinere MiltJieihingen.
das Iste bis 4fe Glied der Geifsel etwas länger als breit, das 5le
bis 7te kürzer, die Keule kurz-eiförmig, zugespitzt. Im allgemeinen
sind sie kräftig gebaut, Schaft und Keule sind schwarz, die Geifsel-
glieder röthlich, die Spitxc des Isten Geifselgliedes meist etwas
dunkler. Rüssel kurz, ziemlich stark, die gewölbte Stirne fein ge-
furcht. Halsschild gewölbt, breiter als lang, seitlich ziemlich stark
gerundet, vorn mit undeutlichem Kiel, hinten mit kurzer, undeutli-
cher Kinne. Flügeldecken uiäfsig punktirt- gestreift, die Zwischen-
räume eben, ziemlich gleichbreit, hinten schwach zugespitzt. Die
Farbe der Schuppen ist der des Polydrusus sericeus am ähnlichsten;
die Oberfläche ganz unbehaart; die Schenkel etwas keulenförmig
verdickt, mit starkem, spitzigem Zahn. Die Spitze der Schienen
und die Tarsen bräurdich roth.
Von mir iu Wallis, von Herrn Professor Heer in Bündten ge-
sammelt.
Polydrusus parado xus Stierl.: IViger, viridi-st^tiamosns^
antennis pedibusque ieslaceis, tibiis onmibus compressis. latls. femo-
ribus muiicis, antennariim scapo ocidos non superanle, fronte plana,
pronolo cylindrico, lateribus seioso^ elytris brevUer subtilissime pu-
bescentibus. — Long. 2^ Lin.
Ein grüner Polydrusus aus der Gruppe von P. planifrons und
impressifrons ^ der sich von allen Gattungs- Verwandten durch die
merkwürdige Bildung der Schienen auszeichnet; diese sind ganz platt-
gedrückt und dadurch aufi'allcnd breit, der Aufsenrand ziemlich ge-
rade, der Innenrand gebuchtet; die Fühler sind zart gebaut, der
Schaft den Hinterrand nicht überragend, gelb oder gelbbraun, gegen
die Spitze dunkler. Rüssel eben, Kopf einfach gewölbt, ohne Rinne.
Halsschild kaum länger als breit, ziemlich cylindrisch, seitlich mit
kurzen Borsten versehen. Flügeldecken mit feiner, sehr kurzer Be-
haarung, mit runden, grünen Schüppchen bedeckt, iu den Zwischen-
räumen keine schwarzen Punkte. Die Beine sind heller oder dunk-
ler gelb, die Schenkel ungezähnt. In den Bündtner Alpen; ich fand
ihn im Jahre 1857 auf der Höhe des Splügen und Gotlliardspasses.
2. Ueber Dinoderus subslriaius Pkl. und Din. elongalus Pkl. Gyll.
von Oberlehrer Strübing.
Diese beiden Thierc sollen nach Assmus Beobachtungen (Ann.
d. 1. SOG. ent. de Fr. V. p. 62.5) Männchen und Weibchen derselben
Art sein. Der ganze Habitus und die Lebensweise beider lassen das
bezweifeln.
Kleinere Miltheilungen. 271
Den Beschreibungen Gyllenhall's ist hinzuzufügen, dafs die Füh-
ler beider Thiere eine sehr verschiedeue Bildung zeigen. Die des
D. suhsLriatus beschreibt Gyllenhall genau. — Die Fühler des D.
elongahis sind in allen ihren Theilen zarter und feiner gebaut. Die
beidfu gröfsern Basalglieder sind ungleich, das erste nämlich etwas
mehr länglich, die fünf folgenden sind fester und enger aneinander
gedrückt als bei D. snbslruiiiis, erscheinen daher breiter als lang
und nehmen bis zum siebenten Gliede sichtbar an Gröfse zu. Die
drei Endglieder bilden eine ganz anders gestaltete Keule als beim
vorigen. Die drei Glieder sind an der Aufsenkante aneinander ge-
heftet und bilden einen dreiblättrigen Kamm. Das achte Glied ist
nämlich blattförmig nach Innen erweitert mit geschwungener Innen-
seite und scharf dreieckig, das neunte Glied eben so entwickelt,
aber die Innenecke mehr abgerundet, das Endglied wenig kleiner
als die beiden vorhergehenden, aber etwas mehr in die Länge ge-
zogen.
Die Skulptur des Halsschildes ist wesentlich verschieden. D.
substriatus zeigt ein überall gekörntes Halsschild, die Körner wer-
den nach vorn und am Seiienraude gröfser wie bei manchen Bo-
strichen, ja unmittelbar am Vorderrande bilden sie starke, gerade
Zähnchen, die auch die Vorderecken bis auf den Seitenrand umfas-
sen. Bei D. elongaius dagegen ist der hintere Theil des Halsschil-
des bis nahe an die hier steilere Wölbung fein und ziemlich dicht
punktirt mit glänzenden, glatten Zwischenräumen. Der steil ab-
schüssige Vordertheil zeigt sich fast gerunzelt und in den Uneben-
heiten einzelne gröfsere zahnartige Erhabenheiten, aber erst am Sei-
tenrande der Wölbung jedcrseits drei starke, rückwärts gebogene
scharfspitzige Zähnchen und ein viertes kleineres.
Die Flügeldecken des D. subsirkUus sind dicht gekörnt und
gerunzelt, und zeigen, besonders von vorn nach hinten gesehen,
ziemlich regelmäfsige Punktreihen, vielmehr Kerbsireifen. Die des
D. elongatus dagegen erscheinen verworren grob punktirt mit fast
glatten Zwischenräumen. Ihre Färbung ist bei ausgefärbten Stücken
stets auf der vordem Hälfte rothbraun und wird nach hinten dunk-
ler bis schwarzbraun, während sie bei D. substriafus ein gleichmä-
fsiges Dunkelbraun zeigen. — Endlich ist auch der Bau der Füfse
hei beiden Thicren verschieden. i>. substj-iains zeigt die kräftigen,
starken Füfse wie Apaie, D. elongatus die feiner und zarler ge-
bauten von Si/7io.ri//on; dagegen treten die beiden Enddornen der
Schienen, der gerade äufsere und der etwas hakige, wagerechte in-
nere bei D. elongatus verhältnifsmäfsig stärker hervor. Die Tarsen
272 Kleinere Mitlheilungen.
der Hinterfüfse ersclieinen bei D. elongatus fast viergliedrig, sehr
winzig klein ist das erste, in der Schiene versteckte Glied, dage-
gen ist das zweite Tarsenglied entsprechend viel länger als bei D.
subslriatus und fast länger als das 3te und 4te Glied zusammenge-
nommen.
Hiernach halte ich dafür, dafs D. elongatus der Gattung Sy-
noxylon näher steht als der Gattung Dinoderus, und vielleicht zu
ersterer zu ziehen ist
Den D. elongatus sandle mir im Sommer 1857 unser Vereins-
mitglied Herr Wehncke in Harburg. Er hatte das Tliier aus einem
Weinsfock erhalten, der an einem Hause nur 5 bis 6 Fufs hoch ge-
zogen war und ziemlich altes Holz hatte. Nadelholz war nicht in
der Umgegend, auch keine Eichen, nur Obstbäume, an denen keine
Spur des Käfers. Auch dieser Aufenthalt des Küfers weiset auf
Synox. muricatum hin. Die Larven scheinen nach Herrn W.'s An-
gabe vom Mark aus in den Holzkörper gefressen zu haben, und
zwar in fast rechtwinkligen Gängen , in deren jedem in der Regel
ein Thier, in einem Falle zwei gefunden wurden. Die Verpuppung
ging im Holze vor sich, und der Käfer halte sich zuletzt in einem
stumpfen Winkel herausgefressen. Die Larve ist denen der Xylo-
phagen ähnlich gebildet; ich besitze nur eine, welche sich unmit-
telbar vor der Verpuppung befindet, und deren Gestalt keine ge-
naue Beschreibung mehr zuläfst. Zur Zeit des Fanges fanden sich
diese angehenden, so wie vollständigen Puppen, ganz unausgefärble
und in Mehrzahl vollständig entwickelte Käfer vor. Leider war
die Rebe im Winter 1858 eingegangen und weitere Beobachtung
verhindert.
3. Ueber Lina lapponica.
In der Stettiner Entomol. Zeit. 1858 p. 400. 2. ist das Zusam-
mengehören von Lina lapponica Lin. und hulgarensis Fabr. noch-
mals in Frage gestellt, dagegen aber schon in der ßerl. Zeitschrift
(1858 p. 385) auf den Mangel stichhaltiger Unterschiede hingewie-
sen worden. Völlig entscheidend sind in dieser Frage die von Mär-
kel in der Allgem. deutschen naturh. Zeil. 1857 p. 174 mitgetheil-
ten Beobaclitungen, wonach er nicht nur beide Formen jährlich in
grofser Menge in allen nur möglichen Ucbergängen unter einander,
bezichendlich in Begattung, gefunden, sondern sie auch vom Eie an
erzogen und Lina lapponica und hulgarensis aus derselben Brut er-
halten hat. V. Kiesentveiter.
Kleinere Mittheilungen. 273
4. Ueber einige Apionen.
Apion rugicolle Germ, ist mit setiferum Schh. identisch; der
unler dem Namen rugicolle in vielen französischen Sammlungen be-
findliche, aus den Pyrenäen stammende Käfer ist der von mir als
Perrisii beschriebene. ')
Apion puncticolle Waltl. ist mit valldirostre S chh. identisch.
Apion perplexum Schh. ist das Männchen von oriinis Kirby.
Apion laevithorax Schh. wird zwar von Schaum zu laeviga-
tum Kirby gezogen, indessen stellte sich das typische cf aus der
Chevrolat'schen Sammlung, nachdem es gehörig gereinigt, deutlich
als ein cT von Apion marchicum Germ, heraus, welches in Gestalt
und Punktirung bedeutend variirt.
Es scheint mir zweckmäfsig hier auf eine neue Art aus dem
südlichen Frankreich aufmerksam zu machen, welche mir zwar
nur in drei Exemplaren vorliegt, aber vielleicht nicht selten ist und
nur mit immune verwechselt werden kann, dem sie sehr nahe steht,
ich nenne sie:
Apion Kraatzii: Atrum, pilosum, suhincanum, filirostre, anten-
nis submediis, thorace cyliudrico, punctalo, oblongo, coleopteris
globosis, punctato-sulcatis.
Habitu et colore Ap. immunis Klug, differt autem occipite fere
glabro, thorace capite vix latiore, lateribus haud rotundato, minus
dense punctato, fovea basali paulo majore; humeris haud prosilien-
tibus; elytris basi thoracis latitudine, ovalibus, fortiter con-
vexis, haud acuminatis, nitidis, striarum interstitiis vix coriaceis.
Aus dem Departement du Var von Herrn Robert mitgetheilt.
Pogonocherus accentifer Fairm. ist nach brieflicher Mitthei-
lung von Chevrolat mit Albana M. griseum Muls. identisch.
VVencker in Strafsburg.
') Apion setiferum Schh. sdieuit allerdings das in Germar's Maofa-
zin beschriebene, aus der Rlieinpfalz stammende rugicolle Germ, zu sein.
Germar, der das letzlere nicht besafs, sondern nach einem von Müller
(Odenbach) mitgetheilten Stücke beschrieben hatte, glaubte dasselbe spä-
ter in Ap. insculpticolle Perris Mscr. (dem jetzigen Perrisii Wenck. )
zu erkennen, und gab eine neue Beschreibung des rugicolle in der Stett.
Entom. Zeitung (1845) nach Exempl. des letzteren. Das Ap. rugicolle der
Stett. Zeit gehört somit als Synonym zu Perrisii Wenck.
(Mitlheilung von Schaum; d. Red.)
274 Kleinere Mitlheilungen.
5. lieber Heferacaniha depressa Brülle.
Diese interessante Laufkäfer-Galtung, welche neuerdings mehr-
fach in ßiscara aufgefunden und durch Herrn v. Bonvouloir mitge-
getheilt ist, wird von Lacordaire mit einigen ostindischen Maso-
re«s-artigen Galtungen zur Gruppe der Pseudo-Feronklen verbun-
den. Die Untersuchung derselben hat mir das Resultat ergeben,
dafs sie in nächster Verwandtschaft mit Acinopus steht, wie sie
auch eine unverkennbare habituelle Aehnlichkeit mit A. ammophi-
Itis zeigt. Eine weitere Begründung dieser Ansicht bleibt für Heft
IV. dieser Zeitschrift vorbehalten. Schaum.
6. Ueber die Graines von Bombyx Pernyi ').
Ueber die durch Vermittelung des hiesigen Vereins von Pots-
dam aus versandten Eier der Saturnia Pernyi ist von verschiede-
nen Seiten die Mittheilung gemacht, dafs die ausgekrochenen Raup-
oben durchaus Eichenblätter als Nahrung verschmähten, und aufser
in Potsdam, wo sie mit Maulbeerblättern gefüttert wurden, zu
Grunde gegangen sind. Herr Professor Chavannes aus Lausanne,
welcher seit Jahren die gröfste Sorgfalt auf die Acclimatisation frem-
der Sei den Würmer in Europa verwandt hat, theilte mir mit, dafs
er bei einem Besuche in Potsdam in den mit Maulbeerblättern ge-
fütterten Räupchen mit Bestimmtheit junge Raupen des Bombyx
mori erkannte. Hiernach unterliegt es keinem Zweifel, dafs der
Verein für Beförderung des Seidenbaues durch seinen Corresponden-
ten in China getaucht wurde, und Eier des Bombyx mori als Eier
der Saturnia Pernyi von demselben erhalten hat. Der Umstand,
dafs die Eier der Saturnicn ohne Ausnahme nur 15 bis 21 Tage in
diesem Zustande verharren, macht es überhaupt unmöglich die Sa-
iurnien anders als im Puppenzustande auf weitere Strecken zu ver-
senden. Schaum.
') Nachdem die Redaction zur Kenntnifs der liier milgetlieilten Tliat-
sache gelangt, hat sie die in letzter Zeit an sie ergangenen Bitten um Ulit-
theilung von Graines nalürlicli unberücksichtigt gelassen.
Anzeige.
Der Unterzeichnete wird im heurigen Sommer vom 16. Juli
anfangen, am Altvater in der Schweizerei des hohen Gesenkes der
Sudeten zu verweilen. Da sich einige Breslauer und Wiener En-
tomologen wie auch Botaniker daselbst einfinden werden, so wäre
es von hohem Interesse, wenn Berliner Entomologen und Botani-
ker in dieser Zeit dahin ihre Excursionen verlegen würden. Für
gehörige Unterkunft und zweckmäfsige Verköstigung würde der
Schweizer, wenn früher eine Angabe über die Anzahl der Herren
an mich erfolgen möchte, Sorge tragen.
Med. Dr. Friedrich Kolenaii,
K. K. Professor in Brunn,
Sattlergasse 398, 399.
^ ^
Vorstand des Vereins.
Vorsitzender, Herr Dr. G. Kraatz, Oberwasserstrafse 11.
Stellvertreter, - Prof. H. Schaum, Oberwallstrafse 3.
Schriftführer, - Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse75.
Rechnungsführer, - August Libbach, Dessauerstrafse 1.
Bibliothekar, - Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des Berliner entoraologischen Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecten findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift milgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Der jährliche Beitrag der Mitglieder besteht in der Erlegung-
der Summe, welche als Preis der Vereinsschrift für die ölitglieder
festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärtigen für jedes
nächste Jahr bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech-
nungsführer portofrei einzusenden, weil die Absendung des ersten
Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll *). •
*) Diese Frist ist aus Zweckmäfsigkeitsriicksichten auf den Anfang
des Februar ausgedehnt. Die Zusendung der Vereinsschriften an die Mit-
glieder erfolgt durch den Verein selbst, und zwar bis auf Weiteres theils
unter Kreuzband, theils in Paqueten, wenn mehrere Exemplare zugleich ver-
sandt werden; im ersten Falle kann die Quittung über den Empfang des
jährlichen Beitrags nicht beigelegt werden, sondern bleibt bei dem Vorsitzen-
den deponirt.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare der
Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang.
^ J^
Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Grünstrafse 18.
r
-^
Berliner
Eetomolog'isclie Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Entomologlschen Vereine in Berlin.
Dritter Jahrgang. (1859.)
Viertes Vierteljahrsheft.
(Mit 7 Kupfertafeln.)
1
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1859.
1
Nicolai' sehe Verlagsbuchhandlung
(in Commission). v
— A^
Anzeige.
Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-
österreichischen Postverbaudes beträgt der Jahresbeitrag 'iThlr. lOSgr.,
wofür denselben die Zeitschrift frunco zugesendet wird. Da die
Uebersenduug dieser Summe vielleiclit für Manchen weniger bequem
ist, wird der Beitrag von denjenigen Herren mittelst Nachnahme von
der Post eingezogen, die ihn bis Neujahr nicht eingesandt haben.
lieber einige Oreina-Arten
von
Dr. G. Kraaiz.
Di
'ie nächste Veranlassung zu den nachfolgenden Ausführungen gab
der Versuch die europäischen Omna-Arten meiner Sammlung nach
der im fünften Bande der Linnaea ealomologica S. 139 bis 183 ent-
haltenen Suffrian'schen Bearbeitung dieser Chrysomeleu - Gruppe zu
bestimmen und zu ordnen.
Fremde Sammlungen wurden hierbei aufser der Schaunrschen,
früher Germar'schen nicht zu Hülfe genommen; die einzelnen Be-
merkungen knüpfen sich daher hauptsächlich an die von Suffrian
bestimmten Oreinen in derselben, so wie au Stücke, die von mir
selbst in den schlesischen Gebirgen, auf dem Feldberge im Schwarz-
walde, am Rhonegletscher, in Chamouny und den gebirgigen Um-
gebungen von Grenoble gesammelt oder mir früher hauptsächlich
von Ghiliani, Gredler, Letzner, Miller, Reiche, Roger und Ferd. J.
Schmidt mitgelheilt wurden. Das Beobachten der Oreinen im Freien
hat mir wenig oder gar nichts genützt, da die Arten nicht streng
bestimmte Futterpflanzen innehalten und bunt durcheinander sitzen;
über die Geschlechtsunterschiede kommt man besser ins Reine wenn
man die durchschnittlich kleineren Männchen sorgfältig mit den vor-
herrschend gröfseren Weibchen vergleicht und dabei auf die ver-
schiedene Färbung der Binden u. s. w. Rücksicht nimmt, als wenn
man auf einige zufällig in der Begattung angetroffene Individuen
seine Schlüsse bauen will. In der Bildung des letzten unteren Bauch-
ringps der Männchen vermochte ich kein recht sicheres Merkmal
für die Scheidung der Arten zu finden, obwohl Suffrian derselben
mit Vorliebe bei den einzelnen Arten Erwähnung thut. Gegenüber
den neueren Aufzählungen von Bastarden verwandter Arten und Be-
gattungsversuchen zwischen denselben kann ich bezüglich der Orei-
nen nur bemerken, dafs es mir bei den auf den oben erwähnten
Berl. Entomol. Zeitscbr. III. 22
276 Kraut z: über
Lokaliläten in grofser Zahl gesammellen Arten gelungen isl, diesel-
ben bis auf das letzte Stück mit Sicberlielt zu scheiden, muthmafs-
licbe ßastardformen also nicht beobachtet sind. Auf das Vorhan-
densein der unten erwähnten Uebergangsformen lege ich geringeren
Werth als auf die allgemeinen Folgerungen, welche sich aus dem
nachgewiesenen Wechsel in der Färbung der Binden, Form und
Sculptur des Halsschildes u. s. w. solcher Stücke ergeben, über de-
ren Zusammengehörigkeit im Uebrigen kein Zweifel obwaltet.
Eine Beschreibung von Varietäten, welche in der Linnaea noch
nicht erwähnt sind, ist nur in einzelnen Fällen gegeben, da eine
solche von SulTrian selbst in den Nachträgen zu seiner Arbeit in
viel vollständigei'er Weise zu erwarten steht, als sie hier überhaupt
erfolgen konnte. Auf einige Charaktere, welche SuflVian zur Schei-
dung der Arten mit verwendet bat, z. ß. kleine Unterschiede in
der Bildung des Seitenrandes oder der Hinterecken des Halsschildes,
bei jeder einzelnen besprochenen Art gleich ausführlich einzugehen,
ist absichtlich vermieden, um den Umfang der Arbeit nicht zu sehr
zu vergröfsern. Die etwaige Wichtigkeit dieser Merkmale für die
specifische Scheidung hervorzuheben, bleibt denjenigen überlassen,
welche Grund zu der Annahme zu haben glauben, dafs in der Re-
duction der Arten hier oder da zu weit gegangen sei.
I. Oreina speciosa Panz. Suffr.
Nach Suffrian's Angaben (Linnaea Entomol. V. S. 173) ist diese
Art durch das ganze deutsche Alpengebiet aber scheinbar nicht wei-
ter verbreitet, da ihres Vorkommens aufserhalb Deutschland nicht
erwähnt wird; knüpfen wir also zuvörderst an deutsche Stücke (von
mir selbst wurden solche in Mehrzahl im Schwarzwalde auf dem
Feldberge in Gesellschaft von O. cacallae und speciosissima gesam-
melt, so wie in den schlesischen Gebirgen mit der letzteren und
O. senecionis zusammen) an, so ist als die Stammform die Va-
rietät y. bei SulTrian zu bezeichnen: metallisch dunkelgrün, Hals-
schild und Beine stahlblau überlaufen, Nath und Längsbinden stahl-
blau. Wird der Kürze halber die Farbe der Flügeldecken im All-
gemeinen als Grundfarbe, die Farbe der Längsbinden, welche sich
in höherem oder geringerem Maafse auch der Nath und einem Theile
des Halsschildcs mitzutheilen pflegt, mit dem Namen Nebcufarbe be-
zeichnet, so sind demnächst Stücke mit goldgrünem Grunde und
dunkel- oder bläulichgrüner Nebenfarbe (Var. 8 bei Suffrian) die hau-
einige Oreinn- Arien. 277
figeren. Stahlblaue Stücke mit schwacli röthlich-blauer Binde (Var.
«) und tief schworxblaue mit abgekürzten Längsbinden ') ohne Glanz
(Var. ß) konm)en nach SullVian selten in Schlesien und dem Banale
vor; über das Valerland der feuerfarbigen x\bart mit goldgrüner
Binde (Var. e) giebt derselbe nichts Genaueres an, und mit der letz-
teren ist bei ihm die Varietätenreihe der O. speciosa beschlossen.
Eine Form dieser Art ohne jede Spur einer Binde ist somit Sullrian
unbekannt geblieben und zwar anirallender Weise, da einfarbig schöne
stahlblaue Stücke, deren Identität mit Oreina speciosa unzweifelhaft
ist, in Schlesien gar nicht selten anzutreffen sind.
Eine Mittelform zwischen der stahlblauen und der Stammform
bilden dunkel grünblaue Stücke mit mehr oder minder deutlicher
blauer oder schwarzblauer Binde; tief schwarzblaue Exemplare mit
schwärzlicher Binde sind selten und scheinen fast durchgängig Weib-
chen zu sein.
Vergleichen wir die Farbe der einfarbig stahlblauen Stücke mit
der Farbe welche die Binde der Stammform zeigt, also mit der vor-
her sogenannten Nebenfarbe, so finden wir sie vollkommen überein-
stimmend, oder mit andern Worten wir ersehen, dafs bei O,
speciosa die Nebenfarbe der Flügeldecken als Grund-
farbe auftreten kann.
Weiter lehrt ein schlesisches Stück in meiner Sammlung mit
einfach metallisch goldgrünen, leicht messingschimmernden, und ein
anderes von Roger bei Ustron gefangenes, mit einfarbig metallisch
dunkelgrünen Flügeldecken, dafs die Grundfarbe die Neben -
färbe völlig verdrängen kann, so dafs die Bindenzeich-
nung verschwindet. —
Bei genauerer Betrachtung der Längsbinden selbst zeigen sich
diese von sehr verschiedener Ausfärbung, und zwar sind vornehm-
lich zu unterscheiden:
1) undeutlich begränzte, gleichsam wischartige Binden, welche
ebenso glänzen wie der übrige Theil der Flügeldecken, und
2) scharf begränzte, etwas matt glänzende Binden mit einem mehr
oder minder deutlichen , lichteren Hofe von derselben Farbe,
dessen Kern sie gleichsam binden; der Glanz des Hofes ist
derselbe wie der des übrigen Theils der Flügeldecken.
') Wenn SufTri.in von diesen Binden sagt (p. 173 sab «) sie seien nur
an der gröberen Punktirung und dein Mangel des Glanzes erkennbar, so
isl da^esen zu bemerken, dafs die Sculptur der Fli'iiieldeekcn in keinem
Zusainmenhan<re mit der Bindenzeiclinun"; sieht.
22*
278 Kraatz: über
Die erste Form der Binde lindel sich, wenn auch niclit durch-
gehend, so doch mindestens vorherrschend hei den kleineren männ-
lichen Stücken, die zweite ') bei den gröfseren weiblichen Exem-
plaren.
Der Vergleich der Schwarzwalder Stücke mit den schlesischen
zeigt, dafs die Binde hei den ersteren im Allgemeinen zu viel be-
deutenderer Ent Wickelung gedeiht, in der Art, dafs bei den letzte-
ren die Binde fast gar nicht dahin gelangt, eine deutlich mattere
Färbung anzunehmen; somit kann also die schwächere oder
stärkere Ausfärbung der Binde an die Lokalität ge-
bunden sein. Dafs dies auch mit der körperlichen Entwicke-
lung der Fall ist, zeigt uns der Umstand, dafs die schlesischen
Stücke durchschnittlich nicht unbedeutend kleiner sind als die
Schwarzwalder; unter den letzteren sind Exemplare von 4| — 5
Lin., unter den ersteren solche von 3~ Lin. nicht selten; Suffrian
giebt der speciosa eine Länge von 4 — 4^ Lin. Der Unterschied in
der Gröfse beider Geschlechter tritt sehr deutlich ins Auge.
In der Sculptur der Flügeldecken, welche einen grofsen Wech-
sel zeigt, ist das am meisten Charakteristische, dafs die Punktirung
gegen die Nath hin deutlich feiner, gegen die Mitte hin deutlieh
gröber wird. Der Seitenrand des IJalsschildes ist in der Regel nach
den Hinterecken zu deutlich eingedrückt, bisweilen gar nicht abge-
setzt, letzteres bei mehreren kleinen Stücken aus Schlesien und
einem gröfseren aus Serbien.
Sehen wir uns, nachdem wir dieses kurz vorangeschickt, wei-
ter in und aufserhalb Deutschlands nach der Orelna speciosa um,
so lernen wir ihr nunmehr um so schneller in sehr verschiedenen
Formen begegnen, welche von SuJTrian als besondere Arten aufge-
fafst sind.
a. Oreina punct ntlssiina Suffr. ist nach einzelnen, kräf-
tigen Exemplaren der speciosa aus Ungarn, Oberschlesien und Ty-
rol beschrieben, bei denen die kupferröthliche Färbung der Binde
als Grundfarbe der Flügeldecken erscheint, nach Analogie der be-
reits erwähnten stahlblauen.
Die Stammform für die punct alissima in zweiter Linie bildet
Suffrian's Var. ^ der speciosa {hannatica St.) aus dem Banat, „mit
schwach rüthlich blauer Längshindc". Dafs der Rand des Ilalsschil-
des bei den wenigen typischen Stücken der />Mnc/a/<«stma sich nicht
') Voo einer dritten Form der Binde werde ich unter O. pretiosa
sprechen.
einige Oreinu-Arlen. 279
merklich emporgehoben zeigte, fällt uach unserii oben gemachten
Angaben nicht ins Gewicht; auch liegen uns nicht wenige Stücke
der speciosa vor, deren Halsschild wie bei dem typischen Exemplare
der punctatissima in der Schaunrschen Sammlung geloimt ist.
b. Oreina venusta SulTr. ist nach ganz blauen Stücken der
speciosa (beziehentlich auch der pretiosa) beschrieben, wie ich sie
bereits oben erwähnt; Stücke die ich von Kriechbaumer aus Chur
erhalten, stimmen genau mit meinen schlesischen überein; der Ein-
druck vor den Hinterecken des Halsschildes, durch welchen die Art
sich leicht von speciosa unterscheiden lassen soll, ist ein nichts
weniger als conslantes Merkmal; er ist sogar bei Stücken der
Schaum'schen Sammlung aus Chur, welche SufTrian selbst als ve-
nusla bestimmte, schwächer als bei vielen O. speciosa ausgeprägt.
Bei mehreren von SulTrian bestimmten Stücken vom Mont Cenis
tritt auch die schwarzblaue Längsbinde, welcher in der Beschreibung
der O. venusta nicht Erwähnung gethan wird, schwach aber deut-
lich hervor; ganz übereinstimmende Stücke von derselben Lokalität
mit scharf ausgeprägter schwarzblauer Binde bestimmte SufTrian als
V il liger a sibi.
c. Oreina bifrons Fabr. SufFr. ist die glänzend röthlich mes-
singfarbene Form der Oreina speciosa, bei der die Binde gänzlich
geschwunden ist, ähnlich wie bei dem oben erwähnten grünlich
messingfarbenen Exemplare aus Schlesien. Die prächtige Varietät,
von der sich ein Exemplar aus den Seealpen in der Schaum'schen
Sammlung von SuflVian als O. bifrons Fabr. vera (wahrscheinlich
im Gegensatz zu messingfarbenen Stücken der hictuosa) bezettelt
iindct, scheint sehr selten zu sein.
d. Oreina vittigera Suffr. — Eine sorgfältigere Betrachtung
der Bindenzeichnung der O. speciosa führt weiter zu der Bemer-
kung, dafs der die Kernbinde einschliefsende Hof, welcher bald
schwächer bald stärker hervortritt, zuletzt völlig verschwinden kann,
dann tritt die Kernbinde bei den Weibchen sehr scharf ausgeprägt
mit schwärzlichem Tone, bei den Männchen meist schmaler und
ohne diesen Ton hervor. Bei den Schwarzwalder Stücken ist dies
nur selten der Fall, bei denen vom Mont Cenis ist es fast die Re-
gel, und da die Grundfarbe derselben ein intensiveres Grün ist, ge-
winnen sie ein ganz eigen ihümliches Ansehen; bei einem ist auch
die Kernbinde fast völlig verschwunden. Dafs somit in der
Schmalheit der Binde kein specifischer Charakter zu
suchen ist, liegt auf der Hand; indessen beweist der Umstand,
dafs SufTrian Stücke vom Mont Cenis als vittigera bcstimmle, ob-
280 Kruatz : über
wohl sie in vielen Punkten von den schlankeren, weniger grob punk-
lirten, schmalbindiiien O. speciosa aus Tyrol (nach denen hauptsäch-
lich die Beschreibung der O. viUigera Suffr. entworfen) abwei-
chen, auf das Deutlichste seine Ansicht vom Gegentheil; die schmale,
scharf begriinzte Längsbinde ist zwar ausdrücklich in der Diagnose
und Beschreibung der vittigera aufgeführt, als gewöhnliche Form
aber Var. y beschrieben, deren Längsbinden tiefblau mit lichtblauem
Saume sind, ein eigentlich scharfer Unterschied zwischen der Binde
von O. speciosa und vittigera ist somit gar nicht gegeben, denn die
Binde der vittigera ohne Sauia ist durchschnittlich so breit wie
die Binde der speciosa ohne Hof.
Zwar lassen gerade die sorgfältigen Anführungen der Varietä-
ten bei der O. vittigera, venusta u. A. eine besondeis scharfe kri-
tische Scheidung derselben von Seiten Sulfrian's veriimthen, indes-
sen stellt sich die Sache in praxi so, dafs die blauen O. speciosa
mit wenig sichtbaren schwarzen Binden von ihm einfach zu vitti-
gera, die ohne Binden zu venusta gestellt wurden.
e. Oreina gtoriosa Fabr. Suflr. Ein schmales männliches,
in der Linnaea, wie es scheint, noch nicht erwähntes Exemplar der
O. speciosa aus den Seealpen in der Schaum'schen Sammlung, mit
goldgrüner Grundfarbe der Flügeldecken und schmaler Binde ist von
Suffrian als gloriosa Fahr, bezettelt. Es unterliegt keinem Zwei-
fel, dafs die wenigen Stücke, welche Suffrian zu dieser Art gezo-
gen, äiinliche gehaute speciosa sind. Dafs eine scharf eingeschnit-
tene Mittellinie auf dem hintern Drittel des Halsschildes, von der
sich auch hier und da Andeutungen bei schmalen Männchen der
O. speciosa finden, in dieser Gruppe nicht als specifischer Charak-
ter aufgefafst werden kann, scheint mir sicher; in ähnUchem Sinne
äufsert sich Ucdtenbacher (Fauna austriaca ed. U. p. 916 letzte
Note). Betrachten wir somit die vertiefte Mittellinie als nichts We-
sentliches für O. gloriosa Fabr., so kann dieser Name am passend-
sten zur Bezeichnung der oben erwähnten grob punktirten Form
der O. speciosa aus den Seealpen dienen, welche Suffrian zu vitti-
gera sil)i stellt; der letztere Name bleibt alsdann für die weniger
grob punktirten tyroler Stücke mit schmaler Binde.
f. Oreina pretiosa Suffr., welche nach Suffrian gewisser-
mafsen eine Mittelart zwischen vittigera und speciosa bildet, soll
sich von der letzteren hauptsächlich durch die Gröfse und das vor
den Hinterecken deutlich eingedrückte Halsschild, von der erstereu
durch die verwaschene, schlecht begränzte Längsbinde unterschei-
den. Beschäftigen wir uns zunächst wieder mit der Binde, und be-
einige Oreina-Arlen. 281
trachten etwa illyi'ische Exemplare, wie sie z. B. von Ferd. J.
Schmidt nicht selten verschickt werden, so begegnen wir neben
Stücken mit verwaschener Binde (welche eher die Ausnahme als die
Regel bilden), und iieben solchen mit scharf begränzter Kernbinde
und lichterem Hofe (genau so wie bei speciosa) nichts weniger als
selten einer bisher noch nicht besprochenen neuen Form mit brei-
ter, scharf begränzter Binde. (Eine solche Binde erreicht
gerade die Breite der gewöhnlichen Kernbinden nebst ihrem
Hofe; breite Kernbinden mit einem deutliclien breiten Hofe kom-
men nicht vor.; Dafs wir es bei diesen Stücken nicht mit einer
eigenen Art zu thun haben, zeigen die mannichfachsten Zwischen-
formen, mithin ist in den breiten Binden so wenig ein
specifisches Merkmal zu suchen, als vorher in den
schmalen; falls sich also keine anderen constanten Unterschiede
zwischen O. preliosa und den mit ihr verglichenen Oreinen finden,
werden wir in den österreichischen Stücken, die den illyrischen oft
ganz ähnlich sehen, nur Oreina speciosa mit besonders kräftiger
Körper- und Farbenentwickelung erblicken.
Dafs die Exemplare der O. speciosa im Schwarzwalde nicht
unbedeutend gröfser werden als die gröfsten Stücke von 4^ Linie,
die Suffrian zu dieser Art zieht, ist bereits erwähnt, von einem we-
sentlichen Unterschiede in der Gröfse zwischen preliosa und spe-
ciosa kann also nicht die Rede sein, selbst wenn man venusta nicht
als diese Art gelten lassen wollte, deren gröfste Stücke von den
gröfsten preliosa nur um J Linie in der Länge abweichen. Hier-
nach bleibt also der Eindruck vor den Hinterecken des Halsschil-
des als letztes charakteristisches Merkmal für O. preliosa übrig, den
sie mit venusta gemeinsam hat, in der wir bereits O. speciosa er-
kannt haben. O. preliosa ist also in nichts wesentlich von speciosa
verschieden.
Von den flachsten Exemplaren der preliosa aus lUyrien finden
sich die allmähligsten Uebergänge zu solchen, welche um nichts we-
niger gewölbt sind als die Schwarzwälder und österreichischen spe-
ciosa. Ueber die Gestalt des Halsschildes der bisher besprochenen
Varietäten dieser Art im Allgemeinen ist zu bemerken, dafs haupt-
sächlich zwei scheinbar ganz verschiedene typische Formen dessel-
ben zu unterscheiden sind, von denen die eine hauptsächlich dem
männlichen, die andere hauptsächlich dem weiblichen Geschlechte
cigenthümlich ist. Bei den Weibchen nämlich ist das Halsschild in
der Regel ein viel kürzeres, breiteres, nach vorn verschmälert er-
scheinendes, bei den Männchen ein schmäleres, mehr glcichbreites,
282 Kraalz: über
uach hinten bisweilen fast verengt erscheinendes; die Hinterwinkel
des ersleren sind oft leicht spitzig ausgezogen, die des letzteren
rechte; fügen wir zu diesen durch das Geschlecht bedingten Unter-
schieden in der Form des Halsschildes die in der gesammten Kör-
pergestalt hinzu, den mehr cylindrischen ßau der kleineren Männ-
chen, die flacher gcwölhlcn, nach hinten stärker erweiterten Flü-
geldecken der oft bedeutend gröfseren Weibchen, so ergiebt sich
dadurch allerdings ein grofser Heichthum an verschiedenen Formen,
deren grofse Unbeständigkeit indessen, gleich wie die der Punkti-
rung und Färbung der Flügeldecken und der Sculptur des Halsschil-
des zu besonderer V^orsicht bei der Sichtung der Arten mahnte.
g: Oreina superba Fabr. Suifr, Wer Gelegenheit hat eine
gröfsere Anzahl von Stücken dieses Käfers aus verschiedenen Ge-
genden zu vergleichen, wird von der grofsen Verschiedenheit in der
Form und Sculptur derselben überrascht sein, welche aus Suffrian's
Beschreibung allerdings nicht zu vermuthen ist; da mir Stücke vor-
liegen welche ebenso vollkommen in Gestalt und Sculptur mit recht
typischen speciosa als prefiosa übereinstimmen, bleibt nur übrig
auf die Angabe, dafs die Färbung dieser Art sehr beständig
sei, einzugehen. Betrachten wir indessen nach dem Gesagten
ohne Weiteres Oreina superba als eine Farbenabänderung der spe-
ciosa, so erkennen wir in Exemplaren mit goldrothen Flügeldek-
ken und scharfbegränzlen breiten grünen Binden das Analogon zur
preliosa, in den Exemplaren mit schmaler grüner Kernbinde und
grünlich messiugfarbenem Hofe das Analogon zur gewöhnlichen spe-
ciosa, in den Stücken mit hochfeuerrothen Flügeldecken und schma-
ler goldgrüner Längsbinde (Var. ß bei Suffrian) das Analogon zur
gloriosa, in Stücken mit grüngoldig messingfarbenen Flügeldecken
und breiter schwach grüner, oder schmaler blauer Kernbinde mit
goldgrünem Hofe (vom Mont Viso) die deutlichsten Uebergangsfor-
men zur typischen speciosa. Dafs die Stücke mit breiter scharfbe-
gräuzter Binde bei der superba die häufigeren sind, sieht mit ihrer
Verbreitung nach den wärmeren Gebirgsgegenden in folgerichtigem
Zusammenbange. Mehr ist kaum zu sagen.
h. Oreina nigrina SulTr. ist nach schwärzlichen und schwarz-
blauen Stücken der speciosa aus den Pyrenäen beschrieben; die mir
vorliegenden zum Theil typischen Stücke weichen in der Gestalt
und Punktirung der Flügeldecken sehr von einander ab, in der z. B.
ein typisches Stück aus der Scbaum'schcn Sammlung mit dem eben-
daselbst von Suffrian als gloriosa bezettelten fast genau überein-
stimmt; andere Exemj)lare sind viel gröfser und flacher und unter-
einige Oreina-Arlen. 263
scheiden sich in niclils wesentlich von ähnlich gefärhten Stücken,
die ich in Chamouny gesammelt und aus Tyrol erhalten.
i. Oreina aenescens SufTr. Obwohl mir typische Exem-
plare dieser Art nicht vorliegen, glaube ich sie mit ziemlicher Be-
stimmtheit auf schmächtige kleine Stücke der O. speciosa beziehen
zu können, von denen mir ein ganz ähnlich gefärbtes aus Passeier
vorliegt.
k. Oreina alcyonea Er, Suffr. Die von Kahr in Tyrol ge-
sammelten Stücke scheinen sich zwar durch geringe Gröfse (die mir
vorliegenden 8 Exemplare sind 3^^ Linie lang), ziemlich flache Ge-
stalt, die nicht abgeselzten Seilen des Halsschildes u. s. w. von spe-
ciosa gut zu unterscheiden, gehören aber wohl kaum einer eigenen
Art an. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dafs von SuflVian zur al-
cyonea kleine Stücke von speciosa, und vielleicht auch von spccio-
sissima, ohne abgesetzten Seilenraud des Halsschildes gezogen wur-
den, deren ich mehrere besitze; jedenfalls gehört die von Germar
als virgulata beschriebene, von Suffrian zu alcyonea gezogene ver-
krüppelte Oreina zur speciosa.
\l. Oreina cacaliae Schrank Sulfrian, tiissilaginis
Suffr., trist is Fabr. Suffr., seneciosis Schummel SufTr.
Dafs den hier genannten 4 Arten die längliche, flach gewölbte
Gestalt des Körpers, ein vorn leicht verbreitertes Halsscliild mit ver.
dicktem, hinter der Mitte ausgeschweiflem Seitenrande und nadel-
rissig punklirte Flügeldecken gemeinsam sind, dafs sie also in sehr
wesentlichen Merkmalen übereinstimmen, geht schon aus Sulfrian's
Diagnosen hervor; verschieden ist bei ihnen hauptsächlich nur die
Färbung der Flügeldecken und die Stärke der Nadelrisse auf den-
selben. Belrachlcn wir zunächst die Sculptur der cacaliae vom
Schwarzwalde und der Iristis vom Rhoneglelscher (ich traf jede
Art an ihrem Standorte zu Hunderten), so ist zwar die Punktirung
der Flügeldecken bei der cacaliae durchschnittlich, und namentlich
bei den glänzenden Stücken etwas gröber, indessen stimmt sie auch
nicht selten vollkommen mit der der trislis überein. Somit bliebe
der tristis noch die blaue Farbe der Flügeldecken übrig, „deren
Oberfläche matt, wie mit einem feinem Dufte überflogen ist'",
während O. cacaliae entweder glänzend goldgrün mit glanzlosen
Binden (Var. ß bei Suffrian) sein soll, oder einfach grün, mit mat-
tem Goldschimmer, die Nath und die Stelle der fehlenden Längs-
binden mil matterem glanzlosem Ansehen (Var. ;'). Da aber auch
284 Kraa(z: iiher
bei nicht wenigen cacaliae nicht nur die Binden, sondern auch der
gröfste übrige Theil der Flügeldecken glanzlos, d. h. mit demselben
Dufte überflogen ist, wie bei der tristis, so würde sich eine blaue,
etwas matte cacaliae hiernach von der trislis nur noch durch die
übrigen von SulTrian für sie als charakteristisch angegebeneu Merk-
male ') unterscheiden. Diese zeigen sich aber um so weniger stich-
haltig, je mehr entsprechende blaue Oreiuen aus Tyrol oder ande-
ren Gegenden man nach seiner Beschreibung unter cacaliae oder
trislis unterbriugen will.
Erwägt man, dafs SuflVian fast nur Exemplare der tristis vom
Rhonegletscher, von der blauen cacaliae nur ein Exemplar gekannt
hat, so würde nach dieser Ausführung meine Ansicht, dafs O. tri-
stis Siiffr., weil hauptsächlich nach Exemplaren von einer Lokalität
beschrieben, nichts Anderes als eine Lokalvarietät der O. cacaliae ist,
wohl kaum auf triftigen Widerspruch stofsen. Dieselbe wird aber
noch weiter dadurch unterstützt, dafs Exemplare aus den Pyrenäen
genau mit blauen cacaliae aus Tyrol und kaum weniger mit Stük-
ken der tristis vom Rhonegletscher übereinstimmen; diese sind von
de Saulcy zusammen gefangen mit Exemplaren der Oreina cacaliae
und iiissilagi7iis SufTr. , welche nach ziemlich glänzend blauen Ex-
emplaren der O. cacaliae beschrieben ist. Den mir vorliegenden,
von de Saulcy gesammelten, von Reiche mitgetheilten Stücken fehlt
die Kiellinie auf dem Kopfe, dagegen ist sie bei anderen Exem-
plaren von den Pyrenäen (aus Canterets von Delarouzee mitgetheilt)
wieder vorhanden. —
Denken wir uns den Duft, mit dem die Flügeldecken der ca-
caliae des Schwarzwaldes durchschnittlich in geringerem, die des
Rhoneglelschers durchschnittlich in stärkerem, die der Pyrenäen bald
in stärkerem, bald in geringerem Grade überflogen sind, von den-
selben fort, so erscheint uns O. cacaliae etwa um so viel glänzen-
der als nach Suffrian's ausdrücklicher Angabe (S. 144) die schle-
sischen speciosissima glänzender als die schweizer sind; denken
wir uns dazu O. cacaliae etwa um so viel kleiner, als die häufig
einfarbig blaue schlesische O. speciosa kleiner zu sein pflegt als die
grüne, blaubindige vom Schwarzwalde, so erhalten wir ein ziem-
lich getreues Bild von der typischen seneciosis aus Schlesien. Wenn
') Dafs die Kiellinie auf dem Kopfe sich bei dem gröfsten Theile der
cacaliae aus dem Schnarzwalde vorfindet, wollen wir hier ausdrücklich
erwähnen, zugleich aber auch, dafs wir dieses Merkmal nichtsdesfoweni-
jier für ein ganz untergeordnetes halten.
einige Oieina-Arlen. 285
sich nun neben Stücken derselben, welche die von SulTrian beschrie-
bene typische Sculptur der Flügeldecken zeigen, auch solche finden,
welche hinsichtlich derselben ganz mit Stücken vom Rhonegletscher
übereinstimmen und von Schwarzwälder Exemplaren kaum zu un-
terscheiden sind; wenn schon Suff'rian von deutlich grün angeflo-
genen Exemplaren der mithin nur vorherrschend blauen senecionis
spricht, wenn solche und andere ganz blaue die Stelle der ver-
schwundenen Binde maltgetrübt zeigen, wenn endlich die meisten
von Kahr in Tyrol gesammelten Stücke völlig in Zweifel lassen, ob
sie matte O. senecionis oder blanke cacaliae sind, so bleibt zur Un-
terscheidung beider Arten schliefslich nur die Suftrian'sche Besclirei-
bung übrig.
Scheint der Eingang dieser Ausführung, welclier die Annabme,
dafs O. senecionis keine eigene Art sei, begründen helfen soll, viel-
leicht von der einen Seite allzu künstlicb, so niufs von der andern ein-
geräumt werden, dafs bei der Beurtheilung fraglich specifischer Ei-
genschaften zweifelhafter Arten lokale Einflüsse nicht aufser Be-
tracht gelassen werden dM|^en, welche bei sicher begränzten Arten
ganz erhebliche iModifikatWien bedingen. Wohl zu beachten dürfte
selbst der Umstand sein, dafs O. senecionis in Schlesien neben den-
selben Arten (speciosa und speciosissinui) auftritt, neben denen sich
im Schvvarzwalde cacaliae findet.
Neben der speciosa entwickelt sich auch die cacaliae in lUy-
rien am kräftigsten; in dem Mafse, dafs sich ihre Flügeldecken nach
hinten deutlich verbreitern; zu gleicher Zeit verschmälert sich aber
das Halsschild nach vorn und es weicht der matte Duft von dem
nietallgrünen Tiieile der Flügeldecken fast völlig, so dafs der Glanz
der Grundfarbe kaum schwächer ist als bei speciosissima, welcher
der Käfer dadurch so ähnlich wird, dafs er mir als diese zugleich
mit ächteil Exemplaren derselben zugesendet wurde; indessen bleibt
O. cacaliae durch die matte Farbe der Binde (wohl zu unterschei-
den von der gesättigt intensiven der Kernbinden) leiclit von O. spe-
ciosissima zu treiuien.
Eine noch gröfsere Veränderung erleidet cacaliae in den See-
alpen, wo sich eine einfarbig blaue Form, mit unregelmäfsig, grob,
ziemlich dicbt |)unklirtem IJalsscIiilde und stark punktirlen Flügel-
decken findet, auf denen die Nadelrisse zum Theil veisch wunden,
zum Theil in Runzeln verwandelt sind.
2S6 Kraatz: über
III. Oreina speciosiss ima Scop. SulTr.
Neben Oreina spcclosa und cacaltae findet sich auf dem Feld-
berge im Schvvarzwalde eine dritte Art, deren gröfsere Stücke mir
SufTrian als seine lüUigera bestimmte, welche indessen unxweiiel-
haft mit ähnlichen kleineren Exemplaren zusammengehören, in denen
auch Suilrian richtig O. speciosissima erkannte. Vergleicht man
die Schvvarzwalder Form mit der schlesischen und der illyrischen
speciosissima (wie sie z. B. Schmidt in Laybach vielfach versen-
det), so macht jede derselben, oberflächlich betrachtet, kaum weni-
ger den Eindruck einer eigenen Species, als viele der vorher be-
sprochenen Schein - Arten. Die schlesischen O. speciosissima sind
durchschnittlich kürzer und gedrungener, die Schwarzwälder meist
kräftiger und dichter punktirt, schmaler und gewölbter, die illyri-
schen die flachsten; allen gemeinsam sind die ziemlich stark abge-
setzten Seilenränder des Halsschildes und die nach hinten allmälig
deutlich erweiterten Flügeldecken; die Punkte auf denselben stehen
bald dichter bald weitläufiger, jedoch fajj^immer deutlich enger als
bei cacaliae, und sind auf der Scheibe Wum stärker als nach der
Nath zu, bisweilen durch schwache Nadelrisse verbunden, oder selbst
genai'bt. Die Unterschiede welche zwischen den schvvarzwalder
und krainer Exemplaren ziemlich scharf hervortreten, verwischen
sich bei den schweizer Stücken dadurch, dafs hier ein gröfserer
Wechsel der Form und Sculptur auf beschränkterem Terrain statt-
findet. Grünlich blaue Stücke aus Schwytz von besonders gestreck-
ter Gestalt, deren Flügeldecken kaum kürzer als bei der cacaliae
und nach hinten nur schwach erweitert sind, sandte Herr Dietrich
als fragliche tussiloginis ein; dieselben haben mit O, senecionis aus
Tyrol grofse Aehnlichkeit, bleiben indessen durch die schmale, glän-
zende, kleine Binde und das kürzere breite Halsschild wohl zu un-
terscheiden. Andere Exemplare vom Joch Lalemar bei Botzen (auf
Adenostyles von Gredler gefunden) werden alleren Stücken der O.
iristis in Form und Färbung täuschend ähnlich, zuweilen noch et-
was gröfser, namentlich breiter; das breitere Halsschild und die dich-
tere, tiefere Punktirung läfst sie aber deutlich als speciosissima er-
kennen.
a. Oreina elongata SutTriau. — Der O. speciosissima vom
Schwarzwalde steht die aus den steyrischen Alpen am nächsten,
doch ist sie durchschnittlich kleiner und schmäler, die blaue Binde
auf den Flügeldecken ist meist ziemlich schwach und erlischt zu-
letzt ganz; dadurch bedingen sich Form- und Färbungsverhältnisse,
einige Oreina-Arten. 287
welche deujcnigen genau entsprechen, welche SuflVian als charak-
teristisch für O. eloHgata angiebt, welche in den steyerschen,
Kärnthner und Tyroler Alpen, von da aus vereinzelt durch die
südliche Schweiz bis zur Lombardei hinab vorkommen soll. Aufser
der erwähnten Form und Färbung bleibt nach Suirriau's Beschrei-
bung nur noch als charakteristisch für O. elongata übrig, dafs die
Punkte auf den Deckschilden grob und dicht, ihre Zwischenräume
deutlich genarbt sind, während Or. speciosissima feine und dichte,
nicht durch Runzeln verbundene Punkte haben soll. Unter den
Schwarzwälder speciosissima sind aber fast eben so viele fein und
dicht punktirte, als ziemlich grob und dicht gerunzelte Stücke, mit-
hin kann auf das Vorhandensein der Runzeln bei der elongata wohl
kein besonderes Gewicht gelegt und in der O. elongala kaum et-
^vas anderes als O. speciosissima gesehen werden, deren Punktirung
so gut wie bei andern Arten einem Wechsel in der Weise unter-
worfen ist, dafs an der einen Lokalität eine etwas dichtere oder
gröbere, an der anderen eine etwas weitläufigere vorherrscht. Auf-
fallend weitläufig ist z. B. die Punktirung der Flügeldecken be-
sonders bei steyrischen Exemplaren der speciosissima, welche na-
mentlich Miller als elongala SuliV. versendet, SufFrian in Schaum's
Sammlung als monticola Duft, bezettelt hat. Etwas weniger weit-
läufig ist die Punktirung durchschnittlich bei den dunkelblauen
Stücken aus den Seealpen, welche Ghiliani als elongala var.? ver-
sendet; ganz ähnliche in der Schaum'schen Sammlung finden sich
von SufFrian als cacaliae bezettelt.
b. Oreina fusco-aenea Schummel Suffr. Dafs diese Art
auf nichts als trüberzfarbige Stücke der O. speciosissima begründet
wurde, ist schon von anderer Seile, und zwar ^ewifs mit Recht,
geltend gemacht; es braucht daher nicht weiter auf die Beschrei-
bung Suffrian's eingegangen zu werden.
c. Oreina juncorum Suffr. Von dieser Art liegen mir ei-
nige von Schaum als juncortim bezettelte Stücke aus Siebenbürgen
in der Schaunrschen Sammlung und ein typisches von Zebc mitge-
theiltes vor. Ich vermag in denselben nichts als dunkelgoldgrüne
speciosissima mit vollständig geschwundener oder nur schwach an-
gedeuteter Längsbinde zu erkennen; die Punktirung der Flügeldek-
ken ist bei ihnen kaum dichter als bei ähnlich gebauten Stücken
aus Tyrol; die Vordcrwinkel des Halsschildes sollen nach Suffrian
kurz und stumpf sein; bei dem von Zehe mitgetheiltei^Stücke würde
ich sie kurz und ziemlich spitz, bei denen der Schaum'schen Samm-
lung allerdings stumpf aber nicht kurz nennen.
288 Kraut z: über
Wenn auch die Veränderungen in der Form des Ilalsschildes
bei der speciosissima (nach den Geschlechtern und der Gesanimlgc-
stalt des Individuums), welche kaum geringere und zwar ganz ähn-
liche wie die bei der O. speciosa besprochenen sind , von Suffrian
vielleicht wegen Mangel an Material weniger beobachtet werden
konnten, so lassen doch seine Diagnosen der O. speciosissima und
juncorum^ in denen das Halsschild der ersteren nach vorn verschmä-
lert, der letzteren nach vorn verbreitert genannt wird, eine nicht
unbedeutende DifTerenz vermuthen. Wenn es aber in der Beschrei-
bung der O. speciosissima heifst: ,. Halsschild vor der Mitte am brei-
testen, von da nach vorn stärker, hinterwärts weniger verschmä-
lert, die Seitenränder etwas gerundet'', und in der Beschreibung der
juncorum: ..Halsschild von der Wurzel an nach vorn verbreitert,
vor der Mitte am breitesten und dann plötzlich durch einen stum-
pfen Bogen verschmälert'', so kommt dies im Wesentlichen auf das-
selbe hinaus; die DitTerenzen in der Form des Halsschildes haben
uns also kaum weiter zu beschäftigen.
In der verloschenen Längsbinde, die bei dem Zebe'schen Slück
ganz fehlt, soll doch wohl kein specifischer Charakter liegen; eben
so wenig kann er in dem Farbenton der Flügeldecken gesucht wer-
den, der allerdings ein eigenthümlicher ist, aber einzig und allein
durch den Mangel an etwas Goldschimmer bedingt wird. Die Punk-
tirung des letzten Bauchringes hat hier wohl überhaupt nichts zu
sagen. Nach alledem ist O. jiincomm in meinen Augen nach ziem-
lich schlanken, dunkelgoldgrünen O. speciosissima mit dicht punk-
tirten Flügeldecken beschrieben.
d. O. monticola SulTr. Die grofsen Abänderungen, welche
die Exemplare dieses Käfers aus verschiedenen Gegenden zeigen,
dessen hauptsächlichster Charakter in der geringen Gröfse besteht,
lassen mich in demselben nur eine kleine Form der speciosissima
vermuthen. Form und Sculptur bieten keine recht wesentlichen
Unterschiede von der O. speciosissima dar; bei gedrungenen Weib-
chen der speciosissima mit quergewölbtem Halsscbilde erscheint das-
selbe vorn kaum schwächer heruntergebogen als bei den monticola-
Weibchen. Genauere Beobachtungen über das Vorkommen beider
Arten und der Vergleich eines reicheren Materials sind hier noch
sehr zu wünschen.
e. O. speciosissima var. carpalhica. Einer höchst aus-
gezeichneten ^n Parreyfs milgelheillen Varietät aus den Karpathen,
welche sehr selten sein dürfte, soll hier noch kurz Erwähnung ge-
than werden. Das mir vorliegende Pärchen hat fast ganz die Kör-
einige Oreina- Arten. 289
peigestalt und die Bildung des Halsschildes, welches die in Schle-
sien vorkommenden Stücke der O. speciosissimu zeigen, dagegen ist
die Punktirung der Flügeldecken viel feiner, fast überall gleich
stark; der ganze Körper ist einfarbig schwarz, oben mit einem
Stich ins Kupferrölliliche, leiclit fettglänzend, namentlich das 2.
f. Oreina convergens Sullr. ist mir bis jetzt unbekannt
geblieben, indessen giebt die Beschreibung Anhaltspunkte für die
Vermuthung, dafs sie nicht specifisch von speciosissima verschie-
den sei. (Vergl. S. 294.)
IV. Oreina P eyrolerii Bassi, SnlTr.
Dafs der Mangel des verdickten Halsschildrandes, in dem diese
Art nach SullVian der alcyonea Er. ähnlich ist, ab und zu bei Ar-
ien vorkommt, die der Regel nach einen verdickten Rand des Hals-
schildes zeigen, ist bereits hervorgehoben; ebenso war auch schon
darauf aufmerksam gemacht, dafs SulTrian Unterschiede in der Form
des Halsschildes, welche durch die Verschiedenheit des Geschlechts
bedingt sind, leicht für specifische zu halten geneigt war; fügen wir
dem hinzu, dafs mir Tyroler Exemplare der O. Peyrolerii vorlie-
gen, deren Flügeldecken im Vergleich mit anderen viel gröber scul-
pirten leicht gerunzelt zu nennen sind, so werden die österreichi-
schen Entomologen wohl im Stande sein, Redtenbacber's ed. H. p.
914 Note 1. ausgesprochene Vermuthung, dafs O. Petjrolerii höchst
wahrscheinlich nur eine Lokalvarietät Hcv melanocephala Duft, sei,
zur Gewifsheit zu erheben, wozu es mir an Material fehlt; zu be-
achten wäre namentlich, ob O. Peyrolerii und melanocephala nicht
auch nebeneinander vorkommen, was besonders für ihre Identität
sprechen würde. Bei meinen O. Peyrolerii (fünf aus Tyrol, eine
besonders grofse aus den Seealpen) ist das Halsschild nach hinten
mehr oder minder deutlich verengt, der Seitenrand bei einigen gar
nicht, bei einigen ziemlich deutlich abgesetzt; bei einem Stücke aus
Steyermark, Avelches jedenfalls zu O. melanocephala gehören würde,
weil der Seitenrand des Halsschildes deutlich verdickt und abge-
setzt erscheint, ist das Ilalsschild nach vorn deutlich verengt; Suf-
frian erwähnt von dieser Verengung des Halsschildes nichts, welche
viel dazu beiträgt, meinem Exemplare der O. melanocephala ein cha-
rakteristisches Ansehen zu geben.
Oreina melancholica Heer (Gränzen des Pflanz, und Thier.
Lebens in den Schweizeralpen 17. Fig. II.) scheint äufserst selten
zu sein, da ich nur ein Exemplar derselben einmal flüchtig gesehen,
auf welches mich Bremi-VVollI bei der Durchsicht seiner Sammlung
besonders aufmerksam machte. Der Umstand, dafs diese kohlschwarze
29Ü Kraal z: über
Arf mit gelbrothen Hinterleibsriicken zugleich sehr lief runzlig punk-
tirt genannt wird, bringt mich zu der Vermuthung, dafs sie eine
Varietät der melanocephala sei, von welcher ja Suffrian bereits eine
Form mit schwarzer Nathbinde beschreibt.
V. Oreina rugulosa Suffr,
Diese Art ist bestimmt nicht von luctuosa i)\\\ . unterschieden
und vorzugsweise nach männlichen Banater Stücken derselben be-
schrieben, welche im Allgemeinen eine etwas untersetztere Gestalt
und gröber punktirte Flügeldecken als die Krainer haben; die letz-
teren zeigen, wenn auch seltener, ebenfalls ein nach hinten verengt
zu nennendes Halsschild; der Seitenrand desselben ist bei der Mehr-
zahl der mir von Rosenhaner mitgetheilten Banaler O. rugulosa
ebenso deutlich der ganzen Länge nach abgesetzt, wie bei luctuosa.
Während die Flügeldecken bei den Banater luctuosa (=z rugu-
losa Suffr.) im Allgemeinen gröber punktirt sind, als bei den Krai-
ner, zeigen sie sich bei den von Ghiliani ans den Seealpen (als
nov. spec?) mitgetheilten Stücken durchschnittlich feiner punktirt.
Schöne goldgrüne Exemplare, deren Suffrian unter luctuosa noch
nicht Erwähnung thut, sind hier fast häufiger als dunkelblaue; auch
kleine messinggelbe, feuerrot he und dunkelkupferrothe Stücke sind
mir, aber nur sehr einzeln vorgekommen.
VI. Oreina aurulenta Suffr. und infricata Germ.
Die unverkennbare Uebereinstimmung dieser beiden Arten in
der verhältnifsmäfsig breiten und flachen Gestalt des ganzen Kör-
pers und in der des Halsschildes, dessen Seitenrand breit und flach
abgesetzt ist, erscheint mir so wesentlich, der angegebene Unter-
schied in der Punktirung der Flügeldecken so unwesentlich, dafs
sie unmöglich specifl:»ch zu trennen sind; Suffrian mufs geradezu
Männchen der intricata mit Weibchen der aurulenta verglichen ha-
ben, wenn er die erstere in der Diagnose hoch-, die letztere flach-
gewölbt nennt, denn die Weibchen der aurulenta sind nicht flacher
gewölbt als die 2 der intricata, und die cT nicht stärker.
Die eigenlhümliche Sculptur der Flügeldecken soll zwar O. /m-
Iricala von allen übrigen Arten der Gattung unterscheiden, indes-
sen zeigt schon ihre Beschreibung die grofse Uebereinstimmung' mit
der der aurulenta.
Suffrian hat wohl überhaupt einen unrichtigen Eindruck von
der O. intricata dadurch erhalten, dafs- er sie zum Theil mit spe-
ciosa verwechselt hat, da es mir kaum zweifelhaft ist, dafs die von
einige Oreina-Arten. 291
ihm erwähnten Zebe'schen Stücke der intricaia, bei denen der obere
Theil der Flügeldecken beiderseits der Nath fast bis auf die Hälfte
der Breite nicht gerunzelt ist, einfarbig blaue Stücke der O. spe-
ciosa aus Schlesien waren, welche Suffrian kaum haben gänzlich
unbekannt bleiben können.
Mit Einschlufs der nicht weiter besprochenen Arten lassen sich
die europäischen Oreinen etwa so aneinanderreihen:
lucluosa Dufts ehm.
var. riigtdosa Suffr.
intricata Germ.
var. aurulenta Suffr.
speciosa Panz.
var. pretiosa Suffr.
var. superba Oliv,
var. gloriosa Fabr.
var. villigera Suffr.
var. venusla Suffr.
cacaliae Oliv,
var. punctalissima Suffr.
var. hifrons Fabr.
var. nigrina Suffr.
var. alcyonea Suffr.
var.? aenescetis Suffr.
nivalis Heer.
lilurala Scop.
phalerala Germ.
speciosissima Scop.
\av. Jusco-aenea Schummel.
var. etongata Suffr.
var. juncorum Suffr.
var. convergens Suffr.
var.? monlicola Duftschm.
Genei Suffr.
trist is Fabr.
var. tussilaginis Suffr.
var. cacaliae Schrank,
var. senecionis Schummel.
melanocepJiala Duftschm.
var.? Peyrolerii Bassi.
var.? melancholica Heer.
nigriceps Fairm.
Berl. Entom. Zeitschr. III. 23
292 Kruafz: über
Zum Schlufs mögen hier noch einige kurze Bemerkungen über
Chrysomelcn-Arten angeschlossen werden.
Chrysomela rnfa Duffschraidt, Dahlii Suffr., opulenta
SufFr., s quäl i da SnlTr.
Redlenbachei''s Ansicht (Faun. Austr. ed. II. p. 909), dafs diese
vier Arten identisch seien, kann ich nur beipflicliten. Das eine
von den beiden Exemplaren, nach denen die Beschreibung der Chrys.
Dahin entworfen, liegt mir aus der Schauni'schen Sammlung vor;
zwar besitze ich kein Exemplar der opidenla, welches in allen
Theilen mit demselben genau übereinstimmt, wohl aber Stücke der-
selben, welche bald die Gestalt der Dockschilde, bald die Form des
Halsschildes zeigen, welche als charakteristisch für Dahlii bezeich-
net werden. Von den von Letzner aus Schlesien mitgetheilten
Stücken der opulenta vermag ich nach den von SulFrian angegebe-
nen Merkmalen keine eigene Art mit einiger Sicherheit abzutren-
nen, welche der squaliJa entspräche, und doch soll diese ausschliefs-
lich dem Riesengebirge eigen sein. Wenngleich Suffrian unter der
rufa der beiden Geschlechter Erwähnung thut, so müssen ihm doch
vorzugsweise kräftige weibliche Exemplare derselben vorgelegen ha-
ben, da die Schultern bei den Männchen, deren Halsschild nach
hinten deutlicher verengt erscheint, noch deutlicher hervortreten
als bei Dahlii, welche sich doch durch die eckig vortretenden
Schultern besonders auszeichnen soll. Dafs Chrys. rufa hinten breit
erweitert sein soll, spricht ebenfalls für die Vermuthung. dafs der
Käfer vorzugsweise nach Weibcheu beschrieben sei.
Chrysomela menthaslr i SuiTrian, fti Iminans Suffr., re-
splendens SulTr. {ignita SuflV. olim).
Chrysomela fulminans Suffr. ist ohne Zweifel nach feurig gold-
^rünen Exemplaren der Chrys. menthastri Suffr. beschrieben, da
die Merkmale, welche der ersteren nach Suffrian zukommen sollen,
nichts weniger als beständig genannt werden können. Ich besitze
Stücke der fulminans aus Griechenland, welche deutlich kleiner
und schmaler als kräftige Harzer Exemplare sind, und bei denen das
Halsschild durchaus nicht breiter als bei der menlhaslri ist. Durch-
schnittlich phimpcr gebaut als die dentschen Stücke dieser Art sind
die sicilianischen , welche meist feuergolden oder kupferroth sind
und von Sdffrian für Olivier's ignita gehalten, später mit dem Na-
men resplendeus bezeichnet wurden. Es ist indessen kein Grund
vorhanden dieselben als eine eigene Art zu betrachten, da auch feu-
rig goldgrüne Exemplare auf Sicilien vorkommen, welche die Fär-
Chrysomelen- Arten. 293
bung als kein specifisches Merkmal für resplendens erkennen lassen;
als ein solches kann ich den angegebenen geringen Unterschied im
Habitus ebenfalls nicht ansehen. Auf die Sculptur der besproche-
nen Arten einzugehen, scheint mir kaum nothwendig, da sie bei
den Exemplaren der fulminans und menthastri von verschiedenen
Lokalitäten und selbst von demselben Standorte bedeutend abän-
dert; erwähnt mufs indessen werden, dafs Exemplare, welche theils
mit deutschen typischen menthaslri, theils mehr mit fulminans
übereinstimmen, aus Andalusien von Dr. Staudinger mitgebracht
wurden, das Vorkommen der ächten menthastri in den südlichsten
Theilen Europas also ebenfalls nachgewiesen ist.
Chrysomela viridana (? Küsfer) Suffrian und palustris
SuiTr. sind nach messingglänzenden und glasglänzenden goldgrünen
Exemplaren einer und derselben Art beschrieben, die zur Unter-
scheidung beider angegebenen Merkmale nicht stichhaltig; beide
wurden untereinander auf Sardinien in Mehrzahl von Dr. Staudin-
ger angetroffen; dieser ausgezeichnete Sammler brachte auch feuer-
goldene Stücke aus Andalusien mit.
Chrysomela mixta Suffr. ist gewifs nur eine kräftige Form
der Chrys. cerealis Linn.; Ucbergangs - Exemplare zwischen beiden
sehe ich theils in solchen Stücken, welche bei gleicher Länge mit
den grüfsten mixta weniger plump gebaut sind , theils in solchen,
welche auf den bläulich violetten Flügeldecken zwei schwache aber
deutliche purpurviolette Längsstreifen zeigen; dieselben stammen aus
Illyrien, in dem viele Käferarten besonders gut gedeihen.
Es mufs darauf aufmerksam gemacht werden, dafs Redtenba-
cher die Chrys. mixta Küst. mit der Asclepiadis Küst. Suffr.
vereinigt, welche von cerealis weit verschieden ist; Küster und Suf-
frian beziehen ihre Beschreibungen auf die mixta Ziegl. in litt.,
doch wohl nur mit Recht der Letztere.
Chrysomela islandica Germ, und ahena Germ. Zwar tritt
Suffrian ausdrücklich der Ansicht entgegen, dafs diese beide Arten
identisch sein können, indessen finde ich auch hier die von ihm an-
gegebenen Merkmale bei gröfseren Reihen von Invididuen nicht ver-
einigt. Von den Chrys. islandica aus Schlesien zeigen einige das
Halsschild fast dichter und stärker punktirt als die Flügeldecken,
andere feiner und weitläufiger; bei einigen sind die Seiteueiudrücke
desselben bis zum Vorderrande hin deutlich, bei andern vorn ver-
schAVunden u. s. w.; je stärker die Punktirung ist, um so deutlicher
tritt im Allgemeinen die Längslinie in der Mitte desselben hervor.
Somit kann Chrys. ahena nicht einmal gut als Abart der islandica,
23*
294 Kraatz: über Chrysomelen- Arten.
wie Rcdtenbacher (Fauna austr. ed. II. p. 910. Note 1.) will, son-
dern fast als idenlisch mit ilir belraclitet werden.
Dafs Chrysomela quadrigemina wohl kaum gehörig von
Chrys. fncula Fabr. unterschieden und dldymala Scriba nur eine
Varietät der geminata Gyll. sei, ist von Rcdtenbacher (Faun, austr.
ed. II. p. 916 Note 2. und 3.) ausgesprochen worden; eine nähere
Begründung dieser Ansichten, zu der es mir an Material fehlt, wäre
wohl zu wünschen.
Von Oreina convergens hatte inzwischen Herr v. Kiesen-
wetter die Güte mir das typische Exemplar, nach dem die Beschrei-
bung dieser Art entworfen, zur Ansicht zuzusenden. Dasselbe un-
terscheidet sich in der That durch nichts wesenilich von krainer
Stücken der O. spcciosissima, und stimmt mit einzelnen derselben
fast völlig überein, deren Punktirung mindestens ebenso dicht und
fein ist, obwohl sie bei convergens sehr fein und dicht, bei der
speciosissima nur dicht genannt ist. Die Form des Halsschildes
schildert Suffrian ganz richtig, indessen kann dieselbe unmöglich
als eine specifische betrachtet werden.
Malacodermatum quaedam novae species
Flaminio Saudi a Selve, cive Taurinensi
descriptae.
M,
'hagonycha dist inguenda. (Cant haris distinguenda
Dejean Catalogo.)
Elongata, 7Ügra, antennarum basi, thorace, pectore, pedibus
anoque fulvis^ elyiris crebre rugoso-punctalis, antennis gracilibiis. —
Long. 4 lin.
Habilat in Alpibus Pedemontii: D. Ghiliani et ipse: unicum abs-
que patriae indicatione a D. Latreille donatum sub illo nomine in
Collectione Comitis Dejean extat.: hujus collectionis pars Malaco-
derniata complectens in R. Musaeo Taurinensi asservatur.
Rh. Redtenbacheri et planicolli Kiesw, forma affinis,
stalura longe majore pluribusque notis discedens. Caput nigrum,
ore subtus cum palpis fulvo, his apice infuscafis, mandibulis genis-
que rufo-testaceis, fronte inter oculos transversim impressa, subtili-
ter dense punctulatum. Antennae graciles, in mare fere corporis
longiludine, fuscae, articulo primo subtus testaceo, supra rufo-testa-
cco, art. tcrtio secundo duplo longiore. Protborax subquadrafus,
apicem versus parum angiislatus, latiludinc parum brevior, inaequa-
lis, margine omni elevato, basi subtruncatus, apice levissimc rotun-
datus, laterii)us usque ad medium subreclis, prope basin leviter ro-
lundalis, angulis anterioribus rotundalis, posterioribus obtusis, me-
dio longitudinaliter obsolete canaliculatus, ))asi profundius, ante scu-
tellum obsolelius, utrinque foveolalus, acqualitcr minus dense pun-
etatus, supra subtusque rufo-testaceus. Sculellum fuscum, subtilis-
sime puncfatum, tcnuiter pubescetis. Elytra tborace parum latiora,
crebre rugoso-punctata, punclis basi minus crebris, nitidula, parce
subtilissime pubesccntia, fusco-nigra. Corpus uigrum , pedibus ful-
vis, tarsis infuscatis, abdominis segmentis ultimis duobus in mare,
ultimo macula orbiculari in femina rufo-testaceis.
296 JSaudi a Selve:
RhagonycJia nitida. {Cantharis nitida Rambur. Dejeari
Catalogo.)
JVigra, aniennarum hasi, capitis aniico, ihorace, peclore ahdo-
mineque rtifo - tesiaceis, ehjtris crebre rtigoso-ptmciatis. — Long.
3x_3f lin.
Hispania D. Giuliani, Sardinia D. Prof. Gene.
Caput nigrum, subnilidum, dimidio antico, ab oculis nempe,
cum ore palpisque rufe testaceum , palpis mandibulisque apice infu-
scatis, fronte inter oculos obsoletissime impressa, subtililer minus
dense punctnialuin. Antennae mediocres, fuscae, articulis duobus
basalibus in integrum, sequentibus duobus subtus. rufo-tcstaceis.
Prothorax subquadratus, apicem versus vix angustatus, inacqualis,
marginc omni elevato, basi subtruncatus, apice levissime rotunda-
tus, latcribus subrectis, angulis auterioribus rotundatis, poslerioribus
rectis, medio longitudinaliter, anterius obsolete latiusque, post me-
dium fortius, canaliculalus, ibique lale foveolatus, parce subtililer
punctatus, supra subtusque rufo -testaceus, disco saepe rufo salura-
tius. Scutellum nigrum. raro rufo-teslaceum, dense punclaluni, sub-
tiliterque pubescens. Elytra Ihorace laliora, crebre subacqualiter
rugoso-punctata, griseo-villosa, nigra. Corpus subtus nigrum, abdo-
mine tolo pedibusque rufo-testaceis, tarsis poslicis fuscescentibus.
Variat mas tboracis disco macula parva indeterminata fusca:
femina abdominis segmenlo ventrali penultimo basi transversim fusco.
Praecedenti affinis, minus elongala, aliter picfa.
Hhagonycha lies per ica. (Cantharis affinis Dej. Cal.)
Elongata, nigra, ore., ajiiennarnrn basi, thoracis latcribus, ely-
irorum limbo latcrali tibiiscjtie ieslaceis^ elijlris rugoso-punctatis. —
Long. 3 lin.
Ilispania D. Ghiliani.
Variat elytris testaceis, apice tenui fusco, pedibus nigris.
Caput cum oculis tborace fere latius, nigrum, ore, genis pal-
pisque rufotestaceis, bis articulo ullimo apice infuscato. Antennae
elytrorum medium superantes, fuscae, articulis quatuor vel quinque
basalibus testaceis, apice supra plus minusve infuscatis. Protborax
subquadratus, antrorsura leviler angustatus, angulis omnibus obtu-
sis, latcribus medio subemarginatis, margine omni subelevato, lon-
gitudinaliter canaliculalus, ante basin transversim impressus, apicem
versus parce subtililer punctulatus, nitidus, rufo - testaceus, macula
magna longiludinali basin apiccmque attingenle, ante basin dilatata,
nigra. Scutellum nigrum subniiidum, subtillissime crebre punctulatum.
Malacodermatum quaedam novae. 297
Elytra thorace plus quintuplo longiora eoque parum latiora, niti-
dula, fortius rugoso - punctata, nigra, limbo tenui marginaii apice
evanescente testaceo, rarius iota testacea apice tenui fusco. Corpus
subtus nigrum, abdoininis segmentis in mare utrinque apice rufe-
scentibus, in femina concoloribus. Pedes teslacei, femoribus apice
excepto nigris, tibiarum poslicarum tarsorumque apice fuscis: varie-
tati elytris testaceis sunt pedes nigri, trochanteribus, geniculis ti-
biarumque anticarum apice testaceis.
Rh. quadricolli Kiesw. proxima, sed major, corpore elon-
gato tboraceque longiore, anterius angustato, distincta.
Rh. quadricollis Kiesw. individua nonnulla in Collect. Co-
mitis Dejean, ejusque Catalogo noraine Canlbaris margin ella e
Lusitania, quaedam in Hispania a D. Gbiliani lecta Imjus speciei
varietatem pictura et statura pauUulum diversam, caeteris notis con-
sonam, constituere videntur: statura duas lineas cum dimidio attin-
git, elytrorum limbus lateralis et apicalis tenuis teslaceus, unicum
exemplar insuper elytra raacula basali intra humeros et scutellum
oblonga, indeterminata, fusco-livida ornatum.
JMalthinus rttbricollis Dej. Cat.
Niger ^ ore., antennarimi basi., pedibus abdomlneque pro parle
ruf o. testaceis, thorace suhquudrato rufo, elytrorum apice stdphureo.
— Long. 3^ lin.
Unicum exemplar femineura in CoUectione Comitis Dejean Lug-
duni (Lyon) iecium.
Maximus in hoc genere: caput exserlum, nigrum, dense rugoso-
punctatum, opacum, ore lineaque longitudinali media in facie infe-
riore rufo teslaceis: palpi triarticulati, articulo ultimo iufuscato. An-
tennae validiusculae, basi rufo-testaceae, apicem versus fuscescentes.
Protborax subquadratus, latitudine feie longior, basi apiceque trun-
catus, lateribus ante medium levissime rotundatis, ante basin emar-
ginatis, nni^ulis anticis oblique truncatis, poslicis rectis, lateribus pa-
rum, basi evidenlius marginalus, inaequalis, parum nitidus, supra
subtusque rufus. Scutellum densius punclulatum et pubescens, ni-
tidulum, fuscum. Elytra abdomine parum brcviora nigro-fusca, mi-
nus dense subtiliter rugoso -punctata, disco lineis nouuuUis longitu-
dinalibus obsoletissime elevalis, macula rotundata apicis laete sul-
phurea. Pectus anterius, maculae laterales, coxae omnes, pedes an-
tici et posteriorum genicula rufo-testacea.
Malthodes simiatocoUis Kiesw. (Malt hinus margi-
nicollis Dej. Cat.)
298 Baudi a Selve:
Mas: Segmento ultimo dorsali parum elongato, apice subemar-
ginato; vcntralibus penultimo apice late profunde emarginato, lobis
utrinque apice rolundatis, ultimo mediocri paruui elongato, lalcri-
bus parallelis, apice rotundato et mcdio triangulaiiler exciso; ab
ano interiore insuper duo exoriuntur lacinlac iongiusculae, spatbae
instar, basi distantcs, apice iuvicem convergentes.
Duo mares cum femina e Dalmalia, mas aUcrum e Tergcslo a
D. Schueppel nom. ßl. laticoltis missus in collectione Comilis De-
jean extanics observavi.
Mallhodes cephalotes. (31altli inus id. Dcj. Cat.)
JViger, antennarum basi, ihoracis limbo tenui, elytrorum apice
genicidiscjiie ßuvo - ieslaceis^ corpore Jlavo-vai'iegalo, capile magno
ihorace Uiliore. — Long. 2j lin.
Habilat in Dalmatia; Coli. Dej.
Mas abdominis segmcnfo ventrali penultimo vix elongato, apice
subrotundalim truncalo, ultimo minore, apice truncato, parce den-
ticulato: ventralibus penultimo apice rotundatim sat profunde emar-
ginato, ultimo latiusculo, apicem versus dcnsius villoso, apice levi-
ter emarginato.
jyi. sangiiinolenio et inarginato quasi intcrmcdius: caput
magnum, lateribus rotundatum, tboracis latitudinem paulo superans,
convexum, subtiliter dense punctatum, pubescens, subnitidum, ni-
grum, mandibiilis flavis, ore subtus fulvo-testaceo. Autennae dimi-
dio corpore longiores, fuscae, articulis duobus primis rnfo-testaceis.
Protborax lalitudine summa paulo brevior, basin versus anguslatus,
basi apiceque subtruncatus, laferibus subreclis, angulis anlicis subro-
tundatis, pron)inuIis, posticis acutis, elevatis, flavo - tesiaceis, niger,
limbo omni tenui rufo - tcstaceo, supra inaequalis, subliliter dense
punctalus, parce pubescens, subnilidus. Elytra corpore parum bre-
viora, griseo-pubescentia, subnitida, fusca, macula apicali flava Cor-
pus subtus fuscum. pectoris maculis, abdominis scgmentorum laferi-
bus et apice anoque flavo-tcstaceis. Pcdes geniculis omnibus, anle-
rioribus latius, rufo-tcstaceis, interdum eliam tibiis anterioribus ru-
fescentibus.
Malthodes nigricollis. (Malthinus nigricollis Dej. Cat.)
JVigro-piceus, elylrorum apice sidphurea, thorace transversim s\ib-
quadralo, fortius marginato, longitudinaliler canalicutalo. anlennis
validis. — Long. 1| lin.
Habilat in Dalmatia; Coli. Dejean.
Malacodermatum quaedam novae. 299
Mas abdominis segmentis dorsali penultimo parum elevato, apice
truncato, ultimo longiusculo, valido, a basi profunde fisso, laciniis
parallclis, apice rotundatim truncatis; ventrali penultimo apice ro-
tundatim sat profunde cmarginato, ultimo triangulari medioeri, pa-
rum curvato, basi nitidissimo glabro, apice breviter bifurcato, nigro-
villoso, utrinque media longitudinc dente valido acute superius spe-
ctante armalo.
M. Ilelvet ico Kicsvv. proximus, tborace subquadrato, elytris
apice sulpliureis et abdominis in mare structura dislans. Caput ni-
grum, niüduDi, glabrum, mandibulis rufo-testaceis. Anfennae dimi-
diam corporis longitudinem superantcs, validiusculae in mare, sub-
tenucs in fcmina, uigro-piceae. Palpi nigri. Prothorax subquadra-
tus, seu latitudine paulo brcvior, praesertim in mare, basi apiceque
subiruncatus, lateribus reclis, angulis auterioribus subelevalis obtu-
sis, posterioribus subrectis, margine omni forlius elevato, supra in-
aequalis, in fcmina disco medio longitudinaliter canaliculatus, obso-
letiiis in mare canalicula a disco medio usque prope basi in plicu-
lam subelevatam conversa, nitidulus, nigro-piceus. Elytra tborace
plus triplo longiora, apice singulatim rotundala^ obsolete sublilius
punctato-rugulosa, griseo nigra, macula apicali flava. Corpus et pe-
dcs fusci, laterum macula ut plurimum, coxis, tibiis apice tarsisque
basi dilutioribus.
Malthodes atraius. (ßlallhinus atratus Dcj. Cat.)
JViger, nilidus, elytris grlseo-nigris, thorace transveiso, suhae-
(jtiali^ forlius marginato, basin versus subatiguslato, augidis ante'
rioribtis promitiiäis, antennis validis. — Long. 14- — If ün.
Pyrenaei orientales; Dej. Collect.
Mas elylrorum apice subflavo, abdominis segmento dorsali au-
tepenullinio parum elevato, apice rotundatim emarginato, lobo utrin-
que apice rotundato, penultimo minore apice rotundato, ultimo mi-
niino apice triangulariter sat profunde exciso; venfralibus penultimo
apice rotundatim profunde emarginato, ultimo triangulari, medio
profunde fisso, lacinia singula utrinque apice bifida, villosa.
Praecedcnte paulo major, tborace subaequali, basin versus an-
gustato, corpore nitidiusculo, et abdominis structura etiam a Jfl.
modeslo Kiesw. distinctus.
Caput nigrum, nitidum, glabrum, mandibulis rufo-testaceis, os
fusco-testaceum, palpis piceis. Antenuae nigro-piceae, in utroque
sexu validiusculae, maris elytrorum apicem fere superantes, feminae
.... Prothorax latitudine brevior, apice parum, basi levissime ro-
300 Baudi a Sehe:
tundatus, basin versus subangustatus, laleribus leviter emarginatis,
angulis anicrioribus obtusis fortiter piominulis, posterioribus obtu-
sis, niargine aufico et postico forlius, latcrali tenuilcr marginato,
transversim niodice coiivexus, aequalis, nilidus, parce subtilissime
griseo-pubescens, niger. Elytra nilidula, nigro-grisea. apice inferiore
oblique subiriincato, exteriore rofundato. summo acutiusculo, ma-
cula obscure flavcscente in mare, nulla in femina, corpore paruiu
breviora, minus .«ubtiliter, praesertim ultra medium, punctalo-rugu-
losa, subtilissime parce griseo-pubescentia. Corpus uigro - piceum,
abdominis segmentis apice dilutioribus.
Malthocies hispanicus. Rufo-testaceus. capite supra, iho-
race, marghiiöus antico et postico excepiis^ itbiis posterioribus fe-
morihtisque posticis nigro-piceis, eUjtris apice Jlavescentibus: thorace
iransverso. — Long. Ij — I| lin.
Habitat in Hispania D. Gbiliani.
Variat pleruraque totus rufo-testaceus, verlicis macula, thoracis
angulis anticis obsolete tibiisque posticis nigris.
Mas abdominis segmentis dorsalibus ultimis elongatis, penul-
timo apice truncato, utrinque in dcutem producto, ultimo angusto,
apice triangularitcr profunde exciso: ventralibus penultimo profunde
apice exciso, lobo utrinque triangulari. ultimo stylum longiusculum,
sat curvatum, apice subito incrassatum bilobum exhibente.
M. chelifero Kiesvv. abdominis maris structura quodammodo
affinis, segmenta tamen ultima aliter constructa. Caput omnium
subtilissime punctulatum, subnitidum, saepius rufo-testaceum macula
transversa verticis nigra, quandoquc nigrum, clypeo rufcscente. Oris
partes semper rufo-tcstaceae. Antennae praesertim in femina bre-
viusculae, articulis duobus basalibus rufo-testaceis, interdum sequen-
tibus rufo-piceis, saepius ctiam rufo - icstaccis. Profhorax transver-
sim subquadratus, latiludine brevior, basin versus vix angustatus,
basin leviter rotundatus, apice truncatus, lateribus subrectis ad an-
gulos anteriores leviter rotundatis, bis rotundatis, posterioribus ob-
tusis, longitudinaliter disco medio late canaliculatus, marginibus vix
elevatis, snbacqualis, minus dense subtilissime punctiilatus, sat niti-
dus, interdum niger limbo omni piceo, saepius testaceus macula in-
determinata ad angulos anteriores plus minusve fusca. Scutellum
interdum cum elytrorum basi fuscum, saepius lufo-testaceum, pube-
scens. Elytra in marc tertiam, in femina dimidiam fere abdominis
partem non obtcgentia, basi thorace parum latiora, apicem versus
leviter attenuata, apice singulatim rotundata et flavomaculata, sub-
Malacodermatum quaedam novae. 301
tilissiine rugoso-punctata et fulvo - pubescentia. Corpus testaceum,
tibiis iatermediis pro parte, posticis cum femoribus nigris.
Malthodes crxiciatus. (Malthinus crticiatus Gene in
Coli. IMus. R. Taurineusis)
IViger, plerumque livido-grlseus, siibliliter griseo-pubescens, ely-
trorum apice, pectoris abdoministpie segmentornm luteribus sulphu-
reis, thorace rtifo-teslaceo, macida cruciala nigra. — Long. 2 —
2i lin.
Habitat in Sardinia.
Mas abdomiais segmentis ultiniis dorsalibus elongatis, antepe-
uultimo subelevalo, penultimo apice rotundato, ultimo minuto deor-
sum vergente, apice profunde triangulariter exciso: venlrali penul-
timo late profunde emargiualo, lobis utrinque rotundatis, ultimo tri-
fido laciniis lateralibus tenuibus, spiniformibus, media styliformi lon-
giore, valida, leviter curvafa, claviformi.
M. bifurcato affinis, tborace parura breviore, lateribus prope
basin fortius emarginatis, maris abdominis structura discrepans. Ca-
put nigrum, minus dense subtilissime punctatum et pubescens, niti-
dulura, genis, mandibulis et ore fusco-testaceis; palpi nigri. Anten-
nae tenues elytrorum apicem in mare vix, in femina haud superan-
tes, nigrae. Protborax latitudine brevior, basi late rotundatus, apice
subtriincatus, lateribus anterius cum angulis anterioribus rotundatis,
ante basin emarginalis, angulis posterioribus prominulis, margine
crassiusculo elevato, margine basali fortius, apicali modice ad angu-
los anticos validius elevato, supra inaequalis, ut plurimum late ob-
solete longitudinaliter medio canaliculatus, subtilissime obsolete pun-
ctulatus, et pubescens, nitidulus, flavus et testaceus, macula cruciata
nigra, summos margines basalem et apicalem non attingente, longi-
tudinaliter latiuscula, versus latera tenuiore, utrinque semicirculari-
ter angulos anteriores amplectente: variat protborax dilutius flavus,
macula fusca plus minusve indeterminata, fere cvanescente. Scutel-
lum sublililer pubescens, modo cum elytris nigrum, modo livido-
griseum. Elytra quartam abdominis partem non obtegentia, apicem
versus vix attenuala, obsoletius punctato-rugulosa, dense griseo-pu-
besceutia. parum nitida, interdum nigra, saepius Jivido - grisea, ma-
cula apicis flava. Corpus subtus cum pedibus nigrum , macula lon-
gitudinali ad pectoris latera, abdominis segmenlorum lateribus et
margine apicali tenui, anoque sulpbureis vel flavis: variant pedes in
nonnullis nigro-picei, tibiis apice dilutioribus.
302 Baudi a Sehe:
Malthodes discicollis. (Malthinus discicollis Dej.
Catalogo.)
JVigropiceus^ ihoracis margine omni et plaga indelerminata la-
teralis pedibus ex parle, pectoris macidis abdorninisqiie lateribusjla-
vis; thorace angusttäo, luteribus ante hasin leviter constricto; ely-
tris Jtisco-ci7iereis, apice Jtisco. — Long. \~ lin.
Habitat in Gallia ineridionali; Coli. Dej.; a. D. Solier missus.
Mas abdoininis segmenlis dorsali penultimo apice roiundatim
profunde cmarginato, lobis utrinque magnis, elongalis, aequalibus,
intus ante apicem abrupte oblique deflexis, parte flexa extrorsuni
recurva, apice rotundata; dorsali ultimo minuto, apice truncato, seta
validiuscula superius recurva armato: ventralibus penultimo cmargi-
nato, ultimo stylum longum, validum, parum curvatum, integrum,
apice obtusum exbibenic.
31. bifurcuto et mauro Kiesw, proximus: caput modice
convexum, thoracis latitudine summa paulo angustior, cum oculis
magnis codem paulo latior, fere glabrum, nigro piceum , nitidum;
clypeo, orc, maudibulisque rufo-piceis; palpis-nigris. Antennae sub-
tenues clylrorum apicem fere atlingentes, nigro -piceae. Protliorax
latitudine haud longior, basi subrotundatim, apice truncalus, latcri-
bus anterius subroiundalis, postice ante basin emarginalis quo levi-
ter coustricius videtur. basi iterum subito paulo dilatatus, apice la-
teribusque parum basi forlius marginalus, supra iuaequalis, parce
subliliter punclulatus, nitidus, margine basali flavo, antico, et plaga
laterali media laliore rufo - testaceis. Elytra abdomine parum bre-
viora, subparallela, subtiliter obsoleleque parce punctata, subtiliter
pubesccntia, nitidula griseo-cinerea, apice concolore. Corpus subtus
et pedum fcmora nigro- picea, tibiis iarsisque dilutioribus; pectoris
niaculae et abdominis segmentorum latera lale, margines apicales
tenuiter cum ano flavis.
Malthodes hexacanthus Kiesw. Obs. Varietalem a D.
Ghiliani in Alpibus maritimis Icctam genuinis omnino rcferendam in
plura specimina cxaminavi, antennis unlcoioribus, elytrorum apice
flavo; maris scgmenti quinti venlralis lobo laterali longius producio,
acuminato. —
Malthodes subsericeus Kiesw. Duo mares vidi et plurcs
feminas in collcelione Comitis Dejean, patria Dalmatia nomine mar-
ginicollis Dej. varietas, quae memoratae spcciei refcrendas
puto, quamvis quaedam discrepare vidcantur tborace rufotestaceo,
macula magna indelerminata disci fusca.
Malacodermatum quaedam novae.
303
Malthinum Monographia aiictore H. von Kiesenwetter cum
Catalogo Comitis Dejeau ed. 3. pro synonymia collata.
D. Kiesenwetter Monographia.
Dejeanii Catalogus.
MaUhinus hirtlpennis Dej.
nigriceps Dej. .
abdominalis Dej.
Lrasiliensis Dej.
terminatus Dej.
hrevipennis Dej.
serraticornis Dej
americaniis Dej.
egenus Dej. .
Jlavus Latr. .
fasciatus Oliv.
anguslicottis Dej
ligiUtahis Payk.
longicornis Ocskay
bigultahis Fabr.
marginatiis Latr. .
marginatns var. in col
Dalmatia
lect
rubricoUis Dej
sa7iguinicollis Dej. et
var. . . .
cephaloles Dej
longiceps Dej.
nigricollis Dej
nigricollis Dej. var.
collect.; Dalmatia
marginicoUis Dej
discicoUis Dej. .
sidcifrons Dej.
maurus Ziegler
atiatus Dej.
pallipes Dej.
longipennis Dej.
pusillus Duftschm
brevicollis Payk.
brevicollis var. in col
lect.; Dalmatia
brevicollis var. in col
lect.: Dalmatia
Lygerus latipennis Kiesw.
9
9
9
9
9
Mallhodes fulvicollis Kiesw.
9
Mallhimis ßaveolus Herbst.
fascialus Oliv.
? Ibidem non descripta species,
unico exemplo mutilato.
Mallinnus bigufttdus Payk.
Mallhodes dispai\
dispar Germ.
pelbtcidus Kiesw.
viystictts Kiesw.
marginatus Latr.
subsericeus Kiesw.
subricoUis n. sp.
sanguinolentus et va-
rietates Fallen.
cephaloles n. sp.
JMallhinus scriplus Kiesw.
Mallhodes dispar Germ.
nigricollis n. sp.
simiatocollis Kiesw.
discicoUis n. sp.
maurus Redt.
maurus Redt.
atralus n. sp.
MaUhinus frontalis Steph.
Mallhodes miselbis Kiesw.
pidicarius Redt.
nigellus Kiesw.
brevicollis Payk.
helveticus Kiesw.
Ueber die ersten Stände einiger Coleopteren
von
K. Leizner in Breslau und Dr. G. fCraatz.
A
n die von Herrn Leizner eingesandten Mittheilungen über die
Larven von Pocadius und Xylelhms sind die von zwei anderen Kä-
ferlarven angeschlossen, welche bereits seit einiger Zeit zur Beschrei-
bung eingegangen sind.
t
Larve und Puppe von Pocadius yerrugineus F.
(Vergl. Taf. IV.)
Die von Erichson (Naturgesch. d. Ins. Deutschi. IIL 124) aus-
gesprochene Vermuthung, dafs hinsichtlich der von Bouche (Natur-
gesch. d. Ins. I. 188, Taf. 8. Fig. 33.) beschriebenen und abgebilde-
ten Larve von Pocadius yerrugineus eine Verwechselung vorgegan-
gen sein dürfte, veranlasste mich seit einigen Jahren meine Auf-
merksamkeit auf dieses Thier zu richten, in Folge dessen es mir
im vorigen Herbste gelungen ist, Larve und Puppe desselben auf-
zufinden , und dadurch Erichson's Vermuthung zur Gewissheit zu
erheben, dafs nämlich die von Bouche beschriebene und abgebildete
Larve nicht zu Pocadius ferruginetis gehört. — Von der den an-
dern Arten dieser Familie entsprecbend gebildeten Larve, wie von
der Puppe dieses Thieres erlaube ich mir nachstehend eine kurxe
Beschreibung railznilieilen.
Die Larve (Fig. 8.) ist 3 — 3^ Linie lang, cylindrisch, hinten
und vorn nur wenig zugespitzt, gelblich - weifs, Mund mehr oder
weniger braun, mit Ausnahme des Kopfes und Protborax nicht
glänzend. — Kopf (Fig. 8a.) herabgebogen, mit einem glänzenden,
gelblichen Kopfscbilde bedeckt, auf der Stirn mit zwei breiten, un-
regelmäfsigen Längseindrücken versehen, welche sich auf dem Schei-
tel allmälig mehr oder weniger vereinigen. — Oberlippe kurz,
wenig ausgcrandet, von dem bedeutend längeren Kopfscbilde diu'ch
einen Quereindruck abgesetzt. — Kinnbacken dünn, scharf zu-
Letzner: über die Larve von Pocadius. 305
gespitzt, bräunlich. — Kinnladen tast er kurz, kegelförmig, dreiglie-
drig, die Glieder fast gleich lang, allmälig zugespitzt, die breite,
sanft abgerundete Lade vorn mit kurzen, starken Borsten besetzt.
Lippenlaster zweigliedrig, sehr kurz, an der Spitze abgerundet. —
Fühler dreigliedrig, das erste Glied dick, nach der Spitze wenig
verdünnt; das zweite Glied cylindrisch, das längste; das dritte
scharf zugespitzt, länger als das erste, am dünnsten, au der Spitze
mit einem steifen, kurzen Haare. Auf der Unterseite desselben steht
an seiner Basis auf dem zweiten Güedc ein kleines, dünnes Spitz-
chen, wie bei den Chrysomelen-Larven. — Ocellen sind zwei vor-
handen, welche (den Kopf von vorn betrachtet) nahe hinter dem
Fühler liegen. Zuweilen scheiuen noch 1 — 'I weiter nach hinten
und oben zu liegen, welche aber kleiner und viel flacher sind, und
mehr durch die unter der Oberhaut liegenden, schwarzen Pünkt-
chen, als durch ihre Erhebung markirt werden. Auch die beiden
zuerst erwähnten Augen hinter dem Fühler sind mit einem schma-
len, länglichen, schwarzen Fleckchen versehen. Erichson glaubt bei
Soronia grisea drei Ocellen zu unterscheiden; es sind dies jeden-
falls die ersten zwei, und das etwas dahinter und weiter nach oben
liegende. — Prothorax kaum länger als Meso- und Metathorax,
uneben, glatt, mit einzelnen gelblichen Härchen besetzt. Vorder-
und Hinterecken stark abgerundet. — Abdomen aus neun Seg-
menten bestehend, welche ein wenig kürzer als Meso- und Meta-
thorax sind. Das erste bis achte derselben trägt unweit der nicht
markirten Mittellinie jederseits ein ziemlich dickes, schräg nach hin-
ten gerichtetes Hörnchen, das an seiner stumpfen Spitze 2 steife,
dicke Härchen trägt. Diese Hörnchen werden auf den vorderen
Segmenten meistentheils niedriger, und lassen sich als mehr oder
weniger deutliche Höckerclien selbst noch auf Meso- und Metatho-
rax wahrnehmen. Auf dem 9ten Segmente sind diese Hörnchen
am dicksten und höchsten, und unfern ihrer Spitze mit einigen Här-
chen besetzt. Vor jedem dieser Hörnchen steht auf diesem Seg-
mente noch ein kleineres, das nur wenig niedriger als das auf dem
8len Segmente ist. Der Seitenrand des Körpers wird gebildet durch
eine sanft vertiefte Längslinie, an welcher das etwas emportretendc
Stigma liegt. Zwischen dieser Seitenlinie und dem Hörnchen un-
fern der Mitte zeigt jedes Segment jederseits in fast gleichen Ent-
fernungen zwei unbedeutende Erhöhungen, deren jede mit 2 ziem-
lich langen, steifen, gelblichen Haaren besetzt ist. — Unterseite
unfern des Hinterrandes jedes Segments mit einigen einzeln stehen-
den Haaren besetzt. Die drei Brustsegmente treten auf der Unter-
306 Leizner: über die
seite etwas über das Abdomen empor, und tragen die mit scharfen,
einfacben Klauen versehenen, gegliederten Beine, welche jedoch
seitlich nicht über den Körper vorragen.
Die Puppe (Fig. 9.) ist l^ — 1| Linien lang, weifs. Der Pro-
thorax ist am äufsersten Vorderrande auf jeder Seile mit drei lan-
gen, gelblichen, schräg nach aufsen gerichteten Dornenhaaren be-
setzt, deren iiufserstes auf der Vorderecke steht. Am Seitenraude
befinden sich zwei eben solche, eines unfern der Vorder-, das an-
dere unfern der Hinterecke. Am Hinterrande nimmt man jederseits
(wie am Vorderrande) drei solcher Dornenhaare wahr, von denen
das äufserste auf der Hinterecke, das mittelste am Hinterrande, das
innerste ein wenig weiter nach innen (vom Hinterrande) steht. —
Meso- und Metathorax fast gleich lang, mit zarter Mittellinie,
der letztere mit einer' dreieckigen Vertiefung auf der Mitte. — Ab-
domen aus 7 Segmenten bestehend, von denen die ersten 6 gleich
lang, das 7te (die Afterdecke) nach hinten verlängert, allmälig ver-
schmälert und abgerundet, fast noch ein Mal so lang als das vor-
hergehende ist. Jedes dieser Segmente trägt am Seitenrande, un-
fern des Hinterrandes ein langes, gebogenes Dornenhaar, vor dem
meist noch ein zweites, kleineres und dünneres steht. Bei dem er-
sten Segmente sind dieselben meist unter den Flügeln und Deck-
schilden verbogen. Der Anus zeigt an seiner Seite ebenfalls ein
etwas dünneres und kürzeres Dornenhaar, und an seiner Spitze
zwei, eine Gabel bildende, nach hinten gerichtete Dornen. Die
Stigmata liegen unfern des Seitenrandes nahe am Vorderrande je-
des Segments, sind weifslich, wenig erhöbt und nicht in die Au-
gen fallend. — Kopf zwischen den Augen mit einer nach oben
gekrümmten (an den Seiten abwärts gebogenen), sanft erhabenen
Querleiste, auf der jederseits nahe am Auge ein, und unfern der
Mittellinie noch ein kurzes Haar steht. Zwei ähnliche befinden sich
jederseits weiter auf den Mund zu. — Decken an der Spitze breit
abgerundet, undeutlich gestreift. Unter ihnen kommen die Flügcl-
scheiden hervor, welche einander fast berühren. — Die Tarsen
der Vorder- und Mittelbeine liegen ziemlich weit von einander, so
dafs man das Brustbein und die Hüften der Hinterbeine deutlich
wahrnehmen kann; die der Hinterbeine sind unter den Flügelschei-
den verborgen. Ebenso die Fühler unter dem Prothorax.
Ich fand Larve und Puppe in Gesellschaft des (jedoch sparsam
vorkommenden) Käfers Anfang Oktober an einem Waldsaume des
schlesischcn Mittelgebirges unweit Kynau in Lycoperdon giganteum
Batsch (^Lyc. Bovisla Linn.), und zwar (der eigentliche Kopf war
Larve von PocadhtS. 307
bereits längst verstaubt) in dem den Winter überdauernden Theile an
der Wurzel. Die Larve war nur noch sparsam, deslo häufiger die
Puppe vorhanden. Diese lag in einer rundlichen Höhlung beson-
ders häufig ganz nahe unter der harten Oberhaut, etwas seltener
jedoch auch in dem ganzen Inneren des Pilzes. Besonders nach
wenig Tagen begann im Zimmer das Auskriechen des Käfers, wel-
ches den ganzen Oktober und den Anfang November fortdauerte.
Aus einem einzigen, etwa 2| Zoll hohen und 4 Zoll im Durchmes-
ser haltenden Bovistreste erhielt ich 154 Käfer, und doch waren
dies noch nicht alle, welche darin gewohnt hatten, da eine grofse
Anzahl als Puppen und Larven im warmen Zimmer vertrocknet
waren. Im Ganzen hatte der erwähnte Bovist-Strunk etwa 200
Thiere beherbergt. Es war dies die zweite, wenn nicht dritte Ge-
neration dieses Jahres.
Aufser der oben beschriebenen Larve fand ich in einem zu der-
selben Art gehörenden Bovist-Reste nach eine andere Larve, welche
hinten etwas mehr zugespitzt ist als jene, auf dem 9ten Segmente
zwei viel dünnere, gabelförmige Dornen, und auf dem 8ten und
7ten zwei ähnliche, aber kürzer und weiter auseinender stehende,
sonst aber keine Dornen oder Höcker hat. Vielleicht ist dasselbe
die Larve von Cychramus luteus F.
Larve von Xyletinus pectinatus F.
(Vergl. Taf. IV. Fig. 7.)
Die Larve (Fig. 7.) ist au 3 Linien lang, gekrümmt, weifs mit
gelblichem Kopfe, überall mit dichter, langer, wolliger Behaarung
versehen, und trägt den Anus stets etwas eingebogen, nach Art der
Ilylesinus- und ^4^o/e- Larven. — Der Kopf (Fig. 7a.) ist mit ei-
ner gelblichen Hornschale bedeckt, die auf der Stirn eine punktför-
mige Vertiefung hat, und wie der ganze Körper mit äufserst dün-
nen, zahlreichen, langen, gelblich wcifsen Wollhaaren besetzt. —
Kinnbacken breit, stark, dreieckig, braun, jede an der Spitze mit
zwei starken Zähnen. — Oberlippe vorn gerade abgestutzt, mit
gelblichen Haaren dicht gewimpert. — Kopfschild so lang als
die Oberlippe, von ihr, wie vom Kopfe deutlich getrennt. — An
Ocellen ist jederseits nur eine, ziemlich grofse vorhanden, welche
ganz nahe der Basis der Kinnbacken , und zwar der äufsern Seite
derselben steht. — Die Fühler fehlen und sind nur durch ein sehr
sanftes Höckerchen angedeutet, welches ebenfalls an der Basis der
Kinnhacken, von der Ocelle wenig weiter nach oben liegt. — Die
Kinnladen ta st er sind dreigliedrig, das letzte Glied dünn, zugespitzt,
Berl. Eutomol. Zeitschr. III. 24
308 Kraatz: über die
etwas länger als das zweite und erste. Lippenlaster klein, zwei-
gliedrig, an ihrer Basis ziemlich weit von einander entfernt. Zwi-
schen ihnen ragt die stumpfgespitzte, mit zwei ilaaren hesetzte
Zunge fast ebenso weit vor. — Die Brust- wie die 9 Bauch-
segmente sind durch die vorhandenen zahlreichen Querrunzela
nicht scharf von einander geschieden, und die Stigmata sind nur
unter sehr starker Vergröfserung wahrzunehmen. Die beiden letz-
ten Segmente sind etwas angeschwollen, und erscheinen daher ein
wenig dicker als die zunächst vorhergehenden. Der Anus ist ab-
gerundet. An ihm wie auf den am meisten emportretenden VVül-
sten des Rückens bemerkt man äufserst kleine, spitze, bräunliche
Höckerchen in einer Querreihe, welche dem Thiere jedenfalls das
Klettern erleichtern helfen. — Die Beine sind dünn und kurz, mit
dünnen scharfen Klauen bewaffnet, und wie der ganze Körper lang
behaart.
Die Larve ist in der Oder-Vorstadt von Breslau ziemlich häufig
in allen Bretter- Planken, welche sie allmälig zerstört, indem sie
zwischen den Jahresringen (zunächst unter der Oberfläche anfan-
gend, später nach innen fortschreitend) mehr oder weniger breite
und lange, unregelmäfsige Längs- und kürzere Quergänge zieht. In
diesen Gängen erfolgt auch die Verpuppung in einem dazu gefer-
tigten Gehäuse. Dasselbe ist 2 Linien lang, eliptisch, auf 3 Längs-
seiten von der stehengebliebenen Holzniasse, an den übrigen Thei-
len aus zusammengeleimtem VVurmmehl gebildet, innen glatt. Das
Wurmmehl, w^elches alle Gänge füllt, besteht aus länglichrunden,
ziemlich dicken Brocken, ist im Verhältnifs zur Gröfse der Larve
von bedeutender Dicke und hat die Farbe des alten Holzes. — Die
Puppe selbst kenne ich bis jetzt noch nicht; mehrere eben in ihrer
Verpuppung begriffene Larven gingen in Folge der von mir verur-
sachten Störung zu Grunde. Der Käfer erscheint im Freien im
Mai und Juni (im geheizten Zimmer schon im IMärz), indem er die
dünne, unversehrt gebliebene Oberfläche des Brettes durchbohrt.
An diesen Planken erfolgt auch die Begattung. Droht ihm eine
Gefahr, so stürzt er sich von denselben nach Art der Cryptocephali
in die Tiefe. — Die Larve mufs wenigstens 2 Jahr zu ihrer Ent-
wickelung bedürfen, da sie noch nicht halb erwachsen überwintert.
K. Lelzner.
Larve von Bolilophugtis relictdatus. 309
Larve von Bolitophagtis reticulalus Linne
{crenatus Fabr.). Vergl. Taf. IV. Fig. 5.
Die Beschreibung der Larve und Puppe dieses Käfers ist nach
einer Anzahl von Exemplaren entworfen, welche Herr Dr. Möller
aus Veckerbagen in Kurhessen einsandle. Derselbe bemerkte in ei-
nem seit dem Herbst 1856 in einem Glase aufbewahrten grofsen
ßuchschwamme im Mai 1857 einige Puppen, welche frei in kleinen
Höhlen des Schwammes lagen und sich etwa Mitte Juni in Bolito-
phagiis reticulalus verwandelten; der Käfer brauchte etwa 14 Tage
um sich völlig auszufäiben, und fand sich bei genauerem Durchfor-
schen in gröfserer Anzahl in dem Schwämme, bis in den August
hinein, vor; im Mai 1858 entwickelten sich wiederum frische Exem-
plare.
Die Larve erreicht etwa eine Länge von 4 Linien, ist gestreckt,
nach vorn zu fast cylindrisch, nach hinten zu leicht Verschmälert,
ein wenig verflacht. Der Körper ist gelblich weifs, glänzend, mit
äufserst feinen, ziemlich weitläufig stehenden Härchen bekleidet, die
Spitze der Mandibeln schwärzlich braun. Der Kopf ist kaum brei-
ter als das folgende Segment des Proihorax, oben namentlich nach
hinten zu stark gewölbt, unten flach, auf dem Scheitel mit einer
kaum bemerkbaren Längslinie, welche sich nach vorn gabelförmig
tbeilt. Die Oberlippe ist etwa um die Hälfte länger als breit,
vorn fast gerade abgeschnitten, die Vorderecken leicht abgerundet,
auf der Oberseite und am Vorderrande mit einzelnen ziemlich lan-
gen und kralligen Haaren besetzt. Die Mandibeln sind derb und
kräftig, vorn leicht nach innen gekrümmt, zugespitzt, die rechte auf
der Innenseite vor der Spitze leicht ausgerandet. Die Maxi IIa r-
lade ist vorn auf der Innenseife leicht abgerundet, mit kurzen
Börstchen besetzt. Die Taster sind dreigliedrig, das erste Glied
nur wenig länger als breit, das zweite Glied kaum schmäler und
länger als das erste, das dritte etwas länger als das zweite, halb so
breit. Die Zunge ist vorn leicht ausgerandet, in der Mitte drei-
eckig vorgezogen; die Lippenfasfer sind zweigliedrig, ihr erstes
Glied ist wenig länger, deutlich schmäler als das zweite. Die Füh-
ler sind dreigliedrig; ihr zweites Glied ist etwa so lang als das
erste, deuflich schmäler, nach der Spitze zu leicht verengt, das
dritte ist wiederum schmäler, etwas kürzer als die beiden vorher-
gehenden zusammengenommen; auf diesem Endgliede stehen zwei
kleine, fleischige Spitzen. Ocellen sind nicht vorhanden. Pro-,
Meso- und Metalhorax nehmen allmälig an Länge ab, der Pra-
21 *
310 Kraalz: über die
Ihorax ist in der Mitte leicht aber deutlich eingeschnürt. Die
Abdominalsegmente sind untereinander und von dem Metalhorax
kaum au Läni^e verschieden.
An der Spitze des 9ten Segments befindet sich jederseits ein
dornartiges Zähnchen , dessen äufserste Spitze gekrümmt ist. Die
Beine sind kurz und kräftig, die Klauen einfach.
Die Puppe ist etwa 3^ Linie lang, gelblichbraun. Der schräg
abvpärts gencigle Kopf entspricht in seiner Form fast vollkommen
der des ausgebildeten Käfers, ebenso der Prothorax; letzterer ist au
dem Seitenrande mit 9 — 10 kleinen, vorspringenden Zähnchen be-
setzt, oben mit einer vertieften Längslinie in der Mitte versehen.
Meso- und Metathorax sind zusammengenommen so lang als der
Prothorax. Der erslere zeigt hinten in der Mitte zwei schwache
Höckerchen, der letztere ist etwas länger als die ihn einschliefsen-
den Körpersegmente. Das Abdomen verschmälert sich nach hinten
allmälig und* ist dadurch ausgezeichnet, dafs die sechs ersten Seg-
mente an den Seiten mit aufrechtsteheuden Hautläppchen verschen
sind, welche in einen längeren, vorderen, nach vorn gekrümmten,
und einen kürzeren, hinteren, nach hinten gekrümmten Zipfel aus-
laufen; von diesen Zipfeln ist namenilich der vordere an den Rän-
dern fein gekerbt und endigt in ein nach vorn gekrümmtes Horu-
häkchen, während der hintere, kürzere Zipfel ein nach hinten ge-
richtetes Zähnchen an seiner Spitze trägt. Die sechs ersten Seg-
mente sind untereinander wenig an Länge verschieden , hinten ge-
rade abgeschnitten. Das 7le ist um mehr als die Hälfte länger als
das vorhergehende, fast doppelt so lang als das folgende, wie die-
ses nach hinten stumpf bogenförmig zugerundet. Das 9te Segmeut
trägt hinten jederseits eine feine, nach auswärts gerichtete, dornar-
tige Spitze, welche etwa so lang als das 6te Segment ist.
Die Spitze der Flügelscheiden reicht nicht ganz bis zur Spitze
der hintersten Tarsen.
Die Fühlerspitze legt sich an die Mille der Schenkel des mitt-
leren Beinpaares an.
Larve von Glyptomems cavicola Müller (^Typhlobhun
stagophilum Kraatz). Vergl. Taf. IV. Fig. 4.
Die Mittheilung einer leider nicht in Spiritus aufbewahrten
Larve dieses ausgezeichneten, hauptsächlich in Höhlen vorkommen-
den Staphyliniden verdanke ich der zuvorkommenden Freundlich-
keit des Herrn Ferd. J. Schmidt inLaybach; sie ist um so interes-
santer, als uns aus der Gruppe der Paederini die Larven überhaupt
Larve von Glyptomertis cavicola. 311
noch ganz unbekannt geblieben sind. Die Larve dürfte im frischen
Zustande (ihr Hinterleib ist völlig eingeschrumpft) ungefähr die Länge
des vollkomnmen Insekts, also etwa 5 Linien erreichen. Kopf und
Prothorax sind von horniger Consistenz, gelblich, glänzend, einzeln
behaart, die Hinterleibssogmenfe gelblich weifs, mehr fleischig. Im
Gegensatz zu der von Perris (Ann. d. France 1853 t. 17. fig. 36.)
abgebildeten Larve eines XanthoUnus [coUaris Er.) zeigt sie den
Kopf nach hinten und das Halsschild (vergl. Fig. 4.) nach vorn
stark verengt, während bei dieser der Kopf und Halsschild nur
schwach verengt erscheinen, und bei den ausgebildeten Insekten
ähnlich scharf ausgeprägte Unterschiede in der Kopfbildung nicht
vorhanden sind. Die gröfste Breite des Kopfes übertrifft die des
Halsschildes fast um ein Drittel , auch ist er etwas länger als das-
selbe; auf dem Scheitel ist er leicht gewölbt, nach vorn verflacht,
vorn jederseits mit zwei verloschenen Schrägeindrücken, welche
nach der Einleukungsstelle der Fühler zu verlaufen. Der Vorder-
rand des Kopfes ist leicht gerundet und zeigt in der Mitte zwei
scharf vortretende Zähncheu, von denen jedes einzelne etwa so weit
vom Fühler entfernt ist als dieser von den Ecken des Kopfes; zwi-
schen der Einlenkungsstelle der Fühler, welche leicht erhoben ist,
und dem mittleren Zähnchen befindet sich noch ein nur schwach
hervortretendes.
Die Fühler siud 4gliedrig und fast so lang als der Kopf vorn
breit ist, ihr drittes Glied ist etwas kürzer als das zweite, deutlich
länger als das vierte, auf der Innenseite vor der Spitze mit einem
äufserst feinen Supplemeutairgliede besetzt, welches nicht viel kür-
zer als das letzte Fühlerglicd ist; dieses ist mit einem Kranze von
einfachen feinen Haai'en besetzt.
Die einfachen Mandibeln sind äufserst schlank und schmal
und kreuzen sich unter dem Vorderrande des Kopfes oberhalb der
Zunge, über welche sie nicht weit hinausreichen.
An den frei liegenden, schmalen, cylindrischen Maxillen äh-
nelt die bewegliche Lade, wie hier gewöhnlich, einem Tastergliede,
und ist nicht viel* kürzer als das erste Glied der 3gliedrigen Maxil-
lartaster; das zweite Glied derselben ist deutlich länger als das dritte,
dieses etwas länger als das erste. Die Einleukungsstelle der Maxil-
len befindet sich etwa in der Mitte zwischen der Vorderecke des
Kopfes und der Zunge, etwas unterhalb beider. Die Einlenkungs-
stelle der Unterlippe liegt mit der der Mandibeln in einer Linie;
^p den schlauchartigen, häutigen, nach vorn verengten Thcil folgt
eme kleine, pergaraenlartigc, nach hinten schwach verengte Zunge,
312 Kraaiz: über die Larve von Glyplomerus cavlcola.
welche sich zwischen den Tastern zu verschniälern scheint. Die
Taster selbst sind sclilank, zweigliedrig, ihr erstes Glied nicht ganz
um die Hälfte länger als das zweite.
Der Prothorax ist nach vorn allinälig verengt, seine gröfsle
Breite, welche die des Kopfes nicht ganz erreicht, liegt zwischen
der Mitte und der Basis; er ist oben leicht gewölbt und zeigt längs
des Seitenrandes einige undeutliche Eindrücke. Meso- und Meta-
thorax sind etwas schmaler und zusammen kaum länger als der
Prothorax, mit einer weniger festen und heller gelblichen Horn-
decke bekleidet als dieser. Die Hinterleibssegmente verschmälern
sich allmälig, und sind oben mit einer Querreihe von vier starken
Borsten besetzt. Die Aflerröhre ist schmal, cylindrisch, in der Mitte
leicht eingeschnürt. Die hornigen Anhänge des letzten Segmentes
sind abgebrochen, muthmafslich schlank und zweigliedrig. Die Beine
sind auffallend lang, die des Metathorax mit Einschlufs ihrer Hüf-
ter länger als der Hinterleib; sie sind hauptsächlich an der Innen-
und Unterseite mit steifen Börstchen besetzt; neben dem schlanken,
einfachen Klauengliede befindet sich eine fast ebenso lange Borste.
G. Kraaiz.
Erklärung der Abbildungen auf Tafel IV.
Fig. l. Larve des Scarites ahlreviaius (vergl. S. 37, wo fälschlich
Tafel I. citirt ist); a. Kopf.
Fig. 2. Larve des Bembidhtm lunahiml (vergl. S. 38); a. Kopf.
Fig. 3. Larve des Omophron muUigutlatiis Chaud. (vergl. S. 40);
o. Maxilleu, b. Unterlippe, c. Kopf.
Fig. 4. Larve des Glyplomerus cavicola (Kopf und Prolhorax);
a. Unterseite des Kopfes, b. Fühler, c. Maxille, d. Bein.
Fig. 5. Larve des BoUlophagus reliculatus Linne.
n. Unterseite des Kopfes,
h. Vordertheil der Oberseite des Kopfes,
c. Fühler, d. Fufs, e. Hinterleibsspitze.
Fig. 6. Puppe des BolUophagits redculatus Linne;
a. Seitentheil eines einzelnen Hinterleibssegmenls.
Fig. 7. Larve des Xyletinns pectinalus Fabr.; o. Kopf.
Flg. 8. Ijarve des Pocadius /erruginens Fabr.; a. Kopf.
Fig. 9. Puppe des Pocadius ferrugineus.
Novae quaeclam Fulgorinorum formae
speciesque insigniores
descriptae
C ar o l o St^l.
Eneliopliora Spin.
1. E. ohltisiceps. Capite ohinso, lesfacea, stihtus ctim pedi-
bus Jlavotesfacea, frojite nigrosparsa; pedibiis nigro-anntdalis; cly-
peo viacida oblonga media nigroj'iisca : clavo pelliicido, giüseo, fnsco-
nebtdoso, corii diniidio basali testaceo , yusco-nebidoso, dimidio npi-
cali aliscjue vilreis^ illo ftisco-sparso, his basin versus pallide Jlavo-
virescenle-hyalinis : abdomine supra nigro, segmentis apice olivaceo-
limbatis. — Long. corp. 14, Exp. al. 37 Millim.
Patria: Brasilia. Mus. Berol.
Caput ante oculos parum prominens, oblusum, verlice trans-
verso, apice sinuato. antrorsum angustato; fronte lalitudine media
sublongiore, infra medium utrimque rotundato - ampliata, retror-
sum vix sinuato-angustata, basi convexo-reflexa, et, nti videtur, in
sinu antico verlicis inflexa, carinis 2 obtusis instrucla. Thorax po-
stice truncatus, scutello vix tertia parte brevior. Tegmina latitu-
dine media plus ter longiora.
Glag^ovia Stal.
Caput tborace paullo angustius, obtuse rotundalum, vertice
brevi, transversim parallele; fronte convexa, laevi, longitudine non-
nihil latiore, ante antennas utrimque levitcr siniiaia. Thorax ver-
tice nonnihil longior, scutello dimidio brevior. Tegmina parallcla,
abdomen superantia. Pedes slmplices, tibiis posticis quadrispinosis.
Omalocephal ae affine genus, capite aliter formato.
1. Cr', bella. Olivaceo-viridis^ nitida., scutello pectoreque sor-
dide Jlavo-testaceis\ tegminibus fuscis^ mactdis Jlavis iHvidi-cinclis
ornatis, liinbo costali viridis maculis Jlavis, nigrocinctis noiaio,
314 St^l: novae
parle tertia apicali nigra, ieslaceo-fasciala: alis leslaceo-ßavescen-
tihus, Ihnbo posferiore parferpie apicali nigrofiiscis : pedibus nigro-
Juscis, posticis ßavo-lestaceis. — Long. 15, Exp, al. 38 Millim.
Patria: Zangibar. Coli. Stäl.
Oiiialffieeitlnala Spin. (Homalocephala Am. et Serv. )
1. O. carinifrons. Viridi-olivacea : macula lUrimtjiie hasali
scutelli, pectore, venire, pedilus discoque clypei sordide ßavo - alhi-
dis; iegminihus lulescentihtis, apicem versus dilute sordide ßavescen-
iibus, olivaceo-nigro-mactdaiis, limbo costali viridi-olivaceo , nigrO'
tnacutalo: alis sangtiineis , limbo postico areacjue apicali nigro-fu-
scis; ahdomine supra nigro, parte dimidia apicali lutea, disco ni'
gro. — Long. 10, Exp. al. 40 Millim.
Pafria: Caffraria. Mus. Berol.
Caput valde triangulariter productum, tborace duplo longius,
vertice latitudine basali nonnihil longiorc, tricarinato, carinis media
percurrente, laferalibus antrorsum convergentibus, apice evanescen-
libiis; genis nonnihil pone verticis apicem terminalis; fronte ante
verticem nonnihil prominente, latitudine vix duplo longiore, dimi-
dio supero sursum sensim angustato, apice rotundato, dimidio in-
fero parallele, supra clypeum utrimque paullo ampliato, quinque-ca-
rinata, carinis versus clypeum evanescentibus.
Dilolieira Spin.
1. D. verYucosa. Subvircscente-albida, alis albidis : tegmini-
btis parce iuberculat is , margine costali pone medium distincte si-
nualo, mactdis 2 parvis subbasalibus corii serieqne abbreviafa ma-
cularum parvarnm clavi ad suturam clavi, maciüis clypei 'femorutn-
gue anticorum ventrecfue (excepto margine apicali segmenloi'um) ni-
gris : tibiis Omnibus exlus leviter dilalaiis. — Long. 17, Esp. al.
60 Millim.
Patria: Rio Janeiro. Mus, Berol.
Caput obtusum, vertice transverso, nicdio quam ulrimque haud
longiore, subparallelo; fronte subparallela, utrimque leviter sinuata,
longitudine dimidio latiore, basi quam latissime rotundata, carinis
tribus subuudatis. Thorax posterius et scutcllum anterius con-
junctim convexa, ille posterius carinula, inter medium et latera tu-
berculo instructus; hoc posterius dcprcssum, pone tubercula thora-
cis tuberculis etiam insiructum. Tegmina ampla. latitudine duplo
longiora, pone medium distincte sinuata, margine ipso maculis mi-
putis fuscis notato. Tibiae posticae quinquespinosac.
Fulgorinorum forrnae. 315
2. D. tosla. Fusco-ßavescens , stibtus dilutior, pedibus fusco-
sparsis et subannulatis: iegmlnibtts alisqtie sordkle hyalhiis, fusco-
venosis, Ulis ante medium pallide ßavescente-nebidosis maculisque 2
Jlavescentibus apicem versus ornatis. — Long. 20, Exp. al. 51 Millim.
Patria : Surinam. Mus. Beiol.
Caput antice obtnse rotundatum, ante oculos multo prominens;
veriice semilunato, basi late sinuato, antice subsemicirculariter ro-
tundato, longiludine media vix duplo et dimidio latiore, snpra ocu-
los leviter angulato-ampliato et subrefleso; fronte laliludine basali
paullo longiore, basi late rotundata, ante verticem subprominula,
angulis basalibus rectis, libere prominentibus, apicem versus leviter
angustata, medio ulrimque nonnihil sinuata , carinis 2 percurrenti-
bus approximatis, basin et apicem versus convergentibus, nee iion
carinulis 3 abbreviatis ante medium, una fortiore inter carinas late-
rales, 2 aliis lateralibus. Tegmina latitudine duplo et dimidio lon-
giora, margine costali pone medium leviter sinuato. Tibiae anterio-
res haud dilatalae; posticae subdilatatae, quadrispinosae.
3. D. conspurcata. Grisea, alis albidis ; capiie ante oculos
vix promimdo, supra viso transvei^so ; punctis 4 anticis et 2 basa-
libus verlicis, lilura genarum ante ocidos , linea transversa basali,
punctis 2 Uneolaque ulrimque transversa infra medium front is trans-
versim positis, linea transversa basali scutelli, punctis raris margi-
nis costalis tegminum mactdisqne exterioribus iibiarum nigris; ve-
nis tegminum hie illic minute Jusco-indutis. — Long. 17, Exp. al.
48 Millim.
Patria: Cameta. Mus, Berol.
D. Spinolae Am. et Serv. (= coriicinae Spin.) affinis,
capite supra viso breviore, antice late rotundato, veriice medio quam
utrimqne vix longiore; fronte longitudine nonnibil latiore, basi late
rotundata, a basi ultra medium sensim leviter ampliata. Thorax
vertice fere dimidio longior, scutello vix dimidio brevioi', laeviuscu-
lus, non nisi subtilissime rugulosus. Scutellum laeve.
. 4. U. atro-annulata. i irescente- vel flavescejde-grisea, ver-
iicis lineis 2 undulntis, antrorsum divergent ibus , fascia subbasali
irregidari lilnrisque sid)apicaltbus frontis, impressionibus 2 parvis
thoracis, mactdis scutelli pectorisque parvis , annidis fasciisque pe-
dum nigris; iegminibus nigro-irroral is et sparsis; abdomi7iis dorso
alisque dilute lidescentihus, venis primär iis harum areaque apicali
nigrofuscis. — Long. 14, Exp. al. 40 Millim.
Patria: Brasilia. Mus. Berol.
D. conspurcatae proxinia, vertice medio quam utrimque
316 Stal: novae
distincte longiore; fronte parallela, longitudine parum latiore. Teg-
mina latitudine media plus duplo et dimidio, vix ler longiora.
Cyreiie Westw.
1. C. foliacea. Sordlde Jlavo-leslacea, processu capitis apice
nigro-fusco; tegminibus nitidis, olivaceo-yiauescentibus , viridi-veno-
sis. — Long. 15, Long, cum tegm. 17^ Millim.
Palria: Binlam. Mus. Berol.
Caput conico - protuberans, thorace cum scutello nonnibil lon-
gius, apice acute spinoso-terminatum. Tliorax parce subfortiter pun-
clatus. Tegmina nitida, granulafo-rugulosa, corii parte dimidia ba-
sal! (excepto ad suturam clavi) laevissima, angulo apicali commisu-
raii spinula terminato.
Pseiiilogiliaiia Bunn.
1. P. validicornis. Capite longissimo . fusco-testacea; cly-
peo, pedibus abdomineque iesiaceo-albidis, iegmitiibus vifreis, apicem
versus infuscatis. — Long. 104, Long, cum tegm. 14 Miliim.
Patria: Andalusia. D. Staudinger. Mus. Berol.
Caput corpori reliquo aequilongum, protuberantia cylindrica,
aequicrassa , laevissime subdecurva , vertice longitrorsum percurren-
ter obsolete unicarinato, genis vix ad apicem protuberantiae produ-
ctis, apicem versus sensim nonnibil angustatis, fronte tricarinata,
carina media apicem versus evanescente, areis lateralibus apicem
versus latioribus. Clypeus tricarinatus. Thorax et scutellum paral-
lele tricarinata. Tibiae posticae quinque vel sex-spinosae (tibia si-
nistra exempli descripti spinis 6, recta spinis 5 armata).
Tainltiiiia Stal.
Corpus parvum. Caput thorace angustius, vertice producto,
apice rotundato, rcflexo - marginato, medio longitrorsum carinato;
fronte valde reclinata, fere horizontal!, inter et infra oculos paral-
lela, supra oculos retrorsum subanguslata, basi rotundata. latitudine
plus dimidio longiore, marginibus subelevatis, medio longitrorsum
carinata; clypeo triangulari, convexiusculo, utrimque haud carinalo.
Ocelli adsunt obsoleti mox infra oculos. Antennae breves, mox
pone oculorum partcm inferam sitae. Thorax medio anterius pro-
duclus, postice profunde cmarginatus, tricarinatus, carinis laterali-
bus obliquis. Scutellum tricarinalum, carinis lateralibus antrorsum
convcrgentibus, media postice abbreviala, et per sulculum transver-
sum terminata. Tegmina corpore circiter duplo longiora, subparal-
Fulgorinwum formae. 317
lela, apice rotundala, corio posterius per seriem transversam veuu-
laruni ad apiceni clavi incipieniern extrorsum et relrorsum oblique
duclam bipartito, parte anteriore veiiis longiludinalibus 4 instructis,
prima margini costali valde approximala, secunda posterius furcata,
quarta prope basin terliae incipieute, medio lere furcata; parte po-
steriore venis longitudinalibus 7, ex parte pone medium furcatis, et
(exterioribus exceptis) per venulas transversas serael conjunclis. Ti-
biae posticae infra medium bispinosae.
In vicinilate Monopsidis locandum insigne genus.
1. T. languida. J irescenie - atbida, verlice latiludine hasali
purum, longiore; fronte latiludine vix duplo loni^iore, cariua api-
ceni versus evanescente : iienidis trausversis partis apicalis tegminuni
venus longiiuditiales ante haruni mediiim conjungentihus ^ spinulis
tibiarum tarsorumtpie posticorum apice fuscis. — Long. 4, Long,
cum tegm. 8 Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
2. T. debilis. V irescenie • ulbida\ verlice latiludine nonnihil
breviore; fronte latiludine vix diiplo longiore , carina percurrente;
veiudis transversis partis apicalis te^minum venas longiludinales
pone harum medium conjungenl ibus^ areolis antea-picalibus basi ma-
cula fuscescente nolatis; spinulis tihiartim tarsorumque porticorum
apice fuscis. — Long. 4, Long, cum tegm. 7 Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
3. T. rufo-ornala. Sordide Jlavo - albida , tegminibus {ver-
sus costam apicemque exceptis) dilute flava -virescentibus , macidis
2 parvis verlicis Uioracisque nee non lineolis 2 anticis approxima-
tis scutelli sanguineis-^ verlice latiludine vix longiore ; fronte lati-
ludine dimidio fere longiore; venulis transversis pftis apicalis teg-
7ninum venas longiludinales ante harum medium coitjungentibus. —
Long. 4, Long, cum tegm. 7 Millim.
Palria: Ceylon. Mus. Berol.
TaiBjB^ia Str.l.
Caput ante oculos plus minus prominens, cum oculis tborace
dimidio transverso nonnibil lalius; vertice elevato-marginato, medio
carina longifudinali; fronte marginibus leviter elevatis, medio per-
currenler carinata; clypeo oblongo-triangulari, medio obsolete cari-
nalo. Ocelli adsunt mox infra oculos. Tborax late transversus,
poslice angulato - emarginalus, anlerius medio rotundato-productus,
tricarinatus, carinis lateralibus subarcuato-divcrgentibus. Scutellum
thorace plus ler, fere quadruplo longius, tricarinatus, carinis latera-
318 Slüt: novae
libus anterlus nonuibll convergcnlibus. Tegmlna abdomen tertia fere
sua parle superantia, subparaliela , parte tertia apicali per seriem
transversani venulariim a parte anteriore separata, arca bac apicali
sat dense venoso-reticulata, venis Iongitudinalii)us compluribus per
venulas numerosas transversas conjunctis instructa; parle anteriore
corii Vena intracostali a cosla plus minus reraola, venis 3 aliis lon-
gitudinalibus, prima apice, secunda nonnibil pone medium, tertia
medio furcatis; area intcr costam venam([ue intracostalem latitudine
variabili, nunc transversim venosa, nunc absque venis iransversis.
Tibiae posticae trispinosae.
Monopsidi et Eulropisti (Schaum), illi praesertira affine
genus.
Area intracostali angusta, absque venulis transversis.
1. T. viridis Walker. Pallide subvirescenle-JIavescens : ver-
iice latilndine snblo7igiore, apice semicirculariter rolundato^ ante
ocidos sat lange prominente : fronte latitudine media plus duplo lon-
giore, sripra medium parallela, infra mediiim utrimque nonnihil am-
pliata. — Long. 5j, Long, cum tegm. 8 Millim.
Monopsis viridis Walk. List of Homopt. IL p. 325. 3. (de-
scriptio IValJieri bene convenit.)
Patria: St. Thomas. Mus. Berol.
* * Area intracostali tegrainum latiore, venis transversis pluribus
pone medium instructa.
2. T. Kraut zi. Pallide suhvirescenie-ßavescens : vertice truns-
verso, luiittidine dimidio hreviore, dimidia fere longiludi7ie sua ocu-
los superante ,) apice lale rotundato: fronte latitudine media fere
dimidio longiore^ prope apicem ntrimt/ue ampliala, sursum sensim
nonnihil angustata. — Long. 5^, Long, cum tegm. 7^ Millim.
Patria: lusula St. Jean. Mus. Berol.
* * * Area intracostali tegminura latiuscula, venis transversis tota
instructa.
3. T. Sc kaum i. Pallide ßavescente-virescens: vertice trans-
versa, longitudine duplo et dimidio latiore, apice lutissime rotun-
dato, ante oculos paidlidum promimdo: fronte latitudine media vix
dimidio longiore, prope apicem utrimque ampliata, sui'Siun sensim
nonnihil angustata. — Long. 4{, Long, cum tegm. 6 Millim.
Patria: Insula St. Jean. Mus. Berol.
Obs. Tibia postica sinistra cxcmpli dcscripti bispinosa.
Fulgorinoruvi Jhi'mae. 319
liailella Stfil.
Praecedenti valde affine genus, slructura Icgminum tantum di-
versum. Tegmina abdoraen dimidia fere longitudine sua superaotia,
a niedio basin versus leviter angiislata, latitudine media duplo et
dimidio fere longiora, area intracostali latiuscula, transveisim venosa;
corio nonnihil pone medium per scriem transversam antrorsmii ar-
cuatam venularum diviso, parte apicali venis longitudinalibus com-
pluribus, per venulas transversas coujunetis iustructa; parte ante-
riore venis longitudinalibus lateralibus fere a medio , media pone
medium furcatis.
1. L. pallida Walker. Pallide iestaceo- vel suhvirescenie-
Jlavescens ; vertice transverso, longitudine fere dimidio latiore^ ante
ocidos prominente^ apice late rotundato ; fronte latitudine media fere
duplo longiore, infra medium utrinicjue nonnihil ampliata. — Long.
61 — 7^, Long, cum tegm. 9\ — 11 Millim.
Monopsis pallida Walk. List of Homopt. II. p. 325. 2. (de-
scriptio VValkeri sat bene convenit.)
Patria : Porto Rico. Mus. Berol.
Gastrinit» Stal.
Corpus ovale, subdepressum. Caput cum oculis tborace fere
\ angustius; vertice parallelo, antice prorainulo, rotundato-subangu-
lato, absque carina media; fronte plana, latitudine longiore, a basi
ultra medium sensim levissime ampliata, ante medium utrimque ca-
rina basin versus cum opposita arcuato-cönvergente, et confluente;
clypeo tricarinato. Ocelli adsunt mox infra oculos. Tborax scu-
tellumque planiuscula, obsoletius tricarinata, ille postice latissime
sinuatus, scutello dimidio fere brevior. Tegmina parallela, abdomen
parum superantia, apice oblique subtruncata, subcoriacea, venis lon-
gitudinalibus apicem versus per venulas transversas irreguläres mi-
nus numerosas irregulariter reticulato-conjunctis. Alae adsunt.
In vicinitate praecedentium locandum genus.
1. G. vaginata. Testaceo -virescens; macula sublaterali ha-
sali scutelli^ fascia inaequali prope basin, fasciolaque ahbreviata oh-
liqua pone medium tegminum nigrofuscis; fronte laiittuline dimidio
longiore. — Long. 11, Long, cum tegm. 15 Millim.
Patria: Babia. Mus. Berol.
Feminae vagina longa, subarcuata, abdomini subaequllonga.
320 Slal: novae
Elitliptera Spin. (Helkoptera Am. et Scrv.)
1. E. pamassia. Livida, supra fusco - irroraia et spaisn;
venire fusco; vertlce ovall^ meclio carinnlo; fronte lalitudine suh-
apicali t)ix dimidio longiore. — Long. 7i, Long, cum Icgm. 10^
Millim.
Patria: Graecia, Parnassus. 1). Krüper. Mus. Bcrol.
Vertex percurrenter distincte carinatus, latidudine dimidio lon-
gior. Froiis carina percurrente. Genae pallidae, ante oculos fusco-
irroratae. Clypeus carina media obsolela. Tibiae posticae nonni-
hil infra medium unispinosae.
Cliirooieba Stal.
Caput supra et ante oculos compresso producium et elevalum;
vertlce angusto, longo, raarginibus lateralibus carlnaque media fo-
llaceo elevatis; fronte et verlice confusis, illa basi angusta, dein api-
cem versus ultra medium sensim ampliata, apice rursus angustata,
marginibus acutis, carina media percurrenle; clypeo medio carina
instructo, marginibus lateralibus elevatis, margines frontis conlinua-
tibus. Ocelli mox infra oculos siti. Tboras brcvissimus, angula-
tus, tricariuatus, cariuis lateralibus allissimis, divergculibus. TliO-
ras obsolete tricarinalus. Tegmina abdomen multo superantia, apice
involventia, venis longitudinalibus posterius per series 2 venularum
transversarum conjunctis. Tibiae posticae supra medium unispinosae.
EUdlpterae affine genus, capitis structura distinctissinmm.
1. C. pallifrons. Supra nigra, suLtns cum pcdibus flavo-
albida, xientre fusco ^ hicisnris pullidis; parte scutelli apiculi anle-
rius triangulariler producta, mactdis 2 clavi, una suhhasali, postice
biincisa, altera apicali, nee no7i niacula parva subapicali uliaque
majore costali pone medium corii pure Jlavis, hac per lineas 2 trans-
versas nigris divisu. — Long. 4y, Long, cum tegm. 6 Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
Bi'Ixia Siul.
(Öfv. of k. Vet. Ak. Förg. 18.56. p. 162.)
1. B. snbfusciata. Testaceo - albida, genis stipra ocidos et
infra anlennas, vertice scutelloque infuscatis ; iegminum venis fusco-
punciatis, clavi fascia media, corii fascia ante medium nebidisque
apicalihus fuscis, Jasciis nigro-marginatis , vitta abbreviaia corii
basali ad suturam clavi, lineola transversa marginali anteriore, ma-
cula minuta 7narginali nounihil pone medium maculisque irregula-
Ftilgorinorum formae. 321
rih%is prope apicem nigra -J'uscis. — Long. 6, Long, cum tegni. 9
Millira.
Patiia: Ceylon. Mus. Berol.
Vertex antrorsum augustalus, antice truncatus, niarginibus la-
ieralibus valde elevatis, latitudine nonnibil longior. Frons valde
elongata, basin versus augustala, basi iruncata, niarginibus dilatatis,
dimidio apicali carina obtusa distincta instructo. Clypeus niargini-
bus aculis, subdilatatis, medio carinatus. Sculellum Iricarinatum,
cariuis lateralibus retrorsuni divcrgenlibus.
Ptoleria, Stal.
Corpus leviter compressuni. Caput iruncatuni, vertice trans-
verso, apice truncato, niarginibus lateralibus leviter elevatis, medio
carinato, ante oculos parum prominente; fronte concaviuscula, ba-
sia versus angustata, supra clypeum ufrimque leviter anipliata, me-
dio percurrenter carinata, niarginibus dilafatis; clypeo tricarinalo.
Oculi subtus subsinuali. Oceili duo, mox infra parleni anticani ocu-
lorum siti. Tboras quam brevissinius, angulato - arcuatus. Scutel-
lum convexum , maximuni , parallele tricarinatum, parte discoidali
carinata plana. Tegniina abdomine plus duplo longiora, apicem ver-
sus sensim latiora, apice rotundato - truncata, venis longitudinalibus
3 principalibus, media medio fere, lateralibus longius ante medium
furcalis, apicem versus per seriem venularum transversarum conjun-
ctis. Pcdes breviusculi, tibiis posticis inermibus, articulo tarsorum
posticoruin primo 2 apicalibus ad unum dimidio lougiore.
Brixiae affine genus.
1. P. areuiger a. Teslaceo - albida; laleribus sculelli^ corii
maculis ratis parvis sparsis, arcxique subangulato magno pone me-
dium lalitudinem tegminis totain occupante, inlns convexo , dorso
abdominis {exceplis incisuris), yasciis lateralibus a7igustis clijpei,
maculis parvis basali et apicali femorum annulisque basali et api-
cali tibiarum anteriorum fuscis. — Long. 3| , Long. cum. tegm. 6
Millim.
Palria: Ceylon. Mus. Berol.
TIiioEiia Stal.
Corpus oblongum, crassum. Caput ante oculos baud promi-
nens, truncatum; vertice transvcrso; fronte latitudine plus minus
longiore, basin versus subangustata , carina longiludinali supra me-
dium carinaque utrimque apicem baud attingente, basi arciiata et
cum opposita coujuncta; clypeo convexo. Oceili adsuut. Tegmina
322 StM: novne
abdomen superanUa, retrorsum angustata, oblongo obovata. venis
longitudinalibus distinctis, vcnis trausversis rarioribus, obsoletis (po-
sterioribus dislinctioribiis) conjuiictis. Alae adsunt. Tibiae poslicae
bispinosae.
Genus Colpoplerae affine, corpore crasso, sciitello tborace pa-
rum lougiore, piano, tegminibus parcius, obsoletius miuusque regu-
lariter transvcrsim venosis.
Huc pertinent Issi longipennis (Spiu.) et cinctifrons (Stal) nee
non plures allae affines specics.
Pterilia Stal.
Corpus ovale, crassum. Caput cum oculis tborace nonnibil an-
gustius. ante oculos vix prominulum, verüce transverso, utrimque
subcarinato-elevato; fronte ovali, basi profunde sinuato, carinis lon-
gitudinalibus 3 instructa, basi arearum lateralium producta; clypeo
couvexo. Ocelli desunt. Thorax transversus, parte media antica
inter oculos retrorsum prominentes valde producta. Scutellum tho-
raci aequilongum, planum. Tegmina vix tectiformia, abdomen pa-
rum superantia obovata, distiucte venosa, pone medium irregulariter
reticulata, subcoriacea, area costali membranacea, angusta, basin ver-
sus angustissima, transversim venosa, erosula, apice obluse angulato-
producta. Alae adsunt. Tibiae posticae bispinosae.
Isso affine insigne genus.
1. P. ceylonensis. Dihite griseo-virescens, fuscovaria; cm-
nulls pechim dtscocjue venirls 7tigris; tegminibus iesiaceis, virescente-
venosis, clavo interdum virescente, area costali membranacea soi'dide
pellucida. — Long. 10 — 12 Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
liiisaiida Stal.
Corpus compressum. Caput productum; vertice transverso;
fronte valde producta, conica, apice fissa. Ocelli nuUi. Thorax
scutellumque plana, hoc illo nonnibil longius. Elytra pendentia.
oblique subtriangularia, ad commisuram conjunetim coucaviuscula,
apice lata, oblique truncata, coriacea, parce reticulata. Tibiae po-
sticae bispinosae.
Amphiscepae affine genus, forma capitis distinctissimum.
1. li. fissiceps. Sordide pallide ßavescens^ fusco-virorata;
genis, frontis sinu. pedibtisque anterioribus fuscis, minute pallido-
irroratis-, coxis trochanteribusqne anterioribus albis, coxis mediis
Fulgorinorum Jormae. 323
basi nigro-Juscis ; iegtninibtis gramilafis, Jusco-maculal is . — Long.
6|, Long, cum tegm. vix 7 Millim.
Patiia: Ceylon. Mus. Berol.
Caliseelis Lap.
1. C eximia. Pallide Jlavo - grisea, fronte planiuscula, an-
irorsum parnm producta^ infra oculos leviter angustata, latUudine
longiore^ tricarhinta, carinis laleralibtis percuirentibus, basin versus
subconvergenlibits : ihorace carina midia instrncto, scutello plus di-
midio breviore. $. cT-
cT. Fronte latitudine media teitia fere parte longiore, carina
media percurrente; parte costali tegminum, corporis vitta lala utriui-
que laterali pedibusque anticis nigris, horum femoribus subtus, ti-
biis utrimque (cxtus magis quam intus) rolundato-dilatatis. — Long.
3i Lat. li Millim.
9. major, unicolor, fusco-irrorala; fronte latitudine quarta parte
longiore; femoribus anticis subtus, tibiis anticis utrimque (quam
apud marera minus) modice dilatatis. Long, i, Lat. 1^ Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
^i^tiMtltia Stal.
Corpus compressum. Caput ante oculos parum prominens, ver-
tice subquadrato, poslice sinuato, antice rotundato, concaviusculo,
carina media instructo; fronte oblonga , sursum sensim angustata,
levissime convexa, marginibus vix elevatis, carina media percurrente;
clypeo convexo, medio carinato. Ocelli nulli. Tborax basi trun-
catus, anlerius medio inter oculos retrorsum valde prominulos ro-
tuudato-productus. Scutellum tborace nonnihil longius, carinis 2
retrorsum divergentibus instructun), inter carinas planum. Tegraina
abbreviala, parum ultra medium abdominis extensa, parallcla, apice
rolundata, irregulariter reticulato-venosa, tectiformia, ad commisu-
ram conjunctim leviter depressa. Alae nullae. Pedes mediocres;
tibiis posticis trispinosis.
Hysteroptero affine genus.
1. jy. grisescens. Flavescenle-grisea; fronle latitudine me-
dia fere duplo longiore^ ad margines laterales grantdis minutis
pallidis instructa: thoruce srutellique lateribus pallido-granulntis :
cellulis apicalimarginalibus tegminum anguste ftisco-marginat is. —
Long. 4, Lat. 1^ Millim.
Patria: Cassapava. Mus. Berol.
Berl. Entom. Zeitschr. III. 25
324 SlM: novae
Blailina StSl.
Caput ante oculos parum prominens; verticc Iransverso, postice
siuuato; fronte plana, quadrata, mari^inibus lateralibus aculis, sub-
reflexis, carina media percurrenle, uirimque serie luberculorum ob-
soletorum deplanatorum, basin versus cum opposita convergente, in-
structa; clypeo medio distinete carinato. Tborax antice rotundato-
produclus, postice late sinualus, medio cariualus. Scuteilum traus-
versim convexum, paiallele tricarinatum, parte carinata plana. Teg-
mina parallela, acufe tecliformia, postice compressa, apice oblique
truncata, angulis apicalibus rotundafa; venis longitudinalibus distin-
etis, parte tertia apicali disünele, reliqua minus dislincte, irregula-
rius reticulato-venosa, area coslali transvcrsim venosa angusta. Ti-
biae posticae quadrispinosae.
Prope Ricatiiam locandum genus.
1. B. fusco-venosa. Ftisco - teslacea ^ subtus cum pedibus,
scutelU carinis thorareqtie pallidior, lioc fusco-irrorulo: iegminibns
dihile Juscescenle-hyalinls, fusco-venosis: fronte luliludini siibae<jni-
longa, sursum levller anguslcäa. — Long. 7, Long, cum tegm. 12
Millim.
Patria: Columbia. Mus. Berol.
Plures huc pertinent species mihi cognitae.
l§tacota Stäl.
Caput thorace nonnihil angustius, ante oculos nonnihil promi-
nens; vertice quadrato, longitudine vix latiore, marginibus leviter
elevatis, medio carinato; fronte oblonga, sursum scnsim anguslata,
marginibus leviter redexis, medio pcrciirrentcr carinala; clypeo me-
dio distincle, basi ulrin)que valde obsolete carinato. Ocelli adsunt.
Antennae breves, cylindricae. Thorax antice angulato-rotuudato-pro-
ductus, postice late emarginatns, medio carinatus. Scutellnm paral-
lele tricarinatum, carinis lateralibus anterius leviter convergentibus,
haud confluentibus, parte carinata planiuscula. Tegmina anipla,
abdomcn vix dimidia sua longitudiue siiperantia, apicem versus scn-
sim latiora, apice late rolundala, corio venis 3 longitudinalibus,
prima (a clavo) ante medium tcgminis furcala, nonnihil poue me-
dium per venulas Iransversas arcuatas, venas longiludinales retror-
sum emittentes, eonjunctis, liis ctiam venis longitudinalibus longius
apicem versus per serieui transversam vcnularum conjunclis. Tibiae
posticae trispinosae.
Fulgorinoritm formae. 325
1. S. complella. Dllute viridis; capitis ihoracisqne carinis
dihile ferrußineis : venis iegmimim vitreorum selulosis'^ macula utrim-
fjne parva pectoris nigra: fronte lalitndine media vix duplo Ion-
giore. — Long. 6, Exp. tegm. 16 Millim.
Patria: Ceylon. Mus. Berol.
Tai'taiBilia Stal.
Caput thorace paullo angustius, ante ociilos parum prominens,
obtusum; vertice transverso, poslice late sinuato, marginibus Icviter
clevatis; fronte subqnadrata. sursuni leviter angustata, supra clypeum
subito valde rotundato - angustala, carinis 3, media pcrcurrente, dl-
stincta, lateralibiis obsolelis, abbrevialis; clypeo medio carinalo.
Ocelli adsunt. Thorax arcuatus, antice rolundatus, postice latius-
cule sinualus, medio carinatus. Scutellum anterius convexiusculum,
tricarinatum, carinis laleralibus anterius arcuato - convergentibus et
conjunctis. Tegniina ampla, retrorsum multo latiora, apice oblique
lale rotundata, vitrea, corio venis 3 longitudinalibus, longc ante me-
dium furcatis, disco per venulas rariores transvcrsas irregulariter
conjunctis, apicem versus dcuiquc per series 2 Iransversas venula-
ruin magis reguläres conjunctis, area costali latiuscula, venis com-
pluribus transversis instructa. Tibiae posticae trispinosae.
IIuc pertiiict Ricania scrvillei (Spin.) ex Isle de France. In
Museo Holniiensi adcst affinis spccics ex insula quadam in viciui-
tate Javae.
l§colyiiopa Stal.
Caput thoraci subaequilatum, truncalum, ante oculos haud vel
vix prominens; vertice transverso, postice late sinuato; fronte trans
versa, a medio sursum parum, versus clypeum valde rotundalo-an-
gustata, marginibus vix reflexis, tricarinala, carinis media distincta,
lateralibus abbrevialis, obsolelis; clypeo convexo, haud carinato.
Ocelli adsunt. Thorax semilunalus, antice rotundatus, postice late
sinuatus, medio carinatus. Sculellum tricarinatum, carinis laterali-
bus anterius convergentibus. Tegniina sat ampla, abdomen nonni-
hil superanlia, apicem versus sensim latiora, apice oblique truncata,
angulo apicali exteiiore rolundalo; corio venis longitudinalibus,
propc basin furcatis, per series 3 venularum transversarum conjun-
ctis; area costali venis transversis instructa. Tibiae posticae bispi-
nosae.
1. S. urbana. Fusco - testacea; villa tegminuni intramargi-
nali, ultra medium CAtensa, pone medium marginem attingenle (et
25*
326 Still: novae
ibidem macnla ulbida notata), pone hanc mactdam introrstim irre-
gulariler dilatata, maculisque nonnidlis parvis ad suttiram clavi ni~
gro-Jiiscis, Uinbo lalo apicali fuscescente^ pallido-irroraio. — Long. 7,
Exp. tegm. 19 Millim.
Patria: Sidney. Mus. Berol.
2. S. sctitaia. Griseo-Jlavescens , stipra fusco-teslacea^ scu-
tello nigro-, tegminibus fuscis^ pallido-irrorafis., nrea coslali, macida
transversa obliqua coslali siibapicati, vitla subapicali macidaijue api-
cali prope angulum comniisuralem decoloribus. — Long. 4^, Exp.
tegm. 13 Millim.
Palliar Nova Hollandia. Mus. ßerol.
Jl'ogodina Stfil
Caput anle oculos nonnihil prominens, tliorace pauUo angu-
stius; vertice transverso, postice late sinualo; fronte latifudine lon-
giore, levi(er reflexo-marginafa, carinata; clypeo tricarinato. Tho-
rax antice rotundato-productus, postice late sinuatus. Scutellum
tricarinatum, carinis lateralibus antice convergentibiis. Tegmina ani-
pla, apicem versus nonnihil latiora, corio venis 3 primariis, furca-
tis, disco per venulas transversas rariores iriegulariter conjunctis,
pone medium per series (unam salteni) venularum transversarura
reguläres conjunctis; area coslali venis nunierosis transversis. Ti-
biae posticae quadrispinosae.
Huc pertinent Ricania retictdata Fabr. et nonnullae aliae.
Pyrilla Stf.l.
Caput longissime protuberans; vertice vix dimidiam parlem pro-
tuberanliae occupante, parallela, utrimque leviter carinato; genis
vertici aequilongis; fronte longissima, longitrorsum bicaiinata, cari-
nis percurrenlibus, apice cocunlibus, areis media parallela, latera-
libus a clypeo ad medium parallelis, dein dilatatis et parlem late-
ralem et supero-anteriorem protuberantiae formantibus, superne per
carinani nullam separatis, confusis. Ocelli adsunt. Thorax capile
cum oculis dimidio latior, basi truncatus, cum scutcllo subparallele
tricarinatus. Tegmina tectiformia, parallela, latitudine fere ter la-
tiora, venis longitiidinalibus pone medium furcatis, per series 4
transversas venularum niagis obsoletarum conjunctis; area costali
sat dcnse transversim venosa. Tibiae aulicae subcompressac, posti-
cae bispinosae.
Lophopi affine genus.
Fulgorhiortim formae. 327
1. P. protuberans. Sordide testaceo -Jlavescens, tegminibus
apicem versus nigro - sparsis. — Long. 11, Long, cum tegm. 16
Millim.
Patria: Java. Mus. ßerol.
®tioeerH!S Kirby.
1. O. Schönherri. Fusco-teslaceus; ctypeo^ pectore, pedihns-
(jue pallidis; abdomine fiisco-roseo ; legminibtis glauco-fuscescentibus,
dilute sangtiineo-venosls ^ apicc minute albo-maculatis, ante medium
costae macidis nonnnllls minutis verticeque albo-mucoreis. — Long.
5y, Long, cuui tcgm. 10^ Millim.
Patria: Puerto Rico. Mus. Berol,
Caput thoraci scutelloque ad unum nonniliil longius, vertice
paralielo, basi leviter dilatato, concavo; fronte valde compressa, mar-
ginibus lateraiibus apice et prope basin contiguis; genis magnis, an-
trorsum sensim parum angustatis. Antennae fuscae, appendicibus
lougis.
Stobaera Stal.
Caput thorace nonnibil angustius, truncatum; veriice trans-
vcrso; fronte elongala, subparallela, marginibus carinatis, medio ca-
rina percurrente, basi ipsa furcata instructa; genis obliquis, triangu-
Jaribus, haud parallelis; clypeo tricarinato. Antennae compressae,
capiti transverso cum oculis vix aequilongae, articulo ultimo penul-
timo longiore. Thorax brevis, postice late emarginatus, tricarina-
tus, carinis lateraiibus posterius leviter divergentibus. Tegmina ab-
domen multo superanlia. Tibiae posticae bispinosae.
Amblycoli affine genus.
1. S. concinna. JFuscoiestacea (cT), vel pallida (^); Jascia
lala frontis genarumtjue, maculis marginal ibus abdominis parvis,
pedibnsqne pallidis^ his nigroannidatis ; tegminibus vitreis, fascia
obliqua ante medium, yasciis 2 opposite obliquis, una mox pone me-
dium, allera prope apicem, ad commisuram conjunclis, fuscis', venis
fusco-punclalis. — Long, cum tegm. 4^ Millim.
Delphax concinna Stal Öfv. af K. Vet. Ak. Förh. 1854.
Patria: Mexico. Mus. Berol.
Adest in Museo Berolinensi species c Pensylvania S. concinnae
niaxime affinis et similis.
328 Sltd: Reduvina disposila.
Nova mcthoclus Rediivina (Bnrm.) disponendi
auclore C. StM.
1. (2) Meso- et metathorace liberis; larsis anlicis
uniarticulatis, uniunguiculaüs Emesida.
2. (1) Piolhorace supra mcsothoracetn rctrorsum
producio; larsis anticis biunguiculatis.
3. (22) ünguiculis simplioibus.
4. (7) Scutcllo postscutcUum ex parte haud te-
gente, hocposterius acute libere proniinulo.
5. (6) Petlibus anticis raptoriis; coxis elongalis,
femoribus subincrassatis, subtus spinulosis. Ploiariida.
6. (5) Pedibus anticis vix raptoriis, coxis anli-
cis cylindricis, parum elongalis. . . . Saicida.
7. (4) Scutellum poslscntellum tegeufe.
8. (21) Arliculis apicalibus anlcunarum fdifor-
mibus.
9. (20) Tibiis anterioribus pro receptione larso-
riim haud foveatis.
10. (17) Tegminibus absque areola discoidali.
11. (16) Tarsis anticis Iriarticulatis.
12. (15) Sculello apice cmarginato vel Iruncato et
utrimque niucronato
13. (14) Antennis 4 — 8-arliculatis Ectrichodiida.
14. (13) Antennis mulliarticulalis Hammacer ida. ')
15. (12) Sculello apice acuto vel spinoso-producto. Peiraiidn.
16. (11) Tarsis aniicis biarliculatis Salyavalida. ')
17. (10) Tegminibus areola discoidali instruetis.
18. (19) Tarsis anticis Iriarticulatis Slenopodida.
19. (18) Tarsis anticis uniarticulalis (uli videlur). Eclinuderida.
20. (9) Tibiis anterioribus fovea pro receptione
larsorum breviuni instruetis Apiomerida.
21. (8) Articulo apicali antennaruni fnsiformi. . Iloloplilida.
22. (3) Unguiculis appendicidatis vel denlatis.
23. (24) Medipectore haud tuberculato Reduviida. ')
24. (23) IMedi[)cctore niox pone antepectus tuber-
culo minore saepius depresso instructo. . Ilezida. *)
') Praetor Hammaccrnm Iiuc eliam pertinet Homalocoris (Perty).
*) IIuc pcrliiicnt Sali/avala^ Pilalochcinis vi Lisnrda.
*) Huc pcrtiiuiil Rc'diivius (Fahr, Klug), (= Harpaclur Lap. ),
elus (Fabr., Am et Serv.) et affinia genera.
*) IIuc perlineut Heza, Prionotus, Isocoiidylus et affiiiia goncra.
Neue lind seltene Rhyncholen der enropäi-
sehen Fauna.
Zweites Stück (im Anschlufs an Jahrgang II.).
Von
Professor Dr. v. Baer ensprung.
(Hierzu Taf. VI.)
Di
Plociomeriis Say.
'lese von Say zuerst auf einige amerikanische Arten begründete
Gattung ist unter allen ihren, die alle Galtung Pachymerus bilden-
den Verwandten durch die Gestaltung des Vorderrückens sehr aus-
gezeiclinet, welcher weder blatlartig abgesetzte, noch scharfkantige,
sondern abgerundete Seifenränder hat, und durch eine doppelte
quere Einschnürung in einen vorderen, sehr kurzen, halsartigen, ei-
nen stark gewölbten mittleren und einen flacheren, breit trapezför-
migen hinteren Abschnitt zerfällt.
Nach Herrich- Schalter gehört Lygaetis silvesiris Lin. hierher,
den ich nicht kenne. Die sieben, mir bekannten, europäischen Ar-
teu, von denen bisher nur drei beschrieben sind, gruppiren sich fol-
gendermafsen:
1. Vorderschenkel mit starken Zähnen.
a. Vorderrücken länger, als am Hinterrande breit.
a. Der mittlere Abschnitt desselben vorn so breit als hinten:
P. Luchsii n spec.
ß. Der mittlere Abschnitt desselben nach vorn gegen den
Hals verschmälert: P. leplopoides n. sp. — P. nah'tfor-
mis Costa.
b. Vorderrücken so lang, als am Hinterrande breit.
u. Der mittlere und hintere Abschnitt desselben haben etwa
gleiche Länge: P. collaris n. sp. — P. fraclicollis
Schill. (^Pachym, insecius Zell erst.)
330 V. Baerensprnng: über
ß. Der hintere Abschnitt ist kürzer, als der milllere; d. h.
die zwischen beiden befindliche Einschnürung liegt dem
Hinferrande des Pronotum näher: P. luridus Hahn
(Pachybrachms luridtts),
2. Vorderschenkel ohne Zähne: P. annullpes n. sp.
Plociomerus Luchsii nov. spec: Elongato-ovatus, opacus^
niger. Anleniiariim articulo primo apice, secundo exceplo
apice rii/ls. Lineolls duabus in parle poslica pronoli rußs.
Pedibxis aeneis, patlidis, femoribus medio, tibiis et tarsis apice
nigro -Juscis. Hemelytris clavo et corio infuscatis, postice
fnscis; margine externo et rnacula rhomboidea ante apiceni
Jlavis. Membrana fusca^ jiervis, macida basali et lunula api-
call albis. — Long. 2^ Lin. Taf. VI. Fig. 2.
Kopf, Brust, Rücken, Schildchen und Hinterleib sind mal»,
schwarz, der Kopf grofs, spitz dreieckig, zwischen den Augen brei-
ter als der Vorderrand des Thorax. Die schlanken Fühler haben
mehr als zwei Drittheile der Körperlänge; das erste Glied wenig
dicker, aber nur halb so lang als die folgenden, schwarz, an der
Spitze röthlich gelb; das zweite rölhlich gelb, an der Spitze schwarz,
die folgenden schwarz, das letzte fein weifs seidenartig behaart.
Der Thorax ist vorn stark eingeschnürt, in der Mitte fast halbkug-
lig gewölbt, gegen die Schultern mäfsig erweitert; gleichmäfslg
schwarz; nur zwei Längsstriche auf dem hintern Abschnitt roth.
Das Corium der Halbdecken nach hinten verbreitert, bräunlich; in-
nen, so wie der Clavus dunkler, aufsen, besonders am Rande hell-
gelblich; eine dunkelbraune Binde läuft schräg an der Membraunath
herab bis zur Spitze, durch einen rautenförmigen hellgeblichen Fleck
am Aufsenrande unterbrochen; die Membran braun, die Nerven, ein
Fleck am Grunde und ein Halbmond an der Spitze weifs. Die
Beine röthlich gelb, eine breite Binde auf den Schenkeln, die Spitze
der Schienen so wie das zweite und dritte Tarsenglied dunkelbraun.
Die Vorderachenkel, auf denen die dunkle Binde sehr breit ist, sind
stark verdickt, mit zwei gröfseren und mehreren kleineren Zähnen
bewehrt.
In Schlesien von Dr. Luchs entdeckt.
Plociomerus leptopoides nov, spec: Elongatus, niger ^ pi-
losulus; anletinariim urliculis secundo^ tertio et primo apice
pallidis. Thorucis inaigine poslico et hnmeris pallide cinctis.
ScutelU apice pallido hemelyliorum corio inter costas profunde
neue Rhynchoten. 331
nigro punctato; costis et margmihns pallide yiavis; puncto ad
angulum interjium albido. Membrana itifuscata, nervis et
fascia media obsolet a pallidis. Pedibus paltidis , vitta ante
apicem femorum anteriornm et posticoriim 7i}gra. — Loug.
3 lin. Taf. VI. Fig. 1.
Im Habitus und in der Zeichnung erinnert diese Art einiger-
mafsen an die Arten der Gattung Leptopus. Sie ist schlanker, als
die vorige Art; die Augen sind am Kopfe mehr nach vorn gerückt;
der Thorax nach vorn mehr verschmälert, die Schulterecken stär-
ker erweitert; die Halbdecken schmaler und länger. Der Kopf ist
schwarz; die Fühler hellgelb; nur das letzte Glied und der Grund
des erslen sind schwarz. Der Thorax ist schwarz, nur der Hinter-
rand desselben hat einen schmalen gelben Saum, welcher sich über
die Schultern nach oben umbiegt. Das Schildchen schwarz mit
gelber Spitze und einem flachen Kiel auf der Mitte. Die Halbdek-
ken sind an den Rändern und auf den Rippen blafsgelblich und
glatt, zwischen den Rippen braun und tief eingestochen punktirt;
ein kleiner, länglicher Fleck am Innenwinkel ist weifs. Die Mem-
bran bräunlich, %i der Mitte und um die Nerven heller. Die Beine
blafsgelblich; nur das Klauenglied, das Ende der Schienen und eine
schmale Binde auf den Schenkeln des ersten und letzten Fufspaares
dunkel. Die Vorderschenkel sind stark verdickt, mit 4 bis 5 ge-
krümmten, gegen die Spitze an Gröfse abnehmenden Zähnen be-
wehrt.
Aus Andalusien (Staudinger).
Plociomerus nabiformis: Etons!;atus . subparallelus , serice-
reus^ niger. Antennis . pedibus. margine anteriore et parte
postica pronoti rxtjls. Hemelytroriim corio testaceo, punctis
et lineolis antice abbreviatis nigris. Membrana albida, imma-
ctdata. — Long. 3i lin. Taf. VI. Fig. 3. ^
Fachymerus nabiformis Costa Ciraic Neapol. centur. altera etc.
Diese von Costa beschriebene, aber ziemlich unkenntlich abge-
bildete Art erinnert durch ihre schmale, langgestreckte Körperforra
und die stark verdickten Vorderschenkel an manche blaf>gefärbte
iVo6/s-Arten. Kopf, Brust, Hinterleib und Schildchen sind schwarz,
besonders der Hinterleib mit feinen, seidenglänzenden Härchen be-
kleidet Der, wie bei der vorigen Art nach vorn verschmälerte,
aber viel flacher gewölbte Thorax ist in der !>Iitte schwarz, an sei-
nem Vorderrande (Hals) und in seinem hinlern Abschnitt rothbraun,
am Hinterraude gelblich. Die schmalen und parallehaudigen Halb-
332 «. Baerensprung : über
decken sind licllgelblich mit eingestochenen braunen Punkten und
einigen StricheJclicn an der Meuibrannath. I>ie Membran ungefärbt,
schillernd. Beine, Fühler und Schnabel einfarbig rostroth. Die
dicken Vorderschenkel sind mit 7 bis 8 gekrümmten Zähnen be-
wehrt, die in drei Gruppen zusammengedrängt sind und gegen die
Scbenkelspitze hin an Gröfse abnehmen.
Italien (Costa), Griechenland (Krüper).
Piociomerus coUaris nov. spec: Etongalus, niger; anien-
narum articulo pi'imo, secundo et ierlio, excepto apice^ pedi-
bus et punctis duobus scutelli riißs. Thoracis margine antico
(collo) et parte posiica, eUjlrorumqiie corio cinereo-testaceis,
punctis et lineolis ftiscis, macida mhmla ad unguium inler-
mim corii albida. ßlembruna immaadala, albida. — Long.
2i lin.
Diese Art steht dem P. fracticollis Schill, sehr nahe, ist aber
kleiner, namentlich schmaler, und unterscheidet sich von ihm aus-
serdem durch den hellen Vorderrand des Thorax und durch die
Fühler, welche bei fracticollis ganz schwarz sind^ während hier
nur das letzte Glied schwarz, die übrigen aber roth und nur an
der Spitze dunkel sind.
Aus Piemont (Ghiliaai).
Piociomerus annulipes nov. spec: Ocatus, pilosus ; capite^
pectore et ubdomine nigris : pronolo et sculello airo - purpu-
reis; margine posteriore pronoti et punctis duobtis scutelli
Jlavis. Ilemelytris cum membrana pallide cinej'eis, punctis et
mactdis 7i07iiudlis marginatibus dilulo purpureis. Antennis et
pedibus pallidis, purpureo-annidalis. — Long. 2^ lin. T. VL F 4.
Durch die breitere, gedrungene Körperform unterscheidet sich
diese Art vorL den übrigen; namentlich aber dadurch, dafs die nur
mäfsig verdickten Vordcrschenkel nnbewehrt sind. Der ganze Kör-
per ist mit kürzeren, anliegenden, Kopf, Fühler und Beine mit län-
geren abstehenden Haaren dicht bedeckt, der Kopf und die ganze
Bauchseite schwarz; Schnabel und Fühler geblich, das letzte Füh-
lerglied, wie einige verloschene Flecke und Ringe der vorhergehen-
den braunroth. Der Thorax ist kurz, nicht länger als an seinem
Ilinterrande breit, vorn stark eingeschnürt; in der Mille gewölbt,
walzenförmig; dunkel purpurroth; sein hinterer, zu den abgerunde.
len Schultereckcn stark erweiterter Abschnitt heller, tief punktirt
und dem Schiidchcn gegenüber gelb gesäumt. Das Schildcheu dun-
neue Ttliyncholen. 333
kel purpurrotli mit zwei helleren Flecken auf der Mitte, schwarzer
ankerförmiger Zeichnung zwischen denselben und schwarzer Spitze.
Die Halbdeckeu gelblich grau mit dicht eingestochenen, rothbrauneu
Punkten, ebenso gefärbter Spitze und einem Raudfleck vor dersel-
ben; die Membran weifslich, durchscheinend am Rande gefleckt.
Beine gelblich grau; zwei Querbinden auf jedem Schenkel, die Spitze
der Schienen und die Tarsen rothbraun.
Aus Andalusien (Staudinger).
Beosus Am. et Serv.
Beosus aeneiceps nov. spec. : Elongato-ovalis, hispichts, ni-
ger ; capite aeneo; pronolo antice iiigro einer eo • marginal o^
poslice fusco-cinereo, iuherculis humeralibus nigris : hemelyfris
fusco-cinereis ^ margine clavi interna, corii postico, apice et
macula oblonga in disco nigris : memhrana nigra, albo cincta.
Antennis pedihuscjue nigris, tihiis anteriorihus fitscis. — Long.
4| — 5 lin. Taf. VI. Fig. 5.
Dem Pachymerus anomahis Kolenati ganz nahe stehend, ist
diese Art ausehnl;ch gröfser und in der Färbung verschieden: alle
bei P. aiiomalus rostrolh gefärbten Theile sind hier graubraun; die
Fühler aber ganz schwarz, und der schwarze Fleck auf dem Corium
der Halbdecken ist hier nicht rund, sondern länglich, unregelmälsig
uierenförmig. Der Kopf ist bei beiden Arten glänzend schwarz,
aber besonders vorn mit langen, abstehenden, steifen Borsten be-
setzt; ebenso die Fühler und die Beine. Die verdickten Vorder-
schenkel sind mit 3 bis 4 kleinen, aber starken Zähnen bewehrt;
die Vorderschienen braun; die mittleren und hinteren Beine schwarz.
Aus Griechenland (Krüper).
Eine offenbar nahe verwandte, vielleicht von anomalus nicht
verschiedene Art ist Pachymerus villosus Muls. et Rey aus dem
südlichen Frankreich.
Micropus Spinol.
Micropus blissoides nov. spec: Aeneo-niger; antennaruni
articulo primo, sectmdo et tertio. pronoii margine posfico et
pedibxis fermgineis; hemelytris albis, clavo, corii apice et ?»em-
branae nervis brunneis. — Long. 2|- lin. Taf. VL Fig. 6.
Dem M. Spinolae Sign, am nächsten, aber durch die stärker
verdickten Vorderschenkel und den hinten breit braun gesäumten
Thorax unterschieden, macht diese Species durch die verhällnifs-
mäfsig kürzeren und dickereu Fühlergliedcr, von denen das zweite
334 V. JBaerensprung : über
und das vierte gleiche Länge haben , den Uebergaog zur Galtung
Blisstis, mit deren typischer Art sie auch im Habitus viele Aehn-
lichkeit hat.
Aus Griechenland (Krüper).
Alydus Fabr.
Alydus Sareptanus nov. spec. : Supra cinnamomeus ; macula
verticis suhlriloha. nigra; hemehjtrorum. tnarglne externa, ante
apicem dilalato et truncalo, scnlelli(pte apice albis. Subtus
rttfus, capile trifasciato, fascia media ad abdominis basin de-
currente nigra. Abdomen snpra coccineum, margine nigro-
maculaio. Pronotum angulis humeralibus acutis, reßexis. Fe-
des longissimi, femoribus posticis modice incrassalis, 4-denta-
tis. — Long. 6 lin. Taf. VL Fig. 7.
Oben zimmtbraun, unten zimmtroth; der Rücken des Hinter-
leibes blutroth. Schwarz sind: ein dreizackiger Fleck auf dem Hin-
terkopf, welcher durch die helle Mittellinie gel heilt ist, zwei schmale
Binden, welche von der Fühlerwurzel zur Schnabelwurzel verlau-
fen, eine breitere Mittelbinde, welche längs der Kehle sich über das
Sternum bis zum Grunde des Hinterleibs fortsetzt und die Ein-
schnitte am Rande des Hinterleibs. Der Aufsenraud der Halbdecken
ist weifs; doch setzt sich die weifse Färbung nicht auf die lang
ausgezogene Spitze fort, sondern ist vor derselben abgeschnitten und
hier zu einem dreieckigen Fleck erweitert, welcher nach innen von
einem braunen Strich begränzt ist.
Durch den schlanken Körperbau, die sehr langen und schlan-
ken Beine, die in der Mitte stark verschmälerten Halbdecken sowie
durch die Form des Thorax schliefst sich diese Art an A. limbatus
Germ, an, doch sind die Schulterecken, obwohl spitz, doch weni-
ger lang ausgezogen. Die Schienen des hinteren Fufspaares sind
gerade, die Schenkel kaum verdickt, mit 4 nach aufscn gekrümm-
ten Zähnen.
Von Sarepta (Becker).
Gryllocoris nov. gen.
Corpus angustum, poslice latius. Caput trianguläre, declivum,
thorace latius. Rostrum abdomen attingens, articulis 4 subaequi-
longis, primo crassiore. Antennae longitudinc corporis, graciles, ar-
ticulo prirao cylindrico, sccundo longissimo clavato, lertio et quarto
sclaceis. Pronotum angustum, subcylindricum, bis constrictum. Scu-
netie Rhynchoien. 335
tcllum basi foveolalum. Jlemelylra coriacea abdomine brcviora, ob-
lique trancata. Membrana et alae desunt. Pedes longi et tenues,
coxis elongalls, tibiis sefulosis, larsis 3-ailiculatis, articulo primo et
secuudo subaequilongis.
Diese Gattung gehört zunächst in diejenige Abtheilung der
Capsinen, bei denen das Wurzelglied der Tarsen des letzten Fufs-
paares nicht verlängert ist. Sie schliefst sich durch den spitz drei-
eckigen und vorn stark abwärts geneigten Kopf (vgl. Taf. VI. Fig. 8a.)
an Bijrsopiera Spinol. (Mallhacus Fieb.) und Phllophorus Hahn
(Camnronolus Fieb.) an, unterscheidet sich aber von beiden 1) durch
die Bildung der Fühler, deren zweites Glied nicht allmälig gegen
die Spitze an Dicke zunimmt, sondern in seinem letzten Drittel
keulenförmig angeschwollen ist; 2) durch die Form des Thorax,
welcher bei jenen kurz und nach hinten glockenförmig erweitert,
hier dagegen doppelt so lang als breit und fast walzenförmig ist;
vorn ist derselbe der Quere nach zweimal gefurcht und hinter der
stärker gewölbten Mitte seicht eingeschnürt; sein Uinterrand ge-
rade; die Schulterecken fast rechtwinklig, abgerundet. Das grofse
Schildchen spitz dreieckig, am Grunde eingedrückt. Der Hinterleib
birnförmig, mit den allen Capsinen eigenen Geschlechtsabweichun-
gen, überragt die Halbdecken, welche lederartig, hinten schräg ab-
gestutzt und ohne Membran sind. Unferflügel fehlen. Die Beine
sind lang und schlank, die Schienen mit kurzen, steifen Borsten be-
setzt; besonders die hinteren sehr verlängert.
Gryllocoris angusticollis nov. spec. : Niger; hemelytro-
rum margine exlerno, coxis, geniculis et tibiis teslaceis; ro-
stro et antennarum articulo primo ferrugineis , articulo se-
cundo testaceo basi et clava nigra, articulo tertio albiclo apice
nigra, quarto nigro. — Long. 4 lin. Taf. VI. Fig. 8.
Nach Dr. Krüper, welcher das Thier in Griechenland entdeckte,
läuft dasselbe, einer kleinen Grylle ähnlich, sehr behende im Sande
zwischen niederen Pflanzen umher, ist aber schwer unverletzt zu
erhalten.
Teratocoris Fieb.
Zu der interessanten, von Boheman in Schweden entdeckten,
aber auch in Deutschland einheimischen, hellgrünen Art (Capsus
antennatus Bohem), auf welche Fieber diese Gattung begründete,
kommt eine zweite, durch kürzere Fühler und ganz verschiedene
Färbung unterschiedene hinzu:
336 V. Baerensprung : über
Teratocoris notatus nov. spcc: Niger, cervice bicalloso,
roslro. anlennuruni arllcuUs primo et sccundo, pedibus hetne-
lijtrorinntjue basi et inucula ante apicem rii/is. — Lou^.
2^ lin. Taf. VI. Fig. 10.
Kopf schwarz, rundlich mit stark gewölhtem Scheitel und
zwei gelhen Schwielen im Nacken; Augen grofs, seillich stark her-
vortretend, rostrolh. Schnahel rostroth, bis ans Ende der Miftel-
brust reichend. Fühler von Körperlänge; das erste Glied lang,
spindelförmig, rostrolh, am Grunde schwarz; das zweite ganz roth,
dünner und länger als das erste, die beiden folgenden zusammen so
lang als das vorhergehende, sehr dünn, borstenförmig, schwarz.
Thorax lang trapezförmig, vorn quer gcwulstet, an den Seiten
scharfkantig; vor den Schultern etwas eingeschnürt; obenauf gru-
big, uneben. Schildchen am Grunde grubig, an der Spitze flach
gekielt, wie der Thorax einfarbig schwarz. Ilalbdeckcn lang und
schmal, am Ende zugerundet, ohne Membran, lederartig, schwarz,
der Grund, der schmal umgeschlagene Aufseurand und ein längli-
cher Fleck vor der Spitze rostrolh. Beine rostroth, mäfsig lang
und schlank; das erste Tarsenglied, besonders an dem hintern Fufs-
paare, verlängert. Hinterleib von den Flügeln ganz bedeckt, schwarz,
in der Mitte bräunlich.
Aus Dalmalien (Kahr).
Lepros oma nov. gen.
Corpus breve et latum, subdcpressum, verrucoso-punctatum.
Caput elongatum, margiue dilatato. Oculi minuti subsessiles. Ro-
strum ad metasternum porreclum. Antcnnae graciles, arliculis
primo, sccundo et quinlo subaequilongis, lertio et quarto minori-
bus. Pronolum anlice declivum, huujeris rolundato-dilatalis. Scu-
tellum magnum, rectangulum, poslice rotundatum, subcarinatum.
Hemelytra margine externo corii et membranae libero. Abdomen
margiue late prominulo, subtus convexum. Pedes graciles, tibiis
crenulatis, tarsis triarticulatis.
Durch die Form des Schildcheus, welches den ganzen Aufseu-
rand der Ilalbdeckcn und sogar noch einen Theil der Membran un-
bedeckt läfsl, so wie durch den breit vorspringenden Rand des
Hinterleibes schliefst sich diese Gattung zunächst an Eiirtjgaster
und fÄvaphosoina hap. an, unterscheidet sich aber von beiden durch
die Bildung des Kopfes, der Antennen und des Vorderiückens. Die
seitlichen Lappen des Kopfschildes überragen nicht allein weit den
neue Rhyncholen. 337
mittleren, sondern vereinigen sich auch vorn und gehen durcli ih-
ren flach erweiterten Rand dem Kopf eine mehr viereckige Form.
Vor den Augen ist derselbe etwas ausgeschnitten; Nebenaugen sind
wenig deutlich, entfernt von einander. An den Fühlern haben das
dritte und vierte Glied etwa gleiche Länge und sind beide viel
kürzer, als das vorhergehende und als das folgende, während bei
Enrygasler und Gruphosoma das vierte stets länger, als das dritte
und fast so lang, als die übrigen ist. Der Vorderrücken ist kurz
und sehr breit, vorn geneigt, uneben runzlig, und begründet durch
seine rundlich erweiterten , etwas nach vorn gerichteten Schulter-
ecken ebenfalls einen Unterschied von jenen beiden Gattungen.
Das Prosternum hat an seinem Vorderrande nicht jene Lamelle,
welche bei Eurygasler, Trigonosoma u. s. w. den Fühlergrund be-
deckt. Das Schildchen reicht bis an das Ende des Hinterleibes, ist
vorn rechteckig, hinten zugerundet und hat einen flachen Kiel, wel-
cher sich vorn zu einem dreiseitigen, ebenso flachen Wulst verbrei-
tert. Die Ilalbdecken sind sehr schmal, nur zum kleiuen Theile
vom Schildchen bedeckt; ihre Membran mit wenigen blassen Ner-
ven. Die Beine ohne Auszeichnung, die Schienen ohne Dornen,
gezähnelt. Der Hinterleib unten konvex; die Glieder am Rande
höckrig vorspringend. Die ganze Oberfläche des Körpers erscheint
durch theiis erhabene, theils vertiefte Punkte runzlig.
Leprosoma inconspicuum nov. spec.: Sordide luteum,
humeris infuscatis , inargine abdominis Jusco - maculalo. —
Long. 2^ lin.
Von Sarepta (Becker).
Eine ähnliche Art aus Aegypten befindet sich in der Königli-
chen Samtlilung.
Eusarcoris Hahn.
Eusarcoris angustatus nov. spec: Ovalis; capUe laleribus
e mar ginnt is., pronoto angulis Immerallhus rolundatis. Cine-
reo Jluvescens vel virescens: punctis impressis, hinc inde den-
slus positis plus vel minus cupreo-infuscatus, Stria biloba ante
apicem scutetti, punctis marginalibtis et linea arctiaia in titro-
que lutere abdominis nigris. — Long. l|lin. Taf. VI. Fig. II.
Kleiner und verhällnifsmäfsig schmaler, als die übrigen Arten
dieser Gattung. Grünlich gelblich, überall eingestochen punktirt;
durch die au einzelnen vStclIen dichtere und dunklere Punktirung
erscheinen dieselben bald mehr bald weniger gebräunt, oder dunkel
338 V. Baerensprung: über neue Rhynchoten.
kupferbraun. Die Seitenräuder des Kopfes sind geschweift; der
vordere liand und die Seitenränder des Prothorax fast geradlinig,
der hintere bogig; die Schulterecken stumpf; die beiden narbigen
Punkte vorn sind schwärzlich, der hintere gewölbtere Theil gebräunt.
Das Schihlchcn ist hell, vorn am Rande und in den Ecken schwärz-
lich, die beiden Schwielen glänzend weifs; hinlen ein grofser zun-
genförmiger Fleck vor der Spitze kupferbraun. Die Halbdecken
dichter und dunkler punktirt, als das Schildchen; die Membran hell.
Fühler und Beine bräunlich. Der Rand des Hinterleibes schwarz
gefleckt; auf dem Bauch jederseits eine schwarze, gebogene Längslinie.
Von Sarepla (Becker).
Aradus Fabr.
Aradus pictus nov. spec: Fuscus, verrucoso-punclalus: an-
tennaruni articulo secundo elongnto, terlio apice albo; pronoli
lateribus luteis; abdomine ovato, margine aiiranliaco, Jtisco-
maculalo^ lineolis sanguineis picto. — Long. 3^ — 4^ lin.
Taf. VL Fig. 12.
cT Segmentum anale elongatum, furcatum.
2 Segmentum anale rotundalum, bilobum.
Mit A. belulae L. und A. ellipltcus L. Du f. zunächst ver-
wandt, namentlich durch die Bildung des Kopfes und der Fühler,
an denen das zweite Glied länger oder doch so lang als die übri-
gen zusammengenommen ist; aber durch die Form des Hinterleibs
von beiden unterschieden. Derselbe ist nämlich beim Weibchen
hinten nicht verschmälert, sondern bei beiden Geschlechtern eiför-
mig gerundet; das Aftersegment aber beim Weibchen stumpf- zwei-
lappig, beim Männchen dagegen verlängert, tiefer gespalten und durch
einen tiefen Einschnitt von dein vorhergehenden getrennt (vergl.
Taf. VI. Fig. 12a.). Wie bei allen Arten dieser und der verwand-
ten Galtungen liegen die männlichen Geschlechtstheile an derRük-
kenfläche, die weibliche Geschlechtsöfl"nung an der Bauchseite des
letzten Segments. — Die Grundfarbe des Thieres ist ein dunkles
Braun, welches durch lichtere Punkte, namentlich am Kopf und an
den Beinen unierbrochen ist. Die Hälfte des dritten Fülllergliedes,
sowie die äufserste Spitze des zweiten und des vierten sind weifs;
die Spitze des Schildchens und der flache Rand des Halsschildes
gelblich. Der breite Saum des Hinterleibes ist bald orangegelb,
bald Orangeroth, an den Einschnitten dunkel gefleckt und in der
Mitte der einzelnen Glieder blutrolh gezeichnet.
Unter Fichtenriude auf dem Parnafs (Krüper).
Kleinere Miltheilungen.
I. Ueber die Fauna von Ragaz.
Die nachstehend berichteten Ergebnisse mehrerer Excursionen
während eines etwa vierwöchentlichen Aufenthalts in dem Bade
Ragaz in den Monaten Juli und August 1858 sind vielleicht nicht
ohne alles Interesse.
Der Ort liegt an der sudöstlichen Grenze des Kantons St. Gal-
len gegen Graubündten in der mäfsigen Höhe von 1700 Fufs über
dem Meere im Rheinthale, welches hier von Osten nach Westen
streicht und etwa eine Stunde breit ist. Das Thal ist ringsum von
über 6000 — 8000 Fufs hohen Bergen eingeschlossen, und vor allem
durch die imposante Gebirgsmasse des Falkriss gegen die rauhen
Nordwinde geschützt. Die Temperatur ist mild, Wein und Mais
gedeihen und die entomologischen Vorkommnisse entsprechen die-
sen klimatischen Verhältnissen.
Die ergiebigste Sammelzeit war vorüber als ich nach Ragaz
kam, und der Kölscher lieferte verhältnissmäfsig nur wenig Aus-
beute mehr, doch habe ich noch gefunden Adrastus laceriosus Er.,
Telephorus abdominalis Fabr., T. Erichsonii Bach, Mallhinus fla-
veolus Payk., Mallhodes spretus Kiesw., misellus Kiesw., dispar
Germ., Jlavoguttahis Kies., Mnlachius i?iorna(iis K. äst er; sämmt-
lich in der engen Schlucht der Tamina, welche unmittelbar hinter
dem Orte Ragaz in südlicher Richtung die linke Wand des Rhein-
thals öffnet.
Das Rheinlhal selbst ist zum Theil sumpfig, aber gerade des-
halb für entomologische Zwecke besonders ergiebig. Zwar haben
mir die Erlen und Weidenbüsche der versumpften Partien keine be-
sonders interessanten Arten geliefert, und ebensowenig die Sumpf-
gräser. Höchstens wären JXoloxus major, Mecinoiarsus rhinoceros
Fabr., Betarmon bisbimaculaius Sc hb., Chlorophanus salicicola
Germ, und pollinosus Fabr. hervorzuheben. Desto ergiebiger zeig-
ten sich aber die Rheinufer und vor allem die Ufer einzelner Grä-
ben oder sumpfiger Stellen. Ich sammelte hier Dyschirius angu-
slatus Ahrens (selten), D. suhslriatus Duftschm. (etwas häufi-
ger), semistratus Dej., laeviusciUus Putz, (letztere beide zusammen
und selten). Eigenthümlichcr Weise ist mir aufser diesen ziemlich
Berl. Entomol. Zeitscbr. 111. 26
340 Kleinere Mi It keilungen.
seltenen Thleren keine von den sonst häufigen andern Arten der
<ialtuns; vorgekommen. Ferner fand ich Bemhidium curaboidea
Schrank, B. lunatum Duftschm., beide häufig am Rheinufer,
B. pys;maenm an sumpfigen Stellen im Hheinthale selten, Tuchyusa
e.vnrata Er. (ein einzelnes Stück dieser seltenen Art ausgezeichnet
durch die nur schwach angedeutete Ilalsschildrinne), sonst keine
einzige TacÄ^M^e, Paederus gemellus Kraaiz nicht selten am Rhein-
fer, P. limnnphilus Er. an sumpfigen Stellen im Rheinthale. Be-
sonders reich war die Ausheute an Bledien: Bl. aquarius Er. in
fettem schwammigen Boden an einzelnen sumpfigen Stellen nicht
selten, aber wie es scheint auf wenige Punkte beschränkt. An ähn-
lichen Stellen, aber viel verbreiteter Bledius rußpennis Er., den ich
nicht selten auch in dem geackerten Boden feuchter Maisfelder sam-
melte, Bl. erralicus Er. überaus gemein und fast an allen feuchten
Stellen vorzugsweise häufig in der Nähe des Rheins selbst zu fin-
den. — Der Boden war hier und dort von Tausenden dieser Thiere
wie ein Ackerfeld im Kleinen zerwühlt — , Bl. pallipes an schat-
tigen Sielleu am Rheinufer in etwas fettem Boden, nur an einzel-
nen Punkten, Bledlus iibialis im feinen Sande am Ufer der Tamina
und seltener am Rheine, ziemlich verbreitet und nicht selten. Im
Gegensatze zu diesem Reichthume von Bledien ist mir während mei-
nes Aufenthalls in Hagaz nicht ein einziger Trogophloeus vorge-
kommen. Parnus niiidulus Heer, nach Art der Heteroceren im
fetten feuchten Boden anzutreffen, z. B. auf Maisfeldern. Helero-
cerus mnrhiHS Ksw. Dieser winzige Käfer lebt in feinem Sande
und ist nicht nur wegen seiner Kleinheit und seiner, dem Aufent-
haltsorte völlig gleichenden Farbe, sondern auch deshalb schwer zu
finden, weil er seine An^vesenheit nicht, wie die gröfsern Arten
der Gattung, durch aufgeworfene Erdhäufchen verrälh. Zudem ist
er sehr träge und kommt nicht leicht aus seiuen Verstecken heraus.
Ich habe den übrigen Ordnungen aufser den Coleopteren nur
geringe Aufmerksamkeit geschenkt, und bemerke nur, dafs ich von
Schmetterlingen den Dorilis Apollo Lin. im Rheinthale selbst in
einem Stücke beobachtet habe, und dafs Callimorpha Hera an den
nach Norden gerichteten Bergabhängen hinter Ragaz überaus häufig
flog; indessen ist sie mir höher als bis gegen 2500 Fufs, nach mei-
ner Schätzung, nicht vorgekommen.
Von Neuropleren wüssle ich nur etwa Micromus variegatus
Fabr. und Panorpa variabilis Brauer (letztere in einer Höhe von
über 5000 Fufs gefangen) zu erwähnen.
Von Hymenopleren habe ich mit Ausnahme einiger ächter Ich-
Kleinere Miltheilungen. 341
iieumoneu und Tryphonen nur Cliaicidier in einiger Anzahl einge-
iragen. Herr Medicinalrath Dr. Reinhard liat die Güte gehabt, sie
zu bestimmen. Ich gebe hier die Liste der interessanteren Arien:
Halticella bisphiosa Fabr., Enpelmus urozonus Dalm., Copidosdina
Houcheanum Rtzb., Callimomus sublerranetis Curt., Systole albipen-
«t« Wlkr., Eulophus superior Forst., Eulophus ramicornis Geoffr.,
Coelopislhia cephalotes Wlkr. , Encyrtiis cyanifrons Dalm., 0.vy-
morpha elotigata Forst. v. Kiesenwelter.
II. Bembidiadum generis Anillus nova species.
a. Anilins glaber.
Apterns^ testaceus^ glaber^ thorace subcordato, elytris subparal-
lelis, abdomine brevioribtis, laevibus. — Long, vix 1 Lin.
Individuis plerisque, forte niasculis, mandibula sinislra supra
ante apicem in dentem validum, brevem, apice recurvuin elevafa.
Teslaceus, vel testaceo-rufescens, nitidus, glaber, sctulis pluii-
bus, tenuissimis, longiusculis, flavis hinc inde conspersus, levis scu
omnium subtilissime coriaceus. Caput fronte obsolete bisulcata, siil-
cis basi plus minusve foveolatis, thorace parum angustius, modice
convexum, anterius sensim angustius: palpi flavo-testacei , maxilla-
res articulis ultimis flavo-pubescentibus; antennae corporis dimidium
vix attingentes, moniliformes, flavo-testaceae, flavo-pubescentes: oculi
nulli. Prothorax subcordatus, latitudine parum brevior, basi sub-
truncatus, apice late subemarginatus, angulis anterioribus aculiuscu-
lis, posterioribus rectis, prominulis, supra parum convexus, medio
longitudinaliter canaliculatus, canalicula apicem non attingente, basi
cum impressione transversa medio angulata coincidente. Sculellum
nulluni. Elytra sutura connexa, oblongo-ovata, supra planiuscula,
aeqtialia, thoracis maximam latitudinem superantia, lateribus fere
parallela, abdomine paulo breviora, singula apice angulo suturali le-
viter dehiscente, extus oblique subrolundalim truncata: alae nullae.
Pedes teslaceo-flavi, tibiis anlicis intus profunde emarginatis, tarsis
in utioque sexu simplicibus.
Novem hujus insecti specimina legi in Apcnninis montibus in
densa fagorum sylva profunde sub lapidibus et foliis dcciduis singu-
lalim conimorantia.
b. Bythinus collaris nov. spec.
Nigro-piceus, thorace breviuscido^ rnfo-piceo^ antennis pedibus-
(^ne teslaceis: mas aulennarum arlicido priino inlus poiie npirciu
26*
I
342 Kleinere M'Ulheilungen.
acute dentalo, secundo majore incrassato, intus rotundalim producta
et compresso. — Long. -|- lin.
Habitat in Alpibus marilimis. D. Ghilianl.
• B. securigero Reichb. statura proximus, oigro-piceus, tho-
race rufo-piceo, breviusculo elytrisque minus profunde striatis di-
slinctüs. Caput subiriangulare, fronte laie leviter impressa, utrin-
que inter oculos profunde foveolatum, vertice subtiliter longitudina-
liter canaliculatum. Antennae capitis thoracisque prope longitudine,
testaceae, maris articulo primo mediocri, ante apicem anterius spina
minuta, acuta armato, secundo valde incrassato intus rotundatini
producto et compresso, extus globuliformi. Prothorax latitudine
summa sesqui fere brevior, lateribus anterius fortiter rotundatus,
laevis, pone basin linea transversim subarmata tenuissima impressus,
laete rufo-piceus, nitidus. Elyira sparsiui parum profunde punctata,
aeque ac abdomen nigro-picea, sparsim fulvo-piloseila. Pedes testacei.
c. Cardiophorus riigricornis nov. spec.
Niger nitidus^ tenuissime puhescens, thorace rtifo^ mactdis tri-
bns saepe coii/luentihus, et pedum summa basi sanguineis. — Long.
2|— 3^ lin.
Hab. in insula Cypro. D. Truqui.
C Argiolo Gene statura et forma proximus. Antennae ca-
pite thoraceque paulo longiores, feminae tenues, maris modice ser-
ratae, articulis a tertio inde oblongo-triangularibus sensira crassitie
niinoribus et longioribus, totae nigrae. Prothorax convexus, postice
declivis, lateribus anterius rotundatus, angulis posterioribus acutis
rectis, basi elytrorum latitudine fere minor, sanguineus, macula
magna oblonga discoidali margines anticum et poslicum altingenle,
aliaque minore orbiculata in utroque latere nigris: maculae saepe
in unam confluunt, relicto spalio utrinque minore ad angulos anti-
cos, ad posticos majore sanguineo. Elytra punctato - striafa, subfi-
lissime sat dense griseo-pubescentia. Corpus subtus nigrum, thora-
cis lateribus plus minusve sanguineis. Pedes nigri, tronchanterum
et tibiarum sunmia basi superna sanguineis.
Saudi di Selve.
Die Tetrops praeusla var. nigra Kraatz kommt nicht in Sar-
dinien, sondern in Piemont bei Turin im Frühjahr auf den Blüthcn
des Apfelbaumes vor.
Baudi di Selve.
Kleinere MUtheilungen. 343
III. Zur Terminologie der Paraglossen.
Auf meinen ersten Aufsatz über diesen Gegenstand hier kurz
zurückzukommen, sehe ich mich durch ein entstellendes Referat (En-
tomol. Jahresbericht für 1857 p. 89) veranlafst.
Der Herr Berichterstatter bemerkt zunächst, dafs ich über den
Begriff der Paraglossen sehr falsch unterrichtet sei, wenn ich als
solche zwei schmale, von der Basis des Zungenkörpers ausgehende
Leisten ansehe; denn sagt er: „da die Unterlippe, wie man aus den
Crustaceen, aus der Entwickelung der Insektenlarve im Ei und aus
den Orthopteren deutlich siebt '}, ein in der Mittellinie verwachse-
nes zweites Unterkieferpaar sei, so sei das Kinn (mentum) das Ana-
logon des Cardo, das Fulcrura (mit den Lippentastern) das Analo-
gon der Stipes und der Squama, und die Ligula (mit den Paraglos-
sen, wo sie vorhanden sind) das Analogon der beiden Laden der
Maxillen, die beiden innern Laden der Maxillen seien bei den Co-
leopteren zur Ligula verwachsen, während die beiden äufsern als
Paraglossen frei bleiben." *)
Ob diese Ansicht Gerstäcker's oder die gegentheilige Erichson's
(vergl. die Note) die richtige ist, mag hier noch dahingestellt blei-
ben; was mich anbetrüft, so habe ich überhaupt weder eine allge-
meine Definition des Begriffs Paraglossen gegeben, noch geben wol-
len, vielmehr hat Dr. Gerstäcker meine Schilderung der Staphyli-
nen-Paraglossen mit einer solchen verwechselt. Diese Verwechse-
lung setzt in der That einen nicht geringen Grad von Flüchtigkeit
des Herrn Referenten voraus , da mein Aufsatz sich ausdrücklich
') Oder auch aus Gerstfeldl's Werk „Ueber die Wundllieile der sau-
genden Inscktea" S. 6 ff. (D. Red.)
^) Gegen diese Ansicht, welche sich im Gerstfeldt'schen Werke
(S. 6 IT.) als Thesis auso;esprochen findet, aber daselbst ebensowenig wie
von Dr. Gerstäcker weiter begründet ist, hat sich Erichson in seiner Ab-
handlung ,,über zoologische Charaktere der Insekten, Arachniden und Cru-
staceen" (Entomographien S. 6) folgenderraafsen ganz positiv geäufsert: „es
schwebte mir früher vor, dafs die Zunge der Insekten ein den Maxillar-
laden analoger Tbeil der Unterlippe sein könne, und dafs die eigentliche
Zunge den vereinigten inneren, die Paraglossen den vereinigten äufseren
Maxillarladen entsprechen würden; ich habe mich aber jetzt völlig
davon überzeugt, dafs diese Analogie nicht stattfindet". Die-
ser, wie der Referent richtig hervorhebt, „so gründliche und wissen-
schaftliche Kenner aller Insekten-Ordnungen" fafste die Zunge der Käfer
als eine Furtsetzung des Pharynx auf.
344 Kleinere Mutheilungen.
(vcrgl. S. 59 Z. 18 — 23) nur zur Aufgabe machte nachzuweisen,
«lafs die Paraglossen der Carabicinen nicht mit denen der Sta-
phylinen identificirt werden dürfen, wie es bisher geschehen.
Die weitere Angabe, dafs ich „Seitentheile des tastertragenden
Abscliiiitls der Unterlippe'* als „Paraglossen" ansähe, erweist sich
nach dem Gesagten von selbst als eine falsche.
An diese seine beiden Angaben knüpft der Ref. die Bemer-
kung: ,,dafs ich keine Idee von der Bedeutung der einzelnen Theile
der Unterlippe der Insekten habe, und mich mit Abhandlungen, wie
es die vorliegende gegen Erichson gerichtete ist, lieher nicht befas-
sen sollte". —
Wenn derselbe darauf angiebt, Erichson nenne bei den Staphy-
linen etwas Anderes Paraglossen als ich, und als Beleg Erichs. Gen.
et Spec. Stapli. p. 10. Taf. III. Fig. 1 — 4. cilirt, so zeigt er nur,
dafs er im Erichson'schen Werke so wenig Bescheid weifs, dafs er
unter den mehr als 90 Abbildungen, die Erichson von den Unter-
lippen der Staphylinen gegeben, gerade 4 heraushebt, in denen
derselbe die Paraglossen der Sfaphyllnen gar nicht oder nur zum
Theil erkannt hat. Hätte Herr Dr. Gerstäcker sich nur ein wenig
mit dem Gegenstande selbstständig beschäftigt, so würde er jetzt
wissen, dafs Erichson in Fig. 1. die Vorderecken der Staphylinen-
Ligiila, in Figur 2 — 4. die Spitzen der Staphylinen-Paraglossen ab-
gebildet hat. Und mit diesen untereinander ganz verschiede-
nen Bildungen sollen die Paraglossen von Carabus, und besonders
die der Bienen übereinstimmend sein!
Meine Staphylinen Paraglossen sind zwar nach des Ref. Behaup-
tung keine, aber Lacordaire charaklerisirt ') in seinem neuesten
Bande die Paraglossen der Tenebrioniden genau in derselben Weise,
wie es von mir bei den Staphylinen geschehen. —
Dafs das von mir nachgewiesene Faktum, dafs die Paraglossen
der Staphylinen nicht mit denen der Carabicinen identisch sind,
völlig unverändert bestehen bleibt, bedarf keiner weilern Worte.
Gegen meinen Vorschlag, den hornigen mittleren Theil des Zungen-
körpers im Gegensatz zu den häutigen Seitentheilen (den Paraglos-
') Bd. V. S. 3: „Les paraglosses de la langueüe (des Tenebrionides)
qiie je n'ai jamais trouvees absentes, consistent en deux petites la-
inelles, situees sur sa face interne et qui se rccourbent en dedans
Sans se joindre cn avant; les cils donl leur bord anlerieur est inuni, fönt
plus (Hl inoins saillie au devaiit du corps de la languette el seiiihleiit lui
^|ipaiit'jiir.''' (Vergl. damit diese Zeitsclirift Bd. II. S. 5ü oben.)
Kleinere Millheihtngen. 345
sen der Carabicinen) fulcrum zu benennen, hat Dr. Gerstäcker ein-
zuwenden, dafs dieser Terminus hier nicht angewandt werden könne,
weil er schon vor mehr als 50 Jahren von Kirby für den taster-
tragenden Basaltheil der Zunge eingeführt sei. Hierauf ist zu be-
merken , dafs der Terminus so wenig in Kirby's und Spence's In-
troducfion als iu dem Hauptwerke von Newport über die Anato-
mie der Insekten, als in Lacordaire's Introduction irgendwo vor-
kommt, dafs Burmeister in seiner Eutomologie Bd. 1. S. 60 aber
gerade denselben hornigen Theil der Zunge als os hyoideum oder
fulcrum bezeichnet, den ich so genannt haben wollte und densel-
ben von Procrustes coriaceus abbildet. Allerdings hat Kirby in
seiner Monographie der Bienen einen Theil der Unterlippe fulcrum
genannt, aber ganz und gar nicht den von H. Dr. Gerstäcker so
bezeichneten, sondern das Kinn (mentum) der übrigen Insekten. ')
Ein Kritiker, der wieder einmal in solcher Manier aufzutreten die
Dreistigkeit hat, sollte wenigstens in seinen Handbüchern Bescheid
wissen und es vermeiden, sich derartige Blöfsen in der Kenntnifs
von den Elementen der Terminologie zu geben. G. Krautz.
') Bei den Hymenopteren tritt das Kinn, welches bei den Käfern
gegen den Körper des dritten Kieferpaares mehr oder weniger überwiegt,
sehr zurück, und beschränkt sich auf den Theil, den Kirby und llliger
fulcrum nennen, während die vollständig mit einander verwachseneu
Grundtheüe des dritten Kieferpaares frei daliegen und den wichtigen
Theil der Unterlippe ausmachen, den Kirby als tubus proboscidis, llliger
früher als mentum, später als labium deutete. (Erichson Entomogra-
phien S. 6.)
Das erste am Kopfe sitzende Stück der Unterlippe ist das submen-
tum Newp., von Erichson mentum, von Kirby bei den Bienen fulcrum
genannt. (Ger st fei dt die Mundtheile der saugenden Insekten S. 7.)
Berichtigungen.
Seite 262 hinter Zeile 5 ist einzuschalten: Im Banate hei Mchadia, von
mir gefunden; wie es scheint, nicht häufig.
Die, Seite 119 in der Note erwähnten Abbildungen können erst im näch-
sten Jahrgang Platz finden.
346 Berichtigungen.
In der Zeitschriftschau ist auf p. xxxix hinter No. 6. der Titel des
auf den letzten 10 Zeilen besprochenen The Entomologists Weckly
Intell igencer (printcd et published by Edw. Newmann), welchen Herr
Stainton herausgiebt, durch ein Versehen ausgelassen, so dafs sich Jan-
son's Worte nicht auf The Entomologisl's Annual for 1859 beziehen, wie
es den Anschein haben mufs. Dieselben geben Herrn Dr. Herrich-Schaef-
fer zu der folgenden Gegenäufserung Anlafs, der wir den Platz hier nicht
versagen wollen.
Wenn auch diesem Wochenblatte im Allgemeinen ein sehr geringer
wissenschaftlicher Werth zugesprochen werden ksnn, so finden sich un-
ter der Masse für die Wissenschaft werthloser Anzeigen doch einzelne
sehr gute Aufsätze und brauchbare JNachrichten über Lebensweise und Vor-
kommen vieler Arten.
Wenn man die Legion (wirklicher und sogenannter) Entomologen in
England betrachtet, welche Herr Stainton in dem besprochenen Annual
für 1859 mit Namen und Addresse aufzählt (es sind deren 967), so wird
man den Inhalt des Intelligencers nicht nur entschuldigen, sondern viel-
leicht sogar zweckmäfsig gewählt nennen müssen; denn es ist w^ohl niclit
zu bezweifeln, dafs der überwiegenden Mehrheit dieses Heeres hauptsäch-
lich daran gelegen ist zu hören, dieses oder jenes Insekt finde sich an
dieser oder jener speciell angegebenen Stelle oder sei von diesem oder
jenem tauschweise zu erhalten.
Wenn auch die sogenannten Leitartikel, namentlich die poetischen
Beigaben, manchmal vielleicht sogar lächerlich erschienen, so ist dies nach
meiner Ansicht eine rein häusliche Angelegenheit der Englander.
Beachten wir daher, dafs bei der Kostspieligkeit solcher Unterneh-
mungen, namentlich in England, ein solches ein grofses kaufendes Pu-
blikum nölhig hat, dafs dieses grofse Publikum der Mehrzahl nach nicht
aus wissenschaftlichen Naturforschern, sondern aus Dilettanten und
Sammlern besteht, dafs also auch diesen eine mundgerechte Kost vor-
gesetzt werden mufs, dafs aber durch die mitunterlaufenden guten und
wissenschaftlichen Nachrichten auch aus diesem grofsen Haufen gewifs
mancher zu ernstlicherer Betrachtung der Natur geleitet wird.
Ich glaube sogar aussprechen zu dürfen, dafs selbst für Deutschland
eine ähnliche Wochenschrift der Wissenschaft förderlich sein würde.
Dafs ihr Inhalt den deutschen Ansichten und Bedürfnissen mehr ange-
pafst sein müsste und würde, dafür bürgt deutsche Gründlichkeit und
Wissenschaftlichkeit. H.-S.
Neuere Literatur.
Monographie des Gomphines par Edra. de Selys Long-
champs avec la colloboration de M. le docteur Hagen.
Brux. et Leipz. Mai 1858.
Nach vierjähriger Unterbrecliung ist jetzt unter dem obigen Titel der
zweite Band de INaturgescluchte der Odonaten erschienen, die Selys Long-
champs in Verbindung mit Hagen begonnen hat. In dem ersten Bande,
der im Jahre lSü7 mit einem von der belgischen llegierung für wissen-
schaftliche Arbeiten ausgesetzten, alle fünf Jahre zu vertheilenden Preise
geehrt worden ist, war die Gruppe der Calopterygier (mit 5 Abtheilun-
gen, 12 Gattungen, 25 Untergattungen und 100 Arten) in ebenso «-r-
schöpfender Weise behandelt worden, wie die europäischen Odonaten in
der von denselben Verfassern im Jahre 1850 herausgegebenen Revue des
Odonates d'Europe. Diesem Bande scLIiefst sich der jetzt erschienene
zweite in der Ausführung vollkommen au; es sind hier auf 433 Seiten
8 Abtheilungen, 16 Gattungen, 35 Untergattungen und 123 Arten der
Gomphinen auf das Genaueste beschrieben. Sämmtliche europäische Samm-
lungen von Bedeutung sind für die Arbeit benutzt, von fast sämmtlichen
früher beschriebenen Arten sind die Original -Exemplare verglichen wor-
den. In dem ganzen Gebiete der Entomologie giebt es kaum eine zweite
Abtheilung, deren bekanntes Material in so erschöpfender und gründlicher
Weise durchgearbeitet worden ist, wie das der bis jetzt abgeliandclteu
Gruppen der Orfo/'a/e«-Familie, die seit länger als 10 Jahren die Haupt-
aufgabe der wissenschaftlichen Thätigkeit beider Autoreu gebildet hat.
Die Art, wie sie die Arbeit unter einander getheilt haben, ist von früher
her bekannt, sie kann als ein Muster für ein jedes Zusammenwirken bei
descriptiven Werken hingestellt werden; und es ist ebenso ehrend für
den Charakter als für die wissenschaftliche Tüchtigkeit der beiden Auto-
ren, dafs in den langen Jahren vereinter Thätigkeit eine Verschiedenlieit
der Meinungen schliefslicli stets zu einer Vereinigung geführt hat. Auf
23 von Hagen gezeichneten lithographirten Tafeln sind Darstellungen der
Appendices anales, der Mundlheile und des Flügelgeäders gegeben. Hoffen
wir, dafs die noch fehlenden Thcile, in denen die 3 oder 4 rückständi-
gen Gruppen der Odonaten mit etwa 800 Arten behandelt werden sollen,
in rascherer Folge erscheinen, sonst reicht ein Wenschenalter zur Vollen-
dung der Arbeit nicht ans.
Schaum.
1*
l[ Neuere Lileralur.
Monographie des Cicindelides ou expose methodique et
critique des tribus, genres et especes de cette famille par
J. Thomson. 4. Livr. 1 — 3. Paris 1857.
Leider ist von diesem mit dem grofsfen Luxus ausgestatteten Werke
die erste Lieferung, in der die Manlicoriden-{jru\^pe behandelt ist, dem
Referenten noch nicht zu Gesicht gekommen, so dafs liier auch nichts über
die systematische Anordnung und den allgemeinen Tlieil gesagt werden
kann. In dem 2lcn und 3ten Hefte sind auf 6 Quarlbogen Text die Me-
gaceyhaJiden enthalten und mit Ausnahme weniger Arten auf 7 glänzend
ausgestatteten Kujiferlafeln abgebildet. Das aufserordentlich reiche Mate-
rial, welches dem Verfasser hauptsächlich seine eigene Sammlung, die des
Grafen Mniszech und des Mai-quis de la Ferte bot, hat es ermöglicht, trotz
der vielen schon bekannt gemachten Species, die Gruppe noch ansehnlich
zu bereichern. ')
') Sie enthält vier Megacephala: senegalensis Latreille, denlicollis
Chaud., Bocandei Guer., regnlis Bob., Tetracha mit 39 Arten, von denen
vier: Auslralnsiae Ilope, insignis Chaud., Mellyi Chaud. und lucifera
Er. dem Verfasser unbekannt geblieben sind, Metriocheila neue Gattung,
auf M. nigricollis Reiche (succincta Er.) gegründet, Aniara mit der ein-
zigen Art sepulcralis Fabr., Raminagrobis eine mit Oxycheila verwandte,
aber unter andern durch die Form der Oberlippe unterschiedene Gattung,
von der zwei Arten: R. Cluibrillacii und o.ryuinus bekannt gemacht wer-
den, Pscudoxyclieila mit der bekannten Art bipusUtlata Latr , von der
lategiillata Chaud. nur Abänderung ist, und Oxycheila mit acht Arten:
acntipeniiis Buq , femornlis Lap. (= labiala Brülle. = spinipeniiiü
Sahlb.?), aquatica Guer., disligma Gor j {= binotata Gray), inflata n.
sp., tristis Fabr., PineUii Guer., bisignata Guer. {= binotata Lap.).
Die dem Verfasser aus eigener Anschauung bekannten, mit Ausnahme
der qiiadrisignata und euphratica amerikanisciien Arten von Telracha sind
in folgender Weise gruj)pirt:
\. Jede Flügeldecke mit zwei gelben Flecken rjuadrisignataDe]., von
der Cabounca Guer. nicht specifisth verschieden ist.
II. Flügeldecken mit gelbem Spitzenfleck, a. Die der Carolina ähn-
lichen Arten mit glänzendem Colorit: euphratica Dej , Carolina Linn.
(mit ihren Varietäten occidentalis K\u^, maculicornis Lap. nnA mexicana
Gray), sobrina Dej ( = geniculata Chevr ), virgula n. sp , punctata
Lap. (= Soin uteri Chaud. =CMr/a Westw ), infuscata fllannh (= la-
tipennis Chaud. = obscurata Chaud.), Martii Perty (= Spixii Brüll.),
fulgida Klug {= Hilarii Lap.), chilcnsis Lap. (:= laecigala Chaud.),
inquinata n. sj) , rutilans n. sp. — b. Die Flügeldecken endigen in einer
Spitze: spinosa Brüll. (9 quadricoJIia Westw.). — c. Flügeldecken am
Ende schief ausgerandet: acutipennisTiv]. (= Lapurlei Chevr. = Adunis
Neuere Lileralur. in
Was die Beschreibungen betrifft, welche oft nur in einer kurzen An-
gabe einiger Unterschiede bestehen, so niufs Ref. bemerken, d.ifs sie zur
Foslstelhing der Arten in der Gattung Tetracha, nainentlicli in der Gruppe
der mit Carolina verwandten Formen nicht geniigen können '), und lür
Lap.). — d. Schmälere Arten von dunklerem Colorit: smaragdina n. sp ,
MniszecJdi n. sp., brasilietisis Kirb., angustata ChevT., Lebasii Dej.,
af Jinis Dej. {= vioLicea \x c'i ch g = iinpressa Chevr), ^raciVis 11 e i c h e ,
hilunala Klug, distinguenda Dej.
III. Flügeldecken einlach metallisch. Körper lang: Lacordairii Gory
(= elongata Reiche), virginica Fabr., Laferlei n. sp., viridis Tatum,
caerulea n. sp,, feinoralis Perty.
IV. Vorherrschend gelbe Arten (Phaeoxantha Chaud): Kliigii
Chaud., testudinea Klug, bifasciata Brüll, {aequinoctialis Fabr. Dej.),
cruciata Brüll., laminafa Perty {iiocturna Dej.), asperula Westw.
') Wenn z. B. von T. Sabrina nur gesagt ist „eile dilTere de la Ca-
rolina par les earacteres suivants: deux impressions obliques entre les
yeux, dont les bords sont sillones; elytres Ires lortement ponctuees, la
ponctuation moins forte posterieurement, partie reflechie d'un vert metal-
lique", so ist durch diese Angaben die specilische Versciiiedenheit nicht
als hinreichend begründet anzusehen. Die partie reflecbie des elytres ist
nach des Verfassers eigener Angabe auch bei Carolina ,,d'un vert melai-
lique", die schiefen Stirneindrücke finden sich ebenfalls bei Carolina und
sind auch bei manchen nordaraerikanischen Stücken der letztern am Aus-
senrande mit schwachen Längsstrichen besetzt \vie bei Sabrina, es bleibt
also nur ein L'nterschied in der stärkern Punktirung besonders auf der
Apicalliälfte der Flügeldecken. Da aber derVerf die T. 7ne.ricana Gray,
die wieder eine viel schwächere Punktirung als Carolina, und aufserdem
schmälere fast mondlörmige Spitzenflecke und schwärzliche Schenkelspitzen
hat, als identisch mit Carolina ansieht, so ist er mindestens nicht conse-
quent in der Beurtheilung der Unterschiede gewesen. Entweder mufs
jede Form als besondere Art beschrieben werden, oder es müssen eine
viel gröfsere Zahl von Formen als Spielarten mit Carolina verbunden wer-
den. Die Frage, ob wir hier niclit eine einzige, über das tropische Ame-
rika verbreitete, und im INorden und Süden bis in das subtropische Ge-
biet reichende Species vor uns haben, die in den verschiedenen Territo-
rien geringfügige aber ziemlich constante Abweichungen in der Gröfsc,
der Ausdehnung der gelben Flecke und der Punktirung der Flügeldecken
darbietet, scheint sich aber der Verfasser gar nicht gestellt zu haben, und
docli ist es für den Referenten kaum zweifelhaft, dafs es dieselbe Art ist,
die in den südlichen Staaten der Union als Carolina, in Cuba als occiden-
talis Kl. und maculicornif, Lap., in Mexiko als mexicana Gray und ge-
niculata Chevr., in Columbien und Brasilien als Sabrina Dej., am Ama-
zonenflusse als curla Westw, in Peru und Chili als ckilensis Lap. auf-
IV Neuere Literatur.
die Fortsetzung dos Werkes ist, da die Cicindelen in andern Beziehungen
schon so erfolgreicli bearbeitet sind, dem Verfasser die kritische Feststel-
lung der Arten als seine erste und wichtigste Aufgabe zu bezeichnen. Die
Synonyraie scheint meistens correkt zu sein, es wäre aber bei jedem zum
ersten Male angezogenen Citate wünschenswerth zu erfahren, ob Original-
Exemplare verglichen sind. ')
Die geograpiiische Verbreitung der Arten verdient eine gröfsere Be-
rücksichtigung als ihr zu Theil geworden ist. -)
Die Abbildungen sind schön, tlieilweise sehr schön, und prächtig co-
lorirt, aber in der einzigen Gruppe, die für die Bestimmung Schwierig-
keiten bietet {Tetracha II. a), sind die Verschiedenlieilen in der Sculp-
tur der Flügeldecken nicht so genau und scharf angegeben, dafs sich die
Thiere mit Leichtigkeit und Sicherheit in den Figuren erkennen lassen.
Ziemlicii überflüssig erscheinen dem Ref. drei und vier Abbildungen der-
selben Art (z. B. der T. Martii), wenn die Abweichungen nur in ver-
schiedenen Farbennüancen bestehen; das Werk wird hierdurch ohne Noth
noch kostspieliger. Schaum.
Genera des Coleopteres par M. Jacquelin du Val et M.
J. Migiieaux. Livraison 45 — 61.
Lieferung 1 — 43. ist bereits von Schaum im zweiten Jahrgange die-
ser Zeitsclirift (S. 85 — 88) besprochen. Heft 45 — 53 enthält den Text zu
der Bearbeitung der Stnphyliniden-GMnugen, welcher von 28 Tafeln ^) be-
tritt und sehr wahrscheinlich, dafs auch die am Orinocco häufige M. Soni-
meri Chaud., die in Hayti einheimische infuscata Mannh. nur Spielar-
ten derselben Species sind, da sie in der Form und in den wesentlichen
Charakteren und besonders auch in der sehr charakteristischen Bezahnung
der Mandibeln übereinstimmen. An beiden Mandibeln ist der vorletzte
Zahn stark ausgebildet, beim Männchen sogar so lang als der Endzahn,
während bei Lehasii u. a. Arten der vorletzte Zahn der linken Mandibel
viel kleiner ist als der dritte. Auch in der Gruppe II. c. bieten T. affi-
nis Dej. und LeÄff.süDej. keine constanten und charakteristischen Unter-
schiede von einander dar.
') Bei Weg. latipennis Chaud. und uh&ciirata Chaud. (= infus-
cata Mannh.) erhält die Synouymie erst durch eine solche Erklärung die
genügende Sicherheit.
^) Wenn z. B. M geniciilata Chevr. mit sohrina verbunden wird, so
hätte auch Mexiko als Vaterland der Art cilirt werden müssen.
^) Bei Cilea und den folgenden 10 Galtungen ist im Texte auf fal-
sche Tafelnummern verwiesen; das Richtige ergiebt sich aus der Unter-
schrift der einzelnen Tafeln. Störend ist es, dafs die Reihenfolge der
Galtungen auf den Taftin bisweilen eine ganz andere ist als im Texte;
JSeuere Literatur. v
gleitet ist, die den Heften 38 — 55 beigegeben sind. Heft 54 glebt das
Verzeiclinifs der Slaphi/Iiuen-Xrtc.n. In der Mitte des 58sten Heftes wird
die Bearbeitung der Hialerides .abgeschlossen, vvelclie von 5 Tafeln be-
gleitet ist. Daran reiben sich in Heft 58 die Scaphidiides, Trichoptery-
gides, Phalacrides, Nitiditlides und Peflidcs mit 9 Tafeln. —
Bei der Charakteristik der Stnphijlinen - Gattungen hätte sieb Herr
Du Val ein wirkliches Verdienst durch sorsifältisre Abbildunsien der iMund-
ibeile in stark vergröfserteni Mafsslabe erwerben können, da dergleichen
nur zerstreut von einzelnen Gattungen existiren. ') Statt dessen giebt
Du Val nur Vergrofserungen von ungenügenden kleinen mikroskopischen
Bildern ^) und verschwendet vielen Kaum mit 1 bis \\ Zoll langen Bil-
dern von Kiefertastern. In der Darstellung der Unterlippe fehlt es aus-
serdem an einem einbeitliciien Gesichtspunkte in der Auffassung der ein-
zelnen Theile. ^) Fügen wir dem noch hinzu, dafs Du Val sich bei der
so finden wir z. B. Kuphanias auf Tafel 28, wäbrend die übrigen Gat-
tungen der Ploeacharites, zu denen Du Val den Käfer stellt, auf Taf. 23
und 24 abgebildet sind.
') Ericbson's Zeichnungen der Staphyli?ieii -^landilieWe können nicht
beschaut, sondern müssen studirt werden, und sind nur dem gut verständ-
lich, der bereits viele Präparate verglichen hat.
^) Von der Richtigkeit dieser Angabe kann man sich überzeugen,
wenn man Du Val's Abbildungen mit gleich grofsen mikroskopischen Bil-
dern vergleicht. Die innere Maxillarlade von Calodera nigricollis z. ß.
ist an der Spitze kammartig gezäl)nt (vergl. meine Abbildung in der Lin-
naea Entomol. XI. t. I. f. 23a.); in Du Val's Abbildung, welche gröfser
als die meinige ist, erscheint der ganze Innenrand gleichmäfsig behaart,
ebenso bei Aleochara, wo er mehrfach gezähnt ist.
^) Werfen wir gleich auf die beiden ersten Tafeln einen Blick, so
linden wir am Grunde der Zunge von Falagria eine einzige gerade Quer-
linie, an deren Stelle bei Calodera zwei gegeneinander gekrümmte Linien,
bei Tac/ujusa keine. Sollen diese Linien auf Struklurverschiedenbeilen
deuten und auf welche? Bei Calodera entspringt die Zunge unmittelbar
aus dem Vordertheile der Basalfläche; bei Myrntedonia ist sie oberhalb
derselben liegend abgebildet; die Verbindung der schmäleren Znnge mit
dem breiteren Basaltbeile ist aber bei diesen beiden, so wie bei allen
übrigen Aleocharinen - Gattungen dieselbe. — Bei Myrmedonia ist der
Stamm der Lippenlaster und die häutige Verbindung derselben mit dem
ersten Gliede der Lippentaster als ein Ganzes abgebildet, so dafs die cha-
rakteristische Borste, welche an der inneren, vorderen Spitze des Tasler-
starames entspringt (vergl. Falagria), in Du Val's Zeichnung an die Mitte
des verzeichneten Tasterstarames zu liegen kommt. Bei Tachyusa sind
die Stämme der Lipp entaster geradezu in das Kinn umgewan-
delt, dessen charakteristische Borsten sie tragen; die Zunge ist so grob
VI Neuere Lileramr.
Bearbeitung der Aleocharinen gerade eben so wenig klar war ' ) über das
eigentlicbc Wesen der Paraglossen wie Erichson, so erscheint ein aus-
füiirliches Eingehen auf seine Tiraden ^) in der Einleitung zu dieser
Gruppe fast unnütz. Dafs die Gestalt der Zunge und der Paraglossen so-
wohl bei den Individuen einer Art als bei den verschiedenen Arten einer
Gattung gewissen Abänderungen ausgesetzt sein kann, wird gern zugege-
ben, und es ist von mir sogar selbst darauf aufmerksam gemacht '), indes-
sen fordert dieser Umstand nur zu einer kritischen Benutzung derselben
auf. Dafür, dafs eine solche von mir im speciellen Falle nicht stallge-
funden, bleibt Du Val den Nachweis schuldig. Von den „deux mots"
mit welchen er die Verwendbarkeit der genannten Theile für die generi-
sche Scheidung im Allgemeinen angreift, pafst das eine gar nicht zur Sa-
che, weil der angeführte Umstand, dafs die ligula sich bisweilen unter
das mentum verschieben kann, doch keine Formveränderung der ligula be-
dingt, um welche allein es sich handelt. Ueber den Werlh des Gewich-
tes, welches auf die Formverschiedenheiten der Zunge und der INebenzungea
zu legen ist, scheinen mir Du Val's Auslassungen somit nur eine äufserst zwei-
felhafte Entscheidung abzugeben, gewifs war aber die Einleitung zur .'//co-
cAffriHc/i- Gruppe der unpassendste Ort zu einer Apologie gegen die Be-
nutzung der Blundtheile zur Abgränzung von Gattungen und zu Grundla-
gen für die natürliche Systematik, mit denen Herr Du Val seine Bestim-
mungs-Tabellen *) fast zu verwechseln scheint.
verzeichnet, dafs ihre ungetheilte Partie die Breite des ersten Gliedes der
Lippentaster hat, während sie in der Natur nur halb so breit ist.
') Der ausführliche Nachweis hierfür soll gern geliefert werden, falls
Herr Du Val ihn verlangt. Ob derselbe in Folge eigenen Studiums neuer-
dings zu ähnlichen Anschauungen über das Wesen der Paraglossen ge-
lan<^t ist, wie die von mir Band I. dieser Zeitschrift (S. 54 — 59: Zur
Terminologie der Paraglossen) entwickelten, vermag ich nicht zu entschei-
den; jedenfalls corrigirt er die Erichson'schen Angaben nach Principien,
welche den von mir a. a. O. entwickelten genau analog sind. (Vergl.
die Note in Du Val's Staphylinides auf S. 139 und 141.)
-) Staphylinides p. 3.: „je dois protester energiquement, je proteste
d'autant plus que les AUemands ue se fönt pas faule de criliquer, parfois
meme sans avoir raison, la plupart des autres auteurs'". — Da Du Val's
Arbeiten bisher von deutscher Seile eher günstig als ungünstig beurtheilt
sind, er selbst also keinen Grund hat sich zu beklagen, so scheint er das
Monopol im Krilisiren seiner französischen Collegen beanspruchen zu
wollen.
3) Naturgesch. der Ins. Deulschl. II. S. 150 oben.
*) Die Grundlage zu einer solchen für A\e Aleocharini f^enuini zuge-
ben, war eine kleine Uebersichts-Tabelle (auf iS. 28 des '2ten Bandes der
Nalurjresch. der Ins. Deulschl.) Ixstiinmt, welche auch von H. Du Val zu
Neuere Lileralur. vii
Als einer der ersten Ansprüche, welclier an das besprochene Werk
hilliger Weise zu machen ist, bezeichnen wir den, dals nicht allein haupt-
säelilich die Dnterlippe und die Unterkiefer mit ihren Tastern in den bild-
lichen Darstellungen berücksichtigt werden, sondern dafs auch die Ober-
lippe und die Mandibeln wenigstens in den Fällen zur Anschauung ge-
l)racht werden, in denen ihre Bildung von der der verwandten Gattungen
besonders abweichend ist. Auch wäre es wünschenswerth, dafs H. Du
Val sich gerade von den selteneren Gattungen öfter Stücke zum Zerglie-
dern zu verschaffen suchte; Exemplare von Boreaphilus velox, Coryphitim,
Hadrognnthus, Pseudopsis , Euplianias etc. dürften doch z. B. in Paris
ebenso gut zu diesem Zwecke zu erlangen sein, wie in Berlin. — Seitdem
der Bearbeiter der Genera des CoL d'Europe sich in den Besitz eines gu-
ten Mikroskops von Chevalier gesetzt hat, mit Hülfe dessen er im Inter-
esse der NVissenscIiaft einige Mängel der Marseul'schen Histeren-Arbeit grell
genug beleuchtet hat, ist er recht wohl im Stande, genügende Abbildungen
von den Jlundtheilen zu geben, wie es bei der Bearbeitung der den Sta-
phijlinen folgenden Familien bereits meist geschehen. Sucht er auch den
hier gestellten billigen Anforderungen gerecht zu werden, so wird er seinem
Buche, und mit Anwendung einer wohlwollenderen und weniger anspruchs-
vollen Kritik sich selbst Freunde erhalten und erwerben, unter denen Ref.
gern in erster Reihe stehen will. —
Eine Aufzählung der aufgestellten neuen Gattungen und Arten mag
auch hier stattfinden.
In der Familie der Staphylinides sind Cilea, Atrecus, Zeteoto?iiiis,
Stcnistoderus, Planeustomus ') aufgestellt, welche mit Leucoparyphiis,
ßaptolinus, Metoponcus, Leptolinus, Compsoclnlua des Ref. identisch sind. ^)
x\ls neue Species sind Micropeplus Margaritae ^) und Marielli beschrie-
dem genannten Zwecke verwandt ist; nur durch die Verwechselung des
zum Abdruck bestimmten mit einem älteren Manuskriptblatt ist es mir er-
klärlich, dafs in derselben Haploglossa, Aleochara und Dasyglossa zu den
Gattungen mit 4gliedrigen, Tumuglossa , Schistoglossa, Placusa zu denen
mit Sgliedrigen Vorderfüfseii gestellt sind.
') Die Füfse dieser Gattung sind von Du Val richtig dreigliedrig be-
schrieben, von mir, nach Erichson's Vorgang, für fünfgliedrig gehalten, wie
bei den Acrognathus, von denen die Gattung abgezweigt ist.
-) Herr Du Val beansprucht für einige seiner Gattungsnamen aus-
drücklich die Priorität; da mich Herr Deyrolle versichert, dafs die erste
Lieferung der Du Val'schen Staphijlinen im Mai 1857 ausgegeben, Liefe-
rung 3 und 4 meiner Bearbeitung aber bereits in demselben Blonat in Ber-
lin verkäuflich gewesen sind, so scheint Herr Du Val über die Zeit des
Erscheinens derselben im Irrthum gewesen zu sein.
^) Nichts Anderes als ein dunkler Micropeplus jitlvus Er. Vergl.
darüber so wie über die am Schlüsse des Art- Verzeichnisses der Staphy-
VIII Neuere h'Ueralur,
ben; ein Anthohium Kraat~ii ist auf Taf. 27. Fig. 134. sehr gut abgeliil-
det, indessen im Texte und Artenverzeicluüsse noch nicht erwälint. Die
meisten Berichtigungen Erichson'sdier Angaben sind auch von mir bereits
gemacht; liervorzuheben ist nur, dafs Du Val wohl mit Reclit den bei
Stenus bisher für die vorgetretene Speiseröhre angesprochenen Theil ein-
fach als die sehr gestreckte Zungenbasis (Hypoghitte) und die aulFallend
verlängerte häutige Verbintlung derselben mit dem Kinn anspricht.
In der Familie der Histerides vrird auf Sapriiius piceus und rotun-
dalus die Gattung Gnathoticus gegründet (äusgezeichuet durch die in ei-
nen langen und starken Haken endigende Maxillarlade) und Saprinus cri-
beUaticollis aus dem südlichen Frankreich beschrieben. Mehrfache Irrthü-
mer, welche de Marseul bei der Beschreibung, Zeichnung und Auffassung
einzelner Wundtheile begangen hat, sind ihm in Noten vorgehalten. Von
Phelister Rouzeti Fairm. wird es >vahrscheinlich gemacht, dafs er kein
eigentlicher Europäer sei. ') Bemerkenswerth ist die interessante Bildung
der Unterlippe von Epierus. ^) Du Val begreift nicht *), weshalb Lacor-
daire und Andere die Fühlerkeule der Hinteren nur aus drei Gliedern zu-
sammengesetzt wissen wollen, weil ihm ein 4tes vollkommen normales
Endglied vorhanden scheint, und verlangt, dafs die 4gliedrige Fühlerkeule
vieler Curculioniden-Gattungen konsequenter Weise als eine Sgliedrige an-
gesprochen werden müsse, was bisher nicht geschehen sei. Da vielfache
Uebergänge zwischen einem sogenannten abgesetzten dritten und einem
sogenannten normalen vierten Fülilergliede nachweisbar sind, gebe ich
ebensowohl der Lacordaire'schen Anschauung bezüglich der Histeriden-
Füliler den Vorzug, als ich mich bereits ausdrücklich dafür ausgesprochen
habe*), dafs die Fühlerkeule dcv Curculioniden stets als eine Sgliedrige zu
betrachten sei, was Herrn Du Val entgangen ist.
In der Familie der Scaphidiides wird nichts wesentlich Neues zur
Sprache gebracht, in der der Tridioptcrygides der Erichson'schen Beschrei-
bung der Mundtheile vor den übrigen der Vorzug eingeräumt; indemArt-
verzeiclinifs sind die meist ungenügenden AUibert'schen , Dlotschulskj-
schen und Slephens'schen Beschreibungen passend über Bord geworfen.
Bei den Phalacrides ist hervorzuheben, dafs die Mandibelspitze von Fka-
lacrus wahrscheinlich stets dreizähnig, das dritte Glied an den Hinterfüs-
sen mehrerer Olihnis deutlich ausgerandet ist. Auf die 'SiliduUdes soll
linen gemachten Bemerkungen über meine Bearbeitung der deutschen Mi-
cropepliis, S. (jG dieses Bandes.
') Herr Wundarzt Müller sandte mir den südamerikanischen Omalo-
des aobrinus Er. mit der festen Versicherung ein, ihn bei Neustadt-Ebers-
walde im Freien gefangen au haben.
2) Vergl. die sorgfällige Abbildung Taf. 30. Fig 1494.
^) Histerides p. 97.
*) Stettin. Entomol. Zeitg 1855. p. 373.
Neuere Literafur. ix
später in Verbindung mit den folgenden Familien eingegangen und nur
noch erwlilint werden, d;ifs Sphaerites mit Emphase gegen Redtenbacher
als Silphalen-Gatliing angesprochen wird. Als neue Art ist Cyhoccphalus
{^Phanlozomerus Du Val) siiniliceps von Montpellier beschrieben.
6r. Kraatz.
Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle.
Bd. IV. Heft 2 und 3. Halle 1858. 4.
Das erwähnte Doppelheft enthält auf S. 146 — 226 eine sehr wichtige,
mit drei lithographirtcn Tafeln ausgestattete Abhandlung von Dr. R.
Leuckart „Die Fortpflanzung und Entwickelung der Pupi paren. Nach
Beobachtungen an Melophagus ovinuii'\ Der grofse Umfang derselben
wird dadurch bedingt, dafs die •weiblichen Generationsorgane mit ihren
Produkten und alle Organsysterae der Larve nicht blos in ihren gröberen
Verhältnissen, sondern den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaft
entsprechend, auch ihrem histologischen Baue nach erschöpfend dargestellt
sind, und dafs sich der Abschnitt über die Entwicklung des Embryo's
durch seine Ausführlichkeit dem Werke von Zaddach über die Entwick-
lung des Phryganideneis anschliefst.
In der Einleitung stellt der Verf , nachdem er in Kürze Reauraur's
Beobachtungen über die Pupiparen mitgetheilt hat, den Angaben von L.
Dufour, dafs der in dem weiblichen Fruchthalter enthaltene Körper nicht
eine Larve, sondern eine aus ungeformtem Bildungsmaterial bestehender
Foetus sei, der sich nicht aus einem Ei entwickele und bis zur Bildung
der Tracheen durch eine Nabelschnur mit dem Ovarium zusammenhänge,
das Resultat seiner Untersuchungen entgegen: dafs der Inhalt der träch-
tigen Pupiparenscheide eine lebendige Larve ist, die dieselbe Entwicklung
und komplicirte Organisation wie die übrigen Insektenlarven besitzt, und
auch ihre Nahrung durch eine BlundöfPnung aufnimmt. Die grofsen weifs-
lichcn Körper, die statt der Eier gelegt werden, sind dem Verf. zufolge,
nicht, wie man allgemein annimmt, Puppen, sondern ausgewachsene Lar-
ven, die sich erst nach einiger Zeit in Puppen verwandeln.
Der erste Abschnitt behandelt auf S. 151 — 174 die weiblichen Ge-
schlechtsorgane der Pupiparen und deren Produkte. — Die Eierstöcke
bestehen nicht, wie angegeben wird, aus einfachen Röhren, sondern bei
Melophagus ovinus aus zwei kurzen, zweikammerigen (bei Braula aus
zwei dreikammerigen) Eiröhren, die von einem gemeinschaftlichen musku-
lösen Ueberzuge eingekapselt sind. Jedes Ovarium umschlicfst daher vier
Eikeime, unter denen der eine stets so weit vor den übrigen entwickelt
ist, dafs diese sich leicht der Beobachtung entziehen. Von dem Entwick-
lungsgrade dieses einen Eies hängt die Gröfse und Gestalt des ganzen
Ovarium und die Ungleichheit in der Entwicklung der beiden Eierstöcke
ab, die für eine charakteristische Eigenschaft der Pupiparen gilt; da der
X Neuere Literatur.
Fruclithalter nümllch immer nur einen Embryo einschliefst, so entwickelt
sich auch immer nur ein Ei bald im rechten, bald im linken Ovarium;
ja bei der l*roduktion des letzteren alterniren nicht blos die beiden Ova-
rien, sondern aucli die Eiröhren in jedem Ovarium. Der Inhalt der bei-
den Ovarien reicht also für acht Eier aus (niclit blos für zwei, wie v. Sic-
bold angiebt). Histologisch ist die äufsere Haut der Ovarien durch eine
excessive Entwicklung und netzförmige Verästelung der Muskelfasern, so
^vie dadurch auszeichnet, dafs sie nicht die einzelnen Eiröhren sondern
den ganzen Eierstock umliüUt, die ersteren liegen völlig frei in derselben
und sind nur au der Spitze des Ovarium befestigt. Innen ist die Muskel-
hüllc von einer strukturlosen Chitinhaut ausgekleidet, die sich in die In-
nenhaut des Eierleitungs-Apparats fortsetzt. Die Eiröhren sind Einstül-
pungen dieser Tunica intima. Die Eier haben ein vorderes quer abge-
stutztes, mit einer trichterförmigen Mikropyle versehenes Ende und dop-
pelte Eihüllen, von denen abweichender Weise das Chorion die dünnere
ist. Oberhalb der Mikropyle hat das reife Ei noch einen ziemlich hohen,
scheibenförmigen Aufsatz. — Der Leitung sapparat der Geschlechts-
theile hat nur eine geringe Länge. Besonders gilt dies von den paarigen
Eileitern, die nur eine kurze trompetenförmige Hervorragung des unpaa-
ren Eierganges bilden. Der letztere hat eine gewisse Aehnlichkeit mit
einem menschlichen Uterus; der obere erweiterte Theil desselben dient,
wie schon v. Siebold erkannt hat, abweichend von allen übrigen Insekten,
als Receptaculum seminis. Die Wandungen dieses Leitungsapparats sind
von beträchtlicher Dicke und bestehen aus 4 Schichten, die in der Ord-
nung von innen nach aufsen eine Chitinhaut, Zellenschicht, Bindegewebs-
lage und ein flluskelüberzug sind. — In den untern kanalförmigen Ab-
schnitt des unpaaren Eierganges münden dicht hinter einander 2 Paare
Anhangsdrüsen ein, von denen das obere Paar nur wenig entwickelt,
die Schläuche des unteren dagegen nicht nur sehr lang, sondern auch
vielfach gespalten und verästelt sind. Das Sekret der unteren Drüse dient
zur Ernährung des Embryo, die Drüse ist also eine Art Milchdrüse. Die
obere Drüse, die L. Dufour irrig als Receptaculum seminis bezeichnete,
hat wohl die Funktion einer Glandula appendicularis der Samentasche. —
Die Scheide, eine Fortsetzung des Eierganges, ist ein ziemlich langer
Kanal, der als Fruchthalter fungirt und sich während der Trächtigkeit
sehr erweitert. Ihr histologischer Bau ist im Wesentlichen derselben wie
der des Leilungsapparats. — Die Geschlechtsöffnung ist eine einfa-
che, sehr dehnbare Spalte. Dafs die Pupiparen keine Legeröhre, wie die
ineisten übrigen Dipteren, besitzen, ist schon seit Reaumur bekannt. An
der Hinterleibsspilze befindet sich eine dorsale und ventrale Klappe, die
mit zahlreichen Borsten besetzt sind. Zwischen beiden Klappen mündet
der After; die davon getrennte Geschlechtsöffnung liegt an dem hinteren
Rande der unteren Klappe.
In dem zweiten Abschnitte (S. 179—205) ist der äufsere und innere
Bau der Pupiparen - Larve geschildert. An der ausgewachsenen kurzen
Neuere Liiernlur. xi
plumpen Larve ist keine Spur von Sej^menten zu erkennen, sie ist unfä-
hig ilu-e Lage zu vcnindcru; die junge Larve dagegen ist schlanker und
segmentirt. An dem vordem Körperende bemerkt man zwei kleine Zapf,
chen, zwischen denen die MundölTnung liegt, und die trotz ihrer weichen
Beschaffenheit als Oberkiefer aufzufassen sind (ähnliche papillenförmige
Oberkiefer finden sich bei den Slrepsipteren und manchen Ichneumonen-
larven). Der After ist eine sehr unscheinbare Oeffnung an der Bauch-
fläche vor den sehr in die Augen fallenden Hornringen, welche das Hin-
terleibsende einnehmen, in der Mitte znsammenslofsen und die Form ei-
ner OD iiaben. Diese Ringe schliefsen grubenförmige Vertiefungen ein, in
deren Seitenwänden nach aufsen zu zwei kleine, zuerst vom Verfasser er-
kannte Stigmenpaare liegen. Wach aufsen von diesen Hornringen befindet
sich jederseits noch ein kleinerer, eine seichtere Vertiefung einschliefsen-
der Hornring. Der Boden dieser letzteren Vertiefung ist von einer Quer-
spaUe durchbrochen, die schon L. Dufour richtig als Stigma gedeutet hat.
Es kommen sonacli den Larven der Pupiparen drei Stigmenpaare zu, we-
nigstens den ausgewachsenen; den kleineren gehen die Hornringe ab und
sie haben nur ein sehr wenig ausgezeichnetes Stigmenpaar. Die Umwand-
lung des letzteren Apparates in den des spätem Alters geht plötzlich —
mittelst einer Häutung — vor sich. Die Stigmen führen zunächst in kleine
LuftbehäUer, die sich in die Tracheen fortsetzen. Die Hauptlheile des
Tracheensystems sind zwei Paare ansehnlicher Längsstämme. Sechs Paare
von queren Eindrücken an den Seiten des Rückens und sechs bis acht
Paare an denen der Bauchfläche, die von Boniiet für Stigmen gehalten
wurden, hat L. Dufour mit Recht als Muskeleindrücke aufgefafst. Zwi-
schen dem ersten und zweiten Baucheindrucke sieht man eine Naht ring-
förmig um den Körper herumlaufen; eine zweite Naht zieht sich bogen-
förmig, der vorigen unter einem rechten Winkel aufsitzend, um den Vor-
derkörper herum. Diese Nähte erlangen eine besondere Bedeutung bei
der Metamorphose, indem die junge Fliege mit Hülfe derselben die im
Umkreis der Pup|ie allmäiig erhärtete Larvenhaut durchbricht. Das Aus-
schlüpfen geschieht in der bekannten Weise der Fliegen mit Tonnenpup-
pen, indem die junge Fliege durch Einpumpen von Flüssigkeit die Stirn
zu einer gewaltigen Masse aufbläht und mittelst derselben die Nähte
sprengt. — Die einzelnen Organsysteme der Larve (Körperbedeckungen,
Fetlkörper, flluskel- und Nervensystem, Verdauungs-, Respirations- und
Cirkulationsapparat) sind vom Verf. sehr erschöpfend sowohl ihren mor-
phologischen als histologischen Verhältnissen nach geschildert. Es sei
hier nur erwähnt, dafs die Larven sich während ihres Aufenthaltes im
Fruchthälter mehrfach häuten, dafs die Nahrung durch den Mund einge-
schluckt wird, dass der Magen einen weiten, kurzen, hinten geschlosse-
nen Sack bildet, und dafs der Darm (wie bei den Ameisenlöwen und
Wespenlarven) ohne Zusammenhang mit demselben ist, und nur das Se-
kret von vier Malpighi'schen Gefäfsen ausführt. Sinnesorgane sind nicht
nachzuweisen.
XII Neuere Literatur.
Der dritte Abschnitt enthält die embryonale Entwicklung der Pupipa-
ren (S. 205 — 225). Die Rosultalo der in diesem Falle mit ungewöhnli-
chen Schwierigkeiten verbundenen Untersuchungen sind \n der Hauptsache
eine Bestätigung von Zaddacii's Beobachtungen über die Entwicklung des
Phrygauideneis. Schaum.
Monographie der Endomychiden von Dr. A. Gerstäcker.
Leipzig 1858. Auch unter dem Titel: „Entomographieu.
Abhandlungen aus dem Bereiche der Gliederthiere mit be-
sonderer Benutzung der Königl. entomologischen Sammlung
zu Berlin. I. Band." Preis 3^ Thlr.
Mit der Monographie der Endomychiden wird von den grofsen in
der systematischen Entomologie noch bestehenden Lücken wieder eine,
wenn auch sehr kleine ausgefüllt, wie der Verfasser in der Vorrede sich
ausdrückt. Diese Lücke mag sich den Liebhabern exotischer Käfer fühl-
bar gemacht haben, denen hier eine mit Fleifs und Gescliick verfafste Be-
arbeitung der genannten Familie vorgelegt wird. In systematischer Be-
ziehung bot die letztere, da sie schon früher im Wesentlichen ganz rich-
tig begränzt war ') und nur einen geringen Umfang hat, ebenso wenig
nennenswerthe Schwierigkeiten dar als in der Feststellung der Arten und
der Synonymie. Das Material fand sich gröfstentheils in der Königlichen
Sammlung vor. Beschrieben sind 39 Gattungen ^) und 221 Arten; unter
den letztem befinden sich nur 15 Europäer, die, mit Ausnahme von Ly-
coperdina validicornis aus Sardinien, liinlänglich bekannt sind. Da es sich
somit fast nur um exotische Käfer bandelt, hätten im Lnteresse der aus-
serdeulscheu Entomologen die Beschreibungen, wie in den Entomographien
*) Die Gattung Orestia, die früher mit den Endomychiden verhundea
wurde, aber schon seit längerer Zeit von der Familie abgetrennt ist, wird
vom Verf. zu den Chrysomeliuen gebracht, Kraatz stellt sie passender zu
den Halticen (Berl. Entomol. Zeitschr. II. S. 392), wohin sie auch nach
Erichson's Meinung gehörte (Stett. Entom. Zeit. 1849 S. 105). Ueber die
systematische Stellung der südafrikanischen Gattung Nofioplij/gus ist der
Verf. nicht weiter ins Klare gekommen, als dafs sie weder den Endomy-
chiden, denen sie von Gory, noch den Coccinellen, denen sie von Castel-
nau und Blanchard beigezälilt wurde, angeschlossen werden kann. Neu
und wie es mir sclieint wohl begründet ist die gelegentliche Ausführung
der Ansicht, dafs Lithophilui seine natürliche Stellung bei den Coccinel-
len findet.
^) Der Gattungsname Meilichius (sprachrichtig Milichius) ist in der
weihlichen Form bei den Dipteren vergeben.
Neuere Literatur. xiii
von Klug und Erichson, die sich der Verf. zum Vorbild hinstellt, in latei-
nischer Sprache verfafst sein sollen.
Auf drei von Wagenschieber meisterhaft gestochenen Tafeln sind die
Repräsentanten von 16 Gattungen mit den dazu gehörigen Fr efs werk zeu-
gen, auf der ersten neben den äufseren Skelettheilen gröbere Umrisse der
Generationsorgane und Bruchstücke des Tracheensystems, wie sie der Verf.
an Spiritus-Exemplaren einer javanischen Art beobachtete, dargestellt.
Da die Arbeit vielleicht hier nicht ganz dem Wunsche des Verfassers
entsprechend geschätzt wird, so mag es nicht unerwähnt bleiben, dafs er
sie selbst im Vorwort als „ein verdienstlicheres, freilich aber auch
schwierigeres Unternehmen" bezeichnet, ,,als die Ueberschwemmung
der entomologischen Literatur mit den täglich sich mehrenden Lokalfau-
nen, welche die Beschreibungen 20mal beschriebener und allgemein be-
kannter Arten enthalten und ihnen höchstens hin und wieder einen ver-
änderten Namen oder ein neues Synonym hinzufügen." Schaum.
Die geographische Verbreitung der SchmetterHnge Deutsch-
lands und der Schweiz, nebst Untersuchungen über die geo-
graphischen Verhältnisse der Lepidopterenfauna dieser Län-
der überhaupt. Von Dr. Adolph Speyer und August
Speyer. I. Theil: Tagfalter, Schwärmer und Spinner. —
Leipzig, Verlag von Wilh. Engelmann.
Das vorliegende Werk will, nach den eigenen Worten der Verfasser,
Deutschland und die Schweiz '), d. i. den centralen Theil Europas nach sei-
nen lepidoplerologischen Verhältnissen schildern, eine möglichst vollstän-
dige Aufzählung der Arten, Gattungen u. s. w. , die ihn bewohnen, und
der Art und Weise geben, wie sie über ihn vcrtheilt sind; ihn nach die-
ser Beziehung — also nach der qualitativen und quantitativen Beschaffen-
heit seiner Fauna — mit den übrigen Theilen Europas und der ganzen
Erde vergleichen und aus diesem Vergleiche die Ausdehnung des natürli-
chen Faunengebiets zu ermitteln suchen, dem er angehört. Es will aber
auch zweitens über diesen mehr faunistischen Standpunkt ^vcnigstens in-
soweit hinausgehen, dafs es die Verbreitung der Schmetterlinge Deutsch-
lands und der Schweiz über die Gränzen dieser Länder hinaus verfolgt
und soweit möglich auf der Erde überhaupt nachweist. Es will endlich
') Der Umfang, in welcliem die Verfasser dieses Faunengehiet auf-
fassen, ist derselbe, welcher von Koch in der Synopsis der Flora Deutsch-
lands und der Schweiz angenommen wird. Es umfafst die deutschen Bun-
desstaaten eiuschliefslich der preufsischen Provinzen Posen und Preufsen
und die Schweiz (etwa 14051 Quadratmeilen).
XIV Neuere Literatur.
die Beziehungen, welche zwischen den Verschiedenheiten des Klimas, Bo-
dens und der Vegetation und dem Vorkommen der Schmetterlinge im Ge-
biete exisliren, und den etwaigen ursächlichen Zusammenhang zwischen
beiden erörtern. Die eben so schwierige als interessante Aufgabe ist hier-
mit klar hingestellt und damit zugleich der Hauptinhalt des durch und
durch gediegenen Werkes angedeutet; denn die Verfasser lösen sie Schritt
für Schritt, oder führen sie doch, soweit es überhaupt und nach dem heu-
tigen Stande der Wissenschaft möglich ist, ilirer Lösung zu.
Indem sie mit Recht die von den Pflanzen - Geographen und andern
anerkannten Autoritäten auf Gebieten dieser Art z. B. ü. Heer festgestell-
ten Begriffe und die entsprechende Terminologie benutzen, erläutern sie
in einer vorangeschickten Einleitung die Grundbegriffe der Zoogeographie,
namentlich in Bezug auf die Lepidopteren; geben dann in dem allgemei-
nen Theile des Werkes eine zoologisch und geographisch gleich sorgsam
zusammengestellte allgemeine Uebersicht der betreffenden Lepidopteren-
fauna des Gebietes, im Wesentlichen nach llerrich - Schäffer's Systeme,
wobei in einem Anhange des Buches die zu Zweifeln Anlass gebenden
Punkte, vor allem die Artrechte einzelner Schmetterlingsforraen, sowie
einzelne nomenklatorische Fragen in der an den Verfassern bekannten um-
sichtigen und unbefangenen Weise erörtert und festgestellt werden; fas-
sen dann bei dem Aveiteren Gange ihrer Abhandlung zunäclist die Tagfal-
ter (die Riiopaloceren), als ein natürliches Ganze, nach den oben angege-
benen Gesichtspunkten näher ins Auge; und besprechen endlich die He-
teroceren nach einzelnen Familien in kürzerer Weise, indem sie hierbei
vielfach auf die im Vorangegangenen gewonnenen allgemeinen Resultate
verweisen konnten.
Der specielle Theil giebt für jede einzelne Art die wesentlichsten
Eigenthümlichkeiten in insektengeographischer Beziehung in allgemeinen
Umrissen und läfst dann eine detaillirtere Ausführung unter sorgfältiger
Angabe der interessantesten Fundorte und der Gewährsmänner folgen;
ausführlich für Deutschland, unter Beschränkung auf das Wichtigste für
die aufserdeufschen Länder. Dafs sich hier einzelne L'nvollständigkeiten
und Unrichtigkeiten eingeschlichen haben werden, vermuthen die Verfas-
ser selbst. Mufs sich doch eine Arbeit dieser Art in ausgedehnter Weise
auf fremde Angaben verlassen. Soviel aber zur Ausgleichung dieses Uebel-
standes geschehen konnte, haben sie mit Anwendung gewissenhafter Kri-
tik gethan, so dafs etwaige Mängel dieser Art im Ganzen verschwinden
und Sorgsamkeit, Vollständigkeit bei möglichster Kürze, übersichtliche
Klarheit hier auf jeder Seite den fleifsigen, mit dem Gegenstande seit Jah-
ren vertrauten Meister erkennen lassen.
^Vährend dieser specielle Theil vorzugsweise für den Lepidopterolo-
gen von Fach und den Sammler von Interesse und praktiscliem Nutzen
sein wird, nimmt der allgemeine Theil mehr die Aufmerksamkeit des Na-
turforschers im Allgemeinen in Anspruch. Wir besitzen bereits mancher-
lei Arbeiten über Insektengeographic, z. B. interessante Miltheilungen von
JVeuere Literatur. xv
Lacordalre über diesen Gegenstand und von dem oben schon genannten
O. Heer, auch bat neuerdings erst G. Koch über die geographische Ver-
breitung der europäisclien Schmetterlinge in andern Welttheilen ein ver-
dienstliches, dem Gegenstande nach mit dem vorliegenden verwandtes Buch
veröffentlicht. Doch keiner der Vorgänger unserer Verfasser hat ein so
reichhaltiges und so sorgCältig gesammeltes Material von Einzelbeobachtun-
gen für seine Aufgabe verwerthen können, und keiner ist so tief und all-
seitig und mit so sicherer und klarer Beherrschung seines Stoffes auf das
Wesen der Sache und auf die, die nacbgewiesenen Thatsachen bedingen-
den Momente eingegangen. Je leichter man bei einem derartigen Erbeben
zu allgemeinen Gesichtspunkten, wobei die todte Masse faunistischer Ca-
taloge geistig belegt wird, in das Bereich willkürlicher Spekulationen ge-
räth, desto mehr haben wir es anzuerkennen, dafs die Auffassnngsweise
des Werkes mit richtigem Takte nur bis an die Gränze der Hypothese
hinführt, um sie zu beleuchten, sich aber mit Avissenschaftlichem Ernste
in dem Kreise wohlerwogener, begründeter Thatsachen und vernunftge-
mäfs darauf basirter Folgerungen zu halten weifs. Auch war es gewifs
ein glücklicher Griff, sich bei den hauptsächlichsten der allgemeinen Be-
trachlungen zunächst auf die Tagfalter zu beschränken, weil, abgesehen
von den für die Verfasser mafsgebend gewesenen, S. 26 angeführten Grün-
den, hier eine verhältnifsmäfsige Einfachheit und Durchsicbligkeit der Er-
scheinungen und der sie bedingenden Momente zu bestehen scheint. Die
Artenzahl nämlich ist gering, die Thiere sind, wie S. 57 ff. trefflich nach-
gewiesen wird, abgesehen von der Futterpflanze, ganz vorwiegend von
Licht und Wärme abhängig, Factoren, die unserer Beobachtung zugänglich
sind, und die grofse aktive Verbreitungsfähigkeit der Falter mufs zufällige
und nicht wesentlich und tief eingreifende Verhältnisse in der geographi-
schen Verbreitung, welche irre leiten könnten, im Laufe der Jahrlausende
längst ausgeglichen haben. Alle diese Umstände waren günstige Bedin-
gungen für eine Arbeit, welche ein in vieler Beziehung noch unangebau-
tes Feld zum ersten Male in Angriff genommen hat, und die sich für die-
sen Gegenstand als eine mustergiltige, von künftigen Bearbeitern anderer
Insektengruppen weiter auszubauende Grundlage darstellt.
Bei der Reichhaltigkeit des Werkes, das eines Auszugs nicht wohl
fähig ist, müssen wir uns auf die Miltheilung einiger Hauptresullate be-
schränken, an die wir einige Bemerkungen knüpfen wollen.
Deutschland und die Schweiz besitzen nahe an zwei Drittheile aller
bekannten europäischen Tagfalter, nämlich lü'Z Arten (in Europa kommen
nach Lederer 302 Arten vor). — In der Richtung nach Nordwest iindet
eine beträchtliche Abnahme der Arienmenge statt, eine Erscheinung, die
in gröfserem Mafsslabe für das ganze cisalpine Europa gilt und von den
Verfassern durch das Seeklima des Westens und dessen kühlere, trübere
Sommer gewifs sehr richtig erklärt wird. Der Bericht Staudinger's, wel-
cher auf Island nebst mehreren anderen Entomologen trotz sachverständi-
ger und eifriger Nachforschungen im Verlauf eines ganzen, fast ununter-
Berl. Entoiuol. Zeitschr. III. §
XVI Neuere Literalur.
hrochen kalten und regnerischen Sommers auch ulclit einen einzigen Tag-
falter gesehen liat, dar} füglich als weitere Bestätigung dieser Ansicht be-
trachtet werden. — Das Alpenland ist es, in welchem sich die Falter-
fauna zu ihrer formenreichsleu Entwicklung zusammendrängt, und für die
europäische Bergfauna werden deshalb die Alpen als das wichtigste Schö-
])fiingscentrum betrachtet; hier findet sich auch die einzige monochorische,
d. h. ausschliefslich (wenigstens bis jetzt) nur innerhalb des Gebietes ge-
fundene Art Melitaea Asteria Fr. — Die europäischen Faller, mit wenig
Ausnahmen, haben überaus weile Verbreitungs-ßezirke: 2 Arten, Vanessa
Atalanta und Cardui, kommen in allen fünf Welltheilen, 7 — 9 Arten noch
auf der südlichen Hemisphäre vor. 23 Arten sind von den westlichen
Küsten Europas bis zum östlichsten Asien hin verbreitet, und 8 davon
linden sich auch in dem dazwischen liegenden Amerika. Die Ausdehnung
der Verbreitungsbezirke nach geographischer Länge ist viel häufiger als
die nach geographischer Breite. Nicht einmal die entlegensten südlichen
Inseln und Küsten des Mittelmeeres zeigen ein von der Fauna Mitteleu-
ropas bestinunt verschiedenes Gepräge, erst in Syrien wird die Hälfte der
Arten durch specifisch südliche Formen ersetzt. Ganz Europa, eiuschliefs-
lich der asiatischen und afrikanischen Mittelmeerküsten nehmen daher die
Verfasser (ob mit vollem Rechte?) als ein einziges natürliches Faunenge-
biet für die Tagfalter an, dem auch das ösllicbere Kleinasien und Sibi-
rien, wenigstens der bei Weitem gröfste Theil des letzteren angehört.
Dieser njächtige Raum, das europäische Falterreich der Verlasser, enthält
etwa 400 Tagfalter-Arten — während in einer einzigen südamerikanischen
Lokalität, bei Parä, deren gegen 600 gefangen worden sind. Die Frage
über den Umfang und die Umgränzung eines natürlichen Reichs in der
Zoogeographie ist gewifs eine der schwierigsten. Es ist etwas Zufälliges
und Subjektives, dafs die Verfasser bei ihren gewissenhaften Forschungen
gerade Ccntral-Europa zum Ausgangspunkte nehmen und mit dessen lepi-
dopterologischen Vorkommnissen die der nähern oder entfernteren Nach-
barländer vergleichen. Sollte man nicht, wenn man in gleicher Weise
Mesopotamien z. B. zu einem Ausgangspunkte nehmen würde, ein Resul-
tat erhalten, welches sich nicht mit dem hier gewonnenen in Ueberein-
stimmung befände?
Es ist höchst interessant, die Verhältnisse der Verbreitung der Fal-
ter mit der Eigenthümlichkeit der geograpliischen Verbreitung bei andern
Insekten, namentlich mit der der Käfer in Vergleichung zu bringen, da
letzlere sich in vieler Beziehung als der entschiedene Gegensatz dazu ver-
hält. Die Käfer, eine an Zahl der Gattungen und Arten die Schmetter-
linge bei Weitem übertreffende Insektenordnung, sind ungleich sefshafter
als diese; ihre aktive und passive Verbreitungsfähigkeit scheint gering.
Daher kommt es, dafs sich die einzelnen, nach Klima und sonstigen na-
türlichen Verhältnissen von einander abweichenden Länder mit gröfserer
Beslimmlheit als verschiedene Faunengebiete darstellen, und dafs DifTeren-
zen, die sich bei deu Fallern nur durch das Auftreleu oder Weghleibea
Neuere JLiterattir. xvii
einer oder der andern oder einiger Arten, und allenfalls Gattungen aus-
sprechen, während die Hauptmasse der Arten dieselbe bleibt, hier durch
Auftreten oder Wegbleiben sehr zahlreicher Arten und Gattungen, ja
ganzer Familien marLirt sind. Ganz besonders macht sich ein sol-
ches Verhältnifs bezüglich der Fauna der Mittelmeerländer geltend, die
sich Mitteleuropa gegenüber in bestimmtester Weise als ein natürlich und
charakteristisch geschiedenes Fauuengebiet ausspricht. Von den 210 Ca-
rabicinen z. B., welche Schaum in den Beiträgen zur Käferfauna Griechen-
lands aufführt, sind nur 62 Arten, also nocli nicht der dritte Theil über
einen grofsen Theil von Süd- und Mitteleuropa verbreitet, und von den
282 andalusischen, von Rosenhauer (Tliiere Andalusiens) aufgeführten Ca-
rabicinen kommen 100 etwa (wenig mehr als der dritte Theil) im cisal-
ninen Deutschland vor. Beinahe die Hälfte der europäischen Lamellicor-
uien-Gattungen sind dem Mittelmeergebiete allein eigen, darunter die na-
mentlich auf der griechischen Halbinsel so massenhaft auftretenden schö-
nen Amphicomen und in Spanien die Chasmatopteren u. a. Nicht minder
auffallend sind die diircii die grofse Zahl der Arten und Individuen für
den Charakter dieser Fauna bestimmenden Dasytiden, Anthiciden, Bruclii-
den u. a. m. Die Haupteigenlhümlichkeit der Vorkommnisse dieses Fau-
nengebiets aber liegt wohl in dem Vorwalten der Heteromeren. Von den
typischen Formen derselben, den sogenannten Melasomen, soweit sie von
Solier und Mulsant zum Gegenstande ihrer Untersuchungen gemacht wor-
den sind, finden sich in den Miltelmeerländern etwa 45 Gattungen mit circa
400 Arten, die fast ohne Ausnahme durch ansehnliche Gröfse und charakteri-
stische, von dem mitteleuropäischen Gepräge durchaus verschiedene Bildung
ausgezeichnet sind, überdem auch zum Theil in überaus grofser Indivi-
duenzahl vorkommen, ja zu den gemeinsten Insekten dieser Gegenden gehö-
ren. Im cisalpinen Deutschland kommen von diesen Tbieren überhaupt
nur 4 Gattungen in etwa 9 zum Theil seltenen und auf den südlichea
Theil beschränkten, wenig ausgezeichneten Arten vor. Unter diesen Um-
ständen würde nach unserer Meinung in Bezug auf Coleopterengeographie
nicht daran zu denken sein, ßlitteleuropa mit den Mittelmeerländern zu
einem natürlichen Faunengebiete zu vereinigen, wogegen, soweit unsere,
Erfahrungen reichen, der Charakter der mitteleuropäischen Fauna bis nach
dem nördlichen Schweden in nördlicher Richtung, bis nach Sibirien hin
in östlicher Richtung sich ziemlich gleich bleibt. Im Süden geben die Al-
pen, so wie sie eine scharfe Scheidung des Klimas hervorbringen, meist
auch eine ziemlich bestimmte Gränze zwischen zwei natürlichen Faunen-
gebieten ab.
Von dem mit der geographischen Verbreitung der Schmetterlinge enge
zusammenhängenden Thema, über den Einflufs des Klimas u. s. w. auf
die Form und Farbe der Arten haben die Verfasser abgesehen. Wir eh-
ren die Gründe, aus denen sie darauf verzichtet haben, aber wir hoffen
im Interesse der ^Vissenschaft, dafs sie später auf diesen wichtigen Ge-
genstand um so erschöpfender eingehen werden; denn sie sind dazu vor-
8*
xviu Neuere Literatur.
zugsweise berufen. Wir haben hier nicht blos für die Insektengeographie
selbst, sondern für die Entomologie und Zoologie überhaupt wichtige Re-
sultate zu erwarten, namentlich wesentliche Beiträge zur definitiven Nor-
n)irung und Constatirung der Arten. Fassen wir die Summe der Erschei-
nungen dieser Sphäre im Grofsen und Allgemeinen ins Auge, so dürfen
wir den Satz, dafs Farbenintensivität und Scliärfe und Reich thum der
Zeichnungen von den Polen nach dem Aequator hin zunehmen, doch wohl
als begründet ansehen. Ausnahmen von dieser Regel dürften sich in man-
chen Fällen bei näherer Betrachtung als blos scheinbar ausweisen, z. B.
bei Thieren, welche ihrer Lebensweise zufolge sich dem Einflüsse des
Lichtes oder der Wärme mehr oder weniger entziehen, wie die Nacht-
thiere, die Höhlenthiere, die im Innern von Pflanzen oder andern Sub-
stanzen, auch wohl die im Wasser lebenden Insekten. Gerade bei den
Tagfaltern, die ihrer Natur nach jenen Einflüssen vorzugsweise zugänglich
sind, dürften derartige Erklärungen für vorkommende Ausnahmen aller-
dings nicht ausreichen. Allein dafs sich neben den in ihrer Schönheit
und Farbenpraclit charakteristischen Erzeugnissen der lichtreicheren Zo-
nen, dort auch missfarbige, unscheinbare Individuen finden, darf nicht
Wunder nehmen. Die mit mächtigerer Energie wirkende Schöpferkraft
der Erde unter den Tropen hat sich nicht als nivellirender Einfluss, son-
dern gerade durch die gröfste Mannichfaltigkeit und Reichthum von unter
sich contrastirenden Formen bethätigt, was denn neben dem Lichte auch
den Schatten bedingte. Dasselbe gilt umgekehrt von den den Polen ge-
näherten Gegenden. Für die einzelnen Arten und deren Varietätenkreise
gewinnen diese Betrachtungen an Interesse, weil man hier auf festeren
Boden steht und nicht mehr mit den räthselhaften Vorgängen der ursprüng-
lichen Schöpfung der Arten aus dem Nichts, sondern mit bestimmter ge-
gebenen Formen zu thun hat, auf welche klimatische und sonstige Ein-
flüsse, die wir in ihren Bedingungen und Wirkungen mehr oder weniger
deutlich erkennen oder vermuthen können, einwirken. Dafs sich hier
mafsgfcbende und bis zu einem gewissen Grade allgemein gültige Gesetze
auffinden lassen werden, ist wohl ebensowenig zu bezweifeln, als dafs
bei der jeder einzelnen Art innewohnenden besondern Eigenthüralichkeit,
weil hiernach dasselbe Agens verschiedene Objekte findet, diese Gesetze
sich in verschiedener Weise äufsern ^verden, und dafs z. B. bei Arten,
welche in nördlicheren Gegenden ihre eigentliche Heimath und darin die
Bedingungen ihres vollkräftigsten Gedeihens finden, auch die Färbung im
Einklänge mit diesen günstigen Entwicklungsverhältnissen stehen wird. —
Es würde zu weit führen, hier diesen Betrachtungen weiter nachzugehen.
Die Wissenschaft ist mit dem vorliegenden Werke wieder um eine
Leistung bereichert worden, deren sich die entomologische Literatur
Deutschlands mit Grund rühmen darf. Aus praktischen Rücksichten wird
es von den Schmetterlingssammlern vielfach gekauft werden; auch wird
es nicht sein geringstes Verdienst sein, hier anregend und befruchtend
zu wirken. Allein es gehört einem weiteren Publikum und sollte in kei-
Neuere Literatur. xix
ner bedeutenderen naturhistorischen Bibliothek fehlen, viel weniger unter
den BücherschiJtzen der Entonioloiren. v. Kiesenwetter.
Einige von Dr. Speyer selbst mitgetheilte Nachträge dürften
hier noch einen geeigneten Platz finden:
Zu S. 27 und 28 (Zahl der Arten). Nachdem ich Melitaea Parthenie
M. D. in Original - Exemplaren gesehen habe, bin ich geneigt, ihre Art-
rechte anzuerkennen und Varia Bisch, als montane Var. zu ihr zu zie-
hen. Damit wächst die Zahl der Arten des Gebiets um I ; einen zwei-
ten Zuwachs erhält sie durch die Wiederauffindung von Erebia Arete F.
in den kärnthischen Alpen. Dagegen beruht sehr wahrscheinlich die
Stentz'sche Angabe des Vorkommens von Hesp. tessellum H. bei Botzen
auf einer irrigen Bestimmung. Die Zahl der Tagfalter würde somit 193
betragen.
S. 41. Lyc. baetica wurde neuerdings bei Pesth gefunden, hat also
kaum eine NINO-Gränze, sondern fast eine reine N.-Gränze. Par. me-
gaera fliegt auch im Gouvernement Tambow, hat demnach höchstens eine
NNO-, keine NO-Gränze, die nicht (wie S. 69 angegeben) mit der Ja-
nuar-Isotherme von — 4" C. zusammenfällt.
S. 101. Psychidae. Lederer erklärt Ps. SlandfussiV^ ocVe für nicht
verschieden von Ps. calvella O., welche letztere auch im Gebirge, in der
montanen Region, gefunden wird.
S. 112, Thyridides. Th. feneslrina wurde jetzt auch in Ostpreufsen
gefunden, ist also nicht auf die südliche Hälfte des Gebiets beschränkt.
S. 112. Sesiidae. Ses. astatiformis II. -S. ist nicht = thyreiformis
H-S. und fällt damit als Bürgerin des Gebiets aus, um letzterer {thyrei-
formis) den Platz einzuräumen (nach brieflicher Auskunft Lederer's).
S. 113. Ses. stelidiformis Fr. wurde nun auch bei Wien gefunden.
S. 117. Zygaenides. Ino chrysocephala und /. 6?eri/on ziehe ich jetzt
als Varietäten zu Statices. Ino Heydenreichii und /. micans gehören wohl
zusammen, jedenfalls kommt nur die erstere in Südtyrol vor.
S. 137. Penth. morio wurde kürzlich auch bei Zittau in 1 Exemplar
gefunden, erreicht also fast 51" n. B.
S. 147. Ilyb. Milhauseri, A'o^ chaonia und dodo7iaea, sowie Ptil.
plumigera reichen bis Moskau, wonach das in Bezug auf ihre wagerechte
Verbreitung Gesagte zu berichtigen ist.
Catalogue of British Coleoptera. By G. R. Water-
house. London 1858.
Enthält nur die Geodophaga, Hydradephaga und Brachelylra. Die
beiden erstgenannten Gruppen sind mit wenigen Ausnahmen und Zusätzen
wörtlich aus dem Kataloge abgedruckt, den Dawson und Clark 1856
XX Neuere Literatur.
herausgegeben haben, die Nomenklatur weicht hier nicht wesentlich von
der aut dem Continent gebräuchlichen ab. Bei den Brachelytren hat der
Verf. aber zahlreiche Veränderungen vorgenommen, zum grofsen Theil mit
Rücksicht auf Kirby's Manuskripte. Indem als Typen der Beschreibungen
von Stephens nacli Bedürfnifs bald die Exemplare der Stephens'schen,
bald die der Kirhy'schen Sammlung betrachtet werden, hat der Verf. vie-
len von diesen Veränderungen eine Wahrscheinlichkeit verliehen, die eine
unparteiisclie Beurtheilung des Gegenstandes kaum rechtfertigen wird.
In England ist die Ansicht der am meisten zu einem Urtheil berech-
tigten Entomologen die, dafs die Stephens'sche Nomenklatur nach den pu-
blicirten Beschreibungen und den Exponenten derselben in der Slephens-
schen Sammlung zu beurtheilen ist, ganz ohne Bücksicht auf Kirby's Ma,
nuskripte und Kirby's Sammlung. — Auf die Ausarbeitung des Catalogs
scheint wenig Sorgfalt verwandt zu sein, da die Arten nicht selten un-
richtigen Autoren zugeschrieben werden, da die Orthographie in einigen
Fällen fehlerhaft und in einem Falle derselbe Spcciesname zwei verschie-
denen Arten derselben Gattung beisrelegt ist. Edw. Janson.
A Catalogue of the Lepidopterous Insects in the Museum of
the Hon. East India Company. By Th. Horsfield, M.
et Ph. D. Vol. I. London 1858.
Dieser Band enthält die PapiUonen und Sphinges und ist mit 18 Ta-
feln ausgestattet, von denen VI die Metamorphosen der beiden Gruppen
erläutern; die übrigen sechs stellen die neuen in diesem Werke beschrie-
benen Arten dar. Edw. Janson.
The Natural History of the Tineina. Vol. III. Containing
Elachista P. I., Tischeria P. I. By H. J. Stainton,
assisted by Prof. Zeller, J. W. Douglas and Prof. Frey.
Wie die früheren Bände ist auch der gegenwärtige in vier Sprachen
(Englisch, Französisch, Deutsch und Lateinisch) gedruckt und durch acht
Tafeln verziert, welche die verschiedenen Stadien der beschriebenen In-
sekten darstellen und deren Ausführung und Stich H. Robinson zu gros-
ser Ehre gereichen. Edw. Janson.
Catalogue of the described Diptera of North America by R.
Osten-Sacken.
Dieser von der Smithsonian Institution herausgegebene Katalog hat
dieselbe äufsere Form wie der Katalog der Coleopteren von Melsheimer
und ist ebenfalls ein Repei'torium des Gegenstandes, ohne besondere Kri-
Neuere Literatur. xxi
lik der Synonymie, die in der Tliat nur durch specielle Untersuchung ei-
ner jeden Familie festgestellt werden kann. Die Liste der Namen ist sehr
grofs, sie lullt 88 Octavseiten, während die Liste der Autoren allein 7 Sei-
ten einnimmt. Beide legen Zeugnifs von der gewissenhaften Weise ab, in
der der Verfasser den Gesenstand heliandelt hat. Le Coiite.
Catalogus Coleopterorum Europae. In Verbindung mit Dr.
Kraatz und H. von Kiesenwetter herausgegeben von
Professor Schaum. BerHn 1858 bei Nicolai.
Die Grundsätze, welche die Verfasser bei der Abfassung dieses Ka-
talogs geleitet haben, sind in der Vorrede angedeutet worden; einige der-
selben bedürfen aber einer ausführlicheren Erörterung, als ihnen dort zu
Theil werden konnte. Namentlich wird man eine Erklärung darüber ver-
langen, welche Arten unter den völlig ungenügend charaklerisirten ver-
standen sind, die wir, um die Masse der Namen nicht ohne jeden Nutzen
zu vergröfsern, weggelassen haben. *) Im Allgemeinen solche, über die
nur ganz vage, häufig genug positiv falsche Angaben vorlagen, so dafs es
geradezu unmöglich ist, nach denselben die gemeinte Art zu erken-
nen, und dafs nur die Untersuchung der Original-Exemplare, falls sie noch
existiren, Aulschlufs geben könnte. Es liegt in der Natur der Sache, dafs
eine Art, die ganz allein auf dem letzteren Wege ermittelt werden kann,
ebensowenig für wissenschaftlich begründet zu erachten ist, als ein blos-
ser Katalogs- oder Sammlungs - Name, denn welcher Unterschied besteht
noch zwischen beiden? Giebt es doch sogar Fälle, in denen die vorlie-
genden Angaben, z. B. die über Coccinella virescens Hope („supra rubro-
brunnea, subtus rubro-testacea", das Original - Exemplar ist eine C/iryso-
melal) weniger Hülfsmittel zur Erkennung der Art bieten, als die richtige
Stellung in einem Kataloge und ein gut gewählter Name.
Manche werden die Richtigkeit dieser Ansicht im Allgemeinen gern
zugeben, aber die Entscheidung im einzelnen Falle, ob eine Art wissen-
schaftlich begründet ist oder nicht, für überaus schwierig halten. Dies
ist indessen keineswegs der Fall, wenn man nur den Gesichtspunkt fest-
hält, dafs ein jeder Autor im Verhältnifs zu seiner Zeit zu beurtheilen ist,
und dafs der wissenschaftliche Werth, den Arbeiten im Allgemeinen ha-
') Manche in andern Katalogen vorkommende Arten sind übrigens
nicht aus dem hier entwickelten Grunde weggelassen, sondern weil sie
wie Meloe fascicularis und hilineatus Gene, Monotoma spiniger a Chaud.
trotz der von Marseul beigesetzten ausführlichen Citate gar nicht existi-
ren, oder wie Cebrio procerus Gene meines Wissens nicht beschrieben
sind, oder wie die Gattungen Hegeter und Laporocerus der europäischen
Fauna nicht angehören.
xxii Neuere Literatur.
ben, auch in einem einzelnen zwcifelliaften Fall entscheidet. Damit wird
auch die Einwendung, die man gegen die hier vertretene Ansicht öfters
vorbringt, beseitigt, dafs die meisten Arten von Linne und Fabricius in
die Kategorie der ungenügend charakterisirten gehören würden. Abgese-
hen davon, dafs diese Behauptung selbst für die Gegenwart völlig unrich-
tig ist, so wird hier die Thatsache entscheidend sein, dafs die von den
genannten Meistern der Wissenschaft gelieferten Beschreibungen für ihre
Zeit so genügend waren, dafs z. B. liliger wohl neun Zehntel derselben
richtig erkannt hat, ohne Typen derselben verglichen zu haben. Ein klei-
ner Bruchtheil derselben ist gegenwärtig allerdings nicht mehr zu ermit-
teln, und diese müssen ^vir, wenn zugleich die Original - Exemplare zu
Grunde gegangen sind, schon deshalb der Vergessenheit übergeben, weil
in den meisten Fällen nicht einmal die Gattungen, in die sie einzureihen
wären, annähernd bestimmt werden können. Eine erste Categorie der
weggelassenen Species bilden also einige von älteren Autoren aufgestellte,
die gegenwärtig nicht zu entziffern und nicht einmal unterzubringen sind,
z. B. Carabiis testaceus hinn., spinipes L'inn., bnpresi oides Linn., ßlaps
abbreviata Dufts ehm. (der kleinste Duftschmidt bekannte Käfer, mit ab-
gekürzten Flügeldecken, und doch luBlaps gestellt), Byrrhus atomus Bon.
(s. o. S.) u. a. m.
Eine zweite und zwar eine weit zahlreichere Categorie bilden sodann
eine Anzahl von Species neuerer Autoren, die in Arbeiten aufgestellt sind,
denen überhaupt nur der Werth eines Namensverzeichnisses beigelegt wer-
den kann. Dies ist z. B. der Fall mit der Schrift von Grimmer: „Steier-
mark's Coleopteren mit Einhundert sechs neu beschriebenen Species,
Grätz 1841". ') Eine gleiche Bewandtnifs hat es mit den Beschreibun-
gen englischer Pselaphen von Leach, die neuerdings Marseul in seinen Ca-
talogue des Coleopt. d'Europe wieder aufgenommen hat, obwohl die eng-
lische Pselaphen-Fauna genau bekannt ist, und selbst die englischen En-
tomologen aufser Stande sind, diese Arten, deren Typen verloren sind, zu
enträthseln {Bythinus nigriceps, Euplectus Easterbrookianiis u. s.w.). Von
andern Publikationen, die meiner Meinung nach eine solche wissenschaft-
liche Bedeutung nicht haben, dafs die in denselben aufgestellten Arten
Aufnabme in den Katalog verdienen, nenne ich hier nur noch speciell die
Werke von Stephens. Es wird von den englischen Entomologen allge-
') Von fast allen angeblich neuen Arten kann ich durch Original-
Exemplaren nachweisen, dafs sie mit längst und allgemein bekannten zu-
sammenfallen. Ich halte die Veröffentlichung dieser Notizen aber nicht
im Interesse der Wissenschaft, Aveil der Schrift damit eine Anerkennung
zu Theil würde, die sie nicht verdient, und weil dann die wenigen, die
ich zufällig nicht zu deuten vermag, für neu gehalten, und sogar mit den
Prioritätsrechten bedacht werden könnten.
Neuere Literatur. xxiii
loein zugestanden, dafs selbst in England Niemand die englischen Arten
einer gröfseren Gattung nach den Beschreibungen von Stephens zu erken-
nen vermag. Die Untersuchung, welcher bisher einzelne Theile der Ste-
phens'schen Sammlung unterworfen wurden (die Carabicinen, Hydrocan-
tharen und Pselaphideii von mir, die Aleocharinen und Tachyporinen von
Walerliouse, die Atoinarien von WoUaston, die Trichoptenjgier von fla-
liday '), die Ciirculionen von Walton) hat ergeben, dafs die angeblich
neuen Arten der Stephens'schen Werke, mit äufserst wenigen Ausnahmen
unter andern INamen bekannt sind, dafs dieselbe Art oft unter zwei, drei
selbst mehr Namen beschrieben ist, dafs umgekehrt in schwierigen Gat-
tungen (besonders bei Atomaria, vergl. ^V^ollaston) bisweilen 2, selbst 3
Species unter einem INamen vereinigt sind, und dafs die unter älteren und
bekannten INamen aufgeführten Species oft genug falsch bestimmt sind.
Wenn man daher bei der Abfassung eines Katalogs nicht den Zweck ver-
folgt, demselben durch eine grofse Zahl bedeutungsloser Namen eine schein-
bare Vollständigkeit zu geben, sondern eine Uebersicht über die in der
Natur wirklich vorhandenen Arten, soweit wir dieselben gegenwärtig fest-
stellen können, zu liefern, so wird man sich darauf beschränken müssen,
von den Stephens'schen Käfern nur die abgebildeten und einige wenige
leicht erkennbare aufzunehmen. So lange wenigstens, bis uns die engli-
schen Entomologen eine neue mit der gangbaren Nomenklatur in Einklang
stehende Arbeit über die britischen Käfer vorgelegt haben. Dann wird
sich die Frage erörtern lassen, ob, wie es von Waterhouse und WoUa-
ston geschehen ist, wenigstens für diejenigen Stephens'schen Namen die
Priorität beansprucht werden kann, die allerdings mittelst der Sammlung
gedeutet worden sind, die aber, nachdem sie einmal gedeutet sind, in den
Beschreibungen allenfalls zu erkennen sind, oder ob durch den Umstand,
dafs durchschnittlich von je zehn aufgestellten Arten neun eingehen oder
Disharmonien zwischen Beschreibung und Sammlung zeigen, auch das
Prioritätsrecht des zehnten einem Namen gegenüber, der durch eine gute
Beschreibung zu allgemeiner Geltung gelangt ist, verwirkt wird, ob z. B.
die Erichson'schen oder die Stephens'schen Staphylineu - Namen gelten
sollen. ^)
Unter der Rubrik „Genera incertae sedis" sind alle Gattungen, über
') Ich habe die von Haliday ermittelte Synonymie dieser Familie
vollständig in den Katalog aufgenommen, weil sie in einer auf dem Kon-
tinent wenig verbreiteten Zeitschrift (Natural history Review) veröffent-
licht ist.
-) Für die Gattung CyllidiitmYjt. habe ich den Namen Chaetharthria
Steph. einführen zu müssen geglaubt, weil sie von Stephens ganz durch
denselben Charakter als von Erichsou und mehrere Jahre früher begrün-
det ist.
XXIV Neuere Literatur.
deren systematische Stellung von competenten Autoren verschiedene An-
sichten ausgesprochen sind, zusammengestellt '). — Eine definitive Ent-
scheidung kann hier nur durch eine neue Begränzung der bekannten Fa-
milien, welche eine Aufnahme der heiraathlosen Gattungen zuiäfst, oder
durch die Begründung neuer Familien für dieselben, oder durch den
Nachweis geliefert werden , dafs diese oder jene Gattung zweifelhafter
Stellung die Charaktere einer bekannten Familie besitzt; und dafs dieser
Nachweis noch in keinem einzelnen Falle genügend geliefert ist, zeigt
') Für diejenigen Entomologen, denen nicht sämmlliche literarische
Hülfsmittel zu Gebote stehen, stelle ich hier die von den Systeraatikern
ausgesprochenen Ansichten über die einzelnen Gattungen zusammen.
Alexia von Erichson zu den Coccinellen, von Redtenbacher zu den
Cryptoyliagiden gestellt.
Aspidiphortis gehört nach Erichson zu der Ptiniores in die Nähe
von Dorcaioma^ nach Redtenbacher zu den Byrrhiden. Lacordaire t. I.
p. 477 not. 3. und t. W. p. 556 not. macht auf Abweichungen von bei-
den Familien aufmerksam, ohne selbst eine andere Stellung befürworten
zu können.
Byturus von Erichson mit den Melyriden, von Redtenbacher und
Lacordaire mit den Derinestinen verbunden (die Stellung neben Danacea
scheint mir die passende).
Ceiithocerus von Erichson fraglich zu den Coccinellen, von Redten-
bacher fraglich zu den Hisleren gestellt.
Clemnus von Redtenbacher zu den Coccinellen gestellt, aber die
Füfse sind einfach.
Diplococlns und Diphyllus von Redtenbacher den Cryptophngi-
den, von Lacordaire den Mycetophagiden, von Erichson fraglich den En-
giden angeschlossen.
Lyctus von Erichson den Ptiniores, von Lacordaire den Cjsjrfes, von
Redtenbacher den Cryplophagiden angereiht.
Nausibiiis von Redtenbacher zu den Cucujidcn neben Silvanus ge-
stellt; Erichson hat diesen ihm wohlbekannten Käfer aber nicht mit die-
ser Familie verbunden, ohne indessen zu sagen, wohin er ihn stellen
wollte.
Pleganophogorus ein fraglicher Colydier.
Pliloeopkilus überhaupt noch nicht näher untersucht.
Sphindus von Redtenbacher zu den Diaperiden, von Erichson und
Lacordaire fraglich zu den Ptiniores gebracht.
Telmatophilus von Erichson mit den Melyriden, von Lacordaire
und Redtenbacher mit den Cryplophagiden verbunden.
Xylolaetnus von Dejeau auf Lyctus fasciculosus Gyll. gegründet
und zur Zeit noch gar nicht charakterisirt.
Neuere Literatur. xxv
der Zweifel oder die Verschiedenheit iu den Meinungen, die hier noch
ohwaltet.
Bei manchen Arten sind zwei Autoren genannt. Gewöhnlich lagen dann
Arbeiten vor. die von zwei Autoren gemeinsclialtllch herausgegeben sind.
Es würde dieSache sehr vereinfachen, wenn in Zukunft auch bei gemeinscliaft-
liclien Arbeiten, wie es in der Monograpliie des Gomphines von Selys Long-
clianips und Hagen geschehen ist, nur der ]Name desjenigen der Art bei-
gefügt würde, der die Beschreibung verfafst hat'). Wie unbequem ist es
z, B. Cardiopkoriis curtulus Mulsant et Guillebeau oder gar Mjjceto-
chares fasciata Etienne et Victor Mulsant zu citiren. In einzelnen Fäl-
len (z. B. bei Hclophorus nivalis, Saprinus specularis) waren dieselben
Arten unter gleichem INamen gleichzeitig von zwei Autoren beschrieben,
bei Cercyon depressinn wurde dem ersten Autor (Stephens) ein zweiter
(Haliday) beigesetzt, weil die Art nur erst durch die Abbildung des letz-
tern genügend kenntlich gemacht ist.
Für die Stellung der Arten im System mufsten im Allgemeinen die
Angaben der Beschreiber mafsgebend sein. Sehr wünschenswerth ist es,
dafs bei den Beschreibungen neuer Species in Zukunft der zunächst ver-
wandten, bereits bekannten Art gedacht wird; eine kurze Angabe thut in
dieser Hinsicht oft bessere Dienste, als eine Seiten lange Beschreibung.
Arten, welche uns nicht aus eigener Anschauung bekannt waren, konnten
mehrfach nur am Ende der Gattung, der sie zugerechnet werden, aufge-
führt werden. Schaum.
') Der Natur der Sache nach kann überhaupt die Beschreibung
einer Art nur von Einem, nicht von Mehreren verfafst werden; und die-
sem Einen allein ist das Recht der Autorschaft einzuräumen; hat ein Zwei-
ter oder Dritter bei der Herausgabe des Werkes, in der die Art beschrie-
ben, mitgewirkt, so gehört sein Name auf den Titel desselben.
An merk. d. Red.
Zeitschriftschau.
Wiener Entomologische Monatschrift ^ , 9 — 12, 1858.
No. 9. n. Low (S.257): Ueber die Arten der Galtung Clinocera Meig.-
Schlufs.
H. Schaum (S. 262): Beiträge zur Käferfauna Syriens. Istes Stück; enthält
ein Verzeichnifs von 121 syrischen Laufkäfern, worunter mehrere neue,
16 Dytiscidae, 3 Gyrinidae.
Kolenati (S. 277): Synopsis prodroma der Gattung Hydropsyche.
A. Czagl. (S. 279): Analyt. Darstellung der Histeriden nach de Marseul.
Lederer (S. 288): Für die Wiener Fauna neue Schmetterlinge.
]\o. 10. X. Fieber (S. 289): Criterien zur generischen Theilung der Phy-
tocoriden (Capsini aut.) dazu Taf. VI. Fortsetzung und Schlufs in No. 11
(S. 329-346).
A. Sartorius (S. 328): Ueber Phytoecia Anchusae Fufs ^ )
No. II. L. Miller (S. 347): Eine September- Ausbeute vom Neusiedler See.
Enthält einige sehr interessante Arten.
H. Low (S. 350): Ueber die europäischen Arten der Gattung Silvias.
R. Schiner (S. 352): „Soll und Haben", eine entomologische Bilance.
— Einige indirecte Vorwürfe, welche den heutigen Entomologen in
Schiner's Abrechnung gemacht werden, würden uns völlig zeitgcmäfs
erscheinen, wenn ein Abschlufs in unserer entomologischen Wissen-
schaft in etwa 50 oder 100 Jahren vorauszusehen wäre.
R. Schiner (S. 360): Bitte: um Mitlheilungen von Material zu einer ana-
lytischen Bearbeitung der Dipteren-Fauna Oesterrcichs.
rVo. 12. Türk (S. 361): Ueber die in Oesterreich unter der Enns bis jetzt
aufgefundenen Orthopteren. — 79 Arten, also ungefähr ein Dritlheil der
nach Fischer in Europa vorkommenden.
' ) Auf Wunsch des Verfassers folgt hier ein Abdruck der Lederer'
sehen Note, auf welche wir S. 383 des vorigen Jahrganges kurz eingegan-
gen sind, weil wir dieselbe nicht gänzlich ohne Bezug auf Blotschul-
sky's Thätigkeit glaubten: ,, Nicht mit Unrecht klagt Herr v. Mot-
schulsky hier über die absprechende Weise, mit der manchem Autor be-
gegnet wird, ohne die von ihm aufgestellten Arten zu kennen, während
man von anderen wieder Alles blindlings ungeprüft hinnimmt. Mögen
manche Schriftsteller durch Leichtsinn oder Schwäche ihrer Publicalionen
auch zuweilen den Anspruch auf Treu und Glauben verwirkt haben, so
scheint es doch immerhin gerathener, sich Original-Exemplare ihrer Arten
zu verschaffen zu suchen, als geradezu abzusprechen oder zu verdächtigen,
weil der Autor eben keiner befreundeten Clique angehört".
^ ) Von Zebe in Serbien in Mehrzahl gesammelt.
Zeilschriflschau. xxvii
Kolenati (S. 381): Acentropus niveus Ol. — Nach Exemplaren von der
Newa, nalüvVich als Lepidopteroii, beschrieben.
L. Miller (S. 385): Kleinere Mitlheiliingen. Leplura unipiinctata var.
(vergl. p. 97. ); Otiurliyuchus ticineusis Slierl. = fortis Rosenh. =
latipennis Schh. (ver£;l. p. 92.); Baridius resedae Bach = morio Schh.
H. Low (S. 386. ): Noch eine neue Clinocera (?iudipes aus Oberitalien).
1859 No. 1.
Blenetries (S. 1): Ueber gewisse Arten von Critik enlomologlscher Werte.
Wenn M. am Schlüsse seines Aufsatzes von seinen Collegen unpar-
teiisch beurtheilt zn wissen wünscht, in wie fern der Ton Gerstäcker-
sclier Critiken .,ein herber und böswilliger, eines wissenscliaftlichen
Mannes unwürdiger" ist etc., so kann zwar Ref. diesen Wunsch nicht
erfüllen; indessen dürfte sich das entomologische Publicum im Allge-
meinen aus Schiner's Ausführungen (Wiener Entomol. Monatschr. 1857
S. 103), aus Lederer's Entgegnungen (a. a. O. 1858 S. 63) und Bigot's
Bemerkungen (Ann. de France 1858 S. 597) nachgerade sein Urtlieil ge-
bildet haben. Den Anfrejrriffenen aber wird es auch fernerhin nicht
an Muth fehlen, Herrn Dr. G. zu belehren, wenn er in seinen Critiken
neben seinem Uebehvollen Mangel an Sachverständnifs an den Tag legt.
Kutschera (S. 8): Beiträge zur Kenntnifs der europäischen Halticinen.
— Die ansprechende Einleitung wird in No. 1 bis zu der Sclieidung der
Halticinen von den genuinen Galleruciden gefiihrt, welclie letztere sich
durch einfache Hinterbeine und den Mangel des Prosternalfortsatzes zwi-
schen den Vorderhüften auszeichnen. In No. 2 (S.33 — 45) werden die
einzelnen Körpertheile besprochen.
Kolenati (S. 15): Systematisches Verzeichnifs der dem Verfasser bekann-
ten Phryganiden und deren Synonymik. Schlufs in No. 2 S. 56 — 59.
Schiner (S. 23): Revue der periodischen Schriften.
Stettiner Entoraologische Zeitung 10 — 12, 1858.
C. Th. V. Siebold (S. 325): Fünfter Nachtrag über die Fadenwürmer
der Insecten. — Nach einer anziehenden Recapitulatiou der neueren
Mittheilungen über die Lebensweise der Gordiaceen werden auf 12 Sei-
ten 50 Insecten und 1 Spinne aufgezählt, bei denen neuerdings Faden-
würmer beobachtet sind, wodurch sich die alte Erfahrung bestätigt, dafs
Gordiaceen in den Insecten der verschiedensten Ordnungen, die ihnen
Gelegenheit zum Einwandern bieten, vorkommen.
F. Schmidt (S. 344): Zur Naturgeschichte einiger Lepidopteren. —
Ausführliche Mittheilungen über Lebensweise und Ernährung von 14
meist seltenen Spinner- und Eulenraupen.
F. W. Rogers (S. 381): Uebersicht der in den Vereinigten Staaten von
Nord-Amerika einheimischen Chrysomelen; mit Zusätzen vonSuffrian.
Kawall (S. 401): Die Eucnemiden und Elateriden in Kurland und Liv-
land. — Enthält eine Aufzählung derselben und einen Abdruck von
Eschscholtz's Springkäfern Lievlands.
XXVIII Zeil Schrift schau.
H. Hagen (S. 407): Zur Bastardfrage. — Wen» diesmal S. 416 als „die
praktische Seite der Bastardtrage die Ermittelung jener Bastarde, die
l'älsclilicli als Arten beschrieben sind" bezeichnet wird, so erscheint es
uns noch praktischer, Zeit und Wühe auf die gewöhnliche theoretische
Ermittelung der Artunterschiede zu verwenden, welche dem erwünsch-
ten Ziele gewifs ungleich schneller entgegenführt', als besonders wüu-
schenswerth mufs indessen die Aufzäiilung recht vieler rauthmafslicher
Bastardarten bezeichnet werden, (aufser den 3 längst bekannten Sphinx
Epiluhii, SpJi. vespert iliuides und Colins Vereine) damit der Bastardzucht
das (auch in der Note) gewünschte Feld eröffnet werde.
Werneburg (S. 416): Die Lepidopleren in Thunbergs „Dissertationes
Academicae.
A. Becker (S. 429): Ueber die Wirkungen einiger Pflanzensäfte, die durch
Verwundung in den Körper der Insecten gebracht wurden. — Die in
der Note der Red. mitgetheilte Behauptung eines Unbekannten, dafs
ein Stich mit der Nadel vorn in die Brust eines Insects nach dem Ab-
domen hinauf den fast augenblicklichen Tod desselben herbeiführe,
steht mit den gangbaren Ansichten über die Organisation und Funktion
des Nervensystems der Insecten nicht im Einklang.
J. Putzeys (S 432): Chemisches Problem. — Ist der milchweifse Uauch,
welcher entsteht, wenn Carahicini in ein mit etwas Alkohol und eini-
gen Tropfen Ammoniak benetztes Glas gebracht werden, das Produkt
einer chemischen Verbindung der Amnioniakdünste mit der kaustisciien
Flüssigkeit, die die Insecten absondern, oder findet eine Lösung statt?
Vorläufig wäre zu erwiedern, dafs die beobachteten Nebel vielleicht auf
die Gegenwart freier Salzsäure hinweisen. Wespenstiche und Ameisen-
bisse werden durch Auswaschen mit Ammoniak meist unschädlich ge-
macht, auch durch Auflegen von Tabaksblältern, deren Nicotin die Gift
bildende Ameisensäure bindet.
A. E, Ilolmgren: CItorinacus lapponicus Holmgr. (Monogr. Tryphonid.
Suec.) = Trachy derma scabra Grav. ; Clenisrus Curtis hat die Prio-
x'ität vor E.xenterus Ilartig; Tnjphon pruinusus Grav. identisch mit
Kiiceron crassicornis.
Cornelius (S. 434): Die Larve von AlhaJia spinarum entblätterte im
Herbst 1858 wieder einmal ganze Rübenfelder.
Kriechbaumer (S. 435): Toxotus JtnmeraUs Fabr. und dispnr Panz. sind
sicher (J' und 9 und ::= Quercus Götz. (Dasselbe ist zu entnehmen aus
Redtenb. Faun. ed. II. p. 872 )
Hering (S 442) beschreibt Arsilonclie Biitlneri n. sp. von Grabow, wel.
che zugleicii in einer colorirten Lithographie abgebildet ist.
Drewsen (S. 415): Ein Odontomachus und zwei Ponera aus Ceylon sprin-
gen nach H. Nietner's briefl. Mitlheilung mit Hülfe ihrer fliandibeln.
G. Kraatz.
ZeUschrif tschau. xxix
HalHsebe Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften.
Band XII.
Herr E. L. Tasclienberg veröfTentlicIit zwei dankeiiSAverthe hymenop-
terologisclie Autsäfze unter folgenden Titeln:
1. Schlüssel zur Bestimmung unserer einheimischen Blatt- und Holz-
wespen-Galtungen, und Verzeichnifs der bisher in der Umgegend
von Halle aufgel'iindenen Arten.
•2. Schlüssel zur Bestimmung der bisher in Deutschland aufgefundenen
Galtungen und Arten der Mordwespen {Sphex Linn.) nebst einer
lilhographirten Tatel.
Die Auffindung der Gattungen der Blatt- und Holzwespen wird durch
den ersteren Aufsalz, welcher nicht ganz einen Druckbogen einnimmt,
ungemein erleichtert; dagegen ist das Verzeichnifs der Arten, nament-
lich was z B. die Gattung yenialus betrifft, noch nicht besonders reich-
haltig ausgefallen, und dürfte sich bei längerem Sammeln wohl erheb-
lich vergröfsern. Interessant ist es zu erfahren, dafs aus der Gattung
Tarpa schon zwei Arten, nämlich T. megacepliala Kl. und plagioce-
phala Kl. bei Halle vorkommen. Die Gattung Xyela Da Im. zu den
Holzwespen zu bringen, dürfte nur dann gerechtfertigt sein, ^venn di-
recte Beobachtungen über deren Lebensweise dafür sprechen.
Der Aufsatz über die fllordwespen umfafst beinahe fünf Druckbogen.
Er enthält die zwar gedrängle, aber doch genügende Beschreibung der
Familien, Gattungen und Arten, letztere beide nach der analytischen
Methode. Der Verfasser hat als Grundlage die in der Stettiner ento-
mologischen Zeitung gegebenen Verzeichnisse von Wissmann, v. Kie-
senwetter, Tischbein und Kirschbaum nebst seinen eigenen Erfahrungen
benutzt. Das vom Oberlehrer Ruthe und dem Referenten in der ge-
nannten Zeitung (Jahrg. 1857) gelieferte Verzeichnifs der in der Berli-
ner Gebend vorkommenden Spheciden ist noch nicht berücksichtigt.
Eine sehr hübsche Zugabe ist die lilhographirte Tafel, welche vorzugs-
weise Abbildungen und Erläuterungen von Flügeln enthält.
Beide Aufsätze sind mit grofser Sorgfalt bearbeitet und allen Samm-
lern von Hymenopteren zu empfehlen; es würde gewifs Vielen sehr
angenehm sein, wenn der Verfasser dieselben im Laufe der Zeit etwas
bereichert und vergröfsert als Separat - Abdrücke in den Buchhandel
brächte. J. P. E. Frdr. Stein.
Jahreshefte der naturwissenschaftlichen Section der Kais.
Könitrl. Mähr. Schlesischen Gesellschaft zur Beförderuna; des
Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde für das Jahr 1858.
Die in diesen Heften verölfenllichte Fauna des Altvaters (hohen Ge-
senkes der Sudeten) von Prof. Dr. Kolenati, 83 S. , liegt uns in einem,
vom Autor zugesandten Separatabdruckc vor. Sie enthält 127 Culcop-
tera, 22 Neuropleni, 4 Orlhoptera, 16 Ueiniplera, 29 Hymenoptera^ \Qi
XXX Zeitschriftschau.
Lepidoptera, 48 Diplera und 13 Aptera. Die Lepidopleren sind einfach
namhalt gemacht, die meisten übrigen, auch die häufigsten Arten mit einer
kurzen Beschreibung versehen, durch welche der Umfang der Arbeit
erheblich vermehrt wird. G. Kraatz.
Neue Prenfsische Provinzlalblätter, Bd. XI, Heft 1,2,4.
Neues Verzcichnifs der Preufsischen Käfer von Dr. Lentz.
Das mitgrofsem Fleifse undSachkenntnifs zusammengestellte Verzcichnifs
entliält auf 170 Seiten 2552 Arten, dereu Indigenat in Preufsen verbürgt
ist. Es ist dies ein Zuwachs von 906 Speeies (besonders Microcoleop-
teren) zu dem von v. Siebold im Jahre 1848 veröfTenllichten Register.
Die Richtigkeit der Bestimmungen — die Grundbedingung für den Wcrth
einer jeden Localfauna — giebt nur in wenigen Fällen zu einem Zwei-
fel Veranlassung ' ). Meistens sind den Namen genauere Angaben über
das Vorkommen beigegeben. Sehr zu billigen ist das Verfahren des
Verf. in Betreff der Nomenclalar ^ ) ; wesentliche Veränderungen hat
') Die Bestimmung des Dyschirius rotundlpennis, einer den Alpen
eigeuthümlichen Art, ist wahrscheinlich irrig; ferner dürfte der in Süd-
europa einheimische, erst ganz neuerdings im Bereiche der deutschen
Fauna (am Neusiedler See bei Wien) entdeckte Pterostichus puncticollis
Dej. der preufsischen Fauna ebenso fremd sein als der nach den bishe-
rigen Angaben auf den Kamm des Riesengebirges beschränkte Pter. ne-
^ligenn St. (Sturmii Dej ) und der alpine Pter. fa&ciatopunctatus; der
als Salpingus foveolatus Ljungh verzeichnete, von Dommer bei Danzig
in Menge aufgefundene Käfer pafst nicht zu Gyllenhal's Beschreibung und
nicht einmal zur Gattung Salpingus; ich halte denselben für Rhinosiimis
aeneus Oliv. Zu den Carabicinen wäre noch zu bemerken, dafs Ancho-
vienus luguhris Dej. mit moestus Duftschm. zusammenfällt und nur Ab-
änderung von viduits ist, dafs Ainara iridipennis Ileer=/'«/r« DeGeer,
dafs Bevib. bipustulatum Redt, keine selbstständige Art und dafs Car.
riibens Fabr. nicht = Anchomenus oblongus var , sondern = Trechus pa-
ludosus Gyll. ist. Es fehlt in dem Verzeiclinifs derselben der von A. v.
Dommer einmal bei Danzig im Pempauer Thale gefangene Trechus rivu-
laris Gyll.
^ ) In der Einleitung, in der sich der Verf. hierüber ausspricht, wer-
den einige von Agassiz begangene Verstöfse in der Ableitung der Namen
gerügt. „Der zweckmäfsig gewählte Name Hylastes {v^aarrii, ligna cae-
dens) wird im eigentlichen Sinne des Wortes auf den Hund gebracht und
von iXanretv, latrare, abgeleitet. Der von Linne vortrefflich erfundene
Name Plinus, von jtriaaco, penso, wird aiii tittjvog, alalus, zurückgeführt.
Die Benennung Allecula, von Fabricius von einem Fisch auf einen Käfer
übertragen, wie Saperda, Scaritcs, wird von alXrj, alia, Spoiidylis (von
anövSvkr], womit ein die \Vurzeln beschädigendes Insect bezeichnet wurde),
wird von anövSvlos, vertebra, abgeleitet".
Zeitschriftschau. xxxi
er auch an falsch geformten Namen nicht vorgenommen, aber ganz of-
fenbare Verstöfse, wie Genusfehler und falsche Buchstaben in den Na-
men hat er geändert und schreibt demgemäfs: Ips quadrigultattis, Ne-
inosoma elongatum., Mijrmecoxemis, Ditoma u s. w. Die Aenderung
von Omophron in Homophron ist nicht begründet, da der Name nicht
dem Adjectivum bfiö^^cov ( Concors), sondern a>fiö(fQcov (crudelis), mit
Rücksicht auf die räuberische Lebensweise des Thieres, entlehnt ist..
S chaum.
Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou,
public sous la redaction du Docteur Renard. 1858. I, II.
F. A. Kolenati (S. 102—184, S. 581 — 615): Meletemata Entoraologica
Fase. VIII. Curculionina Caucasi et Vicinorum. (Cum 4 tab. chro-
raolithograph. ) — Von den 989 cauc. Rüsselkäfern (in 119 Gattungen),
welche dem Verfasser nach Angabe des charakteristischen Vorworts be-
bekannt sind, werden in den beiden ersten Stücken 255 (Bruchus — Metal-
lites) aufgeführt. Jedem Artnamen ist eine kurze Beschreibung beige-
fügt, die Zahl der neuen Species im Verhältnifs zum Umfange des Gan-
zen nicht bedeutend.
Vict. Motschoulsky (S. 634 — 670): Enumeration des nouvelles especes
des Coleopleres rapportes de ses voyages. (Continuation.)
In dem Aufsatze, dessen erster Theil im Bulletin von 1857, S. 490
— 517 enthalten ist, sind 131 Staphjlinen-Arten aus den verschiedensten
Theilen der Welt mit Beschreibungen versehen, von denen die Mehrzahl
geeignet ist, das Object einigermafsen kenntlich zu machen. M. ist also
diesmal mehr als früher bemüht gewesen, den Anforderui^en gerecht zu
werden, welche an wissenschaftlich zu berücksichtigende Arbeiten gestellt
werden müssen. Ob eine oder die andere der von ihm als neu beschriebenen
Arten aus Deutschland und Frankreich in den sorgfällig bearbeiteten Lo-
calfaunen dieser Länder fehlt, wird M. selbst am besten angeben können.
Von den als neu aufgestellten indischen Gattungen ist Rhegmatocerus mit
Diochus Er. identisch, Scoponaeus nicht von Scopaeus Er. verschieden;
dagegen gehört Motschoulsky's Echiaster ? indicus einer ausgezeichneten
neuen Gattung {Scterochiton m.) an; die beiden als fragliche Holotrochus
aufgeführten Species müssen wohl zu der Gattung Holosus Motsch. gestellt
werden, deren charakteristisches Merkmal nicht in der Gestalt, sondern
eher noch in der Sculptur des Hinterleibes, vorzüglich aber in der Bil-
dung der Zungenstütze (mit zwei starken Dornen bewaffnet) zu suchen
ist. Pinophilus morio ist mit complanatus Er., Paederus cyanocephalus
mit indicus Er. identisch. Sunides boreaphiloides aus Columbien ist eine
grofsköpfige Lilhocharis; Piestojnorphus von eben daher ist = Holisus
Er., Pldoeonomus flavescens vom Vorgebirge der guten Hoffnung ist =
Oinalium rufum Sachse (Stett. Ent. Zeit. 52.). — Die Rectification ')
Erichson's auf S. 661 entbehrt jeden Grundes. G. Kraatz.
') Motschulsky lehrt hier: „Philonthus pumilus Mannerheimn est
Berl. Entomol. Zoitsclir. H. [)
xxxii Ze'Uschriflschau.
Annales de la societe entomologique Beige. Tom. I. IL
1857 und 1858.
Vor einigen Jahren schon hat sich in Brüssel eine entomologische
Gesellschaft gebildet, deren Vorsitz Selys-Longchamps übernommen hat, und
von welcher die vorgenannten Annalen lierausgegeben werden. Sie ent-
halten zunächst die Statuten der Gesellschaft, wonach sich diese zur Auf-
gabe stellt, den Sinn für ent' mologische Beobachtungen im Lande zu ver-
breiten und durch ihre Arbeiten die Entwicklung der Wissenschaft zu
fördern (§1 der Statuten), ferner Mitgliederverzeichnisse und einen Jah-
resbericht von Selys-Longchamps, der über die Gründung tind Consolidi-
rung des zunächst vorzugsweise aus jungen Kräften zusammengesetzten
Vereins Nachricht giebt. Die wissenschaftlichen Arbeiten sind vor der
Hand noch etwas dürftig, denn sie beschränken sich in beiden vorliegen-
den Bänden im Wesentlichen auf Verzeichnisse der Belgischen Lepidop-
leren und Coleopteren. Ersteres liegt bereits vollendet vor, und ist in-
sofern für die geographische Verbreitung der Schmetterlinge von Interesse,
als es bedeutend mehr Arten aufführt als das von Selys-Longchamps 1845
veröffentlichte, welches in dem classischen Buche der Brüder Speyer be-
nutzt ist. Letzteres umfafst bis jetzt Carabicinen, Dystisciden, Gyrinidcn
(im ersten), Hydrophiliden (74), Elmiden (15), Parniden (17), Heteroce-
riden (8) und Curculionidcn (im zweiten Bande), wobei eine neue Art
als Elophorus Demoulini beschrieben wird ^ ). Diese Verzeichnisse sind
reich, mitunter sogar überraschend reich an Arten; so werden z. B. 528
in Belgien au£|efundene Rüsselkäfer aufgeführt, allein die beig-efügten Be-
merkungen über Lebensweise und Vorkommen bieten nur wenig INeues
und sind besonders im Verhriltnifs zu dem grofsen Raum, den sie bei der
Art des Drucks einnehmen, von untergeordnetem Werthe, auch nicht im-
mer ganz zuverlässig. So sollen nach Seite 43 die Heterocerusarten auf
Wasserpflanzen und im Wasser leben, während die wesentlichste Eigen-
thümlichkeit ihres Vorkommens, das Graben im feuchten Boden, ganz über-
pas une variete du Ph. aterriinus, comme le suppose le Dr. Erichson,
mais une espece qui est toujours plus petite et de couleur moins foncee".
Dagegen giebt Wannerheim (Brachelytr. p. 32. sub4) über die Grüfse sei-
nes Cafiiis puinilus an, er sei medius quasi inter C. splendidulum et
aterrimu7n, welclie beide gröfser sind als Fh. exilis, der erstere sogar be-
deutend. — Motschulsky sagt weiter: Sur le corselet de l'espece de Mr.
Mannerheim je ne compte que cinq points imprimes, tandis qu'il y en a
six chez le Ph. aterrimus. In Mannerheims Diagnose des Ph. puinilus heifst
es ausdrücklich: thorax seriebus dorsalibus sex-punctatis.
^) Sie soll dem Heloph. dorsalis Marsh, nahe stehen und von ihm
hauptsächlich durch einfarbig bronzenes Halsschild, mit kupfrigen Seiten
und ohne Grube auf dem vorderen Theile unterschieden sein.
Zeilschri/l&chau. xxxiii
gangen ist ' ). Auch beruht, um bei dieser Familie zu bleiben, die Augabc
über //. /ossor Ksw. (S. 44) aller Wahrscheinlichkeit nach auf einer Ver-
^vechselung mit H. femoralis Ksw , einem echten Salzbodenkäler, der
im Verzeichnisse nicht aulgeführt wird, aber bei Ostende vorkommt. H.
serieans und hispidulus sind übrigens nicht von Erichson, sondern von
dem Referenten benannt.
Aufserdem befindet sich im zweiten Bande (Seite 1 folg.) noch eine
analytische Bearbeitung der Belgischen Coccinelliden von Bouillon und
Seite 249 foI<r. von demselben eine Notiz über eine Begattuns; zwischen
Cocciiiella variabilis und dispar und über das Verhalten eines Cemonus
und eines Odynerus, worin der Beobachter Versuche zur Begattung zwi-
schen diesen, nach Familie und Gattung sehr verschiedenen Hymenopteren
sehen zu müssen glaubt.
Bei aller Anerkennung, die wir den Bestrebungen des Vereins mit
Freude zollen, können wir den Wunsch nicht unterdrücken, dafs bei den
Veröirentlichungen desselben der Raum etwas mehr zu Rathe gehalten und
so bei gleichem oder geringerem Umfange und entsprechendem Preise noch
mehr an Inhalt geboten werde. v. Kiesenwetter.
Französische Zeitschriften. (lief. H. de Bonvouloir.)
Aunales de la Societe entomologique de France. 1858. II, III.
Saussure (S. 193); beschreibt eine gröfsere Anzahl neuer oder seltener
Scolien.
Signoret (S. 251): beschreibt Stenolemus n. gen. spinipennis aus Mexico,
eine Wanze aus der Emesiden-Gruppe der Lorigicüxen-Trihyis.
L«';on-D ufour (S.256) weist nach, dafs Drassus segestriformis (Arachnid)
nicht mit Drassus atropos Walkenaer identisch ist.
Goureau et Laboulbene (S. 263) machen die verschiedenen Stände
von Gelechia Carlinella bekannt, die in den Kapseln von Carlina vul-
garis lebt; Parasit der Raupe ist Agatkis vialvacearum Latr.
Laboulbene (S. 279) beschreibt die ersten Stände von Larinus Carli-
nae (in Cirsium palnstre) und Orchestes riifus (auf Ulmen).
Bellier de la Chavignerie (S. 299) geht auf die Varietes accidentelles
der Lepidopteren ein und giebt eine Liste der in seiner Sammlung bc-
ündlichen (49).
Reiche (S. 311): INole sur les citations synonymiques.
Chevrolat (S. 315) beschreibt eine Anzahl neuer exotischer Käfer-Gat-
tungen und Arten.
' ) Ich benutze diese Gelegenheit, auf einen wunderlichen und sinn-
entstellenden doppelten Druckfehler in Germar s Zeitschr. V. p. 480 6te Z.
aufmerksam zu machen. Anstatt „dafs die Heterocerus keine Insecten-
larven verzehren", muls es heifsen ,,k leine" Insectenlarven verzehren, und
weiter unten anstatt ,, Vielleicht leben also diese Thiere vom Staube",
ist zu lesen „vom Raube".
9*
XXXIV ZeUschriflschau.
Monceaux (S. 331) erstattet Boriclit über eine von Robineau-Desvoidy
liinterlassene Arbeit über die Dipteren um Paris.
Amyot (S. 34"3); Nccrolog von Audinet - Serville.
Peyron (S. 353): Catalogue des Coleopteres des environs de Tarsous,
(entbält die Besclireibungen von 15 neuen caraiaaniscben Carabicinen).
Im Bulletin spricbt sieb Reiche gegen die Umänderung der enlo-
niologischen INamen aus; besclirieben werden von:
Gautier des Gottes (S. LXVIII): Pterostichus hispinosus (^^ren.YjS^.).
Guerin (S. LXX): Sepidiuin Pradieri von Moka, mit fünf Fufsgliedern
an allen Beinen.
Fairmaire (S. XC): Diinerocerus sociator, neue Histeriden- Gattung, bei
Mers - el - Kebir von Coquerel entdeckt.
Dufour (S. CHI): Hypobosca camelina, parasitisches Dipteren des Ka-
meeies, bei Djelha in Algier gefunden.
Wenker (S. CV): Apion Capiomonti, Rougeti arrogans (Gall. mer.)
Troisieme trimestre.
Peyron (S. 377) giebt die Fortsetzung seiner Coleopteres de la Ca-
ramanie, vom Ende der Carabicinen bis zu den Stapbyliniden.
Guenee (S. 435): Notice monograpbique sur les Bombyx euro-
peens du groupe du B. quercus. Aufser einem Expose der europ.
Arten giebt G. die Beschreibungen und Abbildungen von ZAvei neuen
Arten (auf Taf. X).
Bruand d'Uzelle (S. 459): Observations sur divers Lepidopte-
res. Descriptions d'especes nouvelles a la faune fran9aise.
a. In den Remarques sur plusieurs Psychides sind mehrere
neue Arten beschrieben und (Taf. XI) gut abgebildet, b. INote sur l'Yp-
solopha congressariella (bei Montpellier auf Smila viscosa). c. De-
scription de laLarentia Millierata. d. Dscr. de l'Eubolia Laren-
tiara (im Mont d'or). e. Observations entomol. faites en 185S
(Beschreibungen einiger neuer Lepidopteren).
Belli er delaChavignerie (S. 485): Note surl'Erebia Arete Fabr.
(wird beschrieben und abgebildet).
Derselbe (S. 488) beschreibt die Raupe von Sphinx Tithymali (s. pl. XI).
Lucas (S. 489): üescription et figure d'une arachnide nouvelle pour la
faune fran^aise
Signoret (S. 497) beschreibt eine neue Encophora (S. pl. XII) und einige
neue exotische H e m i p t e r e s H e t e r o p t. de 1 a f a m. des U u i c e 1 1 u 1 es.
Leon Dufour fS. 503): Histoire des ßletamorphoses du Bomhylius ma-
jor (S. pl. XIII).
Laboulbune (S. 513): Description des M etamorphoses du Da-
sytes coeruleii s. (Vergl. pl XIII.) Die darauf folgende anatomische
Beschreibung der fleischigen Bläschen am llalsschilde von Malac/dus
bipustulatus ist von besonderem Interesse.
Chevrolat (S. 529) beschreibt Leptura militaris aus den Rocky -Moun-
tains (pl. XII).
Zeitschriflschau. xxxv
Fairmaire (S. 531): Uebersetzung von Suffrian's Bearbeitung der Chry-
somelen (Fortsetzung).
Bigot (S. 568): Essai dune Classification generale et synoptique de l'ordre
des insectes Dipteres.
Derselbe (S. 597): Quelques remarques sur les critiques du Docteur
Gerstaecker.
Annales des Sciences Naturelles. AnneQ 1858.
Leon Dnfour publicirt unter dem Titel Fragments anatomiques
eine Reihe interessanter anatomischer Bemerkungen über den weiblichen
Geschlechtsapparat von Hoplia farinosa, über die innere Anatomie der
Lagria hirta, Tillus transversalis (^, Misolampus puncticoliis $, Sportdy-
lis bitprestoides und Nepkodes villiger.
Dr. Faivre (S. 23) geht weitläufig auf die Physiologie der Gehirnner-
ven der Dytiscus ein, und betrachtet das Gehirn als ein einfaches Gan-
glion und als die Quelle der Empfindlich- und Beweglichkeit der verschie-
denen Theile des Kopfes.
Revue et Magazin de Zoologie par M. Guerin - Meneville.
Annee 1858.
]No. 6. Saussure (S. 259) beschreibt in seiner note sur les Vespides
zwei neue Arten aus Süd -Amerika und zwei aus Japan.
W'aga (S. 261) berichtet von massenhaftem Auftreten der Larven von
Caiitkaris fusca in Warschau, welches geradezu ein Insectenregen ge-
nannt wurde.
G uerin - Meneville ('S. 270) unterscheidet in seinen Nouvelles ob-
servations sur le caractere chimique general des mala dies
des vers ä soies nach der Ursache der Krankheit sog. maladies al-
calines und mal. acides.
Guerin - Meneville (S. 275) spricht von einem Aufsatze Motschulsky's
über die in der Krimm von Urocerus jiivencus angebohrten Bleikugeln.
No. 7 und 8. Ciievrolat (S. 306) beschreibt mehrere neue Longicorneu
vou Old-Calabar und führt sämmtliche von dort bekannte auf.
]No. 9. Guerin - Meneville (S, 414) berichtet über den durch Haltica-
Arten angerichteten Schaden und beschreibt zwei neue französisciie, der
oleracea verwandte: Graptodera ampelophaga und carduorum.
No. 10. Fairmaire (S. 455) beschreibt Nebria Lareynii, Plerostichus am-
biguits (neben t/iicans), Percus Reichei^ ), Hydroporus Wlarlinii, Larey-
nii und moestus (neben opatrinus), welche Lareynie in Corsika gesammelt.
') Wahrscheinlich dieselbe Art ist von mir zufällig unter demselben
Namen in der Juni-Nummer der Wiener Eutomol. Monatsciirift beschrie-
ben. G. Kr a alz.
XXXVI Zeitschriflschau.
Archives entomologiques par M. J. Thomson. Vol. II.
Die Bearbeitung der Coleopteres du Gabon ist abgesclilossen , die
der Orthopteres von Fairmaire in Angriff genommen.
Henry de Bonvouloir.
Englische Zeitschriften. ( Ref. Edw. Janson. )
Transactions of tlie Entomological Society of London. New
Series. Vol. IV.
Part. VI. J. O. Westwood: On the Oriental Species of Butterflies re-
lated to the Genus Morpho. (Sclilufs.)
Francis Walker: Characters of undescribed Diptera in the Collection
of W. W. Saunders. ( Fortsetzung. )
J. P. Pascoe: On new Genera and Species of Longicorn Coleoptera.
Part. III. (Hierzu Taf. 18 und 19.)
Part. VII. H. T. Stainton: On the aberrant Species hitherlo placed in
the Genus Elachista.
A. Wallace: On the Habits and transformations of a Species of Orni-
thoptera, allied to C. Priamus, inhabiting the Aru Islands, near New
Guinea.
Fr, Smith: Revision of an Essay on tlie British Formicidae, published in
the Transactions of the Society. (Plates 20. 21.)
Part. VIII. S. S. Saunders: Observations on the Habits of the Dipte-
rous Genus Conops.
H. T. Stainton: Synopsis of the Genus Elachista. (Plates 25. 26.)
Part. IX. Schlufs des Bandes.
J, S. Baly: Description of some New Species of Chrysomelidae. Tafel
27 und 28.
Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXII.
John Lubbock (p. 173 — 191. tab. 34. 35): On the Arrangement of the
Cutaneous Wuscles of the Larva of Pygaera bucephala.
Journal of Proceedings of the Linnean Society. Vol. IL
Fr. Smith (p. 42 — 130): Catalogue o{ ihn Hymenopterous \nsecls collec-
ted at Sarawak, (Borneo), Mount Ophir, (Malacca), and al Singapore,
by A. R. Wallace.
Sieben neue Gattungen und über 200 neue Arten sind sorgfältig in
engliscl)er Sprache beschrieben; jeder Beschreibung geht eine kurze latei-
nische Diagnose voraus. Die Abhandlung ist mit 2 Tafeln Umrifsfiguren
ausgestattet, die der Verfasser selbst ausgefül)rt bat.
Vol. III. Fr. Smith (p. 4 — 27): Catalogue of Hymenopterous Insects
collocled at Celebes by A. R. Wallace.
Es sind 58 Species, die alle zu bereits aufgeslellteo Gattungen ge-
hören, beschrieben.
Ze'äscliriftschuu. xxxvi
Fr, Walker (p. 77 — HO): Catalogue kÄ Dipterouslnsccls collected in the
Aru Islands by Mr. A. K. Wallace witli Descriptions of New Species.
EutliältBesclireibungcn von 5 neuen Gattungenund 99 Arten.
Proceedings of the Zoological Society of London.
Fr. Moore (p. 3): Monograph of tlie Asiatic Species of ^eptis and
Afhyma, two genera of Diurnal Lepidoptera belonging to the Family
JNyniphalidae.
Enthält Beschreibungen von 16 neuen Arten nebst 3 Tafeln.
Annales and Magazine of Natural History.
Second Series. Vol. XX.
J. V. Wollaston (p. 503 — 506): On certain Coleopterous Insects from
the Cap de Verde Islands.
Enthält Beschreibungen von: Isomalus Hesperidum, Monocrepidiusl
Grayii and Phaleria Clarkii.
Third Series. Vol. l. J. V. Wollaston (p. 18—28, 113-124): Brief
diagnostic characters of undescribed Maderan Insects.
83 neue Species sind characterisirt: Coleoptera 2. — Orthoptera 2 —
Hymenoptera 31. — Diptera 21. — Lepidoptera 21. — Hemiptera 6.
Zwei Tafeln liefern 17 von VVestwood aussieführte Fis:uren.
Fr. Moore (p. 48): Descriptions of the uew species of Diurnal Lepidop-
tern. ( Liinenitis Mala Manilla ; L. calidosa Ceylon ; Hestiita Mena
North. India.)
A. Murray (p. 127 — 135): List of Coleoptera receiv. from Old Calabar,
on tlie west Coast of Africa. (Forts, von Vol. XX p. 126.)
Fünf neue Carabicinen aus der Gruppe der Chlaenier sind sorgfältig
beschrieben, 4 schon früher bekannte nochmals charakterisirt. Einige der-
selben sind schon früher (Vol. XX tb. 13 1S5B) abgebildet worden.
Vol. II. J. Nietner (p. 175 — 183, 418—431): Description of new Cey-
lon Coleoptera. (Fortsetzung von Vol. XX. Ser. 2. p. 375.)
27 neue Carabicinen sind mit Sorgfalt beschrieben; die Beschreibun-
gen legen ein günstiges Zeugnifs für die Beobachtungsgabe des Verf. ab.
Von den drei neuen Gattungen gehören zwei, Calodromus und Megariste-
rus, zu den Harpaliden, die dritte, Spathiuin, zu den Pogoniden. Die
Mitlheilungen über die Lebensweise zeigen, dafs H. Nietner auch ein
aufmerksamer Sammler ist.
V. Wollaston (p. 196 — 197): Description of a Coleopterous Insect
from the Canary Islands. Coplostethus ? canariensis (Farn. Elateridae).
F. Walker (p. 202 — 209, 280—286): Characters of some apparentiy un-
described Ceylon Insects.
Die Abhandlung entspricht ohne Zweifel in pecuniärcr Beziehung der
Absicht des Verf.; in wisstiisciiaftlicher Hinsicht haben die Namen nicht
mehr Werth als blofse Catalogsnamen. Entomologen werden heutzutage
gewifs nicht Gattungen anerkennen, die in der folgenden Weise aufgestellt
xxxviii Zeitschriflschau.
sind'): yitidulopsis „JNilidulae valde afßnis, Antliobio similliina. Abdo-
men elytris duplo longius", oder Arten, die in diesem Style cbaraktcri-
sirtsind: Bembidiumfinilum. Niger, nitidus, tborax subrotundato , ely-
tris postice fulvo bimaculatis".
A. White (p. 264 — 275): Descriplions of some apparently unreeordcd spe-
cics ofLongicorn Beelles, belonging to the genera Phrissona, Nyp/tona.
27 Arten sind kurz beschrieben.
V. Wollaston (p. 337 — 339): On a new genus of European Coleoptera.
Antidipnis riibripes (Colotes rubripes Jacij. Duval).
A. Murray (p. 340 — 348): List ot" Coleoptera received from Old Calabar
on the West Coast of Africa. (Forts, von Vol. I. Ser. 3. p. 135.)
2 neue Carabicinen - Gattungen, Ectenognathus und Diatypus, und
8 neue Arten, die zu diesen, zu Oodes und Orthogonius gehören, sind
ausführlich beschrieben.
p. 353 — 360. Spicelegia Entomologica.
I. A, White: Description of Telocera IVoUastoni, an apparently unre-
corded species of Longicorn Bcetles from Australia.
II. H- Jeckel: Descriptions of New Curculionidous Beetles collected
on the voyage of H. M. S. Herald.
Die neu beschriebenen Arten sind: Arrlienodes xanthozonatus , Pre-
podes Jckelianus^ Synosoinus (nov. gen.) geonomoides, Sphenopterus diinia-
tipennis.
V. Wollaston (p. 407 — 415): On additions to the fliadeiran Coleoptera.
Diese Nachträge bestehen in 10 Arten: Olislhopus httmerosus Schaum
in lit. (OliHlhopus maderensis var. /? Wo 11. olim.) Sienolophus margina-
tus Dej.; Corticaria maculosa n. sp.; Lathridius delectus n sp. ; Rhyzo-
perlha bifoceolata n. sp.; Rhyncolus capitulum n. sp.; Obrium briinncuin
F.; Euxestus nov. gen. (Farn. ErotyUdae) E. Parkii n. sp.; ^rfe/i«« Che-
vrolat (ined.) (Farn. Tettebrionidae); A. farinaria n. sp. und Ochlheno-
inus punclatus (Dej ) Laferte. Die Zahl der Coleoj)teren- Arten, die
dem Verf. al.s 31aderenser bekannt sind, beträgt jetzt 593.
Ch. Darwin (p. 459 — 465): On the agency of Bees in the fertilizalion
of Papilionaceous Flowers, and on the crossing of Kidney Beans. (Ex-
tracted from the Gardener's Chrouicle of November 13. 1858.)
The Journal of the Royal Dublin Society. Vol. I.
W. Carte (p. 250): Observations during the Campaign of 1854, 1855
and 1856, on the Crimea, its climate and Zooiogy.
Enthält ein Verzeichnifs von 146 Käfer-Arten.
' ) Es wird somit auch in England von einem tüchtigen Fachgenos-
sen die Uichligkeit der in dem Protokoll der Dresdner Entomologen-Ver-
sammlung p. XVI sub § 12 aufgestellten Forderung anerkannt. Die oben
angeführten Beispiele legen ein in der That eclatantes Zeugnifs von der
mangelhaften Bildung und der gänzlichen wissenschaftlichen Unfähigkeit
des II. Walker ab. H. Schaum.
Zeitschriftschau. xxxix
The Natural History Review and Quarterly Journal of Science.
Edw. Burcliell (p. 53): Oii ailditions to the Irisli Lepidoptera.
Crozier (p 125): A Cafalogue of Lepidoptera captured by the author
during the last Summer iiear Chatham.
Ihe Zoologist enthält nebst Notizen über Fang und Lebensweise in-
teressanter brittischer Arten folgende Artikel:
A. Matthews (p. 6032): Ptinella Britannica n. sp. soll mit Ptilium ap-
teruin Guerin verwandt sein.
A. Matthews (p. 6104 — 6111): A synonymic List of the British Tricho-
■pterygidae. Der Verfasser verlheilt die ihm bekannnten britischen Ar-
ten in folgende Gattungen: Ptinella Motsc'h. (Britannica Matthews)
— Pteryx n. §en. l n. sp. (mutabi/is Matthvws) — Trichuptery.x K'irhy
12. — Micrus Mots. 2. — Titan n. gen. 1 {abhrevialelliis Heer, Trichopte-
ryx Titan ? INewman) — Ptiliinu Erichs. 7. — Ptenidiuni Erichs. 4.
— Nossidium Erichs. 1. Die neuen und die von Motschulsky in Vor-
schlag gebrachten Gattungen sind beschrieben, die Charactere derselben
bestehen nur in äufseren Verschiedenheiten; auch die neuen Arten sind
beschrieben.
H. Doubleday (p. 6103): Description of a British Eupithecia, new to
Science : E. viminata.
The Entomologist's Annual for 1859. Edited by H. Stainton
enthält;
1. A list of British Entoraologists arranged alphabetically.
2. The some arranged geographically.
3. A Synopsis of the British Phryganidae. By Dr. Hagen. Part 1.
4. Notes on the capture of rare species of Hymenoptera in 1858 with
some observations on their economy etc. By Frederick Smith.
5. New British Species of Coleoptera noticed in 1858. By E. W. Jan-
sen, Secr. Ent. Soc.
6. New British Species of Lepidoptera in 1858. By the Editor.
Dieses von H. Stainton Jierausgegebene Journal ist das ganze Jahr
hindurch regelniäfsig ersciiienen; es ist vorzüglich mit Berichten von Fän-
gen und mit Verzeichnissen von Iiiseclen, die im Tausch angeboten oder
verlangt werden, gefüllt; dieses System ist, begünstigt vom Herausgeber,
endlich auf einen Punkt angelangt, um unserer Wissenschaft in der Ach-
tung aller ehrenhaften Leute ernstlich zu schaden Die erste Seite ist
einem Leitartikel vorbehalten, der gelegentlich einen Gegenstand von wis-
senschaftlichem Interesse behandelt, aber nicht selten auch einen Einfall
des Herausgebers befürwortet; die letzte Seite ist gewöhnlich mit Anzei-
gen gut gelullt. Edward W. Janson.
XL ZeUschrif tschau.
Amerikanische Zeitschriften. (Ref. Le Conte.)
Transactions of the New York State Agricultural Society for
1857. (Albany 1858).
Asa Fi Ich setzt seine wertlivoUen biologischen Mitlheilungen in ei-
nem Fourth Report on the uoxious and other insects of the State of New
York fort. — Es sind hier die Parasiten der Coniferen abgeliandelt und
die Lebensweise eines jeden Verwüsters ist genau geschildert; von den vie-
len werthvollen Bemerkungen mag besonders die hervorgehoben werden,
dafs Teriiies frontalis bisweilen in Gesellschaft mit Formica riifa lebt
und von der letzleren ernährt und beschützt wird. Es sind viele neue
Arten aus verschiedenen Ordnungen beschrieben und manche Berichtigung
der Noraenclatur befürwortet. Z. B. ist Monohammus confusor Kirb. als
notntus Drury, CaUichroma splendidiim Lee. als suaveolens Linn. auf-
geführt. Sehr ausführlich sind besonders die Dliltheilungen über die Ar-
ten von Tomicus; Holzschnitte erläutern hier die verschiedenen Gänge
der einzelnen Arten. Als T. materiarius ist eine kleine Art von C'or-
thylits beschrieben, welche eine gerade Gallerie mit dicht neben einander
stehenden perpendiculären Aesten bohrt Hinsichtlich der INamen einiger
Käfer mufs ich leider eine vom Verf. abweichende Ansicht hegen; p. 697
beschreibt er einen l^algus serricollis, der nicht von V. canalicu-
latus verschieden ist. Chalcophora virginiensis des Verf. ist nicht
die dunkel gefärbte Art, die in Europa für den Herbsl'schen Käfer dieses
INamens gehalten wird (Drury's Abbildung und Beschreibuug sind keines-
wegs deutlich), sondern die grofse bronzefarbene Art, die Laporte und
Gory als B. liberta Germ, abbilden, mit der sie jedoch sehr wenig
Aehnlichkeit hat. In der Arbeit über die nordamerikanischen Bupresten,
die ich jetzt vorbereite, habe ich sie Ch. fortis genannt. lu Folge die-
ses Irrthums ist die ächte Ch. virginiensis als nov aeboracensis
Fitch. beschrieben. C. oregoiiensis Fisch, ist anguslicoUis Lee.
In den Tr^nsaclions derselben Gesellschaft ist Say's Abhandlung „on
Heteropterous Heniiptera"' und seine Correspondenz über das die Bauai-
wollenpflanze verwüstende Insect wieder abgedruckt worden.
Proceedings of the Academy of natural sciences of Phila-
delphia. 1858.
Vom Ref. wurden p. 59 — 89 ,,Descriplions of new species of Coleop-
tera coUected by the United States and Mexicau Bouudary Conunissiou
under Major W. H. Emory" veröH'entlicht.
Derselbe gab p. ISO eine Miltheilung über die Arten von jE/o^e.s, die
innerhalb der vereinis;ten Staaten gefunden sind. 65 Arten sind hier in
20 Gruppen vertheilt, 26 derselben sind auslührlich beschrieben, die an-
dern schon früher bekannten nur namhaft gemacht'
Hinsichtlich der Coleopteren von Japan habe ich bemerkt (I. c. p. 163),
dafs einige Arten eine aulTallende Aehnlichkeit mit Arten der Vereinigten
Zeilschriflschau. XLi
Sfaalen zeigen; diese Aelmliclikeit bestellt aber nicht zwisclien solcben, die
der Ostseite beider Continente oder den beiden Küsten des stillen Mee-
res eigen sind, sondern wurde an Arten beobachtet, die zu kosmopoliti-
schen Gattungen gehören, und fand zwischen Arten von Japan und solchen
der atlantischen Staaten statt. Ich habe früher bei einem Vergleiche der
Käfer des westlichen Amerika mit denen von Europa gezeigt, dafs, wenn
ein Parallelismus existirt, er ebenfalls in Gattungen von ahnlich weiter
Verbreitung vorkommt.
An demselben Orte p. 164 wird ein merkwürdiger Carabus von Ha-
kodadi (Japan) erwähnt, welcher mit der laugen Form von Dainasler die
Sculptur der Flügeldecken gewisser Caraben verbindet (enge Reihen von
Punkten und drei schwache Keltenstreifen), und der Spitzen an den Flü-
geldecken, die Damasler besitzt, entbehrt.
J. C. Fisher ( p. 179 tb. 2j beschreibt Argxjniiis Astarte, eine
neue Art, die sich von Idalia durch kleinere und minder zahlreiche weifse
Flecke der Hinterflügel unterscheidet.
R. Uhler (p. 29 — 31): New Species of Neuropterous insects collecled
by the INortli Pacific Exploring expedition under Capt. Rodgers.
Es werden Libellula japonica, phalerata , speciosa, Cordulia viridi-
aenea «nd Panorpa leucoptera beschrieben , alle von Japan.
Journal of the Academy of nat. scienc. of Philadelphia.
2. ser. Vol. 4.
Le Conte (p. 9 — 42): Catalogue of Coleoptera of the regions adjacent to
the Boundary line between the United States and Mexico.
Diese Abhandlung giebt die Beschreibungen der neuen Arten, einen
Ueberblick über die Vertheilung der Gattungen und Arten in dem Land
strich zwischen dem mexicanischen Meerbusen und dem stillen Meere und
einen Catalog (mit Hinweis auf die Beschreibungen) von etwa 1000 Arten.
Nach alledem sind die Leistungen auf dem Gebiete der Entomologie,
welche im Jahre 1858 in den Vereinigten Staaten von Nordamerika er-
schienen sind, nicht zahlreich und ausgedehnt, aber insofern von Einflufs
auf den zukünftigen Fortschritt der Wissenschaft, als sie denen das Stu-
dium erleichtern, welchen eine grofse Bibliothek nicht zugänglich ist.
Le Conte.
Gedruckt bei A. \V. Schade in Berlin, Griinstr. 18.
Berichtigungen.
Im ersten Bande:
S. 143 Z. 1 von unten lies statt die Flügeldecken: die Fühler.
Im zweiten Bande:
S. 9 Z. 8 von unten lies statt Tafel I.: Tafel III., III.
- 353 - 10 von oben fehlt hinter angustella ein Komma
- 353 - 4 von unten lies statt Art,: Art und.
- 354 - 14 von unten lies statt Ps.: B.
- 354 - 12 von unten lies statt musceam: muscam
- 354 - 10 von unten lies statt so: je
- 354 - 9 von unten lies statt fast: sehr
- 354 - 11 von oben lies statt Nocluina: Noctuinen
- 356 - 12 von oben ist das Tafelcitat hinter Leiocampa zu streichen.
- 358 - 10 von oben ... camelina
- 358 - 11 von oben ... cucullina
- 356 - 16 von oben lies statt meleagana: meleagoiia
- 358 - 19 von oben lies statt palpinum: palpina
. 358 - 12 von unten lies statt die: den
. 386 - 1 von unten lies statt Bemerkungen: Beinbidicn
Im dritten Bande:
S. 37 Z. 6 von oben lies statt Taf. I.: Taf. IV.
. 38 - 19 von unten lies statt Taf I.: Taf IV.
. 40 - 5 von oben lies statt Taf. I.: Taf. IV.
Die Erläuterungen zu Tafel I. sind auf Seite 79, 80 und 81 gegeben.
Zeitschrift schau.
Wiener Entoraologische Monatschrift, 3 — 6, 1859.
No. 3. J. R. Sohlner (S. 65.): „Ein Votum über die von der Dresdner
Entomologen-Versammlung angenommenen Gesetze der entomologisclien
Nomcnclalur*', behandelt den wichtigen Gegenstand doch wohl nicht
in recht schart' durchdachter mid wirklich förderlicher Weise. Das
gemäfsigte Streben der sogenannten Nomenclatur-Gesetze (ein Wort
an welchem ScJiiner Ansti;fs zu neiimen scheint) scheint auf pag. 68.
fast absichtlich verkannt zu wei'den; ebendaselbst zeigt die Bemerkung
über Stichopterus, dafs Schiner v. Kieseiiwetter's Auseinandersetzung
über ähnlich gebildete Namen (pag. XIII INole 2. Abs 4.) gar nicht
gelesen hat. Lassen wir übrigens die Gesetze einfach für sich sprechen,
ohne weiter über ihren Nutzen, ihre Kedaction und Widersprüche, so
wie die des Schiner sehen Aufsatzes zu discutiren, so haben wir nur
auf die Frage: „Warum sollte ein solcher Entomologen -Conirrefs sich
nicht damit beschäftigen, die im Laufe eines Jahres publicirten Nova
näher zu prüfen, sie mit den allenfalls eingesandten ßelegsäicken zu
vergleichen, die Relationen und Einwendungen einzelner Fachmänner
über sie anhören" zu antworten: weil er unmöglich Zeit dazu hat.
J. Mann (S. 78. ): Verzeichnifs der im Jahre 1858 in Sicilien gesammel-
ten Schmetterlinge. (Fortsetzung und Schlufs S. 161 — 178.)
F. Kutschera (S. 107.): Beiträge zur Kenntnifs der europäischen Halti-
cinen. In der Fortsetzung (S. 129 — 141) schreitet die Arbeit bis zur
Bestimmungstabelle der Gattungen fort. Der Ansicht des Ref., dafs die
Gattung Orestia, welche Gerstäcker zu den Eumolpiden mit einfach zu-
gespitzten Klauen bringt, in die Halticinen - Gruppe gehört, tritt Kut-
schera sogar so weit bei, dafs er sie mit Crepidodera vereinigt.
J. Lederer (S. 118.): Classification der europäischen Tortricinen, dazu
Taf I. und II.
R. Schiner (S. 126): Revue der periodischen Schriften. (Fortsetzung
auf S. 141 — 1.5.5. und S. 1.58 — 160.)
L Miller (S. 128 ) hält Otiorkynchus ticinensis gegen die Ansicht des
Autors (vergl. p. 92 ) für identisch mit y'or^js Ros enh., in dem er den
vekeinens Schh erkannt, nicht latipeniiis wie er früher nur in Folge
eines Schreibfelilers angegeben.
Loew (S. 156 — 158) beschreibt Orinlix nnp^uAlala ans Spanien und Pia-
tyaloma tegnlaria aus Krain und dem südlichen Europa.
C. und R. Felder (S. 178 — 186.): Lepidoplerologisohe Fragmente. Dazu
Taf III und IV. Es werden 10 exotische Schmetterlinge beschrieben.
Beri. Eutoiaol. Zeitschr. HI. 21
xLiv Zeilschriftschau.
Ledorer (S. 186 — 191): Ein paar Wote über Dr. Herrlch-ScliälTer's Cri-
tik meiner ]Noclulnen Europa's im Regenshurger Correspondenzblatle
1858.
Sitzungsberichte der kaiserl. Academie der Wissenschaften.
Wien. 1858. Bd. XXIX — XXXIV.
Heeger macht uns Bd. XXIX. S. 100 — 120 mit der Entvviekelungsge-
scliichte von 6 Krifern ( Diholia fentornlis, Rhagium mordax, Hallica
fuscicornis, Argopus hemisphaericux, Gnleruca xanlhomelaena und Coc-
cinella \1 -guttata) bekannt; Bd. XXXI. S. 295— 309 mit der von eini-
gen Dipteren {l'ipiza vitripcnnis und varipes, Phylomyza affinis, Chlo-
rops numerata, Xylop/iagus varius und JJrosophifa funebris Germ., als
deren Männchen sich Dr. pkalerata herausgestelll liat.
Kolenati beschreibt (Bd. XXIX S. 241—249.) zwei Poduriden {Tritomu-
rus macroceplialus aus der Slouper Höhle in Mähren und Anurophorus
KoUarii von den sleierschen Alpen), und zwei Psilopteriden aus Ost-
indien ( Docophorus tnacrotriclins und Sirmus sculplus). Diese Auf-
sätze, so wie die Beiträge zur Kennlnifs der Arachniden (Bd. XXXIII.
S. 69 — 89.) sind von 2 Tafeln begleitet; letztere enthalten die Beschrei-
bungen von 21 neuen Blilben.
Nach Kollar's Mittheilungen (Bd. XXXI. S. 339.) über Ida Pfeiffer's
Sendungen von Naturalien aus Mauritius und Madagascar kommt sowohl
Sphinx atropos als Acrü auf Mauritius vor; eine neue Saturnia soll
als Idae beschrieben werden^ eine unbeschriebene Termite wird den
Mangobäumen, ein neuer Coccus allen Bäumen äufserst schädlich.
Basch's ., Untersuchungen über das chilopoetische und uropoetische Sy-
stem der ßlatta orientalis'' (Bd XXXIII. S. 234—235.) sind von 5 Ta-
feln begleitet.
Stettiner Entomologische Zeltung, 1 — 6. 1859.
DieNeujahrs-Supplik ei neszerknirschtenNovellenscli rei-
bers (S. 1 — 2.) hat uns ausgesprochener Mafsen nicht zu beschäftigen;
die Rede zur Stiftungsfeier des Vereins spricht die Zufriedenheit mit dem In-
halte der Zeitung, so wie mit dem Gedeihen und der Thätigkeit des Vereins
aus, für welche abgedruckte, briefliche Belege mit mehr Auswahl als frü-
her beigebracht sind.
A. Speier (S. 12.): Lepidopterologische Beobachtungen auf einer Wan-
derung über das Stilfser .loch.
H. Hagen (S. 35.) wünscht die Ansicht bestätigt, dafs in der Gattung
Coniopteryx Hai, Stücke mit verkümmerten Ilinterflügeln die Männ-
chen sind.
Suffrian (S. 40.) zeigt dafs Chrysoincla lO-pustulata Fabr. von Domingo
= h-punctata L. ist, scheidet Lema vcutralis n. sp. (= abdominalis
Dalm. ) von abdominalis Ol. und weist die Identität von Lema coele-
stina Erman und pubescens Lacord. aus Guinea nach.
Zeilschriftschau. XLV
Cornelius (S. 44.) beschreibt die Larve von Lema rvgicollis Kug.
Franz Schmidt (S. 46.) beschreibt A'ocfwa ^«nrf« n. sp. von Wismar.
Werne bürg (S. 48.): Die Lepidopteren in Thunberg's Dissertationes
academicae. (Schlufs )
Pfeil (S. 74.) erklärt es für sehr wahrscheinlich, dafs Hylecoetus flahelli-
cornis eine dritte Form des (/ von H. dermestoides ist; die Beschrei-
bung der Larven und Puppen ist ausführlich; die Zeichnungen zu der
beigegebenen Tafel sind von Hagen entworfen.
S. 83 — 87. sind die von Klug und Erichson in einem Verzeichnisse der
verkäuflichen Dupla des K. entomologischen Museums in Berlin, d. d.
10. August 1842, gegebenen Diagnosen neuer Insectenarlen vom Senegal
abgedruckt.
E. Mayr (S. 87) freut sich, dafs uuler den von ihui aufgezählten 49 rus-
sischen Ameisen keine neue ist.
Anton Dohrn (S. 91) behandelt die exotischen Wanzen-Gattungen Eti-
lyes, Yolinus und fiycanua aus der Gruppe der Harpactoridae. In den
Beschreibungen der neu aufgestellten Arien bildet die Ueberselzung der
kurzen Diagnose meist den Haupttheil, welcher somit ebenso gut hätte
fortbleiben können.
J. Wullschlegel (S. 100) führt die Seltenheit von CucuUia campannlnr
Freyer auf die Rötheikrankheit der Kaupen, die auch viel von Ichneu-
monen leiden, zurück.
H. Hagen (S. 101) macht auf den historischen Werth von Georgi's Fauna
Rufslands aufmerksam, so wie (8.204) auf Georgi's Beschreibung von
St. Petersburg von 1790, in der ßoeber 720 Insectenarten aus dem Pe-
tersburger Gouvernement aufzählt.
Fr. Ruthe (S. 103) beschreibt das (^ von ^rfl^/ws /wo/or (Braconide).
Heinr. Dohrn (S. 105) \itsc\\r^\hi Forficula Freyi von Aarau und schei-
det F. Orsini Gene von der bigultata.
v. Chaudoir (S 113) liefert einen gröfseren „Beitrag zur Kenntnifs
der europäischen Feroniden", in dem mehrere neue Arten ' ) aus Europa
und rSordafrika beschrieben, die Beschreibungen bekannter ergänzt und
verschiedene werthvoUe Bemerkungen auch über Zabrus und Amara
gegeben sind; so wird z. B. die Vereinigung von Astigis Ramb. mit
Abacetus Dej. gerechtfertigt und die nordaraerikanische Amara obesa
Say von der patricia durch stark punktirte Episternen der Hinterbrust
richtig geschieden: dagegen lassen die grofsen Verschiedenheiten in
' ) Feronia ambigua aus Corsica ist bereits von Fairmaire (Rev. Zool.
1858), Tanythrix senilis bereits von Schaum in dieser Zeitschrift Jahr-
gang III. p. 45. beschrieben; Sphodrus glyptomerus Ch au d. (die Vaterlands-
angabe Kärnthen ist sehr wahrscheinlich irrig) ist mit Gkilianii von Schaum
identisch, welcher allerdings die Sculplur der Füfse übersehen hat und
deishalb mit dem Titel gelehrter Professor beehrt zu werden scheint. Fe-
ronia planiuscula = Feirolerii Heer.''
21*
XLVi Zeilschriflschau.
der Sculptur des H;ilsscliildes von Feronia incoinnioda Schaum und
melas die Aufstellung dieser Art doch wohl von Seiten eines Autors
billis;en, dem man es im Allgemeinen so wenig vorwerfen kann, Exem-
plare und nicht Arten zu beschreiben. — Die Beha up tung (wie Chau-
doir angiebt), dafs Percits PaykuUii und Dejanii zu einer Art gehören,
ist von mir nie aufgestellt, sondern nur die Vernuithung.
H. Hagen (S. 131) giebl eine auf Typen gestützte Bearbeitung der Phry-
ganiden Pictet's.
H. de Saussure (S. 171): Description dune Serie d'Hymenopteres nou-
veaux de la tribu des Scoliens. Neben einer gröfseren Anzahl neuer
Arten aus Südafrica und Westindien ist eine aus Montevideo und eine
aus Turcomanien beschrieben; 4 Arten sind auf Taf II. abgebildet.
H. Keinhard (S. 191) giebt eine Zusammenstellung der in Blattläusen
lebenden Pteromalinen (etwa 20), in der Hypsicamara Katzeburgii n.
sp., aus Aphis popiili L. gezogen, hervorzuheben ist.
Tb. Kirsch (S. 107) beschreibt Cal/isthenes elegans und Cratocephalus
n. gen. songnricus ; letzteres eine eigenthümliche iWittelform zwischen
Carabus und Cnllisfhenes aus der Songorei.
V. v. Motschulsky (S. 201) glaubt, laut einer brieflichen INotiz, dafs bei
dem Sprunge einer von ihm in Panama beobachteten Ameise die Füfse
den gröfsten Antheil haben.
H. Hagen (S. 201) hat mit Interesse gefunden, dafs Fabricius, ein Entomo-
lo2 ersten Ransres, Bastarde unter den Insecten ansenomnjen hat, weil
derselbe Philos. Entomol. p. 79. sagt: Species novas provenire in insec-
tis e miscola varia existentium, suadere videntur naturae leges, copia
et affinitas specierum. — Welchen Rang nimmt heut zu Tage ein Zoolog
ein, welcher aus der Fülle und Aehnlichkeit der vorhandenen Insecten
im Allgemeinen schliefsen wollte, dafs sie durch Bastardirung entstan-
den sein müssen?
Derselbe (S. 202) giebt Notizen, nach -welchen Chelifrr wohl sicher als
Schmarotzer auf Insecten betrachtet werden darf, ergänzt Kolenati's
Aufsatz über Acenlropus niveus (Wiener Ent. Monatschr. 1858. No. 12.)
und weist nach, dafs Narysia elegans Steph. = \ysinalodoma {Tinea)
melanella Steph. ist.
Kriechbaumer (S. 204) fand Rntela gloriusa Fabr. nebst 2 Larven in
einem Klotz von Lignum sanctum.
Linnaea ento mologica. Band 13. 1859.
Suffrian (S. I): Beitrag zur genaueren Kenntnifs der Cryptocephalen
Australiens. — 97 Arten, wovon 27 neu, 39 dem Verf. noch nicht zu
Gesicht gekommen sind.
Frey (S. 172): Das Ti«ce/i-Genus Elachista. — 83, in 3 Gruppen ver-
llieille Arten.
C. Rondani (S. 31.1): De genere Orthochile. — Neben O. nigrocoerulea
Fabr. werden O. italica und Schembrii aus Italien und O, Walkeri
Zeilschrißschau. xLVii
{= nigrocoerulea Walk.) beschrieben. Dafs diese 4 nicht die einzigen
bekannten europäischen Arten sind, sondern eine O. soccata und uni-
color { = italica Rond..?) von Loew aul'gestellt sind, ist schon von
Schiner (V\'iener Monatsschrift 1859. p. 127.) bemerkt.
H. de Saussure (S. 318): INote sur famille des Polydesmides , principa-
lement au point de vue des especes americaines.
Derselbe (S. 328): Diagnoses de divers Myriapodes nouveaux.
Guil. Starswood (S. 333 — 353): Bibliographia librorum entoniologico-
rum in America boreali editorum. G. Kraatz.
Französische Zeitschriften.
Annales de la Societe entomologique de France. 1858. IV.
Bruand d'Uzelle (S. 601): Classification des Tineides. (Schlufs.) Ein
synonymischer Catalog, in dem die Merkmale der einzelnen Gruppen
(17) und Gattungen (64) angegeben, aber keine neuen Arten beschrie-
ben werden.
Beliier de la Chavignerie (S. 703): Description de varieles de Lepi-
dopteres. Dazu Taf. 14. Es sind Varietäten beschrieben von: Agrynnis
NiobeQ, T/tecla W-albtim ^, Apamea oculea cf, Pierü napi cT, Va-
7iessa urlicae $, Brephos Pa'thenias $, Chelonia piirpurea (^ und Aglia
Tau cf.
Fairmaire et Germain (S. 709): Revision des Coleopteres du Chili.
Dazu Taf. 15. Beschrieben sind mehrere neue Psiloptera-, Anthaxia-,
Stigmodera-, Tijndaris- und Agrilus-, abgebildet hauptsächlich Stigmo-
rfera- Arten; als neue Gattung neben Bitbastes wird Pterobothris auf-
gestellt.
Fairmaire et Cocjuerel (S. 743): Essai sur les Coleopteres de Barbarie.
In diesem Verzeichnisse von Käfern aus Algier, Marocco und den Um-
gebungen von Tanger, welches bis zu den Pselaphiden fortgeführt ist,
werden viele neue Arten beschrieben und zum Theil abgebildet, so
z. B. auf Taf. 16. die ausgezeichnete Gattung Dimerocerus socialor, Ca-
rabus cychrocephalus, Ctenistes barbicoUis und integricollis Fairni.
Laboulbene (S. 819): Rapport sur la session extraordinaire tenue a
Grenoble. Enthält den ausführlichen Bericht über die in Grenoble ge-
haltene Sitzung und die einzelnen Excursionen, ein Verzeichnifs der
gefundenen Pflanzen und Insecten (darunter Liophloeiis ovipennis Fairm.
n. sp. von der Grande-Chartreuse und Pliylonumus globosus lairm. n.
sp. neben Ph. salviae aus dem Lautaret) und die Verwandlungsgeschichte
von Gymnetron cainpanulae mit Abbildungen auf Taf. 17.
Buquet (S. 905): Notice necrologique sur M. Blutel.
Bulletin entomologique.
Lucas (S. CCXX) beschreibt 5 neue Pimelia, Zophosis depressipennis,
Mesostena longicoUis von Tugurt und (S. CCXXVIII) Chlaenius mon-
tanus von Medeah und Chlaenius Favieri von Tanger.
XLViii Zeitschrift schau.
Guerin Meneville (S. CCXXX) beschreibt Bruclius (Pachymerus) ica-
mae vou Quito.
Wencker (S CCXXXVI) beschreibt Anthonomus Roberti^ Apion Mar-
queti, bnrdigalense nnd Perrisii aus Südlrankreich.
Thomson (S. CCXLYI) beschreibt Psalidugnathtis Srt//ci aus Venezuela.
Sichel (S. CCXLVIH) besciireibt einen Zwitter von Bambus lapidarius.
Bigot (S. CCL) beschreibt Heteromyza Delarouzei aus Grotten im süd-
lichen Frankreich.
Bellier de la Chavignerie (S. CCLIII) beschreibt Agrotis cehicola
aus der Provence.
Annales des sciences naturelles.
Ch. Lespes (S. 225): M»'moire sur l'appareil audilif des insectes. Nach-
dem Lespes eine kurze Zusammenstellung der Ansichten gegeben, welche
den verschiedenen Autoren dafür als beAveisend gelten, dafs die Fühler
als der wirkliche Sitz des Gehörs zu betrachten seien, schliefst er sich
derselben ebenfalls an und geht genauer auf die Anatomie derselben
ein, welche durch gute Abbildungen erläutert wird.
Dumeril (S. 230): Rapport sur un memoire de M. Lespes relatif a
l'appareil auditif des insectes. Ein genauer Bericht über Lespes Arbeit,
in dem dessen Ansichten gebilligt werden.
Fahre (S. 264): Nouvelles observations sur Hiypermetamorphose et les
moeurs des Meloides. F. vermuthet dafs die Larven der Canthariden,
die denen der Meloe aurserordentlich ähnlich sind, auch ähnliche Ge-
wohnheiten haben.
Revue et Magasin de Zoologie par M. Guerin Meneville.
Annee 1858.
No. II. Lucas (S.470): Observations sur la mani&re de vivre d'une
nouvelle espece de Carpocapsa (deshaisiana Lucas) et remarques sur
les mouvements que la chenille de ce lepidoptere imprime a des grai-
nes d'Euphorbe du Mexique dans lesquelles eile se metamorphose.
Chevrolat (S. 484) beschreibt die Carabicinen Ctenostoma Jeckcfii von
Cayenne (neben Klugii) und Helluomorpha obscuricornis aus dem In-
nern von Brasilien.
Guerin (S. 488): Note sur Ihybridation des vers a soie du ricin et du
vernis du Japon.
Annee 1859.
No. L Chevrolat (S. 26): Descriplion de cinq especes nouvelles des
Coleopleres longicornes. (4 Chrysoprasis von Brasilien und Cosmisoma
semicupreum von Cayenne.)
Linder (S. 29): Descriptions de trois especes nouvelles de Coleopteres
du genrc Anophlhiilmus decouverles dans les Pyrenees {Vandellei, cryp-
licula und Orcinus).
Zeilschriftschau. XLix
Fairmaire (S. 29): Description d'une nouvelle espece Fi-anyaise du genre
Pristomjchus de Soreze. (latebricola Fairm.).
Guerin (S. 39): Analysps d'ouvrages. Nächst dem S.Hefte der Opuscu-
Jes wird eine Arbeit von Dertoloni: „Illustration des produits naturels
de Mozambique" besprochen, und eine Uebersetzung der Diagnosen der
neuen Arten der Foniassini'schen Reise gegeben; es sind: Odontocheila
Biaiiconi, Dromica riigosa, limbata, Anthia mutiUoides, minima, Teff-
lus Thomsoiiii, liembus Dukrnii.
No. 2. Fairmaire (S. 59): Description de deux Coleopteres nouveaux
d'Algerie. {Cleonus cristitlattis, Dromius vittula.)
II. de Saussure (S. 59): Orthoptera nova americana. (Diagnoses pre-
limiuaires.) Vorläufige Diagnosen von einigen neuen Mantis-, Acanthops-,
Theoclytes-, Empusa-, Acanthoderus-, Prisopus- und Xylodus- (uov. gen.)
Arten.
Opuscules Entomologiques par E. Mul sant. Huitieme Cahier.
Paris 1858. 192 S.
M. Bl. E. Mulsant et Cl. Key (S. 1): Etüde sur les Coleopteres du
geure Bruchus qui se trouvent en France.
Dieselben (S. 45): Coup d'oeil sur les insects de la lamille des Can-
tharidiens accouipagne de la description de diverses especes nouvelles
ou peu cdnnues.
In dem ersten Aufsatze sind 55 Arten aufgezählt, unter denen 3 neue:
caiialiculatus (neben imhricornis) , ulicis (neben pallidicornis), tessellatiis
(neben loti). In der Form des Halsschildes, der Schienen, der Mittcl-
und Vorderbeine und der Fühler haben die Autoien brauchbare Gruppen-
Merkmale gefunden.
Die Cantharidiens zerfallen in die Cantharidiaires und Zoiiitaires,
erstere in die Alosimates mit den Gattungen Oenas, Lydus, Alosimus (mit
7ioiicollis n. sp. von Caramanien und elegantulus n. sp. aus der Türkei)
und die Cantkaridiates mit Lagorina n. gen. (dazu sericea Waltl und
scutellala), Cantharis und Epicauta. Die Zoiiitaires zerlallen in die Zo-
nitates mit Megatravhelus n. gen. (dazu Zonitis pulita Gebl., caucasica
Pall. und punclicollis Chevr), Zonitis, Leptopalpus, Nemognatha, Apa-
lus und iu die Silarales mit Stenoria und Sitaris.
Henry de Bonvouloir.
Neuere Literatur.
Scandinaviens Coleoptera synoptiskt bearbetade af C. G.
Thomson. I.Tom. Lund. 1859.
Die ^rofse Sorgfalt, welclie der Verfasser bereits früher auf die Be-
arbeitung der einbeimischen Arten einzelner schwieriger Gattungen, na-
uientlicli aus der Familie der Stapbylinen, verwandt bat, wird sich ohne
Zweifel auch in seiner Synopsis der skandinavischen Käferfauna nicht ver-
läugnen, deren erster. uns vorliegender Band von 161 Seiten dem Conspec-
tus familiaruni et generum Scandinaviae gewidmet ist.
Sehr zweckmäfsig wurde für denselben durchgängig die lateinische
Sprache gewählt. Die Charakteristik der 14 Series {Carnicori Latr. ,
Pa/picunies Latr., Ainphibii Gyll. , Rrachelylra, Clavicornes, Lamelli-
corries, Platysoma, \ijlupliagi, Fnngicula, Serricornes, Heteromera, Rhyn-
chophuri, Lüngicornea Latr. und Fliylluphagi KirbyJ ist meist in 6 —
8 Zeilen gegeben; die Series zerfallen zunächst in stirpes (z. B. die Cur-
soria und ^ataturia, in die sich die Carnivori scheiden), diese in fami-
liae (z B. Cicindefetae, Carahici); für die subfamiliae, tribus und subtri-
bus wird eine analytische Gegenüberstellung durch sogenannte Divisionen,
Sectionen und Phalangen in vielen Fällen vermittelt. Hierdurch kürzen
sich die Diagnosen der Galtungen meist bis auf einige Zeilen ab. Die
für die Charakteristik derselben benutzten Merkmale lassen in vielen Fäl-
len eine durchaus selbstständige Wahl von Seiten Thomsons erkennen,
und sind zum Theil solche, welche von anderer Seite wenig oder gar
nicht angewandt sind; wenn wir auf die Btdeulung, welche hiernach ge-
rade der erste Band iür die aufserschwedischen Entomologen nothwendig
haben mufs, aufmerksam machen, glauben wir zugleich das beste Lob für
die darauf verwandte Sorgfalt zu ertheilen.
In der Anordnung der Familien tritt der Verfasser zwar vielfach ge-
wissermafsen selbstständig auf; ein erfolgreiches Streben nach natürli-
cher Gruppirung ist indessen für uns nicht recht erkennbar und es herrscht
im Allgemeinen mehr Willkühr als tiefer eingehendes Erwägen vor; dafür
möchten wir z. B. als Belege, deren Duschführung an diesem Orte zwar
nicht gut möglich, aber auch wohl nicht nüihig ist, ansehen, wenn wir
die Peltidae, liyturidne und Micropeplidae neben einander, xiosodendron
den I^itiditfidae zugezählt, unter der Tribus Otiurhynchina die Gattungen
Otiur/iyiii/iiis, Hiirynulus, Omias, Trachypidueus, Cneurhinus, fuuiartia^
Slruphusoiitus, yeliucarus, Trupip/iorux, Sciaphilus, Brnchyderes sich fol-
Neuere Lileraiur. Li
geu, unter iler Tribus Phyllohüna ') Polydrostis und PhtjUuhius sehen,
GroHops mit Hydronomns , Eagous und Lyprus zur Tribus der Bagoina
vereint finden etc. In der Familie der Stapliylinen scheinen die grofsen
Formen ihrer Gröfse halber obenan zu stehen; Euaesthetus ist von den
Stenina durch die Pfdoeocliarina, Trichophyina , Hypocyptina und Aleo-
charina getrennt; an der Spitze der letzteren steht (iymiiusa und Lome-
chusa. Zu solchen und ähnlichen Resultaten kann man allerdings leicht
gelangen, wenn man beim Aufbau des Systems auf die Mundbildung keine
Rücksicht nimmt; wie sich dies aber mit dem Motto ^) des Titelblattes
verträgt, vermögen wir nicht abzusehen. Aus dem Complex von Merk-
malen, vvelclier die Grundlage eines natürlichen Systems der Staphylinen
bilden soll, dürfen die Mundbildungen gewifs nicht ausgeschlossen werden,
denn gerade hier vermag häufig die Beachtung scheinbar unbedeutender
Merkmale die nützlichsten Winke zu geben.
Vermissen wir somit in der systematischen Gliederung wohl nicht
ohne Grund die Durchführung des Scopolischen Grundsatzes, so scheint
bei der Aufstellung der Gattungen nicht selten eine Interpretation desselben
in dem Sinne staltgefunden zu haben: auch das untergeordnetste Merkmal
kann zur Begründung einer Gattung benutzt werden. Der angegebenen
Diagnose zufolge unterscheidet sich z. B. ßessobia von Alianta einzig da-
durch, dafs bei der ersleren das zweite Glied der verdickten Fühler gleich
dem ersten ist, während es bei der letzteren länger ist. Haarfeine Unter-
schiede können wobl dazu benutzt werden einseitig Gruppen uqd Gattun-
gen äufserlich unterscheiden zu lehren, aber 'nicht das Wesen derselben
o
bedingen. Das letztere geschieht zwar scheinbar, wenn z. B. Lebiina, Fe-
roniina etc. als Phalanx den Harpalina ^ ) und Chlaeniina gegenüberge-
stellt werden, weil sie zwei, diese nur eine Borste neben denAugen haben; aber
darum ist auch diese Grnppirung keine natürliche, indem Zahriis weit von
den Amnren getrennt und von Thomson zu den Harpaliden gestellt wird.
') Diese Gattungen, von denen einzelne Arten sich sogar täuschend
ähnlich sehen, z. B. Phyll. oblongus und Pulydr. PirazoUi Stierl. , re-
präsentiren offenbar zwei ganz ve; schiedene Bildungstypen unter den Rüs-
selkäfern, die sich in ähnlicher Weise in der Form von Foncartia und
Plochifs, Cneorhinus und Perilehis gegenüberlreten.
*) „Classes et genera naturalia non sola instrumenta cibaria, non so-
lae alae, nee solae alae constituunt, sed structura totius ac cujuscjue vel
minimi discriniinis diligenlissima observatio"'.
^) Dafs bei Bradyccllus ptiheaceiis u. A. der abgekürzte Streif, dessen
Vorhandensein den einzigen Charakter der Harpalinen- Tribus bildet, gar
nicht vorhanden ist, mag nur beiläufig erwähnt werden; die Angabe, dafs
bei den Notiophilinen die Epimereu des Mesothorax die Mittelhüfteu nicht
erreichen, und die des Mesothorax bei den ßrosciuen undeutlich sind, ist
nicht richlis.
LH Neuere Literatur.
In diesem Sinne müssen wir die Wahl der Merkmale für die Begränznng
und Ciianikltristik der Tribus häufig als eine willkührliche bezeichnen;
dadurch, dafs sie hauptsächlich nur auf der Untersuchung der skandina-
vischen Formen beruht, verliert sie aufserdcm von ihrem allgemeinen
Werthe. Wird z. B. von der Panagaeina gesagt: caput pone oculos in
Collum constrictum, elytra intcera Stria niarginaii seriatim punctata, so
pafst ersteres nicht auf den bekannten Panagaeus elegans üej. und P.
(Eugnathus) distinctus Ilald., letzteres nicht auf den P. fasciatus Say.
Nach den Vorarbeiten, welche Thomson in der Naturgeschichte der
Insecten Deutschlands, in Mulsant's Hisloire naturelle des coleopteres de
France und dessen Opuscules entomologicjues, in Redtenbaciier's Fauna
austriaca und anderen Werken gefunden, raufs es gewifs überraschen, in
seinem Conspectus 150 neue Gattungen aufgeführt zu finden, von denen
ein Sechstheil allein auf die Gattung Homalota kommt. In wie weit bei
der Aufstellung dieser Genera auf die übrigen europäischen Arten der Gat-
tungen, denen sie entnommen sind, die (durchaus nothwendige) Rücksicht
genommen ist, kann erst der Einblick in die folgenden Bändchen lehren.
Aber selbst diese vorausgesetzt, scheint es im vorliegenden Falle noch
sehr fraglich, ob sämmtliche Gattungen ohne Weiteres wirklich als solche
anzuerkennen sind, oder ob nicht ein besonderer Ausspruch von solchen
abzuwarten ist, die sich eindringlich mit dem Gegenstande im Allgemeinen
oder mit den einzelnen Familien beschäftigt haben. Lassen wir das Erstere
gelten, so «dürften Andere in ähnlichen Fällen schwerlich der Versuchung
widerstehen, auch die natürlichsten Gattungen ') beliebig weiter zu zerspal-
ten. Das Letztere scheint uns defshalb angemessen, weil gewifs nur die
Minderzahl der aufgestellten Gattungen*) Anspruch auf allgemeine Geltung
machen darf.
Einen glücklichen Ausweg in der vorliegenden Frage würde vielleicht
noch Mancher darin zu finden geneigt sein, dafs doch die Mehrzahl dieser
Gattungen als gute Untergattungen beizubehalten sein möchten. Hiergegen
müssen wir es als unseren sehnlichsten Wunsch aussprechen, dafs man
endlich dahin gelangen möge, den Begriff der Untergattung als einen gänz-
lich unhaltbaren fallen zu lassen, und es vor allen Dingen als unerlaubt
betrachten, Untergattungen mit eigenen Namen zu versehen; geschähe nur
das letztere, so würde sich wenigstens das Interesse, dergleichen zu pro-
duciren, aus leicht begreiflichen Gründen erheblich mindern.
Für den Zoologen darf nach Linnes Vorgang nur der Begriff der Gat-
') Oxijtclus ist z. B. in 5, Agabus in 4 Gattungen aufgelöst, Homa-
lota cuspidata bildet nach den Angaben des ersten Bandes ein eigenes
Genus, weil das siebente Segment hinten zugespitzt ist u. s. w.
^ ) Zu derselben würden etwa die einzelnen Peltis - Arten gehören,
welche recht gut als Typus für ebenso viele Gattungen gelten können ;
ferner Caccobius, Adcnuphorus , Caeuorse.
Neuere Literatur.
hin
tung, nicht der von Gattungen ersten und zweiten (und warum nicht eben
so gut dritten und vierten) Ranges existiren. Artencomplexe deshalb zu
benennen, weil sie irgend ein Merkmal von untergeordneter Be-
deutung zeigen, mag dasselbe noch so greifbar sein, ist ebenso un-
nütz als widersinnig; bereits vorhandene, von Andern aufgestellte Gat-
tungen als Untergattungen aufzuführen ist unnütze Pietät, wenn man über-
zeugt ist, dafs sie nichts taugen ' ). Die Grunzen für die Gruppen inner-
halb der Gattungen im sogenannten Sinne Linne's oder Latreille's werden
dadurch nicht schärfer, dafs jede ihren besonderen Namen an der Spitze
trägt. — Die Namen der neuen Gattungen, unter Hinzufügung der typi-
schen Art zum Schlüsse hier anzuführen, ist vielleicht nicht unzweckmäfsig.
*Arctohia = Diachila Wotsch. arctica Gyll.
nrycltius = Halipus elevatus Panz.
Macrodytes = Dytiscus marginalis Gyll.
Avatodes = Agabits fuscipennis Payk.
Platambus = — maculatns Linn.
Eriglenns = — ahhreviatus Fabr.
Gaurodytes = — bipustiilatus Linn.
Asiohates = Ocldhehius rufomarginatus E r.
Aiichialus = Berosus hicolor Payk.
Enochrus = Hydrobius bicolor Payk
Anacaena = — glubulus P ayk.
Platydracus = Staphylinus stercorarius Ol.
Gefyrobius = Pliilonthus nitidulus Grav.
Baryodma = Aleochara bipiinctata Grav.
Pachygluta = Leptusa ruficollis Er.
Dexiogyia = Ischnoglossa corticina Er.
Thamiosoma = Euryusa laticoUis Thoms.
Crataraea = suturalis T h o m s.
Thectura = Homalota cuspidata E r.
Dadubia = — planicoUis Thoms.
Dinaraea = — aequata Er.
Amischa = — analis Grav.
Amidobia = — parallela Manne rh.
Gnypeta = — labilis E r
Aloconota =■ — gregaria Er.
Tkinoiioma = Tachyusa atra Grav.
Aniarochara = Calodera umbrosa Fr.
Acrostiba = borealis Thoms. n. sp.
* ) Das Fehlen eines Fühlergliedes bei einzelnen Arten sehr natürli-
cher Rüsselkäfergattungen {Phytonoinus, Slyp/dus, Ceuthorhyiichus, Orche-
sles, Cionus) ist gewifs keine genügende Basis für die Aufsteilung beson-
derer Gattungen.
LIV
Neuere Literatur.
Hydrosmectha = Homalota longnla Heer.
TIdiboptera = Oxypoda togata Er.
ßessopora = — testacea Er.
Mycetodrepa = — allernans Grav.
Pyrnaraea = — curticoUis Tlioms.
Disochara = — longiuscula Grav.
Demosuma = — formicelicola Mark.
Dilarra = Homalota luteipes Er.
Coprothassa = — testudinea Er.
Acrotona = — aterrima Grav.
Bessohia = — occulta Er.
Alianta = — incana Er.
Plataraea = — brunnea Fabr.
Halubrectha = — puncticeps T ho ras.
Enalodroma = fucicola Timms, n. sp.
Alevonota = Homalota atricapilla Muls.
Liogluta = — umbonata Er.
Disopora = — languida Er.
Thinobaena = — quisquiliarum Gyll.
Thamiaraea = — cinnamomea Grat;.
Atlieta = — graminicola Grav.
DocJimo7tota = fiinebris Thoms.
Alaobia = Homalota scapularis Sahlb.
Geostiba = — circellaris Grav.
Notothecta = — flavipes Grav.
Lyprocorrhe = — anceps Er.
Astycops = Bledius talpa Gyll.
Pycnocraerus = Plafysthelus niorsitans Payk.
Caccoporus = Oxylclus piceus Linnc.
Epomotylus = — sculptus Grav.
Tanycraerus = — luleipennis Er.
Anotylus = — sculpturatiis Grav.
Drymoporits = Tachinus elongatus Gyll.
Lorditfion = Mycetoporm pygmaeus Fabr.
Cylletron = nivale Tlioms. n. sp.
Pycnoglypta = Omalium luridum Gyll.
AcruUa = — inßatum Gyll.
Hapalaraen = — pygmaemn Payk.
Acrolucha = — strialiim Grav.
Etheothassa = — deplaiiatum Gyll.
Phloeostiha = — planum Payk.
Phyllodrepa = — ßorale Payk.
Biploporus = EuplectHs hicolor Deiiny.
Brachyglula = Bryaxis fossulafa Reich.
Dierobia = — juncorum Leacli.
Neuere Literatur.
LV
Xylodrepa = Silpha qitadripunctata Linne.
Hadrambe = Agyrtea glaber Payk.
Cyphocehle = Amphicijllh staphylaea G y 1 1 .
Sciodrepa = Catops alpinus Gyll.
Nevraphes = Scydmaenus angulatun Müll.
Ste/iic/inus = — exiiis E r.
Eiiconnus = — hirticollis III.
Napochiis = — claviger Er.
*Ensiniug = Eumicrus tnrsatus Müll.
Cholerus = — Hellwigii Er.
Baeocrara ■= litloralis Thoms.
^ephanes = Trichopteryx abbreviatella Heer.
Aderces = — suturalis Heer.
Neuglenes = Ptilium apterum Guar.
Glaurosoma = Pkalcrus substriatus Gyll.
Dadopora = ^itidula \0 - guttaia Fabr.
Gaurambe = Peltis ferruginea Linne ' ).
Grynocharis = — üblonga Linne.
Calitys = — dentata Fabr.
Atholus = Hister biinacidatus Linne.
Caccobiits = Onthophagus Schreberi Linne.
Psaminoporus = Aegialia sabuleti Payk.
Cnecus = Anobium tessellatum Fahr.
Emobius ^ — iHülle Linn.
Grynobius ^ — castaneum Fabr.
Hadrohregi/ius = — denticolle Panz.
Caenocnra = Dorcatoma bovistae Ent. Heft.
Hardreule = Cis elungatus Gyll.
Eridaulus = — comptus Gyll.
Gyrocecis == Monotuma longicollis Gyll.
Car lodere == Lalfiridius constrictus Gyll.
Conilhassa = — minutus Gyll.
Enicinus = — trnnsversus Ol.
Platichra = Triplax rufipes Fabr.
Calambus = Diacanthiis bipustulatus Linne.
Danusoma = Adelocera conspersa Gyll.
Gauroderus = Cardiuphorus cinereus Herbst.
Stenagostus = Athous rufits Fabr.
Grypocrarus = — haemorrhoidalis Fabr.
Cidnopus = Limonius nigripes Gyll.
I^egastrius = Cryplohypnus pulcheUus Linn.
Zorocliros = — dennestoides Herbst.
Microcara = Helodes lividiis Fabr.
') Im Text ist durch einen Schreibfehler oblouga Lin, zu lesen.
LVl
Neuere Liferattir.
Psilocorse = Dasytes niger Linn.
Hapalogliita = — flavipes Fabr.
Trichoceble = — ßoralis Ol.
Platycis = Eron ininitta Fabr.
Adenophorus = Ma/achius ruhricoUis Marsh.
Kepachys = Acaitlhocomus cardiacae Linne.
Caenocorse = Hypophloeus depressns Fabr.
Ernocharis = Mycctocharis hrevis 111.
Cnestocera = WIeloi" proscarahaeus Linne.
Eonius = Anthicus bimaculatus 111.
Caenorhinus = Rhynchites megacephalus Germ.
Byctiscus = — populi Linue.
Eudipnus = Polydrosus micans Fabr.
Eustulus = — flavipes DeGeer.
'Semoicus = Phyllobiiis Pyri Linne.
ISeliocarus = Strophosomus faher Herbst.
Eubrychius = aquaticus Tlioms. n. sp.
Peleiiomus = Pytobius comari Herbst.
Stenocarus = Coeliodes guttula Fabr.
Megacetes = — Quercus Fabr.
Cidnorhinus = — didymus Fabr.
Micrelus = Ceuthorliynchus Ericae Gyll.
Calosirus = — apicalis Gyll.
Thamiocolus = — viduatus Gyll.
Hadroplontus = — Utura Fabr.
Ettlhoron = Orchcstes fagi Linne.
Threcticns = — scutellaris Fabr.
Isochnus = — populi Fabr.
Alyctus = — rtisci Herbst.
Ernoporus = Cryphalus Tiliae Fabr.
Caenoptera = Necydalis rninor Linne.
Plaleumaris = Donacia nigra Fabr.
Hydrat hassa = Prasocuris marginella Linne.
G. Kraatz.
Die entomologische Section der schlesischen Gesell-
schaft für vaterländische Cultur in ihrem fünfzigjährigen Be-
stehen. Breslau, am 21. Dezember 1858.
Einer anziehenden Schilderung von der Thäligkeit der Section (p. 1
— 22) läfst Herr Letzner ein Verzeichuifs der (44) fliilglieder aus den
Jahren 1808 — 1858 folgen; daran schliefst sich (p. 25 — 5.^.) ein Verzeich-
nifs der Aufsätze und kürzeren Mittheilungen aus den Schriften der Sec-
tion, geordnet nach den (37) Verfassern, und (p. 58 — 76) ein Verzeichnifs
sänimtlicher erwähnter Thiere. G. Kraatz.
Neuere Literatur. LVii
KongUga Swenska Fregatten Eugenies Resa omkring Jorden
unter Befall af C. A. Virgin ären 1851 — 1853. Vetens-
kapliga Jakttagelser pa H. Maj. T. Konung Oscar den For-
stes Befallning utgifna af K. Swenska Vetenscaps-Academien.
Insecter. Tom. I. (112 S. gr. 4. mit 1 Taf.) Stockholm 1858.
Die Zahl der in dem vorliegenden Bande von Boheman bescbriebenen
neuen Käferarten, die an den verschiedenen Punkten der Erde gesammelt
■wurden, welche die Fregatte Eugenie bei ihrer Weltumsegelung berührte,
beträgt 237; die Vertheilung der Arten auf die einzelnen Familien ist kurz
folgende: Cicindeletne (2), Carabici (36), mit 3 CaUcida, 6 Lebia, 2 Tre-
chiis ; Dystiscidae (9), Palpicoriiia (6), Stapfiylinii (24), Scydmaenides (I),
n\\i Aulacothorax n. gen. von Taiti, Silphales {\), Hisferini (2) mit Hoinalo-
pygns n, gen. latipes von Panama, Pkalacrii (4), Nitidulariae (2), Pec-
tinicoriiia (11), Lainellicornia (45) mit 12 Ontliophagus^ Btiprestides (16),
Elaterides (13), Cyphonides (2), Lycidae (3), Lampyridae (7) dar-
unter 5 Pkoturis\ Telephorides (8), mit 7 Telepkorus und Heteromastix
n. gen. bicolor aus Neuholland, Melyrides (4) mit 3 neuholländischen Ar-
ten Helcogaster n. gen., Clerii (3), Pliniores (7), Bostrichini (1), Hyle-
sinii (1), Melasomata (6) mit 2 Arten Tessaromma n. gen. von Panama
und den Gallapagos- Inseln, Taxicoriies (7) mit Scotochares n. gen. von
der Insel Guam, Tenebrionites (4), Helopii (7), mit Chanoplerus n. gen.
von Patagonien, Etiomma n. gen. aus Neuholland und 4 Allecula - Arten,
Trachelydes (2), Pyrochroides mit Lemodes n. gen. aus INeulioIland, An-
thicini (9), Rhipiphoridae (1), Mordellonae (5 Mordella), Oedemeritae (i)
mit Rhopalobrachium n. gen. von Patagonien und 3 Nacerdes, Salpingi-
rfcs (I), Britr/ietae (l). Diese wenigen Angaben müssen hier genügen um
einen oberflächlichen Ueberblick über das behandelte Material zu geben.
Auf der beigegebenen Tafel sind die neuen Gattungen und ihre charakte-
ristischen Theile abgebildet. Die Beschreibungen sind mit Sorgfalt in la-
teinischer Sprache entworfen, doch wäre es wohl zweckmäfsig gewesen
Läufiger auf bekannte Arten Bezug zu nehmen, was im Ganzen nur selten
geschieht. In Bezug auf einzelne Arten vermag Ref. nur anzugeben, dafs
Xantholinus capensia mit frischen Stücken von Xntithol. fallax Sachse
CStett. Ent. Zeil. Ib52.) identisch ist. G. Kraatz.
Die Unterzeichneten wenden sich an ihre geehrten entomologischen
Freunde und Collegen mit der Bitte: sie bei der Fortsetzung ihres
in dieser Zeitschrift bereits (S. XIII ff.) besprochenen Werkes
„die geographische Verbreitung der Schmetter-
linge Deutschlands und der Schweiz etc.",
dessen erster Theil, die Tagfalter, Schwärmer und Spinner umfassend, im
verflossenen Jahre erschienen ist, fernerhin freundlich unte rstützen
zu wollen.
LViu Neuere Lileralur.
Es sollen zunächst die Noctuiuen und die diesen sich nahe anschlie-
fsenden kleineren Gruppen der Ileteroceren in Angrift" genommen werden,
d.h. die Cymathophoriden, IVoctniden, Brephiden imd Nycteoliden des Her-
rich-.Schäffer'schen Systems, mit Einschlufs der von Herrich-Schäf-
fer zu den Spinnern gesetzten Panlhea coenobita und seiner Gattung Roe-
selia {Sola Leach), — die Eulen Treitschke's (Schmetterlinge von Eu-
ropa, 5. Band), mit Aussohlufs der Gattung Platypteryx , mit Einschlufs
aber seiner Gattungen Herminia, Hypeiia, Hercyaa Farn. B., seiner Botys
sericealis und Peiit/iinu revayana.
Den Zweck unserer Arbeit dürfen wir als bekannt voraussetzen. Sie
soll die Lepidopterenfauna Deutschlands (mit Inbegriff der Provinzen Preus-
sen und Posen und des Elsafs) und der Schweiz nach ihren geographischen
Verhältnissen schildern, insbesondere das Vorkommen und den Verbreitungs-
bezirk jeder einheimischen Species nach wagerechter wie nach senkrechter
Erstreckung speciell innerhalb des Faunengebiets, dann aber auch auf der
Erde überhaupt, nachweisen. Wir bedürfen vor Allem zahlreicherer, zuver-
läl'sigcr Local- und Provinzialfaunen aus möglichst allen Theilen unseres
weiten Gebiets. Möchten sie uns reichlich zufliefsen, so vollständig oder
unvollständig, als sie gegeben werden können, wenn nur an der Zuverläs-
sigkeit ihrer Angaben kein Tadel haftet! Wo irgend Zweifel in Betreff
der Determination der Art herrschen, würde uns die Mittheilung der in Frage
stehenden Stücke sehr verpflichten. Die nöthigsten Angaben in den fau-
nistischcn Verzeichnissen bei jeder einzelnen Species sind folgende:
über allgemeines oder beschränktes Vorkommen,
über Beschaffenheit der Wohnplätze,
über die höchste (und bei den Bergfaltern tiefste) beobach-
tete Fundstelle (nach pariser Fusfen oder mit ausdrück-
licher Erwähnung, welches Maafs gemeint ist),
über den Grad der Häufigkeit.
Wenn weit verbreitete gemeine Arten in einer Gegend feh-
len, so ist die ausdrückliche Erwähnung dieses Umstandes
wünschenswerth. Aufser dem Verzeichnisse der Producte ihres heimath-
lichen Jagdreviers wird uns nicht minder die Mittheilung alles Dessen will-
kommen sein, was unsere Herren Collcgen über die Verbreitung deutsch-
schweizerischer Falter anderweit inner- und aufserhalb Europas in sichere Er-
fahrung gebracht haben. Nachweisungen, wo über die faunistischen Ver-
hältnisse anderer europäischer Länder Auskunft zu finden ist, werden wir
mit Dank erkennen, mit noch gröfsercm, wenn uns die betreffenden litera-
rischen Quellen selbst zugänglich gemacht werden. Da unsere Schrift neben
der speciellen Erörterung der lepidopterologischen Verhältnisse ihres Fau-
uengebiets auch die weitere Aufgabe sich gestellt hat, die Verbreitung der
bei uns einheimischen Arten — und damit des überwiegend gröfsten Theils
aller europäischen Schmetterlinge — auf der Erdoberfläche überhaupt, nach-
zuweisen, das natürliche Gebiet der europäischen Lepidopterenfauna zu er-
mitteln, den Ursachen nachzuforschen, welche die Gestalt der Verbreituugs-
bezirkc bedingen u. s. w., so hoffen wir, dafs sie auch in den uns durch
gleiches wissenschaftliches Streben verbundenen übrigen Culturländern des
Weltfheils einiges Interesse erregen und vielleicht einige Unterstützung fin-
den Mcrde. Eine Bestätigung dieser Hoffnung durch einen und den andern
unserer ausländischen Herren Collegeu, dem etwa diese Zeilen zu Gesicht
konnnen, würde uns zu ganz besonderer Freude gereichen.
Rhodeu und Arolscn (im Fürstenthum Waldeck), im März 1859.
Dr. Adolf Speyer. August Speyer.
Geilnickt l)«-i A. W. Schade iii Berliu, Grüiis(r. 18.
Neuere Literatur.
Histoire naturelle des insectes. — Genera des Coleopteres par
M. Th. Lacordaire. T. V. part. 1.2. Paris 1859.
Ueberraschend schnell ist dem im Jahre 1857 erschienenen 4ten Theile
dieses entomologischen Hauptwerkes der 5te Theil gefolgt, welcher in zwei
starken Bänden die Familien der Tenebrioniden, Cisteliden, Nilioniden, J'y-
thiden, Melandryideii, Lagriiden, Pediliden, Anthiciden, Pyrockroideti, Mor-
delliden, Rhipiphoriden, Slylopiden, Meloiden und Oedemeriden ') in mei-
sterhafter Weise behandelt. Zum ersten Male wird hier die Masse der
hierher gehörenden Formen in einem von neuen Gesichtspunkten ausge-
henden, wohlgeordneten Ganzen vorgeführt und eine unschätzbare Grund-
lage für ihr weiteres Studium geboten. Zugleich mit diesem Bande sind
4 Lieferungen Abbildungen (40 Blätter) von Migneaux und jNicolet ge-
zeichnet ausgegeben worden. Sie reichen bis zu den Eucnemiden incl. und
können als recht erwünschte Beigabe bezeichnet werden. Da Lacordaire's
Werk in Bezug auf die vier ersten Theile bereits in dieser Zeitschrift
(Jahrg. 1857 p. 181 ff.) besprochen ist, so können wir uns hier auf diese
Anzeige beschränken. Ohnehin zeigen sich die Arbeitskraft, der Fleifs
und das eminente Talent des berühmten Verfassers auch in diesem, und
vor allem in diesem Theile der Genera so bewundernswerth, dafs unsere
Kritik sich füglich des Lobes enthalten und auf den Ausdruck des Dan-
kes im Namen aller wissenschaftlichen Coleopterologen beschränken kann.
V. Kiesen Wetter.
Essai monographique sur la famille des Throscides par H.
de Bonvouloir. Paris 1859.
Eine fleifsige, schön ausgestattete Arbeit eines französischen Entomo-
logen, der seinen Namen damit rühmlich in die wissenschaftliche Litera-
tur der Entomologie einführt.
') Ob die Tenehrioniden im Sinne Lacordaire's einerseits und die
zahlreichen kleineren obengenannten Familien im Einzelnen andererseits,
als gleichwerthige systematische Gruppen anzusehen sind, ist wohl nicht
aufser allem Zweifel. Lacordaire scheint die Beseitigung des vorhande-
nen Wifsverhällnisses von der bei weiterem Studium zu erwartenden Zer-
legung seiner Tenebrioniden in mehrere Gruppen zu erwarten (vergl. p. 13.
Not. 1.).
Beil. Entomol. Zeitschr. III. 27
Lx Neuere LUeratnr.
Die Familie der Throaciden umfafst n.icli dem Verfasser 4 Gattungen.
Throaciis, mit 14 Arten, darunter 5 europäische (T/t. dermestoides Linn.,
brevivoliis Bonv., elateroides llecir, obtusus Curt., Duvalii Bonv.);
Drapetes mit 32 Arten (darunter die bekannte europäische Art, Dr. egue-
stris F.); Lissomus, mit 15, sämmllicb exotischen Arten, und die neue
Gattung Hypochaetes Bonv., mit einer brasilianischen Art. — Familie,
Gattungen und Arten werden mit lateinischen Diagnosen und französischen
Beschreibungen, sowie mit feinen, gröfstentheils farbigen Abbildungen auf
6 Kupfertafeln sorgsam erläutert und scharf und sicher kenntlich gemacht.
Die Zahl der neu beschriebenen Arten ist bedeutend, und manche bereits
bekannte Species sind durch Auffindung guter, bisher übersehener Kenn-
zeichen besser begründet.
Ueber die systematische Stellung von Throscus, Lissomus und Dra-
petes haben von jeher verschiedene Ansichten bestanden. Diese Käfer
bilden Zwischen- oder Uebergangsformen, deren complicirte Verwandt-
schaftsverhältnisse durch ihre Stellung im Systeme keinen erschöpfenden,
sondern nur einen annäiiernd richtigen Ausdruck flnden können. Gern
lasse ich daher auch gegen die Unterbringung dieser Gattungen (als zwei
Tribus der Throsciden und Lissomiden) bei den Euciiemiden Bedenken
gelten. Die Thiere entfernen sich vom eigentlichen Euciiemiden -Typus
allerdings beträchtlich, nur bleibt die Frage, welches Gewicht auf die in
der That vorhandenen Unterschiede gelegt werden soll. Bonvouloir trennt
Drapefes von Lissomus. Er hat wohl Recht damit; doch sind die Unter-
schiede sehr fein. Desto unstatthafter erscheint es mir aber, diesen auf
das Engste verwandten Gattungen T'iroscus als gleichwerthige Gattung
zuzugesellen. Sie stellt sich jenen beiden (und jedenfalls auch Hypochae-
tes) so entschieden als eigcnthümlicher Typus entgegen, dafs mindestens
innerhalb der Familie der Throsciden zwischen Throsciden, im eigentli-
chen Sinne, und Lissomiden {Lissomus, Drapetes und Hypochaetes) unter-
schieden ^Verden müfste. Allein Throscus einerseits und die Lissomiden
andererseits sind so heterogene Elemente, dafs wenn man sie auch allen-
falls beide einem und demselben gröfseren Complex von Gattungen als
anomale Formen einlügen kann, doch ihre Zusammenstellung in eine auf
sie allein beschränkte Familie überhaupt unnatürlich ist. Auf das nach
vorn vorgezogene Prosternum (mentonniere) legt Bonvouloir selbst wenig
Wcrlh, und in der Thal ist dieser Körpertheil gerade bei den Sternoxen,
selbst innerhalb der einzelnen Gattungen nach den verschiedenen Arten,
unbeständig. Ebensowenig dürfte auf die Bildung der Trochanteren, weil
die hier wahrzunehmenden Modifikationen zu unbedeutend sind, viel zu
geben sein. Das gemeinsame Band, welches Throscus und die Lissomi-
den vereinigen soll, ist daher im Grunde nichts als die enge Verbindung
zwischen Vorder- und Ulittelbrust. Bonvouloir sucht das Wesentliche da-
bei dahin zu präcisiren: Einerseits sei die Beweglichkeit aufgehoben, an-
dererseits seien die Gelenkpfannen der Vorderhüften, obgleich thatsäch-
lich olfcHj doch durch das Älesoslernum ergäuzt, in welches sie zur Hälfte
Neuere LUerafiir. Lsi
eingegraben, und durcli welches sie daher nach hinlen geschlossen seien.
Was aber erstem Punkt betrifff, so ist die Beweglichkeit des Prothorax
bei Throscus keineswegs aufgehoben, wie schon aus dem Umstände un-
widerleglicli liervorgeht, dafs Throscus in Folge derselben Sprünge aus-
zuführen vermag, ßonvouloir scheint daran noch immer nicht recht glau-
ben zu wollen, und es läfst sich nicht läugnen, dafs die Sache, wenn man
die Körperbilduug des Thieres betrachtet, etwas Unwalirscheiuliches hat.
Allein da zuverlässige Beobachter das Springen des Thieres wiederholt
wahrgenommen und darüber positive und detaillirte Angaben gemacht ha-
ben, so kann, der hiermit nachgewiesenen Thatsache gegenüber, auf eine
entsresienstehende vorsefafste Meinung nichts ankommen, und die Citate
Bonvouloir's aus Westwood und Lacordaire beweisen nur, dafs diese En-
tomologen niemals einen Throscus springen sahen, aber nicht, dafs er über-
haupt nicht springen kann.
Was den zweiten Punkt anlangt, so beschreibt Bonvouloir die frag-
liche Bildung ganz richtig. Allein wenn er im Gegensatze dazu sagt, bei
den Elateren seien die Gelenkpfannen der Vorderhüften nach hinten offen,
das Mesosternura sei vom Prosternum entfernt und der Hinterrand des
letzteren schliefse sich durchaus nicht an den Vorderrand des ersteren
an, so ist Alles das, strenggenommen, unrichtig. Wenn nämlich ehxEla-
ter den Vorderkörper herahneigt, wie dies in der Ruhe stets geschieht,
schliefsen Vorder- und Mittelbrust unmittelbar an einander an, die Ge-
lenkpfannen der Vorderhülten sind hinten von dem Vorderrande des Me-
sosternum, welcher daher auch eine deutliche Gleitfläche lür das Spiel
der Hüften hat, völlig geschlossen, und nur der, von mir übrigens (Na-
turg. der Ins. Deutschi. IV. p. 175) bereits hervorgehobene, Unterschied
ist wirklich vorhanden, dafs bei Throscus und den Lissomiden das Meso-
sternum weniger eingesenkt, also llacher und mehr in derselben Ebene
zwischen Vorder- und Mittelhüften ausgebreitet ist, weshalb denn die Vor-
derhüften, besonders von hinten her gesehen mehr emporgehoben erschei-
nen. Gleichwohl giebt es Elateriden- und Buprestiden -Formen , welche
durchaus ähnliche Bildungen zeigen. So vermittelt unter den ersteren un-
verkennbar Lacon, unter den letzteren sehr entschieden Trachys einen
Uebergang. So wenig also die besonders feste Gliederung zwischen Vor-
der- und Hinterkörper bei sämmtlichen Throsciden (im Sinne Bonvouloir's)
zu übersehen ist, so sehr wird man sich hüten müssen, darauf unverhält-
nifsmäfsiges Gewicht zu legen und darüber Verschiedenheiten unbeachtet
zu lassen, die gerade an solchen Organen auftreten, welche erfahrungsge-
mäfs für die Systematik wichtig sind. Bekanntlich ist der Bau der Füh-
ler bei Throscus seiner ganzen Anlage nach vom Typus des EInIrrideii-
fühlers, mit welchem die Lissomiden übereinstimmen, grundverschieden.
Auch die Mundtlieile bieten die allererheblichsten Abweichungen, welche
gerade durch Bonvouloir's sorgfällige Untersuchungen erst recht auffallend
hervortreten. Die Mandiheln sind bei Throscus einfach, bei den Lissomi-
den (wie Bonvouloir nachwei.st und wie ich bestätigen mufs) zweispitzig,
27*
LXli Neuere Lileraiur.
wie bei siimmllicben Elateriden; die Maxillen sind bei Throscus in eigen-
tbüralicber Weise gewimpert oder nach Bonvouloir bedornt. Letzterer
findet nämlicb die äufsere Lade derselben in zwei fest aufeinander gelegte
Partien getheilt, von denen die kleinere mit Dornen besetzt ist; bei den
Liissomiden zeigt sich biervon keine Spur. Vor Allem aber hat die Fal-
tung der Flügel und das Gcäder derselben bei Throscus einen so beson-
deren, von dem Elateriden-Flü^el so völlig versebiedenen Typus, dafs
diese Bildung allein hinreichen würde, das Unnatürlicbe der Combination
von Throscus mit den Lissoiniden zu einer Familie schlagend nachzuwei-
sen, denn die Flügel der letzteren sind im Wesentlichen wie die der £^a-
teriden gebildet, und es möchten sich in der That kaum zwei von Grund
aus verscliiedenere Flügeltypen unter den Coleopteren auffinden lassen als
die der Elateriden und Throsciden. Man vergleiche Bonvouloir's eigene,
Tafel A. gegebene Abbildungen. Wenn der Verfasser in der Flügelbil-
dung Momente gefunden zu haben glaubt, welche die Natürlichkeit der
Throsciden-Y amiWe näher begründen könnten (caracteres qui concourent a
valider la famille des Throscides, p. 6), so beweist das nur, dafs er zwar
vorlrefPlich uniersucht, aber die Bedeutung der untersuchten Bildungen
nicht immer in gleichem Grade sicher erfafst.
Auffallend ist es übrigens, dafs Bonvouloir's sonst so scharfem Auge
die in den Fühlern von Throscus ausgesprochene Geschlechtsverschieden-
hei'., die wenigstens bei dem gemeinen Thr. dermestuides sehr deutlich ist,
hat ents;ehen können. v. Kiesenwetter.
Monographie des Elaterides par M. Candeze. T. 11. Liege
1859.
Auch hier begnügen wir uns, unter Bezugnahme auf die Besprechung
Bd. II. S. 94 ff. dieser Zeilschrift mit einer kurzen Anzeige der Fortsetzung
dieses vortiefflichen Werkes, welcbe die Bearbeitung der eigentlichen Ela-
teriden beginnt und die Subtribus der Dicrepidiiten mit 17, der Eudacty-
Uten mit 5, der Monocrepidiiten mit 5 Gattungen (worunter Heteroderes
mit den beiden südeuropäischen Arten crucifer ^oss\ und üossit Germ.),
der Physorhiniten mit 3 Gattungen (worunter Porthniidius fulvus Redt,
und Anchastns mit der europäischen Art acuticornis Germ.) und der
Elateriden mit 8 Gattungen (worunter Drasterius, Elater und Megapen-
thes mit europäischen Arien) auf 543 Seilen und 7 Tafeln Abbildungen
enthält. — Nur einige einzelne Bemerkungen in Bezug auf Band IV. Heft
2. der Ins. Deutschi., worin die Elateriden bearbeitet sind, erlaubt sich
der Unterzeichnete anzuschliefsen.
Bei der binreichend bekannten Eigenlhümlichkeit der ganzen Elateri-
rfcyj-Familie, alle Gattungen durch ganz allmälige Uebergänge mit einander
zu verbinden, betrachte ich kaum als wesentliche DilTerenz, dafs Candeze
die Galtung Brachycrepis Le Conte mit Anchastus Le Conte, und
Neuere Literatur. Lxiii
Ischnndes Germ, mit Megapenthes Kiesw. vereinigt, indem er annimmt,
dafs sich die betreifende 3 Arten nur innerhalb der Gattun^sgriinzen vom
eigentlichen Typus entfernen, während ich dieselben als Typen sehr nahe
verwandter, aber doch ausreichend geschiedener Gattungen betrachtet habe.
Heterodes crucifer Rossi (bisher gewöhnlich als eine der Gattung
Aeolus angehörige Art betrachtet) soll nach S 3.=>6 in Süddeutschland vor-
Icommen, was wenigstens bis jetzt noch nicht bekannt war.
Unter den Elateren nennt Candeze S. 443 den Germar'schen hjthro-
pterits mit dem Eschscholtz'schen Namen cinnaberimis. Allein die Be-
schreibung der letzteren Art in Thon's Archiv scheint mir Germar's Zwei-
fel über die gemeinte Art zu rechtfertigen. Meinen E. satrapa vereinigt
er ebendaselbst als Varietät des 3Iänuchens mit E. lyfhropteriis und mag
damit Recht haben, obgleich ich ein so aulTallendes Variiren in der Füh-
lerbildung nicht für möglich gehalfen hätte.
Desgleichen wird der Name E aelhiops restituirt. Mit dem dabei
von Candeze angewendeten Grundsatze bin ich im Allgemeinen ganz ein-
verstanden und habe mich Berl. Ent. Zeitschr. II. xix not. 2. ausdrücklich
für dieselbe ausgesprochen. Bei der Frage, ob für diesen Namen ein Col-
lisionsfall anzunehmen, mochte aber doch in Betracht kommen, dafs La-
cordaire's aelhiops noch gegenwärtig Elater aethiops heifst und somit
dem Gattungs- und Arlnamen nach mit der Herbst'schen Art, wie sie
von ihrem Autor aufgestellt ist, gleichlautet. — An die Stelle der 3 Ger-
mar'schen Arten scrofa, brunnicornis und ohsidiayms werden, gerade so
wie von mir in den Ins. üeutschl. IV. S. 345 ff., nur 2 Arten unterschie-
den, von denen aethiops meinem scrofa , und nigerrimus meinem brunni-
cornis entspricht. Letzterer ist daher nicht bei aelhiops Candeze zu ci-
tiren, von welchem er sich nach meiner Beschreibung durch gröfsern
Glanz, sparsamer punktirles Halsschild und kleinere Gestalt, sämratlich
Merkmale, die dem ?jig-err??/jHS Candeze zukommen, unterscheidet. Auch
brunnicornis Germ wäre, nach meiner Meinung, nicht zu aelhiops zu
bringen gewesen, da der gröfsere Glanz, die kleinere Gestalt und das fei-
ner und weilläufiger punklirte Halsschild, die Germar seinem Käfer im
Gegensatz zu seinem scrofa zuschreibt, auf nigerrimus deuten. Da Ger-
mar, wie schon die Annahme von 3 Arten zeigt, über diese Tliiere nicht
ganz im Reinen gCAvesen ist, mag er wohl Stücke von brunnicornis als
scrofa und umgekehrt bestimmt haben. Geht man davon aus, dafs Can-
deze die Lacordaire'schen Arten besser kennt, als ich sie gedeutet habe,
so stellt sich meiner Meinung nach folgendes als die richtige Synonymie
heraus :
1. Elater scrofa Germ. Kiesw
Elater aethiops Lacord. Cand.
2. jE. nigerrimus Lacord. Cand.
E. brunnicornis Germ. Kiesw.
E. obsidianus Germ. v. Kiesenwetter.
Lxiv Neuere Literatur.
Die Käfer Deutschlands von Valentin Gut fleisch und Fr.
Chr. Böse. Darmstadt 1859, bei Joh. Phil. Diehl.
Auf den beschränkten Raum von 662 Seiten sind liier eine Ueber-
sicht der Familien und kurze Beschreibungen der bis jetzt bekannten Kä-
fer Deutschlands nach Gattungen und Arten (letztere recht vollständig)
zusammengedrängt. Das Buch übertrifft somit an Prägnanz und in Folge
dessen auch an Billigkeit selbst Uedtenbacher's rühmlich bekanntes Werk.
Indessen kann es dasselbe auch nicht, obgleich die Fauna Austriaca in
ausgedehntestem Maafse ausgezogen und benutzt ist, ersetzen. Neue, auf
umfassenden eigenen Untersuchungen beruhende Resultate für die Wis-
senschaft sind nicht, oder doch gewifs nur höchst spärlich geboten, und
das Werk erscheint daher als eine gewandte, aber gleichwohl in vielen
Fällen unzureichende Compilation, die den Leistungen auf dem Gebiete
der entomologischen Literatur bis auf die neueste Zeit gefolgt ist, mehr
aber läfst sich auch kaum davon sagen. v. Kiesen weiter.
Eine vom Verfasser Ac lulle Costa eingesandte kleine Broschüre
„Ricerche entomologiche sopra i Monti Partenii vel Prinoipato
ulteriore". Neapel 1858.
enthält die Ergebnisse einer entomologischen Excursiou ia den bezeich-
neten Höhenzug, unweit Neapel. Es werden darin namhaft gemacht: Co-
leopteren 106, Orthopteren 5, Neuropteren 8, Ilymenopteren 150, Hemip-
tereu 33, Lepidopteren 14, Dipteren 35. Einzelneu Arten sind Bemerkun-
gen beigefügt, einige auch auf einer colorirten Tafel ganz oder zum Theil
abgebildet.
Als neu werden kurz beschrieben :
Coleopteren: Cymindis angustatiis {ti. sp.'/), Trechus planiiiscitliDi,
Malachius apenninus (h. sp. ?), Dasytes cusaiiensis, Ragoiiycha angulatocol-
lis, MaWtodes cogiiatus, Fliiithus parthenius, Otiorhynchits rugiilipenitis.
Ilymenopteren: Hylotuiiia discus, Schizocera cugnata, AUantus co-
stalis, Macrophya trochanterica (der M. 4-maculala F. sehr ähnlich und
wohl kaum verschieden), Chalcis fenestrata, Torymus igneiventris, Hedy-
chrum ßavitarse, Foenus brachyurus, Sphex parlhenia (das Geäder der
Vorderflügel ist in der Abbildung dieser Art nicht ganz übereinstimmend),
Priocnemis consimilis, Harpacles niger, Cerceris sprila, Vespa piloselfa,
Stelis 6-sigiiata, Prosopis ccrvicoriiis (mit stark verbreitertem erstem Füh-
lergliede).
Hemipteren: Berylus angustipeimis, Cia.ius mirißavus.
J. P. E. Frdr Stein.
Neuere Literatur. Lxv
Catalogus Hemipterorum. Herausgegeben von dem Entomo-
logischen Verein zu Stettin. Stettin 1859. 8. 112 Seiten.
Eine Zusammenstellung der überhaupt bisher beschriebenen Hemi|)te-
ren zu geben, wie es mein wer ther Freund, H. Anton Dohrn durch den
vorliegenden Katalog beabsichtigt, ist jedenfalls ein höchst dankenswer-
thes Unternehmen; trotz der mannichfachen Lücken, welche die erste Auf-
lage noch zeigt, wird sie das hemipterologische Studium doch gewifs we-
sentlich erleichtern und zur Beförderung derselben beitragen.
Das gegebene Verzeichnifs stützt sich hauptsächlich auf die Kataloge
des British Museums; selbst die Jahresberichte sind nicht vollständig be-
nutzt. Von gröfseren Arbeiten, welche gänzlich unberücksichtigt geblie-
ben sind, nennen >vir z. B. Gay Fauna cliilena und Spinola Tavola si-
nottica. Minder sorgfältig oder nur zum Theil benutzt sehen wir Perty
Deleclus aniraalium; Erichson Beitrag zur Insekteufauna von Vandie-
mensland; Zetterstedt Insecta lapponica; Kolenati Meletemata etilo-
mologica; Meyen's Reise {Heiniptcra von Burmeister); Schom-
burgk's Reisen in British Guyana; Lucas Ex[)lorafion de TAlgerie; Fie-
ber's Aufsatz in Wei ten weber's Beiträgen zur Natur- und Heilkunde;
die Entomological Transactions (Arbeiten von Dallas) und an-
dere. Auffallend ist es, dafs die drei hemipterologischen Hauptarbeiten,
Burmeister's Handbuch der Entomologie, Spinola's Essai sur les He-
miptercs undAmyot und Serville's Histoi'e des Hemipteres nicht voll-
ständig citirt sind. — Euagoras StoUi, Gonocerus lahulalus^ Hyinenarrys
perpunctala, Odonfofarsus lineatiis, Plaxiscelis fnsca, Oiicoccphalns gri-
seus, Iclia basalis, Gerris producta, arinala und argentata (Spin.),
Anasa cornuta, sowie die ganzen Gattungen Elvisura, MyrocJtca, Adrisn,
Machtiina, Platymeris, Sphaeridops, Dic/ielops, Cymodeina, Tlieraneis, zu-
mal die auch in Europa vertretene Gattung IJmnuhates sucht man verge-
bens. Die von Fieber aufgestellten zahlreichen Capsinen-Gattungen auf-
zunehmen war vielleicht nicht gut möglich, doch hätten die von demsel-
l)en beschriebenen nicht wenigen Capsinen- Arten wohl citirt werden
können; der Nachtrag zu Walker's Homoptercn-Katalog hätte nur abge-
schrieben zu werden brauchen, um zahlreichen, vonAsaFitch und Say
beschriebenen nordamerikanischen Arten einen Platz in dem Kataloge zu
verschaffen.
Die Systematik beruht meistens auf den Vorarbeiten von bekannten
Autoren, obgleich nicht immer den besten Mustern gefolgt ist, z. B. für
die Fulgorinen, wo Schaum's Arbeit unbenutzt geblieben ist, wodurch
verschiedene Gattungen einen unrichtigen Platz bekommen liaben und an-
dere in jener Arbeit aufgestellte gänzlich fehlen. Unter den Redu-
viten hat der Verfasser Aenderungen und Gruppeneintheilnngen gemacht,
welche wohl kaum ZU motiviren sind. Warum sind unter den Kednvina
die Untergruppen Jiediioida und l'iralida so weit von einander getrennt?
Welche sind die Charaktere lür die unter Harpavlurina aufgestellten Un-
Lxvi Neuere Literatur.
tergruppen? Ref. liaf, bislier wenigstens, keine Merkmale aufGnden kön-
nen, tlurcli weiche sicli die Gattiingeti Eulyes, Yulinus und Sycanus als
Gruppe von flarpactvr und nachstehenden absondern können. Was die
Untergruppe Haematocharida betrifft, so scheint sie um so mehr unbe-
gründet, als Ref. in den letzten Zeiten zumal die Gattungsrechte der ein-
zigen dazu gehörenden, von ihm selbst aufgestellten Gattung in Zweifel ge-
zogen hat. Was berechtigt die Gpttung Nabis sich mit den Saldina als
Untergruppe Nahida zu vereinigen, wenn sie auch verschiedene Merkmale
zeigt, welche au diesen letzteren erinnern? Jedenfalls ist es besser sie
mit Aniyot und Serville als ein mit den Firatida durch Prostemma
und Pachynomus eng verbundenes Uebergangsglied zu Salda zu betrachten.
Was die Nomenclatur betrifft, so geht der Verf. nicht imnjer couse-
quent zu Wege. Da nach der Ansicht des Ref. ganz richtig z. B. Oma-
locepfiala, Poiocera und Aphaeua, statt der von späteren Autoren vorge-
schlagenen Homa/occphala, Poeocera und Aphana beibehalten werden, so
wäre auch z. B Peirates für Pirntes wieder einzuführen; eben so statt
des von Burmeister reformatorisch eingeführten Peltophora der ältere
und, obgleich hybride, zu seinem Zwecke doch völlig so gute Guerin'sche
IName Scutiphora aufzunehmen. Für Piczopletira, Trichoscelis und Myo-
coris hätten die älteren und als gar nichts bezeichnenden deswegen bedeu-
tend besseren Namen Sthietiera, Heniartes und Hiranetis gebraucht wer-
den müssen.
Dafs es Zalega furcifrons (nicht spinifrons), Ponerobia (nicht Po-
nerobius) heifsen mufs, sei hier beiläufig erwähnt.
Eine nicht geringe Anzahl Arten sind zweimal aufgeführt, entweder
in derselben Gattung, wie z. B. Nysius Fragariae, Issns muscarius; oder
In zwei verschiedenen Gattungen, wie z. B. Culeotitlius und Eurygaster
costatus, Odoiitoiarsus und Oduntoscelis :itigma, Aelia und Dichelocephala
gracilis, Phycomerus und Mistis crassiclunis, Pla.xiscelis und Diactor pa-
gnnus, Rhopalus und Scrinetha fulcrata, Homoeocerus plagiatus, magni-
coriiis und nigriconiis findet man auch unter Ceralopacltys etc. etc.
Synonymische Citate bei den Gattungen zu geben wäre höchst zweck-
niäfsig gewesen; bei den Arten wäre in Zukunft wohl besser dem Bei-
spiele des Schaum'schen Käferkatalogs zu folgen, und die Synonymle
durch Einrücken der Namen anstatt durch Vorsetzen von Klammern an-
zudeuten. C. Stal.
Fabricia Entomologlca par H. Jekel. 3. Livraisou. (Prix
1 Fr. 50 C.) Paris Autographie Typomorpbe de l'Auteur,
17, Rue des Saiuts-Peres.
Das diesjährige (3te) lieft der Fabricia Entomologlca enthält die Be-
schreibungen einer gröfsern Anzahl von neuen Hypsuriut ns- Avlen, der bei-
den Geschlechter von Hypson. rotundicoUis und squamosus Schh.; auf
diese Arten gründet Jekel die Gattung Euseapus, auf Hyps. leucostictus
Germ. Schh., viridimargiiialus Schb. und 3 neue Arten das Genus Sfc-
7iorhinus.
Zeilschrifl schau.
Dafs (liesmal kürzer die Zeitscliriftsciiau gedrängt und weniger voll-
stäudig ist, als vielleicht Mancher erwartete, ist sowohl dem Unwohl-
sein der Herren Referenten Schaum und Loew als dem Umstände zuzu-
schreiben, dafs auf die eingegangenen Arbeiten die meiste Rücksicht zu
nehmen war.
Wiener Entomologische Monatschrift 7—10. 1859.
No. 7. Lederer (S. 193): Ein paar Worte über Dr. Herrich-Schäffer's
Kritik meiner INoctuinen Europa's.
X. Fieber (S. 200): Die Familie der Berytideae. — Der Verfasser (zu
Chrudim in Böhmen), der sich zur Bestimmung europaischer iJc?«i2)<era
erbietet, stellt die Berytideae den Coreideae gleichwerthig gegenüber,
und giebt eine Charakteristik der Gattungen (7) und Arten, unter de-
nen mehrere neue.
S. 210 — 221 und S. 225 — 230: Einige Bemerkungen eines süddeutschen
Entomologen zum Catalogus Coleopterorum Europae (Berlin 1859). —
iNeben einzelnen nützlichen Winken und Berichtigungen findet Ref. in
dem mit bester Absicht geschriebenen Artikel manches getadelt, was
ilim als Vorzug des Schaum'schen Katalogs erscheint. Zu welchem
Zwecke sollen überhaupt die Seclionen von Homalota, Meligethes, Crypto-
cephalus (s. S. 212) angedeutet werden? Dafs bei der Anführung von
Untergattungsnamen eine kritische Auswahl stattgefunden hat, kann Ref.
nur befürworten, da dieselben vorzugsweise einen literar- historischen
Werth haben, und am Besten allmälig ganz aus Katalogen verschwin-
den müssen, die bestimmt sind eine einfache Uebersicht der vorhande-
nen Galtungen und Arten zu geben. Wenn der süddeutsche Entomo-
loge diese Kritik auch nicht deutlich erkannt, so hätte er sie doch
nicht mit der vom Ref gerügten inconsequenten Bezeichnungsweise der
Gattungs-Sectionen im Dohrn'schen Kataloge verwechseln sollen (vergl.
p. 212 unten). Die Quediifurmes, Staphylinini genuini und Xantholi-
niiii sind vom Ref. absichtlich als wirkliche Sippen aufgeführt, weil er
jetzt noch mehr als früher (Insekt. Deulschl. II. S. 473) die Ansicht
vertreten zu können glaubt, dafs sie als eigene Sippen aufzufassen sind,
l'latyprosopus hierichonticus brauciit nicht mit einem Kreuz versehen
zu werden, weil er in Syra aufgefunden ist (vergl. diese Zeitschrift II.
p. 65). Catoptrichus kann nicht hinler Catopomorphus eingereiht wer-
den, weil der Küfer in Silkha einheimisch ist. Dafs Sphaerites von
Du Val gegen Redtenbacher ausdrücklich zu den Silphalcs gestellt wird,
ist in dieser Zeitschrift (III. S. ix) bereits hervorgehoben Auf die sou-
Lxviii Zeilschriftschau.
stigen Berichtigungen einzugehen bleibt Herrn Professor Schaum über-
lassen.
Loew (S. 221 — 224) beschreibt Oxycera marginata aus Sicilien und Chei-
losia crassiseta von Dalinalien und den Alpen.
No. 8. Fieber (S. 230 — 241): Die europäischen Arten der Gattung
Salda.
Leder er (S. 241): Classifikation der europäischen Torlricinen. (Forts.
in No. 9. S. 273-288 )
Afsmufs (S. 255) glaubt annehmen zu dürfen, dafs die Larve von Serro-
palpus barbatus in Bienen-, Wespen- und Hummel Bauten lebt.
Türk (S. 256) beobachtete Phytoecia nnci/iata Redt. (^ und molybdaena
Schh. 2 'Q copula und stets zusammen vorkommend.
No. 9. Kutschera (S. 257): Beiträge znr Kennlnifs der europäischen
Hallicinen. Charakterisirt wird die Gattung LithoTioma mit ihren bei-
den Arten.
C. und R. Felder (S. 263): Lepidopterologische Fragmente. (Schlufs.)
Beschreibungen von 10 meist neuen Exoten und Aufzählung einer An-
zahl Arten von Neu-Guinea. Dazu Tafel 5.
No. 10. Loew (S. 289): Die nordamerikanischen Arten der Gattungen
Tetanocera (7 bestimmt verschiedene, unter denen 4 neue) und Sepe-
don (3 neue Arten).
L. Miller (S. 300): Eine Excusion ins Tatra-Gebirge. — Ein interessan-
ter Beitrag zur Kenntnifs dieser unwirthbaren, von Entomologen bisher
fast gar nicht besuchten Gegend. Während etwa 4 Wochen fand Herr
Miller in der Ebene und subalpinen Region wenig, das Meiste in der
liochalpinen unter Steinen. Die gewöhnlichsten Käfer der Ebene fin-
den sich hoch bis über die Krummholzregion. Aus der begonnenen
Aufzählung der Arten sind Nebria tatrica, Patrobus tatricus, Pterosti-
chus blandulus, Trechns inicropthaliuus als neue Arten hervorzuheben.
Zu Carabus glacialis Mi 11. scheint mir auch der C Hoppei aus Sie-
benbürgen gezogen werden zu müssen, von dem mir indessen schön
hellgrüne Stücke noch nicht vorgekommen sind; dafs wir es hier nicht mit
einer eigenen Species zu thun haben, liegt auf der Hand. Die Abände-
rungen anderer Arten sind mehrfach hervorgehoben, wodurch sich der
Werth der Arbeit erhöht; Pterostichus Klugii ist nach Miller's Anga-
ben wohl sicher als Varietät des fussulatus anzusehen.
A. Czagl (S. 312): Analytische Darstellung der Histeriden nach Abbe
de Marseui. (Forts.)
R. Seh in er (S. 314): Revue der periodischen Zeilschriften. An die
Uebersicht über den Inhalt der Berliner Zeitschrift sind drei Noten an-
geschlossen. Hr. Miller hätte in der seinigen p. 316 wohl an die von
mir S. 97 dieser Zeitschrift aufgeworfenen Fragen kurz anknüpfen kön-
nen und angeben, in wie weit die von mir hervorgehobenen von ihm
unberücksichtigt gelassenen Merkmale constant sind oder nicht. Herrn
Lederer's Ausführungen p. 317—319 gegenüber den Uerrich-Schäirer-
Zeit Schrift schau. LXIX
sehen (Berliner Zeilschrift p. 126 ff.) verdienen volle Beachtung, weil
sie die einzelnen Gesichtspunkte in kurzer, bestimnifer Weise ins Auge
lyssen. Wenn unsere Autoren sich mehr daran gewöhnt haben wer-
den, widers|jrechende Ansichten von solchen äufsern zu hören, welche
ebensowenig die eigene Sache im Stiche lassen als den Anderen gera-
dezu absichtlich verletzen wollen, so werden wir das Erscheinen von
Randglossen, wie die auf S. 320, nicht mehr zu bedauern haben. Mö-
gen die Mitglieder der Dresdner Entomologen-Versammlung entscheiden,
ob Herr Schiner die „Frucht- und Werthlosigkeil philologischer Purifi-
kations-ßestrebungen" etc. in der Tliat durchaus schlagend nachgewiesen
hat, woran ich mir zu zweifeln erlaubte; ohne seinen Aufsatz auch nur
entfernt „ignoriren" zu wollen, schwieg Ref. nur zwei weitläufig ausge-
sprochenen Ansichten gegenüber, welche besser in einer zweiten Ento-
mologen-Versammlung ihre Ausgleichung finden.
Stettiner Entomologische Zeitung 1859. No. 7 — 9.
C. A. üohrn: Nachruf an Alexander v. Humboldt.
O. Staudinger (S. 211): Diagnosen (140) nebst kurzen Beschreibungen
neuer andalusischer Lepidopteren.
H. de Saussure (S. 260): Description d'une Serie d'Hymenopteres nou-
veaux. (Schlufs.) (15 Elis- kvien.)
Emil vom Brück und W. Miuk (S. 288): Reisen durch das südliche
Frankreich und die Pyrenäen (noch nicht beendet).
O. Pfeil (S. 270): Excursionen in das Nassfeld und auf den Gamsgar-
kogel in der Umsebuns von Wildbadirastein. — Durch den hübsch ge-
schriebeuen Aufsatz wird den Coleoptei'ologen eine angenehme Lektüre
geboten.
Die TJebersichtlichkeit des Ganzen liefse sich nach Ansicht des Ref.
bei ähnlichen Arbeiten vielleicht dadurcJi vermehren, dafs zuerst eine
Schilderung der Reiseroute und dec wichtigsten Sammelplätze gegeben
würde, an welche sich alsdann eine Aufzählung der beobachteten Spe-
cies in systematischer Reihenfolge anzuschliefsen hätte, und zwar so,
dafs neben jeder Art die Sammelplätze (in Abbrevirungen durch be-
stimmte Buchstaben oder Zahlen), bei den selteneren die Lebensweise
angegeben wäre. Ferner wäre zu wünschen, dafs die Sammler den
wichtigen Standpunkt, den sie der Wissenschaft gegenüber einnehmen,
selbst klarer ins Auge fafsten, als es noch häufig geschieht. Ein tüch-
tiger Saunnler niufs nicht allein darauf bedacht sein, das gesammelte
Material von -suchkundiger Seile bestimmen zu lassen, um es nachher
aufzählen zu können, sondern auch besonders darauf, obwaltende Zwei-
fel über die Begränzung einzelner Arten, die er gesammelt hat oder zu
sammeln hoffen darf, lösen zu helfen. Dies geschieht 1) durch Beob-
achten und Einsammeln vieler Individuen an einem oder verschiedenen
Orten, 2) durch einen Vergleich des so gesammelten Materials bevor es
Lxx Zeitschriftschau.
vertauscht und in vieler Herren Länder verbreitet ist. Statt der Be-
merkung (S. 273) „Bembidium tibiale Dft. und cumalile Scbiödte:
über die Identität Beider sind Schaum und Jacquelin Duval verscbie-
dener Ansiebt", bätlen wir z. B. lieber eine specialisirte Angabe über
Vorkommen und Verscbiedenbeit der Gasteiner Stücke gefunden.
C. E. Venus (S. 280) setzt auseinander, dafs die von den Insekten lier-
rübrende flüchtige organische Säure sich mit flüchtigem Ammoniak zu
einem Ammoniaksalz in Form eines vveifsen Qualms (vgl. S. xxviu) ver-
bindet, und dafs verdünnter Salmiakgeist gegen die schädlichen Einwir-
kungen der Lipariden-Raupenhaare auf die menscblicbe Haut mit Erfolg
angewendet werden dürfte; auf Exkursionen wäre die ammoniaklialtige
Jaucbe der Pferdeställe anzuempfehlen. Die Red. der Stettiner Zeitung
wünscht mit vollem Rechte, dafs sorgfältige Experimente in dieser Be-
ziehung angestellt würden.
Werneburg (8.283): Ergänzungen und Berichtigungen zu früheren Auf-
sätzen.
Ruthe (S. 305): Verzeicbnifs der von Dr. Staudinger im Jahre 1856 auf
Island gesammelten Hymenopteren. Von den 41 aufgestellten Arten
sind etwa 20 als neue beschrieben, von denen einige dem Autor frag-
lich sind.
Vereinsangelegenlieiten S. 323: An Humboldt's Tod anknüpfend
nimmt der Redakteur Gelegenheit auf seine eigene Vergangenheit zu-
rückzukommen und zwei an ihn gericlitete Briefe Humboldt's zu ver-
öffentlicben, die sieb durch die Klarheit der Fragestellung auszeichnen;
eine auf dieselben bezügliche Stelle aus den Ansiebten der Natur (II.
S. 142) ist ebenfalls abgedruckt. In Verbindung mit derselben ist an-
gegeben, dafs Klug und Erichson den Inhalt der Königl. Insekten-Samm-
lung, indem sie dieselben ihrer Zeit auf etwa 90,000 Arten angaben,
überschätzten, vrährend der jetzige Gustos sich selbst überzeugt bat,
dafs dieselbe gegenwärtig etwa nur 74,000 Species enthält.
Hagen (S. 333) bemerkte an 20 Eiern einer Chrysopa-Art, die am 30.
Juni auskamen, keinen runden Deckel, der sich von der Eispitze ab-
löste, wie Schneider und Andere, sondern eine gerade Spalte, die die
Micropylc nicht erreicbte, von deren oberen Ende ein kürzerer seitli-
cber Querrifs ausging.
C A. Dohrn (S. 333) beleuchtet einen unbegründeten Ausfall Mot-
schulsky's. Der in der Note citirten Phrase zufolge scheint der Letz-
tere das Urtbeil der Jetzt weit über den Zweck seiner entomol. Stu
dien vermieden wissen zu wollen.
Zeitschriftschati. Lxxi
Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou
1859. I. IL
Gustave Belke (S. 24 ff.): Esquisse de Thistoire naturelle de Kamie-
Iiietz-Podolski. (Schlufs )
In seiner Aufzählung der Thiere aus dieser Lokalität giebt der Ver-
fasser an, dafs er etwa 2000 Insekten-Arten besitze, die kleineren Formen
jedoch nur in sehr beschränktem lllaafse habe sammeln können. Von
etwa 100 Arten, deren Bestimmung ihm nicht hat gelingen wollen,
sind Diagnosen gegeben, doch sind dieselben passender Weise unbe-
nannt geblieben. Die grofsen Lücken welche dieses immerhin dankens-
werthe Verzeichnifs noch bietet, lassen nähere Angaben über die Zahl
der Arten aus den einzelnen Familien hier kaum am Orte erscheinen.
Eversmann (S. 121 — 146); Orlhoptera volgo - uralensia. Eine an Fi-
schers Orthoptera europaea sich anlehnende Aufzählung der in den Ge-
genden östlich von der Wolga und dem Uralflufs, südlich bis zum Aral-
see und dem Sir-Darja bis jetzt aufgefundenen Geradflügler, in welcher
zugleich eine Anzahl weniger gekannter oder neuer Species kurz be-
schrieben ist.
Derselbe (S. 147 — 151) giebt auch ein Verzeichnifs der Cicadae volgo-
uralenses, von denen drei {montana Scop, adusta Hagen, albeola
Evm. ) auf Tafel L abgebildet sind, welche aufser diesen illuminirten
• Abbildungen von Ephippiger taurus Evm. und 3 Oedipoda- Arten (gra-
eilis Evm., Wagneri Evm., Clausii Kitt.) bringt.
Kolenati (S. 323 — 398) führt seine Aufzählung der Rüsselkäfer des Kau-
kasus bis zu den Bagous fort.
Dr. Gebler's (S. 426 — 519) Verzeichnifs der von Herrn Dr. Schrenk in
den Kreisen Ajagus und Kakaraly in der östlichen Kirgisensteppe und
in der Songarey in den Jahren 1840 — 1843 gefundenen Käferarten wird
nachträglich veröffentlicht. Schrenk's Ausbeute bestand in 519 (meh-
rere sogenannte mikroskopische nicht mitgerechnet) Käferarten, haupt-
sächlich Steppenbewohnern, daher nur wenigen Carabicinen, Longicor-
nen etc. Von denselben sind die etwa 80 für neu gehaltenen Arten
bereits Im Bulletin der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften 1842 u.
1844 ganz kurz von Gebier diagnosirt.
Eversmann (S. 550 — 584) giebt in den IN octuelites de la Russie ein
Supplement zu dem Aufsatze in No. IV. des Bull, von 1857, in dem
xiunagria fuloa Hub., Caradrina respcrsa W. V., Agrotis obscura
H.-S., Pulla Teinplii Thunb.. Xylina fJyperici W. V. aufgeführt wer-
den, an die sich ein alphabetisches und synonymisc/ies Verzeichnifs sei-
ner russischen INoclueliten anschliefst.
Ed. Ph. Afsmufs (S. 604 — 620): Symhola ad Faunam Hymenopterolo-
glcam Mosquensem. Enumeratio Hymenopterorum Splieciformium gu-
bernii Mosqucnsis. Aufgezählt sind 89 Arten.
Lxxii Zeilschriftschan.
Französische Zeitschriften.
Revue et Magasia de Zoologie par M. Guerin Meneville.
Annee 1859.
H. de Saussure (S. 201): Orthoptera nova araericana. Als neue Gat-
tung wird aufgestellt Orchesticus neben Thyreonotus et PteroIepis\ fer-
ner eine Pkaneroptera so wie einige neue Phylloptera; Plalyphyllus-,
Acanthodis-, Copiophora-, Coiiocephalus-, \iphidium-, Phalangopsis-,
Steiiopelnmtus - A.vten und Slaeiiobaies nov. gen. neben Raphidophora,
meistens aus Mexiko; in der Fortsetzung (pag. 315) Paracanthus nov.
gen. von Mexiko neben Acanthus.
Henri Drouet (S. 24.'>): Coleopteres aforeens. Nachdem kurz von den
vegetabiüscben Produkten der Azoren gesprochen ist, werden die dor-
figen Käfer aufgezählt, Laparocerus azoricus beschrieben; Taeniotes sca-
laris aus Brasilien hat sich eingebürgert.
N. Do um et (S. 260): Description de quatre nouvelles especes de Lepi-
dopteres. Beschrieben und abgebildet werden Nymphalis aeinilius und
Lucasii (Gabon), Lycabis bimaculalus (Para), Adelocephala Boisduvalii
(Para) neben Cadmus.
A. Chevrolat (S. 298): Description d'especes nouvelles de Curculioni-
des d'Algerie. Es sind Polydrosus-, Liosomus-, Miccotrogus-, Tychius-
und Ceuthorhynchus-Arlen.
J. Bigot (S. 305): Dipterorum aliquot nova genera. 19 exotische Gat-
tungen.
Fairmaire et Germain (S 350): Rt'vision des Coleopleres du Chili.
Von Silphoidae sind beschrieben: Silpha higuttula (neben Gayi), drei
Cholevfi, Hydiiohiiis consobrinus (neben strigosiis), Tridiopteryx chileti-
sis und Ptilium ßavidulum
Ch. Coquerel (S. 356): Note sur une larve d'Oestride extraite du bras
d'un homnie ä Cayenne. Dieselbe wird beschrieben und abgebildet;
der Oeslrus selbst ist C. unbekannt geblieben.
Ch. Coquerel et Salle (S. 361): Note sur des larves d'Oestrides
developpees chez Thomme au Mexique et a la nouvelle Orleans. In
derselben wird eine Oes/;«.s-Larve vom Menschen aus Vera Cruz be-
schrieben und abgebildet, und eine Larve von 10 Lin. Länge beschrie-
ben, aus dem Arme eines Mannes in Louisiana.
Annales des Sciences naturelles. 1859.
Sirodot (S. 111): Recherches sur les secretions chez les insectes. Nach
einer allgemeinen Einleitung geht der Autor auf den Verdauungsappa-
rat im Allgemeinen ein, beschreibt alsdann den der Larve von Oryc-
tes nasicurnis und bildet ihn Seite 172 ab. Dasselbe geschieht mit
den Speicheldrüsen der Larve dieses Käfers. Darauf mit den Ma-
gendrüsen von Carabus, Dyliscus, Orycles und GryUus campestris.
Zeitschriftschau. Lxxiii
und mit den Maljiiglii'schen Drüsen, auf welche ausführlicher eingegan-
gen ist.
Ed. Claparede (S. 236): Sur les pretendus organes auditifs des anten-
nes chez les Coleopleres Laraeliicornes et autres insectes. Nach einer
Kritik des Lespes'schen Aufsatzes üher das Geliörorgan der Käfer wer"-
den Ahbildungon verschiedener Lamellicornen-Fühler gegeben, und die-
selben nicht als Geruchsorgane aufgefafst.
L. Dufour (S. 342): Recherches anatoniiques et considerations entomo-
logicjues sur les Hemipteres du geiire Leptopus. Nachdem die Gattungs-
charaktere von Leptopus und die Beschreibungen der drei bekannten
Arten gegeben sind, geht der gelehrte Anatom höchst gründlich auf die
Anatomie dieser Thiere ein; seine Erläuterungen sind von einer sehr
schönen Tafel begleitet.
Histoire naturelle des Coleopteres de France par E. Mulsant.
Angustipennes. Paris 1858 (aber erst September 1859 in
Paris erschienen).
Mulsant zerfällt die Familie der Angustipennes in die beiden Branchen
der Calopaires und Oedenieraires. Die Calopaires umfassen Calopus und
Sparedrus. Die Oedemeraires zerfallen sich in die Dytilates, Nacerda-
tes, Oedemerates, Sienostomates. Zu den Dyfilates gehört nur Dytilus;
zu den Nacerdates: Nacerdcs, Anoncodes, Asclera, Prohosca, Äantho-
eroa, Dryops; zu den Oedemerates: Oedemera, Stena.vis, Chrysanl/iia; zu
den Sienostomates : Stenostoma. Neu beschrieben werden pag. 126:
Oedemera sericans neben lateralis von Marseille, p. 168: Asclera xan-
thoderes hei sanguinicollis (Var. und Sicilien). Anhangsweise wird p. 173
neben Criolis (n. gen. aus der Veslcants Tribus der Sitarates) Guerinii
von den basses alpes beschrieben.
Etudes entomologiques par Auguste Levrat. Premier
cahier. Lyon 1859.
Nachdem in dem ersten Aufsatze (S. 1 — 8) „de l'utilite de la sciencc
entomologique" auf den Nutzen aufmerksam gemacht ist, welcher der In-
dustrie, dem Ackerbau und der Medicin aus der Entomologie erwachsen
kann, werden in den ,, Souvenirs du Mont-Pilat" einige auf diesem Berge
gesammelte Käfer aufgezählt. Auf die ,,Slrophes" (S. 21—24), Verse zu
Ehren Mulsant's, folgen die Beschreibungen von Pimelia Mulsanti von
Biscara, Argulor siculus (neben Ar. negligens) und Telephorus puncficol-
lis (neben clypcatus) von Sicilien, Gi/tlnum Boieldieui aus der Türkei,
Poecitus vicinus (neben cupreus) von Algier und Sicilien, Tetep/iorus Mas-
turae (neben Mauritanicus Lucas), Pliilax Tuniscus (neben Pk. barha-
rus Lucas), Pliytoecin lineaticollis von Tunis, Purpuricenus Wachanruei
(neben Desfotitninii) ans der Türkei, Acmaeodera C/tevrolali (ntsben ßa-
vovillata) von Sicilien, Pimelia rugosicollis (neben harhara Dej.) von Si-
cilien und Spanien, Trechus Cliaudoirii (neben platypterus) von Sicilien.
Lxxiv Zeiischrlflschau.
Dryops femorala fand Levrat auf dem Epheu als Nachllhier. — Als
causes de deterioration (S. 45) werden bei den Käfer 2 die Nichtbe-
fruchlung, bei den (^ die nicht vollzogene Begattung betrachtet — S. 61
wird geralhen, Insekten 24 Stunden in Aelher zu ihun, um sie zu ent-
fetten. Den Schlufs bildet (S. 65) eine enumeration des insectes Coleop-
teres du Mont-Pilat.
Iconographie et description de chenilles et Lepidopteres
inedits par P. Milliere. Lyon 1859.
Diese Arbeit enthält die Beschreibungen mehrerer neuer Arten und
ist mit 4 sehr schönen Tafeln ausgestattet. Coccyx Juniperana (neben
venuntana Hübn.) ist nebst Raupe und Chrysalide beschrieben und abge-
bildet; eben so Abraxias grussulariata mit ihren Varietäten; ferner die
verschieilenen Stände von Dasydia obfuscafa Wien. Verz., Cleogene lulearia
Fab., Emydia coscinia Ochs., Psodas afpinala W. , Crocaltis Tusciania
Scriba, Ckaonia Hybris und Psyche maivinelta n. sp. (neben Valbivi-
trella Bruand).
Arcana naturae ou archives d'Histoire naturelle par
M. Thomson. Paris 1859.
Dieses prächtig ausgestattete Werk in Folio, mit kostbaren Tafeln,
ist nicht auf die Entomologie allein beschränkt, sondern für die gesamm-
ten Naturwissenschaften bestimmt.
Thomson (S. 1) giebt in einem „essai synoptique sur la sous-trlbu des
Scarabaeitae vrais" die Beschreibungen von Wlixigenius nov gen., gegrün-
det auf Scarabaetis leander (Dej. ), ferner von Golofa imperialis (neben pe-
lagon) von Blexico, und G. inermis (neben datiger) von Chili, so wie
von Xylotri/pes australicus und X. Mnizechii (neben X. pharbanla).
Derselbe (S. 37) beschreibt in einer Monographie du genre Psalidogna-
thus den Psalidognatkus migaloides (neben modestus) von Columbien,
Ps Incas (lunerius Er.?) von Peru und Sallei von Mexico.
Buquet (S. 45) stellt die Käfergattung Trestonia (neben Oncideres) mit
mehreren neuen Arten auf.
Chevrolat (S. 51) gründet auf 3 Dejean'sche Rhopalophora- und 8 an-
dere Arten die Gattung Dihammaphora.
Derselbe (S. 55) beschreibt Cycnoderus expcdilus (Neu-Granada) und
chlorizans (Brasilien), und
(S. 57) in einem Essai monographique sur le genre Rhopalophora 14 neue
Arten.
Henry de Bonvouloir.
Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Griinstr. 18,
Cicindelidae,
Tetraelia
Hope.
euphratica Dej.
Ciciiiclela
Linne.
raaura Linn.
V. arenaria Fabr.
concolor Dej.
ismenia Gory.
quadrimaculata Loew.
campestris Linn.
V. Olivieria Brülle.
v.maroccana Fabr.
v.nigrita Dej.
V. sapbyrina Gene.
V. SuiTriani Loew.
liybrida Linn.
V. riparia Dej.
V. transversalis Dej.
V. liybrida Fabr.
V. maritima Dej.
V. Sablbergii Fisch,
sylvicola Dej.
cbloris Dej.
gallica Brülle,
soluta Dej.
Nordmanni Cbaud.
cbersonensis Motscli.
sylvatica Linn.
fasciatopunctata Germ. +
(sylvaticae var.?)
literata Sulz.
lugdunensis Dej.
V. sinuata Fabr.
trisignata Dej.
hispanica Gory.
turcica Schaum,
chiloleuca Fisch,
elegans Fisch.
volgensis Dej.
dilacerata Doj.
circumdata Dej.
V. imperialis Klug.
iitorea Forsk.
Goudotii Dej.
aegyptiaca Klug.
?melancholica Fabr.
Fischeri Adams. +
octopunctata Loew.
syriaca Trobert.
V. alasanica Motsch.
litoralis Fabr.
V. nemoralis Oliv,
flexuosa Fabr.
V. sardea Dej.
V. circumllexa Dej.
atrata Pall.
Zwickii Fisch.
V. distans Fisch,
paludosa Dufour.
scalaris Dej.
sabulicola Waltl.
gracilis Pall.
germanica Liinn.
v.sobrina Goi'y.
Stevenii Dej. +
CaraMci,
Omophronitlae.
Oniopliroii
Lalreille.
liinbatus Fabr.
varicgatus Dej.
Mlaphridae»
IVotiopliiliis
Dumeril.
atpialicus Linn.
laticollis Chaud.
palustris Duftschm.
bijrutlalus Fabr.
semipunclatus Tabr.
tpiadripuiiclatus Dej.
rulipes Curt.
punctulatus Wesin.
?pnnctico]!is Küst.
geminalus Ocj.
marsiinatus Oeno
Fa-'V.
uliginosus Fi'ir.
cupreus Duftschm.
v?arcticus Dej.
lapponicus Gyll.
Uliichii Redt,
riparius Linn.
aureus Müll,
liltoralis Dej.
Bletliisa
Bonelli.
*
mnltipunctata Linn.
Diachila Motsch.
arctica Gyll.
ItoriceriHae.
liOricera
Latreillo.
pilicornis Fabr.
Cychridae.
Fabr.
angustatus Dej.
intermedius Hampc.
italicus Bon.
rostratus Linn.
V. elongatus Hoppe.
V. rostratus Di^i.
v.pygmaeus Chaud.
Schmidtii Chaud.
semisranosus Palliard.
— 2
jitti'nnatiis Fnbr.
cordicollis Cli.md.
spinicollis Dufoiir.
Carabidae.
Proeeriis
Dojean.
gio;as Crculz.
Duponclielii Dej.
scabi'osns Oliv.
Olivieri Dej.
v.Somineri Maiinli.
bosplioraniLS Motscli
taiu'iciis Pall.
(scabrosi var?)
Pfoeriistes
Bonelli.
coriaceus Linn.
v?spretiis Dej.
rii2;osus Dej.
graecus Dej.
?Kin(lermanni Waltl.
vTcaraboides Waltl.
Foiitlrasii Dej.
v?punctulatiis Reiche.
v?vicinus Waltl.
vTCeresyi Dej.
Banonii Dej.
Linne
nodnlosiis Creiilz.
morbillosus Fabr.
alternans Dej.
v.Servillii Sol.
Tliomsoni Fairiii.
rugosus Fabr.
barbarns Dej.
V baeticus Dcyr.
v.celtibericus Germ.
inelancbolicus Fabr.
galicianiis Gory.
eaelatus Fabr.
dalmaliniKs Dufl.srbiTi.
croaticns Dej.
tlanicollis Küsl.
efebvrei Dej
V Bayardi Sol.
intricatus Linn.
cyanens Fabr.
hispann.s Fabr.
Adonis Rampe.
Iiyreiiaeus Dej.
'abricii Panz.
V. Ileerii Germ.
Crentzeri Fabr.
V. Kircheri Germ.
V. (balden.sis) Schaum,
depressus Bon.
V. (lucen.s) Schaum.
v.(intermedius) Heer.
V. Bonellii Dej.
irregularis Fabr.
rutilans Dej.
splendens Fabr.
V. (Troberti) Dej
auratus Linn.
lotharingus Dej.
punctato- auratus Germ.
Festivus Dej.
v?Farinesi Dej.
auroniten.s Fahr
V. E.scheri Palliardi.
lineatus Dej.
Whilei Deyrolle.
lateralis Chevr.
Solieri Dej.
nitens Linn.
clathratus Linn.
Ulrichii Germ,
morbillosus Panz
V. fastuosus Palliardi.
cancellatus Falir.
V. carinatus Charp.
V intermedius Dej.
V. oblongus Sturm,
v.emarginatus Duft.
V. graniger Palliardi.
granulatus Linn.
V. interstitialis Duft.
V. (aetolicus) Schaum
Menetriesii Fisch,
vagans Oliv,
italicus Dej.
monilis Fabr.
V Schartowii Heer.
V. consitus Panz.
v.affinis Panz.
v.(regularis) Wissm.
V helveticus Heer.
arvensis Fabr.
v.(Seileri) Heer.
Deyrollei Gory.
Cristoforii Spence
obsoletus Sturm.
V. carpalhirus l*alli.irdi.
V enchromus Palliardi
montivagus Palliardi.
V. vellipiticus Hampe.
Wiedemanni Mt'n
catenalus Panz.
V. Herbst ii Dej.
v?Parreyssii Dej
catenulatus Scop.
Dufourii Dej.
(catenulali var.?)
guadarramus Laferte.
raonticola Dej.
nemoralis Hl
horlensis Fabr.
convexus Fabr.
v.Hornschuchii Hoppe.
V. dilatatus Dej.
v (perplexus) Schaum
hortensis Linn.
gemmatus Fabr.
Preslii Dej.
Ghilianii Laferte
errans Gory.
Steuartii Deyrolle
Linnti Panz.
Latreillei Dej.
carinthiacus Sturm
Mollii Dej.
sylvestris Fabr.
V. alpestris St.
V. Hoppii Germ
V alpinus Dej
V (maritimus) Schaum
Faminii Dej.
Genei (Dej.) Gene
alyssidotus III
Rossii Dej.
m. Dragonetti Costa
casfilianus Dej.
macrocephalus Dej
lusitanicus Dej. Fabr.?
antiquus Dej.
lusitanicus Ahr.
Luczotii Lap.
latus Dej.
hellvo Dej.
complanatus Dej
trabuccarius Fairm
brevis Dej
cantabricus Chevr.
Egesippii Laferte.
scabriusculus Oliv,
v. erythropus Fisch.
v?Lippii Dej
accuratus Chaud
Estreicheri Fisch,
comptus Dej.
V Hampei Küst.
praecellens Palliardi
Rothii Dej.
Solieidleri Fabr.
v.Preifsleri Dut'tscliiu.
V. (Zawydszkii) Friw.
v.ScIieldleri Pauz.
v.purpuratus St.
v.virens St.
V. aeneipennis St.
V. excellens Fabr.
V. erythroiiierus üej.
V KoUari Palliardi.
laticollis St.
v.llligeri Dej.
glabratiis Pajk.
marginalis Fabr.
violaceus Linii
v.iNeesii Hoppe.
V. Geruiari Sturm.
v.azurescens Dej.
V. piceiius Villa.
V. aurolimbatiis Dej.
V. exasperatus Diiftsch.
v.purpurascens Fabr.
v.crenatus Sturm.
V. fulgens Charp.
Olympiae Sella.
Dejeauii (Stev.) Dej
Blakistonii Newm.
bospboraiius Fiscb.
V. errans Fisch.
V. Ledebourii Fisch
V. campestris Fisch. Dej.
Besseri Fiscb.
V. fossulatus Dej.
bessarabicus Fisch,
trojauus Dej.
graecus Dej.
aethiops Cristof.
acuminatus ölen.
V. pisidicusPeyr.(Proc.)
bungaricus Fabr.
iningeus Steven.
V. vomax Dej.
V. gastridulus Fisch,
perforatus Fisch,
variolalus Costa
Calosoiua
Weber.
Inquisitor Linn.
punctiventre Reiche,
sjcoplianta Linn.
sericeum Fabr.
auropunctatum Pk.
indagator Fabr.
Maderae Fabr.
investigator Hl.
reticulatum Fabr.
Panderi Fiscb.
IVebi'ia
Latreille.
coniplanala Linn.
arenaria Fabr.
livida Linn.
sabulosa Fabr.
V. lateralis Fabr.
psanmiodes Rossi.
v.Schreibersii Dej.
Heldreicbii Schaum.
Genei (Dej.) Gene,
picicornis Fahr
brevicollis Fabr.
V. saliiia Fairm et Lab.
andalusica Ramb
barbara Cliaud
Jockischii Sturm.
v.Höpfneri Heer.
Heegeri Dej.
Gyllenbalii Schh.
V arctica Dej.
V. Balbi Bon.
nivalis Payk.
Heydenii Dej.
Krateri Dej.
violacea Costa.
Dahlii Duftschm.
tibialis Bon.
fulviventris Bassi.
leistoides Heer.
Orsinii Villa,
rubripes Dej.
Olivieri Dej.
Reichii Dej.
Fussii Bielz.
(Reichii var. ?)
fasciatopunctata Miller.
laticollis Dej
crenatostriata Bassi.
Lafrenayei Dej.
?gagates ßou.
Foudrasii Dej.
Helhvigii Panz.
V. carpathica Bielz.
V. sligmula Dej.
Dejeanii (Ziegl.) Dej.
transylvanica Germ,
castanea Bon
v.picea Dej.
v.brunnca Duftschm.
V atrata Dej.
ansusticollis Bou.
Germari Heer.
Escheri Heer.
cordicollis Chaud.
angustata Dej.
Chevrierii Heer.
Bremii Germ.
Pelopliila
Dejeau.
borealis Payk.
Tracliypacliys
Chaudoir.
Zetterstedtii Gyll.
lieistus
Fröhlich.
spinibarbis Fabr.
v.rufipes Chaud.
puncticeps Fairm etLab.
montanus Steph.
rhaeticus Heer,
abdominalis Reiche
fulvibarbis Dej.
crenatus Fairm.
Revelieri Muls. et Guill.
nitidus Duftschm.
rufomarginatus Duftsch.
terrugmeus Lmn.
spinilabris Panz.
rufescens Fabr.
terminatus Panz.
piceus Fröhl.
Frölilichii Duftschm.
analis Dej.
angusticoUis Dej.
Scaritidae.
Seai'ites
Fabr.
*
gigas Fabr.
Pyracmon Bon.
Polyphemus Bon.
laevigatus Fabr.
salinus Pallas,
hespericus Dej.
coUinus Ramb.
arenarius Bon.
v. terricola Bon.
Taeniolobus Chaud
planus Bon.
4 —
Cllvlna
Lalreille.
fossor Linn.
v.collaris Herbst.
ypsilon Dej.+
lei'iiaea Kiesw.
Ilyselkiriui^
Bonelli.
digitatus Dej.
tlioracicus Fabr.
obscurus Gyll.
rugicollis Fairm. et Lab.
Ininieratus Chaud.
fulvipes Dej.
irapunctipennis üaws.
arenosus Putz.
laevistriatus Frm. Lab.
inermis Schaum.
cl)alceus Er.
oblongus Putz,
nitidus Dej.
inermis Curt.
polilus Dej.
elon2;atus Daws.
strumosus Putz,
extensus Putz,
raacrodeinis Cliaud.
cylindricus Dej.
angustatus Ahr.
jejuiuis Daws
pusillus Dej.
bacillus Schaum. +
uliginosus Putz,
ruficornis Putz,
salinus Scliaum.
punctipennis Putz.
striatopunctatus Putz,
aeneus Dej.
interuiedius Putz,
chalybaeus Putz,
impressus Putz
niinutus Putz.
importunus Schaum,
puiictatus Dej.
rufo- aeneus Chaud.
aemulus Putz,
apicalis l*utz.
misellus Schaum.
Bonellii Putz
substriatus Duflschm.
semisiriatus Dej.
Lafcriei Putz
maritimus Bohcm.
laeviuscuhis Pulz.
luticola Chaud.
rufipes Dej.
gb)bosus Herbst.
gibbus Fabr.
rotundipennis Chaud.
praecox Schaum.
i^iagonidae.
iSiagona
Latreille.
europaea Dej.
V. Oberleitneri Dej.
ruüpes Fahr +
Jenissonii Dej.
Dejeanii Ramb.
Brachinidae,
Aptinns
Bonelli.
displosor Dufour.
ballista Germ,
mutilatus Fabr.
cordicollis Chaud.
alpinus Dej.
pyrenaeus Dej.
Plieropsopliiis
Solier.
hispanicus Dej.
Bracliiniis
Weber.
humeralis Ahr.
causticus Dej.
Bayardi Dej.
bipustulatus Schönh.
exlialans Rossi.
psophia Dej
boml)arda Dej.
crepitans Linn.
immaculicornis Dej.
ejaculans Fiscli.
?graecus Dej.
(immaculicorn. var?)
eillans Dej
obscuri( ornis Brülle
alricornis Fairm. Lab.
nigricornis Dj.ex part.
sciopeta Fabr.
explodens Duflschm
v.glabratus Dej.
bellicosus Dufour.
jaculans Dej.
italicus Dej.
baeticus Ramb.
andalusiacus Ramb.
hispalensis Ramb.
testaceus Ramb.
JDryptidae.
Drypta
Fabr.
dentata Rossi.
emarginata Fabr.
distincta Rossi.
cylindricollis Fabr.
V. intermedia Ramb.
Ziipitiunt
Latreille.
olens Fabr.
Chevrolatii Brülle.
unicolor Germ.
numidicum Luc.
Polystlcliiis
Bonelli.
vittatus Brülle.
fasciolatus Fabr.
fasciolalus Rossi.
discoideus Dej.
Odacanthidae,
Odacaiitita
PaykuU.
melanura Linn.
Etehiadae.
Actophoriis
Schmidt-Goebel
imperialis Germ.
V ruüceps Gene.
Deiiietrias
Bonelli.
unipunclatus Germ,
atricapillus Linn.
— 5 —
Droniiiis
Bonelli.
capitalis Fairm.
longiceps Dej.
linearis Oliv,
marginellus Fabr.
meridionalis Dej.
angustus Brüll.
testaceus Er.
agilis Fabr.
t'enestratus Fabr.
quadriinaculatus Linn.
quadrinotatus Panz.
qiiadrisignatus Dej.
bifasciatus Dej.
no latus Stepb.
fasciatus Dej.
sigma Kossi.
fasciatus Payk.
melanocephalus Dej.
P Blecltrtis
F Motscbulsky.
glabratus Duftscbm.
maurus Sturm,
exilis Schaum,
plagiatus Duftscbm.
corticalis Dufour.
Metabletiij!«
Schmidt- Goebel.
ai'enicola Wollast.
obscuroguttatus Duftsch.
paracentliesis Motsch.
scapularis Dej.
andalusiacus Ramb.
pallipes Dej.
truncatellus Lina,
foveola Gyll.
foveolatus Dej
cupreus Waltl.
liionychus
Wissmann.
quadrillum Duftscbm.
V. (bipunctatus) Heer.
Sturmii Gene,
albonotatus Dej.
Chaudoir.
subaeneus Chaud.
reliculatus Schaum,
opacus Schaum.
Pseudotrechiis
Rosenh.
mutilatus Rosh.
Aiublystoniiis
Erichson.
nispalis Uamb.
mauritanicus Dej.
metallescens Dej.
v.niger Heer.
liebia
Latreille.
fulvicollis Fabr.
pubipeunis Dufour.
fulvicollis Dej.
cyanocephala Linn.
cblorocephala Ent. Heft
rufipes Dej.
crux minor Linn.
V. nigripes Dej.
nigricollis Gene,
cyathigera Rossi.
turcica Fabr.
V. quadrimacuKita Dej.
humeralis Sturm,
liaemorrhoidalis Fabr.
Rambur.
bicolor Ramb.
soror Ramb.
fuscipennis Schaum.
Platytariis
Fairmaire.
mauritanicus Dej.
sulcatus Ramb.
protensus Rosh.
Faminii Dej.
gracilis Dej.
Tricliis
Klug.
maculata Klug.
Cyminilis
Latreille.
picta Pall.
cruciala Fisch,
sabulosa Chaud.
humeralis Fabr.
etrusca Bassi.
Servillei Sol.
cingulata Dej.
Marmorae Gene,
baetica Ramb.
lineata Schönh.
lineola Dufour.
fascipennis Küst.
(axillaris var?)
axillaris Fabr.
homagrica Duftscbm.
afßnis Ramb.
singularis Rosh.
coadunata Dej.
melanocephala Dej.
angularis Gyll-
scapularis »chaum.
axillaris Duftscbm.
macularis Mannh.
binotata Fisch,
lateralis Fisch,
oi-nata Fisch
vajjorariorum Liim.
basalis Gyll.
punctata Dej,
cylindrica Motsch.
miliaris Fabr.
sinuata Reiche,
alternans Ramb.
cordata Ramb.
onychina Dej.
truncata Ramb.
dilaticollis Lucas,
canigoulensis Fairm. Lab.
llasoreiis
Dejean.
Wetterhalii Gyll.
luxatus Dej.
v.affinis Küst.
axillaris Küst.
Vanagaeiüae»
Paiiag^aeus
Latreille
crux major Linn.
V. trimaculatus Dej.
quadripustulatus Sturn^.
Chlaeniidae^
Callistiis
Bonelli.
lunatus Fabr.
v.siraliosus Chaud.
— 6
Clilaenliis
Bouelli.
Epomis Bon.
circumscriptus Duftsch.
Deje;tiiii (Sol.) Dej.
*
velutinus Duflschm.
v.auricollis Gene.
v?Borgiae Dej.
i'estivus Fabr,
teuuistriatus Kryu.
Fischeri Kryn.
spoliatus Rossi.
agrorum Oliv,
vestitus Fabr.
ilistinctus Cbaud.
flavipes 31 eu.
Sleveuii Dej. +
virens Iiamb.
azureus Dej.
coelestinus Chaud.
inacrocenis Chaud.
baeticus Rainb.
pretiosus Rosli
aeneocephalus Dej.
T.gracilis Dej.
clirysoceplialus Rossi.
cbrysothorax Kryn.
Schrankii var. Chaud.
Schrankii Duftschiu.
tibialis Dej
Schrankii var. Chaud.
liigricornis Fabr.
V luelanocornis Dej.
fuscitarsis Schaum,
termiuatus Dej
v.gratiosus Chaud.
holosericeus Fabr.
fulgidicollis Duf'our.
nigripes Dej.
dives Dej
sulcicollis Payk.
caelatus Web.
»[uadrisulcatus 111
Diuodes Bon.
azureus Duftschm.
rufipes Dej.
v.lalicoUis Chaud.
Karelini Chaud. +
persicus Laf.
cruralis Fisch.
angusticollis Chaud.
V. Maillei Dej.
delicatulus Laferte.
Atranus
Le Conte.
ruficollis Gaut (Auchom.)
?collaris Men.
Oocies
Bonelli.
*
helopioides Fabr.
gracilis Villa.
similis Chaud.
gracilior Fairia. Lab
Louchostcrnus Laf.
hispanicus Dej
Mjicinitiae.
Latreille
agricola Oliv,
silphoides Fabr.
V, grauulatus Dej.
brevicollis Dej.
V. siculus Dej.
peltoides Bon.
aequatus Dej.
angustus Cbevr.
cassideus Fahr
depressus Payk.
Hofliuannseggii Panz.
V. nebrioides Hoppe,
oblongus Dej
Ilatlistei*
Clairville.
unipustulatus Bon.
cephalotes Dej.
bipustulatus Fabr.
V lacertosus Sturm,
humeralis Bon.
v.xanthomus Chaud.
pelfatus Panz
Jüroscidae.
Itrosciis
Panzer.
cephalotes Linn.
v. (semislriatus) Bess.
politus Dej.
Ifliscodera
Eschschollz.
Liochitou Curt.
arctica Payk.
Reidii Curt.
JBi'oscosoaua
Pulzeys.
baldense Putz.
JPterostichidae»
Pog^ouus
Dejean.
pallidipennis Dej
llavipennis Dej
luridipennis Germ,
fulvipennis Dej.
iridipennis Nicol.
littoralis Duftschm.
chalceus Marsh.
halophilus ISicol
viridanus Dej.
?smaragdinus Waltl.
riparius Dej.
Orientalis Dej.
puuctulatus Dej.
meridionalis Dej
gilvipes Dej.
reticulatus Schaum,
gracilis Dej.
apicalis Küsl.
(gracilis var?)
rulb-aeneus Dej.
testaceus Dej.
filiforrais Dej.
Patrobus
Dejean.
excavatus Payk.
rufipes Gyll.
septeutrionis Dej.
picicornis Zelt.
alpinus Curt.
v.hyperboreus Dej.
Napoleonis Reiche,
rufipennis Dej.
Oaiipliretis
Dejean
morio Dej
Spliodriis
Clairvillo.
lencoplitlialmus Linn.
planus Fabr.
cellarum Adams.
I longicollis Fisch.
* *
picicornis Dej.+
melittensis Fairin.
GLilianii Scliaura.
cavicola Scliaum.
Sclireibersii Küst.
Sclimidtii Miller
Frist onyc hu s Dej.
ele£;ans Dej
angustatus Dej
elono;alus Dej.
[dalinalinus Dej.
icoeruleus Dej.
(amethystini var?)
amethystinus Dej.
janthinus Duftschm.
alpin US Dej
chalybaeus Dej.
(alpini var?)
complanatus Dej
alatus WoU.
yenustus Dej.
oblon2;us Dej.
pyrenaeus Dufour,
(oblonoji var? )
punctatus Dej.
algerinus Gory
sardous Kusl
subcyanens III.
terricola Oliv.
bypo2;aeus Fairni
baelieus Ramb.
Polyplieuuis Ranib
pinicola Graells.
tauricus Dej.
?inaequa1is Fiscli.
cimnierins Dej. Fisch?
major BruU.
conspiruus Waltl
mauritanicus Dej. +
ansnsticollis Fisch
C'alatlisiiii
üonelii
KiSrantens Dei.
° ® 1- t\ •
rtvalis Dej.
graecus Dej.
(cisteioides var?)
punctipennis Gern»
latus Dej.
(cisteioides var? )
cisteioides 111.
luctuosus Dej
glabricollis Dej.
V. gallicusFainn. et Lab.
baeticus Ramb
circumseptus Germ.
limbatus Dej.
lateralis Küst.
(circumsepti var?)
fulvipcs Gyll.
flavipes Duftschm.
v?Lasserrei Heer,
fuscus Fabr.
moUis Marsh.
ochropterus Duftsch.
melanocephalus Linn
v.aipiuus Dej.
V. niibigena Hai id.
micropterus Duftschm.
microcephalus Dej
elongatus Dej.
metallicus Dej,
piceus Marsh.
rotundicollis Dej.
?brunneus Brüll,
rotundatus Duval.
rubripes Dej
montivagus Dej.
angustatus Ramb.
Solieri Bassi.
Tapliria
Bonelli.
nivalis Panz.
vivalis II!.
Uolicliiis
Bonelli.
flavicornis Fabr.
C'aralioinera
Bassi.
Genei Bassi.
AiieltoiGteaiiis
Erichson.
Platynus Bon
complanatus Dej.
eryfhrocepliolus Bassi
piceus Dej.
Peirolerii Bassi.
depressus Dej.
scrobiculalus Fabr.
Anchomenus Bon
longiventris Mannh.
Krynickii Spert.
uliginosus Er.
angusticollis Fahr
Mannerheimii Sahlb.
morio Gebl
cyaneus Dej.
prasinus Fabr.
melanocephalus Dej.
albipes Fabr.
pallipes Dej
obloagus Fahr
*
livens Gyll.
memnonius Nicol
Bogemanni Gyll.
consimilis Gyll.
quadri punctatus De Geer
Agonum Bon.
marginatus Linn.
V. flavocinctus SulTr.
impressus Panz.
sexpunctatus Fabr.
ericeti Panz
bifoveolatus Sahlb.
fulgens Daws
parumpunctatus Fahr
v?clandeslinus St.
alpestris Heer.
stenoderus Chaud.
gracilipes Duftschm
elongatus Dej.
austriacus Fabr.
v modeslus St.
V. austriacus Dej.
V dalmatinus Küst.
cuprinus Motsch.
fulgidicollis Er.
lugens Duftschm.
viduus Panz.
v.mocstus Duft
lugubris Dej.
angusiatus Dej.
V. emarginatus Gyll.
vcrsutus Sturm,
dolens Salilb
tristis Dej
latipennis Dej
longicornis Cliaud.
sordidus Dcj.
aiitennarius Diiftsclim.
siibacneus Dej.
atratus Duftsclim.
raonacinis üuftschm.
hicidus Fairin.
lateralis Redt.
nlger Dej. ex parte
v.liuliculus Schaum.
Menetriesii Fald.
j)usillus Schaum.
atratus Falrm.
niger Dej. ex parte
fuscipennis Chaud.
micaiis INicol.
pelidnus Duftscbm
scitulus Dej
piceus Lin.
picipes Fabr.
gracilis St.
fuliginosus Panz.
puellus Dej.
pelidnus Pk.
Lehmauni Chd.
Thoreyi Dej.
Olistliopiis
Dejeau.
rotuiidalus Pk.
glabricollis Germ.
punctulatus Dej.
graecus Brüll
Orientali" Reiche,
hispanicus Dej.
(glabricollis var?)
fuscatus Dej.
sardous Küst.
V? minor Reiche.
Sturmii Duftschm.
Clairville.
pumicatus Panz.
rostratas Sturm.
Ag^elaea
Gene.
fnlva Gene.
PlatycleiMis
Stephens.
rufus Duftschm.
rulicollis Marsh.
depressusDej.
jugicola Fairm.
lusitanicus Dej.
testaceus Rainb.
ci.icticollis Chevr.
graecus Reiche,
minutus Reiche,
neapolitanus Reiche,
canaliculatus Chaud.
sicanus Fairm.
Rambur.
Salzmanni Germ,
rubripes Dej.
Pterostichus
Erichson.
Ferouia Dej.
Poecilus Bon.
punctulatus Fabr.
cupreus Linn.
V. affinis St.
quadricollis Dej.
cyaneus Gory.
(cuprei var?)
cursorius Dej.
crenulatus Dej.
dimidiatus Oliv.
Kugellani 111.
tricolor Fabr.
Koyi Germ
viaticus Dej.
lepidus Fabr.
V gressorius Dej.
Reichii Wahl,
decipiens Waltl.
crenatipennis Duval.
subcoeruleus Schh.
striatopunctatus Duft,
baeticus Ramb.
crenatus Dej.
punctifrons Chaud.
adveua Schh.
lugubris Dej +
nitidus De].
obscurus Fairm. et Lab.
puncticollis Dej.
crenatostriatus Chaud.
infuscatus Dej.
splendens Gene
Adelosia Steph.
picimauus Duftschm.
lyroderus Chaud.
T a p i n 0 p t e r u 8
Schaum.
extensus Dej.
Duponchelii Dej.
protensus Schaum
Lagarus Chaud.
vernalis Panz.
crenatus Duftschm.
v maritimus Gaubil.
submetallicus Cliaud.
laevissimus Chaud.
inquinatus Sturm.
intpiietus Dej.
inaetpialis Marsh.
longicollis Duftschm.
negligens Dej.
Orthomus Chaud
hispanicus Dej.
barbarus Dej.
V. velocissimus Waltl.
Lyperus Chaud.
aterrimus Fabr.
elongatus Duftschm.
meridionalis Dej.
attenuatus Chevr.
Cmaseus Ziegl.
niger Schaller.
V. distinguendus Heer.
vulgaris Linn.
nielauarlus III.
v.peunatus Dej.
nigrita Fabr.
V. excavatus Boudier.
V. rhaeticus Heer,
anthracinus 111.
gracilis Dej.
minor Gyll.
piceolus Chaud.
Argutor Meg.
interstinctus St.
eruditus Dej.
strenuus Panz.
erythropus Marsh.
pyginaeus St Er.
diligens Sturm.
puUiis Gyll,
strenuus Er.
maeotieus Chaud.
politus Heer.
i
In der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung in Berlin sind erschienen:
Archiv für Naturgeschichte.
Gegründet von A. F. A. Wiegmann.
Fortgesetzt von W. F. E rieh so n.
In Vei'ljindnng mit Dr R. Leuokart in Giessen
herausgegeben vrtn
Prof. Dr. F. H. Troschel in Bonn.
Vier lind zwanzigster Jahrgang. (1858.)
6 Hefte mit 12 Kupferfafeln. Preis 6| Thlr.
Jeder Jahrgang des ,, Arcliivs" bestellt ans 6 Heften, oder 2 Randen, mit
12 theils coioriiten, theiis seh w arzen Kiiiiferlafeln. Der erste Band ent-
i)ält die ,,Originalaiifsätze", der zweite die „Jahresberichte." Die
letzteren verlireiten sich über die j iihrlichen Erscheinungen im G ehiete
der Naturgeschiclite der Säugethiere — der Vögel — der Herpetolo-
gie — d<>r Ichthyologie — der Mollusken — der niederen Thiere —
und der Entomologie. Die Bearbeiter derselben sind: die Herren Dr. G.
Hartiaub (Ornithologie), Prof. Leuckart (niedere Thiere), Dr. Gerst-
aecker (Entomologie), und Prof. Troschel (Säugethiere — Herpetologie —
Ichthyologie — Mollusken.)
Bei Abnahme sämnitlicher 24 Ji-ihrgänge des Archivs, deren Ladenpreis
1554 Thlr. betlägt, tritt eine bedeut ende Preisermäfsigung ein, die
jede Buchhandlung zu gewähren im Stande i,st. — Einzelne Jahr-
gänge aus der Reihenfolge 183.T— 1855 (Jahrgang I — XXI ) wenlen,
statt des T.a lenpreises von 6j Thlr , ä 4 Thlr. erlassen Die folgenden
Jahrgänge behalten den ursprünglichen Ladenpreis von 6y Thlr.
IV^aturg^eschiclite
der
Insecten Deutschlands.
Begonnen von
Dr. W. F. Erichson.
Fortgesetzt von
l'rof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz und H. v. Kiesen wetter.
Ei*s<e Abtiieiliiiig;: Coleopfera.
Band I. Bearbeitet von H. Sciiaum Lief. 1 — 3. Geh. '3 Thlr.
Band n. Bearbeitet von G Kraatz. (vollständig) 6 Tlilr.
Band III Bearbeitet von NV. F. Erirlison (vollständig) 5 Thlr.
Band IV. Bearbeitet von IL v. Ki esen weiter. Lief. 1. 1. Geh. 2 Th
Die Fortsetzungen vom eisten und vierten Bande sollen in
möglichst rascher Folire irelielert werden. —
Bereiidt, Dr. C». C\, Die Insecten im Bernstein, «in Beitiag zur
Tliit'rm'scliiclile iIim" Yorvvcll. '20 S<j^v.
Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt, ge-
saiumcll. in Verbindung; mit Melircren Leaibeilet und iieiausgegeben.
Isten Bandes Isle Abtiieilung. (Auch unter dem Titel: Der Bernstein
und die in ilim befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt, bearbeitet von
H. R. Göppert und G. C. Berendt.) Mit 7 lithographirteu Tafeln.
4 Tliir. 20 Sgr.
Desselben Buches Isten Bandes 2te Abiheilung. (Audi unter dein
Titel: Die im Bernstein befindlichen Crustaceen, Myriapuden, Arachni-
den und Apteren der Vorwelt, bearbeitet von C L. Kocli und Dr. G.
C. Berendt.) Mit IT litiiographirlen Tafeln. 4 Thlr. 20 Sgr.
Bouelie, P. F., Naturgeschichte der Insekten, besonders in Hinsicht
ihrer ersten Zustände als Larven und Puppen. Isle Lieferung. Mit 10
Kupfertafeln. 1 Tl.lr.
Valilboni, A. G., Hymenoptera europaea praecipue Borealia, for-
niis typicis nonnullis specierum generumve exoticoruni propter nexuni
systenialicuni associatis per faniilias, genera, .species et varielates. To-
mus I. Sphex, in sensu Linuaeano. Cum tabula lilhogr. .) Thlr. 10 Sgr.
Tom. II. Chrysis, in sensu Linn. Acced. 12 Tab. aeri incis 4 Thlr.
Ericlisoii, ^1^. F., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen
im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1838—1846. (8; Thlr.)
Herabg. Preis 4 Thlr.
Scliatiin, Prof H., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen
im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1848—1852. 5 Hefte.
(Fortsetzung der Ericbsonschen Berichte.) .t Thlr. 10 Sgr.
Ciiersiäcker, Dr. A., Bericht über die wissenschaftlichen Leistun-
gen im Gebiete der Entomologie während des Jahres 1853 — 1856.
(Fortsetzung der Erichson- und Schaumschen Berichte) 5} Thlr.
Cierstäcker, Dr. A., Rhipiphoridum coleopterorum familiae dispo-
sitio Systematica. accedit tabula aeri incisa. 25 Sgr.
Goi*!«ki, i§. B., Prof., Analecta ad Entomographiam provinciarum
occidentali-meridionalium Imperii Rossici. Fase. I cum tribus lahulis
coloratis aeri incisis. 2 Thlr.
lieuckart, K., Zur näheren Kenntniss der Siphonophoren von Nizza.
Mit 3 Kupferlafeln. I Tbir. 10 Sgr.
Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturge-
schichte der niederen Thiere, wälirend des Jahres 1857. I Tlilr.
Troiseliel, F. II., Das Gebiss der Schnecken zur Begründung einer
natürlichen Classification untersucht. Lieferung 1— Hl, jede mit 4 Kupfer-
tafeln. Grofs Quarto. Preis a Lieferung 2 Thlr. 20 Sgr.
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nt^en^a^A aVt^^c,
Der Unterzeiclmete wünscht Hesperiden- Arien, mit Ausnahme der
nordamericanischen und indischen, so wie die gewöhnlichen europäischen
Orthopteren -Arien gegen Nordamericanisthe Inseclen einzutauschen.
Sam. H. Scadder in Boston.
„Gare Charles Scadder & Co."
Der Unterzeichnete wünscht Centurien gut erhaltener Neuholländischer
Käfer zu je 50 Arten (20 gröfsere, 40 mittlere, 40 kleinere) für 5, auch
4 Thlr., so wie eine Anzahl neuholländischer Schmetterlinge abzugeben.
J. C. Clement in Barmen.
Poststrafse 752.
Aus dem Nachlafs des am 26. August d. J. in R atibor verstorbenen
Herrn Oberlehrer Kelch sollen die nachstehenden, im besten Zustande be-
findlichen Sammlungen im Ganzen oder familienweise verkauft werden.
1. Coleoptera, 125 Kästchen mit 4607 Species in circa 25,000 Exemplaren,
ferner 14 Kästchen in 527 Species mit 1325 Ex. ausländische Käfer.
2. Lepidoptera: 146 Kästchen (Deckel und Boden Glas) mit 1315 Species
in 5000 Ex.
3. Orthoptera, 14 Kästchen, enthaltend 37 Spec. in 524 Ex.
4. Hymenoptera, 26 Kästchen, enthaltend 548 Spec. in 2448 Ex.
5. Neuroptera, 16 Kästchen, enthaltend 123 Spec. in 535 Ex.
6. Hemiptera, 13 Kästchen, enthaltend 322 Spec. in 1546 Ex.
7. Diptera, 32 Kästchen, enthaltend 642 Spec. in 3127 Ex.
Nähere Mittheilungen zu geben ist bereit Herr Cantor Carl ThOmas,
erster Lehrer an der Stadtschule zu Ratibor.
Von den Mitgliedern des Berliner eutomologischen Vereins kann der
Catalogus Coleopterorum Europae,
in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und H. v. Kiesenwetter,
herausgegeben von
Prof. H. Scltanni,
durch den Verein gegen portofreie Einsendung von 10 Sgr. bezogen werden.
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vM.J^v,
X
Vorstand des Vereins.
Vorsitzender, Dr. G. Kraatz, Oberwasserstrafse II,
Stellvertreter, Prof. H. Schaum, Oberwallstrafse 3.
Schriftführer, Dr. Friedrich Stein, Köpcnickerstrafse 75.
Rechnungsführer, August Libbach, Dessaucrstrafse 1.
Bibliothekar, Dr. Friedrich Stein, Köpenickerslraf^^e 75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des Berliner enlomologischen Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöcbcntliclie Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereiussammlung von
Insecten findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten ; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ilire Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift milgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Der jährliche Beitrag der Milglieder besteht in der Erlogung-
der Siunme, welche als Preis der Vereinsschrift für die Miigh'eder
festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärtigen für jedes
nächste Jahr bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech-
nungsführer portofrei einzusenden, weil die Absendung des ersten
Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll.
Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-
österreichischen Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 2Thlr. lOSgr.,
wofür denselben die Zeitschrift franco zugesendet wird. Da die
Uebersendung dieser Summe vielleicht für Manchen weniger bequem
ist, wird der Beitrag von denjenigen Herren mittelst Nachnalime von
der Po.'il eingezogen, die ihn bis Neujahr nicht eingesandt haben.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare
der Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang.
s
Ge<]ruckt bei A. W. Schade In Berllu , Grünstrafse 18.